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Profile<br />

24<br />

N R . 4 • 2013<br />

Sport ist ihr Hobby<br />

Piranhas mit Badekappe<br />

Nach den Vorlesungen taucht <strong>LMU</strong>-Student Daniel Klose ab: Nicht, wie zu erwarten, in die Welt<br />

<strong>der</strong> Physik, son<strong>der</strong>n ins Schwim<strong>mb</strong>ecken. Der 24-Jährige ist Trainer, Nationalspieler und WM-<br />

Schiedsrichter in <strong>der</strong> atem(be)raubenden Sportart Unterwasserhockey. Aktuell trainiert das<br />

Münchener Team für die Europäische Clubmeisterschaft 2014.<br />

In <strong>der</strong> Münchener Olympiaschwimmhalle herrscht Ruhe. Nur vereinzelt sind Taucherflossen<br />

o<strong>der</strong> nach Luft japsende Sportler zu sehen. Erst wer den Kopf ins Schwim<strong>mb</strong>ecken reckt,<br />

bemerkt etwas vom Kampf unter Wasser. Unzählige Spieler jagen mit ihren Schlägern, einem<br />

Piranhaschwarm gleich, dem rot ummantelten Bleipuck hinterher und versuchen ihn in die<br />

Metallrinne <strong>der</strong> gegnerischen Mannschaft zu bugsieren. Lediglich nach einem Tor tauchen<br />

alle Schwimmer mit ihren Schutzkappen auf und die jeweils sechsköpfigen Teams werden<br />

kurz sichtbar. „Bereit, los“, brüllt Trainer Daniel Klose und das Spektakel beginnt von Neuem.<br />

Der Name <strong>der</strong> überdimensionalen Aquariumaction: Unterwasserhockey.<br />

„Mir glaubt nie jemand, dass es so etwas gibt“, beruhigt Daniel die verwun<strong>der</strong>ten Badegäste.<br />

In Deutschland werde Unterwasserhockey fast nur in München betrieben, weshalb <strong>der</strong> Verein<br />

gleichzeitig die deutsche Nationalmannschaft <strong>der</strong> Männer und Frauen repräsentiere.<br />

In Frankreich, Großbritannien, Kolu<strong>mb</strong>ien, Neuseeland o<strong>der</strong> Kanada ist das Spiel dagegen<br />

bereits seit den Siebzigerjahren keine Überraschung mehr: „Dort ist <strong>der</strong> Sport viel stärker<br />

vertreten und wurde sogar um Unterwasserrugby ergänzt“, weiß Daniel. Deswegen müssen<br />

die selbst erklärten Wasserratten einmal im Monat ins Ausland fahren, um an Turnieren<br />

teilnehmen zu können. Probleme mit dem Studium bekommt er trotz <strong>der</strong> weiten Autofahrten<br />

nicht. „Das sind alles Freundschaftsspiele, die ich während <strong>der</strong> Klausurzeit ausfallen lassen<br />

kann“, erläutert <strong>der</strong> <strong>LMU</strong>-Physikstudent im achten Semester.<br />

Gespielt wird ohne Sauerstoffflaschen<br />

Auf Unterwasserhockey aufmerksam geworden ist Daniel durch einen Kurs beim Zentralen<br />

Hochschulsport, aus dem <strong>der</strong> Verein hervorgegangen ist. Er sei kein „Kachelzähler“, wie er die<br />

Schwimmer spöttisch nennt, son<strong>der</strong>n ein Taucher! Die einzige Herausfor<strong>der</strong>ung zu Beginn: „Ich<br />

habe Schuhgröße 50 und zuerst keine Flossen in meiner Größe gefunden“, lacht <strong>der</strong> gebürtige<br />

Münchener. Die restliche Ausrüstung war hingegen schnell besorgt: Taucherbrille, Wasserballerkappe,<br />

einen Handschuh für die Schlaghand und einen Schnorchel mit Mundschutz führen viele<br />

Sportfachgeschäfte. „Viele glauben, wir spielen mit Sauerstoffflaschen, aber mit denen wären<br />

wir im Wasser viel zu träge“, erklärt <strong>der</strong> 24-Jährige. Gleiches gelte für die sogenannten Sticks,<br />

die wegen des Wasserwi<strong>der</strong>stands lediglich ein Achtel eines Eishockeyschlägers messen.<br />

Aufgrund des kleinen Schlägers tauchen die Spieler meist flach über den 3,80 Meter tiefen<br />

Beckenboden. Gefährlich ist die Sportart nicht, da es sich um ein „Nicht-Kontakt-Spiel“,<br />

ähnlich dem Basketball, handelt. „Man bekommt aber schon mal Tritte ab, aber die<br />

spürt man fast nicht“, versichert Daniel. Blaue Flecken seien bislang seine einzige<br />

ernsthafte Verletzung gewesen.

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