Berliner Leben & Arbeit
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<strong>Berliner</strong><br />
<strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong><br />
Ausgabe 02/2007<br />
Das Magazin über die <strong>Berliner</strong> Unternehmens- und <strong>Arbeit</strong>swelt<br />
Glänzendes Quartal<br />
für Banken?<br />
Citigroup -an allen<br />
Orten zu finden<br />
Einstweilige<br />
Verfügung<br />
Cisco verklagt Apple<br />
wegen Markenrecht<br />
an „iPhone“<br />
Die deutsche<br />
Forschung auf<br />
dem Prüfstand<br />
Gut, aber steigerungsfähig<br />
Ebay-Fieber<br />
Alles rund ums Versteigern<br />
Schlemmen wie Gott in Frankreich<br />
im Lafayette Gourmet!
INHALT<br />
POLITIK<br />
Minderjähriger Türke<br />
gesteht Journalistenmord 4<br />
Putins Eigentor in Georgien 5<br />
Stoiber geht vielleicht früher 6<br />
USA - Schrittweiser<br />
Anstieg der Mindestlöhne 7<br />
WIRTSCHAFT<br />
Weltsozialforum berät<br />
über gerechtere Globalisierung<br />
AT& T ist tot, es lebe AT&T! 16<br />
Frührentner Ackermann 17<br />
Harter Strukturumbau im Verlagshaus<br />
Seidel Enterprises Ltd. 18<br />
ARBEIT<br />
MINDESTLÖHNE<br />
„Fair und angemessen“ 19<br />
Handwerk will Lehre erneuern 20<br />
Trübe Aussichten bei SAP 20<br />
FORSCHUNG UND TECHNIK<br />
LEBEN<br />
Wie Skier schneller werden 29<br />
Bundesgerichtshof - Kontoauszug<br />
darf nicht täuschen 29<br />
Wie erfolgreich ist<br />
Cross-Media? 30<br />
Ebay-Fieber<br />
Alles rund ums Versteigern 31<br />
Ein Labor wird zur Aromaküche 32<br />
Die 72. Internationale<br />
Grüne Woche in Berlin<br />
Wie Teeblätter Blutanalysen<br />
vereinfachen können 21<br />
8 33<br />
Die deutsche Forschung<br />
auf dem Prüfstand 22<br />
Telekom will mehr Geld<br />
„für die letzte Meile“ 8<br />
Einstweilige Verfügung<br />
Cisco verklagt Apple 9<br />
Amazon prüft Einstieg in Online-<br />
Handel mit Medikamenten 9<br />
Inflation in Deutschland<br />
niedriger als im Euro-Raum 10<br />
Glänzendes Quartal für Banken 11<br />
Hartmut Ostrowski<br />
ist Liz Mohns Favorit 12<br />
Landesbank plant Sonderbonus<br />
für Mitarbeiter 13<br />
Versicherungen rechnen mit<br />
einer Milliarde Euro Schäden 14<br />
Airbus löst Kabelprobleme<br />
Fertig verkabelt: Der A380 15<br />
Entwicklung der Gentherapie 24<br />
Der Steinregen, der nie endete 25<br />
Gedanken-Biometrie 25<br />
FEUILLETON<br />
Erlösung ist hier Enthüllung<br />
Ein wunderbarer Beginn der<br />
Staatsopern-Barocktage<br />
26<br />
MaerzMusik,das internationale<br />
Festival für aktuelle Musik 27<br />
Komm nach Hause, Jill! 28<br />
Blütenhof<br />
Gesundheit aus der Mitte 34<br />
Schlemmen wie Gott in Frankreich<br />
im Lafayette Gourmet! 36<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
Tränenpalast 38<br />
Oper und Tanz, 39<br />
Klassische Konzerte 41<br />
Theater 44<br />
Galli Theater Spielplan 46<br />
art-in-berlin 47<br />
MEDIEN<br />
Film-Tipps 48<br />
SONSTIGES<br />
Impressum 49<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 3
POLITIK<br />
Minderjähriger Türke gesteht Journalistenmord<br />
Mit dem armenischen Publizisten Hrant Dink starb ein Kämpfer<br />
für Toleranz und Meinungsfreiheit<br />
Von Günter Seufert<br />
Ich fühle mich wie eine Taube, vorsichtig,<br />
fast überwach und furchtsam.“<br />
Mit diesen Worten überschrieb<br />
der armenisch-türkische Journalist<br />
Hrant Dink seinen letzten Artikel,<br />
der gestern in einer Sonntagszeitung<br />
erscheinen sollte. Wie angebracht die<br />
Vorsicht war, wurde klar, als Dink<br />
am hellen Tag und auf offener Straße<br />
in Istanbul erschossen wurde. Dann<br />
gestand ein minderjähriger Türke den<br />
Mord. Premier Tayyip Erdogan zeigte<br />
sich zufrieden, dass der mutmaßliche<br />
Täter in so kurzer Zeit gefasst wurde.<br />
Dabei war Hrant Dink alles andere als<br />
furchtsam. Der Gründer und Chefredakteur<br />
der armenisch-türkischen<br />
Wochenzeitung Agos war der erste<br />
Armenier in der Türkei, der öffentlich<br />
sagte, dass seiner Meinung nach die<br />
Auslöschung der Armenier in Anatolien<br />
während des Ersten Weltkriegs den<br />
Namen Völkermord verdient.<br />
Er brach damit gleich zwei Tabus: erstens<br />
das generelle Diskussionsverbot,<br />
das jeden, der so denkt, zum Vaterlandsverräter<br />
stempelt. Und zweitens<br />
das Schweigen der 45 000 Armenier in<br />
der Türkei, die fürchten, dass öffentlich<br />
geäußerter Unmut ihre Lage nicht<br />
besser, sondern schlimmer macht.<br />
Verwirrte Nationalisten<br />
Vielleicht noch mehr als seine offenen<br />
Worte empörte und verwirrte<br />
Hrant Dink Nationalisten aller Art<br />
damit, dass er das Land, in dem<br />
er lebte, über alles liebte. Die von<br />
ihm gegründete Zeitung Agos, die<br />
in zwei Sprachen publiziert, ist ein<br />
einzigartiges Dialogprojekt, in dem<br />
Armenier und Türken gemeinsam<br />
arbeiten und schreiben. „Die Türkei<br />
ist das Land meiner Väter und mein<br />
Land, ich bin türkischer Staatsbürger,<br />
und ich bin es gern, doch bin ich<br />
gleichzeitig Armenier.“ Ein Ruf nach<br />
Frieden sollte man meinen, doch in<br />
der Türkei, wo jeder Staatsbürger<br />
noch immer durch und durch Türke<br />
sein soll, sind solche Äußerungen<br />
unerhört. Dink wurde dafür 2002 in<br />
Urfa wegen Beleidigung des Türkentums<br />
verklagt.<br />
Weithin bekannt wurde Dinks Zeitung<br />
Agos zwei Jahre später. Das Blatt<br />
schrieb, Sabiha Gökcen, die erste Pilotin<br />
der Türkei, welche Staatsgründer<br />
Kemal Atatürk an Kindes statt<br />
annahm, aus einem armenischen<br />
Waisenhaus stammte und deshalb<br />
armenischer Herkunft sei. In anderen<br />
Ländern hätte dies eine warmes<br />
Licht auf den Gründer des Staates<br />
geworfen, weil sich dieser eben auch<br />
um Minderheitenkinder kümmerte.<br />
In der Türkei dagegen herrschte<br />
zwei Wochen nationale Aufruhr.<br />
Wo Freund und Feind für die Gesellschaft<br />
vom Staat definiert werden,<br />
sind Leute wie Hrant Dink eine<br />
Bedrohung. Es machte ihn deshalb<br />
nur noch suspekter, dass er sich gegen<br />
Beschlüsse der Parlamente anderer<br />
Länder zur türkisch-armenischen<br />
Geschichte wandte, welche die Einschätzung<br />
„Völkermord“ zur einzig<br />
gültigen erklären wollen.<br />
Was muss passieren, dass so ein<br />
Mann furchtsam und scheu wie eine<br />
Taube wird? Im Oktober 2005 rechnete<br />
Dink mit der armenischen Lobby<br />
in Europa ab. Er schrieb, dass die<br />
Armenier in Europa ihr Selbstverständnis<br />
nicht nur über vergangenes<br />
Leid und Türkenhass definieren sollten,<br />
sondern auch über Hilfe für die<br />
Menschen in Armenien. Vom Feindbild<br />
Türken abzulassen, sei eine Art<br />
Blutreinigung, schrieb Dink.<br />
2006 wurde er dafür in Istanbul erneut<br />
wegen Beleidigung des Türkentums<br />
angeklagt und zu sechs Monaten<br />
Haft verurteilt. Er wurde im<br />
Gerichtssaal beleidigt und bespuckt,<br />
erhielt unzählige Morddrohungen,<br />
die auch die Frau und Kinder von<br />
Hrant Dink einschlossen. „Ich weiß,<br />
dass man in diesem Land, die Tauben<br />
leben lässt“, schloss Dink seinen<br />
letzten Artikel.<br />
Vorwürfe an die Regierung<br />
Die Wirklichkeit sieht leider anders<br />
aus. Sein mutmaßlicher Mörder<br />
sagte, er habe handeln müssen, weil<br />
Dink das türkische Volk beleidigt<br />
habe. In Zeitungen wurde der Regierung<br />
vorgeworfen, Dink trotz zahlreicher<br />
Drohungen gegen ihn nicht<br />
ausreichend geschützt zu haben. Der<br />
vor den Wahlen im Mai und November<br />
zunehmende Rassismus und<br />
Nationalismus sei Triebfeder hinter<br />
dem Mord.<br />
4 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
POLITIK<br />
Putins Eigentor in Georgien<br />
Nach drei Monaten beendet Moskau seine Sanktionen<br />
Georgien<br />
Tbilisi<br />
Von Katja Tichomirowa<br />
Die russische Zeitung Kommersant<br />
zeigte einen georgischen<br />
Schalmei-Spieler auf ihrer Titelseite.<br />
Er blies lustvoll und mit vollen<br />
Backen in sein Instrument. Es war<br />
der Tag, an dem Russlands Präsident<br />
Wladimir Putin die Rückkehr<br />
seines Botschafters in die georgische<br />
Hauptstadt Tbilissi ankündigte.<br />
Nach drei Monaten Zwangsurlaub<br />
darf Wjatscheslaw Kowalenko seine<br />
<strong>Arbeit</strong> wieder aufnehmen. Wir pfeifen<br />
Euch eins, suggerierte das Titelbild<br />
des Kommersant. Es ist die Art<br />
von Hintersinn, die sich eine russische<br />
Tageszeitung leisten kann.<br />
Ende September 2006 hatte Russland<br />
seinen Botschafter und das ganze<br />
Botschaftspersonal aus Georgien<br />
zurückbeordert. Aus Protest gegen<br />
die Verhaftung von fünf unter Spionageverdacht<br />
stehenden russischen<br />
Militärs in Georgien hatte Moskau<br />
zudem eine Verkehrsblockade gegen<br />
den Nachbarstaat verhängt und die<br />
Grenzen geschlossen. Angeblich illegal<br />
in Russland lebende Georgier<br />
waren in Frachtmaschinen nach Tbilissi<br />
deportiert und georgische Einrichtungen<br />
in Moskau „verschärften<br />
Kontrollen“ unterzogen worden.<br />
Sämtliche Maßnahmen dienten<br />
der Sicherheit Russlands und dem<br />
Schutz seiner in Georgien lebenden<br />
Bürger, ließen Regierungsvertreter<br />
verlauten.<br />
Saakaschwili gestärkt<br />
Welchem Zweck die Sanktionen<br />
gegen das Nachbarland tatsächlich<br />
dienen sollten, erklärten die russischen<br />
Zeitungen in seltener Direktheit:<br />
„Die Rechnung des Kreml,<br />
die Sanktionen könnten den Sturz<br />
der Regierung von Michail Saakaschwili<br />
beschleunigen, ist nicht<br />
aufgegangen. Im Gegenteil, die Blockade<br />
hat den Einfluss Russlands<br />
auf Georgien verringert“, schrieb der<br />
Kommersant. Die regierungsnahe<br />
Nachrichtenagentur RIA Novosti<br />
bemerkte, die Kampagne habe sich<br />
in Georgien wie im Westen negativ<br />
auf das Image Russlands ausgewirkt.<br />
Die Positionen pro-russischer Politiker<br />
in Georgien seien „untergraben“<br />
worden, „während die Unterstützung<br />
der Nato-Beitrittspläne Georgiens<br />
in der Bevölkerung wesentlich<br />
gewachsen ist.“<br />
Palast der Republik<br />
Tatsächlich kann Georgiens Staatspräsident<br />
Michail Saakaschwili die<br />
Folgen der russischen Blockade-Politik<br />
für sich verbuchen. Die Abhängigkeit<br />
von russischen Energielieferungen<br />
wurden durch entsprechende<br />
Abkommen mit Aserbaidschan und<br />
der Türkei gemildert. Durch die russischen<br />
Wirtschaftssanktionen verlor<br />
Georgien zwar mehr als ein Viertel<br />
seiner Exporteinkünfte. Der Effekt<br />
fiel aber dennoch schwächer aus, als<br />
es die russische Seite erwartet hatte.<br />
Das georgische Wirtschaftswachstum<br />
lag 2006 bei acht Prozent, die<br />
Inflationsrate bei 10 Prozent mit<br />
weiter fallender Tendenz. Die Prognosen<br />
sind günstig und die Handelsbeziehungen<br />
zu den Nachbarländern<br />
Aserbaidschan, Iran und Türkei sind<br />
nach Darstellung des Kommersant<br />
„so eng wie nie zuvor.“<br />
Da steht sie nun die Ruine<br />
und wird von Tag zu<br />
Tag weniger und trotz<br />
des riesigen Schuttes der<br />
einst vor den Toren des<br />
Palastes der Republik<br />
verweilt, kann man sehen<br />
wie zügig die Abrißarbeiten<br />
voran gehen. Es wird<br />
wohl nicht mehr lange<br />
dauern und das einstige<br />
Prestigevorzeige Objekt<br />
Honeckers war einmal.<br />
Na dann auf ein Neues.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 5
POLITIK<br />
Stoiber geht vielleicht früher<br />
Machtkampf um die Nachfolge des CSU-Vorsitzenden in vollem Gange<br />
Von Regine Zylka<br />
Bayerns Ministerpräsident und<br />
CSU-Chef Edmund Stoiber<br />
wird möglicherweise früher aus seinen<br />
Ämtern scheiden als bislang angekündigt.<br />
„Die Überlegungen sind<br />
sicher nicht zu Ende“, sagte Bundeswirtschaftsminister<br />
Michael Glos im<br />
Deutschlandfunk. Stoiber bespreche<br />
sich dieser Tage mit seinen Freunden<br />
und man werde sehen, wie die Nachfolgeregelung<br />
am Ende gestaltet werde.<br />
Bislang ist vorgesehen, dass Stoiber<br />
zum 30. September abtritt.<br />
Nach zahlreichen Krisengesprächen<br />
mit CSU-Spitzenpolitikern traf Stoiber<br />
in München auch mit seinem<br />
Stellvertreter Horst Seehofer zusammen,<br />
um unter vier Augen die Lage<br />
zu erörtern. Der Bundeslandwirtschaftsminister<br />
hatte zuvor seinen<br />
Willen bekräftigt, gegen Bayerns<br />
Wirtschaftsminister Erwin Huber<br />
um das Amt des Parteivorsitzenden<br />
zu kämpfen. Sowohl Huber als auch<br />
der designierte Nachfolger Stoibers<br />
als Regierungschef, Bayerns Innenminister<br />
Günther Beckstein, forderten<br />
Seehofer auf, seine Ambitionen<br />
zurückzustellen. „Ich möchte Horst<br />
Seehofer die Hand zur Zusammenarbeit<br />
reichen und ihn bitten, dass<br />
er als kompetenter Sozialpolitiker,<br />
als Bundesminister und stellvertretender<br />
Parteivorsitzender in diesen<br />
herausgehobenen Verantwortungen<br />
weitermacht“, sagte Huber.<br />
Seehofer beklagte seinerseits, von<br />
den Parteifreunden übergangen worden<br />
zu sein. „Ich bin immerhin stellvertretender<br />
Parteivorsitzender und<br />
musste trotzdem aus den Agenturen<br />
entnehmen, dass sich Günther Beckstein<br />
und Erwin Huber in Kreuth<br />
über das Erbe Edmund Stoibers verständigt<br />
haben“, sagte er. Man könne<br />
solche Personalentscheidungen<br />
„nicht im Hinterzimmer auskungeln“.<br />
Huber wies die Vorwürfe zurück.<br />
Das habe „mit Kungelei nichts<br />
zu tun“.<br />
Wenn es nach den Wählern in Bayern<br />
ginge, hätte Seehofer die besseren<br />
Chancen als neuer CSU-Vorsitzen-<br />
der. Nach einer veröffentlichten Umfrage<br />
für die ARD-Sendung Bericht<br />
aus Berlin wollen ihn 39 Prozent der<br />
Bürger im Freistaat als Nachfolger<br />
Stoibers an der Parteispitze sehen.<br />
Für Huber plädieren dagegen nur 23<br />
Prozent der Befragten. Bei den CSU-<br />
Anhängern verfügt Seehofer mit 41<br />
Prozent sogar über einen noch größeren<br />
Rückhalt.<br />
Beckstein gilt als neuer Regierungschef<br />
als gesetzt. Stoiber wird ihn nach<br />
Informationen des Magazins Spiegel<br />
offiziell als Ministerpräsidenten vorschlagen.<br />
Der bayerische Landtagspräsident<br />
Alois Glück hält es zudem<br />
für denkbar, Markus Söder als Generalsekretär<br />
abgelöst wird. „Es ist<br />
Sache des neuen Vorsitzenden, einen<br />
Generalsekretär vorzuschlagen“, sagte<br />
Glück.<br />
Mangels Unterstützung von Grünen<br />
und FDP verzichtete die bayerische<br />
SPD nun doch auf ein Volksbegehren<br />
zur Erzwingung einer vorzeitigen<br />
Neuwahl des Landtags. Alle drei<br />
Oppositionsparteien forderten aber<br />
eine Selbstauflösung des Landtags<br />
mit dem Ziel der Neuwahl.<br />
6 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
POLITIK<br />
USA - Schrittweiser Anstieg der Mindestlöhne<br />
Pünktlich zu Jahresbeginn hat das Repräsentantenhaus ein Gesetz verabschiedet<br />
Von Olivia Schoeller<br />
Pünktlich zu Jahresbeginn hat das<br />
Repräsentantenhaus ein Gesetz<br />
verabschiedet, wonach der Mindestlohn<br />
in den USA in den kommenden<br />
zwei Jahren von 5,15 Dollar auf 7,25<br />
Dollar angehoben werden soll. Das<br />
Gesetz war Teil einer 100-Stunden-<br />
Gesetzes-Blitzinitiative der Demokraten,<br />
die in den Parlamentswahlen<br />
im November die Mehrheit in beiden<br />
Parlamentskammern gewonnen haben.<br />
Eines ihrer Wahlkampfversprechen<br />
war die Anhebung des Mindestlohns.<br />
Der Mindestlohn, der in den<br />
USA 1938 eingeführt wurde, war in<br />
den vergangen zehn Jahre nicht angehoben<br />
worden, womit die Niedriglohnarbeiter<br />
so wenig verdienten,<br />
wie vor 50 Jahren. Einige Staaten,<br />
wie Ohio, Nevada, Arizona und Colorado<br />
hatten bereits bei den Parlamentswahlen<br />
eine Initiative zur Anhebung<br />
des Mindestlohns (zwischen<br />
einem Dollar und 1,70 Dollar) zur<br />
Abstimmung gestellt, die überall eine<br />
Mehrheit erhielten.<br />
Präsident Bill Clinton hatte es während<br />
seiner Amtszeit den Staaten<br />
ermöglicht, den Mindestlohn eigenmächtig<br />
über das Bundesniveau zu heben,<br />
was auch 29 Staaten getan haben.<br />
Mittlerweile dürfen selbst Städte oder<br />
Kommunen ihren Mindestlohn über<br />
den Mindestlohn ihres Staates anheben,<br />
was in Santa Fe in New Mexiko<br />
der Fall ist. Dort ist der Mindestlohn<br />
mit 9,50 Dollar der höchste, der in den<br />
USA gezahlt wird.<br />
Die jüngste Anhebung des Mindestlohns<br />
wird in den USA positiv aufgenommen.<br />
Die Mehrheit der Politiker<br />
ist der Meinung, dass es richtig ist, andere<br />
wie das Economic Policy Instituts<br />
(EPI) halten es für überfällig. 6,6 Millionen<br />
<strong>Arbeit</strong>er oder fünf Prozent der<br />
<strong>Arbeit</strong>erschaft in den USA verdienen<br />
heute weniger als 7,25 Dollar in der<br />
Stunde und wären direkt betroffen.<br />
Weitere 8,3 Millionen Niedriglohn-<br />
<strong>Arbeit</strong>er, die heute nur knapp mehr<br />
als 7,25 Dollar verdienen, würden<br />
auch von der Steigerung profitieren.<br />
Nach Ansicht des EPI, das den Gewerkschaften<br />
nahe steht, ist die Steigerung<br />
des Mindestlohns essenziell<br />
für sozialschwache Familien. Anders<br />
denken Vertreter von mittelständischen<br />
Firmen, die die Mehrzahl der<br />
Niedriglohnarbeiter anstellen. Ihrer<br />
Meinung nach wird die Anhebung des<br />
Mindestlohns nichts verbessern, sondern<br />
zu mehr <strong>Arbeit</strong>slosigkeit führen.<br />
Sie meinen, eine mehr Steuerbegünstigungen<br />
für diese Familien seien wirksamer.<br />
Sollte der Senat der Vorlage des<br />
Repräsentantenhauses zustimmen,<br />
würde der Mindestlohn von 5,15 Dollar<br />
auf 5,85 und danach schrittweise<br />
auf 7,25 Dollar steigen. Damit die Firmen<br />
die Kostensteigerungen verkraften,<br />
fordern einige republikanische<br />
Senatoren Steuervergünstigungen für<br />
Unternehmen.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 7
WIRTSCHAFT<br />
Weltsozialforum berät über gerechtere Globalisierung<br />
In Kenias Hauptstadt Nairobi hat das Weltsozialforum,<br />
die prominenteste Gegenveranstaltung der Globalisierungskritiker, begonnen<br />
Vier Tage vor Beginn des Weltwirtschaftsforums<br />
in Davos hat<br />
in Kenias Hauptstadt Nairobi das<br />
Weltsozialforum, die prominenteste<br />
Gegenveranstaltung der Globalisierungskritiker,<br />
begonnen.<br />
Das Forum, das insgesamt zum siebten<br />
Mal - und dabei zum ersten Mal<br />
auf dem afrikanischen Kontinent -<br />
ausgerichtet wird, startete mit einem<br />
Demonstrationszug, an dem sich<br />
etwa 5000 Menschen beteiligten.<br />
Hinter einem Transparent mit dem<br />
Motto „Eine andere Welt ist möglich“<br />
zogen sie von Kibera, einem<br />
der größten Elendsviertel Afrikas, in<br />
Richtung Innenstadt. Dort wurde die<br />
Vortrags- und Seminarveranstaltung<br />
am Nachmittag offiziell eröffnet.<br />
„Die ist eine ungeheuer wichtige Veranstaltung“,<br />
sagte Kenneth Kaunda,<br />
der erste Präsident des 1964 unabhängig<br />
gewordenen Sambia: „Wir<br />
bekämpfen die Armut, die Unwissenheit,<br />
die Korruption, die Ausbeutung.“<br />
„Alle Geschöpfe Gottes“, ob<br />
Christen, Muslims, Juden, Hindus<br />
oder Anhänger anderer Religionen,<br />
müssten gemeinsam dafür eintreten,<br />
sagte er im Uhuru-Park.<br />
Kenneth Kaunda, der erste Präsident des 1964<br />
unabhängig gewordenen Sambia<br />
Schwerpunkt Afrika<br />
Die Veranstaltung in Nairobi, zu der<br />
bis zu 100.000 Teilnehmer aus der<br />
ganzen Welt erwartet werden, steht<br />
im Zeichen von Entwicklungsthemen,<br />
in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt<br />
Afrika als ärmster Kontinent<br />
der Welt. So wollen die Teilnehmer<br />
insbesondere über die Bekämpfung<br />
der dort besonders stark grassierenden<br />
Aids-Epidemie, die Lösung regionaler<br />
Konflikte, die Verschuldungsproblematik<br />
und Wanderungsbewegungen<br />
diskutieren. Das Sozialforum solle<br />
dazu beitragen, den Kontinent besser<br />
in den Kampf gegen den ungezügelten<br />
Wirtschaftsliberalismus einzubinden,<br />
erhoffte sich Tabitho Mutiso vom<br />
kenianischen Organisationskomitee<br />
von der fünftägigen Großveranstaltung.<br />
Afrika sei ein gutes Beispiel für<br />
die Ausbeutung von Menschen und<br />
Ressourcen, so die Vertreterin der<br />
irischen Umweltorganisation Loreto,<br />
Patricia Murray.<br />
Erwartet werden auch in diesem<br />
Jahr wieder prominente Gäste aus<br />
der ganzen Welt, darunter die Friedensnobelpreisträger<br />
aus Kenia und<br />
Südafrika, Wangari Maathai und<br />
Desmond Tutu, die ehemalige UN-<br />
Menschenrechtskommissarin Mary<br />
Robinson und Winni Mandela, die<br />
Ex-Ehefrau des früheren südafrikanischen<br />
Präsidenten Nelson Mandela.<br />
Telekom will mehr Geld „für die letzte Meile“<br />
Die Deutsche Telekom will für<br />
die Überlassung von Telefonanschlüssen<br />
mehr Geld von ihren<br />
Wettbewerbern. Bei der Bundesnetzagentur<br />
sei eine Anhebung der monatlichen<br />
Entgelte für diese Teilnehmeranschlussleitungen<br />
(TAL) von<br />
derzeit 10,65 Euro auf 12,03 Euro<br />
beantragt worden, teilte die Festnetzsparte<br />
T-Com mit.<br />
Das alte Entgelt enspricht nach<br />
Darstellung der Telekom nicht den<br />
gesetzlichen Maßstäben. Denn besonders<br />
die Kosten für die Lasten aus<br />
dem Personalumbau des Unternehmens<br />
seien bisher nicht eingerechnet<br />
worden. Der Regulierer habe jedoch<br />
schon vor länger Zeit grundsätzlich<br />
anerkannt, dass auch diese Aufwändungen<br />
bei der Kostenermittlung<br />
zu berücksichtigen seien. Die Überlassung<br />
der „letzten Meile“ zu den<br />
Endkunden zählt zu den wichtigsten<br />
Vorleistungen, die der Konzern<br />
als früherer Staatsmonopolist seinen<br />
Wettbewerbern zur Verfügung stellen<br />
muss.<br />
8 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
WIRTSCHAFT<br />
Einstweilige Verfügung<br />
Cisco verklagt Apple wegen Markenrecht an „iPhone“<br />
Hat Apple den Namen „iPhone“<br />
von Cisco geklaut?<br />
Einen Tag nach der Präsentation<br />
des ersten Apple-Handys hat Cisco<br />
eine Klage wegen der Verwendung<br />
des Namens iPhone eingereicht. Das<br />
auf Netzwerktechnik spezialisierte<br />
IT-Unternehmen beansprucht die<br />
Markenrechte für diese Bezeichnung<br />
und hat erst vor drei Wochen selbst<br />
ein „iPhone“ für das Telefonieren im<br />
Internet auf den Markt gebracht.<br />
Die beim Bundesgericht in San Francisco<br />
eingereichte Klage verfolgt das<br />
Ziel, Apple mit einer einstweiligen<br />
Verfügung an der Verwendung des<br />
Markennamens zu hindern. „Es gibt<br />
keinen Zweifel, dass das neue Telefon<br />
von Apple sehr aufregend ist“,<br />
sagte Cisco-Justiziar Mark Chandlera.<br />
„Aber ohne unsere Erlaubnis<br />
sollten sie nicht unsere Marke verwenden.“<br />
Cisco hat die Rechte im<br />
Jahr 2000 mit der Übernahme der<br />
Firma InfoGear Technology erworben,<br />
die die Marke „iPhone“<br />
für sich registrieren ließ.<br />
Es habe Verhandlungen mit Apple<br />
gegeben. Chandler sagte, es habe<br />
Verhandlungen mit Apple über<br />
die Nutzung des Namens gegeben,<br />
nachdem Apple darum gebeten<br />
habe. Diese Gespräche seien aber<br />
wenige Stunden vor der Rede von<br />
Apple-Vorstandschef Steve Jobs auf<br />
der Hausmesse MacWorld Expo<br />
ohne Ergebnis abgebrochen worden.<br />
Jetzt stellt sich Apple auf den Standpunkt,<br />
dass sein Mobiltelefon zu einer<br />
anderen Gerätekategorie gehört<br />
als das im Cisco-Geschäftsbereich<br />
Linksys entwickelte Gerät für die<br />
Internet-Telefonie (Voice over IP).<br />
Deswegen stehe es Apple frei, sein<br />
Gerät als iPhone zu bezeichnen.<br />
Apple-Sprecherin Natalie Kerris wies<br />
