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Berliner Leben & Arbeit

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<strong>Berliner</strong><br />

<strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong><br />

Ausgabe 02/2007<br />

Das Magazin über die <strong>Berliner</strong> Unternehmens- und <strong>Arbeit</strong>swelt<br />

Glänzendes Quartal<br />

für Banken?<br />

Citigroup -an allen<br />

Orten zu finden<br />

Einstweilige<br />

Verfügung<br />

Cisco verklagt Apple<br />

wegen Markenrecht<br />

an „iPhone“<br />

Die deutsche<br />

Forschung auf<br />

dem Prüfstand<br />

Gut, aber steigerungsfähig<br />

Ebay-Fieber<br />

Alles rund ums Versteigern<br />

Schlemmen wie Gott in Frankreich<br />

im Lafayette Gourmet!


INHALT<br />

POLITIK<br />

Minderjähriger Türke<br />

gesteht Journalistenmord 4<br />

Putins Eigentor in Georgien 5<br />

Stoiber geht vielleicht früher 6<br />

USA - Schrittweiser<br />

Anstieg der Mindestlöhne 7<br />

WIRTSCHAFT<br />

Weltsozialforum berät<br />

über gerechtere Globalisierung<br />

AT& T ist tot, es lebe AT&T! 16<br />

Frührentner Ackermann 17<br />

Harter Strukturumbau im Verlagshaus<br />

Seidel Enterprises Ltd. 18<br />

ARBEIT<br />

MINDESTLÖHNE<br />

„Fair und angemessen“ 19<br />

Handwerk will Lehre erneuern 20<br />

Trübe Aussichten bei SAP 20<br />

FORSCHUNG UND TECHNIK<br />

LEBEN<br />

Wie Skier schneller werden 29<br />

Bundesgerichtshof - Kontoauszug<br />

darf nicht täuschen 29<br />

Wie erfolgreich ist<br />

Cross-Media? 30<br />

Ebay-Fieber<br />

Alles rund ums Versteigern 31<br />

Ein Labor wird zur Aromaküche 32<br />

Die 72. Internationale<br />

Grüne Woche in Berlin<br />

Wie Teeblätter Blutanalysen<br />

vereinfachen können 21<br />

8 33<br />

Die deutsche Forschung<br />

auf dem Prüfstand 22<br />

Telekom will mehr Geld<br />

„für die letzte Meile“ 8<br />

Einstweilige Verfügung<br />

Cisco verklagt Apple 9<br />

Amazon prüft Einstieg in Online-<br />

Handel mit Medikamenten 9<br />

Inflation in Deutschland<br />

niedriger als im Euro-Raum 10<br />

Glänzendes Quartal für Banken 11<br />

Hartmut Ostrowski<br />

ist Liz Mohns Favorit 12<br />

Landesbank plant Sonderbonus<br />

für Mitarbeiter 13<br />

Versicherungen rechnen mit<br />

einer Milliarde Euro Schäden 14<br />

Airbus löst Kabelprobleme<br />

Fertig verkabelt: Der A380 15<br />

Entwicklung der Gentherapie 24<br />

Der Steinregen, der nie endete 25<br />

Gedanken-Biometrie 25<br />

FEUILLETON<br />

Erlösung ist hier Enthüllung<br />

Ein wunderbarer Beginn der<br />

Staatsopern-Barocktage<br />

26<br />

MaerzMusik,das internationale<br />

Festival für aktuelle Musik 27<br />

Komm nach Hause, Jill! 28<br />

Blütenhof<br />

Gesundheit aus der Mitte 34<br />

Schlemmen wie Gott in Frankreich<br />

im Lafayette Gourmet! 36<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Tränenpalast 38<br />

Oper und Tanz, 39<br />

Klassische Konzerte 41<br />

Theater 44<br />

Galli Theater Spielplan 46<br />

art-in-berlin 47<br />

MEDIEN<br />

Film-Tipps 48<br />

SONSTIGES<br />

Impressum 49<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 3


POLITIK<br />

Minderjähriger Türke gesteht Journalistenmord<br />

Mit dem armenischen Publizisten Hrant Dink starb ein Kämpfer<br />

für Toleranz und Meinungsfreiheit<br />

Von Günter Seufert<br />

Ich fühle mich wie eine Taube, vorsichtig,<br />

fast überwach und furchtsam.“<br />

Mit diesen Worten überschrieb<br />

der armenisch-türkische Journalist<br />

Hrant Dink seinen letzten Artikel,<br />

der gestern in einer Sonntagszeitung<br />

erscheinen sollte. Wie angebracht die<br />

Vorsicht war, wurde klar, als Dink<br />

am hellen Tag und auf offener Straße<br />

in Istanbul erschossen wurde. Dann<br />

gestand ein minderjähriger Türke den<br />

Mord. Premier Tayyip Erdogan zeigte<br />

sich zufrieden, dass der mutmaßliche<br />

Täter in so kurzer Zeit gefasst wurde.<br />

Dabei war Hrant Dink alles andere als<br />

furchtsam. Der Gründer und Chefredakteur<br />

der armenisch-türkischen<br />

Wochenzeitung Agos war der erste<br />

Armenier in der Türkei, der öffentlich<br />

sagte, dass seiner Meinung nach die<br />

Auslöschung der Armenier in Anatolien<br />

während des Ersten Weltkriegs den<br />

Namen Völkermord verdient.<br />

Er brach damit gleich zwei Tabus: erstens<br />

das generelle Diskussionsverbot,<br />

das jeden, der so denkt, zum Vaterlandsverräter<br />

stempelt. Und zweitens<br />

das Schweigen der 45 000 Armenier in<br />

der Türkei, die fürchten, dass öffentlich<br />

geäußerter Unmut ihre Lage nicht<br />

besser, sondern schlimmer macht.<br />

Verwirrte Nationalisten<br />

Vielleicht noch mehr als seine offenen<br />

Worte empörte und verwirrte<br />

Hrant Dink Nationalisten aller Art<br />

damit, dass er das Land, in dem<br />

er lebte, über alles liebte. Die von<br />

ihm gegründete Zeitung Agos, die<br />

in zwei Sprachen publiziert, ist ein<br />

einzigartiges Dialogprojekt, in dem<br />

Armenier und Türken gemeinsam<br />

arbeiten und schreiben. „Die Türkei<br />

ist das Land meiner Väter und mein<br />

Land, ich bin türkischer Staatsbürger,<br />

und ich bin es gern, doch bin ich<br />

gleichzeitig Armenier.“ Ein Ruf nach<br />

Frieden sollte man meinen, doch in<br />

der Türkei, wo jeder Staatsbürger<br />

noch immer durch und durch Türke<br />

sein soll, sind solche Äußerungen<br />

unerhört. Dink wurde dafür 2002 in<br />

Urfa wegen Beleidigung des Türkentums<br />

verklagt.<br />

Weithin bekannt wurde Dinks Zeitung<br />

Agos zwei Jahre später. Das Blatt<br />

schrieb, Sabiha Gökcen, die erste Pilotin<br />

der Türkei, welche Staatsgründer<br />

Kemal Atatürk an Kindes statt<br />

annahm, aus einem armenischen<br />

Waisenhaus stammte und deshalb<br />

armenischer Herkunft sei. In anderen<br />

Ländern hätte dies eine warmes<br />

Licht auf den Gründer des Staates<br />

geworfen, weil sich dieser eben auch<br />

um Minderheitenkinder kümmerte.<br />

In der Türkei dagegen herrschte<br />

zwei Wochen nationale Aufruhr.<br />

Wo Freund und Feind für die Gesellschaft<br />

vom Staat definiert werden,<br />

sind Leute wie Hrant Dink eine<br />

Bedrohung. Es machte ihn deshalb<br />

nur noch suspekter, dass er sich gegen<br />

Beschlüsse der Parlamente anderer<br />

Länder zur türkisch-armenischen<br />

Geschichte wandte, welche die Einschätzung<br />

„Völkermord“ zur einzig<br />

gültigen erklären wollen.<br />

Was muss passieren, dass so ein<br />

Mann furchtsam und scheu wie eine<br />

Taube wird? Im Oktober 2005 rechnete<br />

Dink mit der armenischen Lobby<br />

in Europa ab. Er schrieb, dass die<br />

Armenier in Europa ihr Selbstverständnis<br />

nicht nur über vergangenes<br />

Leid und Türkenhass definieren sollten,<br />

sondern auch über Hilfe für die<br />

Menschen in Armenien. Vom Feindbild<br />

Türken abzulassen, sei eine Art<br />

Blutreinigung, schrieb Dink.<br />

2006 wurde er dafür in Istanbul erneut<br />

wegen Beleidigung des Türkentums<br />

angeklagt und zu sechs Monaten<br />

Haft verurteilt. Er wurde im<br />

Gerichtssaal beleidigt und bespuckt,<br />

erhielt unzählige Morddrohungen,<br />

die auch die Frau und Kinder von<br />

Hrant Dink einschlossen. „Ich weiß,<br />

dass man in diesem Land, die Tauben<br />

leben lässt“, schloss Dink seinen<br />

letzten Artikel.<br />

Vorwürfe an die Regierung<br />

Die Wirklichkeit sieht leider anders<br />

aus. Sein mutmaßlicher Mörder<br />

sagte, er habe handeln müssen, weil<br />

Dink das türkische Volk beleidigt<br />

habe. In Zeitungen wurde der Regierung<br />

vorgeworfen, Dink trotz zahlreicher<br />

Drohungen gegen ihn nicht<br />

ausreichend geschützt zu haben. Der<br />

vor den Wahlen im Mai und November<br />

zunehmende Rassismus und<br />

Nationalismus sei Triebfeder hinter<br />

dem Mord.<br />

4 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


POLITIK<br />

Putins Eigentor in Georgien<br />

Nach drei Monaten beendet Moskau seine Sanktionen<br />

Georgien<br />

Tbilisi<br />

Von Katja Tichomirowa<br />

Die russische Zeitung Kommersant<br />

zeigte einen georgischen<br />

Schalmei-Spieler auf ihrer Titelseite.<br />

Er blies lustvoll und mit vollen<br />

Backen in sein Instrument. Es war<br />

der Tag, an dem Russlands Präsident<br />

Wladimir Putin die Rückkehr<br />

seines Botschafters in die georgische<br />

Hauptstadt Tbilissi ankündigte.<br />

Nach drei Monaten Zwangsurlaub<br />

darf Wjatscheslaw Kowalenko seine<br />

<strong>Arbeit</strong> wieder aufnehmen. Wir pfeifen<br />

Euch eins, suggerierte das Titelbild<br />

des Kommersant. Es ist die Art<br />

von Hintersinn, die sich eine russische<br />

Tageszeitung leisten kann.<br />

Ende September 2006 hatte Russland<br />

seinen Botschafter und das ganze<br />

Botschaftspersonal aus Georgien<br />

zurückbeordert. Aus Protest gegen<br />

die Verhaftung von fünf unter Spionageverdacht<br />

stehenden russischen<br />

Militärs in Georgien hatte Moskau<br />

zudem eine Verkehrsblockade gegen<br />

den Nachbarstaat verhängt und die<br />

Grenzen geschlossen. Angeblich illegal<br />

in Russland lebende Georgier<br />

waren in Frachtmaschinen nach Tbilissi<br />

deportiert und georgische Einrichtungen<br />

in Moskau „verschärften<br />

Kontrollen“ unterzogen worden.<br />

Sämtliche Maßnahmen dienten<br />

der Sicherheit Russlands und dem<br />

Schutz seiner in Georgien lebenden<br />

Bürger, ließen Regierungsvertreter<br />

verlauten.<br />

Saakaschwili gestärkt<br />

Welchem Zweck die Sanktionen<br />

gegen das Nachbarland tatsächlich<br />

dienen sollten, erklärten die russischen<br />

Zeitungen in seltener Direktheit:<br />

„Die Rechnung des Kreml,<br />

die Sanktionen könnten den Sturz<br />

der Regierung von Michail Saakaschwili<br />

beschleunigen, ist nicht<br />

aufgegangen. Im Gegenteil, die Blockade<br />

hat den Einfluss Russlands<br />

auf Georgien verringert“, schrieb der<br />

Kommersant. Die regierungsnahe<br />

Nachrichtenagentur RIA Novosti<br />

bemerkte, die Kampagne habe sich<br />

in Georgien wie im Westen negativ<br />

auf das Image Russlands ausgewirkt.<br />

Die Positionen pro-russischer Politiker<br />

in Georgien seien „untergraben“<br />

worden, „während die Unterstützung<br />

der Nato-Beitrittspläne Georgiens<br />

in der Bevölkerung wesentlich<br />

gewachsen ist.“<br />

Palast der Republik<br />

Tatsächlich kann Georgiens Staatspräsident<br />

Michail Saakaschwili die<br />

Folgen der russischen Blockade-Politik<br />

für sich verbuchen. Die Abhängigkeit<br />

von russischen Energielieferungen<br />

wurden durch entsprechende<br />

Abkommen mit Aserbaidschan und<br />

der Türkei gemildert. Durch die russischen<br />

Wirtschaftssanktionen verlor<br />

Georgien zwar mehr als ein Viertel<br />

seiner Exporteinkünfte. Der Effekt<br />

fiel aber dennoch schwächer aus, als<br />

es die russische Seite erwartet hatte.<br />

Das georgische Wirtschaftswachstum<br />

lag 2006 bei acht Prozent, die<br />

Inflationsrate bei 10 Prozent mit<br />

weiter fallender Tendenz. Die Prognosen<br />

sind günstig und die Handelsbeziehungen<br />

zu den Nachbarländern<br />

Aserbaidschan, Iran und Türkei sind<br />

nach Darstellung des Kommersant<br />

„so eng wie nie zuvor.“<br />

Da steht sie nun die Ruine<br />

und wird von Tag zu<br />

Tag weniger und trotz<br />

des riesigen Schuttes der<br />

einst vor den Toren des<br />

Palastes der Republik<br />

verweilt, kann man sehen<br />

wie zügig die Abrißarbeiten<br />

voran gehen. Es wird<br />

wohl nicht mehr lange<br />

dauern und das einstige<br />

Prestigevorzeige Objekt<br />

Honeckers war einmal.<br />

Na dann auf ein Neues.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 5


POLITIK<br />

Stoiber geht vielleicht früher<br />

Machtkampf um die Nachfolge des CSU-Vorsitzenden in vollem Gange<br />

Von Regine Zylka<br />

Bayerns Ministerpräsident und<br />

CSU-Chef Edmund Stoiber<br />

wird möglicherweise früher aus seinen<br />

Ämtern scheiden als bislang angekündigt.<br />

„Die Überlegungen sind<br />

sicher nicht zu Ende“, sagte Bundeswirtschaftsminister<br />

Michael Glos im<br />

Deutschlandfunk. Stoiber bespreche<br />

sich dieser Tage mit seinen Freunden<br />

und man werde sehen, wie die Nachfolgeregelung<br />

am Ende gestaltet werde.<br />

Bislang ist vorgesehen, dass Stoiber<br />

zum 30. September abtritt.<br />

Nach zahlreichen Krisengesprächen<br />

mit CSU-Spitzenpolitikern traf Stoiber<br />

in München auch mit seinem<br />

Stellvertreter Horst Seehofer zusammen,<br />

um unter vier Augen die Lage<br />

zu erörtern. Der Bundeslandwirtschaftsminister<br />

hatte zuvor seinen<br />

Willen bekräftigt, gegen Bayerns<br />

Wirtschaftsminister Erwin Huber<br />

um das Amt des Parteivorsitzenden<br />

zu kämpfen. Sowohl Huber als auch<br />

der designierte Nachfolger Stoibers<br />

als Regierungschef, Bayerns Innenminister<br />

Günther Beckstein, forderten<br />

Seehofer auf, seine Ambitionen<br />

zurückzustellen. „Ich möchte Horst<br />

Seehofer die Hand zur Zusammenarbeit<br />

reichen und ihn bitten, dass<br />

er als kompetenter Sozialpolitiker,<br />

als Bundesminister und stellvertretender<br />

Parteivorsitzender in diesen<br />

herausgehobenen Verantwortungen<br />

weitermacht“, sagte Huber.<br />

Seehofer beklagte seinerseits, von<br />

den Parteifreunden übergangen worden<br />

zu sein. „Ich bin immerhin stellvertretender<br />

Parteivorsitzender und<br />

musste trotzdem aus den Agenturen<br />

entnehmen, dass sich Günther Beckstein<br />

und Erwin Huber in Kreuth<br />

über das Erbe Edmund Stoibers verständigt<br />

haben“, sagte er. Man könne<br />

solche Personalentscheidungen<br />

„nicht im Hinterzimmer auskungeln“.<br />

Huber wies die Vorwürfe zurück.<br />

Das habe „mit Kungelei nichts<br />

zu tun“.<br />

Wenn es nach den Wählern in Bayern<br />

ginge, hätte Seehofer die besseren<br />

Chancen als neuer CSU-Vorsitzen-<br />

der. Nach einer veröffentlichten Umfrage<br />

für die ARD-Sendung Bericht<br />

aus Berlin wollen ihn 39 Prozent der<br />

Bürger im Freistaat als Nachfolger<br />

Stoibers an der Parteispitze sehen.<br />

Für Huber plädieren dagegen nur 23<br />

Prozent der Befragten. Bei den CSU-<br />

Anhängern verfügt Seehofer mit 41<br />

Prozent sogar über einen noch größeren<br />

Rückhalt.<br />

Beckstein gilt als neuer Regierungschef<br />

als gesetzt. Stoiber wird ihn nach<br />

Informationen des Magazins Spiegel<br />

offiziell als Ministerpräsidenten vorschlagen.<br />

Der bayerische Landtagspräsident<br />

Alois Glück hält es zudem<br />

für denkbar, Markus Söder als Generalsekretär<br />

abgelöst wird. „Es ist<br />

Sache des neuen Vorsitzenden, einen<br />

Generalsekretär vorzuschlagen“, sagte<br />

Glück.<br />

Mangels Unterstützung von Grünen<br />

und FDP verzichtete die bayerische<br />

SPD nun doch auf ein Volksbegehren<br />

zur Erzwingung einer vorzeitigen<br />

Neuwahl des Landtags. Alle drei<br />

Oppositionsparteien forderten aber<br />

eine Selbstauflösung des Landtags<br />

mit dem Ziel der Neuwahl.<br />

6 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


POLITIK<br />

USA - Schrittweiser Anstieg der Mindestlöhne<br />

Pünktlich zu Jahresbeginn hat das Repräsentantenhaus ein Gesetz verabschiedet<br />

