Sizing Guide Exchange Server 2003 - Fujitsu
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White Paper <strong>Sizing</strong> <strong>Guide</strong> <strong>Exchange</strong> <strong>Server</strong> <strong>2003</strong> Version: 4.2, July 2006<br />
Festplatten<br />
Einen großen Einfluss auf die Performance hat die Geschwindigkeit der Festplatte. Neben der mittleren<br />
Zugriffszeit ist hier insbesondere die Umdrehungsgeschwindigkeit eine wichtige Kenngröße. Je schneller die<br />
Platte rotiert, umso schneller können die Daten einer ganzen Spur transferiert werden. Aber auch die<br />
Datendichte der Platte hat hierauf Einfluss. Je dichter die Daten auf der Platte stehen, d.h. je mehr Daten in<br />
eine Spur gepackt werden können, umso mehr Daten können pro Umdrehung und ohne neue Positionierung<br />
der Köpfe transferiert werden.<br />
Im SCSI- und SAS-Umfeld werden<br />
ausschließlich Platten im oberen<br />
Leistungssegment angeboten. So<br />
werden keine Festplatten mehr mit<br />
weniger als 10000 rpm (Umdre-<br />
Typ<br />
2½" SATA<br />
3½"<br />
rpm<br />
7200<br />
7200<br />
36 60<br />
×<br />
73<br />
Kapazität [GB]<br />
80 100 146 160 250 300 500<br />
×<br />
× × × ×<br />
hungen pro Minute) und einer 2½" SAS 10000 × ×<br />
Seek-Time (Positionierzeit) größer 3½" SCSI 10000 × × × ×<br />
als 6 ms angeboten. Die nebenstehende<br />
Tabelle zeigt die derzeit<br />
3½" 15000 × × ×<br />
verfügbaren Plattentypen. Es ist zu erwarten, dass in naher Zukunft Festplatten mit noch größeren Kapazitäten<br />
kommen werden.<br />
Die Umdrehungszahl der Festplatte spiegelt sich direkt in der Anzahl Schreib-Lese-<br />
Aufträge wieder, die eine Platte pro Zeiteinheit abarbeiten kann. Kennt man die<br />
Anzahl I/O-Aufträge, die eine Anwendung pro Sekunde produziert, so kann man die<br />
Anzahl der Festplatten, die man mindestens benötigt damit kein Engpass entsteht,<br />
5400 rpm<br />
7200 rpm<br />
IO/s<br />
62<br />
75<br />
ausrechnen. Eine Festplatte mit 15 krpm zeigt im Gegensatz zu einer Platte mit 10000 rpm 120<br />
10 krpm je nach Zugriffsmuster, insbesondere bei random Zugriffen mit kleinen<br />
Blockgrößen wie sie bei <strong>Exchange</strong> Datenbanken auftreten, eine bis zu 40% höhere<br />
15000 rpm 170<br />
Leistung. Bei sequentiellen Zugriffen mit großen Blockgrößen, die bei Backup- und Restore-Prozessen<br />
auftreten, relativiert sich der Vorteil von 15 krpm Festplatten auf 10% bis 12%.<br />
Ferner spielt die Anzahl der Festplatten in einem RAID-Verband eine große Rolle. So sind beispielsweise<br />
acht 36 GB Platten in einem RAID 1+0 wesentlich schneller als zwei 146 GB Platten, obwohl sich daraus die<br />
gleiche nutzbare Kapazität ergibt. Es bedarf also der Kalkulation zwischen der Anzahl verfügbarer<br />
Einbauplätze für Festplatten, der benötigten Plattenkapazität, aber auch letztendlich der Kosten. Aus<br />
Performance-Sicht gilt die Regel: Lieber mehr kleine als wenige große Festplatten.<br />
Stresst man <strong>Exchange</strong> <strong>Server</strong> <strong>2003</strong> mit<br />
dem Medium-Lastprofil von LoadSim<br />
<strong>2003</strong>, so entstehen für die <strong>Exchange</strong><br />
Datenbanken 0.6 I/Os pro Sekunde<br />
und Benutzer. Die nebenstehende<br />
Tabelle zeigt die benötigte Anzahl an<br />
Festplatten in Abhängigkeit der<br />
Benutzeranzahl, Plattenumdrehungszahl<br />
und RAID-Level. Dabei wird<br />
berücksichtigt, dass schreibende<br />
Zugriffe bei einem RAID 10 zwei und<br />
bei einem RAID 5 bis zu vier I/O-<br />
Anzahl<br />
Benutzer<br />
Operationen benötigen. Legt man ferner das für <strong>Exchange</strong> typische Datenbank-Zugriffsprofil mit 2 /3 lesenden<br />
und 1 /3 schreibenden Zugriffen zugrunde, so berechnet sich die I/O-Rate für ein RAID 10 nach der Formel<br />
und die I/O-Rate für ein RAID 5 nach der Formel<br />
IO/s RAID 10 RAID 5<br />
# IO # Disks # IO # Disks<br />
10 krpm 15 krpm 10 krpm 15 krpm<br />
50 30 40 2 2 60 3 3<br />
100 60 80 2 2 120 3 3<br />
500 300 400 4 4 600 5 4<br />
1000 600 800 8 6 1200 10 8<br />
2000 1200 1600 14 10 2400 20 15<br />
3000 1800 2400 20 16 3600 30 22<br />
4000 2400 3200 28 20 4800 40 29<br />
5000 3000 4000 34 24 6000 50 36<br />
Man beachte dabei jedoch, dass die tatsächlich benötigte Anzahl vom Benutzerverhalten abhängig ist: ein<br />
anderes Benutzerprofil kann eine andere I/O-Last initiieren.<br />
© <strong>Fujitsu</strong> Technology Solutions, 2009 Seite 24 (71)