40 Jahre Landkreis Fürth
40 Jahre Landkreis Fürth
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Die Gebietsreform<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong><br />
Neue Einheit<br />
1972 bekam der <strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong> durch die Gebietsreform<br />
seine heutige Gestalt. Heute, <strong>40</strong> <strong>Jahre</strong><br />
später, feiert der <strong>Landkreis</strong> die Entstehung eines<br />
Bündnisses, durch dessen Durchsetzung sich manche<br />
Gemeinde in ihrer Existenz bedroht sahen. Andere<br />
nutzten die Chance, sich neu zu orientieren.<br />
In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n wurden deshalb viele<br />
Verwaltungsgemeinschaften gebildet und wieder<br />
gelöst, Bündnispartner gesucht und neue Kompetenzen<br />
entwickelt. Dass es dabei auch ab und an<br />
Unstimmigkeiten gab, versteht sich von selbst. Und<br />
die gab es nicht nur hier. Denn im Rahmen der<br />
Neugliederung Bayerns in <strong>Landkreis</strong>e und kreisfreie<br />
Städte wurde die Zahl von 143 <strong>Landkreis</strong>e auf 71<br />
neue reduziert.<br />
Die Gebietsreform in Bayern (1971 bis 1980) hatte<br />
das Ziel, leistungsfähigere Gemeinden zu schaffen.<br />
Dies sollte durch größere Verwaltungseinheiten<br />
erreicht werden, die nach Ansicht der damaligen<br />
Staatsregierung effizienter arbeiten würden. Initiator<br />
der Reform war der CSU-Politiker Bruno Merk,<br />
der von 1966 bis 1977 Staatsminister des Inneren<br />
war. Sein Amtsnachfolger Alfred Seidl schloss die<br />
Gebietsreform ab. Die Umstrukturierung gliederte<br />
sich in zwei Abschnitte: 1972 wurde die Gebietsreform<br />
zur Neugliederung Bayerns in <strong>Landkreis</strong>e<br />
und kreisfreie Städte durchgeführt. Dabei verloren<br />
23 der vorher 48 kreisfreien Städte ihre Kreisfreiheit.<br />
Parallel dazu fand die kommunale Gebietsreform<br />
statt, die ab 1972 zuerst auf freiwilliger Basis<br />
begann und 1978 mit Zwangseingemeindungen<br />
endete. Dadurch verringerte sich die Zahl der bayerischen<br />
Gemeinden von 6.962 im Jahr 1970 um<br />
über zwei Drittel auf etwas mehr als 2.000 kreisangehörige<br />
Gemeinden.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong> verlor durch die Gebietsreform<br />
seine nördlichen, wirtschaftsstarken Gemeinden<br />
Großgründlach, Stadeln und Boxdorf mit Vach,<br />
Sack und Neunhof an die Städte <strong>Fürth</strong> und Nürn-<br />
Die Gebietsreform im <strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong><br />
berg. Damit ging der Verlust von 5.000 Einwohnern<br />
einher. Da der <strong>Landkreis</strong> dadurch zum flächenmäßig<br />
kleinsten <strong>Landkreis</strong> in Bayern wurde, stand sogar<br />
die Überlegung im Raum, das restliche Gebiet<br />
auf die Nachbarlandkreise Ansbach, Neustadt a.d.<br />
Aisch-Bad Windsheim und Nürnberg zu verteilen.<br />
Stattdessen erhielt der <strong>Landkreis</strong> als Ausgleich für<br />
den Verlust der Gemeinden die Stadt Stein, die<br />
damals zum <strong>Landkreis</strong> Nürnberg gehörte, sowie<br />
die Marktgemeinde Wilhermsdorf des<br />
ehemaligen Land-<br />
kreises Neustadt Neustadt a.d. a.d Aisch.<br />
Nach 1972 bildeten sich im <strong>Landkreis</strong> zwei unterschiedliche<br />
Pole. Der westliche Teil des Kreises blieb<br />
ländlich und landwirtschaftlich orientiert, während<br />
der östliche mit den drei Städten Stein, Oberasbach<br />
und Zirndorf zu einem Ballungsraum verschmolz.<br />
Die Nähe des <strong>Landkreis</strong>es zu den Städten Nürnberg,<br />
Erlangen und <strong>Fürth</strong> zog zudem viele Pendler an, die<br />
sich im ländlichen bzw. kleinstädtischen Bereich ein<br />
Häuschen im Grünen bauten. Der Sitz der Kreisverwaltung<br />
befand sich bis 2003 in der Stadt <strong>Fürth</strong><br />
und wurde mit dem Neubau des Landratsamtes in<br />
Zirndorf ins Kreisgebiet verlegt.<br />
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