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Pilgern: Das Wandern ist des Beters Lust - Münstergemeinde Einbeck

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Im Blickpunkt …<br />

»<br />

immer tiefer eingruben, bis der Hohlweg unpassierbar<br />

wurde und die Fuhrleute nebenan einen neuen Weg<br />

wählten.Mittelalterliche Wege gehen Hindernisse me<strong>ist</strong><br />

frontal an, d.h. ohne Serpentinen, und entsprechend gab<br />

es schwere Unfälle durch<br />

»Gefunden habe ich<br />

beim <strong>Pilgern</strong>: ... Freunde,<br />

Weggefährten, meinen<br />

verstorbenen Sohn, mich;<br />

meine Familie<br />

durchleuchtet habe ich<br />

auch, erleuchtet bin<br />

ich von Zeit zu Zeit,<br />

Wahrheit und Gerechtigkeit<br />

suche ich noch.«<br />

(Claudia S.)<br />

umstürzende Wagen, wie<br />

man nahe <strong>Einbeck</strong> am<br />

»Weinstein« nachvollziehen<br />

kann.Die Fußpilger<br />

bedienten sich der gleichen<br />

Routen wie die Kaufleute,<br />

hinterließen aber naturgemäß<br />

im Boden kaum<br />

Spuren.<br />

«<br />

Für die Rekonstruktion von<br />

Jakobswegen haben so<br />

genannte Pilgerspuren daher besondere Bedeutung.<strong>Das</strong><br />

sind h<strong>ist</strong>orische Befunde, die zeigen, dass es im Mittelalter<br />

in einem Ort eine »Infrastruktur« für Pilger gab.<br />

Hier kann <strong>Einbeck</strong> einiges bieten.<br />

Spur 1: Vor dem Benser Tor, nahe dem alten Neustädter<br />

Friedhof, befand sich eine Unterkunft für Reisende,<br />

besonders Pilger, die nach Schließung der Stadttore<br />

ankamen.<br />

Spur 2: <strong>Das</strong> Hospital St.Spiritus widmete sich der<br />

Armenversorgung und war daher auch eine<br />

Anlaufstelle für Pilger.<br />

Spur 3: Die Münsterkirche St.Alexandri besaß eine<br />

Heilig-Blut-Reliquie, die Pilger aus der näheren<br />

Umgebung anzog.»Wir verlassen aller Welt Gut für das<br />

heilige Blut« soll ein Pilgerlied damals gelautet haben.<br />

Spur 4: Die Marktkirche St.Jacobi besitzt mehrere<br />

Jakobusdarstellungen, darunter eine Figur aus dem<br />

Spätmittelalter.<br />

Walter Töpner hat <strong>Einbeck</strong> in einen Jakobsweg<br />

<strong>Pilgern</strong> <strong>ist</strong> Beten mit den Füßen – ausgelatschte Pilgerstiefel!<br />

eingebunden, der von der Ostsee über Magdeburg,<br />

Goslar, <strong>Einbeck</strong>, Höxter, Paderborn bis ins Rheinland<br />

führt und dort Anschluss nach Frankreich hat.Eine landschaftlich<br />

reizvolle Streckenführung steht im Vordergrund<br />

<strong>des</strong> Interesses, ein Weg, der für den mittelalterlichen<br />

Pilger halbwegs möglich, wenn auch nicht unbedingt<br />

wahrscheinlich <strong>ist</strong>.Dieses Projekt eines<br />

einzelnen Autors wird mancherorts, etwa in Höxter, von<br />

den Kirchen am Weg aufgegriffen.<br />

Reich durch Menschen am Wege<br />

Ganz anders <strong>ist</strong> z.B. der Ökumenische Pilgerweg von<br />

Görlitz über Leipzig, Erfurt, Eisenach nach Vacha<br />

zustande gekommen.Viele Kirchengemeinden und<br />

Einzelpersonen sorgen mit großem ehrenamtlichen Elan<br />

auf der ganzen Strecke für die Beschilderung und für<br />

Pilgerquartiere im Abstand von ca.15 km.<br />

Der Pilgerweg folgt dem h<strong>ist</strong>orischen Verlauf der Via<br />

Regia, einer der ganz großen Ost-West-Straßen <strong>des</strong><br />

Mittelalters.Bisher besteht Anschluss Richtung Würzburg<br />

auf den Fränkischen Jakobsweg; 2007 soll im »Elisabethjahr«<br />

der h<strong>ist</strong>orische Weg von Eisenach nach Marburg<br />

unter Beteiligung vieler hessischer Kirchengemeinden<br />

und Quartiergeber weitergeführt werden.<br />

Montag<br />

Dienstag–Freitag<br />

Samstag+Sonntag<br />

6:15–18:00 Uhr<br />

6:15–21:30 Uhr<br />

8:00–18:00 Uhr<br />

Montag–Freitag<br />

Samstag+Sonntag<br />

6:15–20:30 Uhr<br />

8:00–19:00 Uhr<br />

04<br />

Einblick – Gemeindebrief der ev.-luth. Kirchengemeinden der Stadt <strong>Einbeck</strong>

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