Fahrradtourismus in Deutschland - Bayernbike.de
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. Trends, Chancen, Risiken<br />
Zweifellos hat <strong>de</strong>r <strong>Fahrradtourismus</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />
letzten Jahren stetig an Beliebtheit zugenommen.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs fehlen konkrete Zahlen:<br />
Daten zum Volumen <strong>de</strong>r fahrradtouristischen<br />
Nachfrage im Tages- und Übernachtungstourismus<br />
wer<strong>de</strong>n nicht erhoben. Die Beherbergungsstatistik<br />
erfasst das Motiv <strong>de</strong>r Reisen<strong>de</strong>n nicht. Der für die<br />
hier vorliegen<strong>de</strong> Grundlagenuntersuchung verwen<strong>de</strong>te<br />
„Qualitätsmonitor <strong>Deutschland</strong>-Tourismus“<br />
wird erst seit Mai 2007 durchgeführt. Erstmals<br />
wird es so möglich se<strong>in</strong>, Verän<strong>de</strong>rungen im Mengengerüst<br />
beim <strong>Fahrradtourismus</strong> mit Übernachtungen<br />
zu beobachten.<br />
Daten zum Tagestourismus liegen nur punktuell<br />
vor. Führte 1993 noch je<strong>de</strong>r Deutsche im Durchschnitt<br />
26 Tagesreisen pro Jahr durch, so waren<br />
dies 2006 bereits 36. Diese gravieren<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen<br />
im Mobilitätsverhalten müssen sich auch auf<br />
die Zahl <strong>de</strong>r Fahrradreisen ausgewirkt haben.<br />
Fahrradfahren dient schon lange nicht mehr<br />
nur <strong>de</strong>r Überw<strong>in</strong>dung von Entfernungen, son<strong>de</strong>rn<br />
ist als Freizeitaktivität zunehmend zum Ausdruck<br />
spezifischen Lifestyles gewor<strong>de</strong>n. Dies<br />
wird nicht zuletzt durch die Bereitstellung immer<br />
<strong>in</strong>dividuellerer Fahrrä<strong>de</strong>r, die sich für vielerlei unterschiedliche<br />
Freizeitgestaltungen <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuellem<br />
Equipment und dazugehöriger Ausrüstung präsentieren,<br />
dokumentiert. Fahrradfahren ist heute zum<br />
Ganzjahressport gewor<strong>de</strong>n, sogar als Indoor-Aktivität<br />
(z.B. <strong>in</strong> Form von Sp<strong>in</strong>n<strong>in</strong>g-Rä<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r von<br />
spezifischen Hallen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>nen BMX-Sport und / o<strong>de</strong>r<br />
Fahrradakrobatik witterungsunabhängig betrieben<br />
wer<strong>de</strong>n kann) gew<strong>in</strong>nt Fahrradfahren an Be<strong>de</strong>utung,<br />
wenn auch nicht alle Neuentwicklungen <strong>de</strong>n Marktdurchbruch<br />
auf breiter Front schaffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Nischenmärkte (BMX, etc.) generieren ke<strong>in</strong>e<br />
riesigen Volumenzahlen, die umfangreiche touristische<br />
Market<strong>in</strong>gbemühungen rechtfertigen könnten,<br />
allerd<strong>in</strong>gs bergen sie das Potenzial für e<strong>in</strong>ige<br />
wenige Spezialisten. Vorbild hierfür können die<br />
Mounta<strong>in</strong>bikearenen se<strong>in</strong>, mit <strong>de</strong>nen e<strong>in</strong>zelne Anbieter<br />
sich bereits e<strong>in</strong>en guten Namen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Szene verschafft<br />
haben. Als Differenzierungsmerkmal und als<br />
Beleg für e<strong>in</strong>e hohe fahrradtouristische Kompetenz<br />
können <strong>de</strong>rartige Angebote von Be<strong>de</strong>utung se<strong>in</strong>.<br />
Chancen<br />
Die Zahl <strong>de</strong>r Fahrradausflüge, egal, ob diese<br />
ausschließlich <strong>de</strong>m Fahrradfahren dienen o<strong>de</strong>r <strong>in</strong><br />