die Klage von Cisco zurück und bezeichnete<br />
sie als dumm. „Wenn Cisco<br />
uns deswegen herausfordern will,<br />
sind wir zuversichtlich, dass wir gewinnen<br />
werden.“<br />
Internethandel<br />
Amazon prüft Einstieg in Online-Handel mit Medikamenten<br />
illen gibt‘s vielleicht bald auch bei<br />
P Amazon?<br />
Der weltgrößte Internet-Händler<br />
Amazon prüft offenbar den Einstieg<br />
in den deutschland-weiten Online-<br />
Handel mit Arzneimitteln.<br />
„Grundsätzlich sind alle Produktkategorien<br />
für uns denkbar, die der<br />
Kunde online kaufen will. Auch der<br />
Einstieg in den Handel mit rezeptfreien<br />
Medikamenten“, sagte der Geschäftsführer<br />
von Amazon Deutschland,<br />
Ralf Kleber, der Zeitung „Euro<br />
am Sonntag“. Darüber hinaus strebe<br />
Kleber eine Ausweitung des Sortiments<br />
nach Vorbild der US-Mutter<br />
Amazon.com an, berichtete die<br />
Zeitung vorab. „In den USA bieten<br />
wir bereits Autozubehör und Ersatzteile,<br />
Bekleidung und Schuhe sowie<br />
Nahrungsmittel an. Das sind nahe<br />
liegende Produktgattungen, die wir<br />
uns auch in Deutschland sehr gut<br />
als Internetangebot vorstellen können“,<br />
sagte Kleber. Gegenwärtig habe<br />
Amazon in Deutschland 13 Produktkategorien,<br />
in den USA seien<br />
es bereits 36.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 9
WIRTSCHAFT<br />
Inflation in Deutschland niedriger als im Euro-Raum<br />
Prozent. Ohne die Energiepreise wären<br />
die Verbraucherpreise indes nur<br />
um 0,9 Prozent gestiegen. Am stärksten<br />
verteuerte sich von den Energieträgern<br />
im vergangenen Jahr Gas mit<br />
17,7 Prozent. Leichtes Heizöl kostete<br />
10,7 Prozent mehr. Die Preise für<br />
Kraftstoffe wie Benzin und Diesel<br />
stiegen um 5,6 Prozent. Als Folge der<br />
teureren Energie zahlten die deutschen<br />
Verbraucher auch für Wohnen<br />
und für Verkehr erheblich mehr als<br />
zuvor. Überdurchschnittlich teurer<br />
wurden 2006 auch Nahrungsmittel;<br />
darunter Obst um 2,4 Prozent und<br />
Gemüse um 8,2 Prozent. Für alkoholische<br />
Getränke und Tabakwaren<br />
zahlten die Konsumenten 3,5 Prozent<br />
mehr, wobei vor allem die Tabakpreise<br />
um 5,2 Prozent zulegten.<br />
Acht Jahre nach dem Beginn der<br />
Europäischen Währungsunion<br />
ist ein Euro, gemessen an der Kaufkraft<br />
im Binnenmarkt, nur noch<br />
knapp 82 Cent wert. Dies ergibt<br />
sich aus den endgültigen Angaben<br />
der europäischen Statistiker zur Entwicklung<br />
der Verbraucherpreise im<br />
vergangenen Jahr. Danach lag die<br />
europäisch harmonisierte Inflationsrate<br />
2006 im gesamten Euro-Raum<br />
unverändert bei 2,2 Prozent.<br />
Die Europäische Zentralbank (EZB)<br />
hat damit im siebten Jahr nacheinander<br />
keine Preisniveaustabilität erreicht,<br />
was auf mittlerer Sicht einer<br />
Inflationsrate von „unter, aber nahe 2<br />
Prozent“ entspräche. Für dieses Jahr<br />
erwarten die Volkswirte der Zentralbank<br />
nach den jüngsten Projektionen<br />
eine Inflationsrate von rund 2 Prozent,<br />
wobei der EZB-Rat weiterhin<br />
Preisrisiken sieht.<br />
Inflation in Deutschland<br />
niedriger als im Euro-Raum<br />
Die deutschen Verbraucher spüren<br />
den Wertverlust des Euro seit 1999<br />
weniger, weil die hiesigen Verbraucherpreise<br />
in den vergangenen Jahren<br />
langsamer gestiegen sind als im<br />
gesamten Euro-Raum. Gemessen<br />
mit der hiesigen Verbraucherpreisinflation,<br />
sank der Wert des Euro<br />
seit 1999 in Deutschland um fast 14<br />
Prozent, gegenüber fast 19 Prozent<br />
im gesamten Euro-Raum. Die deutsche<br />
Verbraucherpreisinflationsrate<br />
lag 2006 nach den endgültigen Angaben<br />
des Statistischen Bundesamt<br />
bei 1,7 Prozent und damit niedriger<br />
als die 2 Prozent im Vorjahr.<br />
Die Verbraucherpreisinflation wurde<br />
im vergangenen Jahr maßgeblich<br />
durch höhere Energiepreise getrieben.<br />
In Deutschland verteuerte sich<br />
Energie zwar mit 8,5 Prozent etwas<br />
weniger stark als im Vorjahr mit 10,3<br />
Wettbewerb drückt<br />
manche Preise<br />
Abermals überdurchschnittlich, wenn<br />
auch weniger stark als in den beiden<br />
Vorjahren, trug die Politik im vergangenen<br />
Jahr zur Teuerung bei.<br />
Die staatlich beeinflussten, administrierten<br />
Preise erhöhten sich um 2,2<br />
Prozent. So verteuerte die Müllabfuhr<br />
sich um 2,7 Prozent. Volkswirte erwarten,<br />
dass die Politik in diesem Jahr<br />
mit der Mehrwertsteuererhöhung die<br />
Inflationsrate deutlich in die Höhe<br />
treiben wird. In Wirtschaftsbereichen<br />
mit starkem Wettbewerb auch als Folge<br />
billiger Einfuhren profitierten die<br />
deutschen Verbraucher auch 2006 von<br />
spürbar niedrigeren Preisen als zuvor.<br />
So fielen die Preise für Nachrichtenübermittlung<br />
2006 um 3 Prozent. Die<br />
Preise für Telefon- und Telefaxgeräte sanken<br />
um 13,5 Prozent. Personalcomputer<br />
und Fernseher kosteten fast 15 Prozent<br />
weniger. Bekleidung und Schuhe kosteten<br />
immerhin noch 0,9 Prozent weniger als<br />
im Vorjahr. Hier hat sich der Preisrückgang<br />
halbiert, wohl auch als Folge der<br />
Einfuhrbeschränkungen für chinesische<br />
Waren, welche die Europäische<br />
Union erlassen hat.<br />
10 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
WIRTSCHAFT<br />
Glänzendes Quartal für Banken?<br />
Citigroup - an allen Orten zu finden<br />
Von Pearl Wang<br />
Nach und nach legen nun einige<br />
der großen amerikanischen Finanzinstitute<br />
ihre Ergebniszahlen für<br />
das vierte Quartal 2006 vor. Wenn<br />
die Zahlen eintrudeln, werden Anleger<br />
vor allem darauf schauen, wie sich<br />
das Zins- und das Kreditumfeld auf<br />
die Unternehmen auswirken. Standard<br />
& Poor‘s stuft den Finanzsektor<br />
mit „übergewichten“ ein.<br />
S&P-Aktienanalyst Frank Braden erwartet<br />
einen leicht negativen Effekt<br />
von der Zinsfront, rechnet jedoch<br />
nicht mit deutlichen Veränderungen<br />
auf Seiten des sich verschlechternden<br />
Kreditgeschäfts der Großbanken.<br />
Braden geht davon aus, dass die<br />
Zahlen der meisten großen Banken<br />
geringfügig über den Schätzungen<br />
liegen werden, vor allem bei Kreditinstituten<br />
mit Aktivitäten im Bereich<br />
Investment Banking.<br />
Wie wirkt sich die flache<br />
Zinskurve auf das Ergebnis aus?<br />
In den einzelnen Ergebnisberichten<br />
prüft Braden zunächst, inwieweit sich<br />
die flache Zinsstrukturkurve in den<br />
Nettozinsmargen niedergeschlagen<br />
hat. In diesem Zinsumfeld kommt<br />
es für die Großbanken vor allem auf<br />
eine strikte Kosteneindämmung an.<br />
Daneben wird den unverzinslichen<br />
Aufwendungen große Bedeutung<br />
beigemessen. Ein weiterer Punkt ist,<br />
ob sich das Kreditumfeld - Kreditkarten<br />
und Hypotheken - merklich<br />
auf die Gewinnsituation auszuwirken<br />
beginnt. Zu den von Braden unter<br />
die Lupe genommenen amerikanischen<br />
Kreditinstituten gehört die<br />
Bank Wells Fargo (S&P-Bewertung:<br />
3 Sterne, halten), die am 16. Januar<br />
ihre Ergebniszahlen präsentierte.<br />
Das Ergebnis pro Aktie schrammte<br />
hierbei knapp an seinen Prognosen<br />
vorbei. Braden zufolge wurden die<br />
Ergebnisse von Wells Fargo durch einen<br />
Ertragsrückgang bei Eigenheimhypotheken<br />
und einer schlechter als<br />
erwartet ausgefallenen Entwicklung<br />
des Fahrzeugfinanzierungsgeschäfts<br />
belastet.<br />
Weitere Großbanken, die in den<br />
kommenden Tagen mit Ergebniszahlen<br />
aufwarten: Citigroup (5 Sterne,<br />
starke Kaufempfehlung), Bank of<br />
America (5 Sterne) und Wachovia (5<br />
Sterne).<br />
Mit Blick auf Verbraucherkreditinstitute<br />
- wie etwa Capital One (4 Sterne,<br />
Kaufempfehlung), American Express<br />
(3 Sterne) und AmeriCredit (4 Sterne)<br />
- rechnet Braden damit, dass die Ergebnisse<br />
mit dem Rückenwind eines<br />
soliden Konsumentenkreditumfelds<br />
am oberen Ende der Analystenerwartungen<br />
liegen.<br />
Braden achtet jedoch genau auf Anzeichen<br />
einer Eintrübung des Kreditumfelds.<br />
Für den Kreditkartenanbieter<br />
Capital One wird ein wichtiger<br />
Faktor das Kreditgeschäft in Großbritannien<br />
sein, das sich in jüngster<br />
Zeit als Sorgenkind des Unternehmens<br />
erwies. Braden rechnet damit,<br />
dass American Express in einem<br />
schwierigen Kreditumfeld dank seines<br />
wohlhabenderen Klientels bessere<br />
Karten haben dürfte. AmeriCredit,<br />
ein Autofinanzierer für weniger gut<br />
Betuchte, würde sich möglicherweise<br />
als Leitindikator einer Verschlechterung<br />
des Verbraucherkreditgeschäfts<br />
anbieten.<br />
„Steiniges Quartal“ für Regionalbanken<br />
und Sparinstitute<br />
Für Regionalbanken und Sparinstitute<br />
rechnet S&P-Aktienanalyst Stuart<br />
Plesser mit einem steinigen vierten<br />
Quartal in Gestalt stagnierender oder<br />
sinkender Gewinne gegenüber dem<br />
dritten Quartal. Er geht jedoch davon<br />
aus, dass die Aktienkursentwicklung<br />
dieser Unternehmen höchstwahrscheinlich<br />
von der Einschätzung der<br />
Märkte getrieben wird, ob die amerikanische<br />
Notenbank 2007 den Leitzins<br />
senken wird.<br />
Die amerikanische Zinsstrukturkurve<br />
blieb im Laufe des vierten<br />
Quartals unverändert invers, wobei<br />
der Spread zwischen dreimonatigen<br />
Schatzwechseln und zehnjährigen<br />
Staatsanleihen im Durchschnitt 30<br />
Basispunkte betrug. Dies wiederum<br />
führte wahrscheinlich zu weiterem<br />
Druck auf die Nettozinsmargen und<br />
begünstigte jene Banken und Sparinstitute<br />
mit einer niedrigeren Kostenfinanzierungsbasis.<br />
Plesser geht nicht davon aus, dass<br />
ein Kreditwachstum den Druck auf<br />
die Nettozinsmargen kompensieren<br />
wird, da das Geschäft mit Krediten<br />
weiterhin hart umkämpft ist. In Verbindung<br />
mit dem Rückgang der amerikanischen<br />
Konjunktur könnte dies<br />
sogar eine Abschwächung des Kreditwachstums<br />
zur Folge haben. Darüber<br />
hinaus zog eine Verschlechterung der<br />
Kreditqualität im vierten Quartal<br />
größere Kreditverluste nach sich. Infolgedessen<br />
werden die Rückstellungen<br />
für Kreditverluste gegenüber dem<br />
dritten Quartal voraussichtlich höher<br />
ausfallen. Während die Mehrzahl<br />
der Banken und Sparinstitute bereits<br />
Kostensenkungen vornahmen, gibt es<br />
auch Ausnahmen wie etwa Washington<br />
Mutual (3 Sterne) und Sovereign<br />
(3 Sterne), die erst kürzlich aggressive<br />
Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet<br />
haben.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 11
WIRTSCHAFT<br />
Bertelsmann<br />
Hartmut Ostrowski ist Liz Mohns Favorit<br />
Von Johannes Ritter<br />
Er mag Currywurst und Arminia<br />
Bielefeld: Hartmut Ostrowski<br />
Hartmut Ostrowski soll von 2008<br />
an die Bertelsmann AG führen. Diese<br />
Entscheidung hat der Aufsichtsrat<br />
von Europas größtem Medienkonzern<br />
(RTL, Gruner + Jahr) gefällt.<br />
Der 48 Jahre alte Ostrowski ist im<br />
Bertelsmann-Vorstand für den Mediendienstleister<br />
Arvato verantwortlich.<br />
Er galt schon lange als Favorit für die<br />
Nachfolge von Gunter Thielen, der<br />
im Sommer 65 Jahre alt wird und<br />
zum Jahreswechsel an die Spitze des<br />
Kontrollgremiums wechseln soll. Bis<br />
zuletzt hatte sich aber auch sein Vorstandskollege<br />
Ewald Walgenbach,<br />
der die Direct Group (Buchclubs)<br />
führt, Hoffnung auf den Chefposten<br />
gemacht. Möglicherweise wird Walgenbach,<br />
der schon einmal mit einem<br />
Wechsel zu Haniel geliebäugelt hatte,<br />
nun über einen Abschied von Bertelsmann<br />
nachdenken.<br />
Liz Mohn schätzt ihn sehr<br />
Formal hat der gesamte Aufsichtsrat<br />
über die Nachfolge entschieden. De<br />
facto fällt Liz Mohn die Entscheidung.<br />
Die Frau von Firmenpatriarch<br />
Reinhard Mohn vertritt die Interessen<br />
der Eigentümerfamilie. Und Liz<br />
Mohn schätzt Ostrowski sehr. Sie<br />
mag dessen Bodenständigkeit und<br />
goutiert, dass der gebürtige Bielefelder,<br />
der fast seine ganze Karriere bei<br />
Bertelsmann verbracht hat, fest in der<br />
Region verwurzelt ist.<br />
Dass Ostrowski, so wie die Mohns,<br />
eine Finca auf Mallorca sein eigen<br />
nennt, dürfte ihm auch nicht zum<br />
Nachteil gereichen. Auch die jüngere<br />
Geschichte von Bertelsmann dürfte<br />
aus Mohns Sicht für Ostrowski<br />
sprechen. 2002 gab die Familie dem<br />
glamourösen und allzu expansionslustigen<br />
Thomas Middelhoff den<br />
Laufpass und ersetzte ihn durch Gunter<br />
Thielen.<br />
Anerkannt bei den<br />
Bereichsfürsten<br />
Ebenfalls von Arvato kommend, ist<br />
Thielen ein ähnlich nüchterner Typ<br />
wie Ostrowski. Unter Thielens Konsolidierungskurs<br />
ist die Rendite deutlich<br />
gestiegen. Die erhöhte Ertragskraft<br />
erleichterte es Bertelsmann, den<br />
von Liz Mohn gewünschten, milliardenschweren<br />
Aktienrückkauf zu<br />
schultern. Ostrowski auf die Rolle eines<br />
Günstlings am Hofe Mohn zu reduzieren,<br />
griffe allerdings zu kurz. Als<br />
Arvato-Chef hat er nachweislich gute<br />
<strong>Arbeit</strong> geleistet. Umsatz und Rendite<br />
dieser Sparte, bei der fast die Hälfte<br />
der 95.000 Bertelsmann-Beschäftigten<br />
arbeitet, sind in den vergangenen<br />
Jahren kontinuierlich gestiegen.<br />
In einer externen Unternehmensanalyse<br />
hat Arvato im vergangenen Jahr<br />
gute Noten bekommen. Über das angestammte<br />
Druckgeschäft hinaus ist<br />
„Ossi“, wie er intern genannt wird,<br />
in allerlei Felder vorgestoßen: Arvato<br />
betreibt Call-center für die Deutsche<br />
Bahn oder Lufthansa, verschickt als<br />
großer Logistikdienstleister täglich 3<br />
Millionen Sendungen und kümmert<br />
sich um die öffentlichen Dienstleistungen<br />
im Landkreis East Riding<br />
of Yorkshire. Bis 12 Uhr mittags, so<br />
Ostrowskis Credo, sollen sich seine<br />
Leute um die Abwicklung des Alltagsgeschäfts<br />
kümmern; danach sollen<br />
sie darüber nachdenken, welche<br />
neuen Geschäfte man entwickeln<br />
könnte.<br />
Currywurst und Arminia<br />
Das Mediengeschäft ist zunehmend<br />
technologiegetrieben. Da lassen neue<br />
Arvato-Geschäfte wie „In2movie“,<br />
eine gemeinsam mit Warner betriebene<br />
Internetplattform für das Herunterladen<br />
von Filmen, hoffen, dass<br />
der Zahlenmensch Ostrowski dazu in<br />
der Lage ist, auch den gesamten Konzern<br />
mit frischen Ideen in Schwung<br />
zu bringen. Denn das organische<br />
Wachstum der Gruppe war zuletzt<br />
nicht sonderlich beeindruckend. Bei<br />
seinen Vorstandskollegen ist Ostrowski<br />
anerkannt und akzeptiert; sie<br />
wissen, dass er nicht an dem Prinzip<br />
der Dezentralität, das den Bereichsfürsten<br />
relativ viel unternehmerische<br />
Freiheit gewährt, rütteln wird. Auch<br />
Ostrowskis Verhältnis zu Walgenbach<br />
gilt als gut. Beim Blick auf<br />
Ostrowskis <strong>Leben</strong>slauf fällt auf, dass<br />
der Diplomkaufmann und Vater von<br />
zwei Kindern niemals im Ausland<br />
gearbeitet hat - ein Malus in einem<br />
Konzern, der mehr als zwei Drittel<br />
seines Umsatzes im Ausland macht.<br />
Auch fehlt Ostrowski, ein bekennender<br />
Currywurst-Liebhaber und<br />
Fan von Arminia Bielefeld, die Ausstrahlung,<br />
die gerade der Chef eines<br />
weltumspannenden Medienkonzerns<br />
vielleicht haben sollte. Ihn deshalb<br />
zu unterschätzen, wäre falsch. Auch<br />
der zunächst so trocken und spröde<br />
wirkende Thielen ist im Laufe der<br />
Zeit aufgetaut und locker geworden.<br />
Kurzum:<br />
Hartmut Ostrowski hat eine Chance.<br />
12 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
WIRTSCHAFT<br />
Landesbank plant Sonderbonus für Mitarbeiter<br />
Einmalzahlung von mindestens 1 000 Euro im Gespräch<br />
Noch sperrt sich der Finanzsenator Ewald B. Schulte<br />
Noch vor dem eigentlichen Auftakt<br />
des Bieterverfahrens für<br />
die knapp 81-Prozent-Beteiligung<br />
des Landes Berlin an der Landesbank<br />
Berlin Holding AG (LBBH - die frühere<br />
Bankgesellschaft) zeichnet sich<br />
ein Konflikt zwischen dem Vorstand<br />
der Landesbank (LBB) und dem<br />
<strong>Berliner</strong> Senat ab. Grund: Bankchef<br />
Hans-Jörg Vetter möchte die rund<br />
7 400 Mitarbeiter des Konzerns noch<br />
vor der heißen Phase der anstehenden<br />
Verkaufsverhandlungen über die Zahlung<br />
einer Sondergratifikation am erreichten<br />
Sanierungserfolg beteiligen.<br />
Im Gespräch ist dabei ein Sonderbonus<br />
pro Mitarbeiter von mindestens<br />
1 000 Euro. Bislang indes verweigert<br />
der Senat jedes Gespräch über diese<br />
Form der Mitarbeiterbeteiligung.<br />
Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD)<br />
stellte stattdessen jetzt per Interview<br />
in Aussicht, dass sich das Land beim<br />
Verkauf der Beteiligung für den Ausschluss<br />
betriebsbedingter Kündigungen<br />
für einen Zeitraum von bis zu<br />
zehn Jahren einsetzen werde.<br />
Sarrazin für<br />
Kündigungsschutz<br />
Eine so lange Selbstbindung potenzieller<br />
Investoren erscheint in der Branche<br />
indes unrealistisch. Denkbar sei<br />
allenfalls ein Kündigungsverzicht<br />
für einen Zeitraum von vier Jahren,<br />
wie ihn etwa Vetter beim unter der<br />
Regie der Landesbank betriebenen<br />
Verkauf der <strong>Berliner</strong> Bank an die<br />
Deutsche Bank ausverhandelt hatte.<br />
Wie ein Sprecher des Finanzsenators<br />
bestätigte, sei die Aussage Sarrazins<br />
auch in erster Linie als Signal an die<br />
LBB-Interessenten zu verstehen, dass<br />
sie - abgesehen vom Kaufpreis - nur<br />
dann mit der Chance des Zuschlags<br />
rechnen könnten, wenn sie das Institut<br />
in der Hauptstadtregion weiter<br />
entwickeln und von vornherein davon<br />
absehen, zum Beispiel aus Synergie-Erwägungen<br />
heraus Bank-Aktivitäten<br />
aus Berlin abzuziehen.<br />
Nach solchen Synergievorteilen streben<br />
könnten beispielsweise Privatbanken<br />
wie die Commerzbank oder<br />
die HypoVereinsbank, die in den letzten<br />
Monaten wiederholt ihr Interesse<br />
am Erwerb der LBB betont hatten.<br />
Aber auch das öffentlich-rechtliche<br />
Lager mit der bereits zu zehn Prozent<br />
an der LBB-Holding beteiligten Dekabank,<br />
die über eine eigene Offerte<br />
die LBB um nahezu jeden Preis im<br />
Sparkassenlager halten will, könnte<br />
versucht sein, solche Synergievorteile<br />
zu heben.<br />
Ebenso könnten internationale Finanzinvestoren,<br />
die weniger an der<br />
Etablierung einer neuen Kopfstation<br />
auf dem deutschen Bankenmarkt,<br />
sondern eher an der Hebung von<br />
Reserven und einem schnellen Weiterverkauf<br />
der LBB interessiert sind,<br />
über einen rabiaten Stellenabbau eine<br />
Kosten- und Erlösoptimierung betreiben<br />
wollen. Um dies zu verhindern,<br />
hat der Senat in der veröffentlichten<br />
Ausschreibung der Landesbeteiligung<br />
einige Sollbruchstellen eingebaut.<br />
Verhandelt werden soll danach<br />
nur mit Bewerbern die - neben der<br />
Dokumentation ihrer Seriosität und<br />
Finanzkraft - ihre „Eignung zur Fortführung<br />
und Weiterentwicklung der<br />
Geschäftsaktivitäten der LBB“ nachweisen.<br />
Zudem behält sich das Land<br />
die Möglichkeit vor, die LBB-Anteile<br />
alternativ an der Börse zu platzieren.<br />
Darüber hinaus sollen Verkauf<br />
oder Börsengang bis zum Abschluss<br />
des Verfahrens vom Land jederzeit<br />
verändert oder beendet werden können.<br />
Damit zog der Senat die Konsequenzen<br />
aus dem ersten Privatisierungsversuch<br />
für den LBB-Vorgänger<br />
Bankgesellschaft von 2003. Seinerzeit<br />
hatte der Regierende Bürgermeister<br />
Klaus Wowereit (SPD) den Verkauf<br />
im letzten Moment gestoppt, als<br />
sich abzeichnete, dass die Bieter um<br />
den US-Finanzinvestor J.C. Flowers<br />
real nur einen pro-forma-Preis von<br />
zehn Millionen Euro für das Institut<br />
zahlen, dabei aber auf einer fortdauernden<br />
Risikoübernahme des Landes<br />
bestehen wollten.<br />
Mit ähnlich niedrigen Geboten rechnet<br />
nach der LBB-Sanierung jetzt<br />
niemand mehr. Im Gegenteil: Angesichts<br />
der strategischen Auseinandersetzung<br />
zwischen öffentlich-rechtlichen<br />
und privaten sowie nationalen<br />
und internationalen Interessenten<br />
erwarten Branchenbeobachter übereinstimmend<br />
Offerten für die LBB<br />
von fünf bis sechs Milliarden Euro.<br />
Entsprechend ist der Aktienkurs<br />
2006 auch kräftig gestiegen. Das<br />
aber, so Vetters Begründung für seine<br />
Sonderbonus-Initiative, sei ganz wesentlich<br />
auch das Verdienst der Bank-<br />
Beschäftigten.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 13
WIRTSCHAFT<br />
Versicherungen rechnen mit einer Milliarde Euro Schäden<br />
Das Orkantief „Kyrill“ hat voraussichtlich Schäden in Milliardenhöhe hinterlassen<br />
„Bundesweites Phänomen“<br />
Alle Sturmschäden sollten umgehend<br />
dem zuständigen Versicherer gemeldet<br />
werden, sagte Schweda. Die meisten<br />
Schäden an Autos und Häusern<br />
seien versichert, da ab Windstärke<br />
8 die Gebäude-, Hausrat- und Kaskoversicherung<br />
einspringen müsse.<br />
Da „Kyrill“ ein bundesweites Phänomen<br />
gewesen sei, müssten Geschädigte<br />
in der Regel keinen Nachweis<br />
der Windstärke erbringen.<br />
Das Orkantief „Kyrill“, das über<br />
Deutschland und Europa hinweggefegt<br />
ist, hat voraussichtlich<br />
Schäden in Milliardenhöhe hinterlassen.<br />
Auch Rückversicherer wie Münchener<br />
Rück und Swiss Re erwarten erst<br />
für die nächste Woche Angaben zur<br />
exakten Schadenshöhe.<br />
Vollkaskoversicherte Autobesitzer<br />
droht der GDV zufolge beim Melden<br />
von Schäden nicht der Verlust ihres<br />
Schadenfreiheitsrabatts:<br />
Sturmschäden würden als Teilkaskoschäden<br />
abzüglich einer vereinbarten<br />
Selbstbeteiligung ersetzt, sagte<br />
Schweda.<br />
Allein die deutsche Versicherungswirtschaft<br />
geht nach ersten Schätzungen<br />
davon aus, dass sie für versicherte<br />
Schäden eine Milliarde Euro<br />
aufbringen muss, teilte der Gesamtverband<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
(GDV) mit. Die<br />
gesamte Schadenssumme dürfte allerdings<br />
deutlich höher liegen, da viele<br />
Sturmfolgen nicht versichert sind.<br />
„Wir haben Kyrill mit dem Sturmtief<br />
Jeannett aus dem Jahre 2002 verglichen.<br />
Danach waren die Windgeschwindigkeit,<br />
die Ausdehnung und<br />
die Verweildauer von Kyrill größer<br />
als bei Jeannett. Deshalb gehen wir<br />
davon aus, dass Kyrill größere Schäden<br />
angerichtet hat“, sagte GDV-<br />
Pressereferent Stephan Schweda. Genaue<br />
Zahlen erst in ein paar Tagen.<br />
Für die Schäden nach dem Sturm<br />
„Jeannett“ im Oktober 2002 und<br />
nach „Lothar“ im Dezember 1999<br />
mussten die deutschen Versicherer<br />
jeweils mehr als 650 Millionen Euro<br />
zahlen. Mit genauen Zahlen rechnen<br />
die Versicherer erst in einigen Tagen.<br />
Selbst der neue <strong>Berliner</strong> Hauptbahnhof trug schwere Sturmschäden davon.<br />
Ein Stahlträger löste sich und fiel in die Tiefe. Verletzt wurde zum Glück niemand.<br />
14 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
WIRTSCHAFT<br />
Airbus löst Kabelprobleme<br />
Fertig verkabelt: Der A380<br />
Der europäische Flugzeughersteller<br />
Airbus hat die massiven<br />
Probleme mit der Verkabelung beim<br />
Großraumjet A380 gelöst. Das erste<br />
Serienflugzeug wurde im Werk in<br />
Hamburg-Finkenwerder fertig verkabelt<br />
und wird nun im Innenbereich<br />
verkleidet und ausgestattet, wie<br />
Airbus-Sprecher Tore Prang in Hamburg<br />
sagte.<br />
„Das ist ein wichtiger Meilenstein<br />
im langjährigen Aufholprogramm<br />
des A380“, sagte Prang. Wegen der<br />
Schwierigkeiten mit der Verkabelung<br />
hatte Airbus die Auslieferung der<br />
Maschinen verschieben müssen, was<br />