Von Olivia Schoeller<br />

Pünktlich zu Jahresbeginn hat das<br />

Repräsentantenhaus ein Gesetz<br />

verabschiedet, wonach der Mindestlohn<br />

in den USA in den kommenden<br />

zwei Jahren von 5,15 Dollar auf 7,25<br />

Dollar angehoben werden soll. Das<br />

Gesetz war Teil einer 100-Stunden-<br />

Gesetzes-Blitzinitiative der Demokraten,<br />

die in den Parlamentswahlen<br />

im November die Mehrheit in beiden<br />

Parlamentskammern gewonnen haben.<br />

Eines ihrer Wahlkampfversprechen<br />

war die Anhebung des Mindestlohns.<br />

Der Mindestlohn, der in den<br />

USA 1938 eingeführt wurde, war in<br />

den vergangen zehn Jahre nicht angehoben<br />

worden, womit die Niedriglohnarbeiter<br />

so wenig verdienten,<br />

wie vor 50 Jahren. Einige Staaten,<br />

wie Ohio, Nevada, Arizona und Colorado<br />

hatten bereits bei den Parlamentswahlen<br />

eine Initiative zur Anhebung<br />

des Mindestlohns (zwischen<br />

einem Dollar und 1,70 Dollar) zur<br />

Abstimmung gestellt, die überall eine<br />

Mehrheit erhielten.<br />

Präsident Bill Clinton hatte es während<br />

seiner Amtszeit den Staaten<br />

ermöglicht, den Mindestlohn eigenmächtig<br />

über das Bundesniveau zu heben,<br />

was auch 29 Staaten getan haben.<br />

Mittlerweile dürfen selbst Städte oder<br />

Kommunen ihren Mindestlohn über<br />

den Mindestlohn ihres Staates anheben,<br />

was in Santa Fe in New Mexiko<br />

der Fall ist. Dort ist der Mindestlohn<br />

mit 9,50 Dollar der höchste, der in den<br />

USA gezahlt wird.<br />

Die jüngste Anhebung des Mindestlohns<br />

wird in den USA positiv aufgenommen.<br />

Die Mehrheit der Politiker<br />

ist der Meinung, dass es richtig ist, andere<br />

wie das Economic Policy Instituts<br />

(EPI) halten es für überfällig. 6,6 Millionen<br />

<strong>Arbeit</strong>er oder fünf Prozent der<br />

<strong>Arbeit</strong>erschaft in den USA verdienen<br />

heute weniger als 7,25 Dollar in der<br />

Stunde und wären direkt betroffen.<br />

Weitere 8,3 Millionen Niedriglohn-<br />

<strong>Arbeit</strong>er, die heute nur knapp mehr<br />

als 7,25 Dollar verdienen, würden<br />

auch von der Steigerung profitieren.<br />

Nach Ansicht des EPI, das den Gewerkschaften<br />

nahe steht, ist die Steigerung<br />

des Mindestlohns essenziell<br />

für sozialschwache Familien. Anders<br />

denken Vertreter von mittelständischen<br />

Firmen, die die Mehrzahl der<br />

Niedriglohnarbeiter anstellen. Ihrer<br />

Meinung nach wird die Anhebung des<br />

Mindestlohns nichts verbessern, sondern<br />

zu mehr <strong>Arbeit</strong>slosigkeit führen.<br />

Sie meinen, eine mehr Steuerbegünstigungen<br />

für diese Familien seien wirksamer.<br />

Sollte der Senat der Vorlage des<br />

Repräsentantenhauses zustimmen,<br />

würde der Mindestlohn von 5,15 Dollar<br />

auf 5,85 und danach schrittweise<br />

auf 7,25 Dollar steigen. Damit die Firmen<br />

die Kostensteigerungen verkraften,<br />

fordern einige republikanische<br />

Senatoren Steuervergünstigungen für<br />

Unternehmen.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 7


WIRTSCHAFT<br />

Weltsozialforum berät über gerechtere Globalisierung<br />

In Kenias Hauptstadt Nairobi hat das Weltsozialforum,<br />

die prominenteste Gegenveranstaltung der Globalisierungskritiker, begonnen<br />

Vier Tage vor Beginn des Weltwirtschaftsforums<br />

in Davos hat<br />

in Kenias Hauptstadt Nairobi das<br />

Weltsozialforum, die prominenteste<br />

Gegenveranstaltung der Globalisierungskritiker,<br />

begonnen.<br />

Das Forum, das insgesamt zum siebten<br />

Mal - und dabei zum ersten Mal<br />

auf dem afrikanischen Kontinent -<br />

ausgerichtet wird, startete mit einem<br />

Demonstrationszug, an dem sich<br />

etwa 5000 Menschen beteiligten.<br />

Hinter einem Transparent mit dem<br />

Motto „Eine andere Welt ist möglich“<br />

zogen sie von Kibera, einem<br />

der größten Elendsviertel Afrikas, in<br />

Richtung Innenstadt. Dort wurde die<br />

Vortrags- und Seminarveranstaltung<br />

am Nachmittag offiziell eröffnet.<br />

„Die ist eine ungeheuer wichtige Veranstaltung“,<br />

sagte Kenneth Kaunda,<br />

der erste Präsident des 1964 unabhängig<br />

gewordenen Sambia: „Wir<br />

bekämpfen die Armut, die Unwissenheit,<br />

die Korruption, die Ausbeutung.“<br />

„Alle Geschöpfe Gottes“, ob<br />

Christen, Muslims, Juden, Hindus<br />

oder Anhänger anderer Religionen,<br />

müssten gemeinsam dafür eintreten,<br />

sagte er im Uhuru-Park.<br />

Kenneth Kaunda, der erste Präsident des 1964<br />

unabhängig gewordenen Sambia<br />

Schwerpunkt Afrika<br />

Die Veranstaltung in Nairobi, zu der<br />

bis zu 100.000 Teilnehmer aus der<br />

ganzen Welt erwartet werden, steht<br />

im Zeichen von Entwicklungsthemen,<br />

in diesem Jahr mit dem Schwerpunkt<br />

Afrika als ärmster Kontinent<br />

der Welt. So wollen die Teilnehmer<br />

insbesondere über die Bekämpfung<br />

der dort besonders stark grassierenden<br />

Aids-Epidemie, die Lösung regionaler<br />

Konflikte, die Verschuldungsproblematik<br />

und Wanderungsbewegungen<br />

diskutieren. Das Sozialforum solle<br />

dazu beitragen, den Kontinent besser<br />

in den Kampf gegen den ungezügelten<br />

Wirtschaftsliberalismus einzubinden,<br />

erhoffte sich Tabitho Mutiso vom<br />

kenianischen Organisationskomitee<br />

von der fünftägigen Großveranstaltung.<br />

Afrika sei ein gutes Beispiel für<br />

die Ausbeutung von Menschen und<br />

Ressourcen, so die Vertreterin der<br />

irischen Umweltorganisation Loreto,<br />

Patricia Murray.<br />

Erwartet werden auch in diesem<br />

Jahr wieder prominente Gäste aus<br />

der ganzen Welt, darunter die Friedensnobelpreisträger<br />

aus Kenia und<br />

Südafrika, Wangari Maathai und<br />

Desmond Tutu, die ehemalige UN-<br />

Menschenrechtskommissarin Mary<br />

Robinson und Winni Mandela, die<br />

Ex-Ehefrau des früheren südafrikanischen<br />

Präsidenten Nelson Mandela.<br />

Telekom will mehr Geld „für die letzte Meile“<br />

Die Deutsche Telekom will für<br />

die Überlassung von Telefonanschlüssen<br />

mehr Geld von ihren<br />

Wettbewerbern. Bei der Bundesnetzagentur<br />

sei eine Anhebung der monatlichen<br />

Entgelte für diese Teilnehmeranschlussleitungen<br />

(TAL) von<br />

derzeit 10,65 Euro auf 12,03 Euro<br />

beantragt worden, teilte die Festnetzsparte<br />

T-Com mit.<br />

Das alte Entgelt enspricht nach<br />

Darstellung der Telekom nicht den<br />

gesetzlichen Maßstäben. Denn besonders<br />

die Kosten für die Lasten aus<br />

dem Personalumbau des Unternehmens<br />

seien bisher nicht eingerechnet<br />

worden. Der Regulierer habe jedoch<br />

schon vor länger Zeit grundsätzlich<br />

anerkannt, dass auch diese Aufwändungen<br />

bei der Kostenermittlung<br />

zu berücksichtigen seien. Die Überlassung<br />

der „letzten Meile“ zu den<br />

Endkunden zählt zu den wichtigsten<br />

Vorleistungen, die der Konzern<br />

als früherer Staatsmonopolist seinen<br />

Wettbewerbern zur Verfügung stellen<br />

muss.<br />

8 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


WIRTSCHAFT<br />

Einstweilige Verfügung<br />

Cisco verklagt Apple wegen Markenrecht an „iPhone“<br />

Hat Apple den Namen „iPhone“<br />

von Cisco geklaut?<br />

Einen Tag nach der Präsentation<br />

des ersten Apple-Handys hat Cisco<br />

eine Klage wegen der Verwendung<br />

des Namens iPhone eingereicht. Das<br />

auf Netzwerktechnik spezialisierte<br />

IT-Unternehmen beansprucht die<br />

Markenrechte für diese Bezeichnung<br />

und hat erst vor drei Wochen selbst<br />

ein „iPhone“ für das Telefonieren im<br />

Internet auf den Markt gebracht.<br />

Die beim Bundesgericht in San Francisco<br />

eingereichte Klage verfolgt das<br />

Ziel, Apple mit einer einstweiligen<br />

Verfügung an der Verwendung des<br />

Markennamens zu hindern. „Es gibt<br />

keinen Zweifel, dass das neue Telefon<br />

von Apple sehr aufregend ist“,<br />

sagte Cisco-Justiziar Mark Chandlera.<br />

„Aber ohne unsere Erlaubnis<br />

sollten sie nicht unsere Marke verwenden.“<br />

Cisco hat die Rechte im<br />

Jahr 2000 mit der Übernahme der<br />

Firma InfoGear Technology erworben,<br />

die die Marke „iPhone“<br />

für sich registrieren ließ.<br />

Es habe Verhandlungen mit Apple<br />

gegeben. Chandler sagte, es habe<br />

Verhandlungen mit Apple über<br />

die Nutzung des Namens gegeben,<br />

nachdem Apple darum gebeten<br />

habe. Diese Gespräche seien aber<br />

wenige Stunden vor der Rede von<br />

Apple-Vorstandschef Steve Jobs auf<br />

der Hausmesse MacWorld Expo<br />

ohne Ergebnis abgebrochen worden.<br />

Jetzt stellt sich Apple auf den Standpunkt,<br />

dass sein Mobiltelefon zu einer<br />

anderen Gerätekategorie gehört<br />

als das im Cisco-Geschäftsbereich<br />

Linksys entwickelte Gerät für die<br />

Internet-Telefonie (Voice over IP).<br />

Deswegen stehe es Apple frei, sein<br />

Gerät als iPhone zu bezeichnen.<br />

Apple-Sprecherin Natalie Kerris wies<br />

die Klage von Cisco zurück und bezeichnete<br />

sie als dumm. „Wenn Cisco<br />

uns deswegen herausfordern will,<br />

sind wir zuversichtlich, dass wir gewinnen<br />

werden.“<br />

Internethandel<br />

Amazon prüft Einstieg in Online-Handel mit Medikamenten<br />

illen gibt‘s vielleicht bald auch bei<br />

P Amazon?<br />

Der weltgrößte Internet-Händler<br />

Amazon prüft offenbar den Einstieg<br />

in den deutschland-weiten Online-<br />

Handel mit Arzneimitteln.<br />

„Grundsätzlich sind alle Produktkategorien<br />

für uns denkbar, die der<br />

Kunde online kaufen will. Auch der<br />

Einstieg in den Handel mit rezeptfreien<br />

Medikamenten“, sagte der Geschäftsführer<br />

von Amazon Deutschland,<br />

Ralf Kleber, der Zeitung „Euro<br />

am Sonntag“. Darüber hinaus strebe<br />

Kleber eine Ausweitung des Sortiments<br />

nach Vorbild der US-Mutter<br />

Amazon.com an, berichtete die<br />

Zeitung vorab. „In den USA bieten<br />

wir bereits Autozubehör und Ersatzteile,<br />

Bekleidung und Schuhe sowie<br />

Nahrungsmittel an. Das sind nahe<br />

liegende Produktgattungen, die wir<br />

uns auch in Deutschland sehr gut<br />

als Internetangebot vorstellen können“,<br />

sagte Kleber. Gegenwärtig habe<br />

Amazon in Deutschland 13 Produktkategorien,<br />

in den USA seien<br />

es bereits 36.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 9


WIRTSCHAFT<br />

Inflation in Deutschland niedriger als im Euro-Raum<br />

Prozent. Ohne die Energiepreise wären<br />

die Verbraucherpreise indes nur<br />

um 0,9 Prozent gestiegen. Am stärksten<br />

verteuerte sich von den Energieträgern<br />

im vergangenen Jahr Gas mit<br />

17,7 Prozent. Leichtes Heizöl kostete<br />

10,7 Prozent mehr. Die Preise für<br />

Kraftstoffe wie Benzin und Diesel<br />

stiegen um 5,6 Prozent. Als Folge der<br />

teureren Energie zahlten die deutschen<br />

Verbraucher auch für Wohnen<br />

und für Verkehr erheblich mehr als<br />

zuvor. Überdurchschnittlich teurer<br />

wurden 2006 auch Nahrungsmittel;<br />

darunter Obst um 2,4 Prozent und<br />

Gemüse um 8,2 Prozent. Für alkoholische<br />

Getränke und Tabakwaren<br />

zahlten die Konsumenten 3,5 Prozent<br />

mehr, wobei vor allem die Tabakpreise<br />

um 5,2 Prozent zulegten.<br />

Acht Jahre nach dem Beginn der<br />

Europäischen Währungsunion<br />

ist ein Euro, gemessen an der Kaufkraft<br />

im Binnenmarkt, nur noch<br />

knapp 82 Cent wert. Dies ergibt<br />

sich aus den endgültigen Angaben<br />

der europäischen Statistiker zur Entwicklung<br />

der Verbraucherpreise im<br />

vergangenen Jahr. Danach lag die<br />

europäisch harmonisierte Inflationsrate<br />

2006 im gesamten Euro-Raum<br />

unverändert bei 2,2 Prozent.<br />

Die Europäische Zentralbank (EZB)<br />

hat damit im siebten Jahr nacheinander<br />

keine Preisniveaustabilität erreicht,<br />

was auf mittlerer Sicht einer<br />

Inflationsrate von „unter, aber nahe 2<br />

Prozent“ entspräche. Für dieses Jahr<br />

erwarten die Volkswirte der Zentralbank<br />

nach den jüngsten Projektionen<br />

eine Inflationsrate von rund 2 Prozent,<br />

wobei der EZB-Rat weiterhin<br />

Preisrisiken sieht.<br />

Inflation in Deutschland<br />

niedriger als im Euro-Raum<br />

Die deutschen Verbraucher spüren<br />

den Wertverlust des Euro seit 1999<br />

weniger, weil die hiesigen Verbraucherpreise<br />

in den vergangenen Jahren<br />

langsamer gestiegen sind als im<br />

gesamten Euro-Raum. Gemessen<br />

mit der hiesigen Verbraucherpreisinflation,<br />

sank der Wert des Euro<br />

seit 1999 in Deutschland um fast 14<br />

Prozent, gegenüber fast 19 Prozent<br />

im gesamten Euro-Raum. Die deutsche<br />

Verbraucherpreisinflationsrate<br />

lag 2006 nach den endgültigen Angaben<br />

des Statistischen Bundesamt<br />

bei 1,7 Prozent und damit niedriger<br />

als die 2 Prozent im Vorjahr.<br />

Die Verbraucherpreisinflation wurde<br />

im vergangenen Jahr maßgeblich<br />

durch höhere Energiepreise getrieben.<br />

In Deutschland verteuerte sich<br />

Energie zwar mit 8,5 Prozent etwas<br />

weniger stark als im Vorjahr mit 10,3<br />

Wettbewerb drückt<br />

manche Preise<br />

Abermals überdurchschnittlich, wenn<br />

auch weniger stark als in den beiden<br />

Vorjahren, trug die Politik im vergangenen<br />

Jahr zur Teuerung bei.<br />

Die staatlich beeinflussten, administrierten<br />

Preise erhöhten sich um 2,2<br />

Prozent. So verteuerte die Müllabfuhr<br />

sich um 2,7 Prozent. Volkswirte erwarten,<br />

dass die Politik in diesem Jahr<br />

mit der Mehrwertsteuererhöhung die<br />

Inflationsrate deutlich in die Höhe<br />

treiben wird. In Wirtschaftsbereichen<br />

mit starkem Wettbewerb auch als Folge<br />

billiger Einfuhren profitierten die<br />

deutschen Verbraucher auch 2006 von<br />

spürbar niedrigeren Preisen als zuvor.<br />

So fielen die Preise für Nachrichtenübermittlung<br />

2006 um 3 Prozent. Die<br />

Preise für Telefon- und Telefaxgeräte sanken<br />

um 13,5 Prozent. Personalcomputer<br />

und Fernseher kosteten fast 15 Prozent<br />

weniger. Bekleidung und Schuhe kosteten<br />

immerhin noch 0,9 Prozent weniger als<br />

im Vorjahr. Hier hat sich der Preisrückgang<br />

halbiert, wohl auch als Folge der<br />

Einfuhrbeschränkungen für chinesische<br />

Waren, welche die Europäische<br />

Union erlassen hat.<br />

10 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


WIRTSCHAFT<br />

Glänzendes Quartal für Banken?<br />

Citigroup - an allen Orten zu finden<br />

Von Pearl Wang<br />

Nach und nach legen nun einige<br />

der großen amerikanischen Finanzinstitute<br />

ihre Ergebniszahlen für<br />

das vierte Quartal 2006 vor. Wenn<br />

die Zahlen eintrudeln, werden Anleger<br />

vor allem darauf schauen, wie sich<br />

das Zins- und das Kreditumfeld auf<br />

die Unternehmen auswirken. Standard<br />

& Poor‘s stuft den Finanzsektor<br />

mit „übergewichten“ ein.<br />

S&P-Aktienanalyst Frank Braden erwartet<br />

einen leicht negativen Effekt<br />

von der Zinsfront, rechnet jedoch<br />

nicht mit deutlichen Veränderungen<br />

auf Seiten des sich verschlechternden<br />

Kreditgeschäfts der Großbanken.<br />

Braden geht davon aus, dass die<br />

Zahlen der meisten großen Banken<br />

geringfügig über den Schätzungen<br />

liegen werden, vor allem bei Kreditinstituten<br />

mit Aktivitäten im Bereich<br />

Investment Banking.<br />

Wie wirkt sich die flache<br />

Zinskurve auf das Ergebnis aus?<br />

In den einzelnen Ergebnisberichten<br />

prüft Braden zunächst, inwieweit sich<br />

die flache Zinsstrukturkurve in den<br />

Nettozinsmargen niedergeschlagen<br />

hat. In diesem Zinsumfeld kommt<br />

es für die Großbanken vor allem auf<br />

eine strikte Kosteneindämmung an.<br />

Daneben wird den unverzinslichen<br />

Aufwendungen große Bedeutung<br />

beigemessen. Ein weiterer Punkt ist,<br />

ob sich das Kreditumfeld - Kreditkarten<br />

und Hypotheken - merklich<br />

auf die Gewinnsituation auszuwirken<br />

beginnt. Zu den von Braden unter<br />

die Lupe genommenen amerikanischen<br />

Kreditinstituten gehört die<br />

Bank Wells Fargo (S&P-Bewertung:<br />

3 Sterne, halten), die am 16. Januar<br />

ihre Ergebniszahlen präsentierte.<br />

Das Ergebnis pro Aktie schrammte<br />

hierbei knapp an seinen Prognosen<br />

vorbei. Braden zufolge wurden die<br />

Ergebnisse von Wells Fargo durch einen<br />

Ertragsrückgang bei Eigenheimhypotheken<br />

und einer schlechter als<br />

erwartet ausgefallenen Entwicklung<br />

des Fahrzeugfinanzierungsgeschäfts<br />

belastet.<br />

Weitere Großbanken, die in den<br />

kommenden Tagen mit Ergebniszahlen<br />

aufwarten: Citigroup (5 Sterne,<br />

starke Kaufempfehlung), Bank of<br />

America (5 Sterne) und Wachovia (5<br />

Sterne).<br />

Mit Blick auf Verbraucherkreditinstitute<br />

- wie etwa Capital One (4 Sterne,<br />

Kaufempfehlung), American Express<br />

(3 Sterne) und AmeriCredit (4 Sterne)<br />

- rechnet Braden damit, dass die Ergebnisse<br />

mit dem Rückenwind eines<br />

soliden Konsumentenkreditumfelds<br />

am oberen Ende der Analystenerwartungen<br />

liegen.<br />

Braden achtet jedoch genau auf Anzeichen<br />

einer Eintrübung des Kreditumfelds.<br />

Für den Kreditkartenanbieter<br />

Capital One wird ein wichtiger<br />

Faktor das Kreditgeschäft in Großbritannien<br />

sein, das sich in jüngster<br />

Zeit als Sorgenkind des Unternehmens<br />

erwies. Braden rechnet damit,<br />

dass American Express in einem<br />

schwierigen Kreditumfeld dank seines<br />

wohlhabenderen Klientels bessere<br />

Karten haben dürfte. AmeriCredit,<br />

ein Autofinanzierer für weniger gut<br />

Betuchte, würde sich möglicherweise<br />

als Leitindikator einer Verschlechterung<br />

des Verbraucherkreditgeschäfts<br />

anbieten.<br />

„Steiniges Quartal“ für Regionalbanken<br />

und Sparinstitute<br />

Für Regionalbanken und Sparinstitute<br />

rechnet S&P-Aktienanalyst Stuart<br />

Plesser mit einem steinigen vierten<br />

Quartal in Gestalt stagnierender oder<br />

sinkender Gewinne gegenüber dem<br />

dritten Quartal. Er geht jedoch davon<br />

aus, dass die Aktienkursentwicklung<br />

dieser Unternehmen höchstwahrscheinlich<br />

von der Einschätzung der<br />

Märkte getrieben wird, ob die amerikanische<br />

Notenbank 2007 den Leitzins<br />

senken wird.<br />

Die amerikanische Zinsstrukturkurve<br />

blieb im Laufe des vierten<br />

Quartals unverändert invers, wobei<br />

der Spread zwischen dreimonatigen<br />

Schatzwechseln und zehnjährigen<br />

Staatsanleihen im Durchschnitt 30<br />

Basispunkte betrug. Dies wiederum<br />

führte wahrscheinlich zu weiterem<br />

Druck auf die Nettozinsmargen und<br />

begünstigte jene Banken und Sparinstitute<br />

mit einer niedrigeren Kostenfinanzierungsbasis.<br />

Plesser geht nicht davon aus, dass<br />

ein Kreditwachstum den Druck auf<br />

die Nettozinsmargen kompensieren<br />

wird, da das Geschäft mit Krediten<br />

weiterhin hart umkämpft ist. In Verbindung<br />

mit dem Rückgang der amerikanischen<br />

Konjunktur könnte dies<br />

sogar eine Abschwächung des Kreditwachstums<br />

zur Folge haben. Darüber<br />

hinaus zog eine Verschlechterung der<br />

Kreditqualität im vierten Quartal<br />

größere Kreditverluste nach sich. Infolgedessen<br />

werden die Rückstellungen<br />

für Kreditverluste gegenüber dem<br />

dritten Quartal voraussichtlich höher<br />

ausfallen. Während die Mehrzahl<br />

der Banken und Sparinstitute bereits<br />

Kostensenkungen vornahmen, gibt es<br />

auch Ausnahmen wie etwa Washington<br />

Mutual (3 Sterne) und Sovereign<br />

(3 Sterne), die erst kürzlich aggressive<br />

Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet<br />

haben.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 11


WIRTSCHAFT<br />

Bertelsmann<br />

Hartmut Ostrowski ist Liz Mohns Favorit<br />

Von Johannes Ritter<br />

Er mag Currywurst und Arminia<br />

Bielefeld: Hartmut Ostrowski<br />

Hartmut Ostrowski soll von 2008<br />

an die Bertelsmann AG führen. Diese<br />

Entscheidung hat der Aufsichtsrat<br />

von Europas größtem Medienkonzern<br />

(RTL, Gruner + Jahr) gefällt.<br />

Der 48 Jahre alte Ostrowski ist im<br />

Bertelsmann-Vorstand für den Mediendienstleister<br />

Arvato verantwortlich.<br />

Er galt schon lange als Favorit für die<br />

Nachfolge von Gunter Thielen, der<br />

im Sommer 65 Jahre alt wird und<br />

zum Jahreswechsel an die Spitze des<br />

Kontrollgremiums wechseln soll. Bis<br />

zuletzt hatte sich aber auch sein Vorstandskollege<br />

Ewald Walgenbach,<br />

der die Direct Group (Buchclubs)<br />

führt, Hoffnung auf den Chefposten<br />

gemacht. Möglicherweise wird Walgenbach,<br />

der schon einmal mit einem<br />

Wechsel zu Haniel geliebäugelt hatte,<br />

nun über einen Abschied von Bertelsmann<br />

nachdenken.<br />

Liz Mohn schätzt ihn sehr<br />

Formal hat der gesamte Aufsichtsrat<br />

über die Nachfolge entschieden. De<br />

facto fällt Liz Mohn die Entscheidung.<br />

Die Frau von Firmenpatriarch<br />

Reinhard Mohn vertritt die Interessen<br />

der Eigentümerfamilie. Und Liz<br />

Mohn schätzt Ostrowski sehr. Sie<br />

mag dessen Bodenständigkeit und<br />

goutiert, dass der gebürtige Bielefelder,<br />

der fast seine ganze Karriere bei<br />

Bertelsmann verbracht hat, fest in der<br />

Region verwurzelt ist.<br />

Dass Ostrowski, so wie die Mohns,<br />

eine Finca auf Mallorca sein eigen<br />

nennt, dürfte ihm auch nicht zum<br />

Nachteil gereichen. Auch die jüngere<br />

Geschichte von Bertelsmann dürfte<br />

aus Mohns Sicht für Ostrowski<br />

sprechen. 2002 gab die Familie dem<br />

glamourösen und allzu expansionslustigen<br />

Thomas Middelhoff den<br />

Laufpass und ersetzte ihn durch Gunter<br />

Thielen.<br />

Anerkannt bei den<br />

Bereichsfürsten<br />

Ebenfalls von Arvato kommend, ist<br />

Thielen ein ähnlich nüchterner Typ<br />

wie Ostrowski. Unter Thielens Konsolidierungskurs<br />

ist die Rendite deutlich<br />

gestiegen. Die erhöhte Ertragskraft<br />

erleichterte es Bertelsmann, den<br />

von Liz Mohn gewünschten, milliardenschweren<br />

Aktienrückkauf zu<br />

schultern. Ostrowski auf die Rolle eines<br />

Günstlings am Hofe Mohn zu reduzieren,<br />

griffe allerdings zu kurz. Als<br />

Arvato-Chef hat er nachweislich gute<br />

<strong>Arbeit</strong> geleistet. Umsatz und Rendite<br />

dieser Sparte, bei der fast die Hälfte<br />

der 95.000 Bertelsmann-Beschäftigten<br />

arbeitet, sind in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich gestiegen.<br />

In einer externen Unternehmensanalyse<br />

hat Arvato im vergangenen Jahr<br />

gute Noten bekommen. Über das angestammte<br />

Druckgeschäft hinaus ist<br />

„Ossi“, wie er intern genannt wird,<br />

in allerlei Felder vorgestoßen: Arvato<br />

betreibt Call-center für die Deutsche<br />

Bahn oder Lufthansa, verschickt als<br />

großer Logistikdienstleister täglich 3<br />

Millionen Sendungen und kümmert<br />

sich um die öffentlichen Dienstleistungen<br />

im Landkreis East Riding<br />

of Yorkshire. Bis 12 Uhr mittags, so<br />

Ostrowskis Credo, sollen sich seine<br />

Leute um die Abwicklung des Alltagsgeschäfts<br />

kümmern; danach sollen<br />

sie darüber nachdenken, welche<br />

neuen Geschäfte man entwickeln<br />

könnte.<br />

Currywurst und Arminia<br />

Das Mediengeschäft ist zunehmend<br />

technologiegetrieben. Da lassen neue<br />

Arvato-Geschäfte wie „In2movie“,<br />

eine gemeinsam mit Warner betriebene<br />

Internetplattform für das Herunterladen<br />

von Filmen, hoffen, dass<br />

der Zahlenmensch Ostrowski dazu in<br />

der Lage ist, auch den gesamten Konzern<br />

mit frischen Ideen in Schwung<br />

zu bringen. Denn das organische<br />

Wachstum der Gruppe war zuletzt<br />

nicht sonderlich beeindruckend. Bei<br />

seinen Vorstandskollegen ist Ostrowski<br />

anerkannt und akzeptiert; sie<br />

wissen, dass er nicht an dem Prinzip<br />

der Dezentralität, das den Bereichsfürsten<br />

relativ viel unternehmerische<br />

Freiheit gewährt, rütteln wird. Auch<br />

Ostrowskis Verhältnis zu Walgenbach<br />

gilt als gut. Beim Blick auf<br />

Ostrowskis <strong>Leben</strong>slauf fällt auf, dass<br />

der Diplomkaufmann und Vater von<br />

zwei Kindern niemals im Ausland<br />

gearbeitet hat - ein Malus in einem<br />

Konzern, der mehr als zwei Drittel<br />

seines Umsatzes im Ausland macht.<br />

Auch fehlt Ostrowski, ein bekennender<br />

Currywurst-Liebhaber und<br />

Fan von Arminia Bielefeld, die Ausstrahlung,<br />

die gerade der Chef eines<br />

weltumspannenden Medienkonzerns<br />

vielleicht haben sollte. Ihn deshalb<br />

zu unterschätzen, wäre falsch. Auch<br />

der zunächst so trocken und spröde<br />

wirkende Thielen ist im Laufe der<br />

Zeit aufgetaut und locker geworden.<br />

Kurzum:<br />

Hartmut Ostrowski hat eine Chance.<br />

12 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


WIRTSCHAFT<br />

Landesbank plant Sonderbonus für Mitarbeiter<br />

Einmalzahlung von mindestens 1 000 Euro im Gespräch<br />

Noch sperrt sich der Finanzsenator Ewald B. Schulte<br />

Noch vor dem eigentlichen Auftakt<br />

des Bieterverfahrens für<br />

die knapp 81-Prozent-Beteiligung<br />

des Landes Berlin an der Landesbank<br />

Berlin Holding AG (LBBH - die frühere<br />

Bankgesellschaft) zeichnet sich<br />

ein Konflikt zwischen dem Vorstand<br />

der Landesbank (LBB) und dem<br />

<strong>Berliner</strong> Senat ab. Grund: Bankchef<br />

Hans-Jörg Vetter möchte die rund<br />

7 400 Mitarbeiter des Konzerns noch<br />

vor der heißen Phase der anstehenden<br />

Verkaufsverhandlungen über die Zahlung<br />

einer Sondergratifikation am erreichten<br />

Sanierungserfolg beteiligen.<br />

Im Gespräch ist dabei ein Sonderbonus<br />

pro Mitarbeiter von mindestens<br />

1 000 Euro. Bislang indes verweigert<br />

der Senat jedes Gespräch über diese<br />

Form der Mitarbeiterbeteiligung.<br />

Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD)<br />

stellte stattdessen jetzt per Interview<br />

in Aussicht, dass sich das Land beim<br />

Verkauf der Beteiligung für den Ausschluss<br />

betriebsbedingter Kündigungen<br />

für einen Zeitraum von bis zu<br />

zehn Jahren einsetzen werde.<br />

Sarrazin für<br />

Kündigungsschutz<br />

Eine so lange Selbstbindung potenzieller<br />

Investoren erscheint in der Branche<br />

indes unrealistisch. Denkbar sei<br />

allenfalls ein Kündigungsverzicht<br />

für einen Zeitraum von vier Jahren,<br />

wie ihn etwa Vetter beim unter der<br />

Regie der Landesbank betriebenen<br />

Verkauf der <strong>Berliner</strong> Bank an die<br />

Deutsche Bank ausverhandelt hatte.<br />

Wie ein Sprecher des Finanzsenators<br />

bestätigte, sei die Aussage Sarrazins<br />

auch in erster Linie als Signal an die<br />

LBB-Interessenten zu verstehen, dass<br />

sie - abgesehen vom Kaufpreis - nur<br />

dann mit der Chance des Zuschlags<br />

rechnen könnten, wenn sie das Institut<br />

in der Hauptstadtregion weiter<br />

entwickeln und von vornherein davon<br />

absehen, zum Beispiel aus Synergie-Erwägungen<br />

heraus Bank-Aktivitäten<br />

aus Berlin abzuziehen.<br />

Nach solchen Synergievorteilen streben<br />

könnten beispielsweise Privatbanken<br />

wie die Commerzbank oder<br />

die HypoVereinsbank, die in den letzten<br />

Monaten wiederholt ihr Interesse<br />

am Erwerb der LBB betont hatten.<br />

Aber auch das öffentlich-rechtliche<br />

Lager mit der bereits zu zehn Prozent<br />

an der LBB-Holding beteiligten Dekabank,<br />

die über eine eigene Offerte<br />

die LBB um nahezu jeden Preis im<br />

Sparkassenlager halten will, könnte<br />

versucht sein, solche Synergievorteile<br />

zu heben.<br />

Ebenso könnten internationale Finanzinvestoren,<br />

die weniger an der<br />

Etablierung einer neuen Kopfstation<br />

auf dem deutschen Bankenmarkt,<br />

sondern eher an der Hebung von<br />

Reserven und einem schnellen Weiterverkauf<br />

der LBB interessiert sind,<br />

über einen rabiaten Stellenabbau eine<br />

Kosten- und Erlösoptimierung betreiben<br />

wollen. Um dies zu verhindern,<br />

hat der Senat in der veröffentlichten<br />

Ausschreibung der Landesbeteiligung<br />

einige Sollbruchstellen eingebaut.<br />

Verhandelt werden soll danach<br />

nur mit Bewerbern die - neben der<br />

Dokumentation ihrer Seriosität und<br />

Finanzkraft - ihre „Eignung zur Fortführung<br />

und Weiterentwicklung der<br />

Geschäftsaktivitäten der LBB“ nachweisen.<br />

Zudem behält sich das Land<br />

die Möglichkeit vor, die LBB-Anteile<br />

alternativ an der Börse zu platzieren.<br />

Darüber hinaus sollen Verkauf<br />

oder Börsengang bis zum Abschluss<br />

des Verfahrens vom Land jederzeit<br />

verändert oder beendet werden können.<br />

Damit zog der Senat die Konsequenzen<br />

aus dem ersten Privatisierungsversuch<br />

für den LBB-Vorgänger<br />

Bankgesellschaft von 2003. Seinerzeit<br />

hatte der Regierende Bürgermeister<br />

Klaus Wowereit (SPD) den Verkauf<br />

im letzten Moment gestoppt, als<br />

sich abzeichnete, dass die Bieter um<br />

den US-Finanzinvestor J.C. Flowers<br />

real nur einen pro-forma-Preis von<br />

zehn Millionen Euro für das Institut<br />

zahlen, dabei aber auf einer fortdauernden<br />

Risikoübernahme des Landes<br />

bestehen wollten.<br />

Mit ähnlich niedrigen Geboten rechnet<br />

nach der LBB-Sanierung jetzt<br />

niemand mehr. Im Gegenteil: Angesichts<br />

der strategischen Auseinandersetzung<br />

zwischen öffentlich-rechtlichen<br />

und privaten sowie nationalen<br />

und internationalen Interessenten<br />

erwarten Branchenbeobachter übereinstimmend<br />

Offerten für die LBB<br />

von fünf bis sechs Milliarden Euro.<br />

Entsprechend ist der Aktienkurs<br />

2006 auch kräftig gestiegen. Das<br />

aber, so Vetters Begründung für seine<br />

Sonderbonus-Initiative, sei ganz wesentlich<br />

auch das Verdienst der Bank-<br />

Beschäftigten.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 13


WIRTSCHAFT<br />

Versicherungen rechnen mit einer Milliarde Euro Schäden<br />

Das Orkantief „Kyrill“ hat voraussichtlich Schäden in Milliardenhöhe hinterlassen<br />

„Bundesweites Phänomen“<br />

Alle Sturmschäden sollten umgehend<br />

dem zuständigen Versicherer gemeldet<br />

werden, sagte Schweda. Die meisten<br />

Schäden an Autos und Häusern<br />

seien versichert, da ab Windstärke<br />

8 die Gebäude-, Hausrat- und Kaskoversicherung<br />

einspringen müsse.<br />

Da „Kyrill“ ein bundesweites Phänomen<br />

gewesen sei, müssten Geschädigte<br />

in der Regel keinen Nachweis<br />

der Windstärke erbringen.<br />

Das Orkantief „Kyrill“, das über<br />

Deutschland und Europa hinweggefegt<br />

ist, hat voraussichtlich<br />

Schäden in Milliardenhöhe hinterlassen.<br />

Auch Rückversicherer wie Münchener<br />

Rück und Swiss Re erwarten erst<br />

für die nächste Woche Angaben zur<br />

exakten Schadenshöhe.<br />

Vollkaskoversicherte Autobesitzer<br />

droht der GDV zufolge beim Melden<br />

von Schäden nicht der Verlust ihres<br />

Schadenfreiheitsrabatts:<br />

Sturmschäden würden als Teilkaskoschäden<br />

abzüglich einer vereinbarten<br />

Selbstbeteiligung ersetzt, sagte<br />

Schweda.<br />

Allein die deutsche Versicherungswirtschaft<br />

geht nach ersten Schätzungen<br />

davon aus, dass sie für versicherte<br />

Schäden eine Milliarde Euro<br />

aufbringen muss, teilte der Gesamtverband<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV) mit. Die<br />

gesamte Schadenssumme dürfte allerdings<br />

deutlich höher liegen, da viele<br />

Sturmfolgen nicht versichert sind.<br />

„Wir haben Kyrill mit dem Sturmtief<br />

Jeannett aus dem Jahre 2002 verglichen.<br />

Danach waren die Windgeschwindigkeit,<br />

die Ausdehnung und<br />

die Verweildauer von Kyrill größer<br />

als bei Jeannett. Deshalb gehen wir<br />

davon aus, dass Kyrill größere Schäden<br />

angerichtet hat“, sagte GDV-<br />

Pressereferent Stephan Schweda. Genaue<br />

Zahlen erst in ein paar Tagen.<br />

Für die Schäden nach dem Sturm<br />

„Jeannett“ im Oktober 2002 und<br />

nach „Lothar“ im Dezember 1999<br />

mussten die deutschen Versicherer<br />

jeweils mehr als 650 Millionen Euro<br />

zahlen. Mit genauen Zahlen rechnen<br />

die Versicherer erst in einigen Tagen.<br />

Selbst der neue <strong>Berliner</strong> Hauptbahnhof trug schwere Sturmschäden davon.<br />

Ein Stahlträger löste sich und fiel in die Tiefe. Verletzt wurde zum Glück niemand.<br />

