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AUSGABE 2 - Herzzentrum

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DIAGNOSTIK DER SEKUNDÄREN HYPERTONIE<br />

Diagnostik der sekundären Hypertonie<br />

– Marcel Halbach, Jochen Müller-Ehmsen,<br />

Erland Erdmann,<br />

Klinik III für Innere Medizin, Uniklinik Köln –<br />

Bei Patienten mit arterieller Hypertonie liegt in<br />

der Mehrzahl der Fälle die primäre Form vor,<br />

bei der sich keine für die Hypertonie ursächliche<br />

Grunderkrankung findet. Eine sekundäre<br />

Hypertonie, d.h. eine durch eine andere Erkrankung<br />

bedingte arterielle Hypertonie, besteht<br />

nach Schätzungen bei 60 Jahre<br />

Fehlende Familienanamnese<br />

Endorganschäden<br />

Screening-Untersuchungen erwogen werden.<br />

Die genannten Faktoren sind jedoch auch bei<br />

Patienten mit primärer Hypertonie zum Teil<br />

vorhanden, es ergibt sich daher keine absolute<br />

Indikation für die Abklärung einer sekundären<br />

Hypertonie. Eine eindeutige Empfehlung zu<br />

der Frage, wann ein Screening bezüglich einer<br />

sekundären Hypertonie eingeleitet werden<br />

sollte, kann somit nicht gegeben werden, die<br />

Entscheidung bleibt letztendlich eine Einzelfallentscheidung<br />

nach Ermessen des behandelnden<br />

Arztes 4 .<br />

Manche Autoren empfehlen die Abklärung<br />

eines Hyperaldosteronismus bei allen Hypertonikern,<br />

da die Prävalenz des Hyperaldosteronismus<br />

bei Hypertonikern in manchen Studien mit bis<br />

zu 32% angegeben wurde 1 . Dieses Vorgehen<br />

hat sich jedoch bislang nicht allgemein durchgesetzt,<br />

wir klären einen Hyperaldosteronismus<br />

nur bei Hinweisen auf eine sekundäre Hypertonie<br />

(Tabelle 1) ab.<br />

Gezielte Abklärung einer vermuteten<br />

Grunderkrankung<br />

Eine sichere Indikation zur weiterführenden<br />

Diagnostik besteht, wenn in der Anamnese,<br />

körperlichen Untersuchung oder Hypertonie-<br />

Routinediagnostik typische Zeichen einer zur<br />

sekundären Hypertonie führenden Grunderkrankung<br />

auffallen. Dazu gehören beispielsweise<br />

ein Stiernacken, ein Mondgesicht und<br />

typische Hautveränderungen beim Cushing-<br />

Syndrom oder Kopfschmerzen, Schwitzen,<br />

Flush und eine Neurofibromatose beim Phäochromozytom<br />

3 . In solchen Fällen sollte eine<br />

gezielte Abklärung der vermuteten Grunderkrankung<br />

erfolgen.<br />

Welche Screening-Untersuchungen sollten<br />

zur Abklärung einer sekundären Hypertonie<br />

durchgeführt werden?<br />

Die vielfältigen Erkrankungen, die eine sekundäre<br />

Hypertonie verursachen können, sowie<br />

die Vielzahl der zugelassenen Tests, die zur<br />

Diagnostik verwendet werden können, führen<br />

zu einer schwer zu überschauenden Anzahl<br />

möglicher Screening-Untersuchungen. In<br />

Anlehnung an die aktuelle Literatur empfehlen<br />

wir die in Tabelle 2 genannten Screening-<br />

Untersuchungen, die im Folgenden näher<br />

beschrieben werden. Zu den empfohlenen<br />

Untersuchungen existieren zum Teil (nahezu)<br />

gleichwertige Alternativen, die Wahl einer<br />

Methode hängt in der Praxis auch von der zur<br />

Verfügung stehenden apparativen Ausstattung<br />

ab. Die Referenzbereiche der Laboruntersuchungen<br />

unterliegen in Abhängigkeit vom<br />

verwendeten Assay Schwankungen und sind<br />

daher nicht aufgeführt.<br />

Renoparenchymatöse Hypertonie<br />

Die bei jedem Patienten mit Hypertonie empfohlene<br />

Routine-Diagnostik schließt die Bestimmung<br />

von Kreatinin und Harnstoff im Plasma<br />

sowie eine Sonographie des Abdomens ein 3 . Ein<br />

13

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