pdf (2 MB) - Naturmuseum Luzern
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7<br />
Sicherer Hort<br />
Auch andere Tierarten profitieren vom stacheligen Schutzkleid gewisser Seeigel. Verschiedene<br />
«Untermieter» nutzen es gar als Lebensraum. Garnelen und verschiedene Krabben verbringen ihr<br />
ganzes Leben im Schutz der Stacheln. Auch junge Kardinalbarsche verstecken sich vorübergehend<br />
zwischen den Seeigelstacheln. Haben sie eine gewisse Grösse erreicht, verlassen sie den sicheren Hort<br />
und besiedeln die Korallenriffe.<br />
«Stachel-Kristalle»<br />
Seeigel lassen ihre Stacheln mit Hilfe von im Meerwasser gelösten Mineralien wachsen. Ähnlich wie<br />
Kristalle bauen sich Stacheln langsam auf, wobei die Seeigel das Stachelwachstum mit bestimmten<br />
Eiweissen steuern.<br />
Entwicklung im Wasser<br />
Während der Paarungszeit geben Seeigel ihre Eier und Spermien ins Wasser ab, wo die Befruchtung<br />
stattfindet. Aus den frei schwimmenden, zu Beginn stachellosen Larven entwickeln sich am Boden<br />
lebende Seeigel mit Stacheln.<br />
Seeigelstacheln wachsen ähnlich wie Bergkristalle aus Mineralien, die in einer Flüssigkeit gelöst sind.<br />
Während jedoch die Kristalle nach einem geometrisch vorgegebenen Bauplan entstehen, wird das<br />
Wachstum der Stacheln vom Seeigel gesteuert.<br />
Vorsicht! Die Form der Seeigel kann nach ihrem Tod über Jahrmillionen erhalten bleiben. Auf diese<br />
Weise wird möglich, was bei lebenden Seeigeln meist sehr schmerzhaft ausgeht: Vorsichtiges Berühren!<br />
Wer verdrückt Seeigel? Trotz stacheligem Schutzkleid haben Seeigel auch Feinde: Bei den Drückerund<br />
den Kofferfischen sind sie als Nahrung sehr beliebt.<br />
Lebende Diademseeigel im Aquarium. Filmchen zu drei Themen (Fortbewegung auf Stacheln, Stacheln<br />
als Lebensraum für andere Tiere, Stachelwachstum). Bildabfolge Larvenentwicklung. Fossile Seeigel<br />
zum Ertasten. Bergkristalle.<br />
• Element 9: Spitzen-Tarnkleid<br />
Verschiedene Insekten entwickeln Stacheln, Borsten und Dornen, um nicht aufzufallen.<br />
Unsichtbar im Blätterwald<br />
Gespenstschrecken sind absolute Tarnungskünstler. Körperform, Bewegungen und Farbe sind perfekt<br />
auf die bewohnte Pflanze abgestimmt. So halten sich Gespenstschrecken Fressfeinde vom Leib.<br />
Borstiges Gewand<br />
Viele ausgewachsene Insekten oder ihre Larven sind stark behaart, beborstet oder bedornt. Dadurch<br />
sind sie gut getarnt und oft auch unappetitlich für Fressfeinde.<br />
Hüpfende Dornen<br />
Die Dornzikade sieht Pflanzendornen zum Verwechseln ähnlich. Das ist auch ihr Trick, um nicht so leicht<br />
entdeckt und gefressen zu werden.<br />
Stachelige Brutpflege<br />
Die Dornzikade beschützt ihre Brut: Nach der Eiablage setzen sich die Weibchen über die Eier und<br />
schrecken mit ihrer dornigen Gestalt Angreifer ab.<br />
Lebende Gespenstschrecken, Präparate von verschiedenen Insektenlarven, Präparat einer Dornzikade.<br />
• Element 10: Einheimisches Stacheltier<br />
Unser bekanntestes Stacheltier, der Igel, hat ein wirksames Schutzkleid – das aber nicht immer<br />
sticht ...<br />
Wenn Igel igeln …<br />
Trotz Tausenden von Stacheln brauchen die Igel bei der Fortpflanzung kein Verbandskästli. Bei der<br />
Paarung legen sie ihre Stacheln ganz flach an den Körper, so dass nichts pikst. Bei der Geburt sind die<br />
Stacheln der jungen Igelchen noch so stark in ihre aufgequollene Haut eingebettet, dass der<br />
Geburtskanal der Mutter nicht verletzt wird.<br />
Haut oder Haar?<br />
Die spitzen Stacheln des Igels sind tatsächlich umgewandelte Haare. Die Vorfahren der Igel hatten noch<br />
kein so wirkungsvolles Abwehrkleid.<br />
Natur-Museum <strong>Luzern</strong> „Einfach Spitze! Dornenkleid und Giftstachel“ Tipps und Anregungen für Lehrpersonen