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40 Jahre Landkreis Fürth

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Diese Entwicklungen brachten den <strong>Landkreis</strong> nach<br />

vorne. Doch es gab auch Rückschläge: 2002, in der<br />

Amtszeit von Dr. Gabriele Pauli, meldete die bayernweit<br />

bekannte Firma Möbel Krügel in Stein Insolvenz<br />

an. Ebenfalls schmerzlich war der Konkurs<br />

der Quelle AG im Jahr 2009. Über 1.500 der ehemals<br />

dort Beschäftigten kommen aus dem <strong>Landkreis</strong>.<br />

Allgemein betrachtet haben sich der <strong>Landkreis</strong> und<br />

seine Gemeinden nie zum Ziel gesetzt, ein absoluter<br />

Industriestandort zu werden. Dies ließe sich mit<br />

dem Anspruch „Wohnen im Grünen“ nicht vereinen<br />

und würde die Attraktivität der Gemeinden als<br />

Wohnort mindern. Die hohe Auspendlerquote zu<br />

den Arbeitsplätzen in den Großstädten wirkt auch<br />

nicht belastend, da sich die Arbeitsplätze quasi vor<br />

der eigenen Haustür befinden.<br />

Die einschneidenden Veränderungen der Gebietsreform,<br />

die den <strong>Landkreis</strong> zum flächenmäßig<br />

kleinsten <strong>Landkreis</strong> in Bayern machten, sieht man<br />

dort mittlerweile als Vorteil. Durch die kurzen Wege<br />

sparen sich die Bewohner Zeit und Energie. Innerhalb<br />

von maximal 25 Minuten kann man mit dem<br />

Auto jede Ecke des <strong>Landkreis</strong>es erreichen.<br />

Auch bei bundesweiten Rankings schneidet der<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong> gut ab. So belegte er 2010 beim<br />

„Focus <strong>Landkreis</strong>ranking über Deutschlands erfolgreichste<br />

<strong>Landkreis</strong>e“ bundesweit Platz 15 von insgesamt<br />

393 <strong>Landkreis</strong>en. Der <strong>Landkreis</strong>test misst<br />

die Wirtschaftskraft der Regionen und Gemeinden.<br />

Beim bundesweiten Ranking des „Prognos AG Zukunftsatlas<br />

2010“ belegte der <strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong> Platz<br />

99. Zum Vergleich: 2004 lag er auf Platz 250 und<br />

2007 noch auf Platz 195. Der Zukunftsatlas für<br />

Deutschlands 412 kreisfreie Städte und <strong>Landkreis</strong>e<br />

der Schweizer Denkfabrik Prognos AG erscheint<br />

alle drei <strong>Jahre</strong>. Er untersucht anhand verschiedener<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

sozialer und wirtschaftlicher Daten die Zukunftsperspektiven<br />

der Regionen in Deutschland. Zu<br />

der guten Platzierung des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Fürth</strong> beim<br />

„Deutschen Lernatlas 2011“ mit Platz 11 aus 144<br />

ausgewählten <strong>Landkreis</strong>en trägt die Nähe zu den<br />

Universitätsstandorten Nürnberg, <strong>Fürth</strong> und Erlangen<br />

bei.<br />

Die Spielzeugindustrie, für die der <strong>Landkreis</strong> im<br />

19. und 20. Jahrhundert berühmt war, spielt auch<br />

heute noch eine wichtige Rolle und ist nicht allein<br />

wirtschaftshistorisch bedeutsam. 18<strong>40</strong> begann die<br />

Spielzeugproduktion mit einfachen Babyrasseln aus<br />

Blech. Doch der Siegeszug des Kunststoffs brachte<br />

– neben der Konkurrenz aus Asien – für viele Zirndorfer<br />

„Blechbadscher“ nach etwa 100 <strong>Jahre</strong>n das<br />

Ende. Blechkreisel und Blechpuppenküchen „Made<br />

in Zirndorf“ sind heute nach wie vor im Spielwarenhandel<br />

rund um den Globus erhältlich. Doch<br />

die heute noch bestehenden Firmen wie Geobra<br />

Brandstätter (Playmobil) und Fuchs (spielstabil)<br />

stellten ihre Produktion ganz auf Kunststoffverarbeitung<br />

um. Heute gehört Geobra Brandstätter mit<br />

3520 Angestellten weltweit und einem Umsatz von<br />

505 Mio. zu den Schwergewichten in der Spielzeugbranche<br />

schlechthin. Andere Unternehmen,<br />

wie Schopper (Puppenküchen und -geschirr) und<br />

Rohrseitz (Kreisel), schufen sich mit der Weiterverarbeitung<br />

von Blech zu Autozubehör oder Blechverpackungen<br />

ein weiteres Standbein.<br />

Es zeigt sich, dass im <strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong> eine gute Symbiose<br />

aus Wohn- und Wirtschaftsstandort besteht.<br />

Große und mittlere Betriebe bilden einen potenten<br />

Grundstock, der den <strong>Landkreis</strong> bei den Rankings als<br />

zukunftsorientiert und innovativ erscheinen lassen.<br />

Stadtnahes Wohnen im Grünen trägt zur Attraktivität<br />

ebenso bei, wie die Möglichkeit in einem gesunden<br />

Branchenmix seinen Arbeitsplatz zu haben.<br />

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