14 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


WIRTSCHAFT<br />

Airbus löst Kabelprobleme<br />

Fertig verkabelt: Der A380<br />

Der europäische Flugzeughersteller<br />

Airbus hat die massiven<br />

Probleme mit der Verkabelung beim<br />

Großraumjet A380 gelöst. Das erste<br />

Serienflugzeug wurde im Werk in<br />

Hamburg-Finkenwerder fertig verkabelt<br />

und wird nun im Innenbereich<br />

verkleidet und ausgestattet, wie<br />

Airbus-Sprecher Tore Prang in Hamburg<br />

sagte.<br />

„Das ist ein wichtiger Meilenstein<br />

im langjährigen Aufholprogramm<br />

des A380“, sagte Prang. Wegen der<br />

Schwierigkeiten mit der Verkabelung<br />

hatte Airbus die Auslieferung der<br />

Maschinen verschieben müssen, was<br />

zu einer Krise des Konzerns geführt<br />

hatte. In der Folge stürzte Airbus<br />

2006 in die roten Zahlen.<br />

Erste Auslieferung im Oktober.<br />

Der erste A380 könne nun im Oktober<br />

an Singapore Airlines ausgeliefert<br />

werden, sagte Prang. Dies habe<br />

Konzernchef Louis Gallois in Paris<br />

mitgeteilt. Laut einem Vorabbericht<br />

der Zeitschrift „Focus“ wurde der<br />

Großraumjet in Sonderschichten mit<br />

einer völlig überarbeiteten Elektronik<br />

ausgestattet. Alle Komponenten<br />

erwiesen sich demnach in Tests als<br />

funktionstüchtig.<br />

Das sei eine sehr analytische <strong>Arbeit</strong> gewesen,<br />

die hervorragend gelöst wurde,<br />

sagte Prang der Nachrichtenagentur<br />

AP. „Die Erfahrungen, die wir hier<br />

gewonnen haben, gilt es nun auf andere<br />

Flugzeuge zu übertragen“, sagte<br />

der Airbus-Sprecher.<br />

Daimler-Aktienpaket:<br />

Konsortium steht.<br />

Laut zunächst unbestätigten Angaben<br />

des „Focus“ steht inzwischen die<br />

Zusammensetzung des Konsortiums<br />

fest, das ein EADS-Aktienpaket von<br />

Daimler-Chrysler übernehmen will,<br />

um den deutschen Einfluss zu sichern.<br />

Die 7,5-Prozent-Beteiligung<br />

an EADS kostet demnach etwa 1,5<br />

Milliarden Euro. 60 Prozent des Aktienpakets<br />

übernehmen sechs Privatbanken,<br />

darunter die Deutsche Bank,<br />

die Commerzbank und Goldman<br />

Sachs. Der Bund sowie fünf Bundesländer<br />

beteiligen sich mit 40 Prozent.<br />

Für die Bundesregierung steigt<br />

die KfW-Bank mit 13 Prozent ein.<br />

Hamburg übernehme zehn Prozent,<br />

Baden-Württemberg, Bayern sowie<br />

Niedersachsen je fünf Prozent und<br />

Bremen zwei Prozent, hieß es.<br />

Der Vertrag zwischen dem Konsortium<br />

und Daimler-Chrysler solle<br />

noch im Januar unterschrieben werden,<br />

berichtet das Magazin. Von dem<br />

Einstieg erhoffen sich Politiker und<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmervertreter mehr Einfluss<br />

auf konzerninterne Entscheidungen<br />

sowie ein Gegengewicht zur französischen<br />

Staatsbeteiligung. Konzernbetriebsratschef<br />

Rüdiger Lütjen<br />

sagte dem Blatt: „Es gibt schon jetzt<br />

ein Übergewicht der Franzosen.“ So<br />

seien etwa deutsche Manager in der<br />

Airbus-Spitze kaum noch vertreten.<br />

„Dabei sind wir im Wettbewerb um<br />

die produktivsten Standorte genauso<br />

gut wie die Franzosen, oder sogar<br />

besser.“<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 15


WIRTSCHAFT<br />

AT&T ist tot, es lebe AT&T!<br />

Feiert ein Comeback - AT&T<br />

Von Roland Lindner<br />

Die Verwirrung ist meist perfekt,<br />

wenn eine Marke im Zuge<br />

ständiger Akquisitionen erst fallengelassen<br />

und dann wiederbelebt wird.<br />

Genau das passiert in diesen Tagen<br />

mit AT&T, der Traditionsadresse<br />

schlechthin in der amerikanischen<br />

Telekommunikationsindustrie.<br />

Der einstige Gigant ist eigentlich<br />

im rasanten Konsolidierungsprozess<br />

der vergangenen Jahre untergegangen,<br />

feiert nun aber als Marke ein<br />

Comeback nach dem anderen. In<br />

dieser Woche fiel der Startschuss für<br />

eine „Rebranding“-Kampagne, die<br />

den größten amerikanischen Mobilfunkanbieter<br />

Cingular Wireless in<br />

AT&T umtauft.<br />

Dabei hat Cingular selbst noch im<br />

Jahr 2004 den Namen AT&T ausradiert,<br />

nach der Übernahme des Wettbewerbers<br />

AT& T Wireless. Die alten<br />

Kunden von AT&T Wireless dürften<br />

sich nun also wundern: Ihr Mobilfunkanbieter<br />

hieß erst AT &T, dann<br />

Cingular und nun wieder AT&T.<br />

Baby Bells<br />

Die Anfänge von AT&T reichen bis<br />

ins Jahr 1885 zurück, als die American<br />

Telephone and Telegraph Company<br />

gegründet wurde. Über weite<br />

Strecken des vergangenen Jahrhunderts<br />

war AT & T der dominierende<br />

Telefonkonzern in den Vereinigten<br />

Staaten. Das Unternehmen war so<br />

mächtig, dass es im Jahr 1984 auf<br />

Druck der amerikanischen Kartellbehörden<br />

zerschlagen wurde. Danach<br />

gab es sieben kleinere regionale, auf<br />

Ortsgespräche spezialisierte Telefongesellschaften,<br />

die sogenannten „Baby<br />

Bells“. AT&T („Ma Bell“) durfte nur<br />

das Geschäft mit Ferngesprächen behalten.<br />

Daneben expandierte AT&T<br />

in den neunziger Jahren in den Mobilfunk.<br />

Die Tochtergesellschaft<br />

AT&T Wireless wurde aber im Jahr<br />

2001 abgespalten und schließlich von<br />

Cingular übernommen. Das Festnetzgeschäft<br />

von AT&T kam derweil<br />

unter Druck, das Unternehmen<br />

litt zunehmend unter einem harten<br />

Preiswettbewerb, Überkapazitäten<br />

und der Konkurrenz durch Mobilfunkanbieter.<br />

Ein Tiefpunkt war, als AT & T im<br />

Jahr 2004 einen zweistelligen Umsatzrückgang<br />

auswies. Die regionalen<br />

Baby Bells wurden unterdessen durch<br />

Konsolidierung untereinander immer<br />

stärker.<br />

Historische Wende<br />

2005 kam es schließlich zu einem<br />

historischen Wendepunkt: AT&T<br />

wurde für rund 16 Milliarden Dollar<br />

übernommen, und zwar von<br />

SBC Communications, der einstmals<br />

kleinsten der Baby Bells, die im<br />

Laufe der Jahre durch eine Serie von<br />

Akquisitionen rasant gewachsen war.<br />

AT&T wurde also von einer ehemaligen<br />

Tochtergesellschaft geschluckt.<br />

Damit fand die 120 Jahre währende<br />

Geschichte des Unternehmens<br />

AT&T ein Ende. Der traditionsreiche<br />

Name lebte aber weiter, denn SBC<br />

Communications taufte sich nach<br />

dem Vollzug des Zusammenschlusses<br />

im November 2005 in AT&T um.<br />

Schon dieser Identitätswechsel wurde<br />

von einer massiven Werbekampagne<br />

begleitet, die eine Milliarde Dollar<br />

gekostet haben soll.<br />

Die neue AT&T setzte ihre Einkaufstour<br />

fort und kündigte im März<br />

vergangenen Jahres den Kauf des<br />

Wettbewerbers Bell South an, ebenfalls<br />

eine der früheren Regionalgesellschaften.<br />

Die Transaktion mit einem<br />

Kaufpreis von 86 Milliarden Dollar<br />

bekam kurz vor dem Jahreswechsel<br />

die Freigabe der amerikanischen Kartellbehörden<br />

und wurde offiziell vollzogen.<br />

AT&T wird nun mit einem<br />

Jahresumsatz von zusammen 117<br />

Milliarden Dollar der mit Abstand<br />

größte amerikanische Telekommunikationskonzern<br />

vor Verizon (rund 90<br />

Milliarden Dollar).<br />

Logo-Flut<br />

Die Bell-South-Übernahme läutete<br />

das aktuelle Comeback für die Marke<br />

AT&T ein - diesmal zu Lasten des Namens<br />

Cingular. Bislang war Cingular<br />

Wireless ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

von AT&T und Bell South. Die<br />

Gesellschaft entstand erst im Jahr<br />

2000, als Bell South und die damalige<br />

SBC ihre Mobilfunkaktivitäten<br />

zusammenlegten. Nach der Übernahme<br />

von Bell South hat AT&T nun die<br />

vollständige Kontrolle über den mit<br />

knapp 59 Millionen Kunden größten<br />

amerikanischen Mobilfunkbetreiber.<br />

Seit Wochenbeginn überflutet AT&T<br />

nun Fernsehzuschauer mit Werbespots<br />

und weist darauf hin, dass<br />

aus Cingular jetzt AT&T wird. Das<br />

Logo von Cingular, ein orangefarbenes<br />

Männchen in Form eines „X“,<br />

verwandelt sich in den Spots in den<br />

16 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


weißblauen Globus von AT&T. Für<br />

eine Übergangszeit will AT&T in seiner<br />

Werbung noch beide Markennamen<br />

und Logos erscheinen lassen, bis<br />

schließlich Cingular verschwindet.<br />

Alle 2000 Cingular-Filialen werden<br />

im Laufe dieses Jahres auf AT & T-<br />

Optik umgerüstet, und die 15 000<br />

Mitarbeiter in diesem Läden werden<br />

bald AT&T-Uniformen tragen.<br />

AT&T will die Kosten der Kampagne<br />

nicht beziffern. Das Unternehmen<br />

verspricht aber immense Kosteneinsparungen<br />

durch den einheitlicheren<br />

Markenauftritt unter AT&T über<br />

mehrere Konzernsparten hinweg<br />

- zumal Telekommunikationsunternehmen<br />

eine immer größere Palette<br />

von Diensten im Programm haben,<br />

von klassischer Telefonie über Internetdienste<br />

bis hin zu Fernsehen.<br />

Apple-Partner<br />

Nach Angaben des Unternehmens<br />

entfällt ein Fünftel der Synergien aus<br />

dem Zusammenschluss von AT&T<br />

und Bell South auf niedrigere Werbekosten.<br />

Nicht nur Cingular wird<br />

umbenannt, sondern auch die bisherigen<br />

regionalen Festnetzaktivitäten<br />

von Bell South treten künftig als<br />

„AT&T“ auf. AT&T hat insgesamt<br />

jährliche Synergien durch die Übernahme<br />

von Bell South von 3 Milliarden<br />

Dollar vom Jahr 2010 an in<br />

Aussicht gestellt.<br />

Der Identitätswechsel bei Cingular<br />

ist aber nicht ohne Risiko: Cingular<br />

hat ein viel frischeres und jugendlicheres<br />

Image als die etwas verstaubte<br />

Marke AT&T. Außerdem hatte die<br />

alte Mobilfunkgesellschaft AT&T<br />

WIRTSCHAFT<br />

Wireless vor dem Verkauf an Cingular<br />

im Jahr 2004 wegen schlechter<br />

Servicequalität einen denkbar<br />

schlechten Ruf und verlor scharenweise<br />

Kunden.<br />

AT & T dürfte aber darauf hoffen,<br />

etwas vom Glanz einer anderen Marke<br />

abzubekommen: Der Computerund<br />

Elektronikkonzern Apple hat<br />

in der vergangenen Woche mit der<br />

Vorstellung seines Multifunktions-<br />

Handys iPhone die Branche in Begeisterung<br />

versetzt. Das Gerät wird<br />

nach damaligen Angaben von Apple<br />

im Juni auf den Markt kommen und<br />

dann exklusiv von Cingular vertrieben.<br />

Bis dahin dürfte die Umstellung<br />

des Markennamens aber weitgehend<br />

abgeschlossen sein - und der Partner<br />

von Apple wird AT&T heißen.<br />

Frührentner Ackermann<br />

In einem Interview kündigte er an, dass er 2010<br />

sein aktives Berufsleben beenden will<br />

Von Sebastian Wolff<br />

Wer hätte das gedacht? Jahrelang<br />

hat Deutsche-Bank-Chef<br />

Josef Ackermann im Mannesmann-<br />

Prozess mit aller Macht auch darum<br />

gekämpft, seinen Job behalten zu<br />

können - und sich am Ende durchgesetzt.<br />

Doch nun das: In einem Interview<br />

kündigte er mal eben so ganz<br />

nebenbei an, dass er 2010, also schon<br />

in drei Jahren nicht nur als Vorstandschef<br />

bei der Deutschen Bank<br />

aufhören, sondern sogar sein aktives<br />

Berufsleben beenden will.<br />

Ackermann wird 2010 gerade einmal<br />

62 Jahre alt sein. Das ist eigentlich<br />

noch kein Rentenalter. In Zeiten,<br />

in denen normalen <strong>Arbeit</strong>nehmern<br />

zugemutet wird, bis 67 zu arbeiten,<br />

mutet Ackermanns Entscheidung gar<br />

anachronistisch an. Über die Gründe<br />

für seinen Entschluss kann man natürlich<br />

nur spekulieren. Doch es ist<br />

wahrscheinlich, dass die vergangenen<br />

fünf Jahre an der Spitze von Deutsch-<br />

lands größtem Geldhaus tiefe Spuren<br />

bei dem nach außen hin stets smarten<br />

Schweizer hinterlassen haben.<br />

Ackermann musste in seiner bisherigen<br />

Amtszeit so viel öffentliche Kritik<br />

einstecken wie kein anderer seiner<br />

Vorgänger. Dabei ist er, nach rein<br />

betriebswirtschaftlichen Kriterien,<br />

zweifellos einer der erfolgreichsten<br />

Vorstandschefs, welche die Deutsche<br />

Bank je hatte: Seit seinem Amtsantritt<br />

sind der Aktienkurs und die Gewinne<br />

der Bank kräftig gestiegen.<br />

Doch der Sturm der Entrüstung, der<br />

Ackermann entgegen blies, nachdem<br />

er 2005 praktisch in einem Atemzug<br />

einen Milliardengewinn und den<br />

Abbau tausender Stellen verkündete,<br />

dürfte ihn schwer getroffen haben.<br />

Und auch die Kritik über sein Auftreten<br />

im Mannesmann-Prozess sowie<br />

die ständige Missgunst wegen seines<br />

hohen Gehalts werden nicht spurlos<br />

an ihm vorübergegangen sein.<br />

Vielleicht wollte Ackermann deshalb<br />

mit dem angekündigten Rückzug<br />

einfach von seiner Person ablenken.<br />

Denn von nun an werden sich die<br />

Medien bevorzugt mit Spekulationen<br />

über seinen Nachfolger beschäftigen<br />

- und ihn vielleicht endlich in Ruhe<br />

arbeiten lassen.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 17


WIRTSCHAFT<br />

Harter Strukturumbau<br />

Im Verlagshaus Seidel Enterprises Ltd.<br />

Der Aufschwung ist da heißt es, doch<br />

damit er kommt, müssen manche<br />

Unternehmen harte und schmerzhafte<br />

Reformen auch in ihrem Unternehmen<br />

durchringen. So auch das <strong>Berliner</strong> Unternehmen<br />

Seidel Enterprises Ltd.. Vor<br />

einem Jahr plante das Unternehmen<br />

neue Kooperationen, nicht alle konnten<br />

umgesetzt werden und wir führten<br />

ein Gespräch mit dem Geschäftsführer<br />

und Verleger Hendrik Seidel.<br />

BL&A: Herr Seidel, wenn wir rückwirkend<br />

auf unser letztes Gespräch im<br />

Oktober 2005 zurückblicken, hat sich<br />

nicht alles so rosig entwickelt wie Ihre<br />

Geschäftsleitung das geplant hatte.<br />

Herr Seidel: Ja, das ist richtig. Wir<br />

mussten unsere Ziele für 2006 drastisch<br />

zurückfahren. Die Verkaufszahlen,<br />

im ersten Quartal 2006, waren<br />

nicht erfreulich und zwangen uns zu<br />

schmerzhaften Kürzungen, was auch<br />

die Folgen von Entlassungen waren.<br />

BL&A: Hatten Sie eigentlich nicht<br />

geplant für 2006 Stellen aufzubauen,<br />

anstatt abzubauen und was ist aus Ihrer<br />

Kooperation mit der SAF Marketing<br />

Ltd. geworden?<br />

Herr Seidel: Da haben Sie Recht.<br />

Eigentlich planten wir für 2006 Mitarbeiter<br />

einzustellen und das haben wir<br />

auch getan, jedoch sind wir Mitte des<br />

Jahres 2006 nicht an unsere Ziele herangekommen<br />

– was sich zum Beispiel<br />

beim Anzeigenvertrieb stark zeigte und<br />

somit mussten wir im Juli 2006 eine<br />

Hand voll Mitarbeiter entlassen.<br />

BL&A: Was heißt eine Hand voll?<br />

Herr Seidel: Wir haben ca. 50% unseres<br />

Personals entlassen müssen, es war<br />

eine harte Maßnahme aber zum Überleben<br />

des Unternehmens wichtig.<br />

BL&A: 50% Personalabbau ist schon<br />

ein schierer Wahnsinn, was wir ja auch<br />

in unserer Redaktion merkten, da Sie ja<br />

auch Herr unserer Zeitschriftenredaktion<br />

sind.<br />

Herr Seidel: Ja, das war schon hart<br />

und ich denke auch mal, deswegen<br />

will Ihre Redaktion dieses Interview<br />

führen. Aber ich kann nur sagen, wie<br />

schmerzhaft auch diese Schritte waren,<br />

sie waren einfach notwendig und nicht<br />

zu vermeiden. Wir müssen jetzt nach<br />

vorne schauen und die Verluste, die wir<br />

erfahren mussten, im Jahr 2007 wieder<br />

wettmachen. Deswegen werden wir an<br />

den geplanten Kooperationen festhalten.<br />

BL&A: Sie meinen SAF Marketing Ltd.?<br />

Herr Seidel: Ja, unter anderem auch<br />

SAF Marketing Ltd.. Wir haben diese<br />

Kooperation derzeit in gemeinsamer<br />

Absprache zurück gestellt, halten aber<br />

daran fest.<br />

BL&A: Welche neuen Dinge sind<br />

denn nun geplant, nach diesem harten<br />

Strukturumbau?<br />

Herr Seidel: Es ist natürlich wichtig,<br />

wie ich schon sagte, dass wir unsere<br />

Verluste wieder gutmachen und den<br />

Gesamtumsatz des Unternehmens nach<br />

vorne bringen. Wir haben neben dem<br />

Magazin „<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>“,<br />

weitere Zeitschriftenobjekte in <strong>Arbeit</strong>,<br />

darunter das Magazin „Wellness genießen“<br />

unter der Rubrik „<strong>Leben</strong> &<br />

<strong>Arbeit</strong>“. Es wird das eigentliche Grundmuster<br />

unserer Zeitschriften beibehalten,<br />

sich aber mit dem Bereich der Entspannung<br />

und der <strong>Arbeit</strong> beschäftigen.<br />

Daher der Titel „Wellness genießen“.<br />

BL&A: Ist es auch richtig, dass Sie die<br />

Gesellschaftsform des Unternehmens<br />

verändern wollen?<br />

Herr Seidel: Zum Teil haben wir dieses<br />

ja schon getan. Die Seidel Enterprises<br />

GmbH i. Gr. wurde im Juli 2006<br />

zu einer Limited. Der Verlagsteil wurde<br />

im Januar 2007 getrennt und in Form<br />

einer Seidel Enterprises Verlag KG neu<br />

gegründet.<br />

BL&A: Das ist neu für uns, wann<br />

wurde dieses vollzogen und welche Unternehmensbereiche<br />

gehören wohin?<br />

Herr Seidel: Alle Mitarbeiter werden<br />

in den nächsten Tagen darüber informiert,<br />

wir warten nur auf die Bestätigung<br />

der Eintragung durch das<br />

Amtsgericht Charlottenburg in Berlin.<br />

Solange bleibt erst einmal alles beim<br />

alten und auch danach wird sich nicht<br />

viel ändern, es werden lediglich für den<br />

einen oder anderen Übergangsverträge<br />

gemacht. Die einzelnen Bereiche bleiben<br />

wie sie sind – nur der Verlag selbst,<br />

wird eigenständig von der Seidel Enterprises<br />

Ltd. abgetrennt in Form der Seidel<br />

Enterprises Verlag KG.<br />

BL&A: Wie weit gehen die Planungen<br />

im Anzeigengeschäft?<br />

Herr Seidel: Der Anzeigenbereich ist ja<br />

die wichtigste Einnahmequelle für uns<br />

und damit auch unser größtes Sorgenkind.<br />

Aber die Umsatzzahlen haben sich<br />

Ende 2005 gut erholt und steigen. Es<br />

ist also eine Veränderung der Anzeigenkunden<br />

zu spüren. Viele Unternehmen<br />

sind wieder bereit, mehr in Printmedien<br />

zu werben und das bemerken auch wir.<br />

Dazu kommt, dass wir in den nächsten<br />

Wochen unser neues Anzeigenportal im<br />

Internet eröffnen, sowie unseren Onlineshop.<br />

Mehr Informationen erhalten<br />

Sie dazu aber erst einmal nicht.<br />

BL&A: Planen Sie nach dem Umbau<br />

für 2007 neue <strong>Arbeit</strong>splätze zu schaffen?<br />

Herr Seidel: Wir werden sehen, vorerst<br />

stellen wir keine neuen Mitarbeiter ein,<br />

da wir auch einige Stellen als selbständige<br />

Partner hinzu bekommen.<br />

BL&A: Wir danken Ihnen für dieses<br />

Gespräch und wünschen Ihnen und<br />

dem Verlagshaus –und uns natürlich<br />

eingeschlossen „Viel Glück“ .<br />

(<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>)<br />

18 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


ARBEIT<br />

MINDESTLÖHNE<br />

„Fair und angemessen“<br />

Von Stephan Kaufmann und Matthias Loke<br />

In 20 EU-Ländern gibt es gesetzliche<br />

Untergrenzen für Löhne, in<br />

Deutschland nicht. Die Koalition<br />

prüft, mit Hilfe des Entsendegesetzes<br />

zumindest in einigen Branchen<br />

Lohndumping zu verhindern.<br />

Unterstützung holte sich Bundesarbeitsminister<br />

Franz Müntefering bei<br />

seinen europäischen Kollegen: Die<br />

EU-<strong>Arbeit</strong>sminister hatten sich in<br />

Berlin für „faire und angemessene<br />

Löhne“ in Europa ausgesprochen.<br />

Weitgehend, so Müntefering, habe<br />

Einigkeit darüber geherrscht, dass<br />

der Markt nicht allein die Lohnhöhe<br />

regeln könne und dass Mindestlöhne<br />

etwas Vernünftiges seien.<br />

In Deutschland aber, das musste<br />

Müntefering beklagen, hätten die<br />

Löhne zum Teil ein Niveau, „da<br />

könne der Staat nicht tatenlos zusehen“.<br />

Die Pläne des Ministers zur<br />

Einführung von branchenbezogenen<br />

Mindestlöhnen nehmen denn auch<br />

Gestalt an: Nun will er mit dem<br />

Koalitionsausschuss von CDU und<br />

SPD beraten, auf welche Branchen<br />

das so genannte <strong>Arbeit</strong>nehmer-Entsendegesetz<br />

ausgeweitet werden soll.<br />

In der Debatte sind die Zeitarbeit,<br />

die 2006 kräftig zulegte, der Garten-<br />

und Landschaftsbau und das Bewachungsgewerbe.<br />

2,19 Euro für Reinigungskräfte<br />

Mit dem Entsendegesetz können die<br />

untersten Tariflöhne einer Branche<br />

für allgemein verbindlich erklärt<br />

werden, so dass sie als Mindestlöhne<br />

für alle Beschäftigten gelten - auch<br />

in Betrieben, die nicht tarifgebunden<br />

sind, und auch für Beschäftigte<br />

ausländischer Unternehmen. Voraussetzung<br />

sind aber bundesweit<br />

geltende Tarifverträge in den betreffenden<br />

Branchen. Die Ausdehnung<br />

des Entsendegesetzes - es gilt bereits<br />

im Baugewerbe und im Dachdecker-<br />

Handwerk - gehört zur geplanten<br />

Neuordnung des Niedriglohnsektors,<br />

bei der die Koalitionspartner auch<br />

über Kombilöhne, also Zuschüsse für<br />

gering Verdienende, beraten.<br />

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger<br />

begrüßte den Vorstoß des <strong>Arbeit</strong>sministers.<br />

„Die Ausweitung der Allgemeinverbindlichkeit<br />

von Tarifverträgen<br />

ist ein guter Weg“, sagte er der<br />

<strong>Berliner</strong> Zeitung. So könnten branchenspezifische<br />

Mindestlohn-Lösungen<br />

gefunden werden. Ein Problem<br />

seien aber die sehr niedrigen Tariflöhne<br />

in einigen deutschen Branchen.<br />

Damit drohten dort Mindestlöhne<br />

auf unterstem Niveau.<br />

Das sieht auch die Gewerkschaft Verdi<br />

kritisch. „Natürlich begrüßen wir<br />

jeden Versuch der Bundesregierung,<br />

der fortschreitenden Prekarisierung<br />

von Lohn- und <strong>Arbeit</strong>sverhältnissen<br />

einen Riegel vorzuschieben“, sagte<br />

Verdi-Sprecherin Cornelia Haß. Insofern<br />

weise Münteferings Initiative<br />

in die richtige Richtung. Dann gehörten<br />

Stundenlöhne von 2,19 Euro<br />

für Reinigungskräfte in Nobelhotels<br />

hoffentlich bald der Vergangenheit<br />

an. Es sei aber höchst problematisch,<br />

dass die Ausweitung des Entsendegesetzes<br />

die Existenz von Tarifverträgen<br />

voraussetze. Insbesondere in den<br />

Billiglohngebieten in Ostdeutschland<br />

gebe es eine Erosion bei den Tarifverträgen,<br />

so dass viele Beschäftigte von<br />

einer solchen Regelung nicht profitieren<br />

würden. Das gewerkschaftsnahe<br />

Institut WSI betonte: „Das<br />

Entsendegesetz einfach auf tarifliche<br />

Niedriglöhne anzuwenden hieße Armutslöhne<br />

zu fixieren statt sie zu beseitigen“.<br />

Zudem gebe es Branchen,<br />

in denen sich Firmen umwidmeten,<br />

um Lohnkosten zu sparen, sagte die<br />

Verdi-Sprecherin. So hätten sich private<br />

Entsorger zu Speditionsfirmen<br />

erklärt, weil in deren Branche die<br />

Tariflöhne niedriger liegen. Deshalb<br />

gebe es keine Alternative zu einem<br />

branchenübergreifenden gesetzlichen<br />

Mindestlohn, der bei 7,50 Euro liegen<br />

sollte.<br />

Alternative Wege<br />

Ein solcher Mindestlohn würde nach<br />

Auffassung des arbeitgebernahen Instituts<br />

IW viele <strong>Arbeit</strong>splätze kosten.<br />

Ein Mindestlohn in Höhe von 7,50<br />

Euro würde die Löhne von 8,6 Prozent<br />

aller Vollzeitbeschäftigten in<br />

Westdeutschland und gut 22 Prozent<br />

in Ostdeutschland anheben. Dadurch<br />

würden „gerade Personen mit sehr<br />

geringen Qualifikationen ihren <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

