Gerechte Sprache in der Liturgie - Bund alt-katholischer Frauen
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4 Trauerrituale des katholischen Bistums <strong>der</strong> Alt-Katholiken 56<br />
4.1 „Ansprache“ von <strong>Frauen</strong><br />
4.1.1 Bezeichnung <strong>der</strong> Verstorbenen <strong>in</strong> Begrüßung und Gebeten<br />
An zwei Textbeispielen sei deutlich gemacht, dass beide Geschlechter <strong>in</strong> den Gebeten und<br />
Begrüßungsworten berücksichtigt werden. Hier werden durchgängig beide Möglichkeiten zur<br />
Auswahl abgedruckt: <strong>der</strong>/die Verstorbene, er/sie, se<strong>in</strong>/ihr, usw.<br />
BEGRÜSSUNG<br />
Wir s<strong>in</strong>d zusammengekommen, um uns <strong>in</strong> diesem Gottesdienst an NN zu er<strong>in</strong>nern und von ihm/ihr<br />
Abschied zu nehmen. Er/Sie ist uns <strong>in</strong>s Leben <strong>der</strong> Ewigkeit vorausgegangen. Se<strong>in</strong>en/Ihren<br />
vergänglichen Leib geleiten wir zu Grabe.<br />
NN fehlt uns. Se<strong>in</strong>/Ihr Tod erfüllt Sie, liebe Angehörige, und viele von uns mit Trauer und<br />
Schmerz. Wir alle wollen zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen, dass wir uns mit Ihnen verbunden wissen.<br />
Als Christen leben wir aus dem Glauben, dass <strong>der</strong> Tod Durchgang zu e<strong>in</strong>em neuen Leben bei Gott<br />
ist. Aus diesem Glauben schöpfen wir Trost und Zuversicht, und so rufen wir: 57<br />
GEBET<br />
GOTT, die Er<strong>in</strong>nerung an NN ist uns kostbar.<br />
In Ehrfurcht und Zuneigung nennen wir se<strong>in</strong>en/ihren Namen.<br />
Du kennst ihn/sie.<br />
Du hast ihn/sie bei se<strong>in</strong>em/ihrem Namen gerufen.<br />
Rufe NN zu e<strong>in</strong>em Leben bei dir<br />
<strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Freude und <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Frieden.<br />
Uns aber lass de<strong>in</strong>e Nähe spüren,<br />
damit wir unsere Herzen<br />
<strong>in</strong> dir festmachen, wo unvergängliche Freude ist.<br />
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. 58<br />
4.1.2 Inklusive <strong>Sprache</strong> <strong>in</strong> den Lesungstexten<br />
Bei den Lesungen aus dem Ersten und dem Neuen Testament ist zu berücksichtigen, dass<br />
es sich um Ausschnitte von Texten handelt, bei denen auch Verse ausgelassen wurden. In<br />
den Lektionaren ist es längst üblich, zu Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Perikope die am Anfang e<strong>in</strong>es Briefes<br />
genannte Anrede ‚Brü<strong>der</strong>’ e<strong>in</strong>zufügen, auch wenn sie an dieser Stelle ursprünglich nicht<br />
stand. Immer waren und s<strong>in</strong>d Männer und <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den Bibelworten angesprochen, so dass<br />
es legitim ist, dies durch H<strong>in</strong>zufügungen – wie z. B. ‚und Schwestern’ – o<strong>der</strong> durch<br />
Ergänzungen – wie im folgenden Beispiel – deutlich zu machen.<br />
LESUNG AUS DEM BUCH DER WEISHEIT.<br />
Weish 4,7-10a.13-15<br />
Der <strong>Gerechte</strong> aber, kommt auch se<strong>in</strong> Ende früh,<br />
geht <strong>in</strong> Gottes Ruhe e<strong>in</strong>.<br />
Denn ehrenvolles Alter besteht nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em langen Leben<br />
und wird nicht an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Jahre gemessen.<br />
56 Die Feier <strong>der</strong> Bestattung im Katholischen Bistum <strong>der</strong> Alt-Katholiken <strong>in</strong> Deutschland,<br />
unveröffentlichter Entwurf <strong>der</strong> liturgischen Kommission<br />
57 ebd., vorliegende Fassung, S. 7<br />
58 ebd., S. 14<br />
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