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Die laparoskopische Narbenhernienreparation zur Behandlung von ...

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<strong>Die</strong> <strong>laparoskopische</strong> <strong>Narbenhernienreparation</strong> <strong>zur</strong> <strong>Behandlung</strong> <strong>von</strong> Narbenhernien<br />

<strong>Die</strong> Onlay-Technik geht auf Chevrel <strong>zur</strong>ück 15 . Auch hier<br />

ist eine Relaparotomie und Adhäsiolyse notwendig.<br />

<strong>Die</strong> Mittellinie wird wieder hergestellt. Somit ist das<br />

Verfahren nicht ganz spannungsfrei. Zur Unterstützung<br />

der Naht wird ein unter die Subkutis gelegtes Netz eingebracht<br />

(Abb. 6). <strong>Die</strong> Subkutis wird weit nach lateral<br />

vom vorderen Faszienblatt der Rektusscheide<br />

abpräpariert. Nachteil ist die dadurch verminderte<br />

Durchblutung des bradytophen Subkutangewebes,<br />

das seine blutversorgenden Gefäße durch Vasa perforata<br />

aus Muskelästen der Bauchmuskulatur erhält.<br />

Abb. 6<br />

Schematische Darstellung des Hernienrepair in Onlay-Technik.<br />

Tab. 6: Darstellung der Ergebnisse nach<br />

Hernienrepair in Onlay-Technik<br />

Autor n Material Follow-up Morta- Ergebnisse (%)<br />

Jahre Rate lität Wundinfekt Rezidiv<br />

Abb. 7<br />

Schematische Darstellung des Hernienrepair in Sublay-Technik.<br />

Molloy 74 50 Marlex 4 100 0 26 8.0<br />

Kennedy 38 40 Gore-Tex 4 84 2.5 5 2.5<br />

Liakakos 68 49 Marlex 8 98 0 4 8.0<br />

Küng 55 47 Marlex 6 83 0 ? 13.3<br />

Vestweber 101 36 Prolene 3 86 2.7 27.7 5.5<br />

Leber 15 118 Marlex 6.7 88 0 7 14.8<br />

Bei der Onlay-Methode sind alle Arten <strong>von</strong> Netzen verwendet<br />

worden. Netze aus ePTFE zeigten den Nachteil<br />

der subkutanen Serombildung, die bei anderen Netzen<br />

nicht so ausgeprägt war. Durch die Überlappung der<br />

Narbe nach allen Seiten <strong>von</strong> mindestens 3 cm und ihrer<br />

Stabilisierung resultiert letztlich eine feste und spannungsfreie<br />

Rekonstruktion. Nachteil dieser Methode<br />

sind die großen Wundflächen (s.o.). <strong>Die</strong> Wundinfektionsrate<br />

wird mit bis zu 27,7% angegeben 74 . <strong>Die</strong> Lage<br />

des Netzes in der Subkutis kann bei Patienten ein<br />

Korsettgefühl auslösen, das störend ist und auch<br />

Schmerzen verursacht (Tab. 6). Durch Verwendung<br />

anderer Netzarten (siehe Kapitel 5) dürfte diese<br />

Komplikation weitgehend vermeidbar sein 15, 38, 55, 58, 68, 74, 101 .<br />

Um einen spannungsfreien Verschluss bei großen<br />

Bruchpforten zu gewährleisten, wurde <strong>von</strong> Köckerling<br />

(2004) eine Technik <strong>zur</strong> dynamischen Rekonstruktion<br />

der Bauchwand publiziert. Dabei wird das vordere Blatt<br />

der Rektusscheide inzidiert und im medialen Anteil <strong>zur</strong><br />

Bildung einer neuen Linea alba im Sinne eines<br />

Bridgings genutzt. Der Defekt an den vorderen Rektusscheidenblättern<br />

wird durch ein Onlay-Mesh verschlossen<br />

45 .<br />

<strong>Die</strong> dritte Methode – die Positionierung des Netzes in<br />

Sublay-Technik – ist die weit verbreitetste alloplastische<br />

Methode (Abb. 7). Sie geht auf Rives und Stoppa<br />

<strong>zur</strong>ück 93, 94 . Eine Relaparotomie und Adhäsiolyse ist bei<br />

dieser Methode nicht in allen Fällen notwendig. Wenn<br />

der Einstieg in die anatomische Schicht des hinteren<br />

Faszienblattes der Rektusscheide gelingt, ist die Relaparotomie<br />

entbehrlich. Gelingt ein völliger Erhalt des<br />

Peritoneums und des hinteren Faszienblattes, so<br />

können unbedenklich Polypropylen- oder Polyesternetze<br />

verwendet werden.

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