verlieren“, so IW-Direktor<br />

Michael Hüther. Dasselbe gelte für<br />

eine branchenspezifische Definition<br />

von Mindestlöhnen, wie von Müntefering<br />

vorgeschlagen. Denn damit<br />

würde „die Freiheit, alternative Wege<br />

der Lohnfindung außerhalb des Flächentarifvertrags<br />

zu gehen bedroht“.<br />

Die Union hat sich offen gezeigt, das<br />

Entsendegesetz auf weitere Branchen<br />

auszuweiten. Eines hat sie aber ausgeschlossen:<br />

Dass es mit ihr einen<br />

gesetzlichen branchenübergreifenden<br />

Mindestlohn geben wird. Mindestens<br />

7,50 Euro je Stunde - das wird<br />

in dieser Legislaturperiode nicht Realität<br />

werden.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 19


ARBEIT<br />

Handwerk will Lehre erneuern<br />

Modulsystem angestrebt<br />

Das Handwerk hat sich für eine<br />

Modernisierung der beruflichen<br />

Ausbildung ausgesprochen.<br />

Der Branchenverband ZDH schlägt<br />

vor, Grund- und Spezialkenntnisse<br />

für Ausbildungsberufe in differenzierten<br />

Modulen zu vermitteln. In<br />

Grundmodulen sollten die Lehrlinge<br />

dem zu Folge Basiskompetenzen<br />

erhalten, die mehreren Berufen<br />

gemeinsam sind. In Kernmodulen<br />

würden dann laut ZDH-Vorschlag<br />

Kenntnisse vermittelt, die für die einzelnen<br />

Berufe typisch sind. In weiteren<br />

Spezialmodulen könnten dann<br />

die Auszubildenden Besonderheiten<br />

erlernen, um moderne berufliche<br />

Entwicklungen aufzunehmen und<br />

auch Marktnischen zu bedienen.<br />

Mit einem solchen Konzept könnte<br />

nach Auffassung des Branchenverbands<br />

ZDH den unterschiedlichen<br />

Leistungsstärken der Auszubildenden<br />

und ihren Karrierevorstellungen besser<br />

entsprochen und die Berufsausbildung<br />

gemacht werden. Das international<br />

als Standortvorteil gewertete<br />

duale System der Ausbildung würde<br />

damit erhalten und zugleich modernisiert<br />

werden.<br />

Trübe Aussichten bei SAP<br />

SAP verfehlt Erwartungen - Kurs bricht ein<br />

Der weltgrößte Firmensoftware-<br />

Hersteller SAP hat mit schwächer<br />

als erwarteten Geschäftszahlen<br />

für 2006 die Anleger geschockt und<br />

seine Aktie auf Talfahrt geschickt. In<br />

New York verloren SAP-Titel zehn<br />

Prozent auf 49 Dollar. Ein Analyst<br />

nannte die Zahlen „auf den ersten<br />

Blick katastrophal“. Das Walldorfer<br />

Unternehmen steigerte seinen Produktumsatz<br />

2006 um lediglich 11<br />

Prozent auf 6,64 Milliarden Euro,<br />

wobei der darin enthaltene Lizenzumsatz<br />

um ebenfalls 11 Prozent auf<br />

3,10 Milliarden Euro kletterte, wie<br />

SAP unter Berufung auf vorläufige<br />

Daten mitteilte.<br />

SAP litt unter schwachem Dollar<br />

Das Softwareunternehmen, das einen<br />

großen Teil seiner Umsätze in Dollar<br />

tätigt, viele Ausgaben aber in Euro<br />

abrechnet, litt unter dem schwachen<br />

Dollar. SAP hatte für den Produktumsatz<br />

ein Plus von 13 Prozent bis<br />

15 Prozent und für den Lizenzumsatz<br />

einen Zuwachs zwischen 15 Prozent<br />

und 17 Prozent in Aussicht gestellt.<br />

Nach dem dritten Quartal hatte der<br />

Software-Hersteller allerdings bereits<br />

eingeschränkt, dass die Spannen wohl<br />

nicht nach oben ausgereizt würden.<br />

Die Analysten hatten damals ihre<br />

Prognosen revidiert. Das SAP-<br />

Wachstum blieb nun aber noch unter<br />

den neuen Schätzungen der Analysten,<br />

die bereits niedriger lagen als die<br />

unternehmenseigene Planung. Nachbörslich<br />

und in den USA rauschte<br />

die Notierung der Anteilsscheine des<br />

Walldorfer Softwarehauses daraufhin<br />

in den Keller.<br />

Keine Ziele für 2007 genannt<br />

Ein Analyst, der namentlich nicht<br />

genannt werden wollte, sagte, er<br />

warte nun auf Erklärungen des Managements<br />

zu den Gründen für die<br />

Umsatzschwäche im vierten Quartal.<br />

Nachdem zweiten Quartal habe<br />

SAP noch „verschobene Aufträge“<br />

für die sich dort bereits abzeichnende<br />

Wachstumsschwäche angeführt.<br />

„Nur mit einem sehr guten Ausblick<br />

auf 2007 kann SAP nun noch mittelfristig<br />

für Phantasie sorgen“, sagte der<br />

Analyst weiter.<br />

Für 2007 nannte SAP noch keine<br />

Finanzziele. Die endgültigen Zahlen<br />

für das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

will SAP am 24. Januar vorlegen.<br />

20 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


FORSCHUNG & TECHNIK<br />

Wie Teeblätter Blutanalysen vereinfachen können<br />

Bluttrenntechnik profitiert von Einsteins Ideen<br />

Rote Blutkörperchen lassen<br />

sich vom flüssigen Blutplasma<br />

trennen wie Teeblätter aus einer<br />

verwirbelten Flüssigkeit - die<br />

festen Bestandteile sammeln sich<br />

am Boden eines Gefäßes, während<br />

das Plasma in einer reinen Flüssigkeitsschicht<br />

darüber zurückbleibt.<br />

Australische Forscher um Leslie Yeo<br />

nutzten dafür einen physikalischen<br />

Mechanismus, den Albert Einstein<br />

schon im Jahr 1926 erklärte: Nach<br />

dem Rühren eines frisch aufgebrühten<br />

Teegetränks bewegen sich die<br />

Teeblätter in einer spiralförmigen<br />

Bewegung zum Tassenboden. Das<br />

Trennverfahren sei preiswerter und<br />

schneller als gängige Labormethoden<br />

und lasse sich in einem tragbaren<br />

Analysegerät verwenden, berichtet<br />

Yeo. Dort könnte die Technik Proben<br />

für die Blutanalyse und Diagnose in<br />

die Bestandteile trennen, schreiben<br />

die Forscher.<br />

Die Forscher gaben Blut in ein kleines<br />

zylindrisches Gefäß mit einem Durchmesser<br />

von nur vier Millimetern.<br />

Mit einem ausgeklügelten Verfahren<br />

setzten sie die Flüssigkeitsoberfläche<br />

in eine rotierende Bewegung: Rund<br />

vier Millimeter oberhalb der Flüssigkeit<br />

positionierten die Forscher eine<br />

Elektrode, an der eine Spannung von<br />

mehreren tausend Volt anlag. Dadurch<br />

spalteten sich die Moleküle der<br />

Luft in Elektronen und geladene Atome<br />

auf, so genannte Ionen. Wie aus<br />

einem Gebläse traf dieser Ionenstrom<br />

auf die Flüssigkeit und setzte sie in<br />

Bewegung. Über die Ausrichtung der<br />

Elektrode konnten die Wissenschaftler<br />

die Rotation beeinflussen.<br />

Im Unterschied zum klassischen Verfahren<br />

des Zentrifugierens rotiert so<br />

nicht das ganze Gefäß samt Inhalt,<br />

sondern nur die Oberfläche. Dadurch<br />

entstehen neben den nach außen gerichteten<br />

Zentrifugalkräften auch<br />

weitere Kräfte, die die Blutkörperchen<br />

dann in die Gefäßmitte und nach unten<br />

zum Gefäßboden ziehen. In den<br />

Versuchen konnten die Forscher rote<br />

Blutkörperchen in nur drei Minuten<br />

vom Blutplasma abtrennen. Das<br />

Verfahren eignet sich zum Separieren<br />

vieler fester Stoffe von Flüssigkeiten,<br />

berichten die Forscher. Neben dem<br />

Trennen von Blutbestandteilen in<br />

Diagnosechips könnten damit auch<br />

Bakterien in Biosensoren gesammelt<br />

werden. Da keine beweglichen Teile<br />

Verwendung finden, wäre ein Analysegerät<br />

robust und preiswert. Als<br />

weitere Einsatzgebiete nennen die<br />

Forscher ferner Blutprobenanalysen<br />

bei Dopingkontrollen und zur Bestimmung<br />

der Blutgruppen bei Bluttransfusionen.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 21


FORSCHUNG & TECHNIK<br />

Die deutsche Forschung auf dem Prüfstand<br />

„Gut, aber steigerungsfähig“<br />

Wann ist Wissenschaft erfolgreich?<br />

Wann ist sie nicht erfolgreich? Ist sie<br />

erfolgreich, wenn sie möglichst viele<br />

Preise, am liebsten viele Nobelpreise<br />

einsammelt? Wäre dies das entscheidende<br />

Kriterium, sähe es auf den<br />

ersten Blick gut aus für die deutsche<br />

Forschung. In schöner Regelmäßigkeit<br />

wird Deutschen die wichtigste<br />

Auszeichnung für Wissenschaftler<br />

verliehen - zuletzt im Jahr 2001 dem<br />

Physiker Wolfgang Ketterle.<br />

Aber diese vermeintliche Stärke deutscher<br />

Forscherkraft entpuppt sich<br />

auf den zweiten Blick schnell als ihr<br />

Nachteil. Ketterle lebt und arbeitet<br />

genau wie andere deutschen Nobelpreisträger<br />

der vergangenen Jahre,<br />

zum Beispiel der Physiker Horst L.<br />

Störmer und der Zellbiologe Günter<br />

Blobel, nicht in Deutschland, sondern<br />

in den USA. „Ein zwiespältiger<br />

Triumph“ also, wie die Wochenzeitung<br />

„Die Zeit“ schrieb. Hinzu<br />

kommt noch etwas: Alle drei kritisieren<br />

zum Teil massiv das deutsche<br />

Wissenschaftssystem.<br />

Deutsche Wissenschaft<br />

- besser als ihr Ruf<br />

Kritik, die nicht neu ist. Es war 1999<br />

als eine ganze Reihe hochkarätiger<br />

internationaler Expertengruppen zu<br />

einem Ergebnis kam: Die deutsche<br />

Forschungslandschaft sei insgesamt<br />

ineffizient, das Universitätssystem<br />

dringend reformbedürftig. Außerdem<br />

konzentriere sich die Forschung nicht<br />

an den wichtigsten Zukunftsaufgaben.<br />

Daraufhin wehte ein kräftiger<br />

Sturm durch den deutschen Blätterwald<br />

- die Erkenntnis, längst nicht<br />

mehr die Nummer Eins zu sein, tat<br />

weh. Dass mit der Kritik oft genug<br />

über das Ziel hinausgeschossen wurde,<br />

erkannte man erst später. Denn<br />

so schlecht wie ihr zwischenzeitlicher<br />

Ruf ist deutsche Forschung nicht.<br />

Überall Spitze geht nicht<br />

In der Biomedizin wie in der Robotik,<br />

bei den Ingenieurwissenschaften,<br />

aber auch in der Nanotechnologie<br />

sind deutsche Forscher und deutsche<br />

Forschungsinstitute weltweit immer<br />

noch Spitze. Das auf Teilchenphysik<br />

spezialisierte Deutsche Elektronen-<br />

Synchrotron (DESY) in Hamburg ist<br />

ein Mekka für die Zunft der Hochenergieforscher<br />

wie auch die Gesellschaft<br />

für Schwerionenforschung in<br />

Darmstadt. Und auch auf vielen anderen<br />

Forschungsfeldern ist deutsche<br />

Wissenschaft international konkurrenzfähig.<br />

Abschied nehmen muss man allerdings<br />

von der Vorstellung, ein Land<br />

könne über die ganze Breite eines<br />

Wissenschaftszweigs an der Spitze<br />

stehen. Es gehe darum, sich „auf die<br />

Stärken zu fokussieren“, meint der<br />

Generalsekretär der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) Reinhard<br />

Grunwald. Deutschland habe<br />

sehr gute Voraussetzungen für die<br />

Forschung. Denn hier sei, im Gegensatz<br />

zu vielen anderen Ländern, „die<br />

Freiheit von Kunst und Forschung<br />

durch die Verfassung geschützt“.<br />

Ähnlich sieht das Walter Kröll, der<br />

Präsident der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft<br />

Deutscher<br />

Forschungszentren (HGF). Er ist<br />

überzeugt davon, dass die „Attraktivität<br />

Deutschlands für ausländische<br />

Wissenschaftler insgesamt gut, aber<br />

deutlich steigerungsfähig“; sei. Kröll<br />

kann da aus eigener Erfahrung sprechen.<br />

Denn an den 15 HGF-Großforschungseinrichtungen<br />

arbeiten<br />

jährlich rund 7000 Wissenschaftler<br />

aus dem Ausland gemeinsam mit<br />

deutschen Kollegen. Projekte, die oft<br />

auch international finanziert werden.<br />

Stärken des Systems<br />

Die zunehmende Zahl internationaler<br />

Kooperationen in der Forschung<br />

ist sicher eine große Chance. Eine<br />

andere ist, auf die lange Forschungstradition<br />

zu bauen - und auf die deutsche<br />

Wirtschaft. Wer gute Ideen hat,<br />

befindet sich in einem guten Umfeld<br />

um den Schritt vom Labor auf den<br />

Markt zu wagen.<br />

22 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


FORSCHUNG & TECHNIK<br />

Wissenstransfer ist das Zauberwort.<br />

Und dann ist da ein Hochschulsystem,<br />

das sicher auch reformbedürftig<br />

ist, aber trotzdem nach wie vor zu den<br />

besten der Welt gehört. In Deutschland<br />

herrscht ein offenes und wissenschaftsfreundliches<br />

Klima. Bund und<br />

Länder fördern Forschung und Entwicklung<br />

großzügig, teilweise auch<br />

in eigenen Einrichtungen. Und ebenfalls<br />

nicht unwichtig: Die Ministerin<br />

für Forschung und Bildung Edelgard<br />

Bulmahn ist für neue Ideen aufgeschlossen<br />

und gilt als reformfreudig.<br />

Konzentration auf Leitprojekte<br />

Edelgard Bulmahn hatte sich einen<br />

besonders hochrangigen Kreis<br />

ausgesucht, um ihre Vorstellungen<br />

über eine Neugestaltung der deutschen<br />

Forschungspolitik im Ausland<br />

zu präsentieren: Vor den gut 5000<br />

Wissenschaftlern der „Amerikanischen<br />

Gesellschaft zur Förderung der<br />

Wissenschaft“ (AAAS), dem wohl<br />

exklusivsten Zirkel der internationalen<br />

Forschergarde, erklärte sie, die<br />

Bundesregierung werde sich in der<br />

Forschungsförderung „künftig auf<br />

Leitprojekte konzentrieren, die wissenschaftlichen<br />

oder ökonomischen<br />

Gewinn versprechen“. Das geltende<br />

Dienst- und Besoldungsrecht solle im<br />

Bereich der Forschungseinrichtungen<br />

gelockert werden, die Institute sollen<br />

mehr Selbstständigkeit bei ihren Entscheidungen<br />

bekommen, der Wissenstransfer<br />

zwischen Forschung und<br />

Industrie solle auch über personelle<br />

Verflechtungen beschleunigt werden.<br />

Eulen nach Athen tragen?<br />

Für die amerikanische Wissenschaftler<br />

waren das alles Selbstverständlichkeiten.<br />

Doch für deutsche Forscher<br />

bedeutete der Katalog fast schon eine<br />

Revolution. Auch wenn ihre Repräsentanten<br />

es öffentlich nicht immer<br />

gern zugeben - mitunter erschweren<br />

Bürokratie und leistungsfeindliche<br />

Bezahlung den Forscheralltag, sorgen<br />

administrative Auflagen dafür, dass<br />

Zeit für sinnvolle wissenschaftliche<br />

<strong>Arbeit</strong> verloren geht. Und das auch<br />

im Wissenschaftsbetrieb vielfach vorherrschende<br />

Hierarchieprinzip sorgt<br />

dafür, dass vielversprechende Forscher<br />

ins Ausland abwandern, weil sie<br />

nicht zum Kofferträger ihres Professors<br />

werden wollen.<br />

In Bewegung<br />

Allerdings hat sich auch vieles schon<br />

geändert. In den letzten zehn Jahren<br />

habe sich an den deutschen Universitäten<br />

mehr bewegt als in vielen Jahren<br />

zuvor, lobt Reinhard Grunwald<br />

die Entwicklung. Das Problem ist<br />

erkannt, beamtenrechtliche Regeln<br />

werden freier ausgelegt, Stellen können<br />

flexibler besetzt werden. Und<br />

besonders wichtig, so der Generalsekretär<br />

der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG): Einen „bekennenden<br />

Bürokraten im Sinne eines<br />

Forschungsverhinderers“ habe er bisher<br />

nicht kennen gelernt.<br />

Weitere Informationen<br />

Die Initiative „kompetenznetze.de“<br />

des Bundesministeriums für Bildung<br />

und Forschung präsentiert international<br />

herausragende Kompetenznetze,<br />

die umfangreiches Umfeldwissen in<br />

Bildung und Forschung, Entwicklung,<br />

Anwendung und Dienstleistung bereit<br />

stellen. www.kompetenznetze.de<br />

Das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung dokumentiert in seinen<br />

Forschungslandkarten die Standorte<br />

deutscher Forschungsstätten.<br />

www.forschungsportal.net<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

www.dfg.de<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 23


FORSCHUNG & TECHNIK<br />

Entwicklung der Gentherapie<br />

DFG-Senatskommission legt zweite Stellungnahme vor<br />

Vektoren in den Zielzellen. Trotz<br />

weiterhin großer Schwierigkeiten bei<br />

der technischen Umsetzung zeichnen<br />

sich erste Erfolge in der somatischen<br />

Gentherapie bei schweren Immundefekten<br />

ab. Dazu gehören etwa der<br />

Adenosin-Deaminase-Mangel oder<br />

die chronische Granulomatose. Auch<br />

bei der chronischen lymphatischen<br />

Leukämie und der Hämophilie B<br />

gibt es erste Hinweise auf die Wirksamkeit<br />

einer gentherapeutischen Behandlung.<br />

Pressemitteilung Nr. 71 vom 19. Dezember 2006<br />

Wie kaum eine andere Therapieform<br />

hat die Gentherapie seit dem Ende<br />

der 1980er Jahre nicht nur hohe Erwartungen<br />

an Behandlungserfolge<br />

geweckt, sondern auch Bedenken<br />

bezüglich der gesundheitlichen Risiken<br />

hervorgerufen. Seit der ersten<br />

Stellungnahme der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) 1995<br />

hat sich dieses Forschungsfeld stark<br />

weiterentwickelt. Umfangreiche experimentelle<br />

<strong>Arbeit</strong>en haben das therapeutische<br />

Potenzial, aber auch die<br />

Risiken der Gentherapie aufgezeigt.<br />

Die nun von der DFG-Senatskommission<br />

für Grundsatzfragen der<br />

Genforschung vorgelegte zweite Stellungnahme<br />

macht deutlich, dass die<br />

Gentherapie in einigen Bereichen,<br />

etwa bei schweren angeborenen Immunschwächekrankheiten,<br />

bereits<br />

jetzt Erfolg verspricht, auf anderen<br />

Gebieten jedoch noch umfangreicher<br />

Forschungsbedarf besteht.<br />

Die klinische Anwendung der Gentherapie<br />

erfordert darüber hinaus eine<br />

sorgfältige Abschätzung von Nutzen<br />

und Risiken. Hierin unterscheidet sie<br />

sich allerdings nicht grundsätzlich<br />

von anderen therapeutischen Ansätzen.<br />

Die Gentherapie ist definiert als<br />

das Einbringen von Genen mittels<br />

Gentransfer in Gewebe oder Zellen<br />

mit dem Ziel, durch die Funktion<br />

dieser Gene therapeutischen oder<br />

präventiven Nutzen zu erlangen. Der<br />

Gentransfer geschieht mit Hilfe eines<br />

Vektors, einer Art Vehikel, welches<br />

das Gen trägt.<br />

Der somatische Gentransfer ist dabei<br />

ausschließlich auf Körperzellen<br />

(somatische Zellen) gerichtet. Der<br />

Transfer von Genen in die Keimbahn<br />

ist in Deutschland gesetzlich verboten.<br />

Die ersten gut dokumentierten<br />

Gentherapiestudien wurden Anfang<br />

der 1990er Jahre begonnen. Bis 2005<br />

wurden schätzungsweise mehr als<br />

1100 Gentherapie-Studien weltweit<br />

durchgeführt, davon ein Drittel in<br />

Europa mit einem Schwerpunkt in<br />

Deutschland. Ein aktuell von der<br />

DFG gefördertes Schwerpunktprogramm<br />

mit zum Teil international<br />

führenden Gruppen auf diesem Gebiet<br />

beschäftigt sich mit dem Eindringen<br />

und dem Verbleib gentherapeutischer<br />

Mit den Erfolgen in der klinischen<br />

Erprobung gehen jedoch auch Rückschläge<br />

einher, die zum Teil auf die<br />

bislang geringe Spanne zwischen<br />

therapeutischer Wirksamkeit und<br />

unerwünschten Nebenwirkungen<br />

zurückzuführen sind. Dies hebt nicht<br />

nur die Notwendigkeit einer genauen<br />

Abschätzung von Nutzen und<br />

Risiken hervor, sondern macht vor<br />

allem auch den nach wie vor hohen<br />

Forschungsbedarf auf dem Gebiet<br />

der Gentherapie deutlich. Dabei sollte<br />

Grundlagenforschung in direkter,<br />

interdisziplinärer Verknüpfung mit<br />

Untersuchungen im Tiermodell und<br />

mit klinischen Studien durchgeführt<br />

werden. Aktueller Forschungsbedarf<br />

besteht insbesondere mit Blick auf die<br />

Entwicklung effizienter und sicherer<br />

Vektoren für den Gentransfer.<br />

Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft<br />

Entwicklung der Gentherapie<br />

Development of Gene Therapy<br />

Stellungnahme der Senatskommission<br />

für Grundsatzfragen der Genforschung<br />

Memorandum by the Senate<br />

Commission on Genetic Research<br />

Mitteilung 5 / Report 5<br />

Wiley-VCH Verlag<br />

Weinheim 2007<br />

77 Seiten, 24,90 Euro<br />

ISBN 978-3-527-31907-7<br />

24 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


FORSCHUNG & TECHNIK<br />

Der Steinregen, der nie endete<br />

Eine Katastrophe im Asteroidengürtel vor 470 Millionen Jahren<br />

verursachte langanhaltenden Meteoritenschauer.<br />

Im Erdzeitalter Ordovizium, vor<br />

467 Millionen Jahren, traf ein heftiger<br />

Meteoritenschauer die Erde.<br />

Die Ursache dafür war die Kollision<br />

von zwei größeren Asteroiden irgendwo<br />

zwischen den Planeten Mars und<br />

Jupiter. Den Beweis für einen direkten<br />

Zusammenhang der beiden Ereignisse<br />

lieferte nun ein Forscherteam<br />

durch die präzise Datierung mehrerer<br />

Meteoriten. Noch heute stammt ein<br />

Viertel der Meteoriten, die die Erde<br />

treffen, von diesem Zusammenstoß.<br />

Sie sind an ihrer charakteristischen<br />

Zusammensetzung erkennbar. Bislang<br />

war es aber nicht möglich, den<br />

Zeitpunkt der kosmischen Kollision<br />

genau zu bestimmen - Planetenforscher<br />

gingen von etwa einer halben<br />

Milliarde Jahre aus. Nun konnten die<br />

Forscher um Ekaterina Korochantseva<br />

von der Universität Heidelberg zeigen,<br />

dass die Meteoriten, die zu den<br />

so genannten L-Chondriten gehören,<br />

vor exakt 470 Millionen Jahren entstanden.<br />

Auch auf der Erde fanden<br />

Forscher die Spuren der Katastrophe:<br />

Eine <strong>Arbeit</strong>sgruppe unter der Leitung<br />

von Birger Schmitz, ebenfalls<br />

von der Universität Heidelberg, entdeckte<br />

in den 1990er Jahren fossile<br />

Meteoriten in einem schwedischen<br />

Steinbruch, eingebettet in Kalkstein<br />

aus dem Ordovizium. Jetzt belegen<br />

die Wissenschaftler, dass diese fossilen<br />

Meteoriten vor 467 Millionen<br />

Jahren abgelagert wurden. Die Forscher<br />

schließen daraus, dass die vom<br />

Himmel gefallenen Steine Bruchstücke<br />

der kosmischen Kollision sind.<br />

Noch einige Millionen Jahre nach<br />

dem Zusammenstoß prasselten etwa<br />

hundertmal so viele Meteoriten wie<br />

gewöhnlich auf die Erde. Die meisten<br />

davon waren nur wenige Zentimeter<br />

groß, doch auch größere Einschläge<br />

sind überliefert. Der Eintrag von kosmischem<br />

Staub in die Erdatmosphäre<br />

dürfte mehrere Millionen Jahre lang<br />

erhöht gewesen sein.<br />

Wie sich der steinerne Dauerregen<br />

auf das Klima der Erde auswirkte,<br />

ist nicht bekannt. Das <strong>Leben</strong> war<br />

damals noch sehr einfach und spielte<br />

sich größtenteils im Meer ab. Birger<br />

Schmitz vermutet, dass eine Explosion<br />

der Artenvielfalt im mittleren bis<br />

späten Ordovizium auf das kosmische<br />

Bombardement zurückzuführen<br />

sein könnte.<br />

Gedanken-Biometrie<br />

Individuelles Muster der Gehirnströme könnte bei der Identifizierung helfen<br />

Die Hirnströme sind bei Menschen<br />

individuell so verschieden, dass sie als<br />

biometrische Merkmale verwendet<br />

werden können. So lassen sie sich neben<br />

Fingerabdrücken, der Beschaffenheit<br />

der Iris im Auge oder der Geometrie<br />

des Gesichts zur Identifizierung<br />

von Menschen nutzen. Das sagen<br />

Wissenschaftler des europäischen<br />

Forschungsprojekts HUMABIO, die<br />

an der Hard- und Software eines solchen<br />

Erkennungssystems arbeiten.<br />

Bei dem System, das Wissenschaftler<br />

um Dimitrios Tzovaras vom Zentrum<br />

für Forschung und Technologie in<br />

Thessaloniki entwickeln, bekommt<br />

der Proband eine mit Elektroden<br />

ausgestattete Mütze aufgesetzt. Diese<br />

misst die Gehirnströme und zeichnet<br />

gleichzeitig das Hirnstrommuster, ein<br />

so genanntes Elektroenzephalogramm<br />

(EEG), auf. Die Probanden haben<br />

während der Messung Denkaufgaben<br />

zu bewältigen und sollen dabei die<br />

Augen schließen und nicht reden, um<br />

die Aufnahme möglichst nicht zu stören,<br />

erklärt Tzovaras.<br />

Die EEGs werden drahtlos auf einen<br />

Computer übertragen und dort mit<br />

früheren Aufnahmen verglichen, bei<br />

denen der Proband vor die gleiche Aufgabe<br />

gestellt worden war. Eine speziell<br />

entwickelte Software analysiert die<br />

für jeden Menschen typischen Muster<br />

der Hirnströme und kann so mit hoher<br />

Sicherheit die Antwort liefern, ob<br />

es sich um denselben Menschen handelt.<br />

Auch wenn die Mütze weniger<br />

Elektroden enthält, als sonst für die<br />

EEG-Aufnahmen verwendet werden,<br />

liefere das Gerät ausreichend genaue<br />

Ergebnisse, erklären die Forscher. In<br />

Tests einer ebenfalls an dem Projekt<br />

beteiligten Gruppe von Wissenschaftlern<br />

aus Polen wurde eine Trefferquote<br />

von 88 Prozent erzielt. Andere Forscher<br />

zweifeln jedoch an der Genauigkeit<br />

und Praxistauglichkeit der Idee.<br />

Stehen die Probanden unter Stress,<br />

könne sich das EEG extrem verändern<br />

und eine Identifikation sei nur<br />

noch schwer möglich, erklärt etwa der<br />

Neurowissenschaftler Olaf Hauk von<br />

der Universität Cambridge gegenüber<br />

dem „New Scientist“. Andere merken<br />

an, EEGs seien für den Nutzer unangenehm<br />

und nicht für den massenhaften<br />

Einsatz geeignet, auch wenn dazu<br />

nur eine Mütze verwendet werde.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 25


