Februar
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mittelpunkt:<br />
Leben Sie wohl!<br />
Gesundheit & Naturkosmetik<br />
Wahre Schönheit kommt von<br />
innen. An diesem alten Spruch<br />
ist sicher viel dran. Wahr ist<br />
auch, dass sanfte Heilmethoden<br />
manchmal mehr bewirken als<br />
eine chemische Keule. In diesem<br />
Schwerpunkt beleuchten wir einige<br />
gesellschaftliche Trends,<br />
die mit unserem Wohlbefi nden<br />
zu tun haben - von der Naturheilkunde<br />
bis zur Naturkosmetik<br />
für Männer.<br />
Krötengift, Mondlicht, Arsen und<br />
die Krankheit muss gehen<br />
Homöopathie bei Kindern<br />
Klingt ein bisschen gefährlich, ein bisschen<br />
nach Hokuspokus: Homöopathie ist umstritten<br />
und hilft doch heilen. Bei Kindern wirkt<br />
sie Wunder. Homöopathie heißt „Ähnliches<br />
mit Ähnlichem behandeln“- similia similibus<br />
curentur. Der Vater der Homöopathie, Samuel<br />
Hahnemann, wendete diese Art der<br />
Therapie schon 1796 an, indem er verschiedenste<br />
Substanzen aus der Natur in einem<br />
speziellen Verfahren, der „Potenzierung“, so<br />
oft verdünnte und verschüttelte, dass auch<br />
Gifte wie Arsen oder Blausäure ungefährlich,<br />
aber höchst wirksam wurden. Damit<br />
legte der Chemiker vor über 200 Jahren den<br />
Grundstein unserer heutigen Homöopathie.<br />
Sinn der Homöopathie ist es, den kranken Körper zu<br />
stärken und ihn zur Selbstheilung zu mobilisieren. Im<br />
Gegensatz zu Antibiotika, die dem Körper die Abwehrarbeit<br />
abnehmen, unterstützen die homöopathischen<br />
Mittel ihn nur dabei. Besonders bei Kindern<br />
ist dies gut möglich, da sie noch nicht so vorbelastet<br />
durch Umwelteinfl üsse sind und die hoch potenzierten<br />
Globuli bei den kleinen Körpern schnell wirken können.<br />
Immer mehr Eltern greifen für ihren Nachwuchs<br />
zu homöopathischen Mitteln. Bei hohem Fieber und<br />
Infektionskrankheiten sind jedoch viele noch skeptisch<br />
und geben den kleinen Patienten altbewährte Arzneien.<br />
Dabei vergessen sie, dass Fieber und Husten gesunde<br />
Abwehrreaktionen des Körpers sind.<br />
12 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
Eine Glaubensfrage?<br />
Angelika Müller hat mit ihrem Sohn<br />
schon einige Erfahrungen in der Anwendung<br />
der Homöopathie gemacht.<br />
Florian ist drei Jahre alt und<br />
ein alter Hase in Sachen Globuli. Als<br />
er mit einem Jahr seine ersten Zähne<br />
bekam, griff Angelika Müller zur Homöopathie.<br />
„Florian hörte fast unmittelbar<br />
danach auf zu weinen.“<br />
Kann Homöopathie eine Glaubensfrage<br />
sein, wenn Kinder die Wirkung<br />
noch gar nicht in Frage stellen<br />
können? „Homöopathie ist keine Philosophie,<br />
sondern Therapie. Nach meiner<br />
Erfahrung hilft sie eindeutig“, sagt<br />
Angelika Müller überzeugt. Ob Asthma,<br />
Neurodermitis, Bettnässen oder Hyperaktivität<br />
– gegen alles ist ein Kraut gewachsen.<br />
Homöopathie ist aber nicht gezwungenermaßen<br />
pfl anzlich, sondern basiert auch auf tierischen<br />
und mineralischen Substanzen. Bei einigen Inhaltsstoffen<br />
ist jedoch Skepsis geboten. Vakuum<br />
und Mondlicht sind laut vielen Ärzten keine seriösen<br />
homöopathischen Mittel. Auch bei Versprechungen,<br />
Homöopathie helfe bei Schulproblemen<br />
oder Eifersucht auf Geschwisterkinder, sollte man<br />
aufpassen. Soziale Probleme müssen auch auf sozialer<br />
Ebene lösen werden. Kein Kügelchen kann<br />
die Zuneigung der Eltern ersetzen.<br />
Chemisch nicht nachweisbar<br />
Die Wirkstoffe der Mittel sind im Endprodukt chemisch<br />
nicht mehr nachzuweisen, keine Spur mehr<br />
von Muttermilch oder Blei. Auch vom oft enthaltenen<br />
Alkohol ist nach der Potenzierung nichts<br />
mehr übrig, also gibt es laut Herstellern auch<br />
keine Nebenwirkungen für Kinder. Wieso Homöopathie<br />
trotzdem funktioniert? „Die Schwerkraft<br />
gab es auch, bevor man einen Namen für<br />
sie hatte“, sagt Gerlinde Heeren, Heilpraktike-