Anforderungen an Workflow-Management-Systeme zur ...
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Arzt). Hierfür k<strong>an</strong>n jeder Rolle eine nach R<strong>an</strong>gfolge geordnete Menge von Rollenalternativen zugeordnet<br />
werden. Eine Alternative k<strong>an</strong>n rekursiv selbst wieder weitere Alternativen besitzen.<br />
• Vertreterkonzept<br />
Zum Ausführungszeitpunkt einer Leistung tritt oft das Problem auf, daß auf der Angebotsseite keine geeignete<br />
Ressource verfügbar ist, stattdessen ist ein Vertreter bestimmt worden. Eine Vertretung wird immer<br />
rollenbezogen festgelegt, dabei müssen zwei Arten von Vertretungen unterschieden werden: Bei einer<br />
individuellen Vertretung vertritt eine Ressource in einer Rolle eine <strong>an</strong>dere Ressource in einer festgelegten Rolle<br />
(z.B. Dr. Müller in der Rolle als Oberarzt vertritt Prof. Schmidt in der Rolle als Durchg<strong>an</strong>gsarzt, nicht jedoch in<br />
<strong>an</strong>deren Rollen). Bei einer allgemeinen Vertretung wird eine Rolle durch eine <strong>an</strong>dere Rolle vertreten (z.B.<br />
Oberarzt vertritt Arzt). Die allgemeine Vertretung wird tr<strong>an</strong>sitiv fortgesetzt.<br />
• Auftragsmetapher<br />
Traditionell werden in Kr<strong>an</strong>kenhäusern Anforderungsscheine verwendet, um Leistungen bei <strong>an</strong>deren<br />
Abteilungen <strong>an</strong>zufordern. Dieses auftragsorientierte Konzept erscheint auch für die Beschreibung stark<br />
strukturierter medizinisch-administrativer Abläufe in einem WFMS sinnvoll, denn es wird dem hohen<br />
Arbeitsteilungsgrad der Prozesse gerecht und fördert durch ein „Kunden-Liefer<strong>an</strong>ten-Verhältnis“ der<br />
Leistungsstellen deren dezentrale Eigenver<strong>an</strong>twortlichkeit.<br />
Dabei werden nicht nur solche übergeordneten Leistungen, die bisher auf Scheinen <strong>an</strong>gefordert wurden, im<br />
WFMS als Aufträge verwaltet, sondern diese sogen<strong>an</strong>nten Wurzel-Aufträge zerfallen rekursiv in Teilaufträge,<br />
bis hinunter auf die Ebene atomarer Aufträge . Jeder Auftrag wird von einem Auftraggeber einem Erbringer<br />
erteilt, dieser erteilt seine Teilaufträge wiederrum <strong>an</strong>deren Erbringern. Mit Hilfe von Netzen (gerichteten<br />
Graphen) k<strong>an</strong>n auf jeder Hierarchiestufe eine zeitliche Abarbeitungsfolge der Teilaufträge (Auftragsfolge)<br />
beschrieben werden.<br />
Jeder Auftrag durchläuft eine Reihe von Zuständen. Die möglichen Zust<strong>an</strong>dsübergänge sind in Abb. 2<br />
dargestellt. Einige Zust<strong>an</strong>dsübergänge werden durch den Auftraggeber, <strong>an</strong>dere durch den Erbringer initiiert.<br />
Die Auftragsmetapher eignet sich insbesondere auch <strong>zur</strong> Beschreibung der Prozeßkommunikation zwischen<br />
den Leistungsstellen. Das Akzeptieren oder Ablehnen eines Auftrags durch den Erbringer, das Stornieren des<br />
Auftrags oder das Quittieren durch den Auftraggeber lassen sich damit einfach modellieren. Die meisten dieser<br />
Statusübergänge brauchen jedoch nicht m<strong>an</strong>uell ausgeführt zu werden, sondern werden je nach Konfiguration<br />
automatisch durch das WFMS ausgelöst. Außerdem werden Mech<strong>an</strong>ismen <strong>zur</strong> Beh<strong>an</strong>dlung von Ausnahmen<br />
benötigt, um den starren Ablauf einer Auftragsfolge gezielt aufweichen zu können. Aufträge müssen<br />
unterbrochen und später fortgesetzt, abgebrochen, wiederholt oder storniert werden können. Einzelne<br />
Elemente einer Auftragsfolge müssen als optional markiert werden können, sodaß sie übersprungen werden<br />
können.<br />
Der Ablauf eines kompletten Beh<strong>an</strong>dlungsfalles ergibt sich entsprechend des geringen Detaillierungsgrades und<br />
der hohen Dynamik dieser Prozesse schrittweise, indem die Aufträge für einzelne medizinische Maßnahmen<br />
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