P.T. MAGAZIN 02/2010
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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6. Jahrgang<br />
Ausgabe 2 | <strong>2010</strong><br />
ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />
für Wirtschaft und Politik | Offizielles Magazin des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Das deutsche Gesundheitssystem –<br />
ein Fall für die Notaufnahme?<br />
Mittelstandspreis<br />
Nominierungsrekord<br />
trotz Krise<br />
Endstation Staatsbankrott?<br />
Finanzprobleme weiter ungelöst<br />
Europas Mitte<br />
Ackern für den<br />
Wohlstand<br />
Lexus-Hybrid<br />
Fahrerflüsterer<br />
für Chefs
Äpfel und Birnen<br />
„Frauen verdienen 23 Prozent weniger<br />
als Männer.“ Die Schlagzeile suggeriert<br />
verbotene Diskriminierung<br />
bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit.<br />
Diese Diskriminierung gibt es<br />
aber gar nicht. Denn dass eine 25-jährige<br />
frisch ausgebildete Assistenz-<br />
ÄRZTIN weniger als ein 55-jähriger<br />
hochqualifizierter Chef-ARZT verdient,<br />
hält kein vernünftiger Mensch<br />
für Diskriminierung. Ebenso verlangt<br />
wohl niemand, einer PutzFRAU das<br />
Monatgehalt eines (männlichen) Piloten<br />
zu zahlen. Der PutzMANN dürfte<br />
das ja auch nicht verlangen.<br />
Die Schlagzeile dient also ausschließlich<br />
der Verwirrung und Verirrung.<br />
Denn „Aussagen zum Unterschied<br />
zwischen den Verdiensten von<br />
weiblichen und männlichen Beschäftigten<br />
mit gleichem Beruf oder<br />
vergleichbarer Tätigkeit sind laut<br />
Statistischem Bundesamt anhand der<br />
vorliegenden Zahlen nicht möglich“,<br />
musste auch die WELT am 12.11.2009<br />
feststellen. Im Klartext: Wer über Äpfel<br />
redet und dabei Äpfel mit Birnen<br />
vergleicht, der klärt nicht auf, sondern<br />
verdummt, verwirrt, vernebelt.<br />
Solche Verwirrung hat Methode.<br />
Nicht nur bei Statistiken, sondern<br />
auch bei Paragraphen, wie die folgende<br />
Schlagzeile verdeutlicht:<br />
„Schäuble verteidigt den Ankauf<br />
illegaler Steuer-Daten aus Diebstählen<br />
in der Schweiz.“<br />
Was in Deutschland erlaubt ist und<br />
was nicht, soll aber nicht der Finanzminister<br />
regeln, sondern das Strafgesetzbuch<br />
mit seinen 358 Paragraphen.<br />
Und nach § 259 begeht Hehlerei, wer<br />
gestohlene Daten kauft, um sich oder<br />
einen Dritten zu bereichern. Dieser<br />
Editorial<br />
Dritte kann auch der Staat sein. Wer<br />
in Polen ein Auto klaut, bleibt auch<br />
dann ein Dieb, wenn er das Auto anschließend<br />
der Bundesregierung oder<br />
„dem Staat“ schenkt. Auf Hehlerei<br />
stehen deshalb bis zu fünf Jahre Haft.<br />
Da die Bundesregierung bereits zum<br />
wiederholten Male so handelt – und<br />
sich auch in Zukunft aus dieser Handlungsweise<br />
fortlaufende Einnahmen<br />
sichern will – gilt sogar der verschärfte<br />
§ 260 der „gewerbsmäßigen Hehlerei“.<br />
Darauf steht Freiheitsstrafe von<br />
mindestens sechs Monaten bis zu<br />
zehn Jahren. Eigentlich.<br />
Natürlich wird der Staat dennoch<br />
kaufen. Und verwerten. Und er wird<br />
nicht dafür bestraft werden. Wenn<br />
sich aber der Staat das Recht nimmt,<br />
Recht zu brechen, vertut er das Recht,<br />
von seinen Bürgern Recht zu fordern.<br />
Nicht umsonst fordert das Grundgesetz<br />
in Artikel 20: „…die vollziehende<br />
Gewalt und die Rechtsprechung sind<br />
an Gesetz und Recht gebunden.“ Kein<br />
Staatsdiener darf gegen ein Gesetz<br />
handeln. Aber manchmal sind Staatsdiener<br />
nicht gleich, sondern gleicher.<br />
Birnen, keine Äpfel.<br />
Eigentlich soll der Rechtsstaat den<br />
Staat begrenzen, nicht den Bürger.<br />
Eigentlich ist das Wesen des Rechtsstaats<br />
im Gegensatz zum Unrechtsstaat<br />
gerade, dass der Bürger sich<br />
darauf verlassen kann, dass sein<br />
Verhalten nach Gesetzen – und nicht<br />
nach Gutdünken – beurteilt wird.<br />
Eigentlich sollte er sich auf das geschriebene<br />
Wort verlassen können,<br />
statt fehlbaren Menschen ausgeliefert<br />
zu sein.<br />
Als zivilisatorische Errungenschaft<br />
muss der Rechtsstaat sich immer<br />
wieder neu gerade im Umgang mit<br />
denen bewähren, die sein Recht brechen.<br />
Nur dann kann sich auch derjenige<br />
tatsächlich auf sein Recht verlassen,<br />
der sich nichts vorzuwerfen hat.<br />
In dem Moment, in dem der (Rechts-)<br />
Staat selbst zum Rechtsbrecher wird,<br />
ist er keinen Pfifferling mehr wert.<br />
Dr. Helfried Schmidt<br />
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Inhalt<br />
Seiten 44-48<br />
Themen<br />
Politik<br />
3 Äpfel und Birnen<br />
Wenn der Staat zum brecher<br />
Rechtswird<br />
4<br />
6 Revolutionäre<br />
…die in der Hartz-IV-Debatte<br />
keine Rolle spielen<br />
8 Wehrt euch gegen die<br />
Eurokraten!<br />
Rhetorisches Feuerwerk von<br />
Hans Magnus Enzensberger<br />
Wirtschaft<br />
Titelthema: Die Horror-Reform Seiten 44-48<br />
Ist das deutsche Gesundheitssystem ein Fall für die Notaufnahme? International<br />
verglichen: Nein. Aber in Deutschland ist keiner zufrieden. Der<br />
Gesundheitsminister Philipp Rösler soll es nun richten – in einer Amtszeit<br />
unmöglich. Schon 1988 wurde das Unwort „Gesundheitsreform“ gekürt.<br />
(Cover: P.T.-Montage, Foto: Wikipedia/CC/Nicolas Genin)<br />
Wirtschaft<br />
Politik<br />
10 Wir lassen Visionen Taten<br />
folgen!<br />
Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden<br />
der Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich AG<br />
14 Im Auge des Hurrikans<br />
Systembedingte Probleme der<br />
Finanzkrise weiter ungelöst<br />
Revolutionäre Seiten 6-7<br />
Heute gibt es so viele Gesetze, Verordnungen, Kommissionen wie noch nie.<br />
Und dennoch so einfache Fragen: Warum müssen jährlich über 400 000<br />
Unternehmen aufgeben? Warum fragt BILD: „Bin ich dumm, wenn ich<br />
noch arbeite?“<br />
28 Neuer Star auf der Platine?<br />
Silizium „am Ende“. Es übernimmt:<br />
Galliumnitrid<br />
44 Die Horror-Reform<br />
Deutschlands Gesundheits system<br />
ist besser als sein Ruf – aber<br />
nicht gut genug<br />
Kultur I Lifestyle<br />
LEXUS-GS 450 HYBRID Seiten 64-65<br />
Im Lande der automobilen Status-Symbole sind für den erfolgreichen<br />
mittelständischen Unternehmer zunächst die vier Ringe, der Stern, der<br />
Propeller und die Nachfahren Ferry Porsches interessant. Doch der „Japaner“<br />
enttäuscht nicht – weder technisch noch emotional.<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
30 Die Nominierungen <strong>2010</strong><br />
Erneut Rekordbeteiligung beim<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“<br />
Die Nominierungen <strong>2010</strong> Seiten 30-33<br />
34 Einsatz für den unternehmerischen<br />
Mittelstand…<br />
…zeigen die Servicestellen der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Der 16. Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2010</strong> zeigt<br />
sich unbeeindruckt von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise:<br />
3 580 Nominierungen aus allen 16 Bundesländern gingen in der Bundesgeschäftsstelle<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung in Leipzig ein.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Seiten 50-58<br />
(P.T.-Montage, Fotos: Wikipedia/GFDL/CC/Felix Koenig, Consult GmbH)<br />
Regional-Special<br />
Europas Mitte nach dem Finanzschock Seiten 50-58<br />
Der Wettbewerb am Markt nimmt zu, es gibt viel Konkurrenz unter den<br />
deutschen Regionen. Es geht um den besten Platz in der Mitte Europas.<br />
Die Ausgangspositionen sind nicht so schlecht: Hessen ist Nr. 4, Rheinland-Pfalz<br />
