download - Westdeutsches Tumorzentrum Essen
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Urologische Tumoren<br />
Prostatazentrum (WPZ) im Westdeutschen <strong>Tumorzentrum</strong><br />
Behandlungsprogramm 6<br />
In diesem WTZ Programm ist die Diagnostik und Therapie der urogenitalen<br />
Tumoren organisiert. Das interdisziplinäre Behandlungsteam besteht<br />
aus klinischen und wissenschaftlichen Mitarbeitern, der Klinik für<br />
Urologie, der Inneren Klinik / Tumorforschung, der Klinik für Strahlentherapie,<br />
der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie und dem<br />
Institut für Pathologie und Neuropathologie. Dieses Experten-Team legt<br />
die Therapiestrategie für jeden Patienten individuell fest.<br />
Im WTZ Prostatazentrum (WPZ) stehen beim Prostatakarzinom im<br />
lokalisierten Stadium als alternative kurative Therapiemaßnahmen die<br />
radikale Operation, die hochdosierte perkutane Strahlentherapie oder<br />
die HDR-Brachytherapie zur Verfügung. In näherer Zukunft wird die<br />
Protonentherapie einen wesentlichen Stellenwert erlangen. Im fortgeschrittenen<br />
hormonsensiblen Stadium erfolgt zunächst eine Androgensuppression.<br />
Beim hormonrefraktären Prostatakarzinom sollte eine Chemotherapie<br />
durchgeführt werden. Neben Standardtherapeutika befinden sich innovative<br />
Substanzen in klinischer Testung.<br />
Neben operativen Maßnahmen (radikale Nephrektomie, Tumorresektion)<br />
beim lokalisierten Nierenzellkarzinom spielt im fortgeschrittenen Stadium<br />
der immun- bzw. molekular gezielte therapeutische Ansatz<br />
eine Rolle. Forschungsschwerpunkt ist die weitere Spezifizierung individueller<br />
Rezeptorexpressionen am Tumormaterial zur Evaluierung<br />
neuer, molekular zielgerichteter Substanzen. Die Wirksamkeit dieser<br />
Medikamente wird im Rahmen von klinischen Therapiestudien untersucht.<br />
Beim nicht-invasiven Urothelkarzinom kommen neben der routinemäßigen<br />
endoskopischen Tumorabtragung zusätzlich die adjuvanten<br />
Instillationstherapien in Betracht, deren therapeutischer Stellenwert<br />
zurzeit ebenfalls in Studien untersucht wird.<br />
Beim muskel-invasiven Urothelkarzinom erfolgt standardmäßig die<br />
radikale Zystektomie mit individueller kontinenter oder inkontinenter<br />
Harnableitung. Hierbei werden die Vor-/Nachteile der regionalen gegenüber<br />
der erweiterten Lymphknotenentfernung untersucht (LEA Studienprotokoll).<br />
In lokal fortgeschritteneren Fällen sind multimodale Konzepte zu erwägen.<br />
Im metastasierten Stadium werden zur Standardchemotherapie<br />
molekular zielgerichtete Medikamente integriert. Keimzelltumoren<br />
werden stadien-und risikoadaptiert, interdisziplinär nach dem führend<br />
vom WTZ miterarbeiteten internationalen Konsensuspapier, behandelt.<br />
Die laufenden klinischen Therapiestudien sollen Akut- und Spättoxizitäten<br />
deutlich reduzieren oder stellen Therapiealternativen bei Hochrisikokonstellation<br />
bzw. im Rezidiv dar (z. B. Hochdosischemotherapie mit<br />
autologer peripherer Stammzelltransplantation).<br />
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