Fisch Ahoi - Agenda 21 in München
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<strong>Fisch</strong> will schwimmen<br />
Die <strong>Fisch</strong>fangmenge hat sich <strong>in</strong> den<br />
vergangenen 40 Jahren weltweit mehr als<br />
verdoppelt. Bis zu 50% des <strong>Fisch</strong>s, der <strong>in</strong><br />
die tödlichen Treibnetze der <strong>in</strong>dustriell<br />
arbeitenden Fangflotten geht, entfällt auf<br />
200 nichtkommerzielle Arten. Dreiviertel<br />
aller <strong>Fisch</strong>bestände werden an der<br />
biologisch vertretbaren Grenze<br />
bewirtschaftet und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> ihrer Existenz<br />
bedroht oder vernichtet.<br />
Die Hauptfischfanggründe der<br />
europäischen <strong>Fisch</strong>erei-Flotten liegen im<br />
Nord-Ost-Atlantik. 85% der Fänge (EU und<br />
EFTA) kommen von dort. Im schlimmsten<br />
Zustand s<strong>in</strong>d die Bestände westlich und<br />
südlich von Irland, rund um Spanien,<br />
<strong>Fisch</strong>verarbeitung an<br />
Bord e<strong>in</strong>es Trawlers<br />
Quelle: © European Community,<br />
2005<br />
Öko-Forellen aus Aquakultur<br />
Quelle: www.oekolandbau.de / ©BLE, Bonn/ Foto:<br />
Thomas Stephan<br />
Portugal und die Azoren. Selbst die Bestände mit der noch besten Verfassung (Arktis, östl.<br />
Mittelmeer) gelten als zu 60% überfischt. Große europäische Flotten s<strong>in</strong>d aber auch <strong>in</strong> außereuropäischen<br />
Gewässern unterwegs. Das s<strong>in</strong>d vor allem der restliche Atlantik, der Indische<br />
Ozean, die Antarktis und die Pazifischen Inseln. Im Falle Spaniens machen diese Fänge<br />
zum Beispiel bis zu 50% der Gesamtfänge aus .<br />
Die Zahl der Fangschiffe hat sich seit den 70er Jahren<br />
verdoppelt. Schwimmende <strong>Fisch</strong>fabriken machen zwar nur e<strong>in</strong><br />
Prozent der <strong>in</strong>ternationalen Flotte aus, gleichzeitig gehen aber<br />
50% des Fangs <strong>in</strong> ihre Netze. Die Fänge werden <strong>in</strong> der Regel<br />
an Bord sofort weiterverarbeitet und tiefgefroren.<br />
Treibnetzflotten fangen ganze <strong>Fisch</strong>schwärme mit e<strong>in</strong>, die<br />
ke<strong>in</strong>en oder nur e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Marktwert haben oder von nicht<br />
verpackungsgerechter Größe s<strong>in</strong>d. Der ungewünschte Beifang<br />
geht <strong>in</strong> der Regel dann tot oder sterbend zurück <strong>in</strong>s Meer.<br />
Weltweit wird etwa e<strong>in</strong> Drittel der Fangmenge wieder zurück <strong>in</strong>s<br />
Meer geworfen. Das entspricht etwa 27 Mio. t <strong>Fisch</strong> pro Jahr<br />
Der Garnelen- und Shrimpsfang hat mit jährlich 16 Mio. t<br />
weltweit die höchsten Beifangraten. In manchen Gebieten fallen<br />
für e<strong>in</strong>e Tonne Shrimps 15 t Beifang an.<br />
Traditionelle <strong>Fisch</strong>ergeme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> Indien verwenden<br />
angepasste Fangmethoden, um Meerestiere, wie zum Beispeil<br />
die <strong>in</strong> Indien als heilig geltenden Schildkröten, nicht zu töten.<br />
Jedes Jahr ertr<strong>in</strong>ken 150 000 Schildkröten <strong>in</strong> den Netzen der<br />
Fabrikschiffe.<br />
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