Ergänzende Richtlinien für die Anfertigung von Studien- und ...
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Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 1<br />
<strong>Richtlinien</strong> für <strong>die</strong> <strong>Anfertigung</strong> <strong>von</strong><br />
Stu<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Diplomarbeiten<br />
bzw. Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeiten<br />
Prof. Dr. Roger Förstner, 07.10.2010<br />
Bei den vorliegenden <strong>Richtlinien</strong> zur <strong>Anfertigung</strong> <strong>von</strong> Stu<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Diplomarbeiten bzw.<br />
Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeiten handelt es sich um <strong>die</strong> offiziellen <strong>Richtlinien</strong> des Instituts für<br />
Raumfahrttechnik der UniBw München.<br />
Ziel <strong>die</strong>ser <strong>Richtlinien</strong> ist es, auf gr<strong>und</strong>legende Regeln zur Durchführung der Arbeit wie auch<br />
zur Dokumentation aufmerksam zu machen, <strong>die</strong> <strong>von</strong> den Studenten bei der <strong>Anfertigung</strong> ihrer<br />
Arbeiten häufig missachtet werden. Dazu gehört auch <strong>die</strong> Festlegung eines einheitlichen<br />
Layouts.<br />
Wer sich näher mit <strong>die</strong>ser Thematik beschäftigen will, sei auf das Buch „Diplom- <strong>und</strong><br />
Doktorarbeit“ <strong>von</strong> H.F. Ebel <strong>und</strong> C. Bliefert verwiesen, woraus der größte Teil <strong>die</strong>ser<br />
<strong>Richtlinien</strong> stammt.<br />
Inhalt<br />
1. Allgemeine Hinweise .......................................................................................................... 1<br />
2. Durchführung der Arbeit ..................................................................................................... 2<br />
3. Schreibstil ............................................................................................................................ 4<br />
4. Standardaufbau .................................................................................................................... 5<br />
5. Darstellung ........................................................................................................................ 12<br />
6. Layout................................................................................................................................ 21<br />
1. Allgemeine Hinweise<br />
Es müssen drei fest geb<strong>und</strong>ene Exemplare der Arbeit am Institut für Raumfahrttechnik<br />
abgegeben werden (je eines für den Betreuer, den Institutsleiter Prof. Förstner <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Instituts-Bibliothek) sowie zwei elektronische Versionen mit allen verwendeten Programmen,<br />
elektronischer Literatur etc. Für den Bericht ist das Deckblatt des Instituts zu verwenden,<br />
entsprechende Vorlagen in Word <strong>und</strong> LaTeX werden zur Verfügung gestellt. Der<br />
Arbeitsbericht einer Stu<strong>die</strong>n-/Bachelorarbeit soll 40, der einer Masterarbeit 60 Seiten nicht<br />
überschreiten.
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 2<br />
2. Durchführung der Arbeit<br />
Während der Bearbeitungszeit finden regelmäßige Besprechungen mit dem Betreuer (mind.<br />
alle 2 Wochen) zum Stand der Arbeit <strong>und</strong> zur weiteren Vorgehensweise statt. Die<br />
Aufgabenstellung bietet im allg. genügend Freiraum für Eigeninitiativen des Studenten, so<br />
dass je nach Arbeitsfortschritt <strong>und</strong> Kenntnisstand sowie Präferenzen <strong>die</strong><br />
Schwerpunktsetzungen angepasst werden können.<br />
Vor <strong>Anfertigung</strong> des Stu<strong>die</strong>nberichtes wird in einer Schlussbesprechung das vorgelegte<br />
Berichtskonzept diskutiert <strong>und</strong> abgestimmt.<br />
Arbeitsplanung<br />
Lernziel einer Stu<strong>die</strong>n-/Bachelor-/Masterarbeit ist es u.a., <strong>die</strong> Aufgabenstellung in einer<br />
geplanten <strong>und</strong> systematischen Vorgehensweise auf einen feststehenden Abschlusstermin hin<br />
zu bearbeiten, wie es für jede (industrielle) Projektarbeit typisch ist. Von jedem Stu<strong>die</strong>renden<br />
wird daher erwartet, dass er seine Stu<strong>die</strong> projektmäßig plant. Hierfür sind folgende<br />
Arbeitsschritte notwendig:<br />
Analyse der Aufgabenstellung<br />
Was ist der Kern der Aufgabe? Welche wesentlichen Leistungen werden verlangt? Wo<br />
liegen <strong>die</strong> spezifischen Schwierigkeiten (Theorie / Mathematik, Informatik, Methodik,<br />
usw.)? Was sind evtl. kritische Punkte (z.B. Verfügbarkeit <strong>von</strong> Literatur, Patenten,<br />
Hard- oder Software, Abhängigkeit <strong>von</strong> Zwischenergebnissen etc.)?<br />
Aufgabengliederung<br />
In welche Teilschritte lässt sich <strong>die</strong> Aufgabe unterteilen (Einarbeitung,<br />
Literaturrecherche, Modellbildung, Programmierung, Implementierung, Erprobung,<br />
Simulationen, Versuchsaufbau <strong>und</strong> -durchführung, Dokumentation, usw.)?<br />
Zeitplan<br />
Welcher Zeitaufwand muss für einzelne Teilaufgaben veranschlagt werden? Im<br />
Zweifelsfall soll <strong>die</strong> Breite der Stu<strong>die</strong> zugunsten der Bearbeitungstiefe eingeschränkt<br />
werden. Wann müssen Teilergebnisse spätestens vorliegen, um das Gesamtziel zu<br />
erreichen? Welche Randbedingungen (wie z.B. Prüfungstermine) sind zu beachten, <strong>die</strong><br />
gegebenenfalls eine Unterbrechung der Arbeit erfordern?<br />
Gruppenaspekte<br />
Gibt es am Institut parallele Stu<strong>die</strong>n zum Themenkomplex? Werden <strong>von</strong> dort<br />
Ergebnisse / Modelle / Programme benötigt (<strong>und</strong> umgekehrt)? Abstimmung der<br />
Bearbeitung <strong>von</strong> Teilaufgaben mit anderen Studenten!<br />
Es wird empfohlen, <strong>die</strong>se Überlegungen schriftlich durchzuführen. Naturgemäß muss <strong>die</strong><br />
Planung regelmäßig verifiziert <strong>und</strong> überarbeitet werden. Die Teile Aufgabengliederung <strong>und</strong><br />
Zeitplanung können sehr einfach mit dem Programm MS-Projekt erledigt werden, welches<br />
Projektpläne erstellt. Das Ergebnis <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong>nplanung soll spätestens zwei Wochen nach
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Arbeitsaufnahme mit dem Betreuer besprochen werden. Die Verfolgung des Arbeitsplans<br />
<strong>die</strong>nt der Selbstkontrolle <strong>und</strong> soll frühzeitig Probleme erkennen lassen sowie<br />
Korrekturmaßnahmen ermöglichen. Auf jeden Fall sollte das 'Darauflos-Arbeiten' vermieden<br />
werden, da dann inhaltliche Kohärenz <strong>und</strong> termingemäßes Arbeiten dem Zufall unterliegen.<br />
Berichtserstellung<br />
Erfahrungsgemäß wird gegen Ende der Arbeit <strong>die</strong> Zeit knapp <strong>und</strong> es zeigt sich spätestens hier,<br />
inwieweit <strong>die</strong> Zeitplanung bei Arbeitsbeginn realistisch war. Folgende Aspekte sind deshalb<br />
zu beachten:<br />
Für <strong>die</strong> Berichtserstellung muss genügend Zeit eingeplant werden (Richtwert:<br />
4 Wochen). Es wird empfohlen, frühzeitig eine Berichtsgliederung zu überlegen <strong>und</strong><br />
laufende Arbeitsergebnisse (Abbildungen, Tabellen) in einer für <strong>die</strong> spätere<br />
Berichtseinbindung geeigneten Form bereitzustellen.<br />
Die Vorgehensweise muss begründet werden <strong>und</strong> Stu<strong>die</strong>nergebnisse müssen<br />
nachvollziehbar sein. Daher ist eine sorgfältige Dokumentation ausgewählter<br />
Ergebnisse wichtiger als <strong>die</strong> Mitteilung <strong>von</strong> Zwischenresultaten oder einer Vielzahl<br />
unzureichend erklärter Untersuchungsergebnisse.<br />
2 Wochen vor <strong>Anfertigung</strong> der Endversion ist der Arbeitsbericht dem Betreuer zur<br />
Durchsicht <strong>und</strong> Korrektur vorzulegen.
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3. Schreibstil<br />
Rechtschreibung<br />
Wichtig ist, dass eine Arbeit keine Rechtschreib- <strong>und</strong> Zeichensetzungsfehler enthält (sollte im<br />
Zeitalter der Computer auch kein Problem sein). Ob <strong>die</strong> neue oder alte Rechtschreibung<br />
benutzt wird, ist freigestellt.<br />
Grammatik<br />
Genauso wichtig ist <strong>die</strong> Grammatik. Speziell bei Fremdwörtern ist auf das richtige Geschlecht<br />
zu achten, z.B. heißt es „das Virus“ <strong>und</strong> nicht „der Virus“.<br />
Wissenschaftliche Texte werden je nachdem (s.u.) im „Präsens“ oder „Imperfekt“ <strong>und</strong><br />
„passiv“ geschrieben. Im Text sollten auch <strong>die</strong> Wörter „ich“ <strong>und</strong> „wir“ nicht auftauchen.<br />
Absatz<br />
Ein Text setzt sich aus verschiedenen Absätzen zusammen. Es gibt keine festgelegte Länge<br />
eines Absatzes, aber er sollte nicht länger als eine halbe Seite sein.<br />
Absätze <strong>die</strong>nen dazu, den Text zu gliedern. Jeder Absatz sollte sich einem bestimmten<br />
Gegenstand oder Gedanken widmen. Aus dem Einleitungssatz sollte der Leser erkennen<br />
können, worum es in dem Absatz geht. Am Ende des Absatzes sollte ein Schlußsatz stehen,<br />
der zum nächsten Absatz überleitet.<br />
Wortwahl<br />
Es gibt bestimmte Wortarten, <strong>die</strong> in einem wissenschaftlichen Text nur mit äußerster Vorsicht<br />
eingesetzt werden sollten:<br />
Füllwörter: ja, wohl, eben, nun einmal, doch, sicher<br />
Ausschmückungen: <strong>die</strong> gute alte Kaffeemühle<br />
Substantivitis: Eine Zunahme ergab sich<br />
alternativ: ...nahm zu<br />
Adjektivitis: ist abhängig<br />
alternativ: hängt ab<br />
Die letzten beiden Punkte bedeuten nichts anderes, als dass in einem Text Substantive <strong>und</strong><br />
Adjektive nicht <strong>die</strong> Verben verdrängen sollten.
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4. Standardaufbau<br />
Der Standardaufbau einer Arbeit sieht folgendermaßen aus:<br />
Titelblatt<br />
Selbstständigkeitserklärung<br />
Vorwort, Danksagung (optional)<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Zusammenfassung<br />
Liste der Symbole<br />
Abbildungs- <strong>und</strong> Tabellenverzeichnis (optional)<br />
Einleitung<br />
Ergebnisse<br />
Diskussion<br />
Schlussfolgerungen<br />
Experimenteller Teil<br />
Literaturverzeichnis<br />
Anhang<br />
Dieser Aufbau ist zweckmäßig, aber keineswegs verbindlich. Einzelne Bestandteile können<br />
entfallen, eine andere Bezeichnung annehmen, mit anderen zusammengelegt werden oder an<br />
anderer Stelle stehen. Auch gänzlich „freie“ Gliederungen kommen in Frage. Dies ist jedoch<br />
mit dem jeweiligen Betreuer vorher abzuklären.<br />
Titel<br />
Der Titel wird in der Regel vom Betreuer vorgeschlagen. Die Titelseite ist <strong>die</strong> erste Seite der<br />
Arbeit nach dem Einband. Das Layout des Titelblattes hat eine feste Form <strong>und</strong> wird als<br />
Vorlagen in MS Word bzw. LaTeX zur Verfügung gestellt (s. S. 22). Die institutsinterne<br />
Nummer (IRW-Jahr-Art der Arbeit-lfd. Nr.) wird nach der Anmeldung vom Betreuer<br />
vergeben.<br />
Selbstständigkeitserklärung<br />
Die Prüfungsordnung verlangt eine Erklärung, dass der Student <strong>die</strong> vorgelegt Arbeit<br />
selbstständig <strong>und</strong> ohne weiter Hilfe verfasst hat. Eine entsprechende Textvorlage wird hier<br />
angegeben, es werden alle anderen inhaltlich äquivalenten Versionen ebenfalls akzeptiert.
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Ich versichere, dass ich <strong>die</strong> vorliegende Arbeit (\textit{bei Gruppenarbeiten entsprechende Änderung:<br />
meinen Anteil der vorliegenden Arbeit})- abgesehen <strong>von</strong> der Mitwirkung der genannten Betreuer -<br />
selbstständig verfasst <strong>und</strong> nur <strong>die</strong> angegebenen Quellen <strong>und</strong> Hilfsmittel verwendet habe.<br />
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen <strong>und</strong> sinngemäßen Übernahmen aus anderen<br />
Werken als solche gekennzeichnet habe.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
Bei Gruppenarbeiten ist <strong>von</strong> jedem Student eine eigene Erklärung einzufügen, der<br />
entsprechende Satz wird abgeändert zu<br />
Ich versichere, dass ich meinen Anteil der vorliegenden Arbeit…<br />
Die Überschrift „Selbstständigkeitserklärung“ wird zentriert. Nach der Erklärung kann eine<br />
Seite mit Vorwort, Widmung oder Danksagung folgen.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Die Nummerierungstiefe im Inhaltsverzeichnis sollte nicht über zwei Nummern hinausgehen<br />
(z.B. 3.2), auch wenn im Text mehr verwendet wurden.<br />
Bei Gruppenarbeiten soll im Inhaltsverzeichnis oder im Anschluss daran <strong>die</strong> Arbeit jedes<br />
einzelnen Studenten gekennzeichnet werden.<br />
Die „Seite 1“ der Arbeit ist <strong>die</strong> erste Seite der Einleitung. Alle Seiten <strong>die</strong> vor der Einleitung<br />
stehen, können gesondert mit römischen Zahlen nummeriert werden, wobei <strong>die</strong> Titelseite als<br />
erste Seite gezählt wird; sie erhält aber, wie alle Seiten, <strong>die</strong> vor dem Inhaltsverzeichnis stehen,<br />
keine Seitennummer.<br />
Zusammenfassung<br />
In der Zusammenfassung werden <strong>die</strong> Ziele der Untersuchung, <strong>die</strong> angewandten Methoden <strong>und</strong><br />
wichtigsten Ergebnisse knapp beschrieben. In der Zusammenfassung darf nichts stehen, was<br />
nicht auch im Hauptteil nachzulesen ist.<br />
Die Zusammenfassung muss ohne Rückgriff auf den nachfolgenden Text verständlich sein.<br />
Sie soll keine Tabellen, Abbildungen, Abkürzungen etc. enthalten. Auch Hinweise auf Stellen<br />
im Text oder Literatur gehören nicht in <strong>die</strong> Zusammenfassung.<br />
Die Zusammenfassung sollte nicht mehr als 300 Wörter umfassen. (Unter einem Wort<br />
versteht man hier auch eine Abkürzung, eine Zahl, selbst <strong>die</strong> Einheit „g“ für Gramm.) Und sie<br />
soll, was den Platzbedarf betrifft, eine Seite nicht überschreiten.<br />
Ein beispielhafte Zusammenfassung einer Arbeit mit dem Thema „Untersuchung <strong>von</strong><br />
Penetrator-Konzepten in der planetaren Weltraumforschung“ findet sich auf S. 23.
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 7<br />
Platziert wird <strong>die</strong> Zusammenfassung nach dem Inhaltsverzeichnis. Sie steht auf einem eigenen<br />
Blatt, das Wort „Zusammenfassung“ wird zentriert.<br />
Einleitung, Problemstellung<br />
Die Einleitung soll den Leser an <strong>die</strong> Thematik der Arbeit heranführen. In der Einleitung wird<br />
gezeigt, wie man <strong>die</strong> Situation nach Einarbeitung in <strong>die</strong> Problematik sah. Man sollte sich<br />
dabei folgende Fragen stellen:<br />
Wie <strong>und</strong> wann nahm das Thema in der Wissenschaft Gestalt an?<br />
Was war bekannt?<br />
Was musste geklärt werden?<br />
In der Einführung soll alles, was das Verständnis fördert, nach sachlichen Gesichtspunkten<br />
zusammengestellt werden.<br />
Insbesondere gehört hierher eine Übersicht über bisherige Ergebnisse des behandelten<br />
Arbeitsgebietes. Der Stand der Forschung muss sorgfältig dargelegt werden. (Das bedeutet<br />
intensive Literaturarbeit.) Dabei muss bereits darauf geachtet werden, dass eigene Gedanken<br />
deutlich <strong>von</strong> Erkenntnissen Fremder abgegrenzt werden <strong>und</strong> als solche klar erkennbar sind.<br />
Aus der Darlegung des aktuellen Forschungsstandes sollte sich dann <strong>die</strong> „Frage“ ergeben, <strong>die</strong><br />
man mit seiner Arbeit beantwortet hat. Hierher gehört auch ein Hinweis darauf, welche<br />
Materialien <strong>und</strong>/oder Methoden benutzt wurden, um <strong>die</strong>se Frage zu beantworten.<br />
Zuletzt soll eine kurze Kapitelübersicht gegeben werden.<br />
Hauptteil – Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />
Der „Hauptteil“ der Stu<strong>die</strong>n-/Bachelor-/Masterarbeit besteht genau genommen aus zwei<br />
Teilen. Es werden nämlich <strong>die</strong> gef<strong>und</strong>enen Ergebnisse erst dargestellt <strong>und</strong> dann diskutiert. Ob<br />
man <strong>die</strong> Ergebnisse getrennt <strong>von</strong> der Diskussion darstellt, oder beides zusammenfasst, hängt<br />
in der Regel <strong>von</strong> der Aufgabenstellung ab. Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte man sich jedoch bewusst<br />
machen: „Ergebnisse“ sind Tatsachen, „Diskussion“ hat eher was mit Meinungen zu tun -<br />
beides sollte in der Wissenschaft klar zu unterscheiden sein.<br />
In <strong>die</strong>sem Teil wird mitgeteilt, was gef<strong>und</strong>en wurde, um <strong>die</strong> durch das Thema gestellte Frage<br />
zu beantworten. Hier beginnt der eigene Beitrag zum Thema. Es geht nun darum <strong>die</strong> eigenen<br />
Ergebnisse darzulegen <strong>und</strong> zu beschreiben. Dabei wird zunächst auf ihren Stellenwert noch<br />
nicht näher eingegangen, <strong>die</strong> Ergebnisse werden (noch) nicht bewertet (diskutiert). Auch<br />
werden experimentelle Details nur so weit mitgeteilt, wie sie zum Verständnis notwendig<br />
sind. Umfangreiches Datenmaterial kann in den Anhang verlegt <strong>und</strong> nur summarisch oder<br />
anhand ausgewählter repräsentativer Werte angesprochen werden.
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Ergebnisse sind <strong>von</strong> zweierlei Natur, <strong>und</strong> darauf soll auch <strong>die</strong> Sprachform Rücksicht nehmen.<br />
Zum einen haftet Ergebnissen noch das Protokollarische der Experimente an; hier ist das<br />
Imperfekt <strong>die</strong> angemessene Form. Zum anderen wird nun das über das einmalige<br />
(vergangene) Ergebnis hinaus Gültige herausgearbeitet, <strong>und</strong> dazu bedarf es des Präsens. Oder<br />
kurz gesagt: Eigenschaften sind, Ergebnisse waren.<br />
Hier einige Beispiele:<br />
... so dass <strong>die</strong> Reaktion träge verlief.<br />
... wurde <strong>die</strong> Serie wiederholt<br />
... der Kurvenverlauf hat ein Maximum bei ...<br />
... können durch Gl. 3 wiedergegeben werden.<br />
Insgesamt muss man bemüht sein, dem Leser den Sinn der Maßnahmen deutlich zu machen<br />
<strong>und</strong> ihn nicht einfach mit Fakten zu überschütten.<br />
Die „Diskussion“ ist Bewertung. Sie gibt letztlich <strong>die</strong> Antwort auf <strong>die</strong> zu Beginn der Arbeit<br />
gestellten Fragen. In der Diskussion werden <strong>die</strong> gef<strong>und</strong>enen Ergebnisse analysiert, mit<br />
Bekanntem verglichen <strong>und</strong> zu einem neuen Bild des Wissens zusammengefügt. Dabei sollten<br />
Beiträge Dritter stets durch Nennung der Quelle (Literaturangabe) erkennbar sein.<br />
Die „Diskussion“ wird in der Regel im Präsens geschrieben - man stellt fest <strong>und</strong> wägt ab, was<br />
ist <strong>und</strong> was nicht; man beurteilt <strong>und</strong> bewertet. Imperfekt ist nur dann erforderlich, wenn auf<br />
zurückliegende Handlungen Bezug genommen wird.<br />
In der „Einleitung“ wurde eine Frage gestellt, <strong>die</strong> am Anfang der „Geschichte“ stand. Was<br />
gef<strong>und</strong>en wurde, um <strong>die</strong> gestellte Frage zu beantworten, ist in den Ergebnissen nachzulesen.<br />
Wie das ganze zu beurteilen ist, wird in der <strong>die</strong> „Geschichte“ abschließenden Diskussion<br />
dargestellt. Dabei ist eine logische Abfolge einer chronologischen vorzuziehen.<br />
Ergebnisse sind oft in Abbildungen <strong>und</strong> Tabellen enthalten. Diese sollten in <strong>die</strong> Diskussion<br />
einbezogen werden, auch wenn dazu auf Ergebnisse zurückgegriffen werden muss. Die<br />
„Diskussion“ muss dabei <strong>die</strong> Tabellen <strong>und</strong> Bilder „lesbar“ machen; sie muss auf das Wichtige<br />
aufmerksam machen.<br />
Da <strong>die</strong> „Diskussion“ mehrere Seiten umfasst, sollte sie weiter unterteilt werden. Der letzte<br />
Teil der „Diskussion“ ist in der Regel ein Ausblick, in dem dargestellt werden kann, welche<br />
Arbeiten in der Zukunft sinnvoll wären, um <strong>die</strong> eigene Arbeit fortzuführen, bzw. offene<br />
Fragen zu klären.
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 9<br />
Schlussfolgerungen<br />
Die „Schlussfolgerungen“ sind das Fazit der Arbeit. Bis einschließlich der „Diskussion“ war<br />
alles eine „Geschichte“; <strong>die</strong> „Schlussfolgerungen sind <strong>die</strong> „Moral der Geschichte“. Letztlich<br />
ist hier der kreative Forscher zu erkennen, der tatsächlich Schlüsse ziehen <strong>und</strong> daraus Anstöße<br />
für neues Tun ableiten kann.<br />
Es genügt nicht, <strong>die</strong> „Zusammenfassung“ mit anderen Worten abzuschreiben.<br />
„Schlussfolgerungen“ sind Überblick, Rück- <strong>und</strong> Ausblick zugleich. Sie haben immer etwas<br />
mit Deutung <strong>und</strong> Gewichtung der Ergebnisse <strong>und</strong> mit Konsequenzen daraus zu tun. In<br />
mancher Hinsicht sind <strong>die</strong> „Schlussfolgerungen“ eine Zusammenfassung der „Diskussion“,<br />
für den Leser also eine Möglichkeit, in Geist <strong>und</strong> Inhalt einer Arbeit schnell einzudringen.<br />
In keinem Fall dürfen „Schlussfolgerungen“ Ergebnisse enthalten oder kommentieren, <strong>die</strong><br />
nicht schon ähnlich vorgetragen oder erörtert worden sind. Sie sollten weder episch breit noch<br />
nichtssagend kurz sein.<br />
Ein Beispiel der Schlussfolgerungen einer Arbeit zum Thema „Entwicklung keramischer<br />
Festelektrolytsensoren zur Messung des Restsauerstoffgehalts im Weltraum“ findet sich auf<br />
S. 24f.<br />
Experimenteller Teil<br />
Der „Experimentelle Teil“ gibt Rechenschaft darüber, was unternommen wurde, um <strong>die</strong><br />
gestellten Fragen beantworten zu können. Es sollen alle Experimente beschrieben werden, <strong>die</strong><br />
in den Teil „Ergebnisse“ Eingang finden. Experimente, auf <strong>die</strong> sich nicht bezogen wird,<br />
brauchen auch nicht erwähnt zu werden.<br />
Die Experimente sollten so ausführlich beschrieben werden, dass sie <strong>von</strong> einem Fachmann<br />
wiederholt werden können. Insoweit ist der „Experimentelle Teil“ eine Sammlung <strong>von</strong><br />
„Kochvorschriften“, wenngleich <strong>die</strong> einzelnen Versuchsbeschreibungen nicht wirklich als<br />
Vorschriften formuliert werden. Der Sinn ist immer: Es wurde das <strong>und</strong> das gemacht, wenn in<br />
gleicher Weise verfahren wird, wird man dasselbe feststellen.<br />
Serien gleichartiger Experimente können durch einen Prototyp repräsentiert werden, <strong>und</strong><br />
Abweichungen werden da<strong>von</strong> abgeleitet. Handgriffe <strong>und</strong> Vorgehensweisen, <strong>die</strong> zum Gelingen<br />
eines Versuchs beitragen können, sollten auch erwähnt sein. Es sollten in der Regel <strong>die</strong><br />
Rohdaten (Daten, <strong>die</strong> direkt abgelesen wurden) angegeben werden. Daraus werden dann <strong>die</strong><br />
abgeleiteten Größen errechnet - <strong>die</strong> Berechnungen können so später nachvollzogen werden.<br />
Abbildungen <strong>und</strong> Tabellen kommen in „Experimentellen Teilen“ selten vor (abgesehen <strong>von</strong><br />
Apparateskizzen usw.), ihr angemessener Platz ist bei den „Ergebnissen“. Tempus <strong>und</strong> Modus<br />
des Teils sind: Imperfekt, passiv.
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Literaturverzeichnis<br />
In der Regel müssen im Rahmen einer Stu<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Diplom- bzw. Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeit<br />
eine größere Anzahl <strong>von</strong> Quellen angegeben werden. Vor allem in der Einleitung häufen sich<br />
<strong>die</strong> Bezüge auf frühere Publikationen. Um den Text nicht durch <strong>die</strong> Quellenbelege<br />
unterbrechen zu müssen, gibt man im Text nur Verweise an.<br />
Die übliche Form des Kurzbeleges sind Nummern: für jede Literaturstelle eine, durchgängig<br />
durch <strong>die</strong> Arbeit gezählt. Im Literaturverzeichnis am Schluss der Arbeit wird dann angegeben,<br />
für welche Literaturstellen oder Quellen <strong>die</strong> Nummern stehen.<br />
Es gibt verschiedene Arten, <strong>die</strong> Zitatnummern im Text unterzubringen. Es sollen aber in der<br />
Regel Zahlen in eckigen Klammern eingesetzt werden, z.B.<br />
... vollkommen im Einklang mit den früheren Beobachtungen [14, 15].<br />
Man kann auch den Namen des Autors nennen, dem eine bestimmte Aussage zugeschrieben<br />
wird:<br />
... wie schon Meier [6] zeigte...<br />
Es soll aber nie nur ein Autor zitiert werden, wenn <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> Arbeit nicht alleine<br />
veröffentlicht hat. Sind es mehr als drei Autoren, reicht es im Text jedoch aus, den Ersten zu<br />
nennen <strong>und</strong> durch den Zusatz <strong>von</strong> „et al.“ (et alii - <strong>und</strong> andere) anzuzeigen, dass noch weitere<br />
Autoren beteiligt waren.<br />
Im Literaturverzeichnis beginnt man für jedes Zitat mit einer neuen Zeile. Zwischen den<br />
einzelnen Quellenbelegen soll eine Zeile Abstand eingefügt werden. Am Zeilenanfang steht<br />
<strong>die</strong> Zitatnummer in eckigen Klammern, wie im Text. Nach einem Leerzeichen schließt sich<br />
dann <strong>die</strong> Quellenangabe an, z.B.:<br />
[13] C. Natale, F. Davide, Sensor array calibration with enhanced neural networks, Sensors and<br />
Actuators 18-19, 1994, pp. 654-657.<br />
[14] A. Nadai, Theory of flow and Fracture of Solids, vol. 1, 2nd ed., McGraw-Hill, New York, 1959, p.<br />
359.<br />
[15] B. Danielson and K. Mosbach, in: K. Mosbach (Ed.), Methods in Enzymology, vol. 137, Academic<br />
Press, New York, 1988, pp. 181-197 (Chapter 16).<br />
[16] K.E. Petersen, Silicon Sensor Technologies, Tech. Digest, IEEE Int. Electron Devices Meet.,<br />
Washington, DC, USA, Dec. 2-7, 1985.<br />
Das Zitat [13] ist ein Beispiel, wie ein Artikel, der in einer Zeitschrift (Journal) erschienen ist,<br />
zitiert wird. [14] ist <strong>die</strong> Quellenangabe für ein Buch, [15] für ein Buch, dessen einzelne
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 11<br />
Kapitel <strong>von</strong> verschiedenen Autoren geschrieben wurden <strong>und</strong> [16] zeigt, wie <strong>die</strong> Angaben für<br />
einen Konferenzbeitrag zu machen sind.<br />
Im Gegensatz zum Text werden bei der Quellenangabe bis zu sechs Autoren genannt. Sind es<br />
mehr, werden drei genannt <strong>und</strong> wieder durch hinzufügen <strong>von</strong> „et al.“ angezeigt, dass noch<br />
andere Autoren beteiligt waren.<br />
Alle Zitate, <strong>die</strong> im Text erscheinen, müssen natürlich im Literaturverzeichnis genannt werden.<br />
Umgekehrt soll im Literaturverzeichnis keine Quelle aufgeführt werden, auf <strong>die</strong> nicht im Text<br />
hingewiesen wird<br />
Die zitierten Arbeiten sollten (zumindest teilweise) im Original gelesen worden sein. Es muss<br />
sichergestellt werden, dass <strong>die</strong> inhaltlichen Aussagen der Quelle richtig wiedergegeben<br />
werden. Ist eine Quelle unzugänglich, wird angedeutet, auf welche andere Quelle das Zitat<br />
zurückgeht, z.B.:<br />
... (zit. nach [13]) ...<br />
Anhänge<br />
Dem Literaturverzeichnis können weitere Teile folgen, insbesondere ein Anhang, der selbst<br />
aus mehreren Teilen bestehen kann (Anhang A, Anhang B ...). Enthält ein Anhang<br />
Literaturhinweise, so sollte er allerdings vor dem Literaturverzeichnis stehen.<br />
Im Anhang ist der Platz, Quellcodes, lange Messreihen, Spektren, Fließschemata,<br />
mathematische Ableitungen, Computerprotokolle oder anderes Begleitmaterial<br />
unterzubringen, das den Lesefluss im Hauptteil stören würde. Es ist jedoch darauf zu achten,<br />
dass <strong>die</strong> Anhänge keine wichtigen Aussagen enthalten, <strong>die</strong> nicht auch im Hauptteil<br />
angesprochen werden.
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5. Darstellung<br />
Zahlen, Größen, Einheiten, Funktionen<br />
Es muss sichergestellt sein, dass <strong>die</strong> Zahlen in der Arbeit stimmen. Sie sollten zum Schluss<br />
gesondert kontrolliert werden. Zahlenwerte sollen nicht mit mehr Stellen angegeben werden,<br />
als nach der Genauigkeit der zugr<strong>und</strong>e liegenden Messung gerechtfertigt ist. Für Messwerte<br />
sollen Toleranzbereiche angegeben werden ( ). Bei Umrechnungen müssen Betrachtungen<br />
über <strong>die</strong> Fehlerfortpflanzung angestellt werden.<br />
Daten sollten einer statistischen Analyse unterworfen werden (Regressions-<br />
Korrelationsanalyse). Es sollten Hinweise zu Signifikanz <strong>und</strong> Verlässlichkeit (z.B.<br />
Standardabweichung) der Messwerte angegeben werden.<br />
In Formeln werden Ziffern <strong>und</strong> Zahlen einschließlich , e <strong>und</strong> i nicht kursiv geschrieben.<br />
Auch arithmetische Zeichen, Symbole der Mengenlehre <strong>und</strong> mathematischen Logik,<br />
Operatoren (einschließlich des Differentialoperators) <strong>und</strong> spezielle Funktionen werden steil<br />
geschrieben, z.B.:<br />
d D ppm ppb ppt %<br />
+ - < ><br />
exp log ln sin cos tan Re Im z a i b<br />
Symbole für physikalische Größen, mathematische Variablen, allgemeine Funktionen <strong>und</strong><br />
Naturkonstanten sind kursive lateinische <strong>und</strong> griechische Buchstaben:<br />
- mathematische Variablen: a, b, c, x, y, , ,<br />
- physikalische Größen: m, l, t, T, Re (Reynolds-Zahl)<br />
u( x)<br />
- allgemeine Funktionen: f ( x)<br />
z ( x, y)<br />
v( x)<br />
- Naturkonstanten: N A h R<br />
Auch bei Indizes werden nur Variablen kursiv geschrieben, z.B.:<br />
c p<br />
g n<br />
Wärmekapazität bei konstantem Druck, aber<br />
Fallbeschleunigung in Normalenrichtung<br />
Die Bedeutung der Zeichen sollte bei ihrem ersten Auftreten im Text erklärt werden. Darüber<br />
hinaus empfiehlt es sich fast immer, <strong>die</strong> in der Arbeit vorkommenden Zeichen zu einer „Liste<br />
der Symbole“ zusammenzustellen.
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Zeichen für Einheiten werden steil geschrieben <strong>und</strong> durch einen Freiraum <strong>von</strong> den<br />
dazugehörigen Zahlenwerten getrennt:<br />
3 m 280,3 K 17,5 kg<br />
Auch °C ist eine Einheit <strong>und</strong> folglich <strong>von</strong> der davor stehenden Zahl durch einen Freiraum<br />
getrennt:<br />
13 °C (nicht: 13°C oder 13° C)<br />
Das Gradzeichen bei Winkeln (das Gleiche gilt für Bogenminuten <strong>und</strong> -sek<strong>und</strong>en) wird<br />
dagegen ohne Abstand hinter <strong>die</strong> letzte Ziffer gesetzt:<br />
180°<br />
Freiraum sollte auch gelassen werden zwischen Zahlenwerten <strong>und</strong> den Zeichen für Prozent,<br />
ppm usw.:<br />
24,3 % 20 ppm 45 ppb<br />
Zahlenwerte dürfen <strong>von</strong> den Einheiten nicht durch ein Zeilenende getrennt werden. Bei<br />
Toleranzangaben schreibt man:<br />
(142 10) mm nicht: 142 10 mm<br />
Ob als Dezimalzeichen der Punkt oder das Komma verwendet wird, ist freigestellt, muss aber<br />
innerhalb der Arbeit einheitlich sein.<br />
Eckige Klammern<br />
Es hat sich in den letzten Jahren eingebürgert, dass speziell bei Diagrammen <strong>und</strong> Tabellen <strong>die</strong><br />
Einheiten in eckigen Klammern angegeben werden. Die Verwendung der eckigen Klammer in<br />
<strong>die</strong>ser Form ist jedoch falsch. Ursprung der Schreibweise mit eckigen Klammern ist das<br />
mathematische Gebiet der Einheitenrechnung, wo <strong>die</strong>se zum Einsatz kommen. Ihre<br />
Anwendung zeigt das folgende Beispiel:<br />
[F] = 1 N<br />
Diese Gleichung gibt zum Ausdruck, dass <strong>die</strong> Kraft F <strong>die</strong> Einheit „Newton“ (N) hat. Außer in<br />
<strong>die</strong>ser Form sollten also eckige Klammern nur für Literaturangaben oder mathematische<br />
Ausdrücke (z.B. Matrizen) benutzt werden - auch wenn <strong>die</strong> falsche Anwendung heutzutage<br />
allgemein akzeptiert bzw. gar nicht erkannt wird.
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 14<br />
Gleichungen<br />
Gleichungen - abgesehen <strong>von</strong> kleineren wie x = 3 - werden freigestellt <strong>und</strong> eingerückt (nicht<br />
zentriert!), um sie optisch vom eigentlichen Text abzugrenzen. Sie werden zusätzlich vom<br />
Text nach oben <strong>und</strong> unten um eine Zeile getrennt.<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text.<br />
Formel<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Wenn mehrere Gleichungen untereinander stehen, sorgt das Ausrichten an den<br />
Gleichheitszeichen für mehr Übersicht. Vor <strong>und</strong> nach Zeichen wie +, -, =, u.ä. bleibt ein<br />
Freiraum.<br />
Die Gleichungen werden nummeriert, indem man jeweils eine in r<strong>und</strong>en Klammern stehende<br />
Zahl (Gleichungsnummer) an den rechten Rand auf der Höhe der Formel schreibt, z.B.:<br />
f(x) = ax² + bx +c (12)<br />
Gleichungen können auf zwei Arten mit dem Text verknüpft werden. Die eine Möglichkeit<br />
besteht darin, <strong>die</strong> Gleichungen am Ende <strong>von</strong> Absätzen zu platzieren, z.B.:<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text.<br />
Formel (13)<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Stattdessen können <strong>die</strong> Gleichungen mit Text „umbaut“ werden:<br />
Daraus folgt<br />
dc A /dt = -kt, (14)<br />
woraus sich durch Integration mit der Anfangsbedingung aus Gl. (4)<br />
c A = c 0·e -kt (15)<br />
ergibt.
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 15<br />
In solchen Fällen ist eine Absatzbildung im Text in der sonst üblichen Weise nicht möglich.<br />
Der Satzaufbau verlangt dann oft, dass am Ende der Gleichungszeilen Satzzeichen stehen.<br />
Auf <strong>die</strong> Satzzeichen wird an der Stelle allerdings oft verzichtet, da ein Satzzeichen am Ende<br />
einer komplizierten Formel „verloren“ wirkt oder als zur Gleichung gehörig missverstanden<br />
werden könnte.<br />
Gleichungen, <strong>die</strong> über einer Zeile hinausgehen, sollen vor einem Plus- oder Minuszeichen<br />
getrennt werden, jedoch möglichst nicht in einem Klammerausdruck.<br />
Tabellen<br />
Tabellen haben, ähnlich Abbildungen, eine Blickfangwirkung, <strong>und</strong> sie sollten wie <strong>die</strong>se<br />
unabhängig vom Text zu verstehen sein.<br />
Tabellen haben in der Regel eine Tabellenüberschrift (im Gegensatz zur Bildunterschrift).<br />
Diese beginnt mit der Angabe der Tabellennummer <strong>und</strong> wird mit dem Tabellentitel - welcher<br />
ankündigt, was tabelliert wird - fortgeführt.<br />
Die Tabellenüberschrift soll kleiner sein als <strong>die</strong> Schrift im Normaltext. Sie wird immer mit<br />
einem Punkt abgeschlossen. Die Tabellennummer in der Form „Tab. x.x: ...“ wird „fett“<br />
geschrieben. Diese Nummer ist dazu da, das man sich im Text auf <strong>die</strong> Tabelle beziehen kann.<br />
Auf jede Tabelle muss im Text mindestens einmal unter Nennung der Tabellennummer<br />
verwiesen werden. Man spricht vom „Verankern“ der Tabellen im Text.<br />
Tabellen sollten übersichtlich <strong>und</strong> nicht zu groß gestaltet werden. Umfangreiche Tabellen<br />
können auch in den Anhang verlegt werden. Nachfolgend ein Beispiel:<br />
Tab. 3.5: Titel titel titel Titel titel titel Titel titel titel.<br />
x y z<br />
R25 text zahl ???<br />
R26 text zahl ???<br />
Eine besonders einfache Art <strong>von</strong> Tabellen sind Listen <strong>und</strong> Aufzählungen. Sie sind direkt im<br />
Text eingeb<strong>und</strong>en. Man kann sie entweder durch einen Einzug oder durch bestimmte Zeichen<br />
- z.B. Punkt oder Gedankenstrich - vom übrigen Text absetzen:
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 16<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text.<br />
Aufzählung<br />
Aufzählung<br />
Aufzählung<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
oder<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text.<br />
Aufzählung<br />
Aufzählung<br />
Aufzählung<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Es sollten nur dann Ziffern <strong>und</strong> Buchstaben eingesetzt werden, wenn man sich im Text auf<br />
einzelne Punkte der Aufzählung beziehen will. Dabei ist zu beachten: Hinter den Ziffern<br />
stehen Punkte, hinter den Buchstaben eine Schlussklammer (nie beides).<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text.<br />
1. Aufzählung<br />
2. Aufzählung<br />
3. Aufzählung<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text.<br />
Text Text Text Text.<br />
oder<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text.<br />
a) Aufzählung<br />
b) Aufzählung<br />
c) Aufzählung<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />
Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 17<br />
Abbildungen<br />
Abbildungen werden dann benutzt, wenn Aussagen dadurch zusammengefasst, klarer oder<br />
einfacher übermittelt werden können. Häufig werden mit Hilfe <strong>von</strong> Abbildungen, speziell mit<br />
Diagrammen, Zusammenhänge <strong>und</strong> Tendenzen aufgezeigt. Abbildungen sind stets ein<br />
Blickfang; sie werden häufig vor dem Text in Augenschein genommen <strong>und</strong> sollten deshalb<br />
übersichtlich <strong>und</strong> aus sich heraus verständlich sein. Gleichzeitig soll <strong>die</strong> Abbildung den Text<br />
illustrieren <strong>und</strong> anschaulich beschrieben werden.<br />
Damit man sich im Text auf <strong>die</strong> Abbildungen beziehen kann, erhält jede eine<br />
Abbildungsnummer. Abbildungen müssen wie Tabellen im Text verankert sein, d.h. man<br />
muss sich mindestens einmal auf sie unter Angabe der Abbildungsnummer beziehen.<br />
Abbildungen werden wie Tabellen stets nach Ihrer Nennung im Text platziert.<br />
Die Abbildungsnummer ist nicht Bestandteil der Abbildung selbst, sondern Bestandteil der<br />
zur Abbildung gehörenden Bildunterschrift. Als Bildunterschrift bezeichnet man <strong>die</strong><br />
unmittelbar zu einer Abbildung gehörende textliche Erläuterung; sie steht, wie der Name sagt,<br />
meist unter der Abbildung, bei schmaleren Abbildungen auch seitlich an der Unterkante der<br />
Abbildung orientiert.<br />
Die Bildunterschrift beginnt mit dem Abbildungsbezeichner, der <strong>die</strong> Abbildungsnummer<br />
enthält. Danach folgt eine kurze Beschreibung des Bildes in Form eines Abbildungstitels. Es<br />
müssen dabei nicht unbedingt Sätze gebildet werden. Der Abbildungstitel wird dennoch stets<br />
mit einem Punkt beendet.<br />
Die Abbildung sollte so gestaltet <strong>und</strong> beschriftet sein, dass man sie zusammen mit der<br />
Bildunterschrift verstehen kann, ohne den Text konsultieren zu müssenBesteht eine<br />
Abbildung aus mehreren Teilen, so werden <strong>die</strong>se gewöhnlich mit a, b, c, ... bezeichnet <strong>und</strong> in<br />
einer gemeinsamen Bildunterschrift erläutert.<br />
Abbildung <strong>und</strong> Unterschrift bilden eine Einheit; sie sollen vom davor stehenden <strong>und</strong><br />
nachfolgenden Text je um mindestens eine Zeile abgerückt sein. Die Abbildungen <strong>und</strong> ihre<br />
Bildunterschriften sollen immer in gleicher Weise angeordnet sein, d.h. alle linksbündig oder<br />
alle zentriert.<br />
Auch bei Abbildungen ist es wichtig Fremdes <strong>von</strong> Eigenem zu trennen. Werden Abbildungen<br />
zitiert ist <strong>die</strong> Quelle in der Bildunterschrift anzugeben:<br />
Abb. 5.2: Ansicht der Wirbelschicht (aus [23]).
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 18<br />
Ist <strong>die</strong> Abbildung nicht unmittelbar übernommen worden, sondern wurde bearbeitet <strong>und</strong><br />
modifiziert, so kann man folgendermaßen darauf hinweisen:<br />
Abb. 5.2: Ansicht der Wirbelschicht (nach [23]).<br />
Beispiel für <strong>die</strong> Beschreibung einer Abbildung <strong>und</strong> ihrer Verankerung im Text:<br />
Die Auswahl <strong>und</strong> Anwendung <strong>von</strong> Operatoren ist daher in Soar <strong>und</strong> insbesondere in dessen<br />
Entscheidungszyklus (vgl. Abb. 5-1, nach [22]) zentral. Auf <strong>die</strong> Erfassung <strong>von</strong> Daten aus der<br />
Umgebung (input) folgt der Einsatz allen Wissens, welcher in <strong>die</strong>ser Situation relevant ist,<br />
einschließlich des Vorschlags <strong>von</strong> Operatoren, <strong>die</strong> in der aktuellen Situation angewendet werden<br />
könnten (propose). Im nächsten Schritt wird einer der vorgeschlagenen Operatoren auf Basis<br />
vorhandenen Wissens ausgewählt (select). Der ausgewählte Operator wird anschließend angewendet<br />
(apply) <strong>und</strong> schließlich werden – falls vorhanden – Kommandos an <strong>die</strong> Umgebung gesendet (output).<br />
Abb. 5-1: Soar Entscheidungszyklus (vgl. [22]).<br />
Diagramme<br />
Diagramme sind eine spezielle Form <strong>von</strong> Abbildungen. Alles was im vorigen Abschnitt<br />
gesagt wurde, ist auch für Diagramme gültig. Dennoch werden sie in einem eigenen Abschnitt<br />
behandelt, da sie in technisch-wissenschaftlichen Arbeiten den Großteil der Abbildungen<br />
ausmachen <strong>und</strong> einige Besonderheiten beachtet werden müssen.<br />
Achsen<br />
Meist werden zunehmende Werte der unabhängigen Veränderlichen an der waagerechten<br />
Achse (Abszisse) nach rechts, zunehmende Werte der abhängigen Veränderlichen an der<br />
senkrechten Achse (Ordinate) nach oben aufgetragen.<br />
An <strong>die</strong> Enden der Achsen werden keine Pfeile gesetzt, wenn sie skaliert sind. Handelt es sich<br />
jedoch um eine qualitative Darstellung, werden Pfeile eingesetzt. Man kann <strong>die</strong> Pfeile<br />
entweder direkt an <strong>die</strong> Achsen anschließen, oder an <strong>die</strong> Achsenbeschriftung setzen:<br />
y<br />
y<br />
Pfeile an Achse<br />
x<br />
Pfeile bei Achsenbeschriftung<br />
x
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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 19<br />
Achsenteilung<br />
Für <strong>die</strong> Skalierung <strong>von</strong> Achsen ist es erforderlich, Strichmarken anzubringen <strong>und</strong> <strong>die</strong> ihnen<br />
entsprechenden Zahlenwerte daranzuschreiben. Die Strichmarken symbolisieren verkürzte<br />
Netzlinien; sie weisen gewöhnlich in das Innere des Diagramms, d.h. <strong>von</strong> der Abszisse nach<br />
oben <strong>und</strong> <strong>von</strong> der Ordinate nach rechts.<br />
Die Achsenteilungen können zu einem Koordinatennetz ergänzt werden. Dies ist jedoch nur<br />
dann sinnvoll, wenn aus den Grafiken genaue Werte abgelesen werden sollen.<br />
Bezifferung<br />
Alle Zahlenwerte sollen senkrecht in normaler Leserichtung stehen. Auch <strong>die</strong> Zahlenwerte an<br />
der Ordinate müssen ohne Drehung des Bildes lesbar sein. Erstrecken sich Achsen in den<br />
negativen Bereich, so sind sämtliche zugehörigen Zahlenwerte mit einem Minuszeichen zu<br />
versehen.<br />
Einheiten<br />
Die zu den Zahlen gehörenden Einheiten werden hinter <strong>die</strong> Größenbezeichnung, durch ein<br />
Komma getrennt, geschrieben. Die Einheiten werden gr<strong>und</strong>sätzlich nicht in Klammern -<br />
weder eckig noch r<strong>und</strong> - hinter Größensymbole gesetzt. Größensymbole, <strong>die</strong> im Text kursiv<br />
geschrieben werden, müssen auch in den Diagrammen kursiv sein.<br />
Sensorsignal I s , nA<br />
Zeichen wie %, ppm usw. sind auch Einheiten, <strong>und</strong> werden wie <strong>die</strong>se behandelt. Bei<br />
Winkelangaben (°) jedoch muß <strong>die</strong> Angabe an jede Zahl der Achsenteilung geschrieben<br />
werden.<br />
Fehlerbalken<br />
Bei der Darstellungen in Diagrammen handelt es sich oft um Meßwerte. Da <strong>die</strong>se stets mit<br />
Fehlern behaftet sind, sollten bei der grafischen Darstellung Fehlerbalken benutzt werden. Es<br />
kann jedoch darauf verzichtet werden, wenn der Fehler sehr klein ist oder <strong>die</strong> Darstellung zu<br />
unübersichtlich wird. Die Fehlerabweichung sollte dann aber im Text oder in der<br />
Bildunterschrift angegeben sein.
Winkel<br />
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 20<br />
Beispiel<br />
Nachfolgend ein Beispieldiagramm:<br />
35°<br />
30°<br />
25°<br />
20°<br />
15°<br />
10°<br />
5°<br />
0°<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140<br />
Zeit t F , s<br />
Abb. 3: Zeitliche Änderung des Winkels (Meßfehler: +/- 1°).
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 21<br />
6. Layout<br />
Schrift, Absätze<br />
Als Schrift soll „Times New Roman“ mit einer Größe <strong>von</strong> 12 Punkten benutzt werden. Ein<br />
Zeilenabstand <strong>von</strong> 1.2 Zeilen <strong>und</strong> Blocksatz ergeben ein gutes Gesamtbild. Werden Absätze<br />
durch Seitenumbrüche getrennt sollen mindestens zwei Zeilen des Absatzes auf der vorigen<br />
oder nachfolgenden Seite stehen. Zwischen den Absätzen soll eine Zeile frei bleiben.<br />
Tabellenüberschriften <strong>und</strong> Abbildungsunterschriften werden zur besseren Unterscheidung<br />
vom Normaltext in Schriftgröße 10 geschrieben. Die Seiten dürfen doppelseitig bedruckt<br />
werden, entsprechend sollten <strong>die</strong> Seitenzahlen etc. formatiert werden.<br />
Überschriften<br />
Überschriften werden nicht zentriert, sondern beginnen linksbündig. Für <strong>die</strong> Abstände<br />
zwischen Überschriften <strong>und</strong> Text gilt folgende allgemeine Regel: Der Abstand vor einer<br />
Überschrift soll 1.5 bis 2 mal so groß sein wie derjenige zwischen der Überschrift <strong>und</strong> dem<br />
darauffolgenden Text (oder der Überschrift der nächsten Gliederungsebene). Die<br />
Schriftgrößen der verschiedenen Überschriften sollten so gewählt werden, dass <strong>die</strong><br />
Unterscheidung der Gliederungsebenen leicht fällt.<br />
Seitennummern<br />
Die Seitennummern stehen in der Kopfzeile. Sie können entweder rechtsbündig (bzw.<br />
linksbündig bei der bedruckten Rückseite, falls <strong>die</strong> Arbeit doppelseitig gedruckt wird) oder<br />
zentriert platziert werden. Bei der zentrierten Platzierung ist <strong>die</strong> Nummer in Bindestriche<br />
einzufassen (-37-) <strong>und</strong> um 5 mm aus der Blattmitte nach rechts zu verschieben. Die Schrift<br />
<strong>und</strong> Zeichengröße ist <strong>die</strong>selbe wie im Haupttext. Die Platzierung der Seitennummern in der<br />
Fußzeile wird nicht empfohlen, da man dort eventuell Fußnoten unterbringen möchte.<br />
Ränder<br />
Der Abstand der Seitennummer <strong>von</strong> der oberen Papierkante sollte ca. 10 ... 15 mm betragen;<br />
der Abstand zum nachfolgenden Text sollte mindestens 10 mm betragen. Der Rand zwischen<br />
der letzten Textzeile <strong>und</strong> der unteren Papierkante sollte nicht kleiner sein als 20 mm. Die<br />
Schreibbreite auf A4-Seiten beträgt vorzugsweise 160 mm, ein Linksrand <strong>von</strong> 30 mm <strong>und</strong> ein<br />
Rechtsrand <strong>von</strong> 20 mm werden empfohlen. Damit wird <strong>die</strong> Mitte des 160 mm breiten<br />
Textfeldes um 5 mm <strong>von</strong> der Blattachse nach rechts verschoben.
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 22<br />
Wieso <strong>die</strong> Erde keine Scheibe ist<br />
Bachelorarbeit<br />
Albert Einstein jr.<br />
IRW-10-BA-21458<br />
Universität der B<strong>und</strong>eswehr München<br />
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Univ.-Prof. Dr-Ing. Roger Förstner<br />
Betreuer: Dipl.-Geophys. Thomas Andert<br />
Dezember 2010
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 23<br />
Zusammenfassung<br />
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit unterschiedlichen Konzepten <strong>von</strong> Penetratoren in der<br />
planetaren Weltraumforschung.<br />
Im Rahmen dessen werden <strong>die</strong> wichtigsten Missionseigenschaften, der planmäßige Verlauf<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Merkmale der Penetratoren der bisher durchgeführten Penetrator-Missionen Mars 96<br />
<strong>und</strong> Deep Space 2 sowie der verworfenen Mission Lunar-A <strong>und</strong> der für 2012 geplanten<br />
Mission Luna-Glob beschrieben.<br />
Am Beispiel <strong>von</strong> Deep Space 2 wird weiterhin auf <strong>die</strong> Erprobungsphase vor dem Einsatz <strong>von</strong><br />
Penetratoren eingegangen. Diese Tests lassen sich in drei Teile untergliedern: Die<br />
Entwicklungstests, <strong>die</strong> Tests bei niedriger Geschwindigkeit <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tests zur<br />
Geschwindigkeitsmessung. Anhand der auftretenden Schwierigkeiten wie beispielsweise der<br />
nicht korrekten Trennung vom vorderen Teil des Penetrators vom hinteren Teil in<br />
unterschiedlichen Bodenmaterialien <strong>und</strong> bei wechselnden Geschwindigkeiten konnten<br />
wichtige Erkenntnisse über den Einsatz <strong>von</strong> Penetratoren bei verschiedenen<br />
Oberflächenbeschaffenheiten sowie über eine Verbesserung des Aufbaus der Sonden <strong>und</strong> der<br />
verwendeten Messinstrumente gewonnen werden.<br />
Aus den bereits durchgeführten Missionen <strong>und</strong> den Ergebnissen der Erprobung <strong>von</strong> Deep<br />
Space 2 lassen sich verschiedene Schwierigkeiten, <strong>die</strong> beim Einsatz <strong>von</strong> Penetratoren im<br />
Weltraum auftreten können, erschließen. Hervorzuheben sind hier insbesondere der<br />
Einschlag, bei dem <strong>die</strong> Sonde <strong>und</strong> ihre Komponenten sehr großen Kräften ausgesetzt werden,<br />
sowie <strong>die</strong> verschiedenen, unbekannten Oberflächeneigenschaften am Zielort, <strong>die</strong> zum<br />
Scheitern einer Mission führen können.<br />
Im weiteren Verlauf der Arbeit werden daher einige mögliche Lösungsansätze für <strong>die</strong><br />
Überwindung der Einschlagskräfte vorgestellt, um den Penetrator <strong>und</strong> seine Komponenten vor<br />
den hohen Belastungen beim Aufprall bestmöglich zu schützen. Dafür sind beispielsweise<br />
Maßnahmen zur Optimierung der Konstruktion der Sonden, bei der Installation der<br />
Instrumente sowie zur Verringerung der Einschlagsgeschwindigkeit geeignet. Des Weiteren<br />
werden verschiedene Effekte, <strong>die</strong> durch den Einschlag eines Penetrators im Ziel ausgelöst<br />
werden, dargestellt. Es werden auftretende mechanische Effekte <strong>und</strong> <strong>die</strong> Phänomene der<br />
Bodenerwärmung <strong>und</strong> elektrischen Aufladung betrachtet <strong>und</strong> auf Gefahren sowie auf ihren<br />
möglichen wissenschaftlichen Nutzen hingewiesen.<br />
Aus den im Verlauf <strong>die</strong>ser Arbeit gewonnenen Erkenntnissen kann der sinnvolle Einsatz <strong>von</strong><br />
Penetratoren für <strong>die</strong> Erforschung des Weltraums diskutiert <strong>und</strong> bestätigt werden <strong>und</strong> ein<br />
Ausblick auf einige Ansatzpunkte für zukünftige Missionen gegeben werden.
Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Ausblick<br />
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 24<br />
Am Beginn der Arbeit stand das Ziel, atomaren <strong>und</strong> molekularen Sauerstoff im Weltraum<br />
unterscheiden <strong>und</strong> messen zu können. Als Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Entwicklung <strong>die</strong>nten<br />
elektrochemische Sensoren mit einem keramischen Festelektrolyt. Obwohl der Einsatz<br />
solcher Sensoren auf der Erde bereits etabliert ist, war ihr Einsatz unter Hochvakuum- bzw.<br />
Weltraumbedingungen noch wenig untersucht. Nachdem frühere Arbeiten am IRS <strong>die</strong><br />
prinzipielle Anwendbarkeit der Sensoren unter <strong>die</strong>sen Bedingungen nachwiesen, galt es nun,<br />
<strong>die</strong>se zu optimieren, so daß ein verläßlicher Betrieb unter Hochvakuumbedingungen möglich<br />
war.<br />
Als elementar für <strong>die</strong>sen Prozeß stellte sich <strong>die</strong> Herleitung <strong>von</strong> verschiedenen<br />
physikalischmathematischen Modellen heraus. Es ist dabei gelungen, <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>legenden<br />
Reaktionsmechanismen<br />
zu erfassen <strong>und</strong> sowohl das statische als auch das dynamische Sensorverhalten numerisch zu<br />
simulieren. Die Modelle sind somit in der Zukunft für weitere Optimierungen einsetzbar; vor<br />
allem aber können sie als Basis für eine weiterführende mathematische Beschreibung der<br />
Sensorfunktion <strong>die</strong>nen. Dabei ist sowohl <strong>die</strong> Einbeziehung zusätzlicher Reaktionsschritte als<br />
auch <strong>die</strong> Optimierung der numerischen Berechnungsmethode denkbar.<br />
Neben dem verbesserten Verständnis der Sensorfunktion ist der hohe Wert der Modelle für<br />
<strong>die</strong> Entwicklungsarbeit besonders durch Vergleiche mit experimentellen Ergebnissen<br />
begründet. Es zeigte sich im Laufe der Arbeit, daß oftmals nur der Einsatz unterschiedlichster<br />
Meßmethoden <strong>und</strong> der Vergleich mit den Vorhersagen der mathematischen Modelle es<br />
ermöglichte zu entscheiden, durch welche Mechanismen <strong>die</strong> Sensoren primär beeinflußt<br />
werden <strong>und</strong> wie eine weitere Verbesserung der Sensorfunktion erreichbar ist.<br />
Diese Vorgehensweise bei der Entwicklung der Sensoren führte dazu, daß eine optimale<br />
Elektrodenkonfiguration für den Hochvakuumeinsatz gef<strong>und</strong>en wurde. Außerdem konnte das<br />
verwendete Elektrodenmaterial verbessert werden, was zu einer deutlichen Erhöhung des<br />
Signalstromes führte. Es konnte gezeigt werden, daß <strong>die</strong> Sensoren Sauerstoffpartialdrücke<br />
<strong>von</strong> 2.5·10 -9 mbar detektieren <strong>und</strong> Sauerstoffpartialdruckänderungen <strong>von</strong> 2.0·10 -10 mbar<br />
auflösen können. Daraus erschließt sich bereits, daß <strong>die</strong>se Sensoren den Anforderungen für<br />
Messungen unter Weltraumbedingungen gerecht werden. Dabei bleiben sie jedoch nicht auf<br />
den Einsatz im Weltraum beschränkt; ganz im Gegenteil ist <strong>von</strong> einem großen Potential für<br />
terrestrische Anwendungen auszugehen. Insbesondere ist hier nicht nur an Messungen in<br />
Vakuumsystemen zu denken, sondern auch an Bereiche, in denen bei hohen Drücken sehr<br />
kleine Sauerstoffpartialdrücke registriert werden müssen, wie <strong>die</strong>s z.B. bei der<br />
Halbleiterherstellung der Fall ist.
Institut für Raumfahrttechnik<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 25<br />
Nachdem eine gute Funktionalität der Sensoren erreicht wurde, sollte für zukünftige Arbeiten<br />
<strong>die</strong> Untersuchung <strong>von</strong> Langzeiteffekten im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Diese sind zum einen für<br />
Weltraummissionen, <strong>die</strong> mehrere Jahre dauern können, als auch für einen erfolgreichen<br />
kommerziellen Einsatz <strong>von</strong> großem Interesse.<br />
Neben der reinen Bestimmung des Sauerstoffpartialdruckes ist es durch den Einsatz<br />
unterschiedlicher Elektrodenmaterialien außerdem gelungen, zwischen molekularem <strong>und</strong><br />
atomarem Sauerstoff unterscheiden zu können. Insbesondere der Umstand, daß <strong>die</strong>s bisher in<br />
der Regel nur mit Hilfe eines Massenspektrometers möglich war, verleiht <strong>die</strong>ser neuen<br />
Möglichkeit ihre besondere Bedeutung. In Kombination mit der Tatsache, daß <strong>die</strong> Sensoren<br />
auch bei sehr hohen Temperaturen einsetzbar sind, eröffnen sich außergewöhnliche<br />
Anwendungsfelder. So könnten z.B. Messungen während atmosphärischen Eintrittsflügen <strong>von</strong><br />
Raumfahrzeugen stattfinden; aber auch Untersuchungen über <strong>die</strong> Beeinflussung <strong>von</strong><br />
Materialien durch atomaren Sauerstoff können dadurch unterstützt werden.<br />
Während <strong>die</strong> generelle Anwendung der Sensoren unter Hochvakuumbedingungen im Rahmen<br />
<strong>die</strong>ser Arbeit bereits bis zu einem hohen Grad optimiert wurde, steht <strong>die</strong> Entwicklung für <strong>die</strong><br />
Unterscheidung <strong>von</strong> atomarem <strong>und</strong> molekularem Sauerstoff noch am Anfang. Obgleich <strong>die</strong>s<br />
mit den Sensoren möglich war, gilt es hier noch weitere Entwicklungsarbeit zu leisten.<br />
Besonders hervorzuheben sind in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> schlechte Haftung der Gold-<br />
Mischelektroden auf der Keramik <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schwierigkeit, verläßliche Tests durchzuführen, da<br />
<strong>die</strong> Erzeugung definierter Mengen <strong>von</strong> atomarem Sauerstoff an sich schon eine nicht zu<br />
unterschätzende Herausforderung darstellt.<br />
Die Funktionalität der Sensoren wurde jedoch nicht nur im Labor überprüft, sondern auch im<br />
Verlauf einer Mission auf einer russischen Raumkapsel. Dabei zeigte sich, daß sowohl <strong>die</strong><br />
Sensoren als auch das Gesamtsystem unter realen Bedingungen voll funktionsfähig sind, was<br />
durch eine zweite Mission im Jahr 2002 bestätigt werden soll.<br />
Nach den ersten Tests im Weltraum <strong>und</strong> der Auswertung der Laborergebnisse kann<br />
abschließend gesagt werden, daß mit den entwickelten Sensoren das langfristige Ziel, nämlich<br />
<strong>die</strong> Messung des Restsauerstoffs im Weltraum <strong>und</strong> speziell der dreijährige Einsatz auf der<br />
Internationalen Raumstation, verwirklicht werden kann.