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Die laparoskopische Narbenhernienreparation zur Behandlung von ...

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<strong>Die</strong> <strong>laparoskopische</strong> <strong>Narbenhernienreparation</strong> <strong>zur</strong> <strong>Behandlung</strong> <strong>von</strong> Narbenhernien<br />

7.0 Laparoskopische <strong>Narbenhernienreparation</strong> bei Adipositas<br />

<strong>Die</strong> Adipositas ist ein besonderer Risikofaktor für die<br />

Entstehung <strong>von</strong> Narbenhernien 30, 36 . <strong>Die</strong>s ist u. a. auch<br />

darauf <strong>zur</strong>ückzuführen, dass bei adipösen Patienten<br />

größere Inzisionen vorgenommen werden müssen,<br />

eine höhere Rate an Wundinfektionen auftritt und eine<br />

hohe Komorbidität vorliegt 36, 58 .<br />

<strong>Die</strong> chirurgische Therapie mittels offener Hernienplastik<br />

bei Adipositas hat wegen des großen Zugangstraumas<br />

und der hohen Infektionsrate bis zu 50% Rezidive<br />

aufzuweisen 58, 77 . <strong>Die</strong> <strong>laparoskopische</strong> Technik<br />

wurde bei Adipositas wegen des relativ schlechten und<br />

reduzierten sichtbaren intraabdominellen Arbeitsbereiches<br />

und einer begrenzten Instrumentenreichweite<br />

längere Zeit als problematisch angesehen. <strong>Die</strong> Konversionsrate<br />

war relativ hoch. <strong>Die</strong> Erfahrung und die<br />

Instrumentenmodifikation durch die <strong>laparoskopische</strong><br />

Adipositaschirurgie haben inzwischen zu einer Reduktion<br />

<strong>von</strong> laparoskopisch bedingten Komplikationen<br />

geführt 77 .<br />

In einer Beobachtungsstudie <strong>von</strong> Novitsky et al. (2006)<br />

an 163 Patienten mit Narbenhernien und einem BMI<br />

(Body Mass Index) über 38 konnte gezeigt werden,<br />

dass die <strong>laparoskopische</strong> Hernienplastik unter Ver -<br />

wendung <strong>von</strong> GORE-TEX ® DUALMESH ® nur bei 5<br />

Patienten eine Konversion <strong>zur</strong> offenen Chirurgie erforderlich<br />

machte 77 . Bei 12,3% traten Komplikationen auf.<br />

Bauchbeschwerden über 6 Monate (3,7%), Harnwegsinfektionen<br />

(8,9%), pulmonale Komplikationen (2,5%),<br />

Meshinfektionen (1,2%), eine Trokarhernien- und eine<br />

Clostridum difficile-Infektion. Kein Patient verstarb. <strong>Die</strong><br />

Rezidivrate nach 2 Jahren betrug 5,5% 77 .<br />

Ein ähnliches Ergebnis zeigt eine multizentrische Studie<br />

<strong>von</strong> Tsereteli (2008) mit 134 Patienten mit BMI > 40<br />

im Vergleich zu 767 Patienten mit BMI < 40. Bei einem<br />

Follow-up-Mittelwert <strong>von</strong> 19 Monaten betrug die Rezidivrate<br />

8,3% versus 2,9%. <strong>Die</strong> Konversionsrate war<br />

mit 2,3% zu 2,9% in der adipösen Gruppe etwas<br />

geringer. <strong>Die</strong> durchschnittliche Operationsdauer war<br />

um 35 Minuten verlängert. Schlussfolgerung dieser<br />

Untersuchung war, dass die <strong>laparoskopische</strong> <strong>Narbenhernienreparation</strong><br />

auch bei morbider Adipositas ein<br />

sicheres und praktizierbares Verfahren bei akzeptierbarer<br />

Erhöhung der Rezidivrate ist 98 .<br />

Narbenhernien-Operationen bei Adipositas in <strong>laparoskopische</strong>r<br />

Technik bedürfen einiger Besonderheiten.<br />

Dazu gehören die offene Anlage des Pneumoperitoneums,<br />

exakte Blutstillung, Adhäsiolyse ohne Elektrochirurgie,<br />

größere Überlappung des abdominellen<br />

Defektes (Netzgröße 600–800 cm 2 ) 77 .<br />

Eine Gewichtsreduktion vor der Narbenhernienoperation<br />

ist sinnvoll und reduziert das Rezidivrisiko. Überlegenswert<br />

ist es, bariatrische Eingriffe ca. 12–18<br />

Monate vor der Narbenhernienrepair durchzuführen 77 .<br />

Ein simultanes Vorgehen bariatrischer Eingriff und<br />

Netzimplantation <strong>zur</strong> Beseitigung der Narbenhernien<br />

begünstigt nach unserer Meinung das Risiko eines<br />

Implantatverlustes. Hier bedarf es weiterer Beobachtungen,<br />

um eine definitive Empfehlung <strong>zur</strong> Adipositas -<br />

chirurgie (Gastric banding oder Gastric bypass) bei<br />

bestehender Narbenhernie zu definieren.<br />

Schlussfolgerungen<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der <strong>laparoskopische</strong>n Versorgung <strong>von</strong><br />

Narbenhernien zeigen, dass diese Technik ein etabliertes<br />

Verfahren in der chirurgischen Versorgung <strong>von</strong><br />

Narbenhernien ist 25 . Zahlreiche Publikationen demonstrieren,<br />

dass die Komplikationsrate und Rezidivrate<br />

mit der <strong>laparoskopische</strong>n Technik deutlich gesenkt<br />

werden konnte 61 . <strong>Die</strong>se <strong>laparoskopische</strong> Technik<br />

entspricht der dorsalen, retromuskulären Netzplatzierung<br />

26, 90 . <strong>Die</strong>se Mesh-Lokalisation scheint hinsichtlich<br />

einer Rezidivvermeidung günstig zu sein. <strong>Die</strong> Bauchdecke<br />

wird deutlich weniger traumatisiert. Mit der<br />

<strong>laparoskopische</strong>n Technik gelingt es, bei geringer Traumatisierung,<br />

eine Rezidivhernie auch nach vorherigem<br />

konventionellen Verfahren zu beseitigen.<br />

Zahlreiche Meshinnovationen bieten dem Operateur<br />

ein breites Spektrum an geeigneten Implantaten, die<br />

den besonderen Anforderungen der IPOM-Technik<br />

gerecht werden.<br />

<strong>Die</strong>se Form der Versorgung sollte in die Wahl des<br />

Operationsverfahrens mit einbezogen werden.

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