FEUILLETON<br />

Erlösung ist hier Enthüllung<br />

Ein wunderbarer Beginn der Staatsopern-Barocktage:<br />

Luk Percevals Monteverdi-Produktion<br />

Von Peter Uehling<br />

Monteverdis Marienvesper ist eine<br />

utopische Komposition. Eine aufwändige<br />

Sammlung von Psalm-Vertonungen<br />

und geistlichen Konzerten,<br />

im Ausdruck von größter Prachtentfaltung<br />

bis zu sublimster Innigkeit<br />

reichend, die sich der Liturgie nicht<br />

recht anbequemen lässt, deren Gebrauchs-Bestimmung<br />

also dunkel<br />

bleibt. Fast möchte man meinen, die<br />

überbordende Herrlichkeit dieser<br />

Musik soll im Gesamtwerk Monteverdis<br />

ein Gegengewicht bilden zu jener<br />

Überfülle an Liebesunglück, das<br />

der Komponist in acht Madrigalbüchern<br />

durchdekliniert hat: Wenn in<br />

der Sonata a 8 immer wieder der Ruf<br />

„Sancta Maria, ora pro nobis“ - „Heilige<br />

Maria, bitte für uns“ - wiederholt<br />

wird, dann hört man der Musik<br />

schon an, dass dieses Rufen weniger<br />

vergeblich sein wird als alles Flehen,<br />

das das liebeskranke Personal der<br />

Madrigale an die allgegenwärtigen<br />

Schäferinnen und Nymphen richtet,<br />

die Clori, Dorinda oder Filli heißen.<br />

Aber wo soll er sein, dieser Ort eines<br />

glücklichen Liebens? Der Regisseur<br />

Luk Perceval hat in seiner Produktion<br />

der Marienvesper für die Staatsoper<br />

Unter den Linden von seiner<br />

Bühnenbildnerin Annette Kurz einen<br />

Raum entwerfen lassen, der Musiker,<br />

Choristen und Statisten auf fünf ansteigenden<br />

Rängen versammelt. Der<br />

Ort spiegelt den Zuschauerraum.<br />

Die Menschen dort bilden eine Versammlung<br />

in Zivil, sie zerfällt in Individuen<br />

ohne Individualität. Denn<br />

ihre Gesichter sind leer und grau,<br />

auch wenn sie schönste Musik singen,<br />

spielen oder hören. Das Schöne<br />

ist zunächst ein Anspruch ohne Einlösung.<br />

Erst der Verlauf des Abends<br />

bringt Bewegung in diese starre<br />

Ordnung, wenn je nach Besetzung<br />

der Stücke die Sänger- oder Instrumentalgruppen<br />

sitzen oder stehen<br />

oder die Statisten sich zu bewegen<br />

beginnen. Und wenn, schon nach<br />

dem Stück, die Menschen auf der<br />

Bühne den begeisterten Applaus der<br />

Menschen im Zuschauerraum entgegennehmen,<br />

scheint ihr Lachen doch<br />

noch zum Stück zu gehören und die<br />

endliche Erlösung anzuzeigen.<br />

Die Erlösung ist ein Weg nach oben.<br />

Die parallelen Stufen der Ränge<br />

werden durchkreuzt von diagonalen<br />

Stiegen. Die handlungslose Marienvesper<br />

hat Perceval an fünf Stellen<br />

mit Monteverdis „Combattimento di<br />

Tancredi e Clorinda“ durchbrochen.<br />

Hier gibt es Handlung, ja Action. Der<br />

christliche Ritter Tancred kämpft<br />

gegen die als Mann verkleidete Sarazenin<br />

Clorinda, und in der Entwicklung<br />

gänzlich neuer Mittel, diesen<br />

Kampf darzustellen, mit schnellen<br />

Tonwiederholungen der Streicher,<br />

hat Monteverdi das Verdienst dieser<br />

Komposition gesehen. Erst nach der<br />

tödlichen Verwundung erkennt Tancred<br />

in seinem Feind die Frau, die er<br />

liebt. Sterbend begehrt sie die Taufe<br />

und singt „S‘apre il ciel“ - „Der<br />

Himmel öffnet sich“. Erlösung ist<br />

hier Enthüllung. Wenn Tancred den<br />

Helm öffnet und Clorinda erkennt,<br />

zieht eine Frau auf der Bühne (Nathalie<br />

Hünermund) ihr weißes Kleid<br />

aus und schreitet nackt die Stiege<br />

nach oben. Der Enthüllung voran<br />

geht die Suche. Das „Sancta Maria,<br />

ora pro nobis“ tönt an verschiedenen<br />

Orten, mal chorisch, mal solistisch,<br />

wird in verschiedene Richtungen,<br />

gleichsam suchend gerufen. Während<br />

des „Nisi dominus“ - „Wenn der<br />

Herr nicht das Haus baut“ - laufen<br />

die Statisten quer durch den Vertikalbau.<br />

Und es gibt Momente der<br />

Müdigkeit, im strophischen „Ave<br />

maris stella“ schlafen die vielen, die<br />

während des langen, ruhigen und<br />

sparsam besetzten Stücks nicht beschäftigt<br />

sind, im Dämmerlicht ein,<br />

fallen gegeneinander, liegen einem<br />

anderen auf den Knien.<br />

Luk Percevals Produktion ist ein<br />

Wunder, ein in <strong>Berliner</strong> Opernhäusern<br />

schon nicht mehr erhofftes<br />

Wunder. Ihre stärkste und vielleicht<br />

programmatische Seite ist, dass sie<br />

den Zuschauer zwar fesselt, aber zugleich<br />

loslässt, dass sie ihn nicht eng<br />

und streng am Band eines „Konzepts“<br />

führt, sondern manchen Blick<br />

ermöglicht, keinen aber erzwingt.<br />

Sie setzt das Verstehen auf eine Spur,<br />

eröffnet aber viele Weichen und Abwege.<br />

Der Regisseur als Instanz des<br />

Verstehens tritt ab zugunsten der<br />

Verstehensvielfalt des Publikums.<br />

Zunächst bietet die Inszenierung das<br />

Bild musizierender Menschen. Dann<br />

ist sie ein Bild liebesuchender Menschen.<br />

Man kann durch diese Bilder<br />

hindurch etwas von den sexuellen<br />

Motiven der Marienverehrung ahnen,<br />

sie verhüllen diese Aufklärung<br />

jedoch sogleich durch ihre rituelle<br />

Form.<br />

Die Identifizierung der Sänger oder<br />

Statisten mit den Figuren aus dem<br />

„Combattimento“ bleibt vage, da gibt<br />

es etwa mehrere Clorindas, mit ihrer<br />

Sängerin agieren stets noch mehr<br />

Frauen, manchmal sogar alle, die auf<br />

der Bühne sind, da separieren sich<br />

im Alltagsgrau des Bühnenpersonals<br />

mit einem Mal die Männer und<br />

Frauen voneinander und es entsteht<br />

eine seltsame geschlechtliche Spannung.<br />

Die Frau im weißen Kleid, die<br />

26 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


FEUILLETON<br />

am Ende wie Clorindas Seele nackt<br />

gen Himmel steigt, scheint in ihrer<br />

dunklen Haut zugleich bezogen auf<br />

einen Satz des Marienvesper: „Nigra<br />

sum“ - „Ich bin braun, aber gar lieblich<br />

. darum führt mich der König<br />

in sein Gemach“. Wie Perceval Bedeutung<br />

ins Schweben bringt, das<br />

gleicht der Art und Weise, in der<br />

Musik etwas bedeuten kann. Und so<br />

ist ein weiteres Verdienst der Inszenierung,<br />

dass sie der Musik nicht nur<br />

Raum gibt, sondern sie wirklich verlangt.<br />

Viel hängt daher von der Musik<br />

ab, und alles gewinnt sie durch<br />

die in jedem Moment grandiose Aufführung.<br />

René Jacobs ist bekanntlich<br />

ein Dirigent, dem nicht zuzuschauen<br />

ist und der hier und da auch eher für<br />

Verwirrung als Orientierung sorgt.<br />

Seine Schwer/leicht-Gestik besitzt<br />

jedoch den Vorteil, die von der modernen<br />

Taktmetrik unterschiedene<br />

Rhythmik dieser Musik zu vermitteln,<br />

ihre unregelmäßigen Phrasen<br />

in einem höheren Maß wieder in anmutige<br />

Proportionen zu bringen.<br />

Darüber hinaus ist der Klang von einer<br />

Wärme, die zum Hören verlockt<br />

und derer man auch die knapp zwei<br />

pausenlosen Stunden, die der Abend<br />

dauert, nicht müde wird. Erste Kräfte<br />

sind überall beschäftigt: Die Akademie<br />

für Alte Musik und das Concerto<br />

vocale liefern den mal virtuosen,<br />

mal ausgesparten Klanggrund für<br />

den von Frank Markowitsch einstudierten,<br />

wendig und präzise singenden<br />

Vocalconsort Berlin.<br />

Als Erzähler des „Combattimento“<br />

leistete Stéphane Degout erstaunliches,<br />

war ein zugleich souverän<br />

phrasierender wie mitleidender Berichterstatter<br />

und zudem stimmlich<br />

von beeindruckender Leichtigkeit bei<br />

baritonaler Fundierung. Von den Solisten<br />

sind außerdem neben den Sopranen<br />

Sunhae Ims und Maria Christina<br />

Kiehrs die Clorinda von Sylvia<br />

Schwartz und der Tancred Johannes<br />

Chums hervorzuheben. Ein Abend,<br />

der Perspektiven des Musiktheaters<br />

öffnet wie selten, aber zugleich den<br />

Hörer im Hier und Jetzt ergreift,<br />

nicht loslässt, trägt.<br />

Vom 16. bis 25. März 2007 lädt MaerzMusik,<br />

das internationale Festival<br />

für aktuelle Musik, wieder alle<br />

Musikliebhaber zur Entdeckungsreise<br />

ein. Das Programm widmet sich<br />

drei aufeinander bezogenen Themenkomplexen:<br />

ALPENMUSIK stellt Musik aus dem<br />

Alpenraum vor, mit einem Schwerpunkt<br />

auf der Schweiz, aber auch<br />

mit Künstlern aus Österreich, Norditalien,<br />

Slowenien und Deutschland.<br />

Die Auswahl orientiert sich an der<br />

Idee, wie alpine Landschaft und lokale<br />

traditionelle Kultur als Inspiration<br />

und Materialquelle in neuer Musik<br />

Widerschein finden. Gleichzeitig<br />

geht es auch um die Frage nach Pflege<br />

und Neuinterpretation traditioneller<br />

Volksmusik.<br />

Im Gegenzug beschäftigen sich die<br />

Projekte der STADTMUSIK mit<br />

den Klanglandschaften der modernen<br />

Großstädte, ihren schier unerschöpflichen<br />

Reservoirs an Musiken und<br />

Geräuschen und deren Effekt auf<br />

das zeitgenössische Musikschaffen.<br />

Der Fokus liegt dabei auf einem neuen<br />

Typ von Ensemblemusik an der<br />

Schnittstelle von Komposition und<br />

Improvisation, akustischen Instrumenten<br />

und digitaler Technolgie.<br />

Mit den Veranstaltungen der TURM-<br />

MUSIK wagt sich das Festival u.a.<br />

auf Berlins höchste Erhebung: den<br />

Fernsehturm am Alexanderplatz.<br />

Dort, in Schwindel erregender Höhe<br />

von 207 Metern, wird das Stück<br />

Babylonische Schleife uraufgeführt,<br />

das Moritz Gagern für das Drehrestaurant<br />

konzipierte.<br />

Über 30 Veranstaltungen, darunter<br />

vier neue Musiktheaterproduktionen<br />

sowie Konzerte mit international renommierten,<br />

außergewöhnlichen<br />

Orchestern, Ensembles und MusikerInnen<br />

versprechen zahlreiche weitere<br />

künstlerische Höhepunkte. Insgesamt<br />

15 Werke – zum größten Teil Auftragsarbeiten<br />

– werden im Rahmen<br />

der MaerzMusik 2007 uraufgeführt:<br />

u.a. <strong>Arbeit</strong>en von Chaya Czernowin,<br />

Vinko Globokar, BeatFurrer, Michael<br />

Wertmüller, Jennifer Walshe, Mischa<br />

Käser und Hermann Nitsch.<br />

Ihre deutsche Erstaufführung<br />

feiern insgesamt 6 Stücke:<br />

u.a. Klaus Langs fichten., das beim<br />

steirischen herbst im Oktober 2006<br />

mit großem Erfolg uraufgeführt wurde,<br />

Mela Meierhans eindrucksvolles<br />

Musiktheaterstück Tante Hänsi – Ein<br />

Jenseitsreigen mit 19 Jodlern aus der<br />

Innerschweiz, zudem Werke von Luigi<br />

Nono und Heinz Holliger.<br />

Neben Einzelkarten gibt es zwei Festivalpässe:<br />

Der große Festivalpass für €<br />

60,– (ermäßigt€ 45,–) ermöglicht den<br />

Eintritt zu allen Konzerten, der kleine<br />

Pass zu € 40,– (ermäßigt € 30,–)<br />

gilt für 5 Konzerte freier Wahl.<br />

Weitere Informationen und Karten:<br />

www.maerzmusik.de oder<br />

Telefon: (030) 254 89 100<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 27


FEUILLETON<br />

Komm nach Hause, Jill!<br />

Constanza Macras zeigt im Prater zwei Stücke über Heimat und Migration:<br />

„I‘m not the Only One“<br />

Von Michaela Schlagenwerth<br />

Blond und hübsch steht Jill, eine<br />

junge Frau aus dem amerikanischen<br />

Provinzkaff Clarion, in einer Telefonzelle<br />

und versucht verzweifelt ihren<br />

Eltern zu erklären, wie gut es ihr geht<br />

und wie großartig es ist, den eigenen<br />

Traum vom Tanzen zu verwirklichen.<br />

Ja, sie hat einen Job, in der Fabrik<br />

und als Werbesandwich auf der Straße<br />

und manchmal tanzt sie sogar verkleidet<br />

auf Kindergeburtstagen. „Was<br />

soll das alles?“, fragt ruhig und tief<br />

und von weit her der Vater aus dem<br />

Off. „Komm nach Hause, Jill.“ Aber<br />

Jill will nicht, genauso wenig wie die<br />

anderen versprengten Gestalten, die<br />

in Constanza Macras‘ neuem, im<br />

Volksbühnen-Prater uraufgeführten<br />

Stück „I‘m not the only one“ verloren<br />

über die Bühne irren.<br />

Onkel schläft bei Omma<br />

Knut zum Beispiel ist aus Gelsenkirchen<br />

geflohen. Er erinnert sich daran,<br />

wie er vierzehn war und ein Popper,<br />

und wie er mit Onkel Berthold seine<br />

Traumturnschuhe kaufte: Leopardenmuster,<br />

das im Dunkeln leuchtete,<br />

echte Allstars Chucks. Wie er sich<br />

erst für den dicken uncoolen Onkel<br />

schämte: „Warum musste er nur mitkommen?“.<br />

Wie er sich dann für die<br />

zu großen Schuhe schämte: „Da muss<br />

man erst reinwachsen.“ Und wie er<br />

sich vor allem dafür schämte, dass der<br />

Onkel, seit die Omma tot ist, beim<br />

Oppa im Bett schläft. So sagt man<br />

im Ruhrgebiet: Omma, nicht Oma,<br />

und Oppa statt Opa - und das wäre<br />

schon schlimm genug.<br />

Auf einer Videoeinspielung im Hintergrund<br />

sieht man Menschen durch<br />

die Gelsenkirchener Fußgängerzone<br />

laufen, die genau so aussehen, wie<br />

Knut spricht. Dann ein Wackeln,<br />

die Kamera bleibt an einer dunklen<br />

Mauernische hängen, da kleben zwei<br />

abgeranzte Plakate: Curt Cobain<br />

haust auch hier! Und Knut, gespielt<br />

vom Schauspieler Knut Berger, steht<br />

davor und spielt auf seiner piepsigen<br />

Blockflöte, mit einem gehäkelten<br />

Blockflötenschoner um den Hals den<br />

Nirvana-Hit: „Smells Like Teen<br />

Spirit“.<br />

In „I‘m not the Only One“ geht es um<br />

Heimat und Migration. Um die Frage,<br />

was einen forttreibt von zu Hause,<br />

wie es einem ergeht in der Fremde,<br />

und warum man dort verweilt und<br />

nicht zurückkehrt, so lange es noch<br />

möglich ist. Denn irgendwann ist<br />

es zu spät, sagt Constanza Macras.<br />

„Du bist überall fremd, selbst wenn<br />

du wieder zurückgehst, wird es nie<br />

wieder deine Heimat sein.“ Die vier<br />

Akteure des ersten Teils, dem am<br />

kommenden Sonnabend ein weiterer<br />

folgen wird, befinden sich noch im<br />

Ablöseprozess. Aber den Weg zurück,<br />

soviel steht schon fest, den werden<br />

sie nicht mehr finden. Constanza<br />

Macras - die zuletzt gemeinsam mit<br />

Schaubühnen-Chef Thomas Ostermeier<br />

einen „Sommernachtstraum“<br />

sehr frei nach Shakespeare inszenierte<br />

- hat die Biografien ihrer Darsteller<br />

mit Joseph Campbells „A Hero With<br />

A Thousand Faces“ kurz geschlossen,<br />

in dem der amerikanische Mythologe<br />

unterschiedlichste Heldensagen untersucht<br />

und eine systemische Abfolge<br />

des Heldentums entwickelt.<br />

Das in den Vierzigerjahren entstandene<br />

Buch avancierte durch Hollywood<br />

zum Klassiker, es wurde ein<br />

Leitfaden für Drehbuchschreiber. In<br />

„I‘m not the Only One“ werden die<br />

mutig von zu Hause ausgebrochenen<br />

Helden auf die eigene Realität herunter<br />

geschrumpft: Lauter arme Würstchen.<br />

Jared Gradinger verwandelt sich in<br />

einem gemusterten Ganzkörperanzug<br />

der Tapete an, vor der er steht, und<br />

bald wird sich erweisen, dass das gar<br />

keine gute Idee ist. Die Koreanerin<br />

Hyoung-Min Kim möchte, dass man<br />

ihr bei der Post eine Bluse einpackt<br />

und verschickt, mit Versicherung! Sie<br />

hat nur diesen einen Satz auswendig<br />

gelernt und sagt ihn immer wieder<br />

und immer wütender, wenn der Postbeamte<br />

Knut ihr die Bluse mit der<br />

Bitte zurückgibt, sie selbst einzupacken.<br />

Sex kommt immer gut<br />

Das ist der Clash der Kulturen eine<br />

Nummer kleiner - wie ihn auf die eine<br />

oder andere Weise fast jeder kennt.<br />

Um die geht es an dem Abend. Es<br />

gibt viele lustige Nummern, die die<br />

täglichen Missverständnisse in der<br />

Fremde slapstickhaft und genau auf<br />

den Punkt bringen. Es ist viel Grobes,<br />

Direktes, Schlichtes dabei, auch einige<br />

Längen. Mehr als einmal knirscht<br />

und knarzt die Dramaturgie. Man<br />

wundert sich auch, warum das alles<br />

so direkt inszeniert und gespielt ist.<br />

Fast so, als hätten Regisseurin und<br />

Darsteller selbst diese schrecklichschmerzhafte<br />

Phase am Anfang des<br />

Erwachsenwerdens noch gar nicht<br />

überwunden. Es gibt auch ziemlich<br />

viel Sex, auch wenn er manchmal<br />

nicht unbedingt zum Thema passt.<br />

Aber mit einem masturbierenden<br />

Darsteller ist man eben irgendwie<br />

immer auf der sicheren Seite.<br />

Andererseits führt einem die argentinische<br />

Choreografin mit ihren<br />

läppischen Geschichten wunderbar<br />

gnadenlos diesen Zustand des Aufbruchs<br />

vor Augen: eine <strong>Leben</strong>sphase<br />

des Schmerzes, der Verwirrung<br />

und der hanebüchenen Sehnsüchte.<br />

Dahin möchte man auf keinen Fall<br />

zurück. Der Abend zeigt allerdings<br />

auch, dass das, wo man gelandet ist<br />

und was man geleistet hat, nicht weniger<br />

erbärmlich ist. Nun ja. So ist es<br />

nun mal, das <strong>Leben</strong>.<br />

28 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


LEBEN<br />

Wie Skier schneller werden<br />

Neues System sorgt dafür, dass die Bretter ihre Wachsschicht ständig selbst erneuern<br />