die Nr. 5 und das Saarland hat die Nr. 9 im INSM-Regionalranking<br />
2009.<br />
Regional-Special<br />
Seiten 6-7<br />
(Foto: eventDiary)<br />
51 Hessen dümpelt auf hohem<br />
Niveau<br />
Streiflichter: Finanzplatz Frankfurt,<br />
Opel und Offenbach<br />
52 Praxisnah und unternehmerfreundlich<br />
Interview mit Michael Papenheim,<br />
Geschäftsführer der Mauser<br />
Sitzkultur GmbH & Co. KG<br />
ihr<br />
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53 Rheinland-Pfalz hat das<br />
Schlimmste hinter sich<br />
Vom Retortenbaby zum Land<br />
in der Mitte Europas<br />
Seiten 64-65<br />
(Foto: Arnd Joachim Garth)<br />
55 Das Land setzt auf Strukturwandel<br />
Interview mit Werner Weiss,<br />
Geschäftsführer der Insiders<br />
Technologies GmbH<br />
Kultur | Lifestyle<br />
64 LEXUS-GS 450 HYBRID<br />
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* Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Fachserie 5 Reihe 1 aus 2007<br />
Seiten 30-33<br />
(Foto: eventDiary)<br />
66 Leserbriefe / Impressum<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
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Politik<br />
Revolutionäre…<br />
…die in der Hartz-IV-Debatte keine Rolle spielen<br />
6<br />
Der Kommunist Bertolt Brecht, für<br />
Marcel Reich-Ranicki „der größte<br />
Dramatiker des 20. Jahrhunderts“,<br />
trat vorsichtshalber nie als Mitglied<br />
einer kommunistischen Partei bei. Er<br />
spürte, dass die Organisation, die sich<br />
der Befreiung der Massen verschrieben<br />
hatte, seine Freiheiten als Bürger<br />
beschneiden würde. Als er einen Tag<br />
nach dem Reichstagsbrand 1933 in<br />
die Emigration ging, setzte sich der<br />
rationale Egoist daher nicht dem<br />
stalinistischen Terror in der „geliebten<br />
Sowjetunion“ aus. Er ging nach<br />
Dänemark, Finnland und dann nach<br />
Schweden.<br />
Brecht wusste zu genau, was in der<br />
Sowjetunion passierte. Die mit ihm<br />
befreundete Schauspielerin Carola<br />
Nether wurde 1937 zu zehn Jahren<br />
Arbeitslager verurteilt und starb 1942<br />
im Gulag. Sein Freund Sergej Tretjakow<br />
wurde 1939 als angeblicher<br />
japanischer Spion im Zuge der „Säuberungen“<br />
Stalins hingerichtet.<br />
Als es auch in Nordeuropa zu gefährlich<br />
wurde, nutzte Brecht 1941 die<br />
Sowjetunion daher nur als Transitstrecke<br />
– auf dem Weg nach Amerika,<br />
nach Hollywood. Doch Amerika<br />
wurde für ihn zur Enttäuschung,<br />
er war dort „Lehrer ohne Schüler“.<br />
Hollywood kaufte seine Drehbücher<br />
nicht. Den US-amerikanischen Arbeitern<br />
war er egal. Lediglich das „Komitee<br />
für unamerikanische Umtriebe“<br />
interessierte sich 1947 für ihn, wie<br />
für Charlie Chaplin und zahlreiche<br />
andere liberale Künstler. Er exilierte<br />
erneut. Zuerst in die Schweiz und am<br />
30. Mai 1949 zurück nach Deutschland,<br />
nach Ostberlin.<br />
Hammelherde Volk<br />
DDR-Staatsbürger wurde er freilich<br />
nie. Er blieb vorsichtshalber<br />
Ausländer, seit 1950 mit einem<br />
österreichischen Pass. So ließ sich<br />
leichter lästern. Zum Beispiel am 17.<br />
Juni 1953. Für die Regierung war der<br />
Arbeiteraufstand ein faschistischer<br />
Putschversuch, auf den das Volk wie<br />
eine dumme Hammelherde hereingefallen<br />
sei. Brecht machte einen<br />
Vorschlag: „Da sich herausgestellt<br />
hat, dass unser Volk eine dumme<br />
Hammelherde ist, empfehlen wir<br />
der Regierung, sich ein anderes Volk<br />
zu wählen.“ Wäre er nicht 1956 an<br />
einem Herzinfarkt gestorben, hätte<br />
er später wohl das Schicksal Robert<br />
Havemanns oder Wolf Biermanns<br />
geteilt.<br />
Brecht wurde Marxist, als Karl<br />
Marx, der den Kapitalismus stürzen<br />
wollte, schon 40 Jahre tot war. In<br />
Marx’ Todesjahr, 15 Jahre vor Brechts<br />
Geburt, wurden zwei bedeutende<br />
BILD-Titelseite vom 17.2.<strong>2010</strong>: Die<br />
Frage dürften sich heute viele stellen.<br />
Ökonomen geboren, die den Kapitalismus<br />
retten wollten: der Österreicher<br />
Joseph Schumpeter und der<br />
Brite John Maynard Keynes.<br />
Keynesianismus<br />
Keynes war Marx näher, als er selbst<br />
glaubte. Der Staat müsse für die stabilen<br />
Bedingungen sorgen, die das<br />
„erfolgreiche Funktionieren der freien<br />
Initiative“ gewährleiste. Niedrige<br />
Zinssätze, staatliche Investitionsförderung<br />
und öffentliche Investitionen<br />
glichen die Instabilitäten des Kapitalismus<br />
aus und stärkten die Zuversicht<br />
in die Wirtschaftsentwicklung.<br />
Er ist der geistige Vater aller staatlichen<br />
Konjunkturprogramme – von<br />
der Abwrackprämie bis zur Gebäudesanierung.<br />
(Quelle: BILD)<br />
Schumpeters Unternehmer<br />
Gerd Kalbitz: Baute eine ehemalige Obst-LPG erfolgreich in den Mischkonzern<br />
Obstland Dürrweitzschen AG mit 400 Beschäftigten um.<br />
(Foto: eventDiary)<br />
Für Schumpeter dagegen war der<br />
Staat das bürokratische Monster, das<br />
dem Unternehmertum nichts als<br />
Steine in den Weg legt. Ein Unternehmer<br />
ist für ihn ein von Ehrgeiz<br />
und Gestaltungslust Getriebener,<br />
ein Querdenker, ein Provokateur. Er<br />
beschreitet neue Wege, vor denen<br />
andere zurückweichen. Er unterwirft<br />
das Unternehmen und die Wirtschaft<br />
als Ganzes dem „ewigen Sturm der<br />
schöpferischen Zerstörung“. In der<br />
Folge entsteht Neues, moderne Güter<br />
und Leistungen, breiter Wohlstand.<br />
Die Unternehmer Schumpeterschen<br />
Typs sind hunderttausendfach unter<br />
den kleinen und mittelständischen<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Politik<br />
(Foto: Wikimedia Commons/CC/Bundesarchiv)<br />
(Foto: www.era.eu.org)<br />
7<br />
Ludwig Erhard: Versprach „Wohlstand<br />
für alle“ und hielt sein Versprechen.<br />
Prof. Thomas Middelhoff: Zerlegte innerhalb weniger Jahre das<br />
Milliarden unternehmen Quelle und Karstadt komplett.<br />
Firmen Deutschlands zu finden, die<br />
allen Widrigkeiten zum Trotz ihre<br />
Unternehmen aufbauen und Arbeit<br />
organisieren, ohne Subventionen zu<br />
verlangen. Wer dabei so erfolgreich<br />
ist, dass er diese Arbeit nicht allein<br />
bewältigen kann, schafft und sichert<br />
Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />
Auf diese Unternehmer setzte<br />
Ludwig Erhard, als er in den 50er<br />
Jahren das deutsche Wirtschaftswunder<br />
prognostizierte und<br />
durchsetzte. Es sind diese Unternehmerpersönlichkeiten,<br />
die jede<br />
Existenzgründungsinitiative sucht.<br />
Es sind diese Unternehmerpersönlichkeiten,<br />
die Familienunternehmen<br />
über drei, vier oder fünf Generationen,<br />
unbeeindruckt von Krisen,<br />
Regierungswechseln und Katastrophen<br />
immer wieder neu erfinden,<br />
am Leben halten und als Quellen<br />
sozialen Friedens und breiten Wohlstands<br />
entwickeln.<br />
Freiheit und Demokratie<br />
Es ist eben kein Zufall, dass diejenigen<br />
Länder der dritten Welt ihr<br />
früheres Elend am weitesten hinter<br />
sich lassen konnten, die auf Marktwirtschaft,<br />
Freiheit und Demokratie<br />
gesetzt haben. Westliche Entwicklungshilfe<br />
kann helfen, aber niemals<br />
motiviertes und engagiertes Unternehmertum<br />
ersetzen.<br />
Es ist auch kein Zufall, dass Großkonzerne<br />
wie Arcandor mit über<br />
100 000 Mitarbeitern innerhalb von<br />
zehn Jahren von angestellten Managern<br />
kaputtgewirtschaftet wurden.<br />
Das ist das Gegenteil der kreativen<br />
Zerstörung, die Schumpeter meinte.<br />
Unternehmer sind anders. Sie sind<br />
Revolutionäre der Wirtschaft. 3 580<br />
solche dynamischen Unternehmer<br />
wurden dieses Jahr von über 1 000<br />
