trafik a nten zeitung August/2013

im blickpunkt
Inhalt
Editorial
INTERVIEW
Showdown
Bei wochenlangen Temperaturen jenseits der 30° C waren die Gastgärten
immer gut gefüllt. Wirte und Getränkelieferanten freuten sich über Rekordumsätze.
Für die Trafikanten ist die Schanigartenzeit traditionell auch eine
gute: In Gastgärten herrschen keine Rauchverbote, und auch die sonst selbst
in ausgewiesenen Raucherbereichen weniger gern gesehenen Cigarren- und
Pfeifenraucher dürfen ungestört ihrem Genuss frönen. Ein guter Braunware-Sommer
also und eine willkommene Gelegenheit, einmal kurz durchzuschnaufen.
Denn beide Berufsgruppen – Trafikanten und Wirte – stehen vor
Herausforderungen, die leicht existenzbedrohend werden können.
Auf Seite der Gastwirte droht ein aktuelles Urteil des Verwaltungsgerichtshofs,
die in Raucher- und Nichtraucherbereiche investierten Summen zu entwerten.
Das Gericht befand nämlich, dass es Nichtrauchern nicht zuzumuten sei, zum
Erreichen ihrer nikotinfreien Zuflucht einen Raucherbereich durchqueren zu
müssen. In dieser Ansicht steckt eine gehörige Portion Hysterie – als ob man
vom kurzfristigen und ambulanten Einatmen von Rauch krank würde. Jede
Teilnahme an einer im Sommerhalbjahr so beliebten Grillerei müsste dann
ebenfalls mit Hinweis auf die Gesundheitsgefahr verboten werden. Aber das
kommt vielleicht auch bald. Die Gastronomie stellt sich jedenfalls zu Recht die
Frage, wie die Politik mit dem Urteil umgehen wird: Wird das Gesetz repariert
und der – von Gasthausbesuchern längst als völlig ausreichend bezeichnete –
Ist-Zustand festgeschrieben? Im anderen Fall würde der Feldzug gegen den
Tabak wieder einmal auf dem Rücken der Wirte ausgetragen, die im Vertrauen
auf Rechtssicherheit beträchtliche Investitionen in räumliche Trennung sowie
Belüftung von Raucher- und Nichtraucherbereichen getätigt hatten. Und
nun vor der Wahl stehen, erneut viel Geld zu investieren, das nicht jeder hat,
zum Nichtraucherlokal zu werden oder frustriert zuzusperren.
Für die Tabakbranche wird es ebenfalls spannend: Schon am 9. und 10. September
dieses Jahres wird das EU-Parlament über wichtige Punkte der künftigen
Tabakprodukterichtlinie abstimmen. Konkret geht es dabei um den Anteil
der Packungsfläche, der verpflichtend für Warnhinweise und Schockbilder
zur Verfügung stehen muss. Sowie um Slimformate und Zusatzstoffe.
Plakative Aktionen wie die neueste Verhüllungsaktion
von VCPÖ, Industrie, Großhandel und
Gremien in der Woche vor der Abstimmung,
haben hoffentlich das Zeug, dem einen oder anderen
Parlamentarier vor Augen zu führen, wie
sich die Richtlinie in der Praxis auswirken wird.
Sie sind jedenfalls eine Chance, als Branche Geschlossenheit
zu beweisen. Aber nur, wenn jeder
mitmacht.
Mit Ralf-Wolfgang Lothert hat JTI einen
neuen Kommunikationschef, der über viel
Branchenerfahrung verfügt. Wir haben den
Rechtsanwalt zum Gespräch gebeten 4
THEMENSCHWERPUNKT TPD2
Eine neue Verhüllungsaktion des VCPÖ soll
einen Vorgeschmack auf TPD2 geben 18
IM BLICKPUNKT
Der Strukturfonds hat seine Arbeit aufgenommen:
35 Anträge auf Schließungsprämie
wurden bereits bewilligt 6
Preiserhöhungen in Ungarn und mögliche
niedrigere Zollfreimengen machen
grenznahen Trafikanten Hoffnung 8-11
Porträt: Großhändler Hauser 14-15
Rauchverbote in Nachtlokalen: Gastautorin
Susanne Mitterbauer zieht
für Bars und Diskotheken Bilanz 14-15
Willkommen in Absurdistan: Fast hätte auf
der Inter-tabac ein Rauchverbot gegolten 33
trafik a nten zeitung August/2013
MATTHIAS HAUPTMANN
MESSEVORSCHAU SALZBURG
Österreichs größte Tabakmesse steht vor der
Tür. Hallenplan und die wichtigsten Schwerpunkte
und Produktnews der Aussteller 19
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