Jahresbericht 2008 - Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit ...
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Betriebskontrollen <strong>und</strong> vollzug<br />
Lebensmittelhandel im Internet<br />
Forschungsprojekt Internethandel<br />
Für eine effiziente Kontrolle des Internethandels durch<br />
die amtliche Lebensmittelüberwachung fehlen derzeit<br />
noch geeignete Strukturen. Ziel des vom Ministerium<br />
für Ernährung <strong>und</strong> Ländlichen Raum Baden-Württemberg<br />
initiierten Projektes ist daher, erste Erkenntnisse<br />
über den Internethandel mit Lebensmitteln <strong>und</strong> Kosmetika<br />
zu gewinnen <strong>und</strong> Problembereiche zu identifizieren.<br />
Einstufung der angebotenen Produkte<br />
16<br />
22<br />
22<br />
14<br />
(*je nach Konzentration<br />
<strong>und</strong><br />
Zweckbestimmung<br />
/ aus dem<br />
Internetangebot<br />
nicht ermittelbar)<br />
JAHRESBERICHT <strong>2008</strong><br />
Das Forschungsprojekt wurde am Chemischen <strong>und</strong> Veterinäruntersuchungsamt<br />
Karlsruhe durchgeführt.<br />
Arzneimittel<br />
Im Rahmen dieses Projektes wurden der Internethandel mit<br />
keine Einstufung möglich<br />
Borderlineprodukten am Beispiel von Schlankheitsmitteln<br />
<strong>und</strong> Anti-Aging-Produkten, der Handel mit Sportlernah-<br />
Lebensmittel<br />
rungsmitteln sowie der Handel <strong>und</strong> die Bewerbung alkoho-<br />
Grenzfall Arzneimittel*<br />
lischer Produkte im Internet eingehend untersucht.<br />
Borderlineprodukte sind Produkte, die Probleme bei der<br />
Abgrenzung <strong>und</strong> Zuordnung zu den Bereichen Lebensmitteln,<br />
Kosmetika <strong>und</strong> Arzneimittel verursachen. Der Internethandel<br />
mit diesen Produkten ist besonders problematisch<br />
im Hinblick auf Verstöße gegen das Lebensmittelrecht wie<br />
z. B. die Verwendung von nicht zugelassenen Zusatzstoffen.<br />
Oft liegen auch unzulässige Werbeaussagen <strong>und</strong> sonstige<br />
Irreführungen vor. Dies gilt besonders für das Inverkehrbringen<br />
von Arzneimitteln als angebliche Lebensmittel bzw.<br />
kosmetische Mittel. Ein Risiko für den Verbraucher besteht<br />
hier besonders durch kritische arzneilich wirksame Stoffe,<br />
die ohne ärztliche <strong>und</strong> pharmazeutische Überwachung <strong>und</strong><br />
ohne Aufklärung des Verbrauchers über die Risiken <strong>und</strong><br />
Nebenwirkungen eingenommen werden.<br />
Verbraucher beschweren sich –<br />
zu Recht<br />
Anzeigen <strong>und</strong> Beschwerden mehrerer Verbraucher<br />
über einen Versandhandel mit Ges<strong>und</strong>heitsprodukten<br />
führten zu einer polizeilichen<br />
Durchsuchung sämtlicher bekannter Betriebsstätten<br />
dieses Versands. Zur Unterstützung<br />
wurden auch die Lebensmittelüberwachungsbehörde<br />
vor Ort sowie lebensmittelchemische<br />
<strong>und</strong> pharmazeutische Sachverständige hinzugezogen.<br />
Es zeigte sich, dass Serienbriefe mit<br />
angeblichen Gewinnmitteilungen an potenzielle<br />
K<strong>und</strong>en verschickt wurden, in denen vor allem<br />
für die Bestellung von Nahrungsergänzungsmitteln<br />
mit unhaltbaren Wirkungsbehauptungen,<br />
angeblichen Schlankheitsmitteln <strong>und</strong> Arzneimitteln<br />
geworben wurde. Zum Beispiel wurde versprochen,<br />
dass man durch die Einnahme eines<br />
angebotenen Schlankheitsmittels auch ohne<br />
Umstellung der Lebens- <strong>und</strong> Ernährungsgewohnheiten<br />
schlank würde. Ferner wurden Nahrungsergänzungsmittel<br />
zur Vorbeugung, Linderung<br />
oder Heilung von Krankheiten angepriesen,<br />
obwohl das lebensmittelrechtlich verboten ist.<br />
Die beworbenen Produkte wurden überprüft, bei<br />
keinem waren die Werbeaussagen aufgr<strong>und</strong> der<br />
Zusammensetzung plausibel. Dies stimmte auch<br />
mit den Beobachtungen der Beschwerdeführer<br />
überein, welche die Wirkungslosigkeit bezogener<br />
Produkte moniert hatten. Das Verfahren gegen<br />
den Versandhandel ist noch im Gange.<br />
Dr. Cornelia Pfleghar, LRA Ravensburg<br />
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