Kommunen, Institutionen und Verbänden<br />
zum Wettbewerb „Großer<br />
Preis des Mittelstandes“ nominiert<br />
(siehe Seite 30 ff.). Sie haben 'zigtausend<br />
neue, wettbewerbsfähige<br />
Arbeitsplätze geschaffen.<br />
Es sind genau diese Unternehmen,<br />
die in ihrer Region verwurzelt sind,<br />
teilweise die Familien ihrer Mitarbeiter<br />
über Generationen kennen, mit<br />
ihren Mitarbeitern, mit dem Bürgermeister<br />
und dem Pfarrer gemeinsam<br />
im Kirchenchor singen, in der<br />
freiwilligen Feuerwehr arbeiten, im<br />
Gemeinderat Rat geben und Schulen,<br />
Sport- und Kulturvereine am Leben<br />
erhalten. Unternehmen, die ihrer<br />
Region trotz Globalisierung treu<br />
bleiben.<br />
Fragen über Fragen<br />
Vor 82 Jahren, mit 30, wurde der<br />
Künstler Brecht zum Kaufmann. Von<br />
den Tantiemen der Dreigroschenoper,<br />
dem bis heute erfolgreichsten<br />
deutschen Musical, kaufte sich<br />
Brecht sein erstes Haus in Utting am<br />
Ammersee. 1928 stellte er die „Fragen<br />
eines lesenden Arbeiters“: „Wer<br />
baute das siebentorige Theben? In<br />
den Büchern stehen die Namen von<br />
Königen. Haben die Könige die Felsbrocken<br />
herbeigeschleppt?<br />
…Alle zehn Jahre ein großer Mann.<br />
Wer bezahlte die Spesen? So viele<br />
Berichte, so viele Fragen.“<br />
Dieser Seufzer entlädt sich auch<br />
heute. Heute gibt es so viele Berichte,<br />
Gesetze, Verordnungen, Korrekturen,<br />
Regulierungen, Analysen, Konzepte,<br />
Agendas, Kommissionen, Formulare,<br />
Statistiken wie noch nie. Und dennoch<br />
so einfache Fragen:<br />
■ Wenn der Staat Armut verhindern<br />
will, warum nimmt er dann schon<br />
ab 639 Euro Monatseinkommen<br />
30 Prozent Abgaben weg?<br />
■ Wenn wir für drei Millionen<br />
Arbeitsplätze 600 000 neue Unternehmen<br />
brauchen, warum müssen<br />
dann jährlich über 400 000 Unternehmen<br />
aufgeben?<br />
■ Wenn der deutsche Staat seit<br />
1970 (!) ununterbrochen mehr<br />
ausgibt, als er mit Steuern und<br />
Abgaben erwirtschaftet und<br />
sich darüber hinaus verschuldet,<br />
warum machen das die Volksvertreter<br />
mit?<br />
■ Warum verlassen jährlich im Saldo<br />
50 000 junge gut ausgebildete<br />
Menschen Deutschland?<br />
■ Warum verlassen rund zehn Prozent<br />
aller Schüler unser Schulsystem<br />
ohne Abschluss?<br />
■ Warum fragt die BILD-Zeitung zur<br />
Hartz-IV-Debatte: „Bin ich dumm,<br />
wenn ich noch arbeite?“ ■<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Politik<br />
Wehrt euch gegen die Eurokraten!<br />
Hans Magnus Enzensberger hat den wichtigsten dänischen Kultur-Preis erhalten. In seiner<br />
Dankesrede fackelte er ein rhetorisches Feuerwerk gegen die Entmündigung der EU-Bürger ab.<br />
8<br />
(Foto: (c) dpa)<br />
Hans Magnus Enzensberger bei der Verleihung<br />
des Sonning-Preises <strong>2010</strong><br />
in Kopenhagen<br />
„Es ist stets amüsant, Hans Magnus<br />
Enzensberger zu lesen, ein reines<br />
Vergnügen, ihm zuzuhören, und wer<br />
über ihn spricht, gerät unweigerlich<br />
in die Versuchung, sich ein wenig<br />
von seiner Verstandesheiterkeit zu<br />
borgen“, so Wolf Lepenies. Enzensberger<br />
ist nicht nur ein heiterer und<br />
ironischer Schriftsteller, er ist auch<br />
ein lebender Seismograph für gesellschaftliche,<br />
politische und wirt -<br />
schaftliche Veränderungen – ein<br />
anticipator maximus.<br />
Er ist allerdings kein hausmeisterlicher<br />
Besserwisser. Enzensberger<br />
rüttelt auf, ohne zu predigen, und<br />
er mahnt, ohne zu lamentieren.<br />
Kürzlich war wieder einmal eine<br />
Abrechnung fällig, die er bei der Entgegennahme<br />
des Sonning-Preises,<br />
der wichtigsten dänischen Auszeichnung<br />
für kulturelle Leistungen,<br />
in seiner Dankesrede in Kopenhagen<br />
zelebrierte.<br />
Kein Skeptiker<br />
Es geht um die Eurokratie in Brüssel<br />
und um ein Plädoyer an den europäischen<br />
Demos, sich gegen die Bananenbürokratie<br />
zu wehren. Gleich<br />
am Anfang machte Enzensberger<br />
deutlich, dass er die Europa-Idee<br />
bewundert und keineswegs zu den<br />
Euro-Skeptikern zählt:<br />
„In der Geschichte unseres Erdteils<br />
gibt es nur wenige Jahrzehnte, in<br />
denen der Friede geherrscht hat.<br />
Zwischen den Staaten, die diesem<br />
Bund angehören, ist es seit 1945<br />
zu keinem einzigen bewaffneten<br />
Konflikt mehr gekommen. Das ist<br />
eine Anomalie, auf die Europa stolz<br />
sein kann. Auch über eine Reihe von<br />
anderen Annehmlichkeiten können<br />
wir uns freuen…Wollte man ein<br />
Buch aus dem Ausland beziehen,<br />
so war dazu eine umständliche<br />
Prozedur beim Hauptzollamt nötig.<br />
Erwartete man eine Überweisung<br />
aus Frankreich oder wollte man eine<br />
„Leider gibt es allerhand Störenfriede,<br />
die an diesem Einigungswerk<br />
manches auszusetzen<br />
haben. Die Zahl dieser Spielverderber<br />
dürfte bei etwa<br />
495 Millionen liegen.”<br />
Hans Magnus Enzensberger<br />
Rechnung aus Spanien bezahlen, so<br />
kam das einem Hoheitsakt gleich,<br />
der durch mehrere Stempel vollzogen<br />
werden musste.”<br />
Politische Enteignung<br />
Was allerdings die Eurokraten aus<br />
der europäischen Idee machen, sei<br />
mehr als kritikwürdig. Zu den Geburtsfehlern<br />
zählt der Schriftsteller<br />
das demokratische Defizit:<br />
„Schon seit der Gründung der Europäischen<br />
Gemeinschaft haben<br />
Ministerrat und Kommission dafür<br />
gesorgt, dass die Bevölkerung bei ihren<br />
Beschlüssen nichts mitzureden<br />
hat. Als hätte es die Verfassungskämpfe<br />
des 19. und 20. Jahrhunderts<br />
nie gegeben, haben sie sich von<br />
Anfang an auf eine Kabinettspolitik<br />
verständigt, die alles Wesentliche<br />
im Hinterzimmer aushandelt. Dass<br />
dieser Rückfall in vorkonstitutionelle<br />
Zustände durch kosmetische<br />
Korrekturen zu heilen wäre, glaubt<br />
inzwischen niemand mehr. Das<br />
vielbeschworene demokratische<br />
Defizit ist also nichts weiter als ein<br />
vornehmer Ausdruck für die politische<br />
Enteignung der Bürger”, sagte<br />
Enzensberger.<br />
Es fehle an der Gewaltenteilung<br />
des klassischen Rechtsstaates.<br />
Im Dschungel der EU würde sich<br />
höchstens eine Handvoll Experten<br />
zurechtfinden. Niemand kenne die<br />
zahlreichen Präsidenten, Vizepräsidenten,<br />
Kommissare und Ausschussvorsitzenden.<br />
Der gewöhnliche<br />
Untertan rätselt, was es mit dem Cedefop<br />
und der Frontex, mit GSA, EU-<br />
OSHA und EMCDDA auf sich habe.<br />
Niemand haftet<br />
Die Kommission habe praktisch ein<br />
Monopol für die Gesetzesinitiative.<br />
„Sie verhandelt und entwirft ihre<br />
Richtlinien hinter geschlossenen Türen.<br />
Die Kontrolle durch das Europa-<br />
Parlament ist schwach. Es kann nur<br />
über etwa 40 Prozent des Budgets<br />
entscheiden. Die klassische Regel<br />
‚No taxation without representation’<br />
hat hier keine Gültigkeit. Die über<br />
15 000 Lobbyisten, die in Brüssel tätig<br />
sind, haben mehr Einfluss auf die<br />
Entscheidungen der Kommission als<br />
alle Abgeordneten”, erklärte Enzensberger.<br />
Für eine schlagkräftige Exekutive<br />
sei das ein paradiesischer Zustand:<br />
„Die beteiligten Regierungen nutzen<br />
ihn zu einem Schwarze-Peter-Spiel,<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Politik<br />
9<br />
Enzensberger – lebender Seismograph<br />
für gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche<br />
Veränderungen<br />
(Foto: (c) dpa - Fotoreport)<br />
indem sie zu Hause behaupten, gegen<br />
die Brüsseler Entscheidungen<br />
hätten sie sich leider nicht durchsetzen<br />
können, während die Kommission<br />