zu einer Krise des Konzerns geführt<br />
hatte. In der Folge stürzte Airbus<br />
2006 in die roten Zahlen.<br />
Erste Auslieferung im Oktober.<br />
Der erste A380 könne nun im Oktober<br />
an Singapore Airlines ausgeliefert<br />
werden, sagte Prang. Dies habe<br />
Konzernchef Louis Gallois in Paris<br />
mitgeteilt. Laut einem Vorabbericht<br />
der Zeitschrift „Focus“ wurde der<br />
Großraumjet in Sonderschichten mit<br />
einer völlig überarbeiteten Elektronik<br />
ausgestattet. Alle Komponenten<br />
erwiesen sich demnach in Tests als<br />
funktionstüchtig.<br />
Das sei eine sehr analytische <strong>Arbeit</strong> gewesen,<br />
die hervorragend gelöst wurde,<br />
sagte Prang der Nachrichtenagentur<br />
AP. „Die Erfahrungen, die wir hier<br />
gewonnen haben, gilt es nun auf andere<br />
Flugzeuge zu übertragen“, sagte<br />
der Airbus-Sprecher.<br />
Daimler-Aktienpaket:<br />
Konsortium steht.<br />
Laut zunächst unbestätigten Angaben<br />
des „Focus“ steht inzwischen die<br />
Zusammensetzung des Konsortiums<br />
fest, das ein EADS-Aktienpaket von<br />
Daimler-Chrysler übernehmen will,<br />
um den deutschen Einfluss zu sichern.<br />
Die 7,5-Prozent-Beteiligung<br />
an EADS kostet demnach etwa 1,5<br />
Milliarden Euro. 60 Prozent des Aktienpakets<br />
übernehmen sechs Privatbanken,<br />
darunter die Deutsche Bank,<br />
die Commerzbank und Goldman<br />
Sachs. Der Bund sowie fünf Bundesländer<br />
beteiligen sich mit 40 Prozent.<br />
Für die Bundesregierung steigt<br />
die KfW-Bank mit 13 Prozent ein.<br />
Hamburg übernehme zehn Prozent,<br />
Baden-Württemberg, Bayern sowie<br />
Niedersachsen je fünf Prozent und<br />
Bremen zwei Prozent, hieß es.<br />
Der Vertrag zwischen dem Konsortium<br />
und Daimler-Chrysler solle<br />
noch im Januar unterschrieben werden,<br />
berichtet das Magazin. Von dem<br />
Einstieg erhoffen sich Politiker und<br />
<strong>Arbeit</strong>nehmervertreter mehr Einfluss<br />
auf konzerninterne Entscheidungen<br />
sowie ein Gegengewicht zur französischen<br />
Staatsbeteiligung. Konzernbetriebsratschef<br />
Rüdiger Lütjen<br />
sagte dem Blatt: „Es gibt schon jetzt<br />
ein Übergewicht der Franzosen.“ So<br />
seien etwa deutsche Manager in der<br />
Airbus-Spitze kaum noch vertreten.<br />
„Dabei sind wir im Wettbewerb um<br />
die produktivsten Standorte genauso<br />
gut wie die Franzosen, oder sogar<br />
besser.“<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 15
WIRTSCHAFT<br />
AT&T ist tot, es lebe AT&T!<br />
Feiert ein Comeback - AT&T<br />
Von Roland Lindner<br />
Die Verwirrung ist meist perfekt,<br />
wenn eine Marke im Zuge<br />
ständiger Akquisitionen erst fallengelassen<br />
und dann wiederbelebt wird.<br />
Genau das passiert in diesen Tagen<br />
mit AT&T, der Traditionsadresse<br />
schlechthin in der amerikanischen<br />
Telekommunikationsindustrie.<br />
Der einstige Gigant ist eigentlich<br />
im rasanten Konsolidierungsprozess<br />
der vergangenen Jahre untergegangen,<br />
feiert nun aber als Marke ein<br />
Comeback nach dem anderen. In<br />
dieser Woche fiel der Startschuss für<br />
eine „Rebranding“-Kampagne, die<br />
den größten amerikanischen Mobilfunkanbieter<br />
Cingular Wireless in<br />
AT&T umtauft.<br />
Dabei hat Cingular selbst noch im<br />
Jahr 2004 den Namen AT&T ausradiert,<br />
nach der Übernahme des Wettbewerbers<br />
AT& T Wireless. Die alten<br />
Kunden von AT&T Wireless dürften<br />
sich nun also wundern: Ihr Mobilfunkanbieter<br />
hieß erst AT &T, dann<br />
Cingular und nun wieder AT&T.<br />
Baby Bells<br />
Die Anfänge von AT&T reichen bis<br />
ins Jahr 1885 zurück, als die American<br />
Telephone and Telegraph Company<br />
gegründet wurde. Über weite<br />
Strecken des vergangenen Jahrhunderts<br />
war AT & T der dominierende<br />
Telefonkonzern in den Vereinigten<br />
Staaten. Das Unternehmen war so<br />
mächtig, dass es im Jahr 1984 auf<br />
Druck der amerikanischen Kartellbehörden<br />
zerschlagen wurde. Danach<br />
gab es sieben kleinere regionale, auf<br />
Ortsgespräche spezialisierte Telefongesellschaften,<br />
die sogenannten „Baby<br />
Bells“. AT&T („Ma Bell“) durfte nur<br />
das Geschäft mit Ferngesprächen behalten.<br />
Daneben expandierte AT&T<br />
in den neunziger Jahren in den Mobilfunk.<br />
Die Tochtergesellschaft<br />
AT&T Wireless wurde aber im Jahr<br />
2001 abgespalten und schließlich von<br />
Cingular übernommen. Das Festnetzgeschäft<br />
von AT&T kam derweil<br />
unter Druck, das Unternehmen<br />
litt zunehmend unter einem harten<br />
Preiswettbewerb, Überkapazitäten<br />
und der Konkurrenz durch Mobilfunkanbieter.<br />
Ein Tiefpunkt war, als AT & T im<br />
Jahr 2004 einen zweistelligen Umsatzrückgang<br />
auswies. Die regionalen<br />
Baby Bells wurden unterdessen durch<br />
Konsolidierung untereinander immer<br />
stärker.<br />
Historische Wende<br />
2005 kam es schließlich zu einem<br />
historischen Wendepunkt: AT&T<br />
wurde für rund 16 Milliarden Dollar<br />
übernommen, und zwar von<br />
SBC Communications, der einstmals<br />
kleinsten der Baby Bells, die im<br />
Laufe der Jahre durch eine Serie von<br />
Akquisitionen rasant gewachsen war.<br />
AT&T wurde also von einer ehemaligen<br />
Tochtergesellschaft geschluckt.<br />
Damit fand die 120 Jahre währende<br />
Geschichte des Unternehmens<br />
AT&T ein Ende. Der traditionsreiche<br />
Name lebte aber weiter, denn SBC<br />
Communications taufte sich nach<br />
dem Vollzug des Zusammenschlusses<br />
im November 2005 in AT&T um.<br />
Schon dieser Identitätswechsel wurde<br />
von einer massiven Werbekampagne<br />
begleitet, die eine Milliarde Dollar<br />
gekostet haben soll.<br />
Die neue AT&T setzte ihre Einkaufstour<br />
fort und kündigte im März<br />
vergangenen Jahres den Kauf des<br />
Wettbewerbers Bell South an, ebenfalls<br />
eine der früheren Regionalgesellschaften.<br />
Die Transaktion mit einem<br />
Kaufpreis von 86 Milliarden Dollar<br />
bekam kurz vor dem Jahreswechsel<br />
die Freigabe der amerikanischen Kartellbehörden<br />
und wurde offiziell vollzogen.<br />
AT&T wird nun mit einem<br />
Jahresumsatz von zusammen 117<br />
Milliarden Dollar der mit Abstand<br />
größte amerikanische Telekommunikationskonzern<br />
vor Verizon (rund 90<br />
Milliarden Dollar).<br />
Logo-Flut<br />
Die Bell-South-Übernahme läutete<br />
das aktuelle Comeback für die Marke<br />
AT&T ein - diesmal zu Lasten des Namens<br />
Cingular. Bislang war Cingular<br />
Wireless ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
von AT&T und Bell South. Die<br />
Gesellschaft entstand erst im Jahr<br />
2000, als Bell South und die damalige<br />
SBC ihre Mobilfunkaktivitäten<br />
zusammenlegten. Nach der Übernahme<br />
von Bell South hat AT&T nun die<br />
vollständige Kontrolle über den mit<br />
knapp 59 Millionen Kunden größten<br />
amerikanischen Mobilfunkbetreiber.<br />
Seit Wochenbeginn überflutet AT&T<br />
nun Fernsehzuschauer mit Werbespots<br />
und weist darauf hin, dass<br />
aus Cingular jetzt AT&T wird. Das<br />
Logo von Cingular, ein orangefarbenes<br />
Männchen in Form eines „X“,<br />
verwandelt sich in den Spots in den<br />
16 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
weißblauen Globus von AT&T. Für<br />
eine Übergangszeit will AT&T in seiner<br />
Werbung noch beide Markennamen<br />
und Logos erscheinen lassen, bis<br />
schließlich Cingular verschwindet.<br />
Alle 2000 Cingular-Filialen werden<br />
im Laufe dieses Jahres auf AT & T-<br />
Optik umgerüstet, und die 15 000<br />
Mitarbeiter in diesem Läden werden<br />
bald AT&T-Uniformen tragen.<br />
AT&T will die Kosten der Kampagne<br />
nicht beziffern. Das Unternehmen<br />
verspricht aber immense Kosteneinsparungen<br />
durch den einheitlicheren<br />
Markenauftritt unter AT&T über<br />
mehrere Konzernsparten hinweg<br />
- zumal Telekommunikationsunternehmen<br />
eine immer größere Palette<br />
von Diensten im Programm haben,<br />
von klassischer Telefonie über Internetdienste<br />
bis hin zu Fernsehen.<br />
Apple-Partner<br />
Nach Angaben des Unternehmens<br />
entfällt ein Fünftel der Synergien aus<br />
dem Zusammenschluss von AT&T<br />
und Bell South auf niedrigere Werbekosten.<br />
Nicht nur Cingular wird<br />
umbenannt, sondern auch die bisherigen<br />
regionalen Festnetzaktivitäten<br />
von Bell South treten künftig als<br />
„AT&T“ auf. AT&T hat insgesamt<br />
jährliche Synergien durch die Übernahme<br />
von Bell South von 3 Milliarden<br />
Dollar vom Jahr 2010 an in<br />
Aussicht gestellt.<br />
Der Identitätswechsel bei Cingular<br />
ist aber nicht ohne Risiko: Cingular<br />
hat ein viel frischeres und jugendlicheres<br />
Image als die etwas verstaubte<br />
Marke AT&T. Außerdem hatte die<br />
alte Mobilfunkgesellschaft AT&T<br />
WIRTSCHAFT<br />
Wireless vor dem Verkauf an Cingular<br />
im Jahr 2004 wegen schlechter<br />
Servicequalität einen denkbar<br />
schlechten Ruf und verlor scharenweise<br />
Kunden.<br />
AT & T dürfte aber darauf hoffen,<br />
etwas vom Glanz einer anderen Marke<br />
abzubekommen: Der Computerund<br />
Elektronikkonzern Apple hat<br />
in der vergangenen Woche mit der<br />
Vorstellung seines Multifunktions-<br />
Handys iPhone die Branche in Begeisterung<br />
versetzt. Das Gerät wird<br />
nach damaligen Angaben von Apple<br />
im Juni auf den Markt kommen und<br />
dann exklusiv von Cingular vertrieben.<br />
Bis dahin dürfte die Umstellung<br />
des Markennamens aber weitgehend<br />
abgeschlossen sein - und der Partner<br />
von Apple wird AT&T heißen.<br />
Frührentner Ackermann<br />
In einem Interview kündigte er an, dass er 2010<br />
sein aktives Berufsleben beenden will<br />
Von Sebastian Wolff<br />
Wer hätte das gedacht? Jahrelang<br />
hat Deutsche-Bank-Chef<br />
Josef Ackermann im Mannesmann-<br />
Prozess mit aller Macht auch darum<br />
gekämpft, seinen Job behalten zu<br />
können - und sich am Ende durchgesetzt.<br />
Doch nun das: In einem Interview<br />
kündigte er mal eben so ganz<br />
nebenbei an, dass er 2010, also schon<br />
in drei Jahren nicht nur als Vorstandschef<br />
bei der Deutschen Bank<br />
aufhören, sondern sogar sein aktives<br />
Berufsleben beenden will.<br />
Ackermann wird 2010 gerade einmal<br />
62 Jahre alt sein. Das ist eigentlich<br />
noch kein Rentenalter. In Zeiten,<br />
in denen normalen <strong>Arbeit</strong>nehmern<br />
zugemutet wird, bis 67 zu arbeiten,<br />
mutet Ackermanns Entscheidung gar<br />
anachronistisch an. Über die Gründe<br />
für seinen Entschluss kann man natürlich<br />
nur spekulieren. Doch es ist<br />
wahrscheinlich, dass die vergangenen<br />
fünf Jahre an der Spitze von Deutsch-<br />
lands größtem Geldhaus tiefe Spuren<br />
bei dem nach außen hin stets smarten<br />
Schweizer hinterlassen haben.<br />
Ackermann musste in seiner bisherigen<br />
Amtszeit so viel öffentliche Kritik<br />
einstecken wie kein anderer seiner<br />
Vorgänger. Dabei ist er, nach rein<br />
betriebswirtschaftlichen Kriterien,<br />
zweifellos einer der erfolgreichsten<br />
Vorstandschefs, welche die Deutsche<br />
Bank je hatte: Seit seinem Amtsantritt<br />
sind der Aktienkurs und die Gewinne<br />
der Bank kräftig gestiegen.<br />
Doch der Sturm der Entrüstung, der<br />
Ackermann entgegen blies, nachdem<br />
er 2005 praktisch in einem Atemzug<br />
einen Milliardengewinn und den<br />
Abbau tausender Stellen verkündete,<br />
dürfte ihn schwer getroffen haben.<br />
Und auch die Kritik über sein Auftreten<br />
im Mannesmann-Prozess sowie<br />
die ständige Missgunst wegen seines<br />
hohen Gehalts werden nicht spurlos<br />
an ihm vorübergegangen sein.<br />
Vielleicht wollte Ackermann deshalb<br />
mit dem angekündigten Rückzug<br />
einfach von seiner Person ablenken.<br />
Denn von nun an werden sich die<br />
Medien bevorzugt mit Spekulationen<br />
über seinen Nachfolger beschäftigen<br />
- und ihn vielleicht endlich in Ruhe<br />
arbeiten lassen.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 17
WIRTSCHAFT<br />
Harter Strukturumbau<br />
Im Verlagshaus Seidel Enterprises Ltd.<br />
Der Aufschwung ist da heißt es, doch<br />
damit er kommt, müssen manche<br />
Unternehmen harte und schmerzhafte<br />
Reformen auch in ihrem Unternehmen<br />
durchringen. So auch das <strong>Berliner</strong> Unternehmen<br />
Seidel Enterprises Ltd.. Vor<br />
einem Jahr plante das Unternehmen<br />
neue Kooperationen, nicht alle konnten<br />
umgesetzt werden und wir führten<br />
ein Gespräch mit dem Geschäftsführer<br />
und Verleger Hendrik Seidel.<br />
BL&A: Herr Seidel, wenn wir rückwirkend<br />
auf unser letztes Gespräch im<br />
Oktober 2005 zurückblicken, hat sich<br />
nicht alles so rosig entwickelt wie Ihre<br />
Geschäftsleitung das geplant hatte.<br />
Herr Seidel: Ja, das ist richtig. Wir<br />
mussten unsere Ziele für 2006 drastisch<br />
zurückfahren. Die Verkaufszahlen,<br />
im ersten Quartal 2006, waren<br />
nicht erfreulich und zwangen uns zu<br />
schmerzhaften Kürzungen, was auch<br />
die Folgen von Entlassungen waren.<br />
BL&A: Hatten Sie eigentlich nicht<br />
geplant für 2006 Stellen aufzubauen,<br />
anstatt abzubauen und was ist aus Ihrer<br />
Kooperation mit der SAF Marketing<br />
Ltd. geworden?<br />
Herr Seidel: Da haben Sie Recht.<br />
Eigentlich planten wir für 2006 Mitarbeiter<br />
einzustellen und das haben wir<br />
auch getan, jedoch sind wir Mitte des<br />
Jahres 2006 nicht an unsere Ziele herangekommen<br />
– was sich zum Beispiel<br />
beim Anzeigenvertrieb stark zeigte und<br />
somit mussten wir im Juli 2006 eine<br />
Hand voll Mitarbeiter entlassen.<br />
BL&A: Was heißt eine Hand voll?<br />
Herr Seidel: Wir haben ca. 50% unseres<br />
Personals entlassen müssen, es war<br />
eine harte Maßnahme aber zum Überleben<br />
des Unternehmens wichtig.<br />
BL&A: 50% Personalabbau ist schon<br />
ein schierer Wahnsinn, was wir ja auch<br />
in unserer Redaktion merkten, da Sie ja<br />
auch Herr unserer Zeitschriftenredaktion<br />
sind.<br />
Herr Seidel: Ja, das war schon hart<br />
und ich denke auch mal, deswegen<br />
will Ihre Redaktion dieses Interview<br />
führen. Aber ich kann nur sagen, wie<br />
schmerzhaft auch diese Schritte waren,<br />
sie waren einfach notwendig und nicht<br />
zu vermeiden. Wir müssen jetzt nach<br />
vorne schauen und die Verluste, die wir<br />
erfahren mussten, im Jahr 2007 wieder<br />
wettmachen. Deswegen werden wir an<br />
den geplanten Kooperationen festhalten.<br />
BL&A: Sie meinen SAF Marketing Ltd.?<br />
Herr Seidel: Ja, unter anderem auch<br />
SAF Marketing Ltd.. Wir haben diese<br />
Kooperation derzeit in gemeinsamer<br />
Absprache zurück gestellt, halten aber<br />
daran fest.<br />
BL&A: Welche neuen Dinge sind<br />
denn nun geplant, nach diesem harten<br />
Strukturumbau?<br />
Herr Seidel: Es ist natürlich wichtig,<br />
wie ich schon sagte, dass wir unsere<br />
Verluste wieder gutmachen und den<br />
Gesamtumsatz des Unternehmens nach<br />
vorne bringen. Wir haben neben dem<br />
Magazin „<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>“,<br />
weitere Zeitschriftenobjekte in <strong>Arbeit</strong>,<br />
darunter das Magazin „Wellness genießen“<br />
unter der Rubrik „<strong>Leben</strong> &<br />
<strong>Arbeit</strong>“. Es wird das eigentliche Grundmuster<br />
unserer Zeitschriften beibehalten,<br />
sich aber mit dem Bereich der Entspannung<br />
und der <strong>Arbeit</strong> beschäftigen.<br />
Daher der Titel „Wellness genießen“.<br />
BL&A: Ist es auch richtig, dass Sie die<br />
Gesellschaftsform des Unternehmens<br />
verändern wollen?<br />
Herr Seidel: Zum Teil haben wir dieses<br />
ja schon getan. Die Seidel Enterprises<br />
GmbH i. Gr. wurde im Juli 2006<br />
zu einer Limited. Der Verlagsteil wurde<br />
im Januar 2007 getrennt und in Form<br />
einer Seidel Enterprises Verlag KG neu<br />
gegründet.<br />
BL&A: Das ist neu für uns, wann<br />
wurde dieses vollzogen und welche Unternehmensbereiche<br />
gehören wohin?<br />
Herr Seidel: Alle Mitarbeiter werden<br />
in den nächsten Tagen darüber informiert,<br />
wir warten nur auf die Bestätigung<br />
der Eintragung durch das<br />
Amtsgericht Charlottenburg in Berlin.<br />
Solange bleibt erst einmal alles beim<br />
alten und auch danach wird sich nicht<br />
viel ändern, es werden lediglich für den<br />
einen oder anderen Übergangsverträge<br />
gemacht. Die einzelnen Bereiche bleiben<br />
wie sie sind – nur der Verlag selbst,<br />
wird eigenständig von der Seidel Enterprises<br />
Ltd. abgetrennt in Form der Seidel<br />
Enterprises Verlag KG.<br />
BL&A: Wie weit gehen die Planungen<br />
im Anzeigengeschäft?<br />
Herr Seidel: Der Anzeigenbereich ist ja<br />
die wichtigste Einnahmequelle für uns<br />
und damit auch unser größtes Sorgenkind.<br />
Aber die Umsatzzahlen haben sich<br />
Ende 2005 gut erholt und steigen. Es<br />
ist also eine Veränderung der Anzeigenkunden<br />
zu spüren. Viele Unternehmen<br />
sind wieder bereit, mehr in Printmedien<br />
zu werben und das bemerken auch wir.<br />
Dazu kommt, dass wir in den nächsten<br />
Wochen unser neues Anzeigenportal im<br />
Internet eröffnen, sowie unseren Onlineshop.<br />
Mehr Informationen erhalten<br />
Sie dazu aber erst einmal nicht.<br />
BL&A: Planen Sie nach dem Umbau<br />
für 2007 neue <strong>Arbeit</strong>splätze zu schaffen?<br />
Herr Seidel: Wir werden sehen, vorerst<br />
stellen wir keine neuen Mitarbeiter ein,<br />
da wir auch einige Stellen als selbständige<br />
Partner hinzu bekommen.<br />
BL&A: Wir danken Ihnen für dieses<br />
Gespräch und wünschen Ihnen und<br />
dem Verlagshaus –und uns natürlich<br />
eingeschlossen „Viel Glück“ .<br />
(<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>)<br />
18 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
ARBEIT<br />
MINDESTLÖHNE<br />
„Fair und angemessen“<br />
Von Stephan Kaufmann und Matthias Loke<br />
In 20 EU-Ländern gibt es gesetzliche<br />
Untergrenzen für Löhne, in<br />
Deutschland nicht. Die Koalition<br />
prüft, mit Hilfe des Entsendegesetzes<br />
zumindest in einigen Branchen<br />
Lohndumping zu verhindern.<br />
Unterstützung holte sich Bundesarbeitsminister<br />
Franz Müntefering bei<br />
seinen europäischen Kollegen: Die<br />
EU-<strong>Arbeit</strong>sminister hatten sich in<br />
Berlin für „faire und angemessene<br />
Löhne“ in Europa ausgesprochen.<br />
Weitgehend, so Müntefering, habe<br />
Einigkeit darüber geherrscht, dass<br />
der Markt nicht allein die Lohnhöhe<br />
regeln könne und dass Mindestlöhne<br />
etwas Vernünftiges seien.<br />
In Deutschland aber, das musste<br />
Müntefering beklagen, hätten die<br />
Löhne zum Teil ein Niveau, „da<br />
könne der Staat nicht tatenlos zusehen“.<br />
Die Pläne des Ministers zur<br />
Einführung von branchenbezogenen<br />
Mindestlöhnen nehmen denn auch<br />
Gestalt an: Nun will er mit dem<br />
Koalitionsausschuss von CDU und<br />
SPD beraten, auf welche Branchen<br />
das so genannte <strong>Arbeit</strong>nehmer-Entsendegesetz<br />
ausgeweitet werden soll.<br />
In der Debatte sind die Zeitarbeit,<br />
die 2006 kräftig zulegte, der Garten-<br />
und Landschaftsbau und das Bewachungsgewerbe.<br />
2,19 Euro für Reinigungskräfte<br />
Mit dem Entsendegesetz können die<br />
untersten Tariflöhne einer Branche<br />
für allgemein verbindlich erklärt<br />
werden, so dass sie als Mindestlöhne<br />
für alle Beschäftigten gelten - auch<br />
in Betrieben, die nicht tarifgebunden<br />
sind, und auch für Beschäftigte<br />
ausländischer Unternehmen. Voraussetzung<br />
sind aber bundesweit<br />
geltende Tarifverträge in den betreffenden<br />
Branchen. Die Ausdehnung<br />
des Entsendegesetzes - es gilt bereits<br />
im Baugewerbe und im Dachdecker-<br />
Handwerk - gehört zur geplanten<br />
Neuordnung des Niedriglohnsektors,<br />
bei der die Koalitionspartner auch<br />
über Kombilöhne, also Zuschüsse für<br />
gering Verdienende, beraten.<br />
Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger<br />
begrüßte den Vorstoß des <strong>Arbeit</strong>sministers.<br />
„Die Ausweitung der Allgemeinverbindlichkeit<br />
von Tarifverträgen<br />
ist ein guter Weg“, sagte er der<br />
<strong>Berliner</strong> Zeitung. So könnten branchenspezifische<br />
Mindestlohn-Lösungen<br />
gefunden werden. Ein Problem<br />
seien aber die sehr niedrigen Tariflöhne<br />
in einigen deutschen Branchen.<br />
Damit drohten dort Mindestlöhne<br />
auf unterstem Niveau.<br />
Das sieht auch die Gewerkschaft Verdi<br />
kritisch. „Natürlich begrüßen wir<br />
jeden Versuch der Bundesregierung,<br />
der fortschreitenden Prekarisierung<br />
von Lohn- und <strong>Arbeit</strong>sverhältnissen<br />
einen Riegel vorzuschieben“, sagte<br />
Verdi-Sprecherin Cornelia Haß. Insofern<br />
weise Münteferings Initiative<br />
in die richtige Richtung. Dann gehörten<br />
Stundenlöhne von 2,19 Euro<br />
für Reinigungskräfte in Nobelhotels<br />
hoffentlich bald der Vergangenheit<br />
an. Es sei aber höchst problematisch,<br />
dass die Ausweitung des Entsendegesetzes<br />
die Existenz von Tarifverträgen<br />
voraussetze. Insbesondere in den<br />
Billiglohngebieten in Ostdeutschland<br />
gebe es eine Erosion bei den Tarifverträgen,<br />
so dass viele Beschäftigte von<br />
einer solchen Regelung nicht profitieren<br />
würden. Das gewerkschaftsnahe<br />
Institut WSI betonte: „Das<br />
Entsendegesetz einfach auf tarifliche<br />
Niedriglöhne anzuwenden hieße Armutslöhne<br />
zu fixieren statt sie zu beseitigen“.<br />
Zudem gebe es Branchen,<br />
in denen sich Firmen umwidmeten,<br />
um Lohnkosten zu sparen, sagte die<br />
Verdi-Sprecherin. So hätten sich private<br />
Entsorger zu Speditionsfirmen<br />
erklärt, weil in deren Branche die<br />
Tariflöhne niedriger liegen. Deshalb<br />
gebe es keine Alternative zu einem<br />
branchenübergreifenden gesetzlichen<br />
Mindestlohn, der bei 7,50 Euro liegen<br />
sollte.<br />
Alternative Wege<br />
Ein solcher Mindestlohn würde nach<br />
Auffassung des arbeitgebernahen Instituts<br />
IW viele <strong>Arbeit</strong>splätze kosten.<br />
Ein Mindestlohn in Höhe von 7,50<br />
Euro würde die Löhne von 8,6 Prozent<br />
aller Vollzeitbeschäftigten in<br />
Westdeutschland und gut 22 Prozent<br />
in Ostdeutschland anheben. Dadurch<br />
würden „gerade Personen mit sehr<br />
geringen Qualifikationen ihren <strong>Arbeit</strong>splatz<br />
verlieren“, so IW-Direktor<br />
Michael Hüther. Dasselbe gelte für<br />
eine branchenspezifische Definition<br />
von Mindestlöhnen, wie von Müntefering<br />
vorgeschlagen. Denn damit<br />
würde „die Freiheit, alternative Wege<br />
der Lohnfindung außerhalb des Flächentarifvertrags<br />
zu gehen bedroht“.<br />
Die Union hat sich offen gezeigt, das<br />
Entsendegesetz auf weitere Branchen<br />
auszuweiten. Eines hat sie aber ausgeschlossen:<br />
Dass es mit ihr einen<br />
gesetzlichen branchenübergreifenden<br />
Mindestlohn geben wird. Mindestens<br />
7,50 Euro je Stunde - das wird<br />
in dieser Legislaturperiode nicht Realität<br />
werden.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 19
ARBEIT<br />
Handwerk will Lehre erneuern<br />
Modulsystem angestrebt<br />
Das Handwerk hat sich für eine<br />
Modernisierung der beruflichen<br />
Ausbildung ausgesprochen.<br />
Der Branchenverband ZDH schlägt<br />
vor, Grund- und Spezialkenntnisse<br />
für Ausbildungsberufe in differenzierten<br />
Modulen zu vermitteln. In<br />
Grundmodulen sollten die Lehrlinge<br />
dem zu Folge Basiskompetenzen<br />
erhalten, die mehreren Berufen<br />
gemeinsam sind. In Kernmodulen<br />
würden dann laut ZDH-Vorschlag<br />
Kenntnisse vermittelt, die für die einzelnen<br />
Berufe typisch sind. In weiteren<br />
Spezialmodulen könnten dann<br />
die Auszubildenden Besonderheiten<br />
erlernen, um moderne berufliche<br />
Entwicklungen aufzunehmen und<br />
auch Marktnischen zu bedienen.<br />
Mit einem solchen Konzept könnte<br />