Britische Tüftler haben einen Ski<br />

entwickelt, der sich während<br />

der Fahrt automatisch selbst wachst.<br />

Dazu bauten sie unter dem Stiefel<br />

des Skifahrers ein Reservoir ein, aus<br />

dem flüssiges Wachs an die Spitze des<br />

Skis gedrückt wird. Von dort aus verteilt<br />

es sich dann während der Fahrt<br />

über das gesamte Brett. Auf diese<br />

Weise wird die Geschwindigkeit bei<br />

einer Abfahrt erhöht, erklären Peter<br />

Styring von der Universität Sheffield<br />

und Alex Routh von der Universität<br />

Cambridge. Erste Tests haben<br />

bereits eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung<br />

gezeigt. Wenn Skier<br />

vor Beginn einer Abfahrt gewachst<br />

werden, reduziert sich die Reibung<br />

zwischen Schnee und Brett, und die<br />

maximal mögliche Geschwindigkeit<br />

nimmt zu. Während der Fahrt nutzt<br />

sich die Wachsschicht jedoch ab, so<br />

dass der gewonnene Vorteil wieder<br />

verschwindet. Um das zu vermeiden,<br />

entwickelten Styring und Routh nun<br />

ihren selbstwachsenden Ski, der das<br />

Gewicht des Fahrers für die Wachsdosierung<br />

ausnutzt: „Wenn sich ein<br />

Skifahrer in die Kurve legt, übt er einen<br />

größeren Druck auf das Wachsreservoir<br />

aus“, erklärt Styring das<br />

Prinzip.<br />

Geleitet wird das flüssige Schmiermittel<br />

durch einen winzigen Schlauch<br />

mit einem Durchmesser von lediglich<br />

einem Viertel Millimeter, der<br />

zusätzlich noch mit einem Ventilsystem<br />

ausgestattet ist. Damit wollen<br />

die Entwickler verhindern, dass das<br />

Wachs zu schnell ausläuft. Eine Füllung<br />

reicht momentan für etwa drei<br />

Stunden, sagt Styring.<br />

Die ersten Tests haben die Skier bereits<br />

hinter sich, bislang allerdings<br />

lediglich auf Kunststoffmatten und<br />

künstlichem Schnee. Dabei habe sich<br />

die Geschwindigkeit im Vergleich mit<br />

normalen Skiern auf dem Kunststoff<br />

um 23 bis 48 Prozent steigern lassen,<br />

je nachdem, welche Oberfläche gewählt<br />

wurde, erklären die Forscher.<br />

Auf künstlichem Schnee habe es immerhin<br />

noch eine Steigerung von acht<br />

Prozent gegeben, und ein Pilottest in<br />

den Alpen habe einen etwa zweiprozentigen<br />

Geschwindigkeitszuwachs<br />

gezeigt. Die Entwickler glauben jedoch,<br />

diesen Wert mit einer sorgfältigen<br />

Anpassung der Wachssorte noch<br />

verbessern zu können. Momentan<br />

verhandeln Styring und Routh nach<br />

eigenen Angaben mit Skiherstellern,<br />

die an einer kommerziellen Vermarktung<br />

des Systems interessiert sind.<br />

Bundesgerichtshof<br />

Kontoauszug darf nicht täuschen<br />

Aus Kontoauszügen muss deutlich erkennbar<br />

sein, wenn bereits gebuchte<br />

Beträge noch nicht wertgestellt worden<br />

sind. Das hat der Bundesgerichtshof<br />

entschieden, wie er in Karlsruhe<br />

bekanntgab. Damit hat der Bundesverband<br />

der Verbraucherzentralen in<br />

allen Instanzen gegen die Sparkasse<br />

Hannover gewonnen.Diese hatte auf<br />

ihren Kontoausdrucken zwar bei den<br />

einzelnen Posten zutreffend zwischen<br />

Buchungs- und Wertstellungstag unterschieden.<br />

Am unteren Ende des<br />

Blattes hatte sie jedoch - optisch her-<br />

vorgehoben - in den Kontostand aber<br />

auch noch nicht wertgestellte Beträge<br />

aufgenommen. Bei einer Verfügung<br />

darüber können dementsprechend<br />

Überziehungszinsen anfallen.<br />

Irreführung<br />

Die obersten Zivilrichter sahen darin<br />

eine Irreführung. Der Inhalt der<br />

Kontoauszüge sei zwar objektiv richtig,<br />

urteilten sie. Maßgebend sei aber,<br />

dass ein erheblicher Teil der Kontoinhaber<br />

dies falsch verstehe. Darin liege<br />

ein Verstoß gegen das Gesetz gegen<br />

den unlauteren Wettbewerb.<br />

(Az.: I ZR 87/04)<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 29


LEBEN<br />

Wie erfolgreich ist Cross-Media?<br />

Aus der Zeitschrift ins Fernsehen und gleichzeitig ins World Wide Web<br />

Auf allen Kanälen vertreten<br />

Tim Mälzer, zuletzt als kulinarischer<br />

WM-Experte bei den<br />

RTL-Übertragungen im Sondereinsatz,<br />

ist nun wieder das Markengesicht<br />

des RTL-Schwestersenders Vox.<br />

Ab dem Herbst soll der Fernsehkoch<br />

wie Jamie Oliver mit arbeitslosen Jugendlichen<br />

ein Restaurant starten,<br />

was der TV-Sender aufwendig dokumentieren<br />

will.<br />

Seinen steilen Aufstieg verdankt Mälzer<br />

auch einer Kochzeitschrift. Als<br />

Vox im Dezember 2003 die Kochshow<br />

„Schmeckt nicht - gibt‘s nicht“<br />

mit dem Hamburger Restaurantchef<br />

am Herd ins Programm nahm, war<br />

Mälzer weitgehend unbekannt. Erst<br />

als „Essen und Trinken für jeden<br />

Tag“ von Gruner + Jahr (G+J) im Mai<br />

2004 begann, in jeder Ausgabe Sonderseiten<br />

mit Mälzers TV-Rezepten<br />

zum Nachkochen zu drucken, stiegen<br />

die Quoten des Fernsehkochs - von<br />

einigen hunderttausend Zuschauern<br />

vor der Kooperation auf seitdem regelmäßig<br />

über 1,25 Millionen. Zum<br />

Nachhören gibt es die Rezepte aus<br />

der TV-Show wiederum auf der Homepage<br />

der Living-Gruppe von G+J,<br />

in welcher das Kochheft erscheint.<br />

Die Kooperation hat sich auch für das<br />

Gourmetheft gelohnt. „TV-Reichweite<br />

und Auflage sind in einer gemeinsamen<br />

Kurve gestiegen“, sagt Werner<br />

Beber, Geschäftsführer der Verlagsgruppe<br />

Living. Die monatliche Zeitschrift<br />

im Taschenbuchformat, die<br />

vor Beginn der Kooperation bei einer<br />

Auflage von 100 000 Exemplaren stagnierte,<br />

hat sich seitdem mit 350 000<br />

bis 400 000 Heften pro Ausgabe zum<br />

Marktführer bei den Kochmagazinen<br />

entwickelt.<br />

Und weil sich auch die „Schmeckt<br />

nicht - gibt‘s nicht“-Kochbücher von<br />

Mälzer beim Verlag Random House<br />

(gehört wie G+J und Vox zum Bertelsmann-Konzern)<br />

hunderttausendfach<br />

verkauften, bekam die Dreier-<br />

Kooperation den „Synergy Award“<br />

des Konzerns. Eine zweite Kooperation<br />

des G+J-Kochtitels „Viva“ mit der<br />

Vox-Kochshow „Feuer und Flamme“<br />

im Herbst 2005 scheiterte allerdings<br />

- die Sendung war ein Flop.<br />

Gescheiterte Versuche, TV-Erfolge in<br />

die Printmedien zu verlängern und<br />

umgekehrt, gab es vor allem in den<br />

neunziger Jahren, beispielsweise mit<br />

„Brigitte TV“ (G+J). Erfolgreich sind<br />

seit jeher „Spiegel TV“ und „stern<br />

TV“, doch auch Stefan Raab und die<br />

TV-Firma Brainpool mußten teures<br />

Lehrgeld für die kurzlebige Zeitschrift<br />

„tv total“ bezahlen, die sie ohne jegliche<br />

Printerfahrung partout allein<br />

stemmen wollten. Inzwischen ist<br />

man in den Medienhäusern schlauer<br />

und sucht sich lieber passende externe<br />

Partner für medienübergreifende<br />

Kooperationen. Der Musiksender<br />

Viva und „Bild am Sonntag“ profitieren<br />

seit fünf Jahren wechselseitig<br />

von jugendlichem Image und hoher<br />

Auflage.<br />

Jetzt mehren sich solch‘ ungleiche<br />

Partnerschaften: „Spiegel Online“,<br />

Kooperationspartner von Printtiteln<br />

wie „Mare“, „Merian“ oder „Der<br />

Feinschmecker“, bietet seit Mai auch<br />

dem satirischen Internetfernsehen<br />

„Ehrensenf“ eine Plattform. Die<br />

Zahl der „Ehrensenf“-Zuschauer,<br />

die zuvor bei rund 20 000 pro wochentäglicher<br />

Folge lag, hat sich laut<br />

Produzentin Carola Sayer deutlich<br />

erhöht. Internet-Platzhirsch „Spiegel<br />

Online“ (monatlich 340 Millionen<br />

Seitenaufrufe) zahlt bei diesem Deal<br />

Geld für einen attraktiven Web-TV-<br />

Gast, der zudem schon seit Sendestart<br />

im November 2005 unter all seinen<br />

Recherchequellen am häufigsten auf<br />

„Spiegel Online“ hinweist.<br />

Ungleich ist auch die Partnerschaft<br />

zwischen ProSieben und 1-2-3.tv. Seit<br />

Mitte April produziert der vor anderthalb<br />

Jahren gestartete, vornehmlich<br />

digital empfangbare Auktionssender<br />

an jedem Werktag um 6 Uhr ein einstündiges<br />

Live-Auktionsprogramm<br />

für ProSieben unter dem Titel „Pro-<br />

Sieben Auktionshaus“. „Wir gehören<br />

zu keiner Sendergruppe und haben<br />

es aus eigener Kraft zu einem Shoppingfenster<br />

gebracht, wo noch nie eines<br />

war. Und wir haben es nicht nur<br />

gekauft“, verkündet Auktionssenderchef<br />

Andreas Büchelhofer mit sichtlichem<br />

Stolz auf die Kooperation.<br />

30 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


LEBEN<br />

Ebay-Fieber<br />

Alles rund ums Versteigern<br />

Details sind wichtig<br />

„Auktionen generieren einen Marktpreis<br />

für ein Objekt, auch wenn der<br />

Verkäufer nicht weiß, was die Interessenten<br />

dafür zahlen wollen“,<br />

sagt der Kölner Auktions-Experte<br />

Axel Ockenfels. „Es kommt allerdings<br />

auf die Details der Versteigerung<br />

an.“ Wenn Auktionen richtig<br />

angelegt sind, sind sie für Käufer und<br />

Verkäufer einfach zu handhaben.<br />

Profis haben gegenüber Anfängern<br />

nur wenige Vorteile. Ein paar Dinge<br />

gibt es allerdings zu beachten. Denn<br />

viele Auktionsteilnehmer überlisten<br />

sich im Eifer des Gefechts selbst, wie<br />

Untersuchungen gezeigt haben.<br />

FAZ.NET-Spezial<br />

Es geht längst nicht nur um Ebay.<br />

Auktionen gibt es inzwischen<br />

auch für Funklizenzen und für Patente,<br />

es arbeitet gar ein ganzer<br />

Einkaufssender mit Geboten und<br />

Zuschlägen. Selbst den alten Auktionshäusern<br />

geht es gut - sie erzielten<br />

im vergangenen Jahr Rekorderlöse<br />

bei ihren Versteigerungen. Christie‘s<br />

wird Experten zufolge in diesem Monat<br />

möglicherweise einen neuen Rekordgewinn<br />

bekanntgeben.<br />

Mögen bei den klassischen Auktionshäusern<br />

auch die gestiegenen Kunstpreise<br />

eine wichtige Rolle spielen, so<br />

gilt trotzdem: Eine neue Welle an<br />

Auktionen hat die Märkte erfasst.<br />

Größere Konkurrenz<br />

Auch Ökonomen sind begeistert von<br />

den Versteigerungen. „Anders als an<br />

Verhandlungen können an Auktionen<br />

alle Leute teilnehmen, und alle<br />

werden berücksichtigt. Das schafft<br />

größere Konkurrenz“, sagt der Bonner<br />

Ökonom Benny Moldovanu.<br />

Und das ist gut für den Versteigerer.<br />

Auch neue Computer- und Internettechnik<br />

habe zum Erfolg der Auktionen<br />

beigetragen, sagt Moldovanu,<br />

denn sie brächten noch mehr Leute<br />

zusammen: „Heute können alle an einer<br />

Auktion teilnehmen, auch wenn<br />

sie nicht am selben Ort sind.“<br />

Je länger die Experten sich in den vergangenen<br />

Jahren mit Auktionen beschäftigt<br />

haben, desto deutlicher hat<br />

sich gezeigt: Auktionen machen das<br />

Handeln einfacher. Umso komplexer<br />

werden die „Waren“, die mit ihrer<br />

Hilfe verkauft werden: Landezeiten<br />

auf Flughäfen zum Beispiel sind ein<br />

besonders kompliziertes Gut, weil sie<br />

zeitlich aufeinander abgestimmt sein<br />

müssen.<br />

So ist es bei Auktionen besonders<br />

wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren.<br />

Wer nicht überlegt handelt,<br />

für den sind Versteigerungen gefährlich:<br />

Auktionsgewinner zahlen oft zu<br />

viel. Das zeigt ein beliebtes Auktions-<br />

Experiment, mit dem sich ganz leicht<br />

Geld verdienen lässt. Vorsicht aber<br />

beim Nachmachen: Diese Auktion<br />

könnte Freunde verprellen.<br />

Der Fluch des Gewinnens<br />

Es funktioniert so: Der Versteigerer<br />

füllt ein Glas mit Münzen. Dann<br />

präsentiert er das Glas dem Publikum<br />

und lässt jeden Gast sein Gebot für<br />

das Glas auf einen Zettel schreiben.<br />

Diese Zettel sammelt der Versteigerer<br />

ein. Schließlich verkauft er das<br />

Glas an den Meistbietenden. Ökonomen<br />

haben dieses Experiment schon<br />

Hunderte Male ausprobiert - so gut<br />

wie immer geht der Versteigerer mit<br />

einem Plus aus der Aktion. Die Gebote<br />

treffen im Durchschnitt zwar<br />

recht genau den tatsächlichen Wert<br />

des Glases. Aber es gewinnt ja nicht<br />

der Treffsicherste, sondern der Meistbietende.<br />

Das ist derjenige, der den<br />

Wert der Münzen im Glas am kräftigsten<br />

überschätzt hat. „Winner‘s<br />

Curse“ nennen Ökonomen dieses<br />

Phänomen: den Fluch des Siegers.<br />

Bieter sollten ihr Höchstgebot also<br />

grundsätzlich recht niedrig ansetzen<br />

- sonst ziehen sie den Fluch vielleicht<br />

auf sich.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 31


LEBEN<br />

Ein Labor wird zur Aromaküche<br />

Produkte des täglichen Bedarfs werden zu Kosmetik<br />

Das Menü<br />

14.2.07 - Für die Majestät in mir<br />

Pflegen und Genießen mit der Königin<br />

– ein flammendes Plädoyer für mehr<br />

Rosenduft im <strong>Leben</strong>.<br />

Neue Veranstaltungsreihe<br />

in der Apotheke am Reichstag<br />

ab Januar 2007<br />

Kochen und Körperpflege gehören<br />

zu unseren täglichen Ritualen. Die<br />

Qualität dieser Tätigkeiten bestimmt<br />

über die Qualität unseres <strong>Leben</strong>s. In<br />

der LaborKüche erfahren Sie, wie<br />

sich mit <strong>Leben</strong>smitteln und Zutaten,<br />

die Sie im Supermarkt oder in der<br />

Apotheke kaufen können, tolle Kosmetik<br />

am eigenen Herd rühren lässt.<br />

So wird Ihre Körperpflege tatsächlich<br />

zur Nahrung für die Haut.<br />

Sie lernen, klassisches Wissen im Alltag<br />

anzuwenden und erhalten viele<br />

Inspirationen, um sich ihre eigene<br />

Kosmetiklinie zusammen zu stellen.<br />

Dabei haben Sie die einmalige Gelegenheit,<br />

hinter die Kulissen eines<br />

„echten“ Apothekenlabors zu schauen<br />

und garantiert viel Kurzweil und<br />

Spaß!<br />

Das Labor in der Apotheke am<br />

Reichstag ist an jedem 2. Mittwoch<br />

im Monat für die Herstellung unserer<br />

Menüs reserviert.<br />

Ein ganz besonderes Vergnügen<br />

erwartet Sie in unserem Kosmetikzirkus<br />

im Wonnemonat Mai. Zu dieser<br />

Performance am 16.5.2007 bringen<br />

Sie essbare Produkte mit, von denen<br />

Sie meinen, dass sie kosmetiktauglich<br />

sind und Ekaterina El Batal zaubert<br />

daraus vor Ihren Augen Kosmetik.<br />

Unterhaltung und Information sind<br />

garantiert!<br />

Informationen rund um<br />

die Veranstaltungsreihe<br />

Im Preis von 59,00 € pro Workshop<br />

enthalten sind alle Materialien, ein<br />

köstliches Mahl, Getränke sowie 3<br />

Produkte, die Sie mit nach Hause<br />

nehmen können – hübsch verpackt<br />

und dekoriert; fertig zum selbst genießen<br />

oder zum Verschenken nach<br />

Herzenslust.<br />

Auch besteht die Möglichkeit andere<br />

Produkte, wie zum Beispiel unsere<br />

speziellen Teemischungen, hochwertiges<br />

Rosen- und Lavendelöl oder delikate<br />

Rosenkonfitüre zu erwerben.<br />

Für Ihre Anmeldung und detaillierte<br />

Informationen kontaktieren Sie uns<br />

in der Apotheke am Reichstag oder<br />

bei Rosa Veda.<br />

Kontaktadressen:<br />

Apotheke am Reichstag<br />

Anke Grabow, Inhaberin<br />

Marienstraße 30<br />

10117 Berlin<br />

www.apotheke-am-reichstag.de<br />

info@apotheke-am-reichstag.de<br />

Telefon: + 49(0)30 - 280 99 258<br />

Telefax: + 49(0)30 - 288 79 286<br />

Rosa Veda<br />

Reisen und Rosen<br />

10117 Berlin<br />

Ekaterina El Batal<br />

www.rosenreise.de<br />

rosaveda@batal.info<br />

Telefon: + 49(0)30 - 280 456 57<br />

Telefax: + 49(0)30 - 280 456 57<br />

14.3.07 - Salben und Balsameª<br />

Erlernen Sie die Herstellung der<br />

Vorfahren unserer jetzigen Cremes.<br />

Sie werden überrascht sein, wie<br />

viele Anwendungsmöglichkeiten<br />

sich bieten.<br />

11.4.07 - Parfüms und Düfteª<br />

Wählen Sie sich doch einmal Düfte<br />

aus einem Potpourri erlesener ätherischer<br />

Öle und mischen Sie ein Parfüm<br />

- entweder für sich selbst oder für<br />

einen besonders lieben Menschen.<br />

9.5.07 - Das Geheimnis<br />

der Cremeherstellung<br />

Voraussetzung zur Teilnahme an<br />

diesem Kurs ist die Teilnahme am Kurs<br />

Salben und Balsame. Um ein tieferes<br />

Verständnis zu erlangen empfehlen<br />

wir Ihnen ebenso die Teilnahme am<br />

Kurs Parfüms und Düfte.<br />

12.9.07 - Genuss und Schönheit<br />

in letzter Minute<br />

… wenn wenig Zeit zum Kosmetikrühren<br />

zur Verfügung steht. Schnelle und<br />

wirksame Pflegeprodukte – gewusst<br />

wie!<br />

10.10.07 - Mein ganz persönlicher<br />

Beautytag<br />

Zeit für mich und mein Wohlbefinden<br />

mit selbst kreierten Schönheitsmitteln<br />

aus der eigenen Küche.<br />

14.11.07 - Köstliche Badefreuden<br />

Mit selbst gemachten Badezusätzen<br />

voller Duft und Pflege wird das das<br />

Baden noch einmal so schön.<br />

ªBasiskurs zum Kurs zur Cremeherstellung<br />

32 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


LEBEN<br />

Die 72. Internationale Grüne Woche in Berlin<br />

ist für das Publikum geöffnet worden<br />

Bis zum 28. Januar zeigten 1.600 Aussteller<br />

aus 56 Ländern ihr Angebot<br />

der Agrar- und Ernährungsindustrie.<br />

Erste Besucher waren am Morgen der<br />

Eröffnung: Bundesagrarminister Seehofer,<br />

Bauernpräsident Sonnleitner<br />

und Berlins Regierender Bürgermeister<br />

Wowereit.<br />

Der Rundgang führte sie u.a. in die<br />

Länderhalle, die in diesem Jahr unter<br />

dem Motto „Deutschland schmeckt<br />

bunt“ steht und regionale Spezialitäten<br />

aus 14 Bundesländern präsentiert.<br />

Auch bei Rilling Sekt war der Tresen<br />

voll von Besuchern die sich gerne ein<br />

Glas Sekt schmecken ließen.<br />

Der Verkaufsleiter Herr Peter Mairhofer<br />

von Ludwig Rilling GmbH &<br />

Co. stellte uns seine Firma die Familien-Sektkellerei<br />

und Weinkellerei<br />

genussvoll und mit lobenen Worten<br />

ausdrucksstark und überzeugend vor<br />

Schwerpunktthemen der diesjährigen<br />

Grünen Woche sind nachwachsende<br />

Rohstoffe und Bioenergie. Die Messe<br />

war täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr<br />

geöffnet. Die Veranstalter rechneten<br />

mit insgesamt 400.000 Besuchern.<br />

Erstmals in ihrer 81-jährigen Geschichte<br />

war die Grüne Woche von<br />

einer deutschen Regierungschefin,<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel<br />