sich darauf berufen kann, dass<br />
sie nur den Absichten der Mitglieds<br />
staaten folgt. Auf diese Weise muss<br />
am Ende niemand mehr für die Ergebnisse<br />
des Kuhhandels haften.”<br />
Kompetenzgier und Regelungswahn<br />
Was dabei am meisten nerve, ist der<br />
Regelungswahn der Brüsseler Behörden.<br />
Ihre Kompetenzgier sei nicht<br />
schwer zu erklären. Wie Robert Conquest<br />
einmal bemerkt habe, verhält<br />
jede Großorganisation sich so, als<br />
würde sie von den Geheimagenten<br />
ihrer Gegner geleitet. Diese Form der<br />
Selbstsabotage sei kein Zufall; denn<br />
jede Ausdehnung ihrer Befugnisse<br />
verspricht der Organisation mehr<br />
Macht, mehr Geld und mehr Planstellen.<br />
Hannah Arendt habe vor 45<br />
Jahren dazu das Nötige gesagt.<br />
Machtanmaßung bis zum Exzess<br />
Machtanmaßung bedeute Niedergang<br />
der Demokratie. Der Machtapparat<br />
fängt an, ein Eigenleben zu<br />
führen mit der Tendenz, die Machtbefugnisse<br />
sukzessive auszuweiten.<br />
Am Ende steht der entmündigte<br />
Bürger:<br />
„Wir rauchen, wir essen zu viel Fett<br />
und Zucker, wir hängen Kruzifixe in<br />
Schulzimmern auf, wir hamstern illegale<br />
Glühbirnen, wir trocknen unsere<br />
Wäsche im Freien, wo sie nicht<br />
hingehört. Wir bilden uns ein, wir<br />
könnten selbst entscheiden, wem<br />
wir unsere Wohnung vermieten.<br />
Wir protestieren, wenn man uns<br />
verbietet, den Apfelwein Apfelwein<br />
zu nennen. Wir benutzen Kondome,<br />
die mehr als zwei Millimeter von<br />
der normalen Weite abweichen,<br />
und wir lassen uns den gefährlichen<br />
Rohmilchkäse schmecken.<br />
Wo kämen wir hin, wenn nicht<br />
europaweit immer genau dieselben<br />
„Wer ihren Plänen widerspricht,<br />
wird als Antieuropäer hingestellt.<br />
Von ferne erinnert das an<br />
die Rhetorik des Senators Joseph<br />
McCarthy und der KPdSU.”<br />
Hans Magnus Enzensberger<br />
Baustoffe verwendet würden und<br />
wenn unsere Bananen weniger als<br />
14 Zentimeter lang wären!…Solche<br />
Extratouren können auf keinen Fall<br />
geduldet werden”, skizziert Enzensberger<br />
die Regulierungsexzesse in<br />
Brüssel.<br />
Panische Angst vorm Volk<br />
Bürgerbeteiligungen oder gar Volksabstimmungen<br />
sind den Eurokraten<br />
ein Greuel. „Deshalb tut man gut<br />
daran, sie gar nicht erst zu befragen.<br />
Der bloße Gedanke an ein Referendum<br />
löst bei der Eurokratie sofort<br />
eine Panik aus. Die Spuren von insgesamt<br />
neun gescheiterten Volksbefragungen<br />
schrecken alle Verantwortlichen.<br />
Immer wieder haben die<br />
Norweger, die Dänen, die Schweden,<br />
die Niederländer und die Franzosen<br />
‚Nein’ gesagt. Wenn es nach den<br />
Managern der Union geht, darf so<br />
etwas nie wieder vorkommen”, so<br />
Enzensberger.<br />
Das Euro-Regime habe sich deshalb<br />
eine Strategie ausgedacht, die sie gegen<br />
jede Kritik immunisieren soll:<br />
„Wer ihren Plänen widerspricht,<br />
wird als Antieuropäer hingestellt.<br />
Von ferne erinnert das an die Rhetorik<br />
des Senators Joseph McCarthy<br />
und der KPdSU. Was ihnen nicht<br />
passte, pflegten sie zu verleumden,<br />
die einen als ‚un-American Activities’,<br />
die andern als ‚antisowjetische<br />
Umtriebe’. Dass 40 000 Beamte<br />
samt ihren Propagandisten darüber<br />
entscheiden sollen, wer ein guter<br />
Europäer ist und wer nicht, ist eine<br />
ziemlich abstruse Vorstellung”,<br />
sagte Enzensberger und verweist<br />
auf einen schönen Satz des Philosophen<br />
Odo Marquard, den man der<br />
Eurokratie gerne hinter die Ohren<br />
schreiben möchte: „Es kommt nicht<br />
darauf an, die Welt zu verändern,<br />
sondern sie zu verschonen.“ ■<br />
Große Tradition<br />
Gunnar Sohn<br />
■ Der Sonning-Preis wurde vom Autor<br />
und Herausgeber C. J. Sonning (1879-<br />
1937) gestiftet. Alle zwei Jahre wird<br />
er für ein bedeutendes Werk, das<br />
die europäische Kultur bereichert,<br />
verliehen.<br />
■ Bisherige Preisträger waren u. a.<br />
Václav Havel, Ingmar Bergman,<br />
Jürgen Habermas, Dario Fo, Hannah<br />
Arendt, Karl Popper, Niels Bohr,<br />
Bertrand Russell, Albert Schweitzer<br />
und Winston Churchill.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Wir lassen Visionen Taten folgen!<br />
Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft ist nicht nur die stärkste<br />
Regionalbank Österreichs, sondern auch seit 19 Jahren erfolgreich in Süddeutschland<br />
unterwegs. Dr. Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank OÖ,<br />
plädiert im Gespräch mit dem P.T. Magazin für eine Finanztransaktionssteuer und erläutert<br />
das Geschäftsmodell „Kundenorientierung“, das zum Erfolg der Raiffeisenlandesbank OÖ<br />
geführt hat.<br />
10<br />
P.T.: Was unterscheidet die Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich von anderen<br />
Instituten?<br />
Dr. Scharinger: In wirtschaftlich turbulenteren<br />
Zeiten hat sich die Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich Aktiengesellschaft<br />
einmal mehr als ein<br />
verlässlicher, seriöser und<br />
starker Partner ihrer Kunden<br />
erwiesen. Grundsätze wie<br />
Sicherheit, Vertrauen, Nachhaltigkeit<br />
und vor allem die<br />
Kundenorientierung haben<br />
dabei höchsten Stellenwert.<br />
Unser solides Geschäftsmodell,<br />
nämlich bei unseren<br />
Kunden zu bleiben und das<br />
zu tun, was unsere Kunden<br />
brauchen, hat gehalten.<br />
Neben dieser besonderen Kundenorientierung<br />
hat sich die Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ breit aufgestellt<br />
und auf ein gut überlegtes Financial<br />
Engineering gesetzt. Wir finanzieren<br />
über Sondermodelle und unterstützen<br />
damit die Innovationskraft der<br />
Unternehmen und der Menschen,<br />
die in den Betrieben arbeiten. Wir<br />
stellen nicht nur Fremdkapital, sondern<br />
auch alle möglichen Arten des<br />
Eigenkapitals zur Verfügung. Daher<br />
gibt es auch keine Kreditbremse bei<br />
der Raiffeisenlandesbank OÖ.<br />
„Basel II hat unnötige Bürokratie und eine<br />
gefährliche negative, prozyklische Wirkung<br />
auf die Kreditvergabe gebracht.<br />
Die Raiffeisen landesbank OÖ aber verfügt über<br />
ein zeit gemäßes Risikomanagement,<br />
das wesentlich moderner ist als Basel II.“<br />
Darüber hinaus verfügt die<br />
Raiffeisen landesbank OÖ über einen<br />
Liquiditätsspielraum von aktuell<br />
3,3 Mrd. Euro.<br />
P.T.: Was bedeutet Kundenorientierung<br />
noch?<br />
Dr. Scharinger: Kundenorientierung<br />
bedeutet bei der Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ auch, Unternehmen nicht<br />
nur isoliert anhand einiger Daten aus<br />
der Vergangenheit zu beurteilen, sondern<br />
aufgrund zu erwartender Daten.<br />
Wir achten auf aktuelle Ziffern, die<br />
Marktkenntnisse, die Innovationskraft<br />
und vor allem auf die<br />
Menschen in einem Unternehmen.<br />
Wir beobachten, ob Mitarbeiter<br />
motiviert sind und ob<br />
beim Verkauf Verlässlichkeit,<br />
Kompetenz, Biss und Charme<br />
mitschwingen.<br />
Basel II hat unnötige Bürokratie<br />
und eine gefährliche negative,<br />
prozyklische Wirkung auf die<br />
Kreditvergabe gebracht. Die<br />
Raiffeisenlandesbank OÖ aber verfügt<br />
über ein zeitgemäßes Risikomanagement,<br />
das wesentlich moderner ist<br />
als Basel II. Unser Risikomanagement<br />
ist zukunftsorientiert. Wir blicken<br />
gemeinsam mit unseren Kunden<br />
nach vorne. Dabei beziehen wir auch<br />
die so wichtigen Softfacts mit ein.<br />
P.T.: Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist<br />
bereits seit 1991 erfolgreich in Süddeutschland<br />
vertreten. Was steckt<br />
