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„Restalkohol“

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6 TITELTHEMA<br />

Von Zwei, die „auszogen“, einen lokalen Film zu machen<br />

Hubert Denk und Mike Werner drehten den Film <strong>„Restalkohol“</strong><br />

(v.l.) Mike Werner, Robert Pilsner, Hubert Denk, Teresa Habereder, Benjamin Strobel<br />

Foto: Demont<br />

Tittling. Am Anfang stand<br />

die Idee. Hubert Denk schrieb<br />

das Buch <strong>„Restalkohol“</strong>. Er und<br />

der Videothekenbesitzer Mike<br />

Werner kennen sich schon<br />

lange. Bei einem Gespräch in<br />

Mikes Videothek entstand die<br />

Idee, gemeinsam einen lokalen<br />

Film zu drehen. Als Stoff<br />

bot sich Hubert Denks Buch<br />

an. Gesagt, getan. Nein, so einfach<br />

war das ganze nicht.<br />

Zweieinhalb Jahre später,<br />

kurz vor der Premierenfeier<br />

des fer tigen Films, lassen die<br />

beiden gemeinsam mit dem<br />

hinzugewonnenen Team<br />

von Filmschaffenden bei<br />

einem Gespräch im Künstlerhaus<br />

Tittling die Zeit nochmal<br />

Revue passie ren. „Am<br />

Anfang waren wir ganz schön<br />

blauäugig“, erin nert sich Mike<br />

Werner. Wir wollten die Sache<br />

aber nach und nach so gut wie<br />

möglich angehen. Hubert<br />

schreibt viel im Dialekt. So war<br />

auch schnell klar, dass der Film<br />

im nie derbayerischen Dialekt<br />

sein sollte, und in der nahen<br />

Umgebung gedreht werden<br />

wird. Mike Werner kann te die<br />

Schauspielerin Teresa Habereder,<br />

die man ebenfalls für<br />

das Projekt begeistern konnte.<br />

Daran mitzuarbeiten, Ideen<br />

mit einzubringen und den Prozess<br />

hinter den Kulissen mitzuentwickeln,<br />

war für Teresa<br />

eine neue Erfahrung, erinnert<br />

sie sich, und schnell wur de aus<br />

dem Duo ein Trio.<br />

Zusammen mit einem aus der<br />

Regensburger Gegend stammenden<br />

Regisseur entstand<br />

dann ein noch sehr dünnes<br />

Drehbuch. Irgendwie passte<br />

das gan ze noch nicht so richtig.<br />

Bei einem Casting im Gasthaus<br />

Habereder fand man<br />

viele gute Laienschauspieler<br />

und Schauspieler für die verschiedenen<br />

Rollen. Hier lernte<br />

man auch Robert Pilsner kennen,<br />

der sich als Schauspieler<br />

für eine Rolle beworben hatte,<br />

und wie sich später herausstellte,<br />

auch Erfahrung aus<br />

der Filmproduktion und der<br />

Regiearbeit mit sich brachte.<br />

Nach diversen Gesprächen,<br />

Diskussionen über das Drehbuch,<br />

und Vorarbeiten, die<br />

noch zu leisten waren, entschied<br />

man sich, Robert Pilsner<br />

mit ins Boot zu nehmen.<br />

Somit bestand der harte Kern<br />

aus ver Teammitgliedern.<br />

Robert Pilsner war auch derjenige<br />

der Dodi Renner um seine<br />

Mitarbeit bat, der dann wenig<br />

später auch als fünftes Mitglied<br />

zuständig für den O-Ton<br />

ins Team mit einstieg. Robert<br />

überarbeitete das Drehbuch<br />

zusammen mit dem restlichen<br />

Team und brachte durch seine<br />

Arbeit den Film in die nötige<br />

Form, die mit der ursprünglichen<br />

Richtung des Filmes<br />

nicht mehr viel zu tun hatte.<br />

Als Schauspielerin war Teresa<br />

Habereder klar, dass die<br />

Haupt rollen, allen voran die<br />

Rolle des Horst Baumann,<br />

ebenfalls mit ausgebildeten<br />

„He sog amoi, hos`d<br />

as du na olle?“<br />

Schauspielern besetzt werden<br />

sollten. Über eine bekannte<br />

Schauspielkollegin erfuhr sie<br />

von dem Schauspieler Oliver<br />

Scheffel, der wenig später<br />

einer Einladung zum Kennenlernen<br />

des Teams gefolgt<br />

war, und sich zu aller Freude<br />

des Teams für die Zusammenarbeit<br />

entschlossen hatte. Er<br />

übernahm die Hauptrolle des<br />

Horst Baumann. Oliver Scheffel<br />

