Fahrradtourismus in Deutschland - Bayernbike.de
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1. Anlass <strong>de</strong>r Studie . Methodik<br />
Der <strong>Fahrradtourismus</strong> ist <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> e<strong>in</strong>es<br />
<strong>de</strong>r wichtigsten touristischen Nachfragesegmente.<br />
Radfahren ist nahezu überall <strong>in</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> möglich. Per Fahrrad lassen sich nicht<br />
nur die Naturlandschaften erleben, zunehmend wer<strong>de</strong>n<br />
auch kulturelle Angebote für die Zielgruppe erschlossen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus ist Radfahren gesun<strong>de</strong>r<br />
Ausgleichs- und Ausdauersport, die Ausübung ist<br />
emissionsfrei und umweltfreundlich.<br />
Die hohe Nachfrage, das stärkere ökologische<br />
Bewusstse<strong>in</strong> sowie weitere E<strong>in</strong>flüsse, wie <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographische<br />
Wan<strong>de</strong>l o<strong>de</strong>r hohe Benz<strong>in</strong>preise, bil<strong>de</strong>n<br />
Wachstumspotenziale für <strong>de</strong>n <strong>Fahrradtourismus</strong>.<br />
Die herausragen<strong>de</strong> Rolle <strong>de</strong>s <strong>Fahrradtourismus</strong> ist <strong>in</strong><br />
vielen <strong>de</strong>utschen Tourismusregionen nachweisbar,<br />
allerd<strong>in</strong>gs fehlen bislang verlässliche und <strong>in</strong>sbeson<strong>de</strong>re<br />
vergleichbare Angaben zum Gesamtvolumen<br />
dieses Nachfragesegmentes. H<strong>in</strong>zu kommt, dass<br />
<strong>de</strong>r Begriff <strong>Fahrradtourismus</strong> bislang nicht e<strong>in</strong><strong>de</strong>utig<br />
<strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert ist, sodass schon alle<strong>in</strong> aus diesem Grund<br />
unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten s<strong>in</strong>d. Hier<br />
Abhilfe zu schaffen, ist e<strong>in</strong>er <strong>de</strong>r Schwerpunkte<br />
<strong>de</strong>r hier vorgelegten Untersuchung, die auch zur<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>er langfristigen Handlungsstrategie<br />
zum Ausbau <strong>de</strong>s <strong>Fahrradtourismus</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
dienen und zur Stärkung <strong>de</strong>r Wettbewerbsposition<br />
beitragen soll.<br />
Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Radverkehrs ist e<strong>in</strong> Anliegen<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung. Sie hat daher folgerichtig<br />
unter Beteiligung <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r und Kommunen<br />
sowie von Verbän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Nationalen Radverkehrswegeplan<br />
(NRVP) (2002-2012) entwickelt.<br />
Die dar<strong>in</strong> erarbeiteten Umsetzungsstrategien und<br />
Handlungsempfehlungen sollen zu e<strong>in</strong>em fahrradfreundlichen<br />
Klima <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> beitragen. E<strong>in</strong>e<br />
wesentliche Maßnahme im Rahmen <strong>de</strong>s NRVPs<br />
ist <strong>de</strong>r Aufbau e<strong>in</strong>er För<strong>de</strong>rdatenbank, um die<br />
Vielzahl verschie<strong>de</strong>ner För<strong>de</strong>r- und F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />
transparent und anwen<strong>de</strong>rfreundlich<br />
zu kommunizieren. Spezielle radtouristische<br />
För<strong>de</strong>rungs- bzw. F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten<br />
halten sich noch <strong>in</strong> Grenzen, wer<strong>de</strong>n aber zunehmend<br />
forciert. Zumeist wer<strong>de</strong>n sie <strong>in</strong>direkt über<br />
Maßnahmen <strong>de</strong>r allgeme<strong>in</strong>en Radverkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />
mitgeför<strong>de</strong>rt.<br />
Fahrradtouristische Aspekte bzw. konkrete<br />
Handlungsempfehlungen f<strong>in</strong><strong>de</strong>n <strong>in</strong> touristischen<br />