hinter diesem Erfolg?<br />
(Grafik: RLBOÖ)<br />
Dr. Scharinger: Auch in Süddeutschland<br />
verfolgen wir eine den Kunden<br />
fokussierende Strategie. Vor allem<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
sind wir ein verlässlicher und starker<br />
Partner. Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges<br />
Wachstum des Mittelstandes<br />
zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu<br />
sichern. Mittlerweile betreuen wir<br />
über unsere acht Niederlassungen<br />
in München, Regensburg, Würzburg,<br />
Nürnberg, Passau, Landshut, Ulm und<br />
Heilbronn 12 074 Kunden – davon<br />
7 756 Unternehmen.<br />
Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft ist mit acht<br />
Niederlassungen in Süddeutschland vertreten.<br />
Und wir intensivieren die Kontakte<br />
zur deutschen Wirtschaft weiter.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
(Foto: RLBOÖ)<br />
Dr. Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich Aktiengesellschaft: „Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Wachstum<br />
des süddeutschen Mittelstandes zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu sichern.“<br />
Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist seit<br />
kurzem die neue Landesdelegation<br />
der Deutschen Handelskammer in<br />
Österreich. In dieser Funktion ist sie<br />
auch die neue Hausbank der Interessensvertretung<br />
von österreichischen<br />
Unternehmen in Deutschland und<br />
deutschen Unternehmen in Österreich.<br />
Dienstleistungen gegengesteuert<br />
werden. Wichtig sind vor allem auch<br />
aktuelle Daten und auch Planziffern,<br />
denn es geht auch um die Planungssicherheit.<br />
Aus der Verunsicherung heraus werden<br />
sehr viele Unternehmen gestärkt<br />
hervorgehen. Nämlich jene, die sich<br />
„Wenn die Sonne beim Kunden scheint,<br />
stellen sich alle Banken an. Sobald jedoch bei<br />
Kunden die Bilanzen etwas schlechter ausfallen,<br />
wollen sich manche Banken davonstehlen.“<br />
P.T.: Welche Auswirkungen hat die<br />
Krise auf Bankkunden?<br />
Dr. Scharinger: Ich sage ausdrücklich,<br />
dass wir keine Krise haben, sondern<br />
eine Verunsicherung. Für Kunden<br />
wird in Zukunft die Wahl ihrer<br />
Hausbank immer wichtiger. Wenn<br />
die Sonne beim Kunden scheint,<br />
stellen sich alle Banken an. Sobald<br />
jedoch bei Kunden die Bilanzen<br />
etwas schlechter ausfallen, wollen<br />
sich manche Banken davonstehlen.<br />
Grund dafür ist, dass den Banken die<br />
Risikotragfähigkeit fehlt und dass sie<br />
nicht mehr ausreichend für zusätzliche<br />
Risiken vorsorgen können. Die<br />
Raiffeisenlandesbank OÖ hat jedoch<br />
ausreichend Risikovorsorgen getroffen<br />
und kann so ihre Kunden optimal<br />
begleiten.<br />
P.T.: Wie müssen Unternehmen auf<br />
die schwierigen aktuellen Marktbedingungen<br />
reagieren?<br />
Dr. Scharinger: Gute Unternehmen<br />
zeichnen sich aus, indem sie sich der<br />
jeweiligen Situation schnell anpassen.<br />
Wenn Umsätze sinken, muss<br />
kostenseitig reagiert werden, und<br />
es muss mit neuen Produkten oder<br />
„entschlackt“ haben. Denn wie der<br />
Mensch braucht auch ein Unternehmen<br />
ab und zu eine Entschlackungskur.<br />
Unternehmen, die das nicht<br />
getan haben, tun sich jetzt schwer.<br />
P.T.: Die Raiffeisenlandesbank OÖ<br />
begleitet 17 410 Unternehmen bei<br />
ihren Geschäften nach Osteuropa.<br />
Bietet Osteuropa nach wie vor Expansionsmöglichkeiten?<br />
Dr. Scharinger: Sowohl Deutschland<br />
als auch Österreich haben ihre Chancen<br />
in Osteuropa erfolgreich genutzt.<br />
Risiko besteht nur, wenn man es<br />
isoliert betrachtet. Unsere Strategie<br />
ist, mitteleuropäische Unternehmen,<br />
deren Produkte und Dienstleistungen<br />
in Osteuropa gebraucht werden, aufgrund<br />
ihrer Bonität zu begleiten. Wir<br />
investieren daher nicht schlechthin<br />
in Osteuropa, sondern begleiten Kunden<br />
beim Nützen der Chancen auf<br />
neuen Märkten.<br />
Wir suchen uns auch in allen Ländern<br />
eine erfahrene Kooperationsbank.<br />
Ein mögliches Desaster werden<br />
nur jene erleben, die blind darauf losmarschieren,<br />
ohne den Markt ganz<br />
genau analysiert zu haben, oder –<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
12<br />
(Foto: RLBOÖ)<br />
anders als wir – die falschen Partner<br />
haben. Osteuropa wird weiterhin viel<br />
höhere Wachstumsraten als Westeuropa<br />
aufweisen, doch Unternehmen<br />
müssen dort überlegt und vorsichtig<br />
agieren. Wichtig sind die Währungsrelationen.<br />
Ich erwarte von der Europäischen<br />
Zentralbank und von allen involvierten<br />
Notenbanken, dass sie<br />
nicht nur Liquiditätsversorgung<br />
betreiben, sondern auf<br />
stabile Währungskorridore<br />
achten, was unsere Exportmärkte<br />
anlangt. Eine Art<br />
„Marshallplan“ für Osteuropa,<br />
der für stabile Währungsrelationen<br />
sorgt, wäre ein lohnendes<br />
Engagement.<br />
P.T.: Sie plädieren auch für eine<br />
Finanztransaktionssteuer.<br />
Dr. Scharinger: Ja, ich bin ein Befürworter<br />
einer Finanztransaktionssteuer<br />
auf rein spekulative Finanztransaktionen.<br />
Wir leiden immer<br />
noch unter zu vielen spekulativen<br />
Finanztransaktionen. Es wäre eine<br />
lohnende Aufgabe für die Europäische<br />
Zentralbank und die Notenbanken,<br />
brauchbare Vorschläge für<br />
eine weltweite Finanztransaktionssteuer<br />
zu erarbeiten, um Transaktionen,<br />
die der reinen Spekulation<br />
dienen und ständig die Geld- und<br />
Kapitalmärkte destabilisieren, einzudämmen.<br />
Es ist an der Zeit, dass die Ursachen<br />
beseitigt werden, die zu dieser Destabilisierung<br />
der Finanzmärkte geführt<br />
haben und dass weniger nur die<br />
Symptome behandelt werden.<br />
P.T.: Auf Wirtschaftsforscher und ihre<br />
Prognosen konnte man sich in den<br />
vergangenen Jahren nicht verlassen.<br />
Welchen Rat würden Sie geben?<br />
Grundsätze wie Sicherheit, Vertrauen, Nachhaltigkeit und vor allem die Kundenorientierung<br />
haben höchsten Stellenwert in der Raiffeisenlandesbank OÖ.<br />
„Es ist an der Zeit, dass die Ursachen<br />
beseitigt werden, die zu dieser<br />
Destabilisierung der Finanzmärkte<br />
geführt haben und dass weniger nur die<br />
Symptome behandelt werden.“<br />
Dr. Scharinger: 2009 war ein Jahr<br />
der Fehlprognosen. Selbst wenn<br />
derartige negative Erwartungen gar<br />
nicht eintreten, haben sie immer<br />
auch eine psychologische Wirkung.<br />
Und trotz dieser zusätzlichen Bremse<br />
durch die Prognosen waren die<br />
Märk te und Unternehmen viel besser<br />
und stärker. Festzuhalten ist, dass<br />
Vertrauen die Basis jeder Geschäftsbeziehung<br />
ist. Daher muss alles, was<br />
wir machen, einfach erklärbar und<br />
nachvollziehbar sein. Das Jahr <strong>2010</strong><br />
wird spannend. Wir können mehr<br />
gestalten, wenn wir uns auf all das<br />
konzentrieren, was machbar, gestaltbar<br />
und nachhaltig sinnvoll sein<br />
wird.<br />
P.T.: Welche Folgen hat das konkret<br />
zum Beispiel für die Reichtums-<br />
Armuts-Diskussion?<br />
Dr. Scharinger: Die Diskussion zwischen<br />
Arm und Reich wird künftig<br />
anders zu führen sein. Denn künftig<br />
werden nicht jene reich bleiben, die<br />
viel geerbt haben, sondern jene mit<br />
einer souveränen Aus- und Weiterbildung<br />
und jene, die lebenslang weiterlernen.<br />
Insbesondere E-Learning<br />
mittels Multimedia nimmt einen<br />
wachsenden Stellenwert ein.<br />
Das beginnt bereits in der Volksschule<br />
und reicht bis zu den Hauptschulen,<br />
den Höheren Schulen, den Fachhochschulen<br />