(CDU), sowie von EU-Kommissionspräsident<br />

José Manuel Barroso eröffnet<br />

worden. Im Rahmenprogramm<br />

der Agrarschau finden mehr als 250<br />

Kongresse und Tagungen statt.<br />

Zahlreiche Besucher ließen sich die<br />

Angebote der Hersteller nicht entgehen<br />

und ließen sich Ihren Gaumen<br />

verwöhnen.<br />

So gab es auch eine große Auswahl<br />

des Anbieters Aniland GmbH vertreten<br />

durch den Manager Herrn Philipp<br />

Göllner der seinen Armenian Brandy<br />

Samveli anbot und die Besucher sich<br />

gerne einen Schluck genehmigten.<br />

Manager Philipp Göllner - Aniland GmbH<br />

Bekesi Spirituosengrosshandlung mit<br />

Sitz in Tegernheim die Ihre Ungarischen<br />

Obstbrände vorstellten, kam<br />

man nicht vorbei.<br />

Man kann also sagen die Grüne Woche<br />

2007 war eine tolle Veranstaltung,<br />

nur ein wenig zu viele Menschen<br />

traten sich dabei ab und zu auf<br />

die Füße.<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 33


LEBEN<br />

Blütenhof<br />

Gesundheit aus der Mitte<br />

Gesundheit heutzutage<br />

Kann jemand nach einem Herzinfarkt<br />

gesund sein? Ist die Abwesenheit<br />

von Krankheit die einzige Maxime,<br />

an der sich Gesundheit messen lässt?<br />

Welche Voraussetzungen erhalten die<br />

Gesundheit? Bereits 1986 entwickelte<br />

die WHO (Weltgesundheitsorganisation)<br />

eine umfassende, ganzheitliche<br />

Definition des Gesundheitsbegriffs.<br />

Erst heute – über 30 Jahre später –<br />

setzt sich dieses Verständnis langsam<br />

im Bewusstsein der Menschen und<br />

im Angebot des Gesundheitssektors<br />

durch.<br />

Gesundheit<br />

Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen<br />

körperlichen, geistigen und<br />

sozialen Wohlbefindens und nicht<br />

allein das Fehlen von Krankheit und<br />

Gebrechen. Um ein umfassendes körperliches<br />

und soziales Wohlbefinden<br />

zu erlangen, ist es notwendig, dass<br />

sowohl einzelne als auch Gruppen<br />

ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre<br />

Wünsche und Hoffnungen wahrnehmen<br />

und verwirklichen sowie ihre<br />

Umwelt meistern bzw. sie verändern<br />

können. In diesem Sinne ist Gesundheit<br />

als ein wesentlicher Bestandteil<br />

des alltäglichen <strong>Leben</strong>s zu verstehen<br />

und nicht als vorrangiges <strong>Leben</strong>sziel.<br />

Gesundheit als Zustand des Wohlbefinden<br />

ist eine Übersetzung des<br />

englischen wellbeeing, bzw. wellness-<br />

Begriffs. Das heute so inflationär gebrauchte<br />

Wellness-etikett bezeichnet<br />

also ursprünglich ein ganzheitliches<br />

Gesundheitskonzept, das die körperlichen,<br />

emotionalen, intellektuellen,<br />

spirituellen, sozialen, beruflichen<br />

und ökologischen Dimensionen des<br />

<strong>Leben</strong>s eines Menschen in Beziehung<br />

setzt. Der Mensch wird heute<br />

als ganzheitliches, sich selbst regulierendes<br />

und auch sich selbst aktualisierendes<br />

System gesehen. Er muss<br />

möglichst allen Dimensionen seiner<br />

Existenz gerecht werden, um gesund<br />

zu sein. Aus einer inneren Notwendigkeit<br />

heraus entwickelt er sein Potential.<br />

Damit wird Gesundheit eine<br />

Frage des <strong>Leben</strong>sstils und der ganzheitlich<br />

verstandenen <strong>Leben</strong>squalität.<br />

Spirituelle Faktoren, wie Werte, persönliche<br />

Sinngebung und <strong>Leben</strong>sziele<br />

spielen dabei eine zentrale Rolle. Auf<br />

dem Hintergrund dieses Verständnisses<br />

bedeutet Gesundheitsförderung<br />

natürlich weitaus mehr als nur<br />

regelmäßige Tablettengaben. Auch<br />

hier hat die WHO bereits 1986 ein<br />

Programm entwickelt:<br />

Gesundheitsförderung<br />

Gesundheitsförderung unterstützt die<br />

Entwicklung von Persönlichkeit und<br />

sozialen Fähigkeiten durch Information,<br />

gesundheitsbezogene Bildung<br />

sowie die Verbesserung sozialer Kompetenzen<br />

und lebenspraktischer Fertigkeiten.<br />

Sie will dadurch den Menschen<br />

helfen, mehr Einfluss auf ihre<br />

eigene Gesundheit und <strong>Leben</strong>swelt<br />

auszuüben. Ziel dieser Bemühungen<br />

soll ein Wandel der Einstellungen und<br />

der Organisationsformen sein, die<br />

eine Orientierung auf die Bedürfnisse<br />

des Menschen als ganzheitliche Persönlichkeit<br />

ermöglichen.Somit fällt<br />

unter Gesundheitsförderung auch die<br />

Förderung von Haltungen und Verhaltensweisen,<br />

die zu einer erfahrbaren,<br />

momentanen und nachhaltigen<br />

<strong>Leben</strong>squalität und zu Wohlbefinden<br />

führen und einen langfristig gesunden<br />

<strong>Leben</strong>sstil schaffen. Gesundheit<br />

bleibt dabei – wie das <strong>Leben</strong> auch<br />

- ein Prozess, der sich den einzelnen<br />

<strong>Leben</strong>s- und Entwicklungsphasen<br />

entsprechend gestaltet.<br />

Gesundheitszentrum<br />

Blütenhof Berlin<br />

In diesem Sinne ist die Stärkung von<br />

Wohlbefinden und Gesundheit durch<br />

Anregung und Training der autonomen<br />

Selbstregulation im körperlichen,<br />

seelischen und sozialen Bereich Ziel<br />

des Gesundheitszentrums Blütenhof.<br />

Im Gesundheitszentrum gehen Angebote<br />

für Patienten mit Aus- und Fortbildungsangeboten<br />

Hand in Hand.<br />

Das Angebot für Patienten<br />

• Praxen mit unterschiedlichen<br />

Therapieangeboten<br />

• Patienten- und<br />

Gesundheitsberatung<br />

• Regelmäßige Wellnesskurse:<br />

z. B. Yoga, Pilates, Feldenkrais,<br />

Qi Gong<br />

• Yoga und Entspannungsreisen<br />

• Meditationskurse<br />

• Massagekurse für Laien<br />

• Kräuterkurse<br />

• Laborküche: Kosmetik herstellen<br />

am eigenen Herd<br />

• Kurse zur Selbstbehandlung, z. B.<br />

mit Homöopathie, Schüsslersalzen<br />

oder Bachblüten<br />

Ausbildungsangebot<br />

• Ausbildung zum Gesundheitsberater<br />

• Ausbildung in<br />

craniosacraler Osteopathie<br />

• Astrologieausbildung<br />

Fortbildungen<br />

• Medizinischer <strong>Arbeit</strong>skreis<br />

Berlin (Wala)<br />

34 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


LEBEN<br />

Gesundheitsberatung<br />

Für Ihre Fragen steht Ihnen während<br />

der Bürozeiten Patricia Kölsch gerne<br />

zur Verfügung. Als Gesundheitsberaterin<br />

i. A. und ehemalige Apothekenfacharbeiterin<br />

hat sie den entsprechenden<br />

fachlichen Hintergrund,<br />

Ihnen in Gesundheitsfragen Orientierungshinweise<br />

zu geben.<br />

Aubildung zum ärztlich<br />

geprüften Gesundheitsberater<br />

In Kooperation mit der EANU (Europäischen<br />

Akademie für Naturheilverfahren<br />

und Umweltmedizin) bietet<br />

der Blütenhof eine Ausbildung zum<br />

ärztlich geprüften Gesundheitsberater<br />

an. Die wissenschaftliche Leitung<br />

der EANU hält Dr. med. Andreas-<br />

Hans Wasylewski, Facharzt für Allgemeinmedizin,<br />

Naturheilverfahren<br />

und Umweltmedizin. Die Projektleitung<br />

hat Birgit Böhmig (Heilpraktikerin).<br />

Die Ausbildung orientiert<br />

sich an dem oben beschriebenen<br />

Verständnis von Gesundheit und<br />

Gesundheitsförderung. Sie umfasst<br />

sechs Wochenenden und erstreckt<br />

sich über ein halbes Jahr. Der Gesundheitsberater<br />

unterstützt den Klienten,<br />

Orientierung im Gesundheitsund<br />

Wellnessdschungel zu finden.<br />

Damit bietet der Gesundheitsberater<br />

einen fundierten fachlichen Hintergrund<br />

für alle, die im engeren oder<br />

weiteren Sinne im Gesundheitssektor<br />

oder in der Verbraucherberatung<br />

tätig sind - z. B. Kosmetikerinnen,<br />

Physiotherapeuten, Wellnessanbieter,<br />

Trainer, Psychologen, Anbieter<br />

von Nahrungsergänzungsprodukten,<br />

Reformhaus- und <strong>Leben</strong>smittelverkäufer<br />

u.v.m. Natürlich nützt das<br />

Wissen, das in einer Gesundheitsberaterausbildung<br />

erworben wird, auch<br />

auf dem ganz persönlichen Weg, die<br />

eigene Gesundheit bestens zu gestalten.<br />

Der nächste Ausbildungszyklus<br />

beginnt im April 2007. Lehrinhalte<br />

sind Anatomie/ Physiologie, Zivilisationskrankheiten,<br />

Therapieverfahren,<br />

Ernährungsberatung, Psychologie und<br />

Beratung sowie Praxisaufbau.<br />

Ausführliche Informationen erhalten<br />

Sie unter: www.eanu.de oder<br />

www.bluetenhof-berlin.de.<br />

Die nächsten Seminare<br />

HILFE – MEIN KIND IST KRANK<br />

Selbsthilfe mit Homöopathie<br />

mit Birgit Böhmig, Heilpraktikerin<br />

in Kooperation mit der City-VHS,<br />

Kursnr. Mi300-006F, vier Termine,<br />

montagvormittags 10-11:30 Uhr,<br />

am 12.2 u. 26.2 u. 12.3 u. 26.3.2007<br />

LÖSUNGEN IN FAMILIEN- und<br />

SYSTEMAUFSTELLUNGEN<br />

mit Michael Weber, Facharzt für<br />

psychosomatische Medizin<br />

Nächster Termin am<br />

24. und 25.02.2007<br />

Samstag, 10.00 h bis ca. 19.00 h<br />

Sonntag, 10.00 h bis ca. 15.00 h<br />

MASSAGE für LAIEN<br />

mit Birgit Böhmig, Heilpraktikerin<br />

Sa/So 17./18. Februar 2007<br />

von 10.00 - 16.00 Uhr<br />

Schwerpunktthema Rückenzur<br />

allgemeinen Aufrichtung<br />

MEDITATIONSKURS für ANFÄNGER<br />

mit Dayaraja, buddhistischer<br />

Yoga- und Meditationslehrer,<br />

und Birgit Böhmig, Heilpraktikerin<br />

Kurs 3 beginnt: Mo 16. April 2007<br />

Je acht Termine Wöchentlich<br />

Montagabend 19.30 - 21.30 Uhr<br />

Folgetermine:<br />

23.4./ 30.4./ 7.5/ 14.5./ 21.5./ 4.6./ 11.6./<br />

d.h. am 28.5./ ist kein Kurs<br />

Mehr über die Kurse und Dozenten<br />

finden Sie in der Blütenhofbroschüre,<br />

die Sie sich zuschicken lassen können.<br />

Adressen<br />

Blütenhof Berlin<br />

Informations- und Seminarzentrum<br />

Reinhardtstr. 3, 10117 Berlin<br />

Telefon: 25 76 20 85<br />

Email: info@bluetenhof-berlin.de<br />

www.bluetenhof-berlin.de<br />

Bürozeiten:<br />

Di 10 – 15 Uhr, Mi 16 – 21 Uhr<br />

Do 10 – 15 Uhr, Fr 10 – 15 Uhr<br />

Galenus-Apotheke<br />

Reinhardtstr. 5, 10117 Berlin<br />

Telefon: 28 27 871<br />

Email: info@galenus-berlin.de<br />

www.galenus-berlin.de (mit Internetshop)<br />

Naturheilpraxis Birgit Böhmig<br />

Heilpraktikerin und Astrologin<br />

Reinhardtstr. 3, 10117 Berlin<br />

Telefon: 28 09 82 70<br />

Email: info@birgitboehmig.de<br />

www.birgitboehmig.de<br />

Anja Nothelfer<br />

Heilpraktikerin und Reikimeisterin<br />

Telefon: 37 30 49 25<br />

Email: mail@anjanothelfer.de<br />

www.anjanothelfer.de<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 35


LEBEN<br />

Friedrichstraße 76 - 78<br />

Telefon 030 - 20 94 80<br />

Telefax 030 - 20 94 81 02<br />

berlin@galerieslafayette.de<br />

www.galerieslafayette.de<br />

Schlemmen wie Gott in Frankreich im Lafayette Gourmet!<br />

Lassen Sie sich verwöhnen mit Spezialitäten und Köstlichkeiten aus den<br />

Regionen zwischen Atlantik und Rhein: Duftender Käse, knusprige<br />

Baguettes, köstliche Pasteten, fangfrische Meeresfrüchte und unser<br />

berühmter Weinkeller sind ein Fest für jeden Gourmet.<br />

Einmalig in Berlin ist auch die Auswahl französischer<br />

Delikatessen in unserer Epicerie.<br />

Wir wünschen Ihnen schon jetzt<br />

viel Genuss beim Entdecken.<br />

Für Feinschmecker und Franzosen in Berlin ist die<br />

Gourmet-Etage Magnet, Oase, Rettungsanker.<br />

Hier sind französische Produkte zu haben, die es sonst<br />

nirgends gibt. Allein rund 250 der schätzungsweise 400<br />

Käsesorten, die in Frankreich erzeugt werden, sind im Angebot.<br />

un bon appétit...<br />

Es stehen 300 Champagnersorten zur Auswahl:<br />

Im größten französischen Weinkeller in Deutschland sind<br />

vom guten Landwein bis zum Weinadel die besten Namen<br />

vertreten, und selbstverständlich fehlen Cognac und<br />

Armagnac selbst sehr alter Jahrgänge nicht.<br />

Die Fleisch- und Wurstspezialitäten, Patés, Schnecken,<br />

köstliche Entenleber-Pastete lassen<br />

das Genießerherz höher schlagen.<br />

Quartier 207- Friedrichstadt Passagen<br />

Jägerstraße 61, 10117 Berlin<br />

2.UG Ausgang Lafayette Gourmet<br />

Telefon 0 30 - 20 94 79 20<br />

Telefax 0 30 - 20 94 79 21<br />

chocolaterie.manon@arcor.de<br />

36 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


VERANSTALTUNGEN<br />

German songs are hip!« (Folk World)<br />

www.mathilda-musik.de<br />

Robert Kreis Chansons & Schlager der<br />

20er Jahre „Das frivole Grammophon“<br />

Termine: 28.02.-03.03.2007,<br />

14.03.-18.03.2007, 21.03.-22.03.2007<br />

Sein neues Programm hat Robert Kreis<br />

wieder aus dem Fundus der von ihm<br />

seit 30 Jahren gesammelten Schellackplatten,<br />

Literatur und Zeitmagazinen<br />

der Weimarer Zeit herauskristallisiert.<br />

Leitfaden des neuen Programms sind<br />

die Erotik, Sexualität und Frivolität der<br />

damaligen Zeit. Mit Parodien, Conferencen,<br />

Persiflagen und Couplets lässt<br />

Robert Kreis in seinem2-stündigem Programm<br />

die herrliche Verrücktheit dieser<br />

Epoche in neuem Glanz entstehen<br />

www.robert-kreis.com<br />

Konrad Beikircher Kabarett<br />

„Die Rheinische Neunte“<br />

Termin: 06.03.-07.03.2007<br />

Der Südtiroler im rheinischen „Exil“<br />

(wat natürlich keines ist, weil‘t schön<br />

es) hat erneut zur Feder gegriffen und<br />

die rheinische Neunte intoniert. Und<br />

das ganz ohne Orchester sondern nur<br />

mit der Musik seiner Sprache. Im neunten<br />

Teil seiner rheinischen Trilogie geht<br />

es wie immer um Wörter, Geschichten<br />

und Handwerker, es geht aber auch<br />

ein bisschen um Musik und die Frage,<br />

wie et denn der Rheinländer so hat mit<br />

Oper und Konzert. Geschichten die das<br />

<strong>Leben</strong> schrieb und die unseres erheitern.<br />

Eben ein bunter Strauß Rheinland.<br />

www.beikircher.de<br />

Arno Funke Satire-Show<br />

„Erbrechen lohnt sich“<br />

Termin: 09.03.2007<br />

12 Jahre ist es nunmehr her, dass „Dagobert“<br />

alias Arno Funke1994 wegen<br />

schwerer Erpressung des Karstadt-<br />

Konzerns festgenommen wurde. Während<br />

seiner Haft begann der geniale<br />

Gauner mit einem Intelligenzquotienten<br />

von 145 Karikaturen für das Satire-Magazin<br />

Eulenspiegel zu zeichnen.<br />

Berühmt wurde etwa seine Karikatur<br />

„Kohlzillas Rache“auf der Titelseite<br />

des Magazins, die Helmut Kohl als vernichtendes<br />

Monster über Berlin zeigte.<br />

In seinem Bühnenprogramm lernt<br />

man Funke nicht nur als lebendigen<br />

Geschichtenerzähler kennen, sondern<br />

erlebt eine einmalige Multimediashow,<br />

in der witzige Filmspots und natürlich<br />

seine genialen Karikaturen auf Großbildleinwand<br />

zu sehen sind.<br />

www.arnofunke.de<br />

MATHILDA Chansonpop<br />

(Albumveröffentlichung und<br />

Releaseparty) „M wie Mord“<br />

Termin: 11.03.2007<br />

„M wie Mord“, das neue Album von<br />

MATHILDA, hat alles, was ein moderner<br />

Großstadtkrimi braucht: gefährliche<br />

Frauen, gefährliche Männer<br />

und geheimnisvolle Kühe. »Schöne, in<br />

sich angeschärfte Großstadt-Rätsel«<br />

(Theater heute) »A very fresh young<br />

band - go out and listen to them:<br />

Das Helmi Spektakel mit Puppen und<br />

Menschen P18!<br />

„Arsen und Spitzenhäubchen“<br />

Termine: 29.03.-01.04.2007,<br />

09.05.-16.05.2007, 25.05.-28.05.2007,<br />

30.05.-03.06.2007<br />

Zwei alte Damen erlösen in schöner<br />

Regelmäßigkeit und aus reiner Nächstenliebe<br />

ältere, einsame Herren mit<br />

vergiftetem Holunderbeerwein von<br />

ihrem <strong>Leben</strong>. Alles läuft bestens, bis<br />

ihr Neffe Mortimer erscheint. Alexis<br />

Bug und die Puppenspielkünstler von<br />

Das Helmi präsentieren Ihnen „Arsen<br />

und Spitzenhäubchen“ - die beliebte<br />

Boulevardkomödie mit dem schwarzen<br />

Humor. Die gefeierte Inszenierung arbeitet<br />

nach der Muppet-Show-Devise:<br />

Menschen - von Puppen umzingelt, ist<br />

dabei aber schwärzer, böser und anarchistischer<br />

als das Vorbild.<br />

www.das-helmi.de<br />

Cora Frost Punkrockchansons<br />

„Wir waren auch in Zucker & Butter“<br />

Termine: 20.04.-21.04.2007,<br />

26.04.-29.04.2007, 03.05.-06.05.2007<br />

Kantige Erotik, skurrile Ideen, eine Prise<br />

Humor und ihre Stimme umspannt<br />

ein gesamtes Orchester. Von der dunklen<br />

raunenden Diseusen-Tonlage bis in<br />

opernhafte Höhen, eisig kühl oder gefühlvoll<br />

ohne sentimental zu werden.<br />

38 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


VERANSTALTUNGEN<br />

Hier stellt sie ihr neues Programm vor,<br />

in dem sie mit plötzlichen Stimmungswechseln<br />

aufwartet, Randfiguren die<br />

Möglichkeit gibt, auch einmal im grellen<br />

Scheinwerferlicht im Mittelpunkt<br />

zu stehen, und über Einsamkeit und<br />

verlorene Liebe sinniert.<br />

www.corafrost.de<br />

Fil & Sharkey Kultkomik<br />

„Der Dicke und sein Zackenbarsch“<br />

Termine: 03.04.-09.04.2007,<br />

11.04.-15.04.2007<br />

Fil, der vollblütigste Entertainer und<br />

Botschafter des Märkischen Viertels,<br />

den diese Stadt je hervorgebracht hat,<br />

kehrt mit seiner Hai-Handpuppe Sharkey<br />

mit einem derben Dutzend neuer<br />

Songs und Kapriolen zurück. Wie immer<br />

unvergleichlich komisch, manchmal<br />

aufs Übelste dahinimprovisiert,<br />

dann wieder erschreckend professionell.<br />

Wie das <strong>Leben</strong> selbst.<br />

OPER UND TANZ<br />

Reiner Kröhnert Kabarett<br />

„Angie goes Hollywood“<br />

30.04.-02.05.2007; 17.05.-19.05.2007<br />

Argwöhnisch beäugt von sämtlichen<br />

Konkurrenten aus sämtlichen Lagern,<br />

marschiert Angela Merkel schier unaufhaltsam<br />

an den Institutionen vorbei<br />

in schwindelerregende Höhen und ein<br />

Mann begleitet sie – Reiner Kröhnert.<br />

Der begibt sich mit seinem aktuellen<br />

Programm in die Welt des Films: Der<br />

Zelluloidveteran Werner Herzog will<br />

es noch einmal wissen. Crash soll der<br />

neue Streifen heißen und vom Untergang<br />

des Abendlandes soll er handeln.<br />

Frau Merkel soll natürlich die Hauptrolle<br />

spielen. An ihrer Seite agieren u.a.<br />

Edmund „Bogart“ Stoiber, Schröder<br />

und Struck alias Gerd Laurel und Peter<br />

Hardy und der Jack Nicholson des politischen<br />

Kabaretts, Reiner „The Hulk“<br />

Kröhnert himself.<br />

www.reiner-kröhnert.de<br />

SO KÖNNEN SIE KARTEN KAUFEN:<br />

Am günstigsten erhalten Sie Ihre Tickets<br />

indem Sie bei uns telefonisch<br />

unter 030 / 206 100 11 bestellen (Mo-Fr<br />

11-19 Uhr) und den Betrag überweisen.<br />

Sie erhalten dann unsere Bankverbindung.<br />

Sobald das Geld eingegangen ist,<br />

werden Ihre Karten an der Abendkasse<br />

hinterlegt. Gegen einen Aufpreis von<br />

2,- € schicken wir Ihnen die Tickets<br />

auch direkt nach Hause.<br />

Für Verantaltungen im Tempodrom<br />

(Kleine Arena) erhalten Sie Tickets<br />

an der dortigen Theaterkasse: Tempodrom,<br />

Möckernstr. 10, 10963 Berlin.<br />

Ticket-Line 030 / 695 33 885.<br />

Geöffnet: Mo-Fr 12-18.30 Uhr, Sa 11-14 Uhr.<br />

Für Veranstaltungen im babylon berlin:<br />

mitte erhalten Sie Tickets an der dortigen<br />

Vorverkaufskasse: babylon berlin:<br />

mitte, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178<br />

Berlin (täglich 12.00 - 22.00 Uhr) Ticket-<br />

Line 030 / 24 25 96 9.<br />

Sie erhalten Tickets auch online unter<br />

www.ticketonline.de oder bei HEKTICKET.<br />

Bei Gruppen ab einer Größe von 10 Personen<br />

nehmen wir eine Reservierung<br />

entgegen. Rufen Sie uns unter unserer<br />

Info-Line 030 / 206 100 11 an.<br />

Montag, 12.02.2007, 19:00 Uhr<br />

DIE ZAUBERFLÖTE<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />

Dienstag, 13.02.2007, 11:00 Uhr<br />

KLEIN-SIEGFRIED<br />

Inszenierung: Saskia Kuhlmann<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

19:00 Uhr<br />

Maria De Buenos Aires Tango-Operita<br />

von Astor Piazolla<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper,<br />

Karl-Marx-Str. 131-133,<br />

12043 Berlin<br />

Mittwoch, 14.02.2007, 11:00 Uhr<br />

KLEIN-SIEGFRIED<br />

Inszenierung: Saskia Kuhlmann ...<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

19:00 Uhr<br />

Der Freischütz<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />

19:30 Uhr<br />

TOSCA<br />

Inszenierung: Carl Riha<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

Donnerstag, 15.02.2007, 11:00 Uhr<br />

KLEIN-SIEGFRIED<br />

Inszenierung: Saskia Kuhlmann<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

SCHWANENSEE<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper,<br />

Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin<br />

Freitag, 16.02.2007, 17:00 Uhr<br />

Siegfried<br />

Es dirigiert Donald Runnicles<br />

Deutsche Oper Berlin<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 39


VERANSTALTUNGEN<br />

OPER UND TANZ<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

19:30 Uhr<br />

SCHWANENSEE<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

Samstag, 17.02.2007, 18:00 Uhr<br />

DER ROSENKAVALIER<br />

Musikalische Leitung: Asher Fisch<br />

Inszenierung: Nicolas Brieger<br />

Bühnenbild: Raimund Bauer<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

19:00 Uhr<br />

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN<br />

Es dirigiert Kimbo Ishii-Eto<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper<br />

Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin<br />

Sonntag 18.02.2007, 11:00 Uhr<br />

DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE FÜR<br />

KINDER AB 8 VON ERNST TOCH<br />

Komische Oper Berlin<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />

15:30 Uhr<br />

TRAUMLAND DER OPERETTE<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />

10785 Berlin<br />

16:00 Uhr<br />

Götterdämmerung<br />

Es dirigiert Donald Runnicles<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

16:00 Uhr<br />

TOSCA<br />

Musikalische Leitung:<br />

Julien Salemkour<br />

Inszenierung: Carl Riha<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

19:00 Uhr<br />

DIE ZAUBERFLÖTE<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper,<br />

Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin<br />

Montag, 19.02.2007, 19:00 Uhr<br />

DIE FLEDERMAUS<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />

19:00 Uhr<br />

Jour fixe<br />

Nach dem Tänzerleben<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

Dienstag, 20.02.2007, 11:00 Uhr<br />

DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE FÜR<br />

KINDER AB 8 VON ERNST TOCH<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />

19:00 Uhr<br />

Maria De Buenos Aires Tango-Operita<br />

von Astor Piazolla<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

Das Rheingold<br />

Es dirigiert Donald Runnicles<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper,<br />

Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin<br />

Mittwoch, 21.02.2007, 18:00 Uhr<br />

Die Walküre<br />

Es dirigiert Donald Runnicles,<br />

den Wotan singt Terje Stensvold,<br />

die Titelrolle Evelyn Herlitzius<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

18:00 Uhr<br />

DER ROSENKAVALIER<br />

Musikalische Leitung: Asher Fisch<br />

Inszenierung: Nicolas Brieger<br />

Bühnenbild: Raimund Bauer<br />

Staatsoper Unter den Linden<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper,<br />

Karl-Marx-Str. 131-133<br />

12043 Berlin<br />

Freitag, 23.02.2007, 17:00 Uhr<br />

Siegfried<br />

Es dirigiert Donald Runnicles<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

SCHWANENSEE<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper,<br />

Karl-Marx-Str. 131-133,<br />

12043 Berlin (Neukölln)<br />

Samstag, 24.02.2007, 19:00 Uhr<br />

Maria De Buenos Aires Tango-Operita<br />

von Astor Piazolla<br />

Komische Oper Berlin<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin<br />

19:00 Uhr<br />

FALSTAFF<br />

Musikalische Leitung: Dan Ettinger<br />

Inszenierung: Jonathan Miller<br />

Bühnenbild: Herbert Kapplmüller<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper,<br />

Karl-Marx-Str. 131-133,<br />

12043 Berlin (Neukölln)<br />

40 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


VERANSTALTUNGEN<br />

OPER UND TANZ<br />

Sonntag, 25.02.2007, 11:00 Uhr<br />

DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE<br />

FÜR KINDER AB 8 VON ERNST TOCH<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />

16:00 Uhr<br />

Götterdämmerung<br />

Es dirigiert Donald Runnicles<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

18:00 Uhr<br />

DER ROSENKAVALIER<br />

Musikalische Leitung: Asher Fisch<br />

Inszenierung: Nicolas Brieger<br />

Bühnenbild: Raimund Bauer<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

19:00 Uhr<br />

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN<br />

Es dirigiert Kimbo Ishii-Eto<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />

Dienstag, 27.02.2007, 19:30 Uhr<br />

SCHWANENSEE<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Aleko. Eine Zigeunerhochzeit<br />

Oper von Sergej Rachmaninow<br />

Neuköllner Oper,<br />

Karl-Marx-Str. 131-133,<br />

12043 Berlin (Neukölln)<br />

Mittwoch, 28.02.2007, 19:30 Uhr<br />

MESSA DA REQUIEM<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

19:30 Uhr<br />

FALSTAFF<br />

Musikalische Leitung: Dan Ettinger<br />

Inszenierung: Jonathan Miller<br />

Bühnenbild: Herbert Kapplmüller<br />

Staatsoper Unter den Linden,<br />

Unter den Linden 7, 10117 Berlin<br />

KLASSISCHE KONZERTE<br />

Donnerstag, 15.02.2000, 20:00 Uhr<br />

Royal Scottish Academy of Music and<br />

Drama mit dem Symphonieorchester<br />

der UdK Berlin,<br />

Dir. Lutz Köhler<br />

Georg Friedrich Händel: Der Messias<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,<br />

Breitscheidplatz , 10789 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

OSTROBOTHNIAN CHAMBER<br />

ORCHESTRA<br />

Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

JANIS - PIECE OF MY HEART<br />

Nikolaisaal (Potsdam),<br />

Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />

14467 Potsdam (Umland)<br />

20:00 Uhr<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

Dir: Sir Simon Rattle, Jonathan Kelly<br />

(Oboe), Stefan Schweigert (Fagott),<br />

Toru Yasunaga (Violine), Georg Faust<br />

(Violoncello), Joseph Haydn (Symphonie<br />

Nr.91 Es-Dur, Sinfonia concertante<br />

für Oboe, Fagott, Violine und Violoncello<br />

B-Dur, Symphonie Nr.92 G-Dur)<br />

Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Freitag, 16.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Danae Quartett, Mitglieder<br />

des Rundfunkchores Berlin<br />

Werke von Hans Zender, Ludwig van<br />

Beethoven, Christian Jost,<br />

Lieder zu Texte von Hölderlin<br />

Akademie der Künste - Hanseatenweg,<br />

Hanseatenweg 10, 10557 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

FESTIVAL TANGO ARGENTINO<br />

Tango Orchestra Yira Yira Stravaganza<br />

und Stefan Wiesner (Tanz)<br />

sowie Ulrike Schladebach (Tanz)<br />

bei einem Festival Tango Argentino:<br />

Leidenschaft, Liebe, Leid - The new<br />

Program 2007.<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

4. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN /<br />

TAKEMITSU / EÖTVÖS<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Philharmonie der Nationen<br />

Dir: Justus Frantz;<br />

Werke von Johannes Brahms,<br />

Antonín Dvorák<br />

Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

Dir: Sir Simon Rattle, Jonathan Kelly<br />

(Oboe), Stefan Schweigert (Fagott),<br />

Toru Yasunaga (Violine), Georg Faust<br />

(Violoncello), Joseph Haydn (Symphonie<br />

Nr.91 Es-Dur, Sinfonia concertante<br />

für Oboe, Fagott, Violine und Violoncello<br />

B-Dur, Symphonie Nr.92 G-Dur)<br />

Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

21:00 Uhr<br />

Vocalconsort Berlin<br />

Werke der Renaissance<br />

Radialsystem V,<br />

Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin<br />

(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

Samstag, 17.02.2007, 16:00 Uhr<br />

Akademie für Alte Musik Berlin<br />

Werke von Antonio Vivaldi,<br />

mit Moderation (auch für Kinder ab 6<br />

Jahre) Radialsystem V,<br />

Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin<br />

(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

18:00 Uhr<br />

Orgelvesper, Michael Bernecker<br />

(Orgel)<br />

Werke von Bach, Franck und Dupré<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,<br />

Breitscheidplatz , 10789 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

6. SINFONIEKONZERT<br />

Nikolaisaal (Potsdam),<br />

Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />

14467 Potsdam (Umland)<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 41


VERANSTALTUNGEN<br />

KLASSISCHE KONZERTE<br />

20:00 Uhr<br />

CHOPIN ROMANTIC NIGHT<br />

Auenkirche, Wilhelmsaue 119,<br />

10715 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

RICHARD WAGNER:<br />

SÄMTLICHE LIEDER<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Das Sinfonie Orchester Berlin<br />

Dir: Kazuo Kanemaki;<br />

Werke von Ludwig van Beethoven<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Konzerthausorchester Berlin<br />

Dir: Michael Gielen, Peter Donohoe<br />

(Piano); Werke von Georg Friedrich<br />

Händel (Concerto a due cori F-Dur),<br />

Béla Bartók (Konzert für Klavier und<br />

Orchester Nr.1), Johannes Brahms<br />

(Sinfonie Nr.1 c-Moll)<br />

Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Europachorakademie,<br />

Dresdner Philharmonie<br />

Dir: Rafael Frühbeck de Burgos;<br />

Werke von Johannes Brahms<br />

Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Sonntag, 18.02.2007, 16:00 Uhr<br />

BUCHBINDERS<br />

BEETHOVEN-ZYKLUS TEIL II<br />

Nikolaisaal, Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />

14467 Potsdam (Umland)<br />

20:00 Uhr<br />

Werke von Antonio Vivaldi<br />

Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

ALFRED BRENDEL, Philharmonie<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

THE PASADENA ROOF ORCHESTRA<br />

Schiller Theater, Bismarckstr. 110,<br />

10625 Berlin<br />

Montag, 19.02.2007, 20:00 Uhr<br />

5. KAMMERKONZERT<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

KAM/BANSE/AVENHAUS<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Werke von Antonio Vivaldi<br />

Akademie für Alte Musik Berlin<br />

Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Deutsches<br />

Symphonie-Orchester Berlin<br />

Dir: Emmanuelle Haim;<br />

Werke von Georg Friedrich Händel<br />

(Solokantaten für Sopran und Orchester),<br />

Jean-Philippe Rameau<br />

(Les Indes galantes) Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Dienstag, 20.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Klaviersonaten von Ludwig<br />

van Beethoven, András Schiff (Piano)<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Mittwoch, 21.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Le Point du Jour,<br />

David Daniels (Countertenor)<br />

Lieder und Instrumentalstücke des<br />

italienischen Barock<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

KAIROS QUARTETT<br />

Konzerthaus,<br />

Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

Dir: Sir Simon Rattle; Werke von Leos<br />

Janácek (Sinfonietta op.60), Thomas<br />

Adès (Uraufführung eines Auftragswerks),<br />

Antonín Dvorák<br />

(Symphonie Nr.7 d-Moll op.70)<br />

Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Donnerstag, 22.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Ensemble Oriol<br />

Dir: Kolja Blacher (Violine und Leitung);<br />

Werke von Alfred Schnittke<br />

(Triosonate für Streichorchester),<br />

Ludwig van Beethoven (Kreutzer-Sonate<br />

A-Dur op. 47)<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Konzerthausorchester Berlin<br />

Dir: Matthias Bamert; Werke von<br />

Sergej Prokofjew (Romeo und Julia<br />

- Suite aus der Ballettmusik op.64),<br />

Richard Strauss (Aus Italien - Sinfonische<br />

Fantasie op.16)<br />

Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

Dir: Sir Simon Rattle; Werke von Leos<br />

Janácek (Sinfonietta op.60), Thomas<br />

Adès (Uraufführung eines Auftragswerks),<br />

Antonín Dvorák (Symphonie<br />

Nr.7 d-Moll op.70) Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Freitag, 23.02.2007 , 10:30 Uhr<br />

aus der tiefe internationale meisterkurse,<br />

louis lortie klavier, eintritt frei<br />

Hochschule für Musik „Hanns Eisler“<br />

Neuer Marstall (Galakutschensaal I),<br />

Schloßplatz 7, 10178 Berlin (Mitte)<br />

19:00 Uhr<br />

Staats- und Domchor Berlin<br />

Dir: Kai-Uwe Jirka; Kammerkonzert<br />

<strong>Berliner</strong> Dom, Am Lustgarten ,<br />

10178 Berlin (Mitte)<br />

42 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


VERANSTALTUNGEN<br />

KLASSISCHE KONZERTE<br />

20:00 Uhr<br />

Konzerthausorchester Berlin<br />

Dir: Matthias Bamert;<br />

Werke von Sergej Prokofjew (Romeo<br />

und Julia - Suite aus der Ballettmusik<br />

op.64), Richard Strauss (Aus Italien<br />

- Sinfonische Fantasie op.16)<br />

Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />

Dir: Sir Simon Rattle; Werke von Leos<br />

Janácek (Sinfonietta op.60), Thomas<br />

Adès (Uraufführung eines Auftragswerks),<br />

Antonín Dvorák (Symphonie<br />

Nr.7 d-Moll op.70) Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Samstag, 24.02.2007, 16:00 Uhr<br />

Bundespolizeiorchester Berlin<br />

Dir: Arend zu Hoene;<br />

Werke von Leonard Bernstein,<br />

George Gershwin u.a.<br />

Konzerthaus, Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

18:00 Uhr<br />

Bach-Collegium<br />

Dir. Achim Zimmermann<br />

J.S. Bach, Kantate Nr. 82<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche,<br />

Breitscheidplatz ,<br />

10789 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

Georg Friedrich Händel Imeneo,<br />

la resurrezione, Giulio Caesare<br />

Kooperation mit UDK Berlin<br />

UdK - Universität der Künste<br />

Fasanenstraße 1B, 10623 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

RICHARD WAGNER:<br />

SÄMTLICHE LIEDER<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

ITALIENISCHE NACHT<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Konzerthausorchester Berlin<br />

Dir: Matthias Bamert; Werke von<br />

Sergej Prokofjew (Romeo und Julia<br />

- Suite aus der Ballettmusik op.64),<br />

Richard Strauss (Aus Italien - Sinfonische<br />

Fantasie op.16) Konzerthaus,<br />

Gendarmenmarkt 2,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Das Sinfonie Orchester Berlin<br />

Dir: Renchang Fu, Yukako Morikawa<br />

(Klavier); Werke von Robert Schumann<br />

(Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 97, Klavierkonzert<br />

a-Moll op. 54, Symphonie<br />

Nr. 1 B-Dur op. 38) Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:30 Uhr<br />

TUOMI<br />

Nikolaisaal (Potsdam),<br />

Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />

14467 Potsdam (Umland)<br />

Sonntag, 25.02.2007, 16:00 Uhr<br />

PUSCHKIN MEETS TSCHAIKOWSKI<br />

Auenkirche, Wilhelmsaue 119,<br />

10715 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

16:00 Uhr<br />

ILLUSIONEN:<br />

SINFONISCHE PANTOMIME<br />

Nikolaisaal (Potsdam),<br />

Wilhelm-Staab-Str. 10 -11,<br />

14467 Potsdam (Umland)<br />

19:30 Uhr<br />

Georg Friedrich Händel Imeneo,<br />

la resurrezione, Giulio Caesare<br />

Kooperation mit UDK Berlin<br />

UdK - Universität der Künste<br />

Fasanenstraße 1B,<br />

10623 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Deutsches<br />

Symphonie-Orchester Berlin,<br />

Dir: Leif Segerstam,<br />

Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Monntag, 26.02.2007, 20:00 Uhr<br />

KONZERTE - DEUTSCHE OPER<br />

BERLIN- SONDERKONZERT<br />

Deutsche Oper Berlin,<br />

Bismarckstraße 35, 10627 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

20:00 Uhr<br />

LATHI SYMPHONIC ORCHESTRA<br />

Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Tilia Quartett<br />

Werke von Felix Mendelssohn<br />

Bartholdy, Aribert Reimann,<br />

Franz Schubert<br />

Staatsoper Unter den Linden<br />

Apollosaal, Unter den Linden 7,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

Mittwoch, 28.02.2007, 20:00 Uhr<br />

GRIGORIJ SOKOLOV<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Horngruppe des Orchesters<br />

der Komischen Oper Berlin<br />

Werke für Hörner, Wagnertuben und<br />

andere Blechbläser<br />

Komische Oper Berlin,<br />

Behrenstr. 55-57, 10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

PHILHARMONISCHER CHOR BERLIN:<br />

L. V. BEETHOVEN - 9. SINFONIE<br />

Dirigent des Konzertabends ist Jörg-<br />

Peter Weigle. Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

Donnerstag, 01.03.2007 , 20:00 Uhr<br />

Spectrum Concert Berlin<br />

Werke von Wolfgang Amadeus Mozart<br />

(Duo für Violine und Viola G-Dur KV<br />

423, Hornquintett Es-Dur KV 407),<br />

Stanley Walden (Maquettes, Studies<br />

for two pianos, u.a.)<br />

Kammermusiksaal der Philharmonie,<br />

Herbert-von-Karajan Str. 1,<br />

10785 Berlin (Mitte)<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 43


VERANSTALTUNGEN<br />

THEATER<br />

Montag, 12.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Abendstunde im Spätherbst<br />

Unter der Regie von Ulrich Voß<br />

spielen Ulrich Voß,<br />

Manfred Schlosser, Sandra Steibach<br />

Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />

Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Blackbird<br />

Unter der Regie von Benedict<br />

Andrews spielen in dieser deutschsprachigen<br />

Erstaufführung Thomas<br />

Bading und Jule Böwe<br />

Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm<br />

153, 10709 Berlin<br />

Dienstag, 13.02.2007, 11:00 Uhr<br />

ROMEO X JULIA - THEATER STRAHL<br />

Admiralspalast - Studio,<br />

Friedrichstraße 101-102, 10117 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

L‘affaire Martin! Etc.<br />

Eine Verwechslungskomödie, in der<br />

Komplexität eine Selbstverständlichkeit<br />

ist. Volksbühne,<br />

Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Der starke Stamm<br />

von Marieluise Fleißer<br />

Maxim Gorki Theater (Foyer),<br />

Am Festungsgraben 2, 10111 Berlin<br />

Mittwoch, 14.02.2007, 20:00 Uhr<br />

DIE GRÖNHOLM-METHODE<br />

Unter der Regie von Folke Braband<br />

spielen: Markus Majowski, Nicola<br />

Ransom und Kai Maertens.<br />

Komödie am Kurfürstendamm, Kurfürstendamm<br />

206, 10719 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Die Katze auf dem heißen Blechdach<br />

von Tennessee Williams<br />

Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm<br />

153, 10709 Berlin<br />

Donnerstag, 15.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Zeugin der Anklage<br />

Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />

Palisadenstr. 48,<br />

10243 Berlin<br />

Freitag, 16.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Wiebke Wiedeck - eine Frau Packt<br />

Aus! Dinnershow<br />

Mit ihrer Pianistin Karen Forbriger<br />

wandelt Wiebke Wiedeck auf den<br />

Pfaden ...<br />

Theaterclub im Umspannwerk Ost,<br />

Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

ZAUBERTHEATER<br />

JEDLIN/WUNDERWELT DER MAGIE<br />

Schon seit über 20 Jahren werden in<br />

Igor Jedlins Zaubertheater in Berlin<br />

die Zuschauer verzaubert. Jetzt lädt<br />

der bekannte Magier Sie in die Wunderwelt<br />

der Magie ein: Eine abendfüllende<br />

Show voller brillianter ...<br />

Zaubertheater Igor Jedlin,<br />

Roscherstraße 7, 10629 Berlin<br />

Samstag, 17.02.2007, 17:00 Uhr<br />

Die zwölf Geschworenen<br />

Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />

Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHERS<br />

Es spielen: Hans Löw (Werther),<br />

Fritzi Haberlandt (Lotte) und<br />

Ronald Kukulies (Albert).<br />

Maxim Gorki Theater,<br />

Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />

Sonntag, 18.02.2007, 19:00 Uhr<br />

Ein Klotz Am Bein<br />

Deutsches Theater,<br />

Schumannstraße 13a, 10117 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

DER KICK<br />

Es spielen: Susanne-Marie Wrage und<br />

Markus Lerch. Regie: Andres Veiel.<br />

Bühne: Julia Kaschlinski.<br />

Kostüme: Julia Kaschlinski.<br />

Dramaturgie: Gesine Schmidt. ...<br />

Maxim Gorki Theater,<br />

Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />

Mo, 19.02.2007 , 20:00 Uhr<br />

Die Mausefalle<br />

Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />

Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />

(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

Dienstag, 20.02.2007 , 19:30 Uhr<br />

BAUMEISTER SOLNESS<br />

Maxim Gorki Theater,<br />

Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />

Mittwoch, 21.02.2007, 19:30 Uhr<br />

Die Präsidentinnen<br />

In der Inszenierung von Jan Bosse<br />

spielen Olivia Grigoll, Karin Neuhäuser<br />

und Yvon Jansen.<br />

Maxim Gorki Theater,<br />

Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin<br />

19:30 Uhr<br />

Drei Schwestern<br />

Schaubühne am Lehniner Platz,<br />

Kurfürstendamm 153,<br />

10709 Berlin<br />

20:30 Uhr<br />

Das Produkt<br />

Inszenierung von Thomas Ostermeier<br />

zur deutschsprachigen Erstaufführung.<br />

Es spielen: Simone Kabst<br />

und Jörg Hartmann.<br />

Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm<br />

153, 10709 Berlin<br />

Donnerstag, 22.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Zwei Fremde im Zug<br />

Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />

Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />

Freitag, 23.02.2007 , 20:00 Uhr<br />

Bunbury - Ernst ist das <strong>Leben</strong><br />

Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />

Schumannstr. 13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Das Letzte Band<br />

Renaissance-Theater,<br />

Hardenbergstraße 6, 10623 Berlin<br />

Samstag, 24.02.2007, 19:00 Uhr<br />

Der Meister und Margarita<br />

von Michail Bulgakow<br />

Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 2,<br />

10178 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Die Verwirrungen des Zöglings Törless<br />

Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />

Schumannstr. 13a,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

44 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


VERANSTALTUNGEN<br />

THEATER<br />

20:00 Uhr<br />

GRÖNHOLM-METHODE<br />

Komödie am Kurfürstendamm,<br />

Kurfürstendamm 206, 10719 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

20:00 Uhr<br />

Wiebke Wiedeck - eine Frau Packt<br />

Aus! Dinnershow<br />

Freuen Sie sich auf Unerhörtes und<br />

Freches, Bekanntes und Frisches<br />

aus dem Mund und Herz einer der<br />

bekanntesten Chansonsängerinnen<br />

Deutschlands.Mit ihrer Pianistin Karen<br />

Forbriger wandelt Wiebke Wiedeck<br />

auf den Pfaden ...<br />

Theaterclub im Umspannwerk Ost,<br />

Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

ZAUBERTHEATER JEDLIN<br />

WUNDERWELT DER MAGIE<br />

Schon seit über 20 Jahren werden in<br />

Igor Jedlins Zaubertheater in Berlin<br />

die Zuschauer verzaubert. Jetzt lädt<br />

der bekannte Magier Sie in die Wunderwelt<br />

der Magie ein: Eine abendfüllende<br />

Show voller brillianter ...<br />

Zaubertheater Igor Jedlin,<br />

Roscherstraße 7, 10629 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

Sonntag, 25.02.2007, 18:00 Uhr<br />

Die Mausefalle<br />

Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />

Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />

(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

20:00 Uhr<br />

Bunbury - Ernst ist das <strong>Leben</strong><br />

Es spielen: Aylin Esener, Gabriele<br />

Heinz, Barbara Schnitzler, Kathrin<br />

Wehlisch, Peter Beck, Peter Pagel,<br />

Thomas Schmidt, Bernd Stempel<br />

und Oliver Urbanski Die *Märkische<br />

Allgemeine Zeitung“ schrieb: „Bettina<br />

Bruinier löst ihre Inszenierung von<br />

,Bunbury’ völlig aus dem historischen<br />

Kontext heraus. Sie lässt der Komödienwut<br />

der Darsteller freien Lauf. Die<br />

bedanken sich mit einem Fegefeuer<br />

der Witzeleien. Die Spielfläche ist ein<br />

zeitloser Raum, der von herumwuselnden<br />

Bühnenarbeitern ständig neu<br />

erfunden wird und es den Schauspielern<br />

überläßt, ihre Requisiten mitzubringen.“<br />

...<br />

Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />

Schumannstr. 13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Der Häßliche<br />

Schaubühne am Lehniner Platz,<br />

Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

Montag, 26.02.2007, 18:00 Uhr<br />

Cengiz & Locke<br />

von Zoran Drvenkar (ab 14 Jahre)<br />

Grips Theater, Altonaer Straße 22,<br />

10557 Berlin (Mitte)<br />

18:00 Uhr<br />

Die Mausefalle<br />

Altmodische Mördersuche mit Witz:<br />

Agatha Christies Bühnenklassiker „Die<br />

Mausefalle“ wird im <strong>Berliner</strong> Kriminal<br />

Theater in einer Inszenierung von<br />

Wolfgang Rumpf aufgeführt. Rumpf<br />

weiß als Regisseur sehr wohl um die<br />

eher ...<br />

Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />

Palisadenstr. 48, 10243 Berlin<br />

(Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

19:30 Uhr<br />

Sonny Boys<br />

Deutsches Theater, Schumannstraße<br />

13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Theatersport Show<br />

Die Impro-Show von Theatersport<br />

Berlin, den Klassikern des<br />

Improvisationstheaters<br />

Admiralspalast,<br />

Friedrichstraße 101-102,<br />

10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

Eines Langen Tages Reise in die Nacht<br />

Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />

Schumannstr. 13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />

Dienstag, 27.02.2007, 20:00 Uhr<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Schaubühne am Lehniner Platz, Kurfürstendamm<br />

153, 10709 Berlin<br />

Mittwoch, 28.02.2007, 20:30 Uhr<br />

Caveman<br />

Das von dem Amerikaner Rob Becker<br />

geschriebene Stück Caveman wurde<br />

erstmalig in den Vereinigten Staaten<br />

aufgeführt, wo es bislang über 2 Millionen<br />

Besucher begeistert hat. Mittlerweile<br />

feiert Caveman weltweit ...<br />

Arena - Glashaus, Eichstraße 4, 12435<br />

Berlin (Treptow-Köpenick)<br />

Donnerstag, 01.03.2007, 20:00 Uhr<br />

IM SCHLITTEN<br />

ARTHUR SCHOPENHAUERS<br />

Es spielen: Corinna Harfouch,<br />

Gabriele Heinz, Ulrich Matthes<br />

und Ernst Stötzner<br />

Deutsches Theater/ Kammerspiele,<br />

Schumannstr. 13a, 10117 Berlin (Mitte)<br />

20:00 Uhr<br />

EIN VERZWICKTES PAAR ODER RIN-<br />

GELPIETZ & GLITZERTREPPE<br />

Kabarett „Kartoon“, Kochstr. 50<br />

10179 Berlin (Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

20:00 Uhr<br />

MÖRDERSPIELE<br />

Kriminalstück von Anthony Shaffer,<br />

Regie: Kaspar Eichel.<br />

Kriminaltheater im Umspannwerk,<br />

Palisadenstr. 48,<br />

10243 Berlin (Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

20:00 Uhr<br />

DIE GRÖNHOLM-METHODE<br />

Ein Psychokrimi von Jordi Galceran,<br />

spannend und voll bösem Witz.<br />

Unter der Regie von Folke Braband spielen:<br />

Markus Majowski, Nicola Ransom<br />

und Kai Maertens.<br />

Komödie am Kurfürstendamm<br />

Kurfürstendamm 206, 10719 Berlin<br />

20:00 Uhr<br />

Ein Sommernachtstraum<br />

Schaubühne am Lehniner Platz,<br />

Kurfürstendamm 153, 10709 Berlin<br />

(Charlottenburg-Wilmersdorf)<br />

20:30 Uhr<br />

Caveman<br />

Arena - Glashaus, Eichstraße 4,<br />

12435 Berlin (Treptow-Köpenick)<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 45


VERANSTALTUNGEN<br />

Theater Spielplan<br />

Februar 2007<br />

Donnerstag 01. Februar 2007<br />

Frosch mich - 20:00 Uhr<br />

Freitag 02. Februar 2007<br />

Frosch mich - 20:00 Uhr<br />

Samstag 03. Februar 2007<br />

Frosch mich - 20:00 Uhr<br />

Mittwoch 7. Februar 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Donnerstag 8. Februar 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Freitag 9. Februar 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Samstag 10. Februar 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Sonntag 11. Februar 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Mittwoch 14. Februar 2007<br />

Gastspiel: Aischa - 20:00 Uhr<br />

Donnerstag 15. Februar 2007<br />

Gastspiel: Aischa - 20:00 Uhr<br />

Freitag 16. Februar 2007<br />

Belladonna - 20:00 Uhr<br />

Samstag 17. Februar 2007<br />

Belladonna - 20:00 Uhr<br />

Sonntag 18. Februar 2007<br />

Seele oder Silikon? - 20:00 Uhr<br />

Donnerstag 22. Februar 2007<br />

Business Theather Abend:<br />

Frosch mich - 20:00 Uhr<br />

Freitag 23. Februar 2007<br />

Frosch mich - 20:00 Uhr<br />

Samstag 24. Februar 2007<br />

Frosch mich - 20:00 Uhr<br />

März 2007<br />

Freitag 02. März 2007<br />

Frauenhochsaison - 20:00 Uhr<br />

Samstag 03. März 2007<br />

Frauenhochsaison - 20:00 Uhr<br />

Mittwoch 07. März 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Donnerstag 08. März 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Freitag 09. März 2007<br />

Frosch mich - 20:00 Uhr<br />

Samstag 09. März 2007<br />

Frosch mich - 20:00 Uhr<br />

Mittwoch 14. März 2007<br />

Belladonna - 20:00 Uhr<br />

Donnerstag 15. März 2007<br />

Belladonna - 20:00 Uhr<br />

Freitag 16. März 2007<br />

Belladonna - 20:00 Uhr<br />

Samstag 17. März 2007<br />

Belladonna - 20:00 Uhr<br />

Mittwoch 21. März 2007<br />

Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />

(russisch) - 20:00 Uhr<br />

Donnerstag 22. März 2007<br />

Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />

(russisch) - 20:00 Uhr<br />

Freitag 23. März 2007<br />

Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />

(russisch) - 20:00 Uhr<br />

Samstag 24. März 2007<br />

Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />

(russisch) - 20:00 Uhr<br />

Mittwoch 28. März 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Donnerstag 29. März 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Freitag 30. März 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Samstag 31. März 2007<br />

Männerschlussverkauf - 20:00 Uhr<br />

Stückbeschreibungen<br />

Männerschlussverkauf<br />

Gisela sucht einen Mann – einen<br />

Supermann, der noch nicht in festen<br />

Händen ist, seit geraumer Zeit auf sie<br />

wartet, treu ist, gut aussieht und...Die<br />

ausgefuchste Psychologin Frau Möbenbach<br />

hilft ihr, indem sie in unterschiedlichen<br />

Männertypen erscheint.<br />

Es spielen:<br />

Olga Parkhomchuk, Anne Gröschel<br />

Frauenhochsaison<br />

Zwei Männer tauchen ein in die<br />

unergründliche Welt des weiblichen<br />

Universums und verwandeln sich in<br />

die herrlichsten Frauentypen. Nichts<br />

interessiert sie brennender als die seit<br />

„Männerschlussverkauf“ überfällige<br />

Antwort auf die Fragen: Was brauchen<br />

Frauen wirklich?<br />

Es spielen:<br />

Simon Geronimo, Dieter Großmann<br />

Frosch mich<br />

Froschkönig für Erwachsene<br />

Basierend auf einer modernen Interpretation<br />

des Märchens „Froschkönig“,<br />

die die Sache zwischen Mann<br />

und Frau ziemlich auf den Punkt<br />

bringt. Überraschend, provokativ und<br />

amüsant!<br />

Es spielen:<br />

Olga Parkhomchuk, Rainer Eckardt<br />

46 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


VERANSTALTUNGEN<br />

Gastspiel: Aischa<br />

Ein Theatermonolog von Pierre Mathias.<br />

Ein brisantes Stück über das <strong>Leben</strong><br />

einer jungen Frau und wie es dazu<br />

kam, dass sie Islamistin wurde.<br />

Es spielt:<br />

Therese Berger<br />

Gastspiel: Brecht, die jüdische Frau<br />

(auf russisch und deutsch)<br />

Eine Komposition aus „Furcht und<br />

Elend des 3. Reiches“ und Gedichten<br />

von B. Brecht. Ein Stück, in dem es um<br />

Übernahme der Verantwortung für den<br />

Menschen, den man liebt und ewige<br />

Entscheidungs- und Gewissensfrage<br />

im Moment der Katastrophe geht<br />

– hochaktuell.<br />

Es spielen:<br />

Olga Parkhomchuk und Nikolai Grin-<br />

Preise: 1. – 3. Reihe 18,- €<br />

ab 4. Reihe 16,- € / ermäßig. 14 €<br />

Anmeldung und Informationen:<br />

Galli Theater<br />

Leitung: Olga Parkhomchuk<br />

Oranienburger Str. 32<br />

10117 Berlin/Mitte<br />

Tel: 030-275 969 71<br />

berlin@galli.de<br />

www.galli.de<br />

art-in-berlin Ausstellungen - Kunst in Berlin - Architektur - Literatur<br />

Imbißbudenkunst - Shimabuku´s<br />

>Fish & Chips< in der daadgalerie<br />

Zwei Neonschriften an den Fenstern<br />

der daadgalerie erleuchten die dunkle<br />

Nacht: „Fish & Chips“ und „Sakepirinha“<br />

steht hier in großen, strahlenden<br />

Lettern geschrieben. Die daadgalerie<br />

- eine Imbißbude??? Fast! Doch statt<br />

Fisch und Pommes gibt es Sakepirinha<br />

mit Oktopus...<br />

„Es ist außer Haus“<br />

- Nairy Baghramian<br />

erhält den Förderpreis<br />

Bildende<br />

Kunst der Schering<br />

Stiftung<br />

„Es ist außer Haus“<br />

ist nur ein möglicher<br />

Titel, der dem Betrachter der<br />

Rauminstallation von Nairy Baghramian<br />

zur Auswahl steht. „Das hübsche<br />

Eck“, „Empfangszimmer“, „Ohne<br />

Titel“, „Windfang“ lauten die anderen.<br />

Wiedereröffnung des Hauses der<br />

Kulturen der Welt und 50 Jahre Kongresshalle<br />

Vorankündigung: Nach einer einjährigen<br />

Umbauphase eröffnet im August<br />

das Haus der Kulturen der Welt mit<br />

neuem Programm. Einen Schwerpunkt<br />

bildet die Ausstellung „New York“,<br />

die die aktuelle künstlerische Praxis<br />

dieser Metropole sowie die von ihr<br />

ausgehenden Impulse zur weltweiten<br />

Kunstentwicklung vorstellen wird.<br />

Gabriele Münter Preis 2007<br />

an Leni Hoffmann<br />

Der Gabriele Münter Preis, der weltweit<br />

der erste Kunstpreis ist, der sich<br />

an Künstlerinnen wendet, die älter als<br />

vierzig Jahre sind, wird in diesem Jahr<br />

zum fünften Mal verliehen. Bisherige<br />

Preisträgerinennen waren Thea Richter<br />

und Gudrun Wassermann (1994),<br />

Valie Exort (1997), Rune Mields (2000),<br />

Ulrike Rosenbach und Cornelia Schleime<br />

(2004). 2007 erhält die Künstlerin<br />

Leni Hoffmann den mit 20.000 EUR<br />

dotierten Preis.<br />

Video : Architekturpreis: Denkmal für<br />

die ermordeten Juden Europas<br />

Das Denkmal für die ermordeten Juden<br />

Europas, ein Stelenfeld in der Mitte<br />

Berlins, neben dem Brandenburger<br />

Tor, von Peter Eisenman, wurde mit<br />

dem Architekturpreis des America<br />

Institute of Architects ausgezeichnet.<br />

mal woanders:<br />

Künstler- und Architektenportraits<br />

Fernsehtipps: Am Montag, den 15.<br />

Januar 2007 / 10.35-11.05 zeigt der<br />

Fernsehsender arte in seiner Reihe<br />

„Künstler hautnah“ - das Rendezvous<br />

mit der europäischen Kunstszene ein<br />

Portrait des in Berlin lebenden, Filmemachers,<br />

Sängers, Video- und Performancekünstlers<br />

John Bock.<br />

Ausstellungsförderung im Ausland<br />

Noch bis zum 31. Januar 07 können<br />

sich Künstler/innen, die ein Ausstellungsprojekt<br />

im Ausland planen, um<br />

eine Förderung durch das Institut für<br />

Auslandsbeziehung (ifa) bewerben.<br />

Bilder aus dem wirklichen <strong>Leben</strong> ???<br />

Anna und Bernhard Blume:<br />

de- konstruktiv<br />

Buchbesprechung: Was ist das eigentlich,<br />

das „wirkliche <strong>Leben</strong>“? Auch<br />

wenn uns vieles auf den inszenierten<br />

Photographien von Anna und Bernhard<br />

Blume vertraut vorkommt, zeigen die<br />

Aufnahmen alles andere als das, was<br />

wir als das „wirkliche <strong>Leben</strong>“ bezeichnen<br />

würden.<br />

Abschiedsgeschenk von Heinz Berggruen<br />

- Bedeutender Giacometti für<br />

Berlin<br />

Am 6.1.07 feierte Heinz Berggruen<br />

seinen 93. Geburtstag. Jetzt, nach<br />

zehnjähriger Tätigkeit in seinem Museum,<br />

will sich der Kunstsammler ins<br />

Privatleben zurückziehen. Dabei überlässt<br />

er Berlin als Abschiedsgeschenk<br />

eine bedeutende Skulptur des Schweizer<br />

Bildhauers Alberto Giacometti.<br />

Briefe ins Jenseits - Jonathan Monk<br />

im Haus am Waldsee<br />

Manchmal hat man das Gefühl, alle<br />

Künstler sind miteinander befreundet.<br />

Wie Monk in der Ausstellung „Yesterday<br />

today tomorrow etc.“ an Boetti<br />

Briefe schrieb. Beim Hineingehen<br />

stolpert der Besucher des Haus am<br />

Waldsee über den „unfertigen Kubus“,<br />

der aufgeklappt vor dem Eingang<br />

steht.<br />

Lichter der Großstadt:<br />

Timm Ringewaldt<br />

„Hexity“<br />

Medienkunst am<br />

Potsdamer Platz<br />

Nichts verbindet<br />

man mit einer Metropole<br />

so sehr wie<br />

stockenden Verkehr, Menschenmassen<br />

und riesige, leuchtende Reklametafeln.<br />

Ob am Londoner Piccadilly<br />

Circus oder auf dem Times Square in<br />

New York ...<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 47


MEDIEN<br />

Film<br />

Tipps<br />

Dreamgirls<br />

Drama/Musical - USA 2006<br />

Darsteller: Jamie Foxx,<br />

Beyoncé Knowles , Eddie Murphy<br />

Danny Glover, Keith Robinson<br />

Anika Noni Rose, Jennifer Hudson<br />

Regie: Bill Condon<br />

Drehbuch: Bill Condon<br />

Deena (Beyoncé Knowles), Lorell<br />

(Anika Noni Rose) und Effie (Jennifer<br />

Hudson) verdingen sich als Backup-<br />

Sängerinnen für den etablierten R&B-<br />

Star James Early (Eddie Murphy). Ihr<br />

Manager Curtis (Jamie Foxx) erkennt<br />

als erster das Potenzial des schwarzen<br />

Motown-Trios und will mit ihnen<br />

Pophits für ein weißes Publikum produzieren.<br />

Als eigenständiger Act werden<br />

sie jedoch erst richtig gefeiert, als die<br />

stimmgewaltige Effie der attraktiveren<br />

Deena das Mikro überlassen muss. Das<br />

bringt reichlich Ärger, aber auch rasanten<br />

Erfolg mit sich.<br />

Virtuose Leinwandadaption des Broadway-Stücks<br />

um Diana Ross, in dem<br />

„Chicago“-Drehbuchautor Bill Condon<br />

eine großartige Verbeugung vor klassischen<br />

Musicals vollbringt.<br />

Durch die exzellenten Songs kommen<br />

auch die modernen Aspekte nicht zu<br />

kurz.<br />

Vier Minuten<br />

Drama von Chris Kraus<br />

Allegro con brio<br />

Am Anfang zieht eine Schar Zugvögel<br />

über den Himmel, eine pfeilförmige Formation<br />

auf ihrem Weg gen Süden – der<br />

Inbegriff der Freiheit. Als die Kamera<br />

dann aufzieht, sieht man, dass die Vögel<br />

gerade über ein Gefängnis hinweg<br />

ziehen, in dem die weiblichen Gefangenen<br />

wie Vögel in ihren Käfigen sitzen.<br />

Hier in diesem Knast sitzt Jenny (Hannah<br />

Herzsprung) ein, eine verurteilte<br />

Mörderin mit dem Hang zur Selbstzerstörung<br />

und zu jäh aufflackernden Gewaltausbrüchen.<br />

Was niemand im Gefängnis weiß ist,<br />

dass Jenny früher einmal als musikalisches<br />

Wunderkind galt, das einige Preise<br />

gewonnen hatte – damals, in einem<br />

anderen <strong>Leben</strong>. Durch einen Zufall wird<br />

die Musiklehrerin der JVA, die resolute<br />

Traude Krüger (Monica Bleibtreu), auf<br />

das Talent der Mörderin aufmerksam<br />

und entdeckt so etwas wie eine <strong>Leben</strong>saufgabe<br />

darin, der Widerspenstigen<br />

Disziplin und Demut beizubringen<br />

und sie auf einen Musikwettbewerb<br />

vorzubereiten. Zwischen den beiden<br />

höchst unterschiedlichen Frauen, der<br />

jungen Rebellin und der gestrengen<br />

Lehrerin entwickelt sich ein Zweikampf<br />

um Talent, Selbstaufgabe und Selbsterfüllung,<br />

der die Verhärtungen beider<br />

Seelen aufbricht. Und am Schluss sind<br />

es vier Minuten – die Zeit, in der Jenny<br />

vor einem fassungslosen Publikum ihr<br />

Klavierspiel zum Vortrag bringt – auf<br />

die sich dieser Film reduzieren lässt,<br />

ein emotionales Feuerwerk, wie man<br />

es in dieser Kraft, Wut und Unmittelbarkeit<br />

zuletzt in Gegen die Wand sehen<br />

konnte.<br />

Wenn es an Chris Kraus emotional loderndem<br />

Film Vier Minuten überhaupt<br />

etwas auszusetzen gibt, dann ist es<br />

die Wucht und vor allem Vielzahl an<br />

Emotionen und Motivationen, die die<br />

Geschichte in manchen Momenten beinahe<br />

überfrachtet erscheinen lassen –<br />

gerade so, als habe der Regisseur und<br />

Drehbuchautor beim Schreiben manchmal<br />

daran gezweifelt, ob die Grundkonstellation<br />

ausreichend trage. Im<br />

Nachhinein zeigt sich, dass diese Sorge<br />

unberechtigt war, denn neben der<br />

handwerklich präzisen Inszenierung<br />

mit passend eingesetzter rauer Optik<br />

(der Film wurde auf 16mm-Material gedreht<br />

und anschließend auf 35mm aufgeblasen,<br />

wodurch eine grobe Körnung<br />

erhält, die dem Film ausgezeichnet<br />

steht) und der berührenden Musik sind<br />

es vor allem die die beiden Hauptdarstellerinnen,<br />

die diesem Film sein ganz<br />

eigenes Feuer geben: So zweifelt man<br />

keine Sekunde lang daran, dass Monica<br />

Bleibtreu tatsächlich jener alte Drachen<br />

ist, den sie – mit fein eingestreuten<br />

Momenten der Schwäche und Verletzlichkeit<br />

– furios verkörpert. Und noch<br />

erstaunlicher ist Hannah Herzsprung<br />

in ihrer ersten Hauptrolle, die ebenso<br />

virtuos wie eine Klavierspielerin die<br />

fließenden Wechsel der Tonalitäten mit<br />

beängstigender Intensität spielt. Dies<br />

alles geht so scheinbar leicht von der<br />

Hand, dass kaum jemand einen Zweifel<br />

daran hegen mag, dass die Schauspie-<br />

48 <strong>Berliner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong>


MEDIEN<br />

lerin zugleich auch eine begnadete Pianistin<br />

ist – was aber nicht stimmt. Wie<br />

Hannah Herzsprung erzählt, hat sie<br />

beim Casting diesen Makel allerdings<br />

vor dem Regisseur verborgen und anschließend<br />

wie eine Besessene fünf<br />

Monate lang Klavierspielen geübt.<br />

Manchmal kann also auch eine Lüge<br />

eine tiefer liegende Wahrheit transportieren.<br />

Und im Falle von Hannah Herzsprung<br />

besteht diese darin, dass dieser<br />

Film wie für sie gemacht ist. Insofern<br />

ist Vier Minuten gleich in mehrfacher<br />

Hinsicht eine außergewöhnliche und<br />

beeindruckende Talentprobe – für<br />

Jenny ebenso wie für ihre Darstellerin<br />

und nicht zuletzt auch für Chris Kraus,<br />

dessen kraftvollem Film möglichst viele<br />

Zuschauer zu wünschen sind.<br />

(Von Joachim Kurz)<br />

Chronologisch betrachtet ist die Geschichte<br />

des Kinofilms „Babel“ einfach<br />

gestrickt. Es ist die lose Verstrickung<br />

von Schicksalen, die durch unglückliche<br />

Umstände verkettet werden. Ein<br />

japanischer Tourist schenkt seinem<br />

Fremdenführer in Marokko zum Abschied<br />

ein Gewehr. Der verkauft es an<br />

einen Hirten. Der wiederum überlässt<br />

es seinen Söhnen, die damit während<br />

des Ziegenhütens auf vorbeifahrende<br />

Autos schießen. Dem jüngeren der<br />

Brüder gelingt es einen Reisebus zu<br />

treffen. Eine amerikanische Touristin,<br />

die gerade versucht sich mit ihrem<br />

Mann zu versöhnen, wird getroffen.<br />

Die Schwerverletzte wird in ein marokkanisches<br />

Dorf gebracht und man<br />

wartet auf den Arzt. Die bornierte<br />

amerikanische Reisegruppe lehnt die<br />

Gastfreundschaft der Dorfbewohner<br />

ab, weil sie Angst haben, umgebracht<br />

zu werden. Nach mehreren Stunden<br />

des Wartens beschließen sie, auf das<br />

Paar keine Rücksicht mehr zu nehmen<br />

und weiter zu fahren. Während des<br />

Wartens auf Hilfe telefoniert der Vater<br />

mit seinem Kindermädchen in Amerika.<br />

Die Latina ist verzweifelt, weil sie zur<br />

Hochzeit ihres Neffen fahren möchte,<br />

aber niemand kann auf die beiden Kinder<br />

aufpassen. Also beschließt sie, die<br />

Kinder einfach nach Mexiko mitzunehmen.<br />

Die Hochzeitsfeier findet statt und<br />

den Kindern geht es gut. Doch bei der<br />

Rückfahrt gibt es an der mexikanischamerikanischen<br />

Grenze Probleme. Der<br />

Neffe am Steuer verliert die Nerven<br />

und fährt davon. Die Grenzschützer folgen.<br />

Im Niemandsland lässt der Neffe<br />

seine Tante und die Kinder raus, damit<br />

er in Ruhe die Polizei abhängen kann.<br />

Doch er kehrt nicht zurück. Tags darauf<br />

sind die drei Ausgesetzten kurz vorm<br />

Verdursten als sie die Polizei aufgreift.<br />

Das Kindermädchen wird verhaftet.<br />

Einige Tage später ist die Mutter der<br />

Kinder wieder wohlauf. Während in<br />

Marokko die Schafhirten als potenzielle<br />

Terroristen von der Polizei gejagt<br />

werden. Bei der Flucht wird der ältere<br />

Sohn erschossen, der jüngere Sohn<br />

schießt einen Polizisten an.<br />

Währenddessen in Japan: Die Tochter<br />

des ehemaligen Eigentümers des Gewehrs<br />

ist taubstumm. Die Beziehung<br />

zu ihrem Vater ist angespannt, weil<br />

beide es nicht verkraften können, dass<br />

die Mutter beziehungsweise Ehefrau<br />

sich mit einem Kopfschuss umbrachte.<br />

Das pubertierende Mädchen sucht<br />

verzweifelt nach einer Möglichkeit ihre<br />

Unschuld zu verlieren. Doch ihre Herangehensweisen<br />

sind eigenwillig. So<br />

zeigt sie einem gleichaltrigen Jungen im<br />

Restaurant ihre Vagina. Die Hand ihres<br />

Zahnarztes versucht sie zwischen ihre<br />

Beine zu schieben, doch der schmeißt<br />

sie raus. Später am Abend schlägt der<br />

Versuch fehl, einen Polizisten zu verführen,<br />

indem sie sich ihm nackt anbietet.<br />

Beim Verlassen des Hauses trifft<br />

der den Vater und fragt ihn nach dem<br />

Gewehr - der Kreis ist geschlossen.<br />

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