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AUSGABE 2 - Herzzentrum

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DIAGNOSTIK DER SEKUNDÄREN HYPERTONIE<br />

Andere Ursachen<br />

Eine Hyperthyreose kann durch eine Bestimmung<br />

von TSH, T3 und T4 erfasst werden.<br />

Hinweise auf das Vorliegen eines Schlafapnoe-<br />

Syndroms können sich anhand der Anamnese<br />

(Schnarchen, Müdigkeit, von Dritten beobachtete<br />

Apnoe-Phasen) ergeben. Bei einem<br />

konkreten Verdacht ist ein ambulantes Schlafapnoe-Screening<br />

indiziert. Das mögliche Vorhandensein<br />

einer Aortenisthmusstenose kann<br />

durch Blutdruck-Messungen an allen vier Extremitäten<br />

überprüft werden, bei Abweichungen<br />

von < 20 mmHg ist keine weitere Diagnostik<br />

notwendig.<br />

Therapieresistente und pseudoresistente<br />

primäre Hypertonie<br />

Eine therapieresistente Hypertonie liegt vor,<br />

wenn der Ziel-Blutdruck durch die Kombination<br />

dreier antihypertensiver Präparate (einschließlich<br />

eines Diuretikums) nicht erreicht<br />

wird. Eine Vielzahl von Faktoren kann zu einer<br />

Therapieresistenz beitragen (siehe Tabelle 3A),<br />

ohne dass eine klassische sekundäre Hypertonie<br />

vorliegt 17 . Insbesondere sollte bei jedem<br />

Patienten mit arterieller Hypertonie beachtet<br />

werden, dass Übergewicht und Wechselwirkungen<br />

mit anderen Medikamenten (u. a. nichtsteroidale<br />

Antirheumatika) den Therapieerfolg<br />

beeinträchtigen können. Bei Niereninsuffizienz<br />

ist darüber hinaus eine adäquate diuretische<br />

Therapie mit Schleifendiuretika oftmals entscheidend<br />

für eine erfolgreiche Blutdruck-Einstellung<br />

9 .<br />

Neben der echten Therapieresistenz sollte beim<br />

Vorliegen einer schwer einstellbaren Hypertonie<br />

auch die Möglichkeit einer Pseudoresistenz<br />

erwogen werden (siehe Tabelle 3B) 9;17 .<br />

Zusammenfassung<br />

Zur Abklärung der sekundären Hypertonie liegen<br />

derzeit keine Leitlinien deutscher oder<br />

internationaler Fachgesellschaften vor. Die<br />

Entscheidung, wann eine sekundäre Hypertonie<br />

abgeklärt werden sollte, muss im Einzelfall<br />

getroffen werden. Die in Tabelle 1 aufgeführten<br />

Faktoren dienen als Hinweise auf eine<br />

mögliche sekundäre Hypertonie, sie stellen<br />

aber keine absolute Indikation zur Abklärung<br />

dar, da sie häufig bei Patienten mit primärer<br />

Hypertonie vorhanden sind.<br />

Basierend auf der aktuellen Literatur empfehlen<br />

wir die in Tabelle 2 genannten Screening-<br />

Untersuchungen bei Verdacht auf eine sekundäre<br />

Hypertonie. Für manche Untersuchungen<br />

existieren hinsichtlich Sensitivität und Spezifität<br />

(nahezu) gleichwertige Alternativen, die in<br />

Abhängigkeit von der lokalen Ausstattung<br />

bevorzugt werden können. Neben einer<br />

klassischen sekundären Hypertonie sollte die<br />

Möglichkeit einer therapieresistenten oder<br />

pseudoresistenten primären Hypertonie bedacht<br />

werden.<br />

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