Entwicklungskonzepten fast aller Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />
Berücksichtigung. Speziell radtouristische Entwicklungskonzepte<br />
o<strong>de</strong>r tiefer gehen<strong>de</strong> Handlungsempfehlungen<br />
für <strong>de</strong>n Radtourismus liegen<br />
jedoch bisher nur <strong>in</strong> wenigen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn vor.<br />
<strong>Fahrradtourismus</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Grundlagenuntersuchung<br />
basieren auf folgen<strong>de</strong>n Erhebungen und methodischen<br />
Bauste<strong>in</strong>en:<br />
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Abfrage <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sm<strong>in</strong>isterien zur Länge <strong>de</strong>r<br />
Radrouten und zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s <strong>Fahrradtourismus</strong>,<br />
ergänzen<strong>de</strong> Gespräche mit <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>svermessungsämtern,<br />
Analyse <strong>de</strong>r Radreisen-Pauschalangebote e<strong>in</strong>schlägiger<br />
Radreiseveranstalter <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>,<br />
Website-Checks <strong>de</strong>r Tourismusmarket<strong>in</strong>gorganisationen<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r und Regionen,<br />
Abfrage (Onl<strong>in</strong>efragebogen und Telefon<strong>in</strong>terviews)<br />
<strong>de</strong>r Tourismusmarket<strong>in</strong>gorganisationen<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r und Regionen,<br />
Son<strong>de</strong>rauswertung <strong>de</strong>s „Qualitätsmonitors<br />
<strong>Deutschland</strong>-Tourismus“,<br />
Son<strong>de</strong>rauswertung <strong>de</strong>r Grundlagenuntersuchung<br />
„Tagesreisen <strong>de</strong>r Deutschen“,<br />
zwei Zusatzfragen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Trendscope-Studie<br />
„Radreisen <strong>de</strong>r Deutschen 2008“,<br />
Internet- und Literaturrecherchen.<br />
Def<strong>in</strong>ition von <strong>Fahrradtourismus</strong><br />
Unter <strong>Fahrradtourismus</strong> wer<strong>de</strong>n umgangssprachlich<br />
diejenigen Beziehungen und Ersche<strong>in</strong>ungen verstan<strong>de</strong>n,<br />
die sich aus <strong>de</strong>r Nutzung von Fahrrä<strong>de</strong>rn<br />
jeglicher Art zum Zweck <strong>de</strong>r Freizeit- und Urlaubsgestaltung<br />
außerhalb <strong>de</strong>s Wohnumfelds ergeben (vgl.<br />
Liebsch 2003). Inbegriffen s<strong>in</strong>d hierbei sowohl Kurz-<br />
und Tagesausflüge als auch Übernachtungsreisen.<br />
Die Autoren, <strong>in</strong> Abstimmung mit <strong>de</strong>m projektbegleiten<strong>de</strong>n<br />
Fachbeirat <strong>de</strong>r hier vorgelegten Studie,<br />
legen <strong>de</strong>r Arbeit die nachfolgen<strong>de</strong>n Def<strong>in</strong>itionen zu<br />
Grun<strong>de</strong>:<br />
Zum <strong>Fahrradtourismus</strong> im engeren S<strong>in</strong>ne<br />
zählen alle Reisen, bei <strong>de</strong>nen Radfahren als Hauptmotiv<br />
für <strong>de</strong>n Ausflug bzw. für die Reise gelten kann.<br />
Festzumachen ist dies (<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Marktforschung) an<br />
<strong>de</strong>r Nennung <strong>de</strong>r Urlaubsart „Fahrradurlaub“ und<br />
gleichzeitiger Angabe e<strong>in</strong>er „häufigen“ Fahrradnutzung<br />
während <strong>de</strong>s Urlaubs.<br />
<strong>Fahrradtourismus</strong> im weiteren S<strong>in</strong>ne bezeichnet<br />
das Beziehungsgeflecht, das sich durch<br />
die e<strong>in</strong>- o<strong>de</strong>r mehrmalige Fahrradnutzung während<br />
e<strong>in</strong>es Ausflugs bzw. e<strong>in</strong>er Reise ergibt, ohne jedoch<br />
Hauptanlass dafür zu se<strong>in</strong>. Hierbei stehen an<strong>de</strong>re<br />
Reisemotive (Erholungsurlaub, Ba<strong>de</strong>urlaub, Kultururlaub,<br />
etc.) im Vor<strong>de</strong>rgrund und das Fahrradfahren<br />
wird lediglich als e<strong>in</strong>e von mehreren Aktivitäten während<br />
<strong>de</strong>s Urlaubs gesehen.