nach Auffassung des Branchenverbands<br />
ZDH den unterschiedlichen<br />
Leistungsstärken der Auszubildenden<br />
und ihren Karrierevorstellungen besser<br />
entsprochen und die Berufsausbildung<br />
gemacht werden. Das international<br />
als Standortvorteil gewertete<br />
duale System der Ausbildung würde<br />
damit erhalten und zugleich modernisiert<br />
werden.<br />
Trübe Aussichten bei SAP<br />
SAP verfehlt Erwartungen - Kurs bricht ein<br />
Der weltgrößte Firmensoftware-<br />
Hersteller SAP hat mit schwächer<br />
als erwarteten Geschäftszahlen<br />
für 2006 die Anleger geschockt und<br />
seine Aktie auf Talfahrt geschickt. In<br />
New York verloren SAP-Titel zehn<br />
Prozent auf 49 Dollar. Ein Analyst<br />
nannte die Zahlen „auf den ersten<br />
Blick katastrophal“. Das Walldorfer<br />
Unternehmen steigerte seinen Produktumsatz<br />
2006 um lediglich 11<br />
Prozent auf 6,64 Milliarden Euro,<br />
wobei der darin enthaltene Lizenzumsatz<br />
um ebenfalls 11 Prozent auf<br />
3,10 Milliarden Euro kletterte, wie<br />
SAP unter Berufung auf vorläufige<br />
Daten mitteilte.<br />
SAP litt unter schwachem Dollar<br />
Das Softwareunternehmen, das einen<br />
großen Teil seiner Umsätze in Dollar<br />
tätigt, viele Ausgaben aber in Euro<br />
abrechnet, litt unter dem schwachen<br />
Dollar. SAP hatte für den Produktumsatz<br />
ein Plus von 13 Prozent bis<br />
15 Prozent und für den Lizenzumsatz<br />
einen Zuwachs zwischen 15 Prozent<br />
und 17 Prozent in Aussicht gestellt.<br />
Nach dem dritten Quartal hatte der<br />
Software-Hersteller allerdings bereits<br />
eingeschränkt, dass die Spannen wohl<br />
nicht nach oben ausgereizt würden.<br />
Die Analysten hatten damals ihre<br />
Prognosen revidiert. Das SAP-<br />
Wachstum blieb nun aber noch unter<br />
den neuen Schätzungen der Analysten,<br />
die bereits niedriger lagen als die<br />
unternehmenseigene Planung. Nachbörslich<br />
und in den USA rauschte<br />
die Notierung der Anteilsscheine des<br />
Walldorfer Softwarehauses daraufhin<br />
in den Keller.<br />
Keine Ziele für 2007 genannt<br />
Ein Analyst, der namentlich nicht<br />
genannt werden wollte, sagte, er<br />
warte nun auf Erklärungen des Managements<br />
zu den Gründen für die<br />
Umsatzschwäche im vierten Quartal.<br />
Nachdem zweiten Quartal habe<br />
SAP noch „verschobene Aufträge“<br />
für die sich dort bereits abzeichnende<br />
Wachstumsschwäche angeführt.<br />
„Nur mit einem sehr guten Ausblick<br />
auf 2007 kann SAP nun noch mittelfristig<br />
für Phantasie sorgen“, sagte der<br />
Analyst weiter.<br />
Für 2007 nannte SAP noch keine<br />
Finanzziele. Die endgültigen Zahlen<br />
für das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
will SAP am 24. Januar vorlegen.<br />
20 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
FORSCHUNG & TECHNIK<br />
Wie Teeblätter Blutanalysen vereinfachen können<br />
Bluttrenntechnik profitiert von Einsteins Ideen<br />
Rote Blutkörperchen lassen<br />
sich vom flüssigen Blutplasma<br />
trennen wie Teeblätter aus einer<br />
verwirbelten Flüssigkeit - die<br />
festen Bestandteile sammeln sich<br />
am Boden eines Gefäßes, während<br />
das Plasma in einer reinen Flüssigkeitsschicht<br />
darüber zurückbleibt.<br />
Australische Forscher um Leslie Yeo<br />
nutzten dafür einen physikalischen<br />
Mechanismus, den Albert Einstein<br />
schon im Jahr 1926 erklärte: Nach<br />
dem Rühren eines frisch aufgebrühten<br />
Teegetränks bewegen sich die<br />
Teeblätter in einer spiralförmigen<br />
Bewegung zum Tassenboden. Das<br />
Trennverfahren sei preiswerter und<br />
schneller als gängige Labormethoden<br />
und lasse sich in einem tragbaren<br />
Analysegerät verwenden, berichtet<br />
Yeo. Dort könnte die Technik Proben<br />
für die Blutanalyse und Diagnose in<br />
die Bestandteile trennen, schreiben<br />
die Forscher.<br />
Die Forscher gaben Blut in ein kleines<br />
zylindrisches Gefäß mit einem Durchmesser<br />
von nur vier Millimetern.<br />
Mit einem ausgeklügelten Verfahren<br />
setzten sie die Flüssigkeitsoberfläche<br />
in eine rotierende Bewegung: Rund<br />
vier Millimeter oberhalb der Flüssigkeit<br />
positionierten die Forscher eine<br />
Elektrode, an der eine Spannung von<br />
mehreren tausend Volt anlag. Dadurch<br />
spalteten sich die Moleküle der<br />
Luft in Elektronen und geladene Atome<br />
auf, so genannte Ionen. Wie aus<br />
einem Gebläse traf dieser Ionenstrom<br />
auf die Flüssigkeit und setzte sie in<br />
Bewegung. Über die Ausrichtung der<br />
Elektrode konnten die Wissenschaftler<br />
die Rotation beeinflussen.<br />
Im Unterschied zum klassischen Verfahren<br />
des Zentrifugierens rotiert so<br />
nicht das ganze Gefäß samt Inhalt,<br />
sondern nur die Oberfläche. Dadurch<br />
entstehen neben den nach außen gerichteten<br />
Zentrifugalkräften auch<br />
weitere Kräfte, die die Blutkörperchen<br />
dann in die Gefäßmitte und nach unten<br />
zum Gefäßboden ziehen. In den<br />
Versuchen konnten die Forscher rote<br />
Blutkörperchen in nur drei Minuten<br />
vom Blutplasma abtrennen. Das<br />
Verfahren eignet sich zum Separieren<br />
vieler fester Stoffe von Flüssigkeiten,<br />
berichten die Forscher. Neben dem<br />
Trennen von Blutbestandteilen in<br />
Diagnosechips könnten damit auch<br />
Bakterien in Biosensoren gesammelt<br />
werden. Da keine beweglichen Teile<br />
Verwendung finden, wäre ein Analysegerät<br />
robust und preiswert. Als<br />
weitere Einsatzgebiete nennen die<br />
Forscher ferner Blutprobenanalysen<br />
bei Dopingkontrollen und zur Bestimmung<br />
der Blutgruppen bei Bluttransfusionen.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 21
FORSCHUNG & TECHNIK<br />
Die deutsche Forschung auf dem Prüfstand<br />
„Gut, aber steigerungsfähig“<br />
Wann ist Wissenschaft erfolgreich?<br />
Wann ist sie nicht erfolgreich? Ist sie<br />
erfolgreich, wenn sie möglichst viele<br />
Preise, am liebsten viele Nobelpreise<br />
einsammelt? Wäre dies das entscheidende<br />
Kriterium, sähe es auf den<br />
ersten Blick gut aus für die deutsche<br />
Forschung. In schöner Regelmäßigkeit<br />
wird Deutschen die wichtigste<br />
Auszeichnung für Wissenschaftler<br />
verliehen - zuletzt im Jahr 2001 dem<br />
Physiker Wolfgang Ketterle.<br />
Aber diese vermeintliche Stärke deutscher<br />
Forscherkraft entpuppt sich<br />
auf den zweiten Blick schnell als ihr<br />
Nachteil. Ketterle lebt und arbeitet<br />
genau wie andere deutschen Nobelpreisträger<br />
der vergangenen Jahre,<br />
zum Beispiel der Physiker Horst L.<br />
Störmer und der Zellbiologe Günter<br />
Blobel, nicht in Deutschland, sondern<br />
in den USA. „Ein zwiespältiger<br />
Triumph“ also, wie die Wochenzeitung<br />
„Die Zeit“ schrieb. Hinzu<br />
kommt noch etwas: Alle drei kritisieren<br />
zum Teil massiv das deutsche<br />
Wissenschaftssystem.<br />
Deutsche Wissenschaft<br />
- besser als ihr Ruf<br />
Kritik, die nicht neu ist. Es war 1999<br />
als eine ganze Reihe hochkarätiger<br />
internationaler Expertengruppen zu<br />
einem Ergebnis kam: Die deutsche<br />
Forschungslandschaft sei insgesamt<br />
ineffizient, das Universitätssystem<br />
dringend reformbedürftig. Außerdem<br />
konzentriere sich die Forschung nicht<br />
an den wichtigsten Zukunftsaufgaben.<br />
Daraufhin wehte ein kräftiger<br />
Sturm durch den deutschen Blätterwald<br />
- die Erkenntnis, längst nicht<br />
mehr die Nummer Eins zu sein, tat<br />
weh. Dass mit der Kritik oft genug<br />
über das Ziel hinausgeschossen wurde,<br />
erkannte man erst später. Denn<br />
so schlecht wie ihr zwischenzeitlicher<br />
Ruf ist deutsche Forschung nicht.<br />
Überall Spitze geht nicht<br />
In der Biomedizin wie in der Robotik,<br />
bei den Ingenieurwissenschaften,<br />
aber auch in der Nanotechnologie<br />
sind deutsche Forscher und deutsche<br />
Forschungsinstitute weltweit immer<br />
noch Spitze. Das auf Teilchenphysik<br />
spezialisierte Deutsche Elektronen-<br />
Synchrotron (DESY) in Hamburg ist<br />
ein Mekka für die Zunft der Hochenergieforscher<br />
wie auch die Gesellschaft<br />
für Schwerionenforschung in<br />
Darmstadt. Und auch auf vielen anderen<br />
Forschungsfeldern ist deutsche<br />
Wissenschaft international konkurrenzfähig.<br />
Abschied nehmen muss man allerdings<br />
von der Vorstellung, ein Land<br />
könne über die ganze Breite eines<br />
Wissenschaftszweigs an der Spitze<br />
stehen. Es gehe darum, sich „auf die<br />
Stärken zu fokussieren“, meint der<br />
Generalsekretär der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) Reinhard<br />
Grunwald. Deutschland habe<br />
sehr gute Voraussetzungen für die<br />
Forschung. Denn hier sei, im Gegensatz<br />
zu vielen anderen Ländern, „die<br />
Freiheit von Kunst und Forschung<br />
durch die Verfassung geschützt“.<br />
Ähnlich sieht das Walter Kröll, der<br />
Präsident der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft<br />
Deutscher<br />
Forschungszentren (HGF). Er ist<br />
überzeugt davon, dass die „Attraktivität<br />
Deutschlands für ausländische<br />
Wissenschaftler insgesamt gut, aber<br />
deutlich steigerungsfähig“; sei. Kröll<br />
kann da aus eigener Erfahrung sprechen.<br />
Denn an den 15 HGF-Großforschungseinrichtungen<br />
arbeiten<br />
jährlich rund 7000 Wissenschaftler<br />
aus dem Ausland gemeinsam mit<br />
deutschen Kollegen. Projekte, die oft<br />
auch international finanziert werden.<br />
Stärken des Systems<br />
Die zunehmende Zahl internationaler<br />
Kooperationen in der Forschung<br />
ist sicher eine große Chance. Eine<br />
andere ist, auf die lange Forschungstradition<br />
zu bauen - und auf die deutsche<br />
Wirtschaft. Wer gute Ideen hat,<br />
befindet sich in einem guten Umfeld<br />
um den Schritt vom Labor auf den<br />
Markt zu wagen.<br />
22 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
FORSCHUNG & TECHNIK<br />
Wissenstransfer ist das Zauberwort.<br />
Und dann ist da ein Hochschulsystem,<br />
das sicher auch reformbedürftig<br />
ist, aber trotzdem nach wie vor zu den<br />
besten der Welt gehört. In Deutschland<br />
herrscht ein offenes und wissenschaftsfreundliches<br />
Klima. Bund und<br />
Länder fördern Forschung und Entwicklung<br />
großzügig, teilweise auch<br />
in eigenen Einrichtungen. Und ebenfalls<br />
nicht unwichtig: Die Ministerin<br />
für Forschung und Bildung Edelgard<br />
Bulmahn ist für neue Ideen aufgeschlossen<br />
und gilt als reformfreudig.<br />
Konzentration auf Leitprojekte<br />
Edelgard Bulmahn hatte sich einen<br />
besonders hochrangigen Kreis<br />
ausgesucht, um ihre Vorstellungen<br />
über eine Neugestaltung der deutschen<br />
Forschungspolitik im Ausland<br />
zu präsentieren: Vor den gut 5000<br />
Wissenschaftlern der „Amerikanischen<br />
Gesellschaft zur Förderung der<br />
Wissenschaft“ (AAAS), dem wohl<br />
exklusivsten Zirkel der internationalen<br />
Forschergarde, erklärte sie, die<br />
Bundesregierung werde sich in der<br />
Forschungsförderung „künftig auf<br />
Leitprojekte konzentrieren, die wissenschaftlichen<br />
oder ökonomischen<br />
Gewinn versprechen“. Das geltende<br />
Dienst- und Besoldungsrecht solle im<br />
Bereich der Forschungseinrichtungen<br />
gelockert werden, die Institute sollen<br />
mehr Selbstständigkeit bei ihren Entscheidungen<br />
bekommen, der Wissenstransfer<br />
zwischen Forschung und<br />
Industrie solle auch über personelle<br />
Verflechtungen beschleunigt werden.<br />
Eulen nach Athen tragen?<br />
Für die amerikanische Wissenschaftler<br />
waren das alles Selbstverständlichkeiten.<br />
Doch für deutsche Forscher<br />
bedeutete der Katalog fast schon eine<br />
Revolution. Auch wenn ihre Repräsentanten<br />
es öffentlich nicht immer<br />
gern zugeben - mitunter erschweren<br />
Bürokratie und leistungsfeindliche<br />
Bezahlung den Forscheralltag, sorgen<br />
administrative Auflagen dafür, dass<br />
Zeit für sinnvolle wissenschaftliche<br />
<strong>Arbeit</strong> verloren geht. Und das auch<br />
im Wissenschaftsbetrieb vielfach vorherrschende<br />
Hierarchieprinzip sorgt<br />
dafür, dass vielversprechende Forscher<br />
ins Ausland abwandern, weil sie<br />
nicht zum Kofferträger ihres Professors<br />
werden wollen.<br />
In Bewegung<br />
Allerdings hat sich auch vieles schon<br />
geändert. In den letzten zehn Jahren<br />
habe sich an den deutschen Universitäten<br />
mehr bewegt als in vielen Jahren<br />
zuvor, lobt Reinhard Grunwald<br />
die Entwicklung. Das Problem ist<br />
erkannt, beamtenrechtliche Regeln<br />
werden freier ausgelegt, Stellen können<br />
flexibler besetzt werden. Und<br />
besonders wichtig, so der Generalsekretär<br />
der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG): Einen „bekennenden<br />
Bürokraten im Sinne eines<br />
Forschungsverhinderers“ habe er bisher<br />
nicht kennen gelernt.<br />
Weitere Informationen<br />
Die Initiative „kompetenznetze.de“<br />
des Bundesministeriums für Bildung<br />
und Forschung präsentiert international<br />
herausragende Kompetenznetze,<br />
die umfangreiches Umfeldwissen in<br />
Bildung und Forschung, Entwicklung,<br />
Anwendung und Dienstleistung bereit<br />
stellen. www.kompetenznetze.de<br />
Das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung dokumentiert in seinen<br />
Forschungslandkarten die Standorte<br />
deutscher Forschungsstätten.<br />
www.forschungsportal.net<br />
Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
www.dfg.de<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 23
FORSCHUNG & TECHNIK<br />
Entwicklung der Gentherapie<br />
DFG-Senatskommission legt zweite Stellungnahme vor<br />
Vektoren in den Zielzellen. Trotz<br />
weiterhin großer Schwierigkeiten bei<br />
der technischen Umsetzung zeichnen<br />
sich erste Erfolge in der somatischen<br />
Gentherapie bei schweren Immundefekten<br />
ab. Dazu gehören etwa der<br />
Adenosin-Deaminase-Mangel oder<br />
die chronische Granulomatose. Auch<br />
bei der chronischen lymphatischen<br />
Leukämie und der Hämophilie B<br />
gibt es erste Hinweise auf die Wirksamkeit<br />
einer gentherapeutischen Behandlung.<br />
Pressemitteilung Nr. 71 vom 19. Dezember 2006<br />
Wie kaum eine andere Therapieform<br />
hat die Gentherapie seit dem Ende<br />
der 1980er Jahre nicht nur hohe Erwartungen<br />
an Behandlungserfolge<br />
geweckt, sondern auch Bedenken<br />
bezüglich der gesundheitlichen Risiken<br />
hervorgerufen. Seit der ersten<br />
Stellungnahme der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) 1995<br />
hat sich dieses Forschungsfeld stark<br />
weiterentwickelt. Umfangreiche experimentelle<br />
<strong>Arbeit</strong>en haben das therapeutische<br />
Potenzial, aber auch die<br />
Risiken der Gentherapie aufgezeigt.<br />
Die nun von der DFG-Senatskommission<br />
für Grundsatzfragen der<br />
Genforschung vorgelegte zweite Stellungnahme<br />
macht deutlich, dass die<br />
Gentherapie in einigen Bereichen,<br />
etwa bei schweren angeborenen Immunschwächekrankheiten,<br />
bereits<br />
jetzt Erfolg verspricht, auf anderen<br />
Gebieten jedoch noch umfangreicher<br />
Forschungsbedarf besteht.<br />
Die klinische Anwendung der Gentherapie<br />
erfordert darüber hinaus eine<br />
sorgfältige Abschätzung von Nutzen<br />
und Risiken. Hierin unterscheidet sie<br />
sich allerdings nicht grundsätzlich<br />
von anderen therapeutischen Ansätzen.<br />
Die Gentherapie ist definiert als<br />
das Einbringen von Genen mittels<br />
Gentransfer in Gewebe oder Zellen<br />
mit dem Ziel, durch die Funktion<br />
dieser Gene therapeutischen oder<br />
präventiven Nutzen zu erlangen. Der<br />
Gentransfer geschieht mit Hilfe eines<br />
Vektors, einer Art Vehikel, welches<br />
das Gen trägt.<br />
Der somatische Gentransfer ist dabei<br />
ausschließlich auf Körperzellen<br />
(somatische Zellen) gerichtet. Der<br />
Transfer von Genen in die Keimbahn<br />
ist in Deutschland gesetzlich verboten.<br />
Die ersten gut dokumentierten<br />
Gentherapiestudien wurden Anfang<br />
der 1990er Jahre begonnen. Bis 2005<br />
wurden schätzungsweise mehr als<br />
1100 Gentherapie-Studien weltweit<br />
durchgeführt, davon ein Drittel in<br />
Europa mit einem Schwerpunkt in<br />
Deutschland. Ein aktuell von der<br />
DFG gefördertes Schwerpunktprogramm<br />
mit zum Teil international<br />
führenden Gruppen auf diesem Gebiet<br />
beschäftigt sich mit dem Eindringen<br />
und dem Verbleib gentherapeutischer<br />
Mit den Erfolgen in der klinischen<br />
Erprobung gehen jedoch auch Rückschläge<br />
einher, die zum Teil auf die<br />
bislang geringe Spanne zwischen<br />
therapeutischer Wirksamkeit und<br />
unerwünschten Nebenwirkungen<br />
zurückzuführen sind. Dies hebt nicht<br />
nur die Notwendigkeit einer genauen<br />
Abschätzung von Nutzen und<br />
Risiken hervor, sondern macht vor<br />
allem auch den nach wie vor hohen<br />
Forschungsbedarf auf dem Gebiet<br />
der Gentherapie deutlich. Dabei sollte<br />
Grundlagenforschung in direkter,<br />
interdisziplinärer Verknüpfung mit<br />
Untersuchungen im Tiermodell und<br />
mit klinischen Studien durchgeführt<br />
werden. Aktueller Forschungsbedarf<br />
besteht insbesondere mit Blick auf die<br />
Entwicklung effizienter und sicherer<br />
Vektoren für den Gentransfer.<br />
Deutsche<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
Entwicklung der Gentherapie<br />
Development of Gene Therapy<br />
Stellungnahme der Senatskommission<br />
für Grundsatzfragen der Genforschung<br />
Memorandum by the Senate<br />
Commission on Genetic Research<br />
Mitteilung 5 / Report 5<br />
Wiley-VCH Verlag<br />
Weinheim 2007<br />
77 Seiten, 24,90 Euro<br />
ISBN 978-3-527-31907-7<br />
24 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
FORSCHUNG & TECHNIK<br />
Der Steinregen, der nie endete<br />
Eine Katastrophe im Asteroidengürtel vor 470 Millionen Jahren<br />
verursachte langanhaltenden Meteoritenschauer.<br />
Im Erdzeitalter Ordovizium, vor<br />
467 Millionen Jahren, traf ein heftiger<br />
Meteoritenschauer die Erde.<br />
Die Ursache dafür war die Kollision<br />
von zwei größeren Asteroiden irgendwo<br />
zwischen den Planeten Mars und<br />
Jupiter. Den Beweis für einen direkten<br />
Zusammenhang der beiden Ereignisse<br />
lieferte nun ein Forscherteam<br />
durch die präzise Datierung mehrerer<br />
Meteoriten. Noch heute stammt ein<br />
Viertel der Meteoriten, die die Erde<br />
treffen, von diesem Zusammenstoß.<br />
Sie sind an ihrer charakteristischen<br />
Zusammensetzung erkennbar. Bislang<br />
war es aber nicht möglich, den<br />
Zeitpunkt der kosmischen Kollision<br />
genau zu bestimmen - Planetenforscher<br />
gingen von etwa einer halben<br />
Milliarde Jahre aus. Nun konnten die<br />
Forscher um Ekaterina Korochantseva<br />
von der Universität Heidelberg zeigen,<br />
dass die Meteoriten, die zu den<br />
so genannten L-Chondriten gehören,<br />
vor exakt 470 Millionen Jahren entstanden.<br />
Auch auf der Erde fanden<br />
Forscher die Spuren der Katastrophe:<br />
Eine <strong>Arbeit</strong>sgruppe unter der Leitung<br />
von Birger Schmitz, ebenfalls<br />
von der Universität Heidelberg, entdeckte<br />
in den 1990er Jahren fossile<br />
Meteoriten in einem schwedischen<br />
Steinbruch, eingebettet in Kalkstein<br />
aus dem Ordovizium. Jetzt belegen<br />
die Wissenschaftler, dass diese fossilen<br />
Meteoriten vor 467 Millionen<br />
Jahren abgelagert wurden. Die Forscher<br />
schließen daraus, dass die vom<br />
Himmel gefallenen Steine Bruchstücke<br />
der kosmischen Kollision sind.<br />
Noch einige Millionen Jahre nach<br />
dem Zusammenstoß prasselten etwa<br />
hundertmal so viele Meteoriten wie<br />
gewöhnlich auf die Erde. Die meisten<br />
davon waren nur wenige Zentimeter<br />
groß, doch auch größere Einschläge<br />
sind überliefert. Der Eintrag von kosmischem<br />
Staub in die Erdatmosphäre<br />
dürfte mehrere Millionen Jahre lang<br />
erhöht gewesen sein.<br />
Wie sich der steinerne Dauerregen<br />
auf das Klima der Erde auswirkte,<br />
ist nicht bekannt. Das <strong>Leben</strong> war<br />
damals noch sehr einfach und spielte<br />
sich größtenteils im Meer ab. Birger<br />
Schmitz vermutet, dass eine Explosion<br />
der Artenvielfalt im mittleren bis<br />
späten Ordovizium auf das kosmische<br />
Bombardement zurückzuführen<br />
sein könnte.<br />
Gedanken-Biometrie<br />
Individuelles Muster der Gehirnströme könnte bei der Identifizierung helfen<br />
Die Hirnströme sind bei Menschen<br />
individuell so verschieden, dass sie als<br />
biometrische Merkmale verwendet<br />
werden können. So lassen sie sich neben<br />
Fingerabdrücken, der Beschaffenheit<br />
der Iris im Auge oder der Geometrie<br />
des Gesichts zur Identifizierung<br />
von Menschen nutzen. Das sagen<br />
Wissenschaftler des europäischen<br />
Forschungsprojekts HUMABIO, die<br />
an der Hard- und Software eines solchen<br />
Erkennungssystems arbeiten.<br />
Bei dem System, das Wissenschaftler<br />
um Dimitrios Tzovaras vom Zentrum<br />
für Forschung und Technologie in<br />
Thessaloniki entwickeln, bekommt<br />
der Proband eine mit Elektroden<br />
ausgestattete Mütze aufgesetzt. Diese<br />
misst die Gehirnströme und zeichnet<br />
gleichzeitig das Hirnstrommuster, ein<br />
so genanntes Elektroenzephalogramm<br />
(EEG), auf. Die Probanden haben<br />
während der Messung Denkaufgaben<br />
zu bewältigen und sollen dabei die<br />
Augen schließen und nicht reden, um<br />
die Aufnahme möglichst nicht zu stören,<br />
erklärt Tzovaras.<br />
Die EEGs werden drahtlos auf einen<br />
Computer übertragen und dort mit<br />
früheren Aufnahmen verglichen, bei<br />
denen der Proband vor die gleiche Aufgabe<br />
gestellt worden war. Eine speziell<br />
entwickelte Software analysiert die<br />
für jeden Menschen typischen Muster<br />
der Hirnströme und kann so mit hoher<br />
Sicherheit die Antwort liefern, ob<br />
es sich um denselben Menschen handelt.<br />
Auch wenn die Mütze weniger<br />
Elektroden enthält, als sonst für die<br />
EEG-Aufnahmen verwendet werden,<br />
liefere das Gerät ausreichend genaue<br />
Ergebnisse, erklären die Forscher. In<br />
Tests einer ebenfalls an dem Projekt<br />
beteiligten Gruppe von Wissenschaftlern<br />
aus Polen wurde eine Trefferquote<br />
von 88 Prozent erzielt. Andere Forscher<br />
zweifeln jedoch an der Genauigkeit<br />
und Praxistauglichkeit der Idee.<br />
Stehen die Probanden unter Stress,<br />
könne sich das EEG extrem verändern<br />
und eine Identifikation sei nur<br />
noch schwer möglich, erklärt etwa der<br />
Neurowissenschaftler Olaf Hauk von<br />
der Universität Cambridge gegenüber<br />
dem „New Scientist“. Andere merken<br />
an, EEGs seien für den Nutzer unangenehm<br />
und nicht für den massenhaften<br />
Einsatz geeignet, auch wenn dazu<br />
nur eine Mütze verwendet werde.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 25
FEUILLETON<br />
Erlösung ist hier Enthüllung<br />
Ein wunderbarer Beginn der Staatsopern-Barocktage:<br />
Luk Percevals Monteverdi-Produktion<br />
Von Peter Uehling<br />
Monteverdis Marienvesper ist eine<br />
utopische Komposition. Eine aufwändige<br />
Sammlung von Psalm-Vertonungen<br />
und geistlichen Konzerten,<br />
im Ausdruck von größter Prachtentfaltung<br />
bis zu sublimster Innigkeit<br />
reichend, die sich der Liturgie nicht<br />
recht anbequemen lässt, deren Gebrauchs-Bestimmung<br />
also dunkel<br />
bleibt. Fast möchte man meinen, die<br />
überbordende Herrlichkeit dieser<br />
Musik soll im Gesamtwerk Monteverdis<br />
ein Gegengewicht bilden zu jener<br />
Überfülle an Liebesunglück, das<br />
der Komponist in acht Madrigalbüchern<br />
durchdekliniert hat: Wenn in<br />
der Sonata a 8 immer wieder der Ruf<br />
„Sancta Maria, ora pro nobis“ - „Heilige<br />
Maria, bitte für uns“ - wiederholt<br />
wird, dann hört man der Musik<br />
schon an, dass dieses Rufen weniger<br />
vergeblich sein wird als alles Flehen,<br />