Komb<strong>in</strong>ation mit an<strong>de</strong>ren Aktivitäten erfolgen, wird<br />
weiter zunehmen. Folgen<strong>de</strong> Argumente sprechen<br />
dafür:<br />
� Ungebrochene bzw. sogar noch zunehmen<strong>de</strong><br />
Beliebtheit <strong>de</strong>s Fahrrads als Freizeitgerät.<br />
� E<strong>in</strong>e (zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st während <strong>de</strong>r nächsten 10 Jahre)<br />
nahezu gleichbleiben<strong>de</strong> Bevölkerungszahl.<br />
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E<strong>in</strong>e höhere Aff<strong>in</strong>ität älterer Bevölkerungsschichten<br />
zum Fahrrad, die dieses Verkehrsmittel<br />
Zeit Lebens genutzt haben und auch im<br />
Alter weiter nutzen. In e<strong>in</strong>er älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Bevölkerung wird die Zahl <strong>de</strong>r Fahrradfahrer und<br />
damit <strong>de</strong>r Fahrradausflügler steigen.<br />
Nachweislich positive gesundheitliche Auswirkungen<br />
<strong>de</strong>r Nutzung <strong>de</strong>s Fahrrads wer<strong>de</strong>n<br />
bei steigen<strong>de</strong>m Gesundheitsbewusstse<strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />
Bevölkerung zu verstärkter Nachfrage führen.<br />
Zunehmen<strong>de</strong> fahrradtouristische Angebote<br />
(z.B. neue Wege, bessere Wege, neue Fahrradmo<strong>de</strong>lle<br />
mit „Hilfsantrieb“) schaffen neue Möglichkeiten<br />
und Anreize für die fahrradtouristische<br />
Nachfrage.<br />
Stark steigen<strong>de</strong> Market<strong>in</strong>gbemühungen von<br />
Orten und Regionen für <strong>Fahrradtourismus</strong> wer<strong>de</strong>n<br />
ihre Wirkung nicht verfehlen.<br />
Steigen<strong>de</strong> Benz<strong>in</strong>preise und härtere Umweltrestriktionen<br />
(Umweltzonen, etc.) br<strong>in</strong>gen <strong>de</strong>m<br />
Fahrrad „Wettbewerbsvorteile“ gegenüber<br />
<strong>de</strong>m PKW, dies wird sich auch <strong>in</strong> steigen<strong>de</strong>r<br />
touristischer Nutzung <strong>de</strong>s Fahrrads nie<strong>de</strong>rschlagen.<br />
Durch aktive H<strong>in</strong>wendung zur fahrradtouristischen<br />
Nachfrage mittels zielgruppengerechter<br />
Optimierung <strong>de</strong>s Angebots wer<strong>de</strong>n neue Geschäftsfel<strong>de</strong>r<br />
erschlossen.<br />
Diese positive Perspektive für <strong>de</strong>n tagestouristischen<br />
Teil <strong>de</strong>r fahrradtouristischen Nachfrage<br />
kann auch <strong>de</strong>n mit Übernachtungen verbun<strong>de</strong>nen<br />
Teil <strong>de</strong>r Nachfrage bee<strong>in</strong>flussen. Allerd<strong>in</strong>gs muss,<br />
an<strong>de</strong>rs als beim Tagestourismus, bei Urlaubsreisen<br />
nicht zw<strong>in</strong>gend von e<strong>in</strong>er nennenswerten Steigerung<br />
<strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Reisen pro Kopf und Jahr ausgegangen<br />
wer<strong>de</strong>n. Urlaubsreisen s<strong>in</strong>d stärker konjunkturabhängig<br />
als Ausflüge. Auch ist noch nicht absehbar,<br />
ob <strong>Deutschland</strong> als Gew<strong>in</strong>ner aus <strong>de</strong>n sich abzeichnen<strong>de</strong>n<br />
Verän<strong>de</strong>rungen (Preise, Klimawan<strong>de</strong>l,<br />
Transportkosten, Verbrauchssteuern, etc.) hervorgehen<br />
wird, wenngleich die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>m <strong>Deutschland</strong>tourismus eher<br />
för<strong>de</strong>rlich ersche<strong>in</strong>en.<br />
Kapitel<br />
<strong>Fahrradtourismus</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> 1