Ergänzende Richtlinien für die Anfertigung von Studien- und ...
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Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Ausblick<br />
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 24<br />
Am Beginn der Arbeit stand das Ziel, atomaren <strong>und</strong> molekularen Sauerstoff im Weltraum<br />
unterscheiden <strong>und</strong> messen zu können. Als Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Entwicklung <strong>die</strong>nten<br />
elektrochemische Sensoren mit einem keramischen Festelektrolyt. Obwohl der Einsatz<br />
solcher Sensoren auf der Erde bereits etabliert ist, war ihr Einsatz unter Hochvakuum- bzw.<br />
Weltraumbedingungen noch wenig untersucht. Nachdem frühere Arbeiten am IRS <strong>die</strong><br />
prinzipielle Anwendbarkeit der Sensoren unter <strong>die</strong>sen Bedingungen nachwiesen, galt es nun,<br />
<strong>die</strong>se zu optimieren, so daß ein verläßlicher Betrieb unter Hochvakuumbedingungen möglich<br />
war.<br />
Als elementar für <strong>die</strong>sen Prozeß stellte sich <strong>die</strong> Herleitung <strong>von</strong> verschiedenen<br />
physikalischmathematischen Modellen heraus. Es ist dabei gelungen, <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>legenden<br />
Reaktionsmechanismen<br />
zu erfassen <strong>und</strong> sowohl das statische als auch das dynamische Sensorverhalten numerisch zu<br />
simulieren. Die Modelle sind somit in der Zukunft für weitere Optimierungen einsetzbar; vor<br />
allem aber können sie als Basis für eine weiterführende mathematische Beschreibung der<br />
Sensorfunktion <strong>die</strong>nen. Dabei ist sowohl <strong>die</strong> Einbeziehung zusätzlicher Reaktionsschritte als<br />
auch <strong>die</strong> Optimierung der numerischen Berechnungsmethode denkbar.<br />
Neben dem verbesserten Verständnis der Sensorfunktion ist der hohe Wert der Modelle für<br />
<strong>die</strong> Entwicklungsarbeit besonders durch Vergleiche mit experimentellen Ergebnissen<br />
begründet. Es zeigte sich im Laufe der Arbeit, daß oftmals nur der Einsatz unterschiedlichster<br />
Meßmethoden <strong>und</strong> der Vergleich mit den Vorhersagen der mathematischen Modelle es<br />
ermöglichte zu entscheiden, durch welche Mechanismen <strong>die</strong> Sensoren primär beeinflußt<br />
werden <strong>und</strong> wie eine weitere Verbesserung der Sensorfunktion erreichbar ist.<br />
Diese Vorgehensweise bei der Entwicklung der Sensoren führte dazu, daß eine optimale<br />
Elektrodenkonfiguration für den Hochvakuumeinsatz gef<strong>und</strong>en wurde. Außerdem konnte das<br />
verwendete Elektrodenmaterial verbessert werden, was zu einer deutlichen Erhöhung des<br />
Signalstromes führte. Es konnte gezeigt werden, daß <strong>die</strong> Sensoren Sauerstoffpartialdrücke<br />
<strong>von</strong> 2.5·10 -9 mbar detektieren <strong>und</strong> Sauerstoffpartialdruckänderungen <strong>von</strong> 2.0·10 -10 mbar<br />
auflösen können. Daraus erschließt sich bereits, daß <strong>die</strong>se Sensoren den Anforderungen für<br />
Messungen unter Weltraumbedingungen gerecht werden. Dabei bleiben sie jedoch nicht auf<br />
den Einsatz im Weltraum beschränkt; ganz im Gegenteil ist <strong>von</strong> einem großen Potential für<br />
terrestrische Anwendungen auszugehen. Insbesondere ist hier nicht nur an Messungen in<br />
Vakuumsystemen zu denken, sondern auch an Bereiche, in denen bei hohen Drücken sehr<br />
kleine Sauerstoffpartialdrücke registriert werden müssen, wie <strong>die</strong>s z.B. bei der<br />
Halbleiterherstellung der Fall ist.