das das liebeskranke Personal der<br />
Madrigale an die allgegenwärtigen<br />
Schäferinnen und Nymphen richtet,<br />
die Clori, Dorinda oder Filli heißen.<br />
Aber wo soll er sein, dieser Ort eines<br />
glücklichen Liebens? Der Regisseur<br />
Luk Perceval hat in seiner Produktion<br />
der Marienvesper für die Staatsoper<br />
Unter den Linden von seiner<br />
Bühnenbildnerin Annette Kurz einen<br />
Raum entwerfen lassen, der Musiker,<br />
Choristen und Statisten auf fünf ansteigenden<br />
Rängen versammelt. Der<br />
Ort spiegelt den Zuschauerraum.<br />
Die Menschen dort bilden eine Versammlung<br />
in Zivil, sie zerfällt in Individuen<br />
ohne Individualität. Denn<br />
ihre Gesichter sind leer und grau,<br />
auch wenn sie schönste Musik singen,<br />
spielen oder hören. Das Schöne<br />
ist zunächst ein Anspruch ohne Einlösung.<br />
Erst der Verlauf des Abends<br />
bringt Bewegung in diese starre<br />
Ordnung, wenn je nach Besetzung<br />
der Stücke die Sänger- oder Instrumentalgruppen<br />
sitzen oder stehen<br />
oder die Statisten sich zu bewegen<br />
beginnen. Und wenn, schon nach<br />
dem Stück, die Menschen auf der<br />
Bühne den begeisterten Applaus der<br />
Menschen im Zuschauerraum entgegennehmen,<br />
scheint ihr Lachen doch<br />
noch zum Stück zu gehören und die<br />
endliche Erlösung anzuzeigen.<br />
Die Erlösung ist ein Weg nach oben.<br />
Die parallelen Stufen der Ränge<br />
werden durchkreuzt von diagonalen<br />
Stiegen. Die handlungslose Marienvesper<br />
hat Perceval an fünf Stellen<br />
mit Monteverdis „Combattimento di<br />
Tancredi e Clorinda“ durchbrochen.<br />
Hier gibt es Handlung, ja Action. Der<br />
christliche Ritter Tancred kämpft<br />
gegen die als Mann verkleidete Sarazenin<br />
Clorinda, und in der Entwicklung<br />
gänzlich neuer Mittel, diesen<br />
Kampf darzustellen, mit schnellen<br />
Tonwiederholungen der Streicher,<br />
hat Monteverdi das Verdienst dieser<br />
Komposition gesehen. Erst nach der<br />
tödlichen Verwundung erkennt Tancred<br />
in seinem Feind die Frau, die er<br />
liebt. Sterbend begehrt sie die Taufe<br />
und singt „S‘apre il ciel“ - „Der<br />
Himmel öffnet sich“. Erlösung ist<br />
hier Enthüllung. Wenn Tancred den<br />
Helm öffnet und Clorinda erkennt,<br />
zieht eine Frau auf der Bühne (Nathalie<br />
Hünermund) ihr weißes Kleid<br />
aus und schreitet nackt die Stiege<br />
nach oben. Der Enthüllung voran<br />
geht die Suche. Das „Sancta Maria,<br />
ora pro nobis“ tönt an verschiedenen<br />
Orten, mal chorisch, mal solistisch,<br />
wird in verschiedene Richtungen,<br />
gleichsam suchend gerufen. Während<br />
des „Nisi dominus“ - „Wenn der<br />
Herr nicht das Haus baut“ - laufen<br />
die Statisten quer durch den Vertikalbau.<br />
Und es gibt Momente der<br />
Müdigkeit, im strophischen „Ave<br />
maris stella“ schlafen die vielen, die<br />
während des langen, ruhigen und<br />
sparsam besetzten Stücks nicht beschäftigt<br />
sind, im Dämmerlicht ein,<br />
fallen gegeneinander, liegen einem<br />
anderen auf den Knien.<br />
Luk Percevals Produktion ist ein<br />
Wunder, ein in <strong>Berliner</strong> Opernhäusern<br />
schon nicht mehr erhofftes<br />
Wunder. Ihre stärkste und vielleicht<br />
programmatische Seite ist, dass sie<br />
den Zuschauer zwar fesselt, aber zugleich<br />
loslässt, dass sie ihn nicht eng<br />
und streng am Band eines „Konzepts“<br />
führt, sondern manchen Blick<br />
ermöglicht, keinen aber erzwingt.<br />
Sie setzt das Verstehen auf eine Spur,<br />
eröffnet aber viele Weichen und Abwege.<br />
Der Regisseur als Instanz des<br />
Verstehens tritt ab zugunsten der<br />
Verstehensvielfalt des Publikums.<br />
Zunächst bietet die Inszenierung das<br />
Bild musizierender Menschen. Dann<br />
ist sie ein Bild liebesuchender Menschen.<br />
Man kann durch diese Bilder<br />
hindurch etwas von den sexuellen<br />
Motiven der Marienverehrung ahnen,<br />
sie verhüllen diese Aufklärung<br />
jedoch sogleich durch ihre rituelle<br />
Form.<br />
Die Identifizierung der Sänger oder<br />
Statisten mit den Figuren aus dem<br />
„Combattimento“ bleibt vage, da gibt<br />
es etwa mehrere Clorindas, mit ihrer<br />
Sängerin agieren stets noch mehr<br />
Frauen, manchmal sogar alle, die auf<br />
der Bühne sind, da separieren sich<br />
im Alltagsgrau des Bühnenpersonals<br />
mit einem Mal die Männer und<br />
Frauen voneinander und es entsteht<br />
eine seltsame geschlechtliche Spannung.<br />
Die Frau im weißen Kleid, die<br />
26 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
FEUILLETON<br />
am Ende wie Clorindas Seele nackt<br />
gen Himmel steigt, scheint in ihrer<br />
dunklen Haut zugleich bezogen auf<br />
einen Satz des Marienvesper: „Nigra<br />
sum“ - „Ich bin braun, aber gar lieblich<br />
. darum führt mich der König<br />
in sein Gemach“. Wie Perceval Bedeutung<br />
ins Schweben bringt, das<br />
gleicht der Art und Weise, in der<br />
Musik etwas bedeuten kann. Und so<br />
ist ein weiteres Verdienst der Inszenierung,<br />
dass sie der Musik nicht nur<br />
Raum gibt, sondern sie wirklich verlangt.<br />
Viel hängt daher von der Musik<br />
ab, und alles gewinnt sie durch<br />
die in jedem Moment grandiose Aufführung.<br />
René Jacobs ist bekanntlich<br />
ein Dirigent, dem nicht zuzuschauen<br />
ist und der hier und da auch eher für<br />
Verwirrung als Orientierung sorgt.<br />
Seine Schwer/leicht-Gestik besitzt<br />
jedoch den Vorteil, die von der modernen<br />
Taktmetrik unterschiedene<br />
Rhythmik dieser Musik zu vermitteln,<br />
ihre unregelmäßigen Phrasen<br />
in einem höheren Maß wieder in anmutige<br />
Proportionen zu bringen.<br />
Darüber hinaus ist der Klang von einer<br />
Wärme, die zum Hören verlockt<br />
und derer man auch die knapp zwei<br />
pausenlosen Stunden, die der Abend<br />
dauert, nicht müde wird. Erste Kräfte<br />
sind überall beschäftigt: Die Akademie<br />
für Alte Musik und das Concerto<br />
vocale liefern den mal virtuosen,<br />
mal ausgesparten Klanggrund für<br />
den von Frank Markowitsch einstudierten,<br />
wendig und präzise singenden<br />
Vocalconsort Berlin.<br />
Als Erzähler des „Combattimento“<br />
leistete Stéphane Degout erstaunliches,<br />
war ein zugleich souverän<br />
phrasierender wie mitleidender Berichterstatter<br />
und zudem stimmlich<br />
von beeindruckender Leichtigkeit bei<br />
baritonaler Fundierung. Von den Solisten<br />
sind außerdem neben den Sopranen<br />
Sunhae Ims und Maria Christina<br />
Kiehrs die Clorinda von Sylvia<br />
Schwartz und der Tancred Johannes<br />
Chums hervorzuheben. Ein Abend,<br />
der Perspektiven des Musiktheaters<br />
öffnet wie selten, aber zugleich den<br />
Hörer im Hier und Jetzt ergreift,<br />
nicht loslässt, trägt.<br />
Vom 16. bis 25. März 2007 lädt MaerzMusik,<br />
das internationale Festival<br />
für aktuelle Musik, wieder alle<br />
Musikliebhaber zur Entdeckungsreise<br />
ein. Das Programm widmet sich<br />
drei aufeinander bezogenen Themenkomplexen:<br />
ALPENMUSIK stellt Musik aus dem<br />
Alpenraum vor, mit einem Schwerpunkt<br />
auf der Schweiz, aber auch<br />
mit Künstlern aus Österreich, Norditalien,<br />
Slowenien und Deutschland.<br />
Die Auswahl orientiert sich an der<br />
Idee, wie alpine Landschaft und lokale<br />
traditionelle Kultur als Inspiration<br />
und Materialquelle in neuer Musik<br />
Widerschein finden. Gleichzeitig<br />
geht es auch um die Frage nach Pflege<br />
und Neuinterpretation traditioneller<br />
Volksmusik.<br />
Im Gegenzug beschäftigen sich die<br />
Projekte der STADTMUSIK mit<br />
den Klanglandschaften der modernen<br />
Großstädte, ihren schier unerschöpflichen<br />
Reservoirs an Musiken und<br />
Geräuschen und deren Effekt auf<br />
das zeitgenössische Musikschaffen.<br />
Der Fokus liegt dabei auf einem neuen<br />
Typ von Ensemblemusik an der<br />
Schnittstelle von Komposition und<br />
Improvisation, akustischen Instrumenten<br />
und digitaler Technolgie.<br />
Mit den Veranstaltungen der TURM-<br />
MUSIK wagt sich das Festival u.a.<br />
auf Berlins höchste Erhebung: den<br />
Fernsehturm am Alexanderplatz.<br />
Dort, in Schwindel erregender Höhe<br />
von 207 Metern, wird das Stück<br />
Babylonische Schleife uraufgeführt,<br />
das Moritz Gagern für das Drehrestaurant<br />
konzipierte.<br />
Über 30 Veranstaltungen, darunter<br />
vier neue Musiktheaterproduktionen<br />
sowie Konzerte mit international renommierten,<br />
außergewöhnlichen<br />
Orchestern, Ensembles und MusikerInnen<br />
versprechen zahlreiche weitere<br />
künstlerische Höhepunkte. Insgesamt<br />
15 Werke – zum größten Teil Auftragsarbeiten<br />
– werden im Rahmen<br />
der MaerzMusik 2007 uraufgeführt:<br />
u.a. <strong>Arbeit</strong>en von Chaya Czernowin,<br />
Vinko Globokar, BeatFurrer, Michael<br />
Wertmüller, Jennifer Walshe, Mischa<br />
Käser und Hermann Nitsch.<br />
Ihre deutsche Erstaufführung<br />
feiern insgesamt 6 Stücke:<br />
u.a. Klaus Langs fichten., das beim<br />
steirischen herbst im Oktober 2006<br />
mit großem Erfolg uraufgeführt wurde,<br />
Mela Meierhans eindrucksvolles<br />
Musiktheaterstück Tante Hänsi – Ein<br />
Jenseitsreigen mit 19 Jodlern aus der<br />
Innerschweiz, zudem Werke von Luigi<br />
Nono und Heinz Holliger.<br />
Neben Einzelkarten gibt es zwei Festivalpässe:<br />
Der große Festivalpass für €<br />
60,– (ermäßigt€ 45,–) ermöglicht den<br />
Eintritt zu allen Konzerten, der kleine<br />
Pass zu € 40,– (ermäßigt € 30,–)<br />
gilt für 5 Konzerte freier Wahl.<br />
Weitere Informationen und Karten:<br />
www.maerzmusik.de oder<br />
Telefon: (030) 254 89 100<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 27
FEUILLETON<br />
Komm nach Hause, Jill!<br />
Constanza Macras zeigt im Prater zwei Stücke über Heimat und Migration:<br />
„I‘m not the Only One“<br />
Von Michaela Schlagenwerth<br />
Blond und hübsch steht Jill, eine<br />
junge Frau aus dem amerikanischen<br />
Provinzkaff Clarion, in einer Telefonzelle<br />
und versucht verzweifelt ihren<br />
Eltern zu erklären, wie gut es ihr geht<br />
und wie großartig es ist, den eigenen<br />
Traum vom Tanzen zu verwirklichen.<br />
Ja, sie hat einen Job, in der Fabrik<br />
und als Werbesandwich auf der Straße<br />
und manchmal tanzt sie sogar verkleidet<br />
auf Kindergeburtstagen. „Was<br />
soll das alles?“, fragt ruhig und tief<br />
und von weit her der Vater aus dem<br />
Off. „Komm nach Hause, Jill.“ Aber<br />
Jill will nicht, genauso wenig wie die<br />
anderen versprengten Gestalten, die<br />
in Constanza Macras‘ neuem, im<br />
Volksbühnen-Prater uraufgeführten<br />
Stück „I‘m not the only one“ verloren<br />
über die Bühne irren.<br />
Onkel schläft bei Omma<br />
Knut zum Beispiel ist aus Gelsenkirchen<br />
geflohen. Er erinnert sich daran,<br />
wie er vierzehn war und ein Popper,<br />
und wie er mit Onkel Berthold seine<br />
Traumturnschuhe kaufte: Leopardenmuster,<br />
das im Dunkeln leuchtete,<br />
echte Allstars Chucks. Wie er sich<br />
erst für den dicken uncoolen Onkel<br />
schämte: „Warum musste er nur mitkommen?“.<br />
Wie er sich dann für die<br />
zu großen Schuhe schämte: „Da muss<br />
man erst reinwachsen.“ Und wie er<br />
sich vor allem dafür schämte, dass der<br />
Onkel, seit die Omma tot ist, beim<br />
Oppa im Bett schläft. So sagt man<br />
im Ruhrgebiet: Omma, nicht Oma,<br />
und Oppa statt Opa - und das wäre<br />
schon schlimm genug.<br />
Auf einer Videoeinspielung im Hintergrund<br />
sieht man Menschen durch<br />
die Gelsenkirchener Fußgängerzone<br />
laufen, die genau so aussehen, wie<br />
Knut spricht. Dann ein Wackeln,<br />
die Kamera bleibt an einer dunklen<br />
Mauernische hängen, da kleben zwei<br />
abgeranzte Plakate: Curt Cobain<br />
haust auch hier! Und Knut, gespielt<br />
vom Schauspieler Knut Berger, steht<br />
davor und spielt auf seiner piepsigen<br />
Blockflöte, mit einem gehäkelten<br />
Blockflötenschoner um den Hals den<br />
Nirvana-Hit: „Smells Like Teen<br />
Spirit“.<br />
In „I‘m not the Only One“ geht es um<br />
Heimat und Migration. Um die Frage,<br />
was einen forttreibt von zu Hause,<br />
wie es einem ergeht in der Fremde,<br />
und warum man dort verweilt und<br />
nicht zurückkehrt, so lange es noch<br />
möglich ist. Denn irgendwann ist<br />
es zu spät, sagt Constanza Macras.<br />
„Du bist überall fremd, selbst wenn<br />
du wieder zurückgehst, wird es nie<br />
wieder deine Heimat sein.“ Die vier<br />
Akteure des ersten Teils, dem am<br />
kommenden Sonnabend ein weiterer<br />
folgen wird, befinden sich noch im<br />
Ablöseprozess. Aber den Weg zurück,<br />
soviel steht schon fest, den werden<br />
sie nicht mehr finden. Constanza<br />
Macras - die zuletzt gemeinsam mit<br />
Schaubühnen-Chef Thomas Ostermeier<br />
einen „Sommernachtstraum“<br />
sehr frei nach Shakespeare inszenierte<br />
- hat die Biografien ihrer Darsteller<br />
mit Joseph Campbells „A Hero With<br />
A Thousand Faces“ kurz geschlossen,<br />
in dem der amerikanische Mythologe<br />
unterschiedlichste Heldensagen untersucht<br />
und eine systemische Abfolge<br />
des Heldentums entwickelt.<br />
Das in den Vierzigerjahren entstandene<br />
Buch avancierte durch Hollywood<br />
zum Klassiker, es wurde ein<br />
Leitfaden für Drehbuchschreiber. In<br />
„I‘m not the Only One“ werden die<br />
mutig von zu Hause ausgebrochenen<br />
Helden auf die eigene Realität herunter<br />
geschrumpft: Lauter arme Würstchen.<br />
Jared Gradinger verwandelt sich in<br />
einem gemusterten Ganzkörperanzug<br />
der Tapete an, vor der er steht, und<br />
bald wird sich erweisen, dass das gar<br />
keine gute Idee ist. Die Koreanerin<br />
Hyoung-Min Kim möchte, dass man<br />
ihr bei der Post eine Bluse einpackt<br />
und verschickt, mit Versicherung! Sie<br />
hat nur diesen einen Satz auswendig<br />
gelernt und sagt ihn immer wieder<br />
und immer wütender, wenn der Postbeamte<br />
Knut ihr die Bluse mit der<br />
Bitte zurückgibt, sie selbst einzupacken.<br />
Sex kommt immer gut<br />
Das ist der Clash der Kulturen eine<br />
Nummer kleiner - wie ihn auf die eine<br />
oder andere Weise fast jeder kennt.<br />
Um die geht es an dem Abend. Es<br />
gibt viele lustige Nummern, die die<br />
täglichen Missverständnisse in der<br />
Fremde slapstickhaft und genau auf<br />
den Punkt bringen. Es ist viel Grobes,<br />
Direktes, Schlichtes dabei, auch einige<br />
Längen. Mehr als einmal knirscht<br />
und knarzt die Dramaturgie. Man<br />
wundert sich auch, warum das alles<br />
so direkt inszeniert und gespielt ist.<br />
Fast so, als hätten Regisseurin und<br />
Darsteller selbst diese schrecklichschmerzhafte<br />
Phase am Anfang des<br />
Erwachsenwerdens noch gar nicht<br />
überwunden. Es gibt auch ziemlich<br />
viel Sex, auch wenn er manchmal<br />
nicht unbedingt zum Thema passt.<br />
Aber mit einem masturbierenden<br />
Darsteller ist man eben irgendwie<br />
immer auf der sicheren Seite.<br />
Andererseits führt einem die argentinische<br />
Choreografin mit ihren<br />
läppischen Geschichten wunderbar<br />
gnadenlos diesen Zustand des Aufbruchs<br />
vor Augen: eine <strong>Leben</strong>sphase<br />
des Schmerzes, der Verwirrung<br />
und der hanebüchenen Sehnsüchte.<br />
Dahin möchte man auf keinen Fall<br />
zurück. Der Abend zeigt allerdings<br />
auch, dass das, wo man gelandet ist<br />
und was man geleistet hat, nicht weniger<br />
erbärmlich ist. Nun ja. So ist es<br />
nun mal, das <strong>Leben</strong>.<br />
28 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
LEBEN<br />
Wie Skier schneller werden<br />
Neues System sorgt dafür, dass die Bretter ihre Wachsschicht ständig selbst erneuern<br />
Britische Tüftler haben einen Ski<br />
entwickelt, der sich während<br />
der Fahrt automatisch selbst wachst.<br />
Dazu bauten sie unter dem Stiefel<br />
des Skifahrers ein Reservoir ein, aus<br />
dem flüssiges Wachs an die Spitze des<br />
Skis gedrückt wird. Von dort aus verteilt<br />
es sich dann während der Fahrt<br />
über das gesamte Brett. Auf diese<br />
Weise wird die Geschwindigkeit bei<br />
einer Abfahrt erhöht, erklären Peter<br />
Styring von der Universität Sheffield<br />
und Alex Routh von der Universität<br />
Cambridge. Erste Tests haben<br />
bereits eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung<br />
gezeigt. Wenn Skier<br />
vor Beginn einer Abfahrt gewachst<br />
werden, reduziert sich die Reibung<br />
zwischen Schnee und Brett, und die<br />
maximal mögliche Geschwindigkeit<br />
nimmt zu. Während der Fahrt nutzt<br />
sich die Wachsschicht jedoch ab, so<br />
dass der gewonnene Vorteil wieder<br />
verschwindet. Um das zu vermeiden,<br />
entwickelten Styring und Routh nun<br />
ihren selbstwachsenden Ski, der das<br />
Gewicht des Fahrers für die Wachsdosierung<br />
ausnutzt: „Wenn sich ein<br />
Skifahrer in die Kurve legt, übt er einen<br />
größeren Druck auf das Wachsreservoir<br />
aus“, erklärt Styring das<br />
Prinzip.<br />
Geleitet wird das flüssige Schmiermittel<br />
durch einen winzigen Schlauch<br />
mit einem Durchmesser von lediglich<br />
einem Viertel Millimeter, der<br />
zusätzlich noch mit einem Ventilsystem<br />
ausgestattet ist. Damit wollen<br />
die Entwickler verhindern, dass das<br />
Wachs zu schnell ausläuft. Eine Füllung<br />
reicht momentan für etwa drei<br />
Stunden, sagt Styring.<br />
Die ersten Tests haben die Skier bereits<br />
hinter sich, bislang allerdings<br />
lediglich auf Kunststoffmatten und<br />
künstlichem Schnee. Dabei habe sich<br />
die Geschwindigkeit im Vergleich mit<br />
normalen Skiern auf dem Kunststoff<br />
um 23 bis 48 Prozent steigern lassen,<br />
je nachdem, welche Oberfläche gewählt<br />
wurde, erklären die Forscher.<br />
Auf künstlichem Schnee habe es immerhin<br />
noch eine Steigerung von acht<br />
Prozent gegeben, und ein Pilottest in<br />
den Alpen habe einen etwa zweiprozentigen<br />
Geschwindigkeitszuwachs<br />
gezeigt. Die Entwickler glauben jedoch,<br />
diesen Wert mit einer sorgfältigen<br />
Anpassung der Wachssorte noch<br />
verbessern zu können. Momentan<br />
verhandeln Styring und Routh nach<br />
eigenen Angaben mit Skiherstellern,<br />
die an einer kommerziellen Vermarktung<br />
des Systems interessiert sind.<br />
Bundesgerichtshof<br />
Kontoauszug darf nicht täuschen<br />
Aus Kontoauszügen muss deutlich erkennbar<br />
sein, wenn bereits gebuchte<br />
Beträge noch nicht wertgestellt worden<br />
sind. Das hat der Bundesgerichtshof<br />
entschieden, wie er in Karlsruhe<br />
bekanntgab. Damit hat der Bundesverband<br />
der Verbraucherzentralen in<br />
allen Instanzen gegen die Sparkasse<br />
Hannover gewonnen.Diese hatte auf<br />
ihren Kontoausdrucken zwar bei den<br />
einzelnen Posten zutreffend zwischen<br />
Buchungs- und Wertstellungstag unterschieden.<br />
Am unteren Ende des<br />
Blattes hatte sie jedoch - optisch her-<br />
vorgehoben - in den Kontostand aber<br />
auch noch nicht wertgestellte Beträge<br />
aufgenommen. Bei einer Verfügung<br />
darüber können dementsprechend<br />
Überziehungszinsen anfallen.<br />
Irreführung<br />
Die obersten Zivilrichter sahen darin<br />
eine Irreführung. Der Inhalt der<br />
Kontoauszüge sei zwar objektiv richtig,<br />
urteilten sie. Maßgebend sei aber,<br />
dass ein erheblicher Teil der Kontoinhaber<br />
dies falsch verstehe. Darin liege<br />
ein Verstoß gegen das Gesetz gegen<br />
den unlauteren Wettbewerb.<br />
(Az.: I ZR 87/04)<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 29
LEBEN<br />
Wie erfolgreich ist Cross-Media?<br />
Aus der Zeitschrift ins Fernsehen und gleichzeitig ins World Wide Web<br />
Auf allen Kanälen vertreten<br />
Tim Mälzer, zuletzt als kulinarischer<br />
WM-Experte bei den<br />
RTL-Übertragungen im Sondereinsatz,<br />
ist nun wieder das Markengesicht<br />
des RTL-Schwestersenders Vox.<br />
Ab dem Herbst soll der Fernsehkoch<br />
wie Jamie Oliver mit arbeitslosen Jugendlichen<br />
ein Restaurant starten,<br />
was der TV-Sender aufwendig dokumentieren<br />
will.<br />
Seinen steilen Aufstieg verdankt Mälzer<br />
auch einer Kochzeitschrift. Als<br />
Vox im Dezember 2003 die Kochshow<br />
„Schmeckt nicht - gibt‘s nicht“<br />
mit dem Hamburger Restaurantchef<br />
am Herd ins Programm nahm, war<br />
Mälzer weitgehend unbekannt. Erst<br />
als „Essen und Trinken für jeden<br />
Tag“ von Gruner + Jahr (G+J) im Mai<br />
2004 begann, in jeder Ausgabe Sonderseiten<br />
mit Mälzers TV-Rezepten<br />
zum Nachkochen zu drucken, stiegen<br />
die Quoten des Fernsehkochs - von<br />
einigen hunderttausend Zuschauern<br />
vor der Kooperation auf seitdem regelmäßig<br />
über 1,25 Millionen. Zum<br />
Nachhören gibt es die Rezepte aus<br />
der TV-Show wiederum auf der Homepage<br />
der Living-Gruppe von G+J,<br />
in welcher das Kochheft erscheint.<br />
Die Kooperation hat sich auch für das<br />
Gourmetheft gelohnt. „TV-Reichweite<br />
und Auflage sind in einer gemeinsamen<br />
Kurve gestiegen“, sagt Werner<br />
Beber, Geschäftsführer der Verlagsgruppe<br />
Living. Die monatliche Zeitschrift<br />
im Taschenbuchformat, die<br />
vor Beginn der Kooperation bei einer<br />
Auflage von 100 000 Exemplaren stagnierte,<br />
hat sich seitdem mit 350 000<br />
bis 400 000 Heften pro Ausgabe zum<br />
Marktführer bei den Kochmagazinen<br />
entwickelt.<br />
Und weil sich auch die „Schmeckt<br />
nicht - gibt‘s nicht“-Kochbücher von<br />
Mälzer beim Verlag Random House<br />
(gehört wie G+J und Vox zum Bertelsmann-Konzern)<br />
hunderttausendfach<br />
verkauften, bekam die Dreier-<br />
Kooperation den „Synergy Award“<br />
des Konzerns. Eine zweite Kooperation<br />
des G+J-Kochtitels „Viva“ mit der<br />
Vox-Kochshow „Feuer und Flamme“<br />
im Herbst 2005 scheiterte allerdings<br />
- die Sendung war ein Flop.<br />
Gescheiterte Versuche, TV-Erfolge in<br />
die Printmedien zu verlängern und<br />
umgekehrt, gab es vor allem in den<br />
neunziger Jahren, beispielsweise mit<br />
„Brigitte TV“ (G+J). Erfolgreich sind<br />
seit jeher „Spiegel TV“ und „stern<br />
TV“, doch auch Stefan Raab und die<br />
TV-Firma Brainpool mußten teures<br />
Lehrgeld für die kurzlebige Zeitschrift<br />
„tv total“ bezahlen, die sie ohne jegliche<br />
Printerfahrung partout allein<br />
stemmen wollten. Inzwischen ist<br />
man in den Medienhäusern schlauer<br />
und sucht sich lieber passende externe<br />
Partner für medienübergreifende<br />
Kooperationen. Der Musiksender<br />
Viva und „Bild am Sonntag“ profitieren<br />
seit fünf Jahren wechselseitig<br />
von jugendlichem Image und hoher<br />
Auflage.<br />
Jetzt mehren sich solch‘ ungleiche<br />
Partnerschaften: „Spiegel Online“,<br />
Kooperationspartner von Printtiteln<br />
wie „Mare“, „Merian“ oder „Der<br />
Feinschmecker“, bietet seit Mai auch<br />
dem satirischen Internetfernsehen<br />
„Ehrensenf“ eine Plattform. Die<br />
Zahl der „Ehrensenf“-Zuschauer,<br />
die zuvor bei rund 20 000 pro wochentäglicher<br />
Folge lag, hat sich laut<br />
Produzentin Carola Sayer deutlich<br />
erhöht. Internet-Platzhirsch „Spiegel<br />
Online“ (monatlich 340 Millionen<br />
Seitenaufrufe) zahlt bei diesem Deal<br />
Geld für einen attraktiven Web-TV-<br />
Gast, der zudem schon seit Sendestart<br />
im November 2005 unter all seinen<br />
Recherchequellen am häufigsten auf<br />
„Spiegel Online“ hinweist.<br />
Ungleich ist auch die Partnerschaft<br />
zwischen ProSieben und 1-2-3.tv. Seit<br />
Mitte April produziert der vor anderthalb<br />
Jahren gestartete, vornehmlich<br />
digital empfangbare Auktionssender<br />
an jedem Werktag um 6 Uhr ein einstündiges<br />
Live-Auktionsprogramm<br />
für ProSieben unter dem Titel „Pro-<br />
Sieben Auktionshaus“. „Wir gehören<br />
zu keiner Sendergruppe und haben<br />
es aus eigener Kraft zu einem Shoppingfenster<br />
gebracht, wo noch nie eines<br />
war. Und wir haben es nicht nur<br />
gekauft“, verkündet Auktionssenderchef<br />
Andreas Büchelhofer mit sichtlichem<br />
