25.10.2014 Aufrufe

Die laparoskopische Narbenhernienreparation zur Behandlung von ...

Die laparoskopische Narbenhernienreparation zur Behandlung von ...

Die laparoskopische Narbenhernienreparation zur Behandlung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Die</strong> <strong>laparoskopische</strong> <strong>Narbenhernienreparation</strong> <strong>zur</strong> <strong>Behandlung</strong> <strong>von</strong> Narbenhernien 13<br />

Den Kontakt zum Darm sollte man bei Verwendung<br />

derartiger Netze vermeiden. Als Langzeitkomplikation<br />

drohen Fistelbildung zum Darm oder <strong>zur</strong> Blase. <strong>Die</strong>se<br />

Methode ist spannungsfrei, da auf eine Rekonstruktion<br />

der Mittellinie verzichtet wird. <strong>Die</strong> Sublay-Methode<br />

zeichnet sich hinsichtlich der Rezidivquote durch die<br />

besten Ergebnisse aller alloplastischen Rekonstruktionen<br />

einer Narbenhernie aus. Sie liegt im Mittel zwischen<br />

5 und 10% 1, 2, 80, 89, 95 (Tab. 7). Allerdings wird auch bei<br />

dieser Methode <strong>von</strong> hohen Wundinfektionsraten bis zu<br />

29% berichtet. Bei Verwendung <strong>von</strong> Polypropylen oder<br />

anderen Netzen, außer ePTFE, muss das Netz nicht<br />

zwingend entfernt werden 1, 2, 58, 69, 80, 82, 89–92, 94, 95 . Anders sieht<br />

dies bei Verwendung <strong>von</strong> ePTFE-Netzen aus. Hier ist<br />

eine Netzentfernung bei Infekten aufgrund der Beschaffenheit<br />

des Netzes stets erforderlich.<br />

Bei Untersuchungen <strong>zur</strong> Sublay-Rekonstruktion werden<br />

hohe Rezidivraten bei langen Nachbeobachtungszeiten,<br />

Stoppa 94 mit 5 Jahren und 15% oder Leber mit 6, 7<br />

Jahren und 20%, angegeben. Erklärbar scheint dies<br />

einerseits durch die an Reißfestigkeit verlierenden Polyester-Netze,<br />

anderseits aber auch durch spezifische<br />

„Schwachstellen“ zu sein. <strong>Die</strong> Rezidive wurden im<br />

oberen und unteren Begrenzungsrand der Netze<br />

beschrieben. Anfänglich wurde nicht die ganze Narbe<br />

mit Netz überdeckt. <strong>Die</strong> <strong>laparoskopische</strong> Betrachtung<br />

ermöglicht eine exakte Beurteilung der gesamten<br />

Narbe. Nicht selten sieht man bei ihr das sogenannte<br />

Schweizer-Käse-Muster mit kleineren Hernien im kranialen<br />

oder kaudalen Narbenpol. Der Begriff des „fatty<br />

triangle“ ist <strong>zur</strong> Prävention eines Rezidives im kranialen<br />

und kaudalen Narbenpol hierfür in die Literatur eingegangen<br />

16 .<br />

Eine spezielle Technik der Sublay-Rekonstruktion ist das<br />

<strong>von</strong> Kubo 1999 entwickelte Rektusbanding 53, 54 . Dabei<br />

wird der Musculus rectus abdominis im Abstand <strong>von</strong><br />

zwei Zentimetern mit zwei Zentimeter breiten Prolenestreifen<br />

in Sublay-Position partiell umschlungen (Abb.<br />

8a, b). Historischer Ursprung dieser Technik ist die<br />

Kutisstreifenplastik nach Lezius. Ziel der Methode ist ein<br />

einfaches, kostenoptimales Verfahren mit sicherer<br />

Meshfixation. <strong>Die</strong> bei großen mittelschweren und<br />

schweren Meshes wiederholt aufgetretene schmerzhafte<br />

Bauchdeckenversteifung ist bei dieser Technik<br />

nicht nachweisbar. Rezidive zwischen den Meshstreifen<br />

spielten auch in den Langzeitergebnissen eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Tab. 7: Darstellung der Ergebnisse nach<br />

Hernienrepair in Sublay-Technik<br />

Autor n Material Follow-up Ergebnisse (%)<br />

Jahre Rate Mortalität Wundinfekt Rezidiv<br />

Adloff 1 130 Mersilene 3 80 1.5 5 5<br />

Stoppa 94 368 Mersilene 5 65 1.8 15 15<br />

Amid 2 75 Marlex ? 100 0 1 1<br />

Schumpelick 89 82 Marlex 5.3 87 0 49 7<br />

Sugerman 95 98 Marlex 1.7 99 1.0 4 4<br />

Leber 58 82 versch. 6.7 88 0 6 20<br />

Petersen 80 50 Goretex/PP 1.5 96 0 6 10<br />

Luijendijk 69 84 Marlex/PP 2.2 81 0 4 23<br />

Abb. 8a<br />

Schematische Darstellung des Operationssitus.<br />

Abb. 8b<br />

Lage des Prolene-Netzstreifens im Bauchdeckenquerschnitt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!