Rarner Blatt vom April 2010 - Gemeinde Raron

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RARNER BLATT | April 2010
April 2010 | RARNER BLATT planung 11
Raron und Visp wollen 2015 das Eidgenössische Schützenfest durchführen
Und die Chancen stehen gut. Der Entscheid darüber wird
am Samstag, 24. April, an der Delegiertenversammlung
des schweizerischen Schiesssportverbandes in Landquart
fallen.
Als potenzielle Organisatoren treten
die Visper Sportschützen und der
Schiessverein Asperlin, Raron, auf.
Und sie haben einige Trümpfe ins
Feld zu führen.
Darbellay als OK-Präsident
Die Bewerbung werde unter der
Anschrift "Eidgenössisches Schützenfest
Wallis/Valais 2015" eingereicht.
Falls die Durchführung den
Oberwallisern zugesagt wird, hat der
Unterwalliser Nationalrat Christoph
Darbellay sich bereits bereit erklärt,
das Amt des OK-Präsidenten zu
übernehmen.
Die übrigen Persönlichkeiten des
Trägerschaftskomitees sollen dann
mehrheitlich aus dem Oberwallis
rekrutiert werden.
50 000 Schützen zu erwarten
Die beiden letzten, im Oberwallis
durchgeführten Walliser
Kantonal-Schützenfeste haben
gezeigt, dass die Schützen aus
der Deutschschweiz sehr gerne ins
Wallis kommen. Da sie dank der
NEAT inzwischen um eine Stunde
schneller durch den Lötschberg-
Basistunnel ins Oberwallis reisen,
darf man berechtigterweise hoffen,
dass bis zu 50 000 Schützen plus
Begleitung während diesen vier
Sommerwochen den Weg ins Wallis
finden werden. Es wird sich also um
einen Anlass handeln, der für unser
Gastgewerbe und Tourismus von
grosser Bedeutung sein dürfte.
Raron/Visp, ein Kandidat
mit Kompetenz
Die Schützenvereine der beiden
Gemeinden bringen die Voraussetzungen
für die Durchführung dieses
Grossanlasses durchaus mit. 1991
haben die Visper Sportschützen das
"Kantonale" organisiert. Neun Jahre
zuvor hatte St. Maurice mit 9 000
Schützen einen damals einmaligen
Teilnehmerrekord aufgestellt. Dieser
Rekord wurde 1991 regelrecht
"pulverisiert". Nach Visp kamen
13 264 Schützen, fast 50 % mehr,
was einem kleinen "Eidgenössischen"
gleichkam. Dabei hatten
nicht einmal 2 000 der insgesamt
23 000 Walliser Schützen den
tüchtigen Visper Organisatoren die
Ehre erwiesen.
Dazwischen – 1999 – hatte Sitten
die Ehre. Erneut blieb es bei weniger
als 9 000 Teilnehmern. Ganz anders
2006, als die Oberwalliser Vereine
in Visp und Umgebung das Kantonalfest
durchführten. Im Sog der
denkwürdigen 1991er-Veranstaltung
kamen die Schützenfreunde
aus der Deutschschweiz wieder
in Massen. Mit 15 000 erreichte
man erneut einen sensationellen
Teilnehmerrekord.
Verbunden mit 200 Jahre
im Bundesstaat
Die Chancen, das "Eidgenössische"
zugesprochen zu erhalten, stehen
gut. Nachdem die Oberwalliser
ihre Kandidatur eingereicht hatten
und diese mit dem zusätzlichen
Argument "1815–2015, 200 Jahre
Wallis im Bund der Eidgenossen"
verstärkt hatten, zog der bisher
einzige Gegenkandidat Luzern, eine
Hochburg des schweizerischen
Schiesssportzentrum Riedertal, Visp
Schiesswesens, seine Bewerbung
zurück. Der Kandidatur Raron/Visp
scheint also nichts mehr im Wege
zu stehen.
Der Staatsrat begrüsst
die Kandidatur. Schon im vergangenen
Dezember befürwortete er
die Initiative der Schützen. Diese
Veranstaltung würde ausgezeichnet
ins Programm der Festlichkeiten zur
Feier des Jubiläums "1815–2015,
200 Jahre Wallis im Bund der
Eidgenossen" passen.
Kombiniert mit Militär-
Weltmeisterschaften
Es ist durchaus möglich, dass in
dieses "Eidgenössische" die Militär-
Weltmeisterschaften eingebaut
werden.
Das Organisationskomitee,
das sich mit der Machbarkeitsabklärung
für das "Eidgenössische"
befasste, setzt sich wie folgt
zusammen: Christoph Darbellay,
Nationalrat, Präsident, Pierre-André
Fardel, Präsident des Walliser
Schützenvereins, Vizepräsident,
Hugo Petrus, Vizepräsident des
Walliser Schützenvereins, Philippe
Rebord, Brigadier Kdt Inf Br 2,
Raymond Brunner, Oberst, Kdt-
Stellv. Lehrverband Flieger 31,
Christian Varone, Kommandant
der Kantonspolizei, Daniel Troger,
Gemeindepräsident Raron.
180 Scheiben 300 m
Der eigentliche Schiessplatz Basper
soll 180 Scheiben 300 m (Gewehr),
50 Scheiben 50 m (Pistole und
Kleinkaliber) und 30 Scheiben
25 m (Pistole) umfassen. Dafür
werden Sicherheitsdämme zu
erstellen sein.
Dazu werden bestehende dezentrale
Schiessplätze miteinbezogen:
– das Schiesssportzentrum Riedertal
der Gemeinde Visp mit 20
Scheiben 300 m, 10 Scheiben 50
m und 10 Scheiben 25 m.
– der Schiessstand der Gemeinde
Raron mit 10 Scheiben 50 m.
Shuttle ab Bahnhof Visp
Wer mit dem Zug aus der Deutschschweiz
anreist, kann mit einem
Shuttlebus ab Bahnhof Visp
rechnen.
Es werden 500 Parkplätze für
Besucher bereitgestellt, 100 für
Aussteller und weitere für Cars.
Schiesssportzentrum
Riedertal
Neben verschiedenen Ausstellerzelten
sollen zwei grosse Festzelte
von je 40 x 70 m die Festbesucher
empfangen.
Offizieller Teil in Visp
und im Riedertal
Der offizielle Teil mit Festzug wird
in Visp und in dessen Kultur- und
Kongresszentrum La Poste durchgeführt.
Auch verschiedene Spezialanlässe
und Sonderwettkämpfe, wie Gästeschiessen,
Behördenschiessen,
Tag der Ju gend, Tag der Senioren,
Armeewettkampf, Auslandschweizertag,
Akademikertag und
Schützenkönigsausstiche werden
eventuell im Schiesssportzentrum
Riedertal durchgeführt.
Um dieses Fest, das vom 15. Juni
Schiessstand Asperlin, Goler, Raron
Festzentrum
Basper, Raron
bis 12. Juli 2015 dauern soll, bewältigen
zu können, wird es vieler
freiwilliger Mitarbeitender aus den
Schiessvereinen des ganzen Oberwallis
bedürfen. Eine bedeutende
Aufgabe, wohl die grösste, die
bisher im Oberwallis punkto Festorganisation
zu bewältigen war.
Es bedarf zudem der engen Zusammenarbeit
mit den nationalen und
kantonalen Schützenverbänden,
den Gemeinden Raron und Visp,
dem Kanton Wallis und Wallis
Tourismus.