und ganz besonders<br />
den Universitäten. Gerade Universitäten<br />
mit begrenzten Mitteln werden<br />
mit ihren Ressourcen beispielgebend<br />
moderne Aus- und Weiterbildungssysteme<br />
fakultätsübergreifend<br />
anbieten müssen.<br />
Eine spannende Herausforderung<br />
wird auch die Frage sein,<br />
woran sich unsere Jugend<br />
künftig orientieren wird.<br />
Orientierung funktioniert<br />
nicht unter einem Glassturz,<br />
sondern die jungen Menschen<br />
orientieren sich an Vorbildern und<br />
hoffentlich am eigenen Einkommen.<br />
Sie müssen ihre eigenen Fähigkeiten<br />
erkennen können und brauchen ein<br />
adäquates Aus- und Weiterbildungssystem,<br />
das in der Folge ihr gesamtes<br />
Leben begleitet.<br />
P.T.: Mit welchen Vorsätzen ist die<br />
Raiffeisenlandesbank OÖ ins Jahr<br />
<strong>2010</strong> gegangen?<br />
Dr. Scharinger: Die Raiffeisenlandesbank<br />
OÖ will Optimismus und<br />
keine Angst verbreiten. Menschen,<br />
die ängstlich sind, tun nicht das, was<br />
machbar wäre. Menschen, die nur<br />
Angst verbreiten, können in keinem<br />
Unternehmen Verantwortung tragen,<br />
weil sie nichts vorwärts bringen<br />
und nicht motivieren können. Wir<br />
wollen gemeinsam mit unseren<br />
Kunden auch <strong>2010</strong> wieder erfolgreich<br />
sein. Wir haben Visionen, wir haben<br />
einen klaren Blick, wir lassen den<br />
Visionen Taten folgen – und wir sind<br />
keine Träumer.<br />
P.T.: Herzlichen Dank für das<br />
Gespräch! ■<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Je kleiner, desto rückständiger?<br />
Selbstverständnis überdenken: DIKMU untersuchte<br />
IT-Verhalten von kleinen und mittleren Unternehmen<br />
(Foto- © Bernd Boscolo/PIXELIO)<br />
Das IT-Verhalten ist für kleine und<br />
mittlere Unternehmen nicht nur in<br />
der Krise überlebenswichtig, sondern<br />
ein langfristiger Schlüssel zum<br />
Erfolg. Informationstechnologie (IT)<br />
bedeutet mehr als nur Computer<br />
nutzen: Moderne Informationsund<br />
Kommunikationstechnologien<br />
haben in den Unternehmen einen so<br />
tiefgreifenden Wandel hinterlassen,<br />
dass die Unternehmen nicht nur<br />
ihre betrieblichen Prozesse verändern,<br />
sondern sogar ihr Selbstverständnis<br />
und ihre Geschäftsmodelle<br />
überdenken müssen.<br />
Verlagsbranche als Beispiel für den<br />
ganzen Mittelstand<br />
Für diese grundlegenden Veränderungen<br />
stellt die Verlagsbranche ein<br />
exzellentes Beispiel dar: Mehr als in<br />
jeder anderen Branche wandeln sich<br />
die Geschäftsmodelle vom traditionellen<br />
Verlag hin zu multimedialen<br />
Informationsanbietern.<br />
Darum lag es für das Deutsche<br />
Institut für kleine und mittlere<br />
Unternehmen (DIKMU) nahe, in<br />
einer bundesweiten Studie das IT-<br />
Verhalten von kleinen und mittleren<br />
Unternehmen (KMU) in der Verlagsbranche<br />
als extreme Vertreter<br />
der informationstechnologischen<br />
Entwicklung im Mittelstand zu<br />
untersuchen:<br />
■ Wie reagieren die KMU auf ITbedingte<br />
Veränderungen von<br />
außen?<br />
■ In welchen Abteilungen wird IT<br />
fortschrittlich eingesetzt, wo wird<br />
sie vernachlässigt?<br />
■ Wo sind Defizite, wo sind Widerstände?<br />
■ Was beeinflusst die Widerstände<br />
gegen IT, welchen<br />
Anteil hat die Geschäftsführung,<br />
deren Bildung<br />
und Alter?<br />
■ Was charakterisiert<br />
weniger IT-freundliche<br />
Unternehmen?<br />
■ Was charakterisiert hingegen progressive<br />
IT-Anwender?<br />
■ Gibt es Gruppen, die ein typisches<br />
IT-Verhalten kennzeichnet?<br />
Gute IT-Durchdringung in den<br />
Kernbereichen, jedoch keine<br />
IT-Strategie<br />
Fast zwei Drittel der Verlage verstehen<br />
sich noch immer als eher traditionelle<br />
Unternehmen und nicht als<br />
multimediale Informationsanbieter.<br />
Dabei ist die grundsätzliche Einstellung<br />
gegenüber der IT im Unternehmen<br />
positiv. Allerdings dominiert<br />
die IT in den Kernbereichen der<br />
Verlage – Redaktion, Ausstattung,<br />
Grafik, Vertrieb sowie im Rechnungswesen.<br />
In den eher strategischen Aufgabenfeldern<br />
Business Intelligence, Marktforschung,<br />
Produktmanagement<br />
und Controlling hingegen lässt die<br />
IT-Unterstützung noch zu wünschen<br />
übrig – ein typisches Bild in KMU.<br />
Viele Mittelständler verstehen sich<br />
in einem traditionellen Bewusstsein<br />
wie Handwerker: Sie stellen ihr Produkt<br />
in den Vordergrund.<br />
Das Klischee<br />
Keine Panik!<br />
Und ein naheliegendes Klischee<br />
wird auch bestätigt: Je besser die<br />
IT-Kenntnisse der Geschäftsführung,<br />
desto mehr IT findet sich im Unternehmen,<br />
desto besser ist sie integriert<br />
und desto geringer sind die<br />
Widerstände im Betrieb gegen den<br />
IT-Einsatz.<br />
Die Unternehmer erkennen ihre<br />
Defizite und können Widerstände<br />
gegen mehr IT benennen: Es gibt<br />
sachliche Gründe, wie mangelnde<br />
Integration der Verlags-IT, Schnittstellen-<br />
und Kompatibilitätsprobleme<br />
mit Partnern oder veraltete<br />
Software. Daneben existieren<br />
Befürchtungen aufgrund von<br />
Unwissenheit bezüglich der Datensicherheit,<br />
Datensicherung und<br />
zum Datenschutz. Viele geben auch<br />
einfach zu, geringe Kenntnisse zur<br />
IT zu besitzen, neben den Kosten das<br />
zweitwichtigste Defizit.<br />
Was Mittelständler tun sollten<br />
Ein offensives IT-Verhalten – das<br />
zeigt die Verlagsbranche – ist langfristig<br />
gerade für kleine und mittlere<br />
Unternehmen überlebensnotwenig.<br />
Welche schwerwiegenden Konsequenzen<br />
dies für die Unternehmen<br />
haben kann, zeigt die Verlagsbranche:<br />
Der Graben zwischen traditionellen<br />
Verlagen und modernen, multimedialen<br />
Informationsanbietern<br />
könnte nicht größer sein. Und nicht<br />
nur hier gilt: Wer die Zeichen der<br />
Zeit nicht erkennt… ■<br />
Prof. Jörn-Axel Meyer<br />
Kontakt<br />
13<br />
IT-Verhalten<br />
■ IT-Einsatz<br />
■ IT-Integration<br />
■ Einstellung zur IT<br />
■ Widerstände zum<br />
IT-Verhalten<br />
3 „Typen“<br />
■ IT-Nutzer mit Potenzial,<br />
traditionell (60%)<br />
■ IT-Offensive,<br />
vorbildlich (33%)<br />
■ bewusste IT-Ablehner (7%)<br />
Für detaillierte Informationen<br />
zur Studie und Typologie wenden<br />
Sie sich bitte an das Deutsche<br />
Institut für kleine und mittlere<br />
Unternehmen e.V.:<br />
Kewan Ghane, David Ehmke<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Tel. 030 8940-8421<br />
d.ehmke@dikmu.de<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Im Auge des Hurrikans<br />
Regierungen und Notenbanken haben bislang kein einziges der systembedingten Probleme<br />
gelöst, die zur weltweiten Finanzkrise führten<br />
14<br />
Während der im Dezember 2008<br />
bereits seit über einem Jahr lang andauernden<br />
Finanzkrise war sich Prof.<br />
Klaus Zimmermann, Präsident des<br />
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
(DIW), seines nach eigenen<br />
Worten erfolglosen „Stocherns im<br />
Nebel“ überdrüssig und bewertete<br />
auch die Prognosen seiner Zunft als<br />
„Anmaßung von Wissen“.<br />
Rezession passé?<br />
Forderte er damals sichtlich frustriert,<br />
die Bevölkerung künftig nicht mehr<br />
mit „Prognosen zu verwirren“, so<br />
reihte er sich nach überstandener<br />
(Sinn-)Krise nur zehn Monate später<br />
wieder selbstbewusst in die Phalanx<br />
der Mainstream-Ökonomen ein: „Die<br />
Wirtschaft ist in der Normalität zurück,<br />
die Rezession ist passé. Es lassen<br />
sich wieder mit gutem Gewissen Prognosen<br />
erstellen.“<br />
Kaum sind erste Stabilisierungstendenzen<br />