Stolz auf die Kooperation.<br />
30 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
LEBEN<br />
Ebay-Fieber<br />
Alles rund ums Versteigern<br />
Details sind wichtig<br />
„Auktionen generieren einen Marktpreis<br />
für ein Objekt, auch wenn der<br />
Verkäufer nicht weiß, was die Interessenten<br />
dafür zahlen wollen“,<br />
sagt der Kölner Auktions-Experte<br />
Axel Ockenfels. „Es kommt allerdings<br />
auf die Details der Versteigerung<br />
an.“ Wenn Auktionen richtig<br />
angelegt sind, sind sie für Käufer und<br />
Verkäufer einfach zu handhaben.<br />
Profis haben gegenüber Anfängern<br />
nur wenige Vorteile. Ein paar Dinge<br />
gibt es allerdings zu beachten. Denn<br />
viele Auktionsteilnehmer überlisten<br />
sich im Eifer des Gefechts selbst, wie<br />
Untersuchungen gezeigt haben.<br />
FAZ.NET-Spezial<br />
Es geht längst nicht nur um Ebay.<br />
Auktionen gibt es inzwischen<br />
auch für Funklizenzen und für Patente,<br />
es arbeitet gar ein ganzer<br />
Einkaufssender mit Geboten und<br />
Zuschlägen. Selbst den alten Auktionshäusern<br />
geht es gut - sie erzielten<br />
im vergangenen Jahr Rekorderlöse<br />
bei ihren Versteigerungen. Christie‘s<br />
wird Experten zufolge in diesem Monat<br />
möglicherweise einen neuen Rekordgewinn<br />
bekanntgeben.<br />
Mögen bei den klassischen Auktionshäusern<br />
auch die gestiegenen Kunstpreise<br />
eine wichtige Rolle spielen, so<br />
gilt trotzdem: Eine neue Welle an<br />
Auktionen hat die Märkte erfasst.<br />
Größere Konkurrenz<br />
Auch Ökonomen sind begeistert von<br />
den Versteigerungen. „Anders als an<br />
Verhandlungen können an Auktionen<br />
alle Leute teilnehmen, und alle<br />
werden berücksichtigt. Das schafft<br />
größere Konkurrenz“, sagt der Bonner<br />
Ökonom Benny Moldovanu.<br />
Und das ist gut für den Versteigerer.<br />
Auch neue Computer- und Internettechnik<br />
habe zum Erfolg der Auktionen<br />
beigetragen, sagt Moldovanu,<br />
denn sie brächten noch mehr Leute<br />
zusammen: „Heute können alle an einer<br />
Auktion teilnehmen, auch wenn<br />
sie nicht am selben Ort sind.“<br />
Je länger die Experten sich in den vergangenen<br />
Jahren mit Auktionen beschäftigt<br />
haben, desto deutlicher hat<br />
sich gezeigt: Auktionen machen das<br />
Handeln einfacher. Umso komplexer<br />
werden die „Waren“, die mit ihrer<br />
Hilfe verkauft werden: Landezeiten<br />
auf Flughäfen zum Beispiel sind ein<br />
besonders kompliziertes Gut, weil sie<br />
zeitlich aufeinander abgestimmt sein<br />
müssen.<br />
So ist es bei Auktionen besonders<br />
wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren.<br />
Wer nicht überlegt handelt,<br />
für den sind Versteigerungen gefährlich:<br />
Auktionsgewinner zahlen oft zu<br />
viel. Das zeigt ein beliebtes Auktions-<br />
Experiment, mit dem sich ganz leicht<br />
Geld verdienen lässt. Vorsicht aber<br />
beim Nachmachen: Diese Auktion<br />
könnte Freunde verprellen.<br />
Der Fluch des Gewinnens<br />
Es funktioniert so: Der Versteigerer<br />
füllt ein Glas mit Münzen. Dann<br />
präsentiert er das Glas dem Publikum<br />
und lässt jeden Gast sein Gebot für<br />
das Glas auf einen Zettel schreiben.<br />
Diese Zettel sammelt der Versteigerer<br />
ein. Schließlich verkauft er das<br />
Glas an den Meistbietenden. Ökonomen<br />
haben dieses Experiment schon<br />
Hunderte Male ausprobiert - so gut<br />
wie immer geht der Versteigerer mit<br />
einem Plus aus der Aktion. Die Gebote<br />
treffen im Durchschnitt zwar<br />
recht genau den tatsächlichen Wert<br />
des Glases. Aber es gewinnt ja nicht<br />
der Treffsicherste, sondern der Meistbietende.<br />
Das ist derjenige, der den<br />
Wert der Münzen im Glas am kräftigsten<br />
überschätzt hat. „Winner‘s<br />
Curse“ nennen Ökonomen dieses<br />
Phänomen: den Fluch des Siegers.<br />
Bieter sollten ihr Höchstgebot also<br />
grundsätzlich recht niedrig ansetzen<br />
- sonst ziehen sie den Fluch vielleicht<br />
auf sich.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 31
LEBEN<br />
Ein Labor wird zur Aromaküche<br />
Produkte des täglichen Bedarfs werden zu Kosmetik<br />
Das Menü<br />
14.2.07 - Für die Majestät in mir<br />
Pflegen und Genießen mit der Königin<br />
– ein flammendes Plädoyer für mehr<br />
Rosenduft im <strong>Leben</strong>.<br />
Neue Veranstaltungsreihe<br />
in der Apotheke am Reichstag<br />
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Kochen und Körperpflege gehören<br />
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14.3.07 - Salben und Balsameª<br />
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11.4.07 - Parfüms und Düfteª<br />
Wählen Sie sich doch einmal Düfte<br />
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- entweder für sich selbst oder für<br />
einen besonders lieben Menschen.<br />
9.5.07 - Das Geheimnis<br />
der Cremeherstellung<br />
Voraussetzung zur Teilnahme an<br />
diesem Kurs ist die Teilnahme am Kurs<br />
Salben und Balsame. Um ein tieferes<br />
Verständnis zu erlangen empfehlen<br />
wir Ihnen ebenso die Teilnahme am<br />
Kurs Parfüms und Düfte.<br />
12.9.07 - Genuss und Schönheit<br />
in letzter Minute<br />
… wenn wenig Zeit zum Kosmetikrühren<br />
zur Verfügung steht. Schnelle und<br />
wirksame Pflegeprodukte – gewusst<br />
wie!<br />
10.10.07 - Mein ganz persönlicher<br />
Beautytag<br />
Zeit für mich und mein Wohlbefinden<br />
mit selbst kreierten Schönheitsmitteln<br />
aus der eigenen Küche.<br />
14.11.07 - Köstliche Badefreuden<br />
Mit selbst gemachten Badezusätzen<br />
voller Duft und Pflege wird das das<br />
Baden noch einmal so schön.<br />
ªBasiskurs zum Kurs zur Cremeherstellung<br />
32 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
LEBEN<br />
Die 72. Internationale Grüne Woche in Berlin<br />
ist für das Publikum geöffnet worden<br />
Bis zum 28. Januar zeigten 1.600 Aussteller<br />
aus 56 Ländern ihr Angebot<br />
der Agrar- und Ernährungsindustrie.<br />
Erste Besucher waren am Morgen der<br />
Eröffnung: Bundesagrarminister Seehofer,<br />
Bauernpräsident Sonnleitner<br />
und Berlins Regierender Bürgermeister<br />
Wowereit.<br />
Der Rundgang führte sie u.a. in die<br />
Länderhalle, die in diesem Jahr unter<br />
dem Motto „Deutschland schmeckt<br />
bunt“ steht und regionale Spezialitäten<br />
aus 14 Bundesländern präsentiert.<br />
Auch bei Rilling Sekt war der Tresen<br />
voll von Besuchern die sich gerne ein<br />
Glas Sekt schmecken ließen.<br />
Der Verkaufsleiter Herr Peter Mairhofer<br />
von Ludwig Rilling GmbH &<br />
Co. stellte uns seine Firma die Familien-Sektkellerei<br />
und Weinkellerei<br />
genussvoll und mit lobenen Worten<br />
ausdrucksstark und überzeugend vor<br />
Schwerpunktthemen der diesjährigen<br />
Grünen Woche sind nachwachsende<br />
Rohstoffe und Bioenergie. Die Messe<br />
war täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr<br />
geöffnet. Die Veranstalter rechneten<br />
mit insgesamt 400.000 Besuchern.<br />
Erstmals in ihrer 81-jährigen Geschichte<br />
war die Grüne Woche von<br />
einer deutschen Regierungschefin,<br />
Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />
(CDU), sowie von EU-Kommissionspräsident<br />
José Manuel Barroso eröffnet<br />
worden. Im Rahmenprogramm<br />
der Agrarschau finden mehr als 250<br />
Kongresse und Tagungen statt.<br />
Zahlreiche Besucher ließen sich die<br />
Angebote der Hersteller nicht entgehen<br />
und ließen sich Ihren Gaumen<br />
verwöhnen.<br />
So gab es auch eine große Auswahl<br />
des Anbieters Aniland GmbH vertreten<br />
durch den Manager Herrn Philipp<br />
Göllner der seinen Armenian Brandy<br />
Samveli anbot und die Besucher sich<br />
gerne einen Schluck genehmigten.<br />
Manager Philipp Göllner - Aniland GmbH<br />
Bekesi Spirituosengrosshandlung mit<br />
Sitz in Tegernheim die Ihre Ungarischen<br />
Obstbrände vorstellten, kam<br />
man nicht vorbei.<br />
Man kann also sagen die Grüne Woche<br />
2007 war eine tolle Veranstaltung,<br />
nur ein wenig zu viele Menschen<br />
traten sich dabei ab und zu auf<br />
die Füße.<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 33
LEBEN<br />
Blütenhof<br />
Gesundheit aus der Mitte<br />
Gesundheit heutzutage<br />
Kann jemand nach einem Herzinfarkt<br />
gesund sein? Ist die Abwesenheit<br />
von Krankheit die einzige Maxime,<br />
an der sich Gesundheit messen lässt?<br />
Welche Voraussetzungen erhalten die<br />
Gesundheit? Bereits 1986 entwickelte<br />
die WHO (Weltgesundheitsorganisation)<br />
eine umfassende, ganzheitliche<br />
Definition des Gesundheitsbegriffs.<br />
Erst heute – über 30 Jahre später –<br />
setzt sich dieses Verständnis langsam<br />
im Bewusstsein der Menschen und<br />
im Angebot des Gesundheitssektors<br />
durch.<br />
Gesundheit<br />
Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen<br />
körperlichen, geistigen und<br />
sozialen Wohlbefindens und nicht<br />
allein das Fehlen von Krankheit und<br />
Gebrechen. Um ein umfassendes körperliches<br />
und soziales Wohlbefinden<br />
zu erlangen, ist es notwendig, dass<br />
sowohl einzelne als auch Gruppen<br />
ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre<br />
Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen<br />
und verwirklichen sowie ihre<br />
Umwelt meistern bzw. sie verändern<br />
können. In diesem Sinne ist Gesundheit<br />
als ein wesentlicher Bestandteil<br />
des alltäglichen <strong>Leben</strong>s zu verstehen<br />
und nicht als vorrangiges <strong>Leben</strong>sziel.<br />
Gesundheit als Zustand des Wohlbefinden<br />
ist eine Übersetzung des<br />
englischen wellbeeing, bzw. wellness-<br />
Begriffs. Das heute so inflationär gebrauchte<br />
Wellness-etikett bezeichnet<br />
also ursprünglich ein ganzheitliches<br />
Gesundheitskonzept, das die körperlichen,<br />
emotionalen, intellektuellen,<br />
spirituellen, sozialen, beruflichen<br />
und ökologischen Dimensionen des<br />
<strong>Leben</strong>s eines Menschen in Beziehung<br />
setzt. Der Mensch wird heute<br />
als ganzheitliches, sich selbst regulierendes<br />
und auch sich selbst aktualisierendes<br />
System gesehen. Er muss<br />
möglichst allen Dimensionen seiner<br />
Existenz gerecht werden, um gesund<br />
zu sein. Aus einer inneren Notwendigkeit<br />
heraus entwickelt er sein Potential.<br />
Damit wird Gesundheit eine<br />
Frage des <strong>Leben</strong>sstils und der ganzheitlich<br />
verstandenen <strong>Leben</strong>squalität.<br />
Spirituelle Faktoren, wie Werte, persönliche<br />
Sinngebung und <strong>Leben</strong>sziele<br />
spielen dabei eine zentrale Rolle. Auf<br />
dem Hintergrund dieses Verständnisses<br />
bedeutet Gesundheitsförderung<br />
natürlich weitaus mehr als nur<br />
regelmäßige Tablettengaben. Auch<br />
hier hat die WHO bereits 1986 ein<br />
Programm entwickelt:<br />
Gesundheitsförderung<br />
Gesundheitsförderung unterstützt die<br />
Entwicklung von Persönlichkeit und<br />
sozialen Fähigkeiten durch Information,<br />
gesundheitsbezogene Bildung<br />
sowie die Verbesserung sozialer Kompetenzen<br />
und lebenspraktischer Fertigkeiten.<br />
Sie will dadurch den Menschen<br />
helfen, mehr Einfluss auf ihre<br />
eigene Gesundheit und <strong>Leben</strong>swelt<br />
auszuüben. Ziel dieser Bemühungen<br />
soll ein Wandel der Einstellungen und<br />
der Organisationsformen sein, die<br />
eine Orientierung auf die Bedürfnisse<br />
des Menschen als ganzheitliche Persönlichkeit<br />
ermöglichen.Somit fällt<br />
unter Gesundheitsförderung auch die<br />
Förderung von Haltungen und Verhaltensweisen,<br />
die zu einer erfahrbaren,<br />
momentanen und nachhaltigen<br />
<strong>Leben</strong>squalität und zu Wohlbefinden<br />
führen und einen langfristig gesunden<br />
<strong>Leben</strong>sstil schaffen. Gesundheit<br />
bleibt dabei – wie das <strong>Leben</strong> auch<br />
- ein Prozess, der sich den einzelnen<br />
<strong>Leben</strong>s- und Entwicklungsphasen<br />
entsprechend gestaltet.<br />
Gesundheitszentrum<br />
Blütenhof Berlin<br />
In diesem Sinne ist die Stärkung von<br />
Wohlbefinden und Gesundheit durch<br />
Anregung und Training der autonomen<br />
Selbstregulation im körperlichen,<br />
seelischen und sozialen Bereich Ziel<br />
des Gesundheitszentrums Blütenhof.<br />
Im Gesundheitszentrum gehen Angebote<br />
für Patienten mit Aus- und Fortbildungsangeboten<br />
Hand in Hand.<br />
Das Angebot für Patienten<br />
• Praxen mit unterschiedlichen<br />
Therapieangeboten<br />
• Patienten- und<br />
Gesundheitsberatung<br />
• Regelmäßige Wellnesskurse:<br />
z. B. Yoga, Pilates, Feldenkrais,<br />
Qi Gong<br />
• Yoga und Entspannungsreisen<br />
• Meditationskurse<br />
• Massagekurse für Laien<br />
• Kräuterkurse<br />
• Laborküche: Kosmetik herstellen<br />
am eigenen Herd<br />
• Kurse zur Selbstbehandlung, z. B.<br />
mit Homöopathie, Schüsslersalzen<br />
oder Bachblüten<br />
Ausbildungsangebot<br />
• Ausbildung zum Gesundheitsberater<br />
• Ausbildung in<br />
craniosacraler Osteopathie<br />
• Astrologieausbildung<br />
Fortbildungen<br />
• Medizinischer <strong>Arbeit</strong>skreis<br />
Berlin (Wala)<br />
34 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
LEBEN<br />
Gesundheitsberatung<br />
Für Ihre Fragen steht Ihnen während<br />
der Bürozeiten Patricia Kölsch gerne<br />
zur Verfügung. Als Gesundheitsberaterin<br />
i. A. und ehemalige Apothekenfacharbeiterin<br />
hat sie den entsprechenden<br />
fachlichen Hintergrund,<br />
Ihnen in Gesundheitsfragen Orientierungshinweise<br />
zu geben.<br />
Aubildung zum ärztlich<br />
geprüften Gesundheitsberater<br />
In Kooperation mit der EANU (Europäischen<br />
Akademie für Naturheilverfahren<br />
und Umweltmedizin) bietet<br />
der Blütenhof eine Ausbildung zum<br />
ärztlich geprüften Gesundheitsberater<br />
an. Die wissenschaftliche Leitung<br />
der EANU hält Dr. med. Andreas-<br />
Hans Wasylewski, Facharzt für Allgemeinmedizin,<br />
Naturheilverfahren<br />
und Umweltmedizin. Die Projektleitung<br />
hat Birgit Böhmig (Heilpraktikerin).<br />
Die Ausbildung orientiert<br />
sich an dem oben beschriebenen<br />
Verständnis von Gesundheit und<br />
Gesundheitsförderung. Sie umfasst<br />
sechs Wochenenden und erstreckt<br />
sich über ein halbes Jahr. Der Gesundheitsberater<br />
unterstützt den Klienten,<br />
Orientierung im Gesundheitsund<br />
Wellnessdschungel zu finden.<br />
Damit bietet der Gesundheitsberater<br />
einen fundierten fachlichen Hintergrund<br />
für alle, die im engeren oder<br />
weiteren Sinne im Gesundheitssektor<br />
oder in der Verbraucherberatung<br />
tätig sind - z. B. Kosmetikerinnen,<br />
Physiotherapeuten, Wellnessanbieter,<br />
Trainer, Psychologen, Anbieter<br />
von Nahrungsergänzungsprodukten,<br />
Reformhaus- und <strong>Leben</strong>smittelverkäufer<br />
u.v.m. Natürlich nützt das<br />
Wissen, das in einer Gesundheitsberaterausbildung<br />
erworben wird, auch<br />
auf dem ganz persönlichen Weg, die<br />
eigene Gesundheit bestens zu gestalten.<br />
Der nächste Ausbildungszyklus<br />
beginnt im April 2007. Lehrinhalte<br />
sind Anatomie/ Physiologie, Zivilisationskrankheiten,<br />
Therapieverfahren,<br />
Ernährungsberatung, Psychologie und<br />
Beratung sowie Praxisaufbau.<br />
Ausführliche Informationen erhalten<br />
Sie unter: www.eanu.de oder<br />
www.bluetenhof-berlin.de.<br />
Die nächsten Seminare<br />
HILFE – MEIN KIND IST KRANK<br />
Selbsthilfe mit Homöopathie<br />
mit Birgit Böhmig, Heilpraktikerin<br />
in Kooperation mit der City-VHS,<br />
Kursnr. Mi300-006F, vier Termine,<br />
montagvormittags 10-11:30 Uhr,<br />
am 12.2 u. 26.2 u. 12.3 u. 26.3.2007<br />
LÖSUNGEN IN FAMILIEN- und<br />
SYSTEMAUFSTELLUNGEN<br />
mit Michael Weber, Facharzt für<br />
psychosomatische Medizin<br />
Nächster Termin am<br />
24. und 25.02.2007<br />
Samstag, 10.00 h bis ca. 19.00 h<br />
Sonntag, 10.00 h bis ca. 15.00 h<br />
MASSAGE für LAIEN<br />
mit Birgit Böhmig, Heilpraktikerin<br />
Sa/So 17./18. Februar 2007<br />
von 10.00 - 16.00 Uhr<br />
Schwerpunktthema Rückenzur<br />
allgemeinen Aufrichtung<br />
MEDITATIONSKURS für ANFÄNGER<br />
mit Dayaraja, buddhistischer<br />
Yoga- und Meditationslehrer,<br />
und Birgit Böhmig, Heilpraktikerin<br />
Kurs 3 beginnt: Mo 16. April 2007<br />
Je acht Termine Wöchentlich<br />
Montagabend 19.30 - 21.30 Uhr<br />
Folgetermine:<br />
23.4./ 30.4./ 7.5/ 14.5./ 21.5./ 4.6./ 11.6./<br />
d.h. am 28.5./ ist kein Kurs<br />
Mehr über die Kurse und Dozenten<br />
finden Sie in der Blütenhofbroschüre,<br />
die Sie sich zuschicken lassen können.<br />
Adressen<br />
Blütenhof Berlin<br />
Informations- und Seminarzentrum<br />
Reinhardtstr. 3, 10117 Berlin<br />
Telefon: 25 76 20 85<br />
Email: info@bluetenhof-berlin.de<br />
www.bluetenhof-berlin.de<br />
Bürozeiten:<br />
Di 10 – 15 Uhr, Mi 16 – 21 Uhr<br />
Do 10 – 15 Uhr, Fr 10 – 15 Uhr<br />
Galenus-Apotheke<br />
Reinhardtstr. 5, 10117 Berlin<br />
Telefon: 28 27 871<br />
Email: info@galenus-berlin.de<br />
www.galenus-berlin.de (mit Internetshop)<br />
Naturheilpraxis Birgit Böhmig<br />
Heilpraktikerin und Astrologin<br />
Reinhardtstr. 3, 10117 Berlin<br />
Telefon: 28 09 82 70<br />
Email: info@birgitboehmig.de<br />
www.birgitboehmig.de<br />
Anja Nothelfer<br />
Heilpraktikerin und Reikimeisterin<br />
Telefon: 37 30 49 25<br />
Email: mail@anjanothelfer.de<br />
www.anjanothelfer.de<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 35
LEBEN<br />
Friedrichstraße 76 - 78<br />
Telefon 030 - 20 94 80<br />
Telefax 030 - 20 94 81 02<br />
berlin@galerieslafayette.de<br />
www.galerieslafayette.de<br />
Schlemmen wie Gott in Frankreich im Lafayette Gourmet!<br />
Lassen Sie sich verwöhnen mit Spezialitäten und Köstlichkeiten aus den<br />
Regionen zwischen Atlantik und Rhein: Duftender Käse, knusprige<br />
Baguettes, köstliche Pasteten, fangfrische Meeresfrüchte und unser<br />
berühmter Weinkeller sind ein Fest für jeden Gourmet.<br />
Einmalig in Berlin ist auch die Auswahl französischer<br />
Delikatessen in unserer Epicerie.<br />
Wir wünschen Ihnen schon jetzt<br />
viel Genuss beim Entdecken.<br />
Für Feinschmecker und Franzosen in Berlin ist die<br />
Gourmet-Etage Magnet, Oase, Rettungsanker.<br />
Hier sind französische Produkte zu haben, die es sonst<br />
nirgends gibt. Allein rund 250 der schätzungsweise 400<br />
Käsesorten, die in Frankreich erzeugt werden, sind im Angebot.<br />
un bon appétit...<br />
Es stehen 300 Champagnersorten zur Auswahl:<br />
Im größten französischen Weinkeller in Deutschland sind<br />
vom guten Landwein bis zum Weinadel die besten Namen<br />
vertreten, und selbstverständlich fehlen Cognac und<br />
Armagnac selbst sehr alter Jahrgänge nicht.<br />
Die Fleisch- und Wurstspezialitäten, Patés, Schnecken,<br />
köstliche Entenleber-Pastete lassen<br />
das Genießerherz höher schlagen.<br />
Quartier 207- Friedrichstadt Passagen<br />
Jägerstraße 61, 10117 Berlin<br />
2.UG Ausgang Lafayette Gourmet<br />
Telefon 0 30 - 20 94 79 20<br />
Telefax 0 30 - 20 94 79 21<br />
chocolaterie.manon@arcor.de<br />
36 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
VERANSTALTUNGEN<br />
German songs are hip!« (Folk World)<br />
www.mathilda-musik.de<br />
Robert Kreis Chansons & Schlager der<br />
20er Jahre „Das frivole Grammophon“<br />
Termine: 28.02.-03.03.2007,<br />
14.03.-18.03.2007, 21.03.-22.03.2007<br />
Sein neues Programm hat Robert Kreis<br />
wieder aus dem Fundus der von ihm<br />
seit 30 Jahren gesammelten Schellackplatten,<br />
Literatur und Zeitmagazinen<br />
der Weimarer Zeit herauskristallisiert.<br />
Leitfaden des neuen Programms sind<br />
die Erotik, Sexualität und Frivolität der<br />
damaligen Zeit. Mit Parodien, Conferencen,<br />
Persiflagen und Couplets lässt<br />
Robert Kreis in seinem2-stündigem Programm<br />
die herrliche Verrücktheit dieser<br />
Epoche in neuem Glanz entstehen<br />
www.robert-kreis.com<br />
Konrad Beikircher Kabarett<br />
„Die Rheinische Neunte“<br />
Termin: 06.03.-07.03.2007<br />
Der Südtiroler im rheinischen „Exil“<br />
(wat natürlich keines ist, weil‘t schön<br />
es) hat erneut zur Feder gegriffen und<br />
die rheinische Neunte intoniert. Und<br />
das ganz ohne Orchester sondern nur<br />
mit der Musik seiner Sprache. Im neunten<br />
Teil seiner rheinischen Trilogie geht<br />
es wie immer um Wörter, Geschichten<br />
und Handwerker, es geht aber auch<br />
ein bisschen um Musik und die Frage,<br />
wie et denn der Rheinländer so hat mit<br />
Oper und Konzert. Geschichten die das<br />
<strong>Leben</strong> schrieb und die unseres erheitern.<br />
Eben ein bunter Strauß Rheinland.<br />
www.beikircher.de<br />
Arno Funke Satire-Show<br />
„Erbrechen lohnt sich“<br />
Termin: 09.03.2007<br />
12 Jahre ist es nunmehr her, dass „Dagobert“<br />
alias Arno Funke1994 wegen<br />
schwerer Erpressung des Karstadt-<br />
Konzerns festgenommen wurde. Während<br />
seiner Haft begann der geniale<br />
Gauner mit einem Intelligenzquotienten<br />
von 145 Karikaturen für das Satire-Magazin<br />
Eulenspiegel zu zeichnen.<br />
Berühmt wurde etwa seine Karikatur<br />
„Kohlzillas Rache“auf der Titelseite<br />
des Magazins, die Helmut Kohl als vernichtendes<br />
Monster über Berlin zeigte.<br />
In seinem Bühnenprogramm lernt<br />
man Funke nicht nur als lebendigen<br />
Geschichtenerzähler kennen, sondern<br />
erlebt eine einmalige Multimediashow,<br />
in der witzige Filmspots und natürlich<br />
seine genialen Karikaturen auf Großbildleinwand<br />
zu sehen sind.<br />
www.arnofunke.de<br />
MATHILDA Chansonpop<br />
(Albumveröffentlichung und<br />
Releaseparty) „M wie Mord“<br />
Termin: 11.03.2007<br />
„M wie Mord“, das neue Album von<br />
MATHILDA, hat alles, was ein moderner<br />
Großstadtkrimi braucht: gefährliche<br />
Frauen, gefährliche Männer<br />
und geheimnisvolle Kühe. »Schöne, in<br />
sich angeschärfte Großstadt-Rätsel«<br />
(Theater heute) »A very fresh young<br />
band - go out and listen to them:<br />
Das Helmi Spektakel mit Puppen und<br />
Menschen P18!<br />
„Arsen und Spitzenhäubchen“<br />
Termine: 29.03.-01.04.2007,<br />
09.05.-16.05.2007, 25.05.-28.05.2007,<br />
30.05.-03.06.2007<br />
Zwei alte Damen erlösen in schöner<br />
Regelmäßigkeit und aus reiner Nächstenliebe<br />
ältere, einsame Herren mit<br />
vergiftetem Holunderbeerwein von<br />
ihrem <strong>Leben</strong>. Alles läuft bestens, bis<br />
ihr Neffe Mortimer erscheint. Alexis<br />
Bug und die Puppenspielkünstler von<br />
Das Helmi präsentieren Ihnen „Arsen<br />
und Spitzenhäubchen“ - die beliebte<br />
Boulevardkomödie mit dem schwarzen<br />
Humor. Die gefeierte Inszenierung arbeitet<br />
nach der Muppet-Show-Devise:<br />
Menschen - von Puppen umzingelt, ist<br />
dabei aber schwärzer, böser und anarchistischer<br />
als das Vorbild.<br />
www.das-helmi.de<br />
Cora Frost Punkrockchansons<br />
„Wir waren auch in Zucker & Butter“<br />
Termine: 20.04.-21.04.2007,<br />
26.04.-29.04.2007, 03.05.-06.05.2007<br />
Kantige Erotik, skurrile Ideen, eine Prise<br />
Humor und ihre Stimme umspannt<br />
ein gesamtes Orchester. Von der dunklen<br />
raunenden Diseusen-Tonlage bis in<br />
opernhafte Höhen, eisig kühl oder gefühlvoll<br />
ohne sentimental zu werden.<br />
38 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
VERANSTALTUNGEN<br />
Hier stellt sie ihr neues Programm vor,<br />
in dem sie mit plötzlichen Stimmungswechseln<br />
aufwartet, Randfiguren die<br />
Möglichkeit gibt, auch einmal im grellen<br />
Scheinwerferlicht im Mittelpunkt<br />
zu stehen, und über Einsamkeit und<br />
verlorene Liebe sinniert.<br />
www.corafrost.de<br />
Fil & Sharkey Kultkomik<br />
„Der Dicke und sein Zackenbarsch“<br />
Termine: 03.04.-09.04.2007,<br />
11.04.-15.04.2007<br />
Fil, der vollblütigste Entertainer und<br />
Botschafter des Märkischen Viertels,<br />
den diese Stadt je hervorgebracht hat,<br />
kehrt mit seiner Hai-Handpuppe Sharkey<br />
mit einem derben Dutzend neuer<br />