konnte sich sehr schnell im<br />

Team integrieren, und hatte<br />

nicht nur mit seiner Darstellung<br />

bestens überzeugt,<br />

sondern war auch ein hervorragender<br />

Coach für andere<br />

Laiendarsteller. Er ließ z.B.<br />

auch dem mit Hubert Denk<br />

besetzten „Bertl“ viel Raum<br />

zum Schauspiel, spielte ihn<br />

nie gegen die Wand. Oliver<br />

Scheffel brachte sein berufliches<br />

Wissen mit in die Produktion<br />

ein und wurde somit<br />

das sechste Mitglied im Team.<br />

Alle einte die Begeisterung,<br />

etwas auf die Beine zu stellen<br />

und das ganze ohne einen millionenschweren<br />

Etat, wie es im<br />

Filmgeschäft oft so üblich ist.<br />

Keiner war sich für eine Arbeit<br />

zu schade. Jeder griff zu, wo<br />

es erforderlich war. Leberkässemmel<br />

dürften allerdings<br />

nicht mehr so ger ne gesehen<br />

werden, denn die se waren<br />

eine Art Hauptnah rung während<br />

der Drehtage, verrät das<br />

Team mit einem Schmunzeln.<br />

Die Schauspieler spielten<br />

übrigens ohne Gage. Doch<br />

eins war auch klar. So ganz<br />

ohne Geld geht es auch bei<br />

so einem Film nicht. Also<br />

suchte Mike Werner, der als<br />

Produzent den Großteil aus<br />

privaten Mitteln finanzierte,<br />

nach Sponsoren. Das gelang,<br />

obwohl man am Anfang ja<br />

nicht viel vorzuzeigen hatte,<br />

wunderte sich Mike Werner.<br />

Kommen wir nun zum siebten<br />

und wichtigsten Mitglied<br />

im Team – Benjamin (Benny)<br />

Strobel. Er war ursprünglich<br />

für drei Drehtage als professionelle<br />

Hilfe für wichtige entscheidende<br />

Szenen ebenfalls<br />

von Robert Pilsner angeworben<br />

worden. Dabei erkannte<br />

er das Herzblut und den<br />

Enthusiasmus im Team, wurde<br />

sozusagen davon infiziert,<br />

und entschloss sich, das Projekt<br />

nach besten Kräften tatkräftig<br />

zu unterstützen. Benjamin<br />

Strobel brachte das nötige<br />

Equipment und sein sehr viel<br />

entscheidendes Know-how in<br />

die Produktion mit ein. Er koordinierte<br />

viele Abläufe und die<br />

Postproduktion. Ohne Benjamin<br />

Strobel, berichtet Mike<br />

Werner, wäre die Filmproduktion<br />

in dieser Qualität definitiv<br />

nicht entstanden. Übrigens<br />

ist auch der Sound track<br />

zum Film ein Unikat. Es fanden<br />

sich zwei Spitzenmusiker, die<br />

zusammen mit Dodi Renner<br />

die Musik speziell für den Film<br />

komponierten und arrangierten.<br />

Marcel Glotz und Martin<br />

Reitmeier, beide aus Passau,<br />

brachten die wichtigen Szenen<br />

mit ihren genialen treffsicheren<br />

Kompositionen in die<br />

richtige Stimmung.<br />

Alle zusammen sind stolz,<br />

dass sie es gemeinsam<br />

geschafft haben, den Film zu<br />

drehen und fer tig zu bekommen.<br />

Viele Höhen und Tiefen<br />

erlebte man zusammen<br />

in den über zwei Jahren Entstehungsgeschichte.<br />

Einer der<br />

Running Gags am Set war der<br />

nicht böse gemeinte Kommentar<br />

„He sog amoi, hos`d as<br />

du na olle?“ ein Zitat aus einer<br />

im Film nicht mehr verwendeten<br />

Szene.<br />

Den Zuschauer erwartet aber<br />

keine klischeebehaftete Heimatkomödie<br />

mit laufenden<br />

Hühnern, Traktoren und Maßkrügen.<br />

Es ist ein lokaler Film<br />

im nie derbayerischen Dialekt<br />

mit einem interessanten<br />

Thema. Vielleicht als kleiner<br />

Hinweis das Zitat. „Manchmoi<br />

findst ums varrecka ned<br />

wos`d suachst...“ Die Kino-<br />

Premie renfeier in Tittling ist<br />

am 26. September um 19.30<br />

Uhr im Künstlerhaus Tittling,<br />

dem ehemaligen Kino Habereder.<br />

Wo der Film noch zu<br />

sehen ist, erfährt man unter:<br />

www. restalkohol-derfilm.de<br />

rd

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