in der Wirtschaft sichtbar,<br />
lassen er und die restlichen<br />
Wirtschafts„wissenschaftler“ uns auf<br />
dieser Basis an ihren 1-2%-Wachstumsvisionen<br />
für <strong>2010</strong> und 2011 teilhaben:<br />
„In den meisten Modellen, die<br />
wir für unsere Vorhersagen nutzen“,<br />
so Zimmermann, „kommen Finanzkrisen<br />
nicht vor“ und beruhigte damit<br />
vor allem die Gemeinde der Politiker,<br />
denen diese risikobefreiten Prognose-<br />
Modelle schließlich als seriöse Basis<br />
für neue Haushaltspläne dienen.<br />
Modelle grandios gescheitert<br />
Dass die Ökonomie-Elite mit ihren<br />
esoterischen mathematischen Gleichgewichtsmodellen<br />
keine der seit<br />
„Eigentlich ist es gut, dass<br />
die Menschen unser Bankenund<br />
Währungssystem nicht<br />
verstehen. Würden sie es<br />
nämlich, so hätten wir eine<br />
Revolution vor morgen früh.“<br />
Henry Ford<br />
1998 in immer kürzeren Abständen<br />
auftretenden Finanzkrisen vorhersagen<br />
konnte, und dass ihre volkswirtschaftlichen<br />
– keynesianischen<br />
– Theorien offensichtlich keinen größeren<br />
Erklärungswert haben als das<br />
Weltbild des Mittelalters – „Die Erde<br />
ist eine Scheibe, und die Sterne sind<br />
auf einen Vorhang gemalt“ – stört<br />
die grandios an der Realität gescheiterten<br />
Mainstream-Ökonomen nicht<br />
im geringsten. Denn schließlich ist<br />
ja, wie der Wirtschaftsnobelpreisträger<br />
von 1998, Maurice Allais, sogar<br />
einmal bemerkte, nicht „die Theorie<br />
falsch, sondern die Wirklichkeit.“ Und<br />
so wissen die Ökonomen, die bis heute<br />
großen Einfluss auf das politische<br />
Handeln haben, selbstverständlich<br />
wieder genau, mit welchen Maßnahmen<br />
diese Krise überwunden werden<br />
kann.<br />
Verschwende nie eine Krise!<br />
Um aber die Konsequenzen dieser<br />
Politik zu beurteilen und einen realistischen<br />
Blick auf die Wirklichkeit<br />
zu werfen, hält man sich besser an<br />
Ökonomen wie Nouriel Roubini, der<br />
die Finanzkrise kommen sah, weil<br />
er einfach mal genau hinschaute.<br />
„Wann, wenn nicht jetzt“, hoffte<br />
Jochen Sanio, Chef der deutschen Finanzaufsicht<br />
BaFin, noch im November<br />
2008 den Banken regulatorische<br />
Grenzen setzen zu können. Nach Barack<br />
Obamas Wahlsieg wurde diese<br />
berechtigte Erwartung durch dessen<br />
Stabschef Rahm Emanuel noch einmal<br />
verstärkt: „Regel Nummer 1: Verschwende<br />
nie eine Krise; sie gibt uns<br />
die Gelegenheit, große Dinge zu tun.“<br />
Doch so groß die Worte, so klein<br />
die Taten. Ein nach üppigen Wahlspenden<br />
aus dem Finanzsektor<br />
große Frustration bekundender<br />
US-Präsident muss heute nach eigenen<br />
Worten erkennen, nur „einer<br />
Gruppe von Fat-cat-Bankern aus der<br />
Patsche geholfen“ zu haben, die von<br />
der bedingungslosen Rettung durch<br />
Steuergelder profitierten und, durch<br />
„money for nothing“ in Billionenhöhe<br />
„erfolgreich“ wiederbelebt, „mit Zähnen<br />
und Klauen gegen eine Finanzregulierung<br />
kämpfen.“<br />
Bezeichnete BaFin-Chef Sanio im August<br />
2008 die Rating-Agenturen zu<br />
Recht als „die größte unkontrollierte<br />
Machtstruktur im Weltfinanzsystem“,<br />
so sind sie es heute noch immer.<br />
Obwohl die teilweise kriminellen<br />
Machenschaften der alles andere als<br />
unabhängigen Rating-Agenturen<br />
bei der „Diversifizierung von US-<br />
Giftmüll“ im Weltfinanzsystem eine<br />
wesentliche Ursache der Finanzkrise<br />
waren, wird die Nutzung der „ABC“-<br />
Bonitäts(fehl)einschätzungen Banken<br />
und Versicherungen für ihr Risikomanagement<br />
vom Gesetzgeber bis heute<br />
zwingend vorgeschrieben.<br />
Dabei wussten nach einer durch<br />
die US-Aufsichtsbehörde SEC veröf-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
(Foto: GKSS)<br />
fentlichen Agentur-internen E-Mail<br />
vom 15. Juni 2006 die Verantwortlichen<br />
dort bereits schon lange vor<br />
Ausbruch der Finanzkrise von den<br />
resultierenden Risiken ihrer inflationär<br />
mit „AAA“ prämierten Subprime-<br />
CDOs: „Hoffen wir, dass wir alle reich<br />
und pensioniert sind, wenn dieses<br />
Kartenhaus einstürzt.“ Beides ist bekanntlich<br />
eingetreten, ohne dass sich<br />
aber an der Ratingpraxis irgendetwas<br />
geändert hätte.<br />
Kreditmüll in neuem Gewand<br />
So nahm Standard & Poor´s die mit<br />
Rekord-Geschwindigkeit steigenden<br />
Ausfallraten bei US-Gewerbeimmobilien<br />
am 14. Juli 2009 zum Anlass, die<br />
darauf basierenden „AAA“-CMBS-Kredittranchen<br />
der Wall Street-Größen<br />
Goldman Sachs, JP Morgan Chase und<br />
Wachovia auf nur noch knapp besser<br />
als Ramsch („BBB-“) herabzustufen.<br />
Damit disqualifizierten sich diese<br />
(Wert-)Papiere jedoch für das 200<br />
Mrd. Dollar teure US-TALF-Aufkaufprogramm<br />
der US-Notenbank FED.<br />
Aber nur ein paar Tage lang! „Wir haben<br />
eine Reihe von Nachfragen von<br />
Marktteilnehmern erhalten in Bezug<br />
auf unsere Vorgehensweise bei der<br />
Einstufung, die uns veranlasst haben,<br />
unseren Ansatz klarzustellen.“<br />
Dieser neue Ansatz führte zu einer<br />
V-förmigen Erholung des Ratings<br />
auf „AAA“ – denn, so Frank Reither<br />
von S&P: „Profite bestimmen das<br />
Geschäft.“ Auch dem bis heute unverkäuflichen<br />
toxischen CDO-Subprime-<br />
Eigenbestand der Banken hauchen<br />
Moody`s und Co. wieder „neues“<br />
Leben ein. Unter neuem Namen – Re-<br />
Remics (Resecurizations of Real Estate<br />
Mortgage Investment Conduits) –<br />
werden die einstigen Publikumslieblinge<br />
innovativ zusammengestellt,<br />
verpackt und anschließend wieder<br />
mit dem höchsten AAA-Gütesiegel<br />
für handverlesene Subprime-Qualität<br />
veredelt, um diese dann ganz im<br />
Sinne eines Alan Greenspan „sehr<br />
viel annehmbarer“ unter „AAA“-<br />
Anlagenotstands-Investoren auf<br />
„höchst geordnete Art und Weise neu<br />
zu verteilen.“<br />
Perfekter Selbstbetrug<br />
Während das Bankgeschäft einige<br />
hundert Jahre lang „auf dem Vertrauen<br />
in die Redlichkeit und in die Zahlungsfähigkeit<br />
des Geschäftspartners<br />
beruhte“, so Hjalmar Schacht, und<br />
„der Bankier sich eine genaue Kenntnis<br />
des Charakters, des Vermögens<br />
und der Tüchtigkeit seines Kunden<br />
beschaffen musste“, hat sich dieses<br />
mit der verpflichtenden Verwendung<br />
von mathematischen Risikomodellen<br />
im Zuge der Einführung der Basel-I-<br />
Eigenkapitalvorschriften 1988 komplett<br />
geändert.<br />
Nach Aussage der Deutschen Bundesbank<br />
war es dabei ein „wesentliches<br />
Ziel, die Kapitalanforderungen<br />
an Banken stärker als bisher vom<br />
eingegangenen Risiko abhängig zu<br />
machen.“<br />
Doch mit Hilfe der dafür entwickelten<br />
mathematischen Modelle<br />
wurden diese Risiken von den<br />
Banken so klein gerechnet (oder in<br />
Zweckgesellschaften ausgelagert),<br />
dass sie darüber jene gigantischen<br />
Kredithebel aufbauten, mit denen<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
16<br />
sie sich schließlich selbst und das<br />
Finanzsystem in den Ruin treiben<br />
konnten, denn die wirkliche Welt<br />
weigerte sich einfach, diesen Modellen<br />
zu folgen. Denn, nachdem z. B.<br />
die Immobilienpreise in sämtlichen<br />
Regionen der USA über mehrere<br />
Jahre (1997-2006: +83%) nur stiegen,<br />
kamen die Risikomodelle selbst<br />
noch 2006 – auf dem Höhepunkt der<br />
Immobilienspekulation! – zu dem<br />
unglaublich sinnvollen Ergebnis, dass<br />
es mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit<br />
keine Risiken mehr gibt, weil<br />
es in der Vergangenheit keine Risiken<br />