Songs und Kapriolen zurück. Wie immer<br />
unvergleichlich komisch, manchmal<br />
aufs Übelste dahinimprovisiert,<br />
dann wieder erschreckend professionell.<br />
Wie das <strong>Leben</strong> selbst.<br />
OPER UND TANZ<br />
Reiner Kröhnert Kabarett<br />
„Angie goes Hollywood“<br />
30.04.-02.05.2007; 17.05.-19.05.2007<br />
Argwöhnisch beäugt von sämtlichen<br />
Konkurrenten aus sämtlichen Lagern,<br />
marschiert Angela Merkel schier unaufhaltsam<br />
an den Institutionen vorbei<br />
in schwindelerregende Höhen und ein<br />
Mann begleitet sie – Reiner Kröhnert.<br />
Der begibt sich mit seinem aktuellen<br />
Programm in die Welt des Films: Der<br />
Zelluloidveteran Werner Herzog will<br />
es noch einmal wissen. Crash soll der<br />
neue Streifen heißen und vom Untergang<br />
des Abendlandes soll er handeln.<br />
Frau Merkel soll natürlich die Hauptrolle<br />
spielen. An ihrer Seite agieren u.a.<br />
Edmund „Bogart“ Stoiber, Schröder<br />
und Struck alias Gerd Laurel und Peter<br />
Hardy und der Jack Nicholson des politischen<br />
Kabaretts, Reiner „The Hulk“<br />
Kröhnert himself.<br />
www.reiner-kröhnert.de<br />
SO KÖNNEN SIE KARTEN KAUFEN:<br />
Am günstigsten erhalten Sie Ihre Tickets<br />
indem Sie bei uns telefonisch<br />
unter 030 / 206 100 11 bestellen (Mo-Fr<br />
11-19 Uhr) und den Betrag überweisen.<br />
Sie erhalten dann unsere Bankverbindung.<br />
Sobald das Geld eingegangen ist,<br />
werden Ihre Karten an der Abendkasse<br />
hinterlegt. Gegen einen Aufpreis von<br />
2,- € schicken wir Ihnen die Tickets<br />
auch direkt nach Hause.<br />
Für Verantaltungen im Tempodrom<br />
(Kleine Arena) erhalten Sie Tickets<br />
an der dortigen Theaterkasse: Tempodrom,<br />
Möckernstr. 10, 10963 Berlin.<br />
Ticket-Line 030 / 695 33 885.<br />
Geöffnet: Mo-Fr 12-18.30 Uhr, Sa 11-14 Uhr.<br />
Für Veranstaltungen im babylon berlin:<br />
mitte erhalten Sie Tickets an der dortigen<br />
Vorverkaufskasse: babylon berlin:<br />
mitte, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178<br />
Berlin (täglich 12.00 - 22.00 Uhr) Ticket-<br />
Line 030 / 24 25 96 9.<br />
Sie erhalten Tickets auch online unter<br />
www.ticketonline.de oder bei HEKTICKET.<br />
Bei Gruppen ab einer Größe von 10 Personen<br />
nehmen wir eine Reservierung<br />
entgegen. Rufen Sie uns unter unserer<br />
Info-Line 030 / 206 100 11 an.<br />
Montag, 12.02.2007, 19:00 Uhr<br />
DIE ZAUBERFLÖTE<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />
Dienstag, 13.02.2007, 11:00 Uhr<br />
KLEIN-SIEGFRIED<br />
Inszenierung: Saskia Kuhlmann<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
19:00 Uhr<br />
Maria De Buenos Aires Tango-Operita<br />
von Astor Piazolla<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper,<br />
Karl-Marx-Str. 131-133,<br />
12043 Berlin<br />
Mittwoch, 14.02.2007, 11:00 Uhr<br />
KLEIN-SIEGFRIED<br />
Inszenierung: Saskia Kuhlmann ...<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
19:00 Uhr<br />
Der Freischütz<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />
19:30 Uhr<br />
TOSCA<br />
Inszenierung: Carl Riha<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
Donnerstag, 15.02.2007, 11:00 Uhr<br />
KLEIN-SIEGFRIED<br />
Inszenierung: Saskia Kuhlmann<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
SCHWANENSEE<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper,<br />
Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin<br />
Freitag, 16.02.2007, 17:00 Uhr<br />
Siegfried<br />
Es dirigiert Donald Runnicles<br />
Deutsche Oper Berlin<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 39
VERANSTALTUNGEN<br />
OPER UND TANZ<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
19:30 Uhr<br />
SCHWANENSEE<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
Samstag, 17.02.2007, 18:00 Uhr<br />
DER ROSENKAVALIER<br />
Musikalische Leitung: Asher Fisch<br />
Inszenierung: Nicolas Brieger<br />
Bühnenbild: Raimund Bauer<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
19:00 Uhr<br />
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN<br />
Es dirigiert Kimbo Ishii-Eto<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper<br />
Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin<br />
Sonntag 18.02.2007, 11:00 Uhr<br />
DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE FÜR<br />
KINDER AB 8 VON ERNST TOCH<br />
Komische Oper Berlin<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />
15:30 Uhr<br />
TRAUMLAND DER OPERETTE<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />
10785 Berlin<br />
16:00 Uhr<br />
Götterdämmerung<br />
Es dirigiert Donald Runnicles<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
16:00 Uhr<br />
TOSCA<br />
Musikalische Leitung:<br />
Julien Salemkour<br />
Inszenierung: Carl Riha<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
19:00 Uhr<br />
DIE ZAUBERFLÖTE<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper,<br />
Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin<br />
Montag, 19.02.2007, 19:00 Uhr<br />
DIE FLEDERMAUS<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />
19:00 Uhr<br />
Jour fixe<br />
Nach dem Tänzerleben<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
Dienstag, 20.02.2007, 11:00 Uhr<br />
DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE FÜR<br />
KINDER AB 8 VON ERNST TOCH<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />
19:00 Uhr<br />
Maria De Buenos Aires Tango-Operita<br />
von Astor Piazolla<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
Das Rheingold<br />
Es dirigiert Donald Runnicles<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper,<br />
Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin<br />
Mittwoch, 21.02.2007, 18:00 Uhr<br />
Die Walküre<br />
Es dirigiert Donald Runnicles,<br />
den Wotan singt Terje Stensvold,<br />
die Titelrolle Evelyn Herlitzius<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
18:00 Uhr<br />
DER ROSENKAVALIER<br />
Musikalische Leitung: Asher Fisch<br />
Inszenierung: Nicolas Brieger<br />
Bühnenbild: Raimund Bauer<br />
Staatsoper Unter den Linden<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper,<br />
Karl-Marx-Str. 131-133<br />
12043 Berlin<br />
Freitag, 23.02.2007, 17:00 Uhr<br />
Siegfried<br />
Es dirigiert Donald Runnicles<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
SCHWANENSEE<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper,<br />
Karl-Marx-Str. 131-133,<br />
12043 Berlin (Neukölln)<br />
Samstag, 24.02.2007, 19:00 Uhr<br />
Maria De Buenos Aires Tango-Operita<br />
von Astor Piazolla<br />
Komische Oper Berlin<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />
19:00 Uhr<br />
FALSTAFF<br />
Musikalische Leitung: Dan Ettinger<br />
Inszenierung: Jonathan Miller<br />
Bühnenbild: Herbert Kapplmüller<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper,<br />
Karl-Marx-Str. 131-133,<br />
12043 Berlin (Neukölln)<br />
40 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
VERANSTALTUNGEN<br />
OPER UND TANZ<br />
Sonntag, 25.02.2007, 11:00 Uhr<br />
DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE<br />
FÜR KINDER AB 8 VON ERNST TOCH<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />
16:00 Uhr<br />
Götterdämmerung<br />
Es dirigiert Donald Runnicles<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
18:00 Uhr<br />
DER ROSENKAVALIER<br />
Musikalische Leitung: Asher Fisch<br />
Inszenierung: Nicolas Brieger<br />
Bühnenbild: Raimund Bauer<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
19:00 Uhr<br />
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN<br />
Es dirigiert Kimbo Ishii-Eto<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />
Dienstag, 27.02.2007, 19:30 Uhr<br />
SCHWANENSEE<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />
Oper von Sergej Rachmaninow<br />
Neuköllner Oper,<br />
Karl-Marx-Str. 131-133,<br />
12043 Berlin (Neukölln)<br />
Mittwoch, 28.02.2007, 19:30 Uhr<br />
MESSA DA REQUIEM<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
19:30 Uhr<br />
FALSTAFF<br />
Musikalische Leitung: Dan Ettinger<br />
Inszenierung: Jonathan Miller<br />
Bühnenbild: Herbert Kapplmüller<br />
Staatsoper Unter den Linden,<br />
Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />
KLASSISCHE KONZERTE<br />
Donnerstag, 15.02.2000, 20:00 Uhr<br />
Royal Scottish Academy of Music and<br />
Drama mit dem Symphonieorchester<br />
der UdK Berlin,<br />
Dir. Lutz Köhler<br />
Georg Friedrich Händel: Der Messias<br />
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,<br />
Breitscheidplatz , 10789 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
OSTROBOTHNIAN CHAMBER<br />
ORCHESTRA<br />
Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
JANIS - PIECE OF MY HEART<br />
Nikolaisaal (Potsdam),<br />
Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />
14467 Potsdam (Umland)<br />
20:00 Uhr<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />
Dir: Sir Simon Rattle, Jonathan Kelly<br />
(Oboe), Stefan Schweigert (Fagott),<br />
Toru Yasunaga (Violine), Georg Faust<br />
(Violoncello), Joseph Haydn (Symphonie<br />
Nr.91 Es-Dur, Sinfonia concertante<br />
für Oboe, Fagott, Violine und Violoncello<br />
B-Dur, Symphonie Nr.92 G-Dur)<br />
Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Freitag, 16.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Danae Quartett, Mitglieder<br />
des Rundfunkchores Berlin<br />
Werke von Hans Zender, Ludwig van<br />
Beethoven, Christian Jost,<br />
Lieder zu Texte von Hölderlin<br />
Akademie der Künste - Hanseatenweg,<br />
Hanseatenweg 10, 10557 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
FESTIVAL TANGO ARGENTINO<br />
Tango Orchestra Yira Yira Stravaganza<br />
und Stefan Wiesner (Tanz)<br />
sowie Ulrike Schladebach (Tanz)<br />
bei einem Festival Tango Argentino:<br />
Leidenschaft, Liebe, Leid - The new<br />
Program 2007.<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
4. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN /<br />
TAKEMITSU / EÖTVÖS<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Philharmonie der Nationen<br />
Dir: Justus Frantz;<br />
Werke von Johannes Brahms,<br />
Antonín Dvorák<br />
Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />
Dir: Sir Simon Rattle, Jonathan Kelly<br />
(Oboe), Stefan Schweigert (Fagott),<br />
Toru Yasunaga (Violine), Georg Faust<br />
(Violoncello), Joseph Haydn (Symphonie<br />
Nr.91 Es-Dur, Sinfonia concertante<br />
für Oboe, Fagott, Violine und Violoncello<br />
B-Dur, Symphonie Nr.92 G-Dur)<br />
Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
21:00 Uhr<br />
Vocalconsort Berlin<br />
Werke der Renaissance<br />
Radialsystem V,<br />
Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin<br />
(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
Samstag, 17.02.2007, 16:00 Uhr<br />
Akademie für Alte Musik Berlin<br />
Werke von Antonio Vivaldi,<br />
mit Moderation (auch für Kinder ab 6<br />
Jahre) Radialsystem V,<br />
Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin<br />
(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
18:00 Uhr<br />
Orgelvesper, Michael Bernecker<br />
(Orgel)<br />
Werke von Bach, Franck und Dupré<br />
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,<br />
Breitscheidplatz , 10789 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
6. SINFONIEKONZERT<br />
Nikolaisaal (Potsdam),<br />
Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />
14467 Potsdam (Umland)<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 41
VERANSTALTUNGEN<br />
KLASSISCHE KONZERTE<br />
20:00 Uhr<br />
CHOPIN ROMANTIC NIGHT<br />
Auenkirche, Wilhelmsaue 119,<br />
10715 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
RICHARD WAGNER:<br />
SÄMTLICHE LIEDER<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Das Sinfonie Orchester Berlin<br />
Dir: Kazuo Kanemaki;<br />
Werke von Ludwig van Beethoven<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Konzerthausorchester Berlin<br />
Dir: Michael Gielen, Peter Donohoe<br />
(Piano); Werke von Georg Friedrich<br />
Händel (Concerto a due cori F-Dur),<br />
Béla Bartók (Konzert für Klavier und<br />
Orchester Nr.1), Johannes Brahms<br />
(Sinfonie Nr.1 c-Moll)<br />
Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Europachorakademie,<br />
Dresdner Philharmonie<br />
Dir: Rafael Frühbeck de Burgos;<br />
Werke von Johannes Brahms<br />
Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Sonntag, 18.02.2007, 16:00 Uhr<br />
BUCHBINDERS<br />
BEETHOVEN-ZYKLUS TEIL II<br />
Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />
14467 Potsdam (Umland)<br />
20:00 Uhr<br />
Werke von Antonio Vivaldi<br />
Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
ALFRED BRENDEL, Philharmonie<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
THE PASADENA ROOF ORCHESTRA<br />
Schiller Theater, Bismarckstr. 110,<br />
10625 Berlin<br />
Montag, 19.02.2007, 20:00 Uhr<br />
5. KAMMERKONZERT<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
KAM/BANSE/AVENHAUS<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Werke von Antonio Vivaldi<br />
Akademie für Alte Musik Berlin<br />
Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Deutsches<br />
Symphonie-Orchester Berlin<br />
Dir: Emmanuelle Haim;<br />
Werke von Georg Friedrich Händel<br />
(Solokantaten für Sopran und Orchester),<br />
Jean-Philippe Rameau<br />
(Les Indes galantes) Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Dienstag, 20.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Klaviersonaten von Ludwig<br />
van Beethoven, András Schiff (Piano)<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Mittwoch, 21.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Le Point du Jour,<br />
David Daniels (Countertenor)<br />
Lieder und Instrumentalstücke des<br />
italienischen Barock<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
KAIROS QUARTETT<br />
Konzerthaus,<br />
Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />
Dir: Sir Simon Rattle; Werke von Leos<br />
Janácek (Sinfonietta op.60), Thomas<br />
Adès (Uraufführung eines Auftragswerks),<br />
Antonín Dvorák<br />
(Symphonie Nr.7 d-Moll op.70)<br />
Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Donnerstag, 22.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Ensemble Oriol<br />
Dir: Kolja Blacher (Violine und Leitung);<br />
Werke von Alfred Schnittke<br />
(Triosonate für Streichorchester),<br />
Ludwig van Beethoven (Kreutzer-Sonate<br />
A-Dur op. 47)<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Konzerthausorchester Berlin<br />
Dir: Matthias Bamert; Werke von<br />
Sergej Prokofjew (Romeo und Julia<br />
- Suite aus der Ballettmusik op.64),<br />
Richard Strauss (Aus Italien - Sinfonische<br />
Fantasie op.16)<br />
Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />
Dir: Sir Simon Rattle; Werke von Leos<br />
Janácek (Sinfonietta op.60), Thomas<br />
Adès (Uraufführung eines Auftragswerks),<br />
Antonín Dvorák (Symphonie<br />
Nr.7 d-Moll op.70) Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Freitag, 23.02.2007 , 10:30 Uhr<br />
aus der tiefe internationale meisterkurse,<br />
louis lortie klavier, eintritt frei<br />
Hochschule für Musik „Hanns Eisler“<br />
Neuer Marstall (Galakutschensaal I),<br />
Schloßplatz 7, 10178 Berlin (Mitte)<br />
19:00 Uhr<br />
Staats- und Domchor Berlin<br />
Dir: Kai-Uwe Jirka; Kammerkonzert<br />
<strong>Berliner</strong> Dom, Am Lustgarten ,<br />
10178 Berlin (Mitte)<br />
42 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
VERANSTALTUNGEN<br />
KLASSISCHE KONZERTE<br />
20:00 Uhr<br />
Konzerthausorchester Berlin<br />
Dir: Matthias Bamert;<br />
Werke von Sergej Prokofjew (Romeo<br />
und Julia - Suite aus der Ballettmusik<br />
op.64), Richard Strauss (Aus Italien<br />
- Sinfonische Fantasie op.16)<br />
Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />
Dir: Sir Simon Rattle; Werke von Leos<br />
Janácek (Sinfonietta op.60), Thomas<br />
Adès (Uraufführung eines Auftragswerks),<br />
Antonín Dvorák (Symphonie<br />
Nr.7 d-Moll op.70) Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Samstag, 24.02.2007, 16:00 Uhr<br />
Bundespolizeiorchester Berlin<br />
Dir: Arend zu Hoene;<br />
Werke von Leonard Bernstein,<br />
George Gershwin u.a.<br />
Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
18:00 Uhr<br />
Bach-Collegium<br />
Dir. Achim Zimmermann<br />
J.S. Bach, Kantate Nr. 82<br />
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,<br />
Breitscheidplatz ,<br />
10789 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
Georg Friedrich Händel Imeneo,<br />
la resurrezione, Giulio Caesare<br />
Kooperation mit UDK Berlin<br />
UdK - Universität der Künste<br />
Fasanenstraße 1B, 10623 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
RICHARD WAGNER:<br />
SÄMTLICHE LIEDER<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
ITALIENISCHE NACHT<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Konzerthausorchester Berlin<br />
Dir: Matthias Bamert; Werke von<br />
Sergej Prokofjew (Romeo und Julia<br />
- Suite aus der Ballettmusik op.64),<br />
Richard Strauss (Aus Italien - Sinfonische<br />
Fantasie op.16) Konzerthaus,<br />
Gendarmenmarkt 2,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Das Sinfonie Orchester Berlin<br />
Dir: Renchang Fu, Yukako Morikawa<br />
(Klavier); Werke von Robert Schumann<br />
(Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 97, Klavierkonzert<br />
a-Moll op. 54, Symphonie<br />
Nr. 1 B-Dur op. 38) Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:30 Uhr<br />
TUOMI<br />
Nikolaisaal (Potsdam),<br />
Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />
14467 Potsdam (Umland)<br />
Sonntag, 25.02.2007, 16:00 Uhr<br />
PUSCHKIN MEETS TSCHAIKOWSKI<br />
Auenkirche, Wilhelmsaue 119,<br />
10715 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
16:00 Uhr<br />
ILLUSIONEN:<br />
SINFONISCHE PANTOMIME<br />
Nikolaisaal (Potsdam),<br />
Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />
14467 Potsdam (Umland)<br />
19:30 Uhr<br />
Georg Friedrich Händel Imeneo,<br />
la resurrezione, Giulio Caesare<br />
Kooperation mit UDK Berlin<br />
UdK - Universität der Künste<br />
Fasanenstraße 1B,<br />
10623 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Deutsches<br />
Symphonie-Orchester Berlin,<br />
Dir: Leif Segerstam,<br />
Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Monntag, 26.02.2007, 20:00 Uhr<br />
KONZERTE - DEUTSCHE OPER<br />
BERLIN- SONDERKONZERT<br />
Deutsche Oper Berlin,<br />
Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
20:00 Uhr<br />
LATHI SYMPHONIC ORCHESTRA<br />
Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Tilia Quartett<br />
Werke von Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy, Aribert Reimann,<br />
Franz Schubert<br />
Staatsoper Unter den Linden<br />
Apollosaal, Unter den Linden 7,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
Mittwoch, 28.02.2007, 20:00 Uhr<br />
GRIGORIJ SOKOLOV<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Horngruppe des Orchesters<br />
der Komischen Oper Berlin<br />
Werke für Hörner, Wagnertuben und<br />
andere Blechbläser<br />
Komische Oper Berlin,<br />
Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
PHILHARMONISCHER CHOR BERLIN:<br />
L. V. BEETHOVEN - 9. SINFONIE<br />
Dirigent des Konzertabends ist Jörg-<br />
Peter Weigle. Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
Donnerstag, 01.03.2007 , 20:00 Uhr<br />
Spectrum Concert Berlin<br />
Werke von Wolfgang Amadeus Mozart<br />
(Duo für Violine und Viola G-Dur KV<br />
423, Hornquintett Es-Dur KV 407),<br />
Stanley Walden (Maquettes, Studies<br />
for two pianos, u.a.)<br />
Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />
Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />
10785 Berlin (Mitte)<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 43
VERANSTALTUNGEN<br />
THEATER<br />
Montag, 12.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Abendstunde im Spätherbst<br />
Unter der Regie von Ulrich Voß<br />
spielen Ulrich Voß,<br />
Manfred Schlosser, Sandra Steibach<br />
Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />
Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Blackbird<br />
Unter der Regie von Benedict<br />
Andrews spielen in dieser deutschsprachigen<br />
Erstaufführung Thomas<br />
Bading und Jule Böwe<br />
Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm<br />
153, 10709 Berlin<br />
Dienstag, 13.02.2007, 11:00 Uhr<br />
ROMEO X JULIA - THEATER STRAHL<br />
Admiralspalast - Studio,<br />
Friedrichstraße 101-102, 10117 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
L‘affaire Martin! Etc.<br />
Eine Verwechslungskomödie, in der<br />
Komplexität eine Selbstverständlichkeit<br />
ist. Volksbühne,<br />
Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Der starke Stamm<br />
von Marieluise Fleißer<br />
Maxim Gorki Theater (Foyer),<br />
Am Festungsgraben 2, 10111 Berlin<br />
Mittwoch, 14.02.2007, 20:00 Uhr<br />
DIE GRÖNHOLM-METHODE<br />
Unter der Regie von Folke Braband<br />
spielen: Markus Majowski, Nicola<br />
Ransom und Kai Maertens.<br />
Komödie am Kurfürstendamm, Kurfürstendamm<br />
206, 10719 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Die Katze auf dem heißen Blechdach<br />
von Tennessee Williams<br />
Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm<br />
153, 10709 Berlin<br />
Donnerstag, 15.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Zeugin der Anklage<br />
Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />
Palisadenstr. 48,<br />
10243 Berlin<br />
Freitag, 16.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Wiebke Wiedeck - eine Frau Packt<br />
Aus! Dinnershow<br />
Mit ihrer Pianistin Karen Forbriger<br />
wandelt Wiebke Wiedeck auf den<br />
Pfaden ...<br />
Theaterclub im Umspannwerk Ost,<br />
Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
ZAUBERTHEATER<br />
JEDLIN/WUNDERWELT DER MAGIE<br />
Schon seit über 20 Jahren werden in<br />
Igor Jedlins Zaubertheater in Berlin<br />
die Zuschauer verzaubert. Jetzt lädt<br />
der bekannte Magier Sie in die Wunderwelt<br />
der Magie ein: Eine abendfüllende<br />
Show voller brillianter ...<br />
Zaubertheater Igor Jedlin,<br />
Roscherstraße 7, 10629 Berlin<br />
Samstag, 17.02.2007, 17:00 Uhr<br />
Die zwölf Geschworenen<br />
Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />
Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS<br />
Es spielen: Hans Löw (Werther),<br />
Fritzi Haberlandt (Lotte) und<br />
Ronald Kukulies (Albert).<br />
Maxim Gorki Theater,<br />
Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />
Sonntag, 18.02.2007, 19:00 Uhr<br />
Ein Klotz Am Bein<br />
Deutsches Theater,<br />
Schumannstraße 13a, 10117 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
DER KICK<br />
Es spielen: Susanne-Marie Wrage und<br />
Markus Lerch. Regie: Andres Veiel.<br />
Bühne: Julia Kaschlinski.<br />
Kostüme: Julia Kaschlinski.<br />
Dramaturgie: Gesine Schmidt. ...<br />
Maxim Gorki Theater,<br />
Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />
Mo, 19.02.2007 , 20:00 Uhr<br />
Die Mausefalle<br />
Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />
Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />
(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
Dienstag, 20.02.2007 , 19:30 Uhr<br />
BAUMEISTER SOLNESS<br />
Maxim Gorki Theater,<br />
Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />
Mittwoch, 21.02.2007, 19:30 Uhr<br />
Die Präsidentinnen<br />
In der Inszenierung von Jan Bosse<br />
spielen Olivia Grigoll, Karin Neuhäuser<br />
und Yvon Jansen.<br />
Maxim Gorki Theater,<br />
Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />
19:30 Uhr<br />
Drei Schwestern<br />
Schaubühne am Lehniner Platz,<br />
Kurfürstendamm 153,<br />
10709 Berlin<br />
20:30 Uhr<br />
Das Produkt<br />
Inszenierung von Thomas Ostermeier<br />
zur deutschsprachigen Erstaufführung.<br />
Es spielen: Simone Kabst<br />
und Jörg Hartmann.<br />
Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm<br />
153, 10709 Berlin<br />
Donnerstag, 22.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Zwei Fremde im Zug<br />
Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />
Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />
Freitag, 23.02.2007 , 20:00 Uhr<br />
Bunbury - Ernst ist das <strong>Leben</strong><br />
Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />
Schumannstr. 13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Das Letzte Band<br />
Renaissance-Theater,<br />
Hardenbergstraße 6, 10623 Berlin<br />
Samstag, 24.02.2007, 19:00 Uhr<br />
Der Meister und Margarita<br />
von Michail Bulgakow<br />
Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 2,<br />
10178 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Die Verwirrungen des Zöglings Törless<br />
Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />
Schumannstr. 13a,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
44 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
VERANSTALTUNGEN<br />
THEATER<br />
20:00 Uhr<br />
GRÖNHOLM-METHODE<br />
Komödie am Kurfürstendamm,<br />
Kurfürstendamm 206, 10719 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
20:00 Uhr<br />
Wiebke Wiedeck - eine Frau Packt<br />
Aus! Dinnershow<br />
Freuen Sie sich auf Unerhörtes und<br />
Freches, Bekanntes und Frisches<br />
aus dem Mund und Herz einer der<br />
bekanntesten Chansonsängerinnen<br />
Deutschlands.Mit ihrer Pianistin Karen<br />
Forbriger wandelt Wiebke Wiedeck<br />
auf den Pfaden ...<br />
Theaterclub im Umspannwerk Ost,<br />
Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
ZAUBERTHEATER JEDLIN<br />
WUNDERWELT DER MAGIE<br />
Schon seit über 20 Jahren werden in<br />
Igor Jedlins Zaubertheater in Berlin<br />
die Zuschauer verzaubert. Jetzt lädt<br />
der bekannte Magier Sie in die Wunderwelt<br />
der Magie ein: Eine abendfüllende<br />
Show voller brillianter ...<br />
Zaubertheater Igor Jedlin,<br />
Roscherstraße 7, 10629 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
Sonntag, 25.02.2007, 18:00 Uhr<br />
Die Mausefalle<br />
Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />
Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />
(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
20:00 Uhr<br />
Bunbury - Ernst ist das <strong>Leben</strong><br />
Es spielen: Aylin Esener, Gabriele<br />
Heinz, Barbara Schnitzler, Kathrin<br />
Wehlisch, Peter Beck, Peter Pagel,<br />
Thomas Schmidt, Bernd Stempel<br />
und Oliver Urbanski Die *Märkische<br />
Allgemeine Zeitung“ schrieb: „Bettina<br />
Bruinier löst ihre Inszenierung von<br />
,Bunbury’ völlig aus dem historischen<br />
Kontext heraus. Sie lässt der Komödienwut<br />
der Darsteller freien Lauf. Die<br />
bedanken sich mit einem Fegefeuer<br />
der Witzeleien. Die Spielfläche ist ein<br />
zeitloser Raum, der von herumwuselnden<br />
Bühnenarbeitern ständig neu<br />
erfunden wird und es den Schauspielern<br />
überläßt, ihre Requisiten mitzubringen.“<br />
...<br />
Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />
Schumannstr. 13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Der Häßliche<br />
Schaubühne am Lehniner Platz,<br />
Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
Montag, 26.02.2007, 18:00 Uhr<br />
Cengiz & Locke<br />
von Zoran Drvenkar (ab 14 Jahre)<br />
Grips Theater, Altonaer Straße 22,<br />
10557 Berlin (Mitte)<br />
18:00 Uhr<br />
Die Mausefalle<br />
Altmodische Mördersuche mit Witz:<br />
Agatha Christies Bühnenklassiker „Die<br />
Mausefalle“ wird im <strong>Berliner</strong> Kriminal<br />
Theater in einer Inszenierung von<br />
Wolfgang Rumpf aufgeführt. Rumpf<br />
weiß als Regisseur sehr wohl um die<br />
eher ...<br />
Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />
Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />
(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
19:30 Uhr<br />
Sonny Boys<br />
Deutsches Theater, Schumannstraße<br />
13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Theatersport Show<br />
Die Impro-Show von Theatersport<br />
Berlin, den Klassikern des<br />
Improvisationstheaters<br />
Admiralspalast,<br />
Friedrichstraße 101-102,<br />
10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
Eines Langen Tages Reise in die Nacht<br />
Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />
Schumannstr. 13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />
Dienstag, 27.02.2007, 20:00 Uhr<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm<br />
153, 10709 Berlin<br />
Mittwoch, 28.02.2007, 20:30 Uhr<br />
Caveman<br />
Das von dem Amerikaner Rob Becker<br />
geschriebene Stück Caveman wurde<br />
erstmalig in den Vereinigten Staaten<br />
aufgeführt, wo es bislang über 2 Millionen<br />
Besucher begeistert hat. Mittlerweile<br />
feiert Caveman weltweit ...<br />
Arena - Glashaus, Eichstraße 4, 12435<br />
Berlin (Treptow-Köpenick)<br />
Donnerstag, 01.03.2007, 20:00 Uhr<br />
IM SCHLITTEN<br />
ARTHUR SCHOPENHAUERS<br />
Es spielen: Corinna Harfouch,<br />
Gabriele Heinz, Ulrich Matthes<br />
und Ernst Stötzner<br />
Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />
Schumannstr. 13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />
20:00 Uhr<br />
EIN VERZWICKTES PAAR ODER RIN-<br />
GELPIETZ & GLITZERTREPPE<br />
Kabarett „Kartoon“, Kochstr. 50<br />
10179 Berlin (Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
20:00 Uhr<br />
MÖRDERSPIELE<br />
Kriminalstück von Anthony Shaffer,<br />
Regie: Kaspar Eichel.<br />
Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />
Palisadenstr. 48,<br />
10243 Berlin (Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
20:00 Uhr<br />
DIE GRÖNHOLM-METHODE<br />
Ein Psychokrimi von Jordi Galceran,<br />
spannend und voll bösem Witz.<br />
Unter der Regie von Folke Braband spielen:<br />
Markus Majowski, Nicola Ransom<br />
und Kai Maertens.<br />
Komödie am Kurfürstendamm<br />
Kurfürstendamm 206, 10719 Berlin<br />
20:00 Uhr<br />
Ein Sommernachtstraum<br />
Schaubühne am Lehniner Platz,<br />
Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin<br />
(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />
20:30 Uhr<br />
Caveman<br />
Arena - Glashaus, Eichstraße 4,<br />
12435 Berlin (Treptow-Köpenick)<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 45
VERANSTALTUNGEN<br />
Theater Spielplan<br />
Februar 2007<br />
Donnerstag 01. Februar 2007<br />
Frosch mich - 20:00 Uhr<br />
Freitag 02. Februar 2007<br />
Frosch mich - 20:00 Uhr<br />
Samstag 03. Februar 2007<br />
Frosch mich - 20:00 Uhr<br />
Mittwoch 7. Februar 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Donnerstag 8. Februar 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Freitag 9. Februar 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Samstag 10. Februar 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Sonntag 11. Februar 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Mittwoch 14. Februar 2007<br />
Gastspiel: Aischa - 20:00 Uhr<br />
Donnerstag 15. Februar 2007<br />
Gastspiel: Aischa - 20:00 Uhr<br />
Freitag 16. Februar 2007<br />
Belladonna - 20:00 Uhr<br />
Samstag 17. Februar 2007<br />
Belladonna - 20:00 Uhr<br />
Sonntag 18. Februar 2007<br />
Seele oder Silikon? - 20:00 Uhr<br />
Donnerstag 22. Februar 2007<br />
Business Theather Abend:<br />
Frosch mich - 20:00 Uhr<br />
Freitag 23. Februar 2007<br />
Frosch mich - 20:00 Uhr<br />
Samstag 24. Februar 2007<br />
Frosch mich - 20:00 Uhr<br />
März 2007<br />
Freitag 02. März 2007<br />
Frauenhochsaison - 20:00 Uhr<br />
Samstag 03. März 2007<br />
Frauenhochsaison - 20:00 Uhr<br />
Mittwoch 07. März 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Donnerstag 08. März 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Freitag 09. März 2007<br />
Frosch mich - 20:00 Uhr<br />
Samstag 09. März 2007<br />
Frosch mich - 20:00 Uhr<br />
Mittwoch 14. März 2007<br />
Belladonna - 20:00 Uhr<br />
Donnerstag 15. März 2007<br />
Belladonna - 20:00 Uhr<br />
Freitag 16. März 2007<br />
Belladonna - 20:00 Uhr<br />
Samstag 17. März 2007<br />
Belladonna - 20:00 Uhr<br />
Mittwoch 21. März 2007<br />
Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />
(russisch) - 20:00 Uhr<br />
Donnerstag 22. März 2007<br />
Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />
(russisch) - 20:00 Uhr<br />
Freitag 23. März 2007<br />
Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />
(russisch) - 20:00 Uhr<br />
Samstag 24. März 2007<br />
Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />
(russisch) - 20:00 Uhr<br />
Mittwoch 28. März 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Donnerstag 29. März 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Freitag 30. März 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Samstag 31. März 2007<br />
Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />
Stückbeschreibungen<br />
Männerschlussverkauf<br />
Gisela sucht einen Mann – einen<br />
Supermann, der noch nicht in festen<br />
Händen ist, seit geraumer Zeit auf sie<br />
wartet, treu ist, gut aussieht und...Die<br />
ausgefuchste Psychologin Frau Möbenbach<br />
hilft ihr, indem sie in unterschiedlichen<br />
Männertypen erscheint.<br />
Es spielen:<br />
Olga Parkhomchuk, Anne Gröschel<br />
Frauenhochsaison<br />
Zwei Männer tauchen ein in die<br />
unergründliche Welt des weiblichen<br />
Universums und verwandeln sich in<br />
die herrlichsten Frauentypen. Nichts<br />
interessiert sie brennender als die seit<br />
„Männerschlussverkauf“ überfällige<br />
Antwort auf die Fragen: Was brauchen<br />
Frauen wirklich?<br />
Es spielen:<br />
Simon Geronimo, Dieter Großmann<br />
Frosch mich<br />
Froschkönig für Erwachsene<br />
Basierend auf einer modernen Interpretation<br />
des Märchens „Froschkönig“,<br />
die die Sache zwischen Mann<br />
und Frau ziemlich auf den Punkt<br />
bringt. Überraschend, provokativ und<br />
amüsant!<br />
Es spielen:<br />
Olga Parkhomchuk, Rainer Eckardt<br />
46 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
VERANSTALTUNGEN<br />
Gastspiel: Aischa<br />
Ein Theatermonolog von Pierre Mathias.<br />
Ein brisantes Stück über das <strong>Leben</strong><br />
einer jungen Frau und wie es dazu<br />
kam, dass sie Islamistin wurde.<br />
Es spielt:<br />
Therese Berger<br />
Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />
(auf russisch und deutsch)<br />
Eine Komposition aus „Furcht und<br />
Elend des 3. Reiches“ und Gedichten<br />
von B. Brecht. Ein Stück, in dem es um<br />
Übernahme der Verantwortung für den<br />
Menschen, den man liebt und ewige<br />
Entscheidungs- und Gewissensfrage<br />
im Moment der Katastrophe geht<br />
– hochaktuell.<br />
Es spielen:<br />
Olga Parkhomchuk und Nikolai Grin-<br />
Preise: 1. – 3. Reihe 18,- €<br />
ab 4. Reihe 16,- € / ermäßig. 14 €<br />
Anmeldung und Informationen:<br />
Galli Theater<br />
Leitung: Olga Parkhomchuk<br />
Oranienburger Str. 32<br />
10117 Berlin/Mitte<br />
Tel: 030-275 969 71<br />
berlin@galli.de<br />
www.galli.de<br />
art-in-berlin Ausstellungen - Kunst in Berlin - Architektur - Literatur<br />
Imbißbudenkunst - Shimabuku´s<br />
>Fish & Chips< in der daadgalerie<br />
Zwei Neonschriften an den Fenstern<br />
der daadgalerie erleuchten die dunkle<br />
Nacht: „Fish & Chips“ und „Sakepirinha“<br />
steht hier in großen, strahlenden<br />
Lettern geschrieben. Die daadgalerie<br />
- eine Imbißbude??? Fast! Doch statt<br />
Fisch und Pommes gibt es Sakepirinha<br />
mit Oktopus...<br />
„Es ist außer Haus“<br />
- Nairy Baghramian<br />
erhält den Förderpreis<br />
Bildende<br />
Kunst der Schering<br />
Stiftung<br />
„Es ist außer Haus“<br />
ist nur ein möglicher<br />
Titel, der dem Betrachter der<br />
Rauminstallation von Nairy Baghramian<br />
zur Auswahl steht. „Das hübsche<br />
Eck“, „Empfangszimmer“, „Ohne<br />
Titel“, „Windfang“ lauten die anderen.<br />
Wiedereröffnung des Hauses der<br />
Kulturen der Welt und 50 Jahre Kongresshalle<br />
Vorankündigung: Nach einer einjährigen<br />
Umbauphase eröffnet im August<br />
das Haus der Kulturen der Welt mit<br />
neuem Programm. Einen Schwerpunkt<br />
bildet die Ausstellung „New York“,<br />
die die aktuelle künstlerische Praxis<br />
dieser Metropole sowie die von ihr<br />
ausgehenden Impulse zur weltweiten<br />
Kunstentwicklung vorstellen wird.<br />
Gabriele Münter Preis 2007<br />
an Leni Hoffmann<br />
Der Gabriele Münter Preis, der weltweit<br />
der erste Kunstpreis ist, der sich<br />
an Künstlerinnen wendet, die älter als<br />
vierzig Jahre sind, wird in diesem Jahr<br />
zum fünften Mal verliehen. Bisherige<br />
Preisträgerinennen waren Thea Richter<br />
und Gudrun Wassermann (1994),<br />
Valie Exort (1997), Rune Mields (2000),<br />
Ulrike Rosenbach und Cornelia Schleime<br />
(2004). 2007 erhält die Künstlerin<br />
Leni Hoffmann den mit 20.000 EUR<br />
dotierten Preis.<br />
Video : Architekturpreis: Denkmal für<br />
die ermordeten Juden Europas<br />
Das Denkmal für die ermordeten Juden<br />
Europas, ein Stelenfeld in der Mitte<br />
Berlins, neben dem Brandenburger<br />
Tor, von Peter Eisenman, wurde mit<br />
dem Architekturpreis des America<br />
Institute of Architects ausgezeichnet.<br />
mal woanders:<br />
Künstler- und Architektenportraits<br />
Fernsehtipps: Am Montag, den 15.<br />
Januar 2007 / 10.35-11.05 zeigt der<br />
Fernsehsender arte in seiner Reihe<br />
„Künstler hautnah“ - das Rendezvous<br />
mit der europäischen Kunstszene ein<br />
Portrait des in Berlin lebenden, Filmemachers,<br />
Sängers, Video- und Performancekünstlers<br />
John Bock.<br />
Ausstellungsförderung im Ausland<br />
Noch bis zum 31. Januar 07 können<br />
sich Künstler/innen, die ein Ausstellungsprojekt<br />
im Ausland planen, um<br />
eine Förderung durch das Institut für<br />
Auslandsbeziehung (ifa) bewerben.<br />
Bilder aus dem wirklichen <strong>Leben</strong> ???<br />
Anna und Bernhard Blume:<br />
de- konstruktiv<br />
Buchbesprechung: Was ist das eigentlich,<br />
das „wirkliche <strong>Leben</strong>“? Auch<br />
wenn uns vieles auf den inszenierten<br />
Photographien von Anna und Bernhard<br />
Blume vertraut vorkommt, zeigen die<br />
Aufnahmen alles andere als das, was<br />
wir als das „wirkliche <strong>Leben</strong>“ bezeichnen<br />
würden.<br />
Abschiedsgeschenk von Heinz Berggruen<br />
- Bedeutender Giacometti für<br />
Berlin<br />
Am 6.1.07 feierte Heinz Berggruen<br />
seinen 93. Geburtstag. Jetzt, nach<br />
zehnjähriger Tätigkeit in seinem Museum,<br />
will sich der Kunstsammler ins<br />
Privatleben zurückziehen. Dabei überlässt<br />
er Berlin als Abschiedsgeschenk<br />
eine bedeutende Skulptur des Schweizer<br />
Bildhauers Alberto Giacometti.<br />
Briefe ins Jenseits - Jonathan Monk<br />
im Haus am Waldsee<br />
Manchmal hat man das Gefühl, alle<br />
Künstler sind miteinander befreundet.<br />
Wie Monk in der Ausstellung „Yesterday<br />
today tomorrow etc.“ an Boetti<br />
Briefe schrieb. Beim Hineingehen<br />
stolpert der Besucher des Haus am<br />
Waldsee über den „unfertigen Kubus“,<br />
der aufgeklappt vor dem Eingang<br />
steht.<br />
Lichter der Großstadt:<br />
Timm Ringewaldt<br />
„Hexity“<br />
Medienkunst am<br />
Potsdamer Platz<br />
Nichts verbindet<br />
man mit einer Metropole<br />
so sehr wie<br />
stockenden Verkehr, Menschenmassen<br />
und riesige, leuchtende Reklametafeln.<br />
Ob am Londoner Piccadilly<br />
Circus oder auf dem Times Square in<br />
New York ...<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 47
MEDIEN<br />
Film<br />
Tipps<br />
Dreamgirls<br />
Drama/Musical - USA 2006<br />
Darsteller: Jamie Foxx,<br />
Beyoncé Knowles , Eddie Murphy<br />
Danny Glover, Keith Robinson<br />
Anika Noni Rose, Jennifer Hudson<br />
Regie: Bill Condon<br />
Drehbuch: Bill Condon<br />
Deena (Beyoncé Knowles), Lorell<br />
(Anika Noni Rose) und Effie (Jennifer<br />
Hudson) verdingen sich als Backup-<br />
Sängerinnen für den etablierten R&B-<br />
Star James Early (Eddie Murphy). Ihr<br />
Manager Curtis (Jamie Foxx) erkennt<br />
als erster das Potenzial des schwarzen<br />
Motown-Trios und will mit ihnen<br />
Pophits für ein weißes Publikum produzieren.<br />
Als eigenständiger Act werden<br />
sie jedoch erst richtig gefeiert, als die<br />
stimmgewaltige Effie der attraktiveren<br />
Deena das Mikro überlassen muss. Das<br />
bringt reichlich Ärger, aber auch rasanten<br />
Erfolg mit sich.<br />
Virtuose Leinwandadaption des Broadway-Stücks<br />
um Diana Ross, in dem<br />
„Chicago“-Drehbuchautor Bill Condon<br />
eine großartige Verbeugung vor klassischen<br />
Musicals vollbringt.<br />
Durch die exzellenten Songs kommen<br />
auch die modernen Aspekte nicht zu<br />
kurz.<br />
Vier Minuten<br />
Drama von Chris Kraus<br />
Allegro con brio<br />
Am Anfang zieht eine Schar Zugvögel<br />
über den Himmel, eine pfeilförmige Formation<br />
auf ihrem Weg gen Süden – der<br />
Inbegriff der Freiheit. Als die Kamera<br />
dann aufzieht, sieht man, dass die Vögel<br />
gerade über ein Gefängnis hinweg<br />
ziehen, in dem die weiblichen Gefangenen<br />
wie Vögel in ihren Käfigen sitzen.<br />
Hier in diesem Knast sitzt Jenny (Hannah<br />
Herzsprung) ein, eine verurteilte<br />
Mörderin mit dem Hang zur Selbstzerstörung<br />
und zu jäh aufflackernden Gewaltausbrüchen.<br />
Was niemand im Gefängnis weiß ist,<br />
dass Jenny früher einmal als musikalisches<br />
Wunderkind galt, das einige Preise<br />
gewonnen hatte – damals, in einem<br />
anderen <strong>Leben</strong>. Durch einen Zufall wird<br />
die Musiklehrerin der JVA, die resolute<br />
Traude Krüger (Monica Bleibtreu), auf<br />
das Talent der Mörderin aufmerksam<br />
und entdeckt so etwas wie eine <strong>Leben</strong>saufgabe<br />
darin, der Widerspenstigen<br />
Disziplin und Demut beizubringen<br />
und sie auf einen Musikwettbewerb<br />
vorzubereiten. Zwischen den beiden<br />
höchst unterschiedlichen Frauen, der<br />
jungen Rebellin und der gestrengen<br />
Lehrerin entwickelt sich ein Zweikampf<br />
um Talent, Selbstaufgabe und Selbsterfüllung,<br />
der die Verhärtungen beider<br />
Seelen aufbricht. Und am Schluss sind<br />
es vier Minuten – die Zeit, in der Jenny<br />
vor einem fassungslosen Publikum ihr<br />
Klavierspiel zum Vortrag bringt – auf<br />
die sich dieser Film reduzieren lässt,<br />
ein emotionales Feuerwerk, wie man<br />
es in dieser Kraft, Wut und Unmittelbarkeit<br />
zuletzt in Gegen die Wand sehen<br />
konnte.<br />
Wenn es an Chris Kraus emotional loderndem<br />
Film Vier Minuten überhaupt<br />
etwas auszusetzen gibt, dann ist es<br />
die Wucht und vor allem Vielzahl an<br />
Emotionen und Motivationen, die die<br />
Geschichte in manchen Momenten beinahe<br />
überfrachtet erscheinen lassen –<br />
gerade so, als habe der Regisseur und<br />
Drehbuchautor beim Schreiben manchmal<br />
daran gezweifelt, ob die Grundkonstellation<br />
ausreichend trage. Im<br />
Nachhinein zeigt sich, dass diese Sorge<br />
unberechtigt war, denn neben der<br />
handwerklich präzisen Inszenierung<br />
mit passend eingesetzter rauer Optik<br />
(der Film wurde auf 16mm-Material gedreht<br />
und anschließend auf 35mm aufgeblasen,<br />
wodurch eine grobe Körnung<br />
erhält, die dem Film ausgezeichnet<br />
steht) und der berührenden Musik sind<br />
es vor allem die die beiden Hauptdarstellerinnen,<br />
die diesem Film sein ganz<br />
eigenes Feuer geben: So zweifelt man<br />
keine Sekunde lang daran, dass Monica<br />
Bleibtreu tatsächlich jener alte Drachen<br />
ist, den sie – mit fein eingestreuten<br />
Momenten der Schwäche und Verletzlichkeit<br />
– furios verkörpert. Und noch<br />
erstaunlicher ist Hannah Herzsprung<br />
in ihrer ersten Hauptrolle, die ebenso<br />
virtuos wie eine Klavierspielerin die<br />
fließenden Wechsel der Tonalitäten mit<br />
beängstigender Intensität spielt. Dies<br />
alles geht so scheinbar leicht von der<br />
Hand, dass kaum jemand einen Zweifel<br />
daran hegen mag, dass die Schauspie-<br />
48 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>
MEDIEN<br />
lerin zugleich auch eine begnadete Pianistin<br />
ist – was aber nicht stimmt. Wie<br />
Hannah Herzsprung erzählt, hat sie<br />
beim Casting diesen Makel allerdings<br />
vor dem Regisseur verborgen und anschließend<br />
wie eine Besessene fünf<br />
Monate lang Klavierspielen geübt.<br />
Manchmal kann also auch eine Lüge<br />
eine tiefer liegende Wahrheit transportieren.<br />
Und im Falle von Hannah Herzsprung<br />
besteht diese darin, dass dieser<br />
Film wie für sie gemacht ist. Insofern<br />
ist Vier Minuten gleich in mehrfacher<br />
Hinsicht eine außergewöhnliche und<br />
beeindruckende Talentprobe – für<br />
Jenny ebenso wie für ihre Darstellerin<br />
und nicht zuletzt auch für Chris Kraus,<br />
dessen kraftvollem Film möglichst viele<br />
Zuschauer zu wünschen sind.<br />
(Von Joachim Kurz)<br />
Chronologisch betrachtet ist die Geschichte<br />
des Kinofilms „Babel“ einfach<br />
gestrickt. Es ist die lose Verstrickung<br />
von Schicksalen, die durch unglückliche<br />
Umstände verkettet werden. Ein<br />
japanischer Tourist schenkt seinem<br />
Fremdenführer in Marokko zum Abschied<br />
ein Gewehr. Der verkauft es an<br />
einen Hirten. Der wiederum überlässt<br />
es seinen Söhnen, die damit während<br />
des Ziegenhütens auf vorbeifahrende<br />
Autos schießen. Dem jüngeren der<br />
Brüder gelingt es einen Reisebus zu<br />
treffen. Eine amerikanische Touristin,<br />
die gerade versucht sich mit ihrem<br />
Mann zu versöhnen, wird getroffen.<br />
Die Schwerverletzte wird in ein marokkanisches<br />
Dorf gebracht und man<br />
wartet auf den Arzt. Die bornierte<br />
amerikanische Reisegruppe lehnt die<br />
Gastfreundschaft der Dorfbewohner<br />
ab, weil sie Angst haben, umgebracht<br />
zu werden. Nach mehreren Stunden<br />
des Wartens beschließen sie, auf das<br />
Paar keine Rücksicht mehr zu nehmen<br />
und weiter zu fahren. Während des<br />
Wartens auf Hilfe telefoniert der Vater<br />
mit seinem Kindermädchen in Amerika.<br />
Die Latina ist verzweifelt, weil sie zur<br />
Hochzeit ihres Neffen fahren möchte,<br />
aber niemand kann auf die beiden Kinder<br />
aufpassen. Also beschließt sie, die<br />
Kinder einfach nach Mexiko mitzunehmen.<br />
Die Hochzeitsfeier findet statt und<br />
den Kindern geht es gut. Doch bei der<br />
Rückfahrt gibt es an der mexikanischamerikanischen<br />
Grenze Probleme. Der<br />
Neffe am Steuer verliert die Nerven<br />
und fährt davon. Die Grenzschützer folgen.<br />
Im Niemandsland lässt der Neffe<br />
seine Tante und die Kinder raus, damit<br />
er in Ruhe die Polizei abhängen kann.<br />
Doch er kehrt nicht zurück. Tags darauf<br />
sind die drei Ausgesetzten kurz vorm<br />
Verdursten als sie die Polizei aufgreift.<br />
Das Kindermädchen wird verhaftet.<br />
Einige Tage später ist die Mutter der<br />
Kinder wieder wohlauf. Während in<br />
Marokko die Schafhirten als potenzielle<br />
Terroristen von der Polizei gejagt<br />
werden. Bei der Flucht wird der ältere<br />
Sohn erschossen, der jüngere Sohn<br />
schießt einen Polizisten an.<br />
Währenddessen in Japan: Die Tochter<br />
des ehemaligen Eigentümers des Gewehrs<br />
ist taubstumm. Die Beziehung<br />
zu ihrem Vater ist angespannt, weil<br />
beide es nicht verkraften können, dass<br />
die Mutter beziehungsweise Ehefrau<br />
sich mit einem Kopfschuss umbrachte.<br />
Das pubertierende Mädchen sucht<br />
verzweifelt nach einer Möglichkeit ihre<br />
Unschuld zu verlieren. Doch ihre Herangehensweisen<br />
sind eigenwillig. So<br />
zeigt sie einem gleichaltrigen Jungen im<br />
Restaurant ihre Vagina. Die Hand ihres<br />
Zahnarztes versucht sie zwischen ihre<br />
Beine zu schieben, doch der schmeißt<br />
sie raus. Später am Abend schlägt der<br />
Versuch fehl, einen Polizisten zu verführen,<br />
indem sie sich ihm nackt anbietet.<br />
Beim Verlassen des Hauses trifft<br />
der den Vater und fragt ihn nach dem<br />
Gewehr - der Kreis ist geschlossen.<br />
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