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Ergänzende Richtlinien für die Anfertigung von Studien- und ...

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Institut für Raumfahrttechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 1<br />

<strong>Richtlinien</strong> für <strong>die</strong> <strong>Anfertigung</strong> <strong>von</strong><br />

Stu<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Diplomarbeiten<br />

bzw. Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeiten<br />

Prof. Dr. Roger Förstner, 07.10.2010<br />

Bei den vorliegenden <strong>Richtlinien</strong> zur <strong>Anfertigung</strong> <strong>von</strong> Stu<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Diplomarbeiten bzw.<br />

Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeiten handelt es sich um <strong>die</strong> offiziellen <strong>Richtlinien</strong> des Instituts für<br />

Raumfahrttechnik der UniBw München.<br />

Ziel <strong>die</strong>ser <strong>Richtlinien</strong> ist es, auf gr<strong>und</strong>legende Regeln zur Durchführung der Arbeit wie auch<br />

zur Dokumentation aufmerksam zu machen, <strong>die</strong> <strong>von</strong> den Studenten bei der <strong>Anfertigung</strong> ihrer<br />

Arbeiten häufig missachtet werden. Dazu gehört auch <strong>die</strong> Festlegung eines einheitlichen<br />

Layouts.<br />

Wer sich näher mit <strong>die</strong>ser Thematik beschäftigen will, sei auf das Buch „Diplom- <strong>und</strong><br />

Doktorarbeit“ <strong>von</strong> H.F. Ebel <strong>und</strong> C. Bliefert verwiesen, woraus der größte Teil <strong>die</strong>ser<br />

<strong>Richtlinien</strong> stammt.<br />

Inhalt<br />

1. Allgemeine Hinweise .......................................................................................................... 1<br />

2. Durchführung der Arbeit ..................................................................................................... 2<br />

3. Schreibstil ............................................................................................................................ 4<br />

4. Standardaufbau .................................................................................................................... 5<br />

5. Darstellung ........................................................................................................................ 12<br />

6. Layout................................................................................................................................ 21<br />

1. Allgemeine Hinweise<br />

Es müssen drei fest geb<strong>und</strong>ene Exemplare der Arbeit am Institut für Raumfahrttechnik<br />

abgegeben werden (je eines für den Betreuer, den Institutsleiter Prof. Förstner <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Instituts-Bibliothek) sowie zwei elektronische Versionen mit allen verwendeten Programmen,<br />

elektronischer Literatur etc. Für den Bericht ist das Deckblatt des Instituts zu verwenden,<br />

entsprechende Vorlagen in Word <strong>und</strong> LaTeX werden zur Verfügung gestellt. Der<br />

Arbeitsbericht einer Stu<strong>die</strong>n-/Bachelorarbeit soll 40, der einer Masterarbeit 60 Seiten nicht<br />

überschreiten.


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2. Durchführung der Arbeit<br />

Während der Bearbeitungszeit finden regelmäßige Besprechungen mit dem Betreuer (mind.<br />

alle 2 Wochen) zum Stand der Arbeit <strong>und</strong> zur weiteren Vorgehensweise statt. Die<br />

Aufgabenstellung bietet im allg. genügend Freiraum für Eigeninitiativen des Studenten, so<br />

dass je nach Arbeitsfortschritt <strong>und</strong> Kenntnisstand sowie Präferenzen <strong>die</strong><br />

Schwerpunktsetzungen angepasst werden können.<br />

Vor <strong>Anfertigung</strong> des Stu<strong>die</strong>nberichtes wird in einer Schlussbesprechung das vorgelegte<br />

Berichtskonzept diskutiert <strong>und</strong> abgestimmt.<br />

Arbeitsplanung<br />

Lernziel einer Stu<strong>die</strong>n-/Bachelor-/Masterarbeit ist es u.a., <strong>die</strong> Aufgabenstellung in einer<br />

geplanten <strong>und</strong> systematischen Vorgehensweise auf einen feststehenden Abschlusstermin hin<br />

zu bearbeiten, wie es für jede (industrielle) Projektarbeit typisch ist. Von jedem Stu<strong>die</strong>renden<br />

wird daher erwartet, dass er seine Stu<strong>die</strong> projektmäßig plant. Hierfür sind folgende<br />

Arbeitsschritte notwendig:<br />

Analyse der Aufgabenstellung<br />

Was ist der Kern der Aufgabe? Welche wesentlichen Leistungen werden verlangt? Wo<br />

liegen <strong>die</strong> spezifischen Schwierigkeiten (Theorie / Mathematik, Informatik, Methodik,<br />

usw.)? Was sind evtl. kritische Punkte (z.B. Verfügbarkeit <strong>von</strong> Literatur, Patenten,<br />

Hard- oder Software, Abhängigkeit <strong>von</strong> Zwischenergebnissen etc.)?<br />

Aufgabengliederung<br />

In welche Teilschritte lässt sich <strong>die</strong> Aufgabe unterteilen (Einarbeitung,<br />

Literaturrecherche, Modellbildung, Programmierung, Implementierung, Erprobung,<br />

Simulationen, Versuchsaufbau <strong>und</strong> -durchführung, Dokumentation, usw.)?<br />

Zeitplan<br />

Welcher Zeitaufwand muss für einzelne Teilaufgaben veranschlagt werden? Im<br />

Zweifelsfall soll <strong>die</strong> Breite der Stu<strong>die</strong> zugunsten der Bearbeitungstiefe eingeschränkt<br />

werden. Wann müssen Teilergebnisse spätestens vorliegen, um das Gesamtziel zu<br />

erreichen? Welche Randbedingungen (wie z.B. Prüfungstermine) sind zu beachten, <strong>die</strong><br />

gegebenenfalls eine Unterbrechung der Arbeit erfordern?<br />

Gruppenaspekte<br />

Gibt es am Institut parallele Stu<strong>die</strong>n zum Themenkomplex? Werden <strong>von</strong> dort<br />

Ergebnisse / Modelle / Programme benötigt (<strong>und</strong> umgekehrt)? Abstimmung der<br />

Bearbeitung <strong>von</strong> Teilaufgaben mit anderen Studenten!<br />

Es wird empfohlen, <strong>die</strong>se Überlegungen schriftlich durchzuführen. Naturgemäß muss <strong>die</strong><br />

Planung regelmäßig verifiziert <strong>und</strong> überarbeitet werden. Die Teile Aufgabengliederung <strong>und</strong><br />

Zeitplanung können sehr einfach mit dem Programm MS-Projekt erledigt werden, welches<br />

Projektpläne erstellt. Das Ergebnis <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong>nplanung soll spätestens zwei Wochen nach


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Arbeitsaufnahme mit dem Betreuer besprochen werden. Die Verfolgung des Arbeitsplans<br />

<strong>die</strong>nt der Selbstkontrolle <strong>und</strong> soll frühzeitig Probleme erkennen lassen sowie<br />

Korrekturmaßnahmen ermöglichen. Auf jeden Fall sollte das 'Darauflos-Arbeiten' vermieden<br />

werden, da dann inhaltliche Kohärenz <strong>und</strong> termingemäßes Arbeiten dem Zufall unterliegen.<br />

Berichtserstellung<br />

Erfahrungsgemäß wird gegen Ende der Arbeit <strong>die</strong> Zeit knapp <strong>und</strong> es zeigt sich spätestens hier,<br />

inwieweit <strong>die</strong> Zeitplanung bei Arbeitsbeginn realistisch war. Folgende Aspekte sind deshalb<br />

zu beachten:<br />

Für <strong>die</strong> Berichtserstellung muss genügend Zeit eingeplant werden (Richtwert:<br />

4 Wochen). Es wird empfohlen, frühzeitig eine Berichtsgliederung zu überlegen <strong>und</strong><br />

laufende Arbeitsergebnisse (Abbildungen, Tabellen) in einer für <strong>die</strong> spätere<br />

Berichtseinbindung geeigneten Form bereitzustellen.<br />

Die Vorgehensweise muss begründet werden <strong>und</strong> Stu<strong>die</strong>nergebnisse müssen<br />

nachvollziehbar sein. Daher ist eine sorgfältige Dokumentation ausgewählter<br />

Ergebnisse wichtiger als <strong>die</strong> Mitteilung <strong>von</strong> Zwischenresultaten oder einer Vielzahl<br />

unzureichend erklärter Untersuchungsergebnisse.<br />

2 Wochen vor <strong>Anfertigung</strong> der Endversion ist der Arbeitsbericht dem Betreuer zur<br />

Durchsicht <strong>und</strong> Korrektur vorzulegen.


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3. Schreibstil<br />

Rechtschreibung<br />

Wichtig ist, dass eine Arbeit keine Rechtschreib- <strong>und</strong> Zeichensetzungsfehler enthält (sollte im<br />

Zeitalter der Computer auch kein Problem sein). Ob <strong>die</strong> neue oder alte Rechtschreibung<br />

benutzt wird, ist freigestellt.<br />

Grammatik<br />

Genauso wichtig ist <strong>die</strong> Grammatik. Speziell bei Fremdwörtern ist auf das richtige Geschlecht<br />

zu achten, z.B. heißt es „das Virus“ <strong>und</strong> nicht „der Virus“.<br />

Wissenschaftliche Texte werden je nachdem (s.u.) im „Präsens“ oder „Imperfekt“ <strong>und</strong><br />

„passiv“ geschrieben. Im Text sollten auch <strong>die</strong> Wörter „ich“ <strong>und</strong> „wir“ nicht auftauchen.<br />

Absatz<br />

Ein Text setzt sich aus verschiedenen Absätzen zusammen. Es gibt keine festgelegte Länge<br />

eines Absatzes, aber er sollte nicht länger als eine halbe Seite sein.<br />

Absätze <strong>die</strong>nen dazu, den Text zu gliedern. Jeder Absatz sollte sich einem bestimmten<br />

Gegenstand oder Gedanken widmen. Aus dem Einleitungssatz sollte der Leser erkennen<br />

können, worum es in dem Absatz geht. Am Ende des Absatzes sollte ein Schlußsatz stehen,<br />

der zum nächsten Absatz überleitet.<br />

Wortwahl<br />

Es gibt bestimmte Wortarten, <strong>die</strong> in einem wissenschaftlichen Text nur mit äußerster Vorsicht<br />

eingesetzt werden sollten:<br />

Füllwörter: ja, wohl, eben, nun einmal, doch, sicher<br />

Ausschmückungen: <strong>die</strong> gute alte Kaffeemühle<br />

Substantivitis: Eine Zunahme ergab sich<br />

alternativ: ...nahm zu<br />

Adjektivitis: ist abhängig<br />

alternativ: hängt ab<br />

Die letzten beiden Punkte bedeuten nichts anderes, als dass in einem Text Substantive <strong>und</strong><br />

Adjektive nicht <strong>die</strong> Verben verdrängen sollten.


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4. Standardaufbau<br />

Der Standardaufbau einer Arbeit sieht folgendermaßen aus:<br />

Titelblatt<br />

Selbstständigkeitserklärung<br />

Vorwort, Danksagung (optional)<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Zusammenfassung<br />

Liste der Symbole<br />

Abbildungs- <strong>und</strong> Tabellenverzeichnis (optional)<br />

Einleitung<br />

Ergebnisse<br />

Diskussion<br />

Schlussfolgerungen<br />

Experimenteller Teil<br />

Literaturverzeichnis<br />

Anhang<br />

Dieser Aufbau ist zweckmäßig, aber keineswegs verbindlich. Einzelne Bestandteile können<br />

entfallen, eine andere Bezeichnung annehmen, mit anderen zusammengelegt werden oder an<br />

anderer Stelle stehen. Auch gänzlich „freie“ Gliederungen kommen in Frage. Dies ist jedoch<br />

mit dem jeweiligen Betreuer vorher abzuklären.<br />

Titel<br />

Der Titel wird in der Regel vom Betreuer vorgeschlagen. Die Titelseite ist <strong>die</strong> erste Seite der<br />

Arbeit nach dem Einband. Das Layout des Titelblattes hat eine feste Form <strong>und</strong> wird als<br />

Vorlagen in MS Word bzw. LaTeX zur Verfügung gestellt (s. S. 22). Die institutsinterne<br />

Nummer (IRW-Jahr-Art der Arbeit-lfd. Nr.) wird nach der Anmeldung vom Betreuer<br />

vergeben.<br />

Selbstständigkeitserklärung<br />

Die Prüfungsordnung verlangt eine Erklärung, dass der Student <strong>die</strong> vorgelegt Arbeit<br />

selbstständig <strong>und</strong> ohne weiter Hilfe verfasst hat. Eine entsprechende Textvorlage wird hier<br />

angegeben, es werden alle anderen inhaltlich äquivalenten Versionen ebenfalls akzeptiert.


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Ich versichere, dass ich <strong>die</strong> vorliegende Arbeit (\textit{bei Gruppenarbeiten entsprechende Änderung:<br />

meinen Anteil der vorliegenden Arbeit})- abgesehen <strong>von</strong> der Mitwirkung der genannten Betreuer -<br />

selbstständig verfasst <strong>und</strong> nur <strong>die</strong> angegebenen Quellen <strong>und</strong> Hilfsmittel verwendet habe.<br />

Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen <strong>und</strong> sinngemäßen Übernahmen aus anderen<br />

Werken als solche gekennzeichnet habe.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

Bei Gruppenarbeiten ist <strong>von</strong> jedem Student eine eigene Erklärung einzufügen, der<br />

entsprechende Satz wird abgeändert zu<br />

Ich versichere, dass ich meinen Anteil der vorliegenden Arbeit…<br />

Die Überschrift „Selbstständigkeitserklärung“ wird zentriert. Nach der Erklärung kann eine<br />

Seite mit Vorwort, Widmung oder Danksagung folgen.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Die Nummerierungstiefe im Inhaltsverzeichnis sollte nicht über zwei Nummern hinausgehen<br />

(z.B. 3.2), auch wenn im Text mehr verwendet wurden.<br />

Bei Gruppenarbeiten soll im Inhaltsverzeichnis oder im Anschluss daran <strong>die</strong> Arbeit jedes<br />

einzelnen Studenten gekennzeichnet werden.<br />

Die „Seite 1“ der Arbeit ist <strong>die</strong> erste Seite der Einleitung. Alle Seiten <strong>die</strong> vor der Einleitung<br />

stehen, können gesondert mit römischen Zahlen nummeriert werden, wobei <strong>die</strong> Titelseite als<br />

erste Seite gezählt wird; sie erhält aber, wie alle Seiten, <strong>die</strong> vor dem Inhaltsverzeichnis stehen,<br />

keine Seitennummer.<br />

Zusammenfassung<br />

In der Zusammenfassung werden <strong>die</strong> Ziele der Untersuchung, <strong>die</strong> angewandten Methoden <strong>und</strong><br />

wichtigsten Ergebnisse knapp beschrieben. In der Zusammenfassung darf nichts stehen, was<br />

nicht auch im Hauptteil nachzulesen ist.<br />

Die Zusammenfassung muss ohne Rückgriff auf den nachfolgenden Text verständlich sein.<br />

Sie soll keine Tabellen, Abbildungen, Abkürzungen etc. enthalten. Auch Hinweise auf Stellen<br />

im Text oder Literatur gehören nicht in <strong>die</strong> Zusammenfassung.<br />

Die Zusammenfassung sollte nicht mehr als 300 Wörter umfassen. (Unter einem Wort<br />

versteht man hier auch eine Abkürzung, eine Zahl, selbst <strong>die</strong> Einheit „g“ für Gramm.) Und sie<br />

soll, was den Platzbedarf betrifft, eine Seite nicht überschreiten.<br />

Ein beispielhafte Zusammenfassung einer Arbeit mit dem Thema „Untersuchung <strong>von</strong><br />

Penetrator-Konzepten in der planetaren Weltraumforschung“ findet sich auf S. 23.


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Platziert wird <strong>die</strong> Zusammenfassung nach dem Inhaltsverzeichnis. Sie steht auf einem eigenen<br />

Blatt, das Wort „Zusammenfassung“ wird zentriert.<br />

Einleitung, Problemstellung<br />

Die Einleitung soll den Leser an <strong>die</strong> Thematik der Arbeit heranführen. In der Einleitung wird<br />

gezeigt, wie man <strong>die</strong> Situation nach Einarbeitung in <strong>die</strong> Problematik sah. Man sollte sich<br />

dabei folgende Fragen stellen:<br />

Wie <strong>und</strong> wann nahm das Thema in der Wissenschaft Gestalt an?<br />

Was war bekannt?<br />

Was musste geklärt werden?<br />

In der Einführung soll alles, was das Verständnis fördert, nach sachlichen Gesichtspunkten<br />

zusammengestellt werden.<br />

Insbesondere gehört hierher eine Übersicht über bisherige Ergebnisse des behandelten<br />

Arbeitsgebietes. Der Stand der Forschung muss sorgfältig dargelegt werden. (Das bedeutet<br />

intensive Literaturarbeit.) Dabei muss bereits darauf geachtet werden, dass eigene Gedanken<br />

deutlich <strong>von</strong> Erkenntnissen Fremder abgegrenzt werden <strong>und</strong> als solche klar erkennbar sind.<br />

Aus der Darlegung des aktuellen Forschungsstandes sollte sich dann <strong>die</strong> „Frage“ ergeben, <strong>die</strong><br />

man mit seiner Arbeit beantwortet hat. Hierher gehört auch ein Hinweis darauf, welche<br />

Materialien <strong>und</strong>/oder Methoden benutzt wurden, um <strong>die</strong>se Frage zu beantworten.<br />

Zuletzt soll eine kurze Kapitelübersicht gegeben werden.<br />

Hauptteil – Ergebnisse <strong>und</strong> Diskussion<br />

Der „Hauptteil“ der Stu<strong>die</strong>n-/Bachelor-/Masterarbeit besteht genau genommen aus zwei<br />

Teilen. Es werden nämlich <strong>die</strong> gef<strong>und</strong>enen Ergebnisse erst dargestellt <strong>und</strong> dann diskutiert. Ob<br />

man <strong>die</strong> Ergebnisse getrennt <strong>von</strong> der Diskussion darstellt, oder beides zusammenfasst, hängt<br />

in der Regel <strong>von</strong> der Aufgabenstellung ab. Gr<strong>und</strong>sätzlich sollte man sich jedoch bewusst<br />

machen: „Ergebnisse“ sind Tatsachen, „Diskussion“ hat eher was mit Meinungen zu tun -<br />

beides sollte in der Wissenschaft klar zu unterscheiden sein.<br />

In <strong>die</strong>sem Teil wird mitgeteilt, was gef<strong>und</strong>en wurde, um <strong>die</strong> durch das Thema gestellte Frage<br />

zu beantworten. Hier beginnt der eigene Beitrag zum Thema. Es geht nun darum <strong>die</strong> eigenen<br />

Ergebnisse darzulegen <strong>und</strong> zu beschreiben. Dabei wird zunächst auf ihren Stellenwert noch<br />

nicht näher eingegangen, <strong>die</strong> Ergebnisse werden (noch) nicht bewertet (diskutiert). Auch<br />

werden experimentelle Details nur so weit mitgeteilt, wie sie zum Verständnis notwendig<br />

sind. Umfangreiches Datenmaterial kann in den Anhang verlegt <strong>und</strong> nur summarisch oder<br />

anhand ausgewählter repräsentativer Werte angesprochen werden.


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Ergebnisse sind <strong>von</strong> zweierlei Natur, <strong>und</strong> darauf soll auch <strong>die</strong> Sprachform Rücksicht nehmen.<br />

Zum einen haftet Ergebnissen noch das Protokollarische der Experimente an; hier ist das<br />

Imperfekt <strong>die</strong> angemessene Form. Zum anderen wird nun das über das einmalige<br />

(vergangene) Ergebnis hinaus Gültige herausgearbeitet, <strong>und</strong> dazu bedarf es des Präsens. Oder<br />

kurz gesagt: Eigenschaften sind, Ergebnisse waren.<br />

Hier einige Beispiele:<br />

... so dass <strong>die</strong> Reaktion träge verlief.<br />

... wurde <strong>die</strong> Serie wiederholt<br />

... der Kurvenverlauf hat ein Maximum bei ...<br />

... können durch Gl. 3 wiedergegeben werden.<br />

Insgesamt muss man bemüht sein, dem Leser den Sinn der Maßnahmen deutlich zu machen<br />

<strong>und</strong> ihn nicht einfach mit Fakten zu überschütten.<br />

Die „Diskussion“ ist Bewertung. Sie gibt letztlich <strong>die</strong> Antwort auf <strong>die</strong> zu Beginn der Arbeit<br />

gestellten Fragen. In der Diskussion werden <strong>die</strong> gef<strong>und</strong>enen Ergebnisse analysiert, mit<br />

Bekanntem verglichen <strong>und</strong> zu einem neuen Bild des Wissens zusammengefügt. Dabei sollten<br />

Beiträge Dritter stets durch Nennung der Quelle (Literaturangabe) erkennbar sein.<br />

Die „Diskussion“ wird in der Regel im Präsens geschrieben - man stellt fest <strong>und</strong> wägt ab, was<br />

ist <strong>und</strong> was nicht; man beurteilt <strong>und</strong> bewertet. Imperfekt ist nur dann erforderlich, wenn auf<br />

zurückliegende Handlungen Bezug genommen wird.<br />

In der „Einleitung“ wurde eine Frage gestellt, <strong>die</strong> am Anfang der „Geschichte“ stand. Was<br />

gef<strong>und</strong>en wurde, um <strong>die</strong> gestellte Frage zu beantworten, ist in den Ergebnissen nachzulesen.<br />

Wie das ganze zu beurteilen ist, wird in der <strong>die</strong> „Geschichte“ abschließenden Diskussion<br />

dargestellt. Dabei ist eine logische Abfolge einer chronologischen vorzuziehen.<br />

Ergebnisse sind oft in Abbildungen <strong>und</strong> Tabellen enthalten. Diese sollten in <strong>die</strong> Diskussion<br />

einbezogen werden, auch wenn dazu auf Ergebnisse zurückgegriffen werden muss. Die<br />

„Diskussion“ muss dabei <strong>die</strong> Tabellen <strong>und</strong> Bilder „lesbar“ machen; sie muss auf das Wichtige<br />

aufmerksam machen.<br />

Da <strong>die</strong> „Diskussion“ mehrere Seiten umfasst, sollte sie weiter unterteilt werden. Der letzte<br />

Teil der „Diskussion“ ist in der Regel ein Ausblick, in dem dargestellt werden kann, welche<br />

Arbeiten in der Zukunft sinnvoll wären, um <strong>die</strong> eigene Arbeit fortzuführen, bzw. offene<br />

Fragen zu klären.


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Schlussfolgerungen<br />

Die „Schlussfolgerungen“ sind das Fazit der Arbeit. Bis einschließlich der „Diskussion“ war<br />

alles eine „Geschichte“; <strong>die</strong> „Schlussfolgerungen sind <strong>die</strong> „Moral der Geschichte“. Letztlich<br />

ist hier der kreative Forscher zu erkennen, der tatsächlich Schlüsse ziehen <strong>und</strong> daraus Anstöße<br />

für neues Tun ableiten kann.<br />

Es genügt nicht, <strong>die</strong> „Zusammenfassung“ mit anderen Worten abzuschreiben.<br />

„Schlussfolgerungen“ sind Überblick, Rück- <strong>und</strong> Ausblick zugleich. Sie haben immer etwas<br />

mit Deutung <strong>und</strong> Gewichtung der Ergebnisse <strong>und</strong> mit Konsequenzen daraus zu tun. In<br />

mancher Hinsicht sind <strong>die</strong> „Schlussfolgerungen“ eine Zusammenfassung der „Diskussion“,<br />

für den Leser also eine Möglichkeit, in Geist <strong>und</strong> Inhalt einer Arbeit schnell einzudringen.<br />

In keinem Fall dürfen „Schlussfolgerungen“ Ergebnisse enthalten oder kommentieren, <strong>die</strong><br />

nicht schon ähnlich vorgetragen oder erörtert worden sind. Sie sollten weder episch breit noch<br />

nichtssagend kurz sein.<br />

Ein Beispiel der Schlussfolgerungen einer Arbeit zum Thema „Entwicklung keramischer<br />

Festelektrolytsensoren zur Messung des Restsauerstoffgehalts im Weltraum“ findet sich auf<br />

S. 24f.<br />

Experimenteller Teil<br />

Der „Experimentelle Teil“ gibt Rechenschaft darüber, was unternommen wurde, um <strong>die</strong><br />

gestellten Fragen beantworten zu können. Es sollen alle Experimente beschrieben werden, <strong>die</strong><br />

in den Teil „Ergebnisse“ Eingang finden. Experimente, auf <strong>die</strong> sich nicht bezogen wird,<br />

brauchen auch nicht erwähnt zu werden.<br />

Die Experimente sollten so ausführlich beschrieben werden, dass sie <strong>von</strong> einem Fachmann<br />

wiederholt werden können. Insoweit ist der „Experimentelle Teil“ eine Sammlung <strong>von</strong><br />

„Kochvorschriften“, wenngleich <strong>die</strong> einzelnen Versuchsbeschreibungen nicht wirklich als<br />

Vorschriften formuliert werden. Der Sinn ist immer: Es wurde das <strong>und</strong> das gemacht, wenn in<br />

gleicher Weise verfahren wird, wird man dasselbe feststellen.<br />

Serien gleichartiger Experimente können durch einen Prototyp repräsentiert werden, <strong>und</strong><br />

Abweichungen werden da<strong>von</strong> abgeleitet. Handgriffe <strong>und</strong> Vorgehensweisen, <strong>die</strong> zum Gelingen<br />

eines Versuchs beitragen können, sollten auch erwähnt sein. Es sollten in der Regel <strong>die</strong><br />

Rohdaten (Daten, <strong>die</strong> direkt abgelesen wurden) angegeben werden. Daraus werden dann <strong>die</strong><br />

abgeleiteten Größen errechnet - <strong>die</strong> Berechnungen können so später nachvollzogen werden.<br />

Abbildungen <strong>und</strong> Tabellen kommen in „Experimentellen Teilen“ selten vor (abgesehen <strong>von</strong><br />

Apparateskizzen usw.), ihr angemessener Platz ist bei den „Ergebnissen“. Tempus <strong>und</strong> Modus<br />

des Teils sind: Imperfekt, passiv.


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Literaturverzeichnis<br />

In der Regel müssen im Rahmen einer Stu<strong>die</strong>n- <strong>und</strong> Diplom- bzw. Bachelor- <strong>und</strong> Masterarbeit<br />

eine größere Anzahl <strong>von</strong> Quellen angegeben werden. Vor allem in der Einleitung häufen sich<br />

<strong>die</strong> Bezüge auf frühere Publikationen. Um den Text nicht durch <strong>die</strong> Quellenbelege<br />

unterbrechen zu müssen, gibt man im Text nur Verweise an.<br />

Die übliche Form des Kurzbeleges sind Nummern: für jede Literaturstelle eine, durchgängig<br />

durch <strong>die</strong> Arbeit gezählt. Im Literaturverzeichnis am Schluss der Arbeit wird dann angegeben,<br />

für welche Literaturstellen oder Quellen <strong>die</strong> Nummern stehen.<br />

Es gibt verschiedene Arten, <strong>die</strong> Zitatnummern im Text unterzubringen. Es sollen aber in der<br />

Regel Zahlen in eckigen Klammern eingesetzt werden, z.B.<br />

... vollkommen im Einklang mit den früheren Beobachtungen [14, 15].<br />

Man kann auch den Namen des Autors nennen, dem eine bestimmte Aussage zugeschrieben<br />

wird:<br />

... wie schon Meier [6] zeigte...<br />

Es soll aber nie nur ein Autor zitiert werden, wenn <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> Arbeit nicht alleine<br />

veröffentlicht hat. Sind es mehr als drei Autoren, reicht es im Text jedoch aus, den Ersten zu<br />

nennen <strong>und</strong> durch den Zusatz <strong>von</strong> „et al.“ (et alii - <strong>und</strong> andere) anzuzeigen, dass noch weitere<br />

Autoren beteiligt waren.<br />

Im Literaturverzeichnis beginnt man für jedes Zitat mit einer neuen Zeile. Zwischen den<br />

einzelnen Quellenbelegen soll eine Zeile Abstand eingefügt werden. Am Zeilenanfang steht<br />

<strong>die</strong> Zitatnummer in eckigen Klammern, wie im Text. Nach einem Leerzeichen schließt sich<br />

dann <strong>die</strong> Quellenangabe an, z.B.:<br />

[13] C. Natale, F. Davide, Sensor array calibration with enhanced neural networks, Sensors and<br />

Actuators 18-19, 1994, pp. 654-657.<br />

[14] A. Nadai, Theory of flow and Fracture of Solids, vol. 1, 2nd ed., McGraw-Hill, New York, 1959, p.<br />

359.<br />

[15] B. Danielson and K. Mosbach, in: K. Mosbach (Ed.), Methods in Enzymology, vol. 137, Academic<br />

Press, New York, 1988, pp. 181-197 (Chapter 16).<br />

[16] K.E. Petersen, Silicon Sensor Technologies, Tech. Digest, IEEE Int. Electron Devices Meet.,<br />

Washington, DC, USA, Dec. 2-7, 1985.<br />

Das Zitat [13] ist ein Beispiel, wie ein Artikel, der in einer Zeitschrift (Journal) erschienen ist,<br />

zitiert wird. [14] ist <strong>die</strong> Quellenangabe für ein Buch, [15] für ein Buch, dessen einzelne


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Kapitel <strong>von</strong> verschiedenen Autoren geschrieben wurden <strong>und</strong> [16] zeigt, wie <strong>die</strong> Angaben für<br />

einen Konferenzbeitrag zu machen sind.<br />

Im Gegensatz zum Text werden bei der Quellenangabe bis zu sechs Autoren genannt. Sind es<br />

mehr, werden drei genannt <strong>und</strong> wieder durch hinzufügen <strong>von</strong> „et al.“ angezeigt, dass noch<br />

andere Autoren beteiligt waren.<br />

Alle Zitate, <strong>die</strong> im Text erscheinen, müssen natürlich im Literaturverzeichnis genannt werden.<br />

Umgekehrt soll im Literaturverzeichnis keine Quelle aufgeführt werden, auf <strong>die</strong> nicht im Text<br />

hingewiesen wird<br />

Die zitierten Arbeiten sollten (zumindest teilweise) im Original gelesen worden sein. Es muss<br />

sichergestellt werden, dass <strong>die</strong> inhaltlichen Aussagen der Quelle richtig wiedergegeben<br />

werden. Ist eine Quelle unzugänglich, wird angedeutet, auf welche andere Quelle das Zitat<br />

zurückgeht, z.B.:<br />

... (zit. nach [13]) ...<br />

Anhänge<br />

Dem Literaturverzeichnis können weitere Teile folgen, insbesondere ein Anhang, der selbst<br />

aus mehreren Teilen bestehen kann (Anhang A, Anhang B ...). Enthält ein Anhang<br />

Literaturhinweise, so sollte er allerdings vor dem Literaturverzeichnis stehen.<br />

Im Anhang ist der Platz, Quellcodes, lange Messreihen, Spektren, Fließschemata,<br />

mathematische Ableitungen, Computerprotokolle oder anderes Begleitmaterial<br />

unterzubringen, das den Lesefluss im Hauptteil stören würde. Es ist jedoch darauf zu achten,<br />

dass <strong>die</strong> Anhänge keine wichtigen Aussagen enthalten, <strong>die</strong> nicht auch im Hauptteil<br />

angesprochen werden.


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5. Darstellung<br />

Zahlen, Größen, Einheiten, Funktionen<br />

Es muss sichergestellt sein, dass <strong>die</strong> Zahlen in der Arbeit stimmen. Sie sollten zum Schluss<br />

gesondert kontrolliert werden. Zahlenwerte sollen nicht mit mehr Stellen angegeben werden,<br />

als nach der Genauigkeit der zugr<strong>und</strong>e liegenden Messung gerechtfertigt ist. Für Messwerte<br />

sollen Toleranzbereiche angegeben werden ( ). Bei Umrechnungen müssen Betrachtungen<br />

über <strong>die</strong> Fehlerfortpflanzung angestellt werden.<br />

Daten sollten einer statistischen Analyse unterworfen werden (Regressions-<br />

Korrelationsanalyse). Es sollten Hinweise zu Signifikanz <strong>und</strong> Verlässlichkeit (z.B.<br />

Standardabweichung) der Messwerte angegeben werden.<br />

In Formeln werden Ziffern <strong>und</strong> Zahlen einschließlich , e <strong>und</strong> i nicht kursiv geschrieben.<br />

Auch arithmetische Zeichen, Symbole der Mengenlehre <strong>und</strong> mathematischen Logik,<br />

Operatoren (einschließlich des Differentialoperators) <strong>und</strong> spezielle Funktionen werden steil<br />

geschrieben, z.B.:<br />

d D ppm ppb ppt %<br />

+ - < ><br />

exp log ln sin cos tan Re Im z a i b<br />

Symbole für physikalische Größen, mathematische Variablen, allgemeine Funktionen <strong>und</strong><br />

Naturkonstanten sind kursive lateinische <strong>und</strong> griechische Buchstaben:<br />

- mathematische Variablen: a, b, c, x, y, , ,<br />

- physikalische Größen: m, l, t, T, Re (Reynolds-Zahl)<br />

u( x)<br />

- allgemeine Funktionen: f ( x)<br />

z ( x, y)<br />

v( x)<br />

- Naturkonstanten: N A h R<br />

Auch bei Indizes werden nur Variablen kursiv geschrieben, z.B.:<br />

c p<br />

g n<br />

Wärmekapazität bei konstantem Druck, aber<br />

Fallbeschleunigung in Normalenrichtung<br />

Die Bedeutung der Zeichen sollte bei ihrem ersten Auftreten im Text erklärt werden. Darüber<br />

hinaus empfiehlt es sich fast immer, <strong>die</strong> in der Arbeit vorkommenden Zeichen zu einer „Liste<br />

der Symbole“ zusammenzustellen.


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Zeichen für Einheiten werden steil geschrieben <strong>und</strong> durch einen Freiraum <strong>von</strong> den<br />

dazugehörigen Zahlenwerten getrennt:<br />

3 m 280,3 K 17,5 kg<br />

Auch °C ist eine Einheit <strong>und</strong> folglich <strong>von</strong> der davor stehenden Zahl durch einen Freiraum<br />

getrennt:<br />

13 °C (nicht: 13°C oder 13° C)<br />

Das Gradzeichen bei Winkeln (das Gleiche gilt für Bogenminuten <strong>und</strong> -sek<strong>und</strong>en) wird<br />

dagegen ohne Abstand hinter <strong>die</strong> letzte Ziffer gesetzt:<br />

180°<br />

Freiraum sollte auch gelassen werden zwischen Zahlenwerten <strong>und</strong> den Zeichen für Prozent,<br />

ppm usw.:<br />

24,3 % 20 ppm 45 ppb<br />

Zahlenwerte dürfen <strong>von</strong> den Einheiten nicht durch ein Zeilenende getrennt werden. Bei<br />

Toleranzangaben schreibt man:<br />

(142 10) mm nicht: 142 10 mm<br />

Ob als Dezimalzeichen der Punkt oder das Komma verwendet wird, ist freigestellt, muss aber<br />

innerhalb der Arbeit einheitlich sein.<br />

Eckige Klammern<br />

Es hat sich in den letzten Jahren eingebürgert, dass speziell bei Diagrammen <strong>und</strong> Tabellen <strong>die</strong><br />

Einheiten in eckigen Klammern angegeben werden. Die Verwendung der eckigen Klammer in<br />

<strong>die</strong>ser Form ist jedoch falsch. Ursprung der Schreibweise mit eckigen Klammern ist das<br />

mathematische Gebiet der Einheitenrechnung, wo <strong>die</strong>se zum Einsatz kommen. Ihre<br />

Anwendung zeigt das folgende Beispiel:<br />

[F] = 1 N<br />

Diese Gleichung gibt zum Ausdruck, dass <strong>die</strong> Kraft F <strong>die</strong> Einheit „Newton“ (N) hat. Außer in<br />

<strong>die</strong>ser Form sollten also eckige Klammern nur für Literaturangaben oder mathematische<br />

Ausdrücke (z.B. Matrizen) benutzt werden - auch wenn <strong>die</strong> falsche Anwendung heutzutage<br />

allgemein akzeptiert bzw. gar nicht erkannt wird.


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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 14<br />

Gleichungen<br />

Gleichungen - abgesehen <strong>von</strong> kleineren wie x = 3 - werden freigestellt <strong>und</strong> eingerückt (nicht<br />

zentriert!), um sie optisch vom eigentlichen Text abzugrenzen. Sie werden zusätzlich vom<br />

Text nach oben <strong>und</strong> unten um eine Zeile getrennt.<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text.<br />

Formel<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Wenn mehrere Gleichungen untereinander stehen, sorgt das Ausrichten an den<br />

Gleichheitszeichen für mehr Übersicht. Vor <strong>und</strong> nach Zeichen wie +, -, =, u.ä. bleibt ein<br />

Freiraum.<br />

Die Gleichungen werden nummeriert, indem man jeweils eine in r<strong>und</strong>en Klammern stehende<br />

Zahl (Gleichungsnummer) an den rechten Rand auf der Höhe der Formel schreibt, z.B.:<br />

f(x) = ax² + bx +c (12)<br />

Gleichungen können auf zwei Arten mit dem Text verknüpft werden. Die eine Möglichkeit<br />

besteht darin, <strong>die</strong> Gleichungen am Ende <strong>von</strong> Absätzen zu platzieren, z.B.:<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text.<br />

Formel (13)<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Stattdessen können <strong>die</strong> Gleichungen mit Text „umbaut“ werden:<br />

Daraus folgt<br />

dc A /dt = -kt, (14)<br />

woraus sich durch Integration mit der Anfangsbedingung aus Gl. (4)<br />

c A = c 0·e -kt (15)<br />

ergibt.


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In solchen Fällen ist eine Absatzbildung im Text in der sonst üblichen Weise nicht möglich.<br />

Der Satzaufbau verlangt dann oft, dass am Ende der Gleichungszeilen Satzzeichen stehen.<br />

Auf <strong>die</strong> Satzzeichen wird an der Stelle allerdings oft verzichtet, da ein Satzzeichen am Ende<br />

einer komplizierten Formel „verloren“ wirkt oder als zur Gleichung gehörig missverstanden<br />

werden könnte.<br />

Gleichungen, <strong>die</strong> über einer Zeile hinausgehen, sollen vor einem Plus- oder Minuszeichen<br />

getrennt werden, jedoch möglichst nicht in einem Klammerausdruck.<br />

Tabellen<br />

Tabellen haben, ähnlich Abbildungen, eine Blickfangwirkung, <strong>und</strong> sie sollten wie <strong>die</strong>se<br />

unabhängig vom Text zu verstehen sein.<br />

Tabellen haben in der Regel eine Tabellenüberschrift (im Gegensatz zur Bildunterschrift).<br />

Diese beginnt mit der Angabe der Tabellennummer <strong>und</strong> wird mit dem Tabellentitel - welcher<br />

ankündigt, was tabelliert wird - fortgeführt.<br />

Die Tabellenüberschrift soll kleiner sein als <strong>die</strong> Schrift im Normaltext. Sie wird immer mit<br />

einem Punkt abgeschlossen. Die Tabellennummer in der Form „Tab. x.x: ...“ wird „fett“<br />

geschrieben. Diese Nummer ist dazu da, das man sich im Text auf <strong>die</strong> Tabelle beziehen kann.<br />

Auf jede Tabelle muss im Text mindestens einmal unter Nennung der Tabellennummer<br />

verwiesen werden. Man spricht vom „Verankern“ der Tabellen im Text.<br />

Tabellen sollten übersichtlich <strong>und</strong> nicht zu groß gestaltet werden. Umfangreiche Tabellen<br />

können auch in den Anhang verlegt werden. Nachfolgend ein Beispiel:<br />

Tab. 3.5: Titel titel titel Titel titel titel Titel titel titel.<br />

x y z<br />

R25 text zahl ???<br />

R26 text zahl ???<br />

Eine besonders einfache Art <strong>von</strong> Tabellen sind Listen <strong>und</strong> Aufzählungen. Sie sind direkt im<br />

Text eingeb<strong>und</strong>en. Man kann sie entweder durch einen Einzug oder durch bestimmte Zeichen<br />

- z.B. Punkt oder Gedankenstrich - vom übrigen Text absetzen:


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Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text.<br />

Aufzählung<br />

Aufzählung<br />

Aufzählung<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

oder<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text.<br />

Aufzählung<br />

Aufzählung<br />

Aufzählung<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Es sollten nur dann Ziffern <strong>und</strong> Buchstaben eingesetzt werden, wenn man sich im Text auf<br />

einzelne Punkte der Aufzählung beziehen will. Dabei ist zu beachten: Hinter den Ziffern<br />

stehen Punkte, hinter den Buchstaben eine Schlussklammer (nie beides).<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text.<br />

1. Aufzählung<br />

2. Aufzählung<br />

3. Aufzählung<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text.<br />

Text Text Text Text.<br />

oder<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text.<br />

a) Aufzählung<br />

b) Aufzählung<br />

c) Aufzählung<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text<br />

Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text Text


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Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 17<br />

Abbildungen<br />

Abbildungen werden dann benutzt, wenn Aussagen dadurch zusammengefasst, klarer oder<br />

einfacher übermittelt werden können. Häufig werden mit Hilfe <strong>von</strong> Abbildungen, speziell mit<br />

Diagrammen, Zusammenhänge <strong>und</strong> Tendenzen aufgezeigt. Abbildungen sind stets ein<br />

Blickfang; sie werden häufig vor dem Text in Augenschein genommen <strong>und</strong> sollten deshalb<br />

übersichtlich <strong>und</strong> aus sich heraus verständlich sein. Gleichzeitig soll <strong>die</strong> Abbildung den Text<br />

illustrieren <strong>und</strong> anschaulich beschrieben werden.<br />

Damit man sich im Text auf <strong>die</strong> Abbildungen beziehen kann, erhält jede eine<br />

Abbildungsnummer. Abbildungen müssen wie Tabellen im Text verankert sein, d.h. man<br />

muss sich mindestens einmal auf sie unter Angabe der Abbildungsnummer beziehen.<br />

Abbildungen werden wie Tabellen stets nach Ihrer Nennung im Text platziert.<br />

Die Abbildungsnummer ist nicht Bestandteil der Abbildung selbst, sondern Bestandteil der<br />

zur Abbildung gehörenden Bildunterschrift. Als Bildunterschrift bezeichnet man <strong>die</strong><br />

unmittelbar zu einer Abbildung gehörende textliche Erläuterung; sie steht, wie der Name sagt,<br />

meist unter der Abbildung, bei schmaleren Abbildungen auch seitlich an der Unterkante der<br />

Abbildung orientiert.<br />

Die Bildunterschrift beginnt mit dem Abbildungsbezeichner, der <strong>die</strong> Abbildungsnummer<br />

enthält. Danach folgt eine kurze Beschreibung des Bildes in Form eines Abbildungstitels. Es<br />

müssen dabei nicht unbedingt Sätze gebildet werden. Der Abbildungstitel wird dennoch stets<br />

mit einem Punkt beendet.<br />

Die Abbildung sollte so gestaltet <strong>und</strong> beschriftet sein, dass man sie zusammen mit der<br />

Bildunterschrift verstehen kann, ohne den Text konsultieren zu müssenBesteht eine<br />

Abbildung aus mehreren Teilen, so werden <strong>die</strong>se gewöhnlich mit a, b, c, ... bezeichnet <strong>und</strong> in<br />

einer gemeinsamen Bildunterschrift erläutert.<br />

Abbildung <strong>und</strong> Unterschrift bilden eine Einheit; sie sollen vom davor stehenden <strong>und</strong><br />

nachfolgenden Text je um mindestens eine Zeile abgerückt sein. Die Abbildungen <strong>und</strong> ihre<br />

Bildunterschriften sollen immer in gleicher Weise angeordnet sein, d.h. alle linksbündig oder<br />

alle zentriert.<br />

Auch bei Abbildungen ist es wichtig Fremdes <strong>von</strong> Eigenem zu trennen. Werden Abbildungen<br />

zitiert ist <strong>die</strong> Quelle in der Bildunterschrift anzugeben:<br />

Abb. 5.2: Ansicht der Wirbelschicht (aus [23]).


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Ist <strong>die</strong> Abbildung nicht unmittelbar übernommen worden, sondern wurde bearbeitet <strong>und</strong><br />

modifiziert, so kann man folgendermaßen darauf hinweisen:<br />

Abb. 5.2: Ansicht der Wirbelschicht (nach [23]).<br />

Beispiel für <strong>die</strong> Beschreibung einer Abbildung <strong>und</strong> ihrer Verankerung im Text:<br />

Die Auswahl <strong>und</strong> Anwendung <strong>von</strong> Operatoren ist daher in Soar <strong>und</strong> insbesondere in dessen<br />

Entscheidungszyklus (vgl. Abb. 5-1, nach [22]) zentral. Auf <strong>die</strong> Erfassung <strong>von</strong> Daten aus der<br />

Umgebung (input) folgt der Einsatz allen Wissens, welcher in <strong>die</strong>ser Situation relevant ist,<br />

einschließlich des Vorschlags <strong>von</strong> Operatoren, <strong>die</strong> in der aktuellen Situation angewendet werden<br />

könnten (propose). Im nächsten Schritt wird einer der vorgeschlagenen Operatoren auf Basis<br />

vorhandenen Wissens ausgewählt (select). Der ausgewählte Operator wird anschließend angewendet<br />

(apply) <strong>und</strong> schließlich werden – falls vorhanden – Kommandos an <strong>die</strong> Umgebung gesendet (output).<br />

Abb. 5-1: Soar Entscheidungszyklus (vgl. [22]).<br />

Diagramme<br />

Diagramme sind eine spezielle Form <strong>von</strong> Abbildungen. Alles was im vorigen Abschnitt<br />

gesagt wurde, ist auch für Diagramme gültig. Dennoch werden sie in einem eigenen Abschnitt<br />

behandelt, da sie in technisch-wissenschaftlichen Arbeiten den Großteil der Abbildungen<br />

ausmachen <strong>und</strong> einige Besonderheiten beachtet werden müssen.<br />

Achsen<br />

Meist werden zunehmende Werte der unabhängigen Veränderlichen an der waagerechten<br />

Achse (Abszisse) nach rechts, zunehmende Werte der abhängigen Veränderlichen an der<br />

senkrechten Achse (Ordinate) nach oben aufgetragen.<br />

An <strong>die</strong> Enden der Achsen werden keine Pfeile gesetzt, wenn sie skaliert sind. Handelt es sich<br />

jedoch um eine qualitative Darstellung, werden Pfeile eingesetzt. Man kann <strong>die</strong> Pfeile<br />

entweder direkt an <strong>die</strong> Achsen anschließen, oder an <strong>die</strong> Achsenbeschriftung setzen:<br />

y<br />

y<br />

Pfeile an Achse<br />

x<br />

Pfeile bei Achsenbeschriftung<br />

x


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Achsenteilung<br />

Für <strong>die</strong> Skalierung <strong>von</strong> Achsen ist es erforderlich, Strichmarken anzubringen <strong>und</strong> <strong>die</strong> ihnen<br />

entsprechenden Zahlenwerte daranzuschreiben. Die Strichmarken symbolisieren verkürzte<br />

Netzlinien; sie weisen gewöhnlich in das Innere des Diagramms, d.h. <strong>von</strong> der Abszisse nach<br />

oben <strong>und</strong> <strong>von</strong> der Ordinate nach rechts.<br />

Die Achsenteilungen können zu einem Koordinatennetz ergänzt werden. Dies ist jedoch nur<br />

dann sinnvoll, wenn aus den Grafiken genaue Werte abgelesen werden sollen.<br />

Bezifferung<br />

Alle Zahlenwerte sollen senkrecht in normaler Leserichtung stehen. Auch <strong>die</strong> Zahlenwerte an<br />

der Ordinate müssen ohne Drehung des Bildes lesbar sein. Erstrecken sich Achsen in den<br />

negativen Bereich, so sind sämtliche zugehörigen Zahlenwerte mit einem Minuszeichen zu<br />

versehen.<br />

Einheiten<br />

Die zu den Zahlen gehörenden Einheiten werden hinter <strong>die</strong> Größenbezeichnung, durch ein<br />

Komma getrennt, geschrieben. Die Einheiten werden gr<strong>und</strong>sätzlich nicht in Klammern -<br />

weder eckig noch r<strong>und</strong> - hinter Größensymbole gesetzt. Größensymbole, <strong>die</strong> im Text kursiv<br />

geschrieben werden, müssen auch in den Diagrammen kursiv sein.<br />

Sensorsignal I s , nA<br />

Zeichen wie %, ppm usw. sind auch Einheiten, <strong>und</strong> werden wie <strong>die</strong>se behandelt. Bei<br />

Winkelangaben (°) jedoch muß <strong>die</strong> Angabe an jede Zahl der Achsenteilung geschrieben<br />

werden.<br />

Fehlerbalken<br />

Bei der Darstellungen in Diagrammen handelt es sich oft um Meßwerte. Da <strong>die</strong>se stets mit<br />

Fehlern behaftet sind, sollten bei der grafischen Darstellung Fehlerbalken benutzt werden. Es<br />

kann jedoch darauf verzichtet werden, wenn der Fehler sehr klein ist oder <strong>die</strong> Darstellung zu<br />

unübersichtlich wird. Die Fehlerabweichung sollte dann aber im Text oder in der<br />

Bildunterschrift angegeben sein.


Winkel<br />

Institut für Raumfahrttechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 20<br />

Beispiel<br />

Nachfolgend ein Beispieldiagramm:<br />

35°<br />

30°<br />

25°<br />

20°<br />

15°<br />

10°<br />

5°<br />

0°<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140<br />

Zeit t F , s<br />

Abb. 3: Zeitliche Änderung des Winkels (Meßfehler: +/- 1°).


Institut für Raumfahrttechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 21<br />

6. Layout<br />

Schrift, Absätze<br />

Als Schrift soll „Times New Roman“ mit einer Größe <strong>von</strong> 12 Punkten benutzt werden. Ein<br />

Zeilenabstand <strong>von</strong> 1.2 Zeilen <strong>und</strong> Blocksatz ergeben ein gutes Gesamtbild. Werden Absätze<br />

durch Seitenumbrüche getrennt sollen mindestens zwei Zeilen des Absatzes auf der vorigen<br />

oder nachfolgenden Seite stehen. Zwischen den Absätzen soll eine Zeile frei bleiben.<br />

Tabellenüberschriften <strong>und</strong> Abbildungsunterschriften werden zur besseren Unterscheidung<br />

vom Normaltext in Schriftgröße 10 geschrieben. Die Seiten dürfen doppelseitig bedruckt<br />

werden, entsprechend sollten <strong>die</strong> Seitenzahlen etc. formatiert werden.<br />

Überschriften<br />

Überschriften werden nicht zentriert, sondern beginnen linksbündig. Für <strong>die</strong> Abstände<br />

zwischen Überschriften <strong>und</strong> Text gilt folgende allgemeine Regel: Der Abstand vor einer<br />

Überschrift soll 1.5 bis 2 mal so groß sein wie derjenige zwischen der Überschrift <strong>und</strong> dem<br />

darauffolgenden Text (oder der Überschrift der nächsten Gliederungsebene). Die<br />

Schriftgrößen der verschiedenen Überschriften sollten so gewählt werden, dass <strong>die</strong><br />

Unterscheidung der Gliederungsebenen leicht fällt.<br />

Seitennummern<br />

Die Seitennummern stehen in der Kopfzeile. Sie können entweder rechtsbündig (bzw.<br />

linksbündig bei der bedruckten Rückseite, falls <strong>die</strong> Arbeit doppelseitig gedruckt wird) oder<br />

zentriert platziert werden. Bei der zentrierten Platzierung ist <strong>die</strong> Nummer in Bindestriche<br />

einzufassen (-37-) <strong>und</strong> um 5 mm aus der Blattmitte nach rechts zu verschieben. Die Schrift<br />

<strong>und</strong> Zeichengröße ist <strong>die</strong>selbe wie im Haupttext. Die Platzierung der Seitennummern in der<br />

Fußzeile wird nicht empfohlen, da man dort eventuell Fußnoten unterbringen möchte.<br />

Ränder<br />

Der Abstand der Seitennummer <strong>von</strong> der oberen Papierkante sollte ca. 10 ... 15 mm betragen;<br />

der Abstand zum nachfolgenden Text sollte mindestens 10 mm betragen. Der Rand zwischen<br />

der letzten Textzeile <strong>und</strong> der unteren Papierkante sollte nicht kleiner sein als 20 mm. Die<br />

Schreibbreite auf A4-Seiten beträgt vorzugsweise 160 mm, ein Linksrand <strong>von</strong> 30 mm <strong>und</strong> ein<br />

Rechtsrand <strong>von</strong> 20 mm werden empfohlen. Damit wird <strong>die</strong> Mitte des 160 mm breiten<br />

Textfeldes um 5 mm <strong>von</strong> der Blattachse nach rechts verschoben.


Institut für Raumfahrttechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 22<br />

Wieso <strong>die</strong> Erde keine Scheibe ist<br />

Bachelorarbeit<br />

Albert Einstein jr.<br />

IRW-10-BA-21458<br />

Universität der B<strong>und</strong>eswehr München<br />

Institut für Raumfahrttechnik<br />

Univ.-Prof. Dr-Ing. Roger Förstner<br />

Betreuer: Dipl.-Geophys. Thomas Andert<br />

Dezember 2010


Institut für Raumfahrttechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 23<br />

Zusammenfassung<br />

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit unterschiedlichen Konzepten <strong>von</strong> Penetratoren in der<br />

planetaren Weltraumforschung.<br />

Im Rahmen dessen werden <strong>die</strong> wichtigsten Missionseigenschaften, der planmäßige Verlauf<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Merkmale der Penetratoren der bisher durchgeführten Penetrator-Missionen Mars 96<br />

<strong>und</strong> Deep Space 2 sowie der verworfenen Mission Lunar-A <strong>und</strong> der für 2012 geplanten<br />

Mission Luna-Glob beschrieben.<br />

Am Beispiel <strong>von</strong> Deep Space 2 wird weiterhin auf <strong>die</strong> Erprobungsphase vor dem Einsatz <strong>von</strong><br />

Penetratoren eingegangen. Diese Tests lassen sich in drei Teile untergliedern: Die<br />

Entwicklungstests, <strong>die</strong> Tests bei niedriger Geschwindigkeit <strong>und</strong> <strong>die</strong> Tests zur<br />

Geschwindigkeitsmessung. Anhand der auftretenden Schwierigkeiten wie beispielsweise der<br />

nicht korrekten Trennung vom vorderen Teil des Penetrators vom hinteren Teil in<br />

unterschiedlichen Bodenmaterialien <strong>und</strong> bei wechselnden Geschwindigkeiten konnten<br />

wichtige Erkenntnisse über den Einsatz <strong>von</strong> Penetratoren bei verschiedenen<br />

Oberflächenbeschaffenheiten sowie über eine Verbesserung des Aufbaus der Sonden <strong>und</strong> der<br />

verwendeten Messinstrumente gewonnen werden.<br />

Aus den bereits durchgeführten Missionen <strong>und</strong> den Ergebnissen der Erprobung <strong>von</strong> Deep<br />

Space 2 lassen sich verschiedene Schwierigkeiten, <strong>die</strong> beim Einsatz <strong>von</strong> Penetratoren im<br />

Weltraum auftreten können, erschließen. Hervorzuheben sind hier insbesondere der<br />

Einschlag, bei dem <strong>die</strong> Sonde <strong>und</strong> ihre Komponenten sehr großen Kräften ausgesetzt werden,<br />

sowie <strong>die</strong> verschiedenen, unbekannten Oberflächeneigenschaften am Zielort, <strong>die</strong> zum<br />

Scheitern einer Mission führen können.<br />

Im weiteren Verlauf der Arbeit werden daher einige mögliche Lösungsansätze für <strong>die</strong><br />

Überwindung der Einschlagskräfte vorgestellt, um den Penetrator <strong>und</strong> seine Komponenten vor<br />

den hohen Belastungen beim Aufprall bestmöglich zu schützen. Dafür sind beispielsweise<br />

Maßnahmen zur Optimierung der Konstruktion der Sonden, bei der Installation der<br />

Instrumente sowie zur Verringerung der Einschlagsgeschwindigkeit geeignet. Des Weiteren<br />

werden verschiedene Effekte, <strong>die</strong> durch den Einschlag eines Penetrators im Ziel ausgelöst<br />

werden, dargestellt. Es werden auftretende mechanische Effekte <strong>und</strong> <strong>die</strong> Phänomene der<br />

Bodenerwärmung <strong>und</strong> elektrischen Aufladung betrachtet <strong>und</strong> auf Gefahren sowie auf ihren<br />

möglichen wissenschaftlichen Nutzen hingewiesen.<br />

Aus den im Verlauf <strong>die</strong>ser Arbeit gewonnenen Erkenntnissen kann der sinnvolle Einsatz <strong>von</strong><br />

Penetratoren für <strong>die</strong> Erforschung des Weltraums diskutiert <strong>und</strong> bestätigt werden <strong>und</strong> ein<br />

Ausblick auf einige Ansatzpunkte für zukünftige Missionen gegeben werden.


Schlussfolgerungen <strong>und</strong> Ausblick<br />

Institut für Raumfahrttechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 24<br />

Am Beginn der Arbeit stand das Ziel, atomaren <strong>und</strong> molekularen Sauerstoff im Weltraum<br />

unterscheiden <strong>und</strong> messen zu können. Als Ausgangspunkt für <strong>die</strong> Entwicklung <strong>die</strong>nten<br />

elektrochemische Sensoren mit einem keramischen Festelektrolyt. Obwohl der Einsatz<br />

solcher Sensoren auf der Erde bereits etabliert ist, war ihr Einsatz unter Hochvakuum- bzw.<br />

Weltraumbedingungen noch wenig untersucht. Nachdem frühere Arbeiten am IRS <strong>die</strong><br />

prinzipielle Anwendbarkeit der Sensoren unter <strong>die</strong>sen Bedingungen nachwiesen, galt es nun,<br />

<strong>die</strong>se zu optimieren, so daß ein verläßlicher Betrieb unter Hochvakuumbedingungen möglich<br />

war.<br />

Als elementar für <strong>die</strong>sen Prozeß stellte sich <strong>die</strong> Herleitung <strong>von</strong> verschiedenen<br />

physikalischmathematischen Modellen heraus. Es ist dabei gelungen, <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>legenden<br />

Reaktionsmechanismen<br />

zu erfassen <strong>und</strong> sowohl das statische als auch das dynamische Sensorverhalten numerisch zu<br />

simulieren. Die Modelle sind somit in der Zukunft für weitere Optimierungen einsetzbar; vor<br />

allem aber können sie als Basis für eine weiterführende mathematische Beschreibung der<br />

Sensorfunktion <strong>die</strong>nen. Dabei ist sowohl <strong>die</strong> Einbeziehung zusätzlicher Reaktionsschritte als<br />

auch <strong>die</strong> Optimierung der numerischen Berechnungsmethode denkbar.<br />

Neben dem verbesserten Verständnis der Sensorfunktion ist der hohe Wert der Modelle für<br />

<strong>die</strong> Entwicklungsarbeit besonders durch Vergleiche mit experimentellen Ergebnissen<br />

begründet. Es zeigte sich im Laufe der Arbeit, daß oftmals nur der Einsatz unterschiedlichster<br />

Meßmethoden <strong>und</strong> der Vergleich mit den Vorhersagen der mathematischen Modelle es<br />

ermöglichte zu entscheiden, durch welche Mechanismen <strong>die</strong> Sensoren primär beeinflußt<br />

werden <strong>und</strong> wie eine weitere Verbesserung der Sensorfunktion erreichbar ist.<br />

Diese Vorgehensweise bei der Entwicklung der Sensoren führte dazu, daß eine optimale<br />

Elektrodenkonfiguration für den Hochvakuumeinsatz gef<strong>und</strong>en wurde. Außerdem konnte das<br />

verwendete Elektrodenmaterial verbessert werden, was zu einer deutlichen Erhöhung des<br />

Signalstromes führte. Es konnte gezeigt werden, daß <strong>die</strong> Sensoren Sauerstoffpartialdrücke<br />

<strong>von</strong> 2.5·10 -9 mbar detektieren <strong>und</strong> Sauerstoffpartialdruckänderungen <strong>von</strong> 2.0·10 -10 mbar<br />

auflösen können. Daraus erschließt sich bereits, daß <strong>die</strong>se Sensoren den Anforderungen für<br />

Messungen unter Weltraumbedingungen gerecht werden. Dabei bleiben sie jedoch nicht auf<br />

den Einsatz im Weltraum beschränkt; ganz im Gegenteil ist <strong>von</strong> einem großen Potential für<br />

terrestrische Anwendungen auszugehen. Insbesondere ist hier nicht nur an Messungen in<br />

Vakuumsystemen zu denken, sondern auch an Bereiche, in denen bei hohen Drücken sehr<br />

kleine Sauerstoffpartialdrücke registriert werden müssen, wie <strong>die</strong>s z.B. bei der<br />

Halbleiterherstellung der Fall ist.


Institut für Raumfahrttechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Förstner 25<br />

Nachdem eine gute Funktionalität der Sensoren erreicht wurde, sollte für zukünftige Arbeiten<br />

<strong>die</strong> Untersuchung <strong>von</strong> Langzeiteffekten im Vordergr<strong>und</strong> stehen. Diese sind zum einen für<br />

Weltraummissionen, <strong>die</strong> mehrere Jahre dauern können, als auch für einen erfolgreichen<br />

kommerziellen Einsatz <strong>von</strong> großem Interesse.<br />

Neben der reinen Bestimmung des Sauerstoffpartialdruckes ist es durch den Einsatz<br />

unterschiedlicher Elektrodenmaterialien außerdem gelungen, zwischen molekularem <strong>und</strong><br />

atomarem Sauerstoff unterscheiden zu können. Insbesondere der Umstand, daß <strong>die</strong>s bisher in<br />

der Regel nur mit Hilfe eines Massenspektrometers möglich war, verleiht <strong>die</strong>ser neuen<br />

Möglichkeit ihre besondere Bedeutung. In Kombination mit der Tatsache, daß <strong>die</strong> Sensoren<br />

auch bei sehr hohen Temperaturen einsetzbar sind, eröffnen sich außergewöhnliche<br />

Anwendungsfelder. So könnten z.B. Messungen während atmosphärischen Eintrittsflügen <strong>von</strong><br />

Raumfahrzeugen stattfinden; aber auch Untersuchungen über <strong>die</strong> Beeinflussung <strong>von</strong><br />

Materialien durch atomaren Sauerstoff können dadurch unterstützt werden.<br />

Während <strong>die</strong> generelle Anwendung der Sensoren unter Hochvakuumbedingungen im Rahmen<br />

<strong>die</strong>ser Arbeit bereits bis zu einem hohen Grad optimiert wurde, steht <strong>die</strong> Entwicklung für <strong>die</strong><br />

Unterscheidung <strong>von</strong> atomarem <strong>und</strong> molekularem Sauerstoff noch am Anfang. Obgleich <strong>die</strong>s<br />

mit den Sensoren möglich war, gilt es hier noch weitere Entwicklungsarbeit zu leisten.<br />

Besonders hervorzuheben sind in <strong>die</strong>sem Zusammenhang <strong>die</strong> schlechte Haftung der Gold-<br />

Mischelektroden auf der Keramik <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schwierigkeit, verläßliche Tests durchzuführen, da<br />

<strong>die</strong> Erzeugung definierter Mengen <strong>von</strong> atomarem Sauerstoff an sich schon eine nicht zu<br />

unterschätzende Herausforderung darstellt.<br />

Die Funktionalität der Sensoren wurde jedoch nicht nur im Labor überprüft, sondern auch im<br />

Verlauf einer Mission auf einer russischen Raumkapsel. Dabei zeigte sich, daß sowohl <strong>die</strong><br />

Sensoren als auch das Gesamtsystem unter realen Bedingungen voll funktionsfähig sind, was<br />

durch eine zweite Mission im Jahr 2002 bestätigt werden soll.<br />

Nach den ersten Tests im Weltraum <strong>und</strong> der Auswertung der Laborergebnisse kann<br />

abschließend gesagt werden, daß mit den entwickelten Sensoren das langfristige Ziel, nämlich<br />

<strong>die</strong> Messung des Restsauerstoffs im Weltraum <strong>und</strong> speziell der dreijährige Einsatz auf der<br />

Internationalen Raumstation, verwirklicht werden kann.

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