gab. „Mathematik ist“ nach Albert<br />
Einstein eben „die perfekte Methode,<br />
sich selbst an der Nase herum zu<br />
führen.“<br />
Gesetzlich verordnete Bilanzfälschung<br />
Auch Bundesbank-Chef Axel Weber<br />
scheint inzwischen erkannt zu haben,<br />
dass über eine ausgeweitete Regulierung<br />
keine Besserung im System<br />
erzielt werden kann: „Man darf nicht<br />
erwarten, dass Regulierer weitsichtiger<br />
sind als das Risikomanagement<br />
der Banken, dafür werden sie nicht<br />
bezahlt!“ Aber obwohl es Regulierern<br />
offensichtlich an der nötigen Weitsichtigkeit<br />
fehlen muss, verordnen sie<br />
unverändert die Anwendung dieser<br />
unbrauchbaren „Try & Try“-Risikomodelle.<br />
Und, obwohl nach Webers Worten<br />
„Transparenz eine entscheidende<br />
Voraussetzung für Finanzstabilität“<br />
(12. Oktober 2007) ist, hat sich seine<br />
damals zugleich geäußerte Idee, die<br />
Banken nach der Krise nur ja nicht<br />
mit „Transparenzübungen zu überfordern“,<br />
durchgesetzt. So wurde die<br />
Bilanzierung zu Marktpreisen (fair<br />
value) für Banken als vertrauenentziehender<br />
und verlustverstärkender<br />
Effekt auserkoren und mit einem<br />
Federstrich abgeschafft! Denn ohne<br />
diesen Schritt hätten die Banken ja<br />
sofort erklären müssen, weshalb und<br />
„Die Probleme, die es in<br />
der Welt gibt, sind nicht mit<br />
der gleichen Denkweise<br />
zu lösen, die sie erzeugt hat.“<br />
Albert Einstein<br />
angesichts der Weltwirtschaftskrise<br />
von 1929<br />
in welcher Höhe sie die Spareinlagen<br />
der Kunden an den Finanzmärkten<br />
verspekuliert haben, statt ausschließlich<br />
ihrer Aufgabe nachzukommen,<br />
Kredite an die Wirtschaft zu vergeben.<br />
Doch zugunsten einer (Schein-)Solvenz,<br />
wieder sprudelnder (Schein-)<br />
Gewinne und sofort fälliger (realer)<br />
Boni wurde dem Finanzsektor als erste<br />
Regulierungsmaßnahme nun die<br />
Bilanzfälschung gesetzlich verordnet.<br />
Blankoscheck für neue Blasen<br />
Weltweit haben die Banken ihre Lehre<br />
aus der Finanzkrise gezogen und<br />
ihre Risikomodelle so angepasst, dass<br />
im Gewinnfall der „Moral Hazard“-<br />
Joker sticht – oder im Verlustfall der<br />
Steuerzahler haftet. Und als ob es<br />
keinen Beinahe-Kollaps des Finanzsystems<br />
gegeben hätte, nutzt die<br />
Finanzindustrie den Blankoscheck<br />
der Regierungen und den ihnen unbegrenzt<br />
zur Verfügung gestellten<br />
0-1%-Kredit der Notenbanken, um<br />
Aktien, Anleihen oder Rohstoffe innerhalb<br />
weniger Monate erneut in<br />
eine Blase zu treiben.<br />
Die jedoch historisch größte Blase<br />
spielt sich unverändert in dem immer<br />
noch nicht verbotenen OTC-Derivate-<br />
Casino ab, wo die steuergeldgestützte<br />
Finanzindustrie mit der „Kleinigkeit“<br />
von nur 604,622 Bio. Dollar (+10,5%<br />
ggü. 31.12.2008) auf die Pleite von<br />
Unternehmen oder Staaten, Devisenoder<br />
Zinsänderungen wettet.<br />
Die durch Zwangsfusionen konzentrierten<br />
und damit noch höhere<br />
Risiken als je zuvor auf sich vereinenden<br />
Zombiebanken „jonglieren“<br />
dort – auf Basis finanzmathematischer<br />
Modelle – mit „system(de)-<br />
stabilisierenden“ Massenvernichtungswaffen<br />
(Warren Buffet), die das<br />
Welt-BIP von 2008 (60,689 Bio. Dollar)<br />
„nur“ um knapp das Zehnfache<br />
übertreffen. Unter Jugendlichen<br />
Prognose 2007 vs. Prognose 2009<br />
Vergleich der Prognosen zum realen BIP Wachstum im Euro Währungsgebiet<br />
(durchschnittliche Veränderung gegen Vorjahre in %)<br />
Datum der<br />
Veröffentlichung<br />
BIP-Wachstum<br />
2009<br />
Datum der<br />
BIP-Wachstum<br />
Veröffentlichung 2009 <strong>2010</strong> 2011<br />
IWF April 2008 1,2<br />
Survey of Professional Oktober 2007 2,2<br />
Europäische Kommission November 2007 2,1<br />
Consensus Economics November 2007 k.A.<br />
OECD Dezember 2007 2,0<br />
Von Experten des Eurosytems<br />
erstellte Projektionen<br />
Dezember 2007 1,6 - 2,6<br />
Oktober 2009 -4,2 0,3 1,3<br />
Oktober 2009 -3,9 1,0 1,6<br />
November 2009 -4,0 0,7 1,5<br />
November 2009 -3,8 1,2 1,5<br />
November 2009 -4,0 0,9 1,7<br />
Dezember 2009 -4,1 - -3,9 0,1 - 1,5 0,2 - 2,2<br />
(Foto: © low500/PIXELIO, Quelle: EZB Monatsberichte: Dez. 2007 und Dez. 2009, IWF World Economic Outlook April 2008)<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Anzeige
Wirtschaft<br />
18<br />
(Foto: Wikimedia Commons/CC/Jacques Grießmayer)<br />
„Es gibt das Gerücht,<br />
dass Staaten nicht<br />
pleitegehen können.<br />
Dieses Gerücht<br />
stimmt nicht.“<br />
Angela Merkel<br />
heißt diese Art von „Sport“ Komasaufen,<br />
unter Bankern hingegen: „too big<br />
to fail.“<br />
Endstation Staatsbankrott?<br />
Die Verantwortlichen in Regierungen<br />
und Notenbanken haben in zwei<br />
Jahren Finanzkrise diverse Nebelkerzen<br />
abgebrannt, aber bislang kein<br />
einziges der „systemischen“ Probleme<br />
gelöst, sondern – auf Rat fast aller<br />
namhaften Ökonomen – lediglich die<br />
Symptome medienwirksam behandelt<br />
und die unbegrenzten Verlustrisiken<br />
des Finanzsystems in die nur<br />
begrenzt aufnahmefähigen Staatshaushalte<br />
oder die scheinbar unbegrenzt<br />
aufnahmefähigen Notenbankbilanzen<br />
verschoben und damit die<br />
Krise bisher komplett verschwendet!<br />
Doch dem noch nicht genug, haben<br />
die Regierungen weltweit Billionen<br />
an neuen Schulden zur Konjunkturstützung<br />
aufgenommen, um damit<br />
die Bereinigung der im Kreditboom<br />
entstandenen unhaltbaren weltwirtschaftlichen<br />
Ungleichgewichte nur<br />
nochmals ein wenig in die Zukunft<br />
zu verschieben.<br />
Völlig unbeirrt von der in der Finanzkrise<br />
bereits dramatisch gestiegenen<br />
Staatsverschuldung fordern aber Politikberater<br />
wie der laut „Bild“ klügste<br />
Ökonom Deutschlands, Prof. Hans-<br />
Werner Sinn, dennoch von der Politik,<br />
„die Ausgaben im nächsten Jahr<br />
(<strong>2010</strong> – Anm. d. Verf.) auf keinen Fall<br />
zurückzufahren“ und sich sogar noch<br />
„weiter zu verschulden.“ Übertroffen<br />
wird er dabei nur noch von US-Professor<br />
James Bradford DeLong, der die<br />
mit über 1,417 Bio. Dollar höchste US-<br />
Rekordneuverschuldung innerhalb<br />
nur eines Fiskaljahres (2009) sogar als<br />
noch „nicht genug“ titulierte. In den<br />
neuesten Haushaltsplanungen, die<br />
selbstverständlich eine positive Wirtschaftsentwicklung<br />
auch trotz dramatisch<br />
sinkender Kreditvergabe an<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
„Es kommt sehr oft vor, dass<br />
Bankenkrisen zwei, drei Jahre<br />
später von Staats bankrotten<br />
gefolgt werden.“<br />
Kenneth Rogoff,<br />
ehemaliger Chefökonom des IWF<br />
(Foto: Wikipedia/Public Domain)<br />
19<br />
den noch immer überschuldeten Konsumenten<br />
unterstellen, finden diese<br />
„In-debt-we-trust“-Empfehlungen<br />
bereits weltweit ihre Umsetzung. So<br />
sollen in diesem Jahr in Deutschland<br />
bereits mehr als 30% der Ausgaben,<br />
in den USA fast 50% und in Japan sogar<br />
atemberaubende 60% mit neuen<br />
Schulden finanziert werden!<br />
All die Verschuldungsökonomen, die<br />
so unverdrossen ihrem „Langfristigsind-wir-alle-tot“-Lehrmeister<br />
John<br />
Maynard Keynes folgen, haben nicht<br />
nur die Ursachen von Finanzkrisen<br />
(Überschuldung) in ihren Modellen<br />
nicht berücksichtigt, sondern scheinen<br />
auch noch zu glauben, dass die<br />
nach Albert Einstein „größte mathematische<br />
Entdeckung aller Zeiten“<br />
– der Zinseszins-Effekt – nicht für<br />
Staatsschulden gilt. Doch spätestens,<br />
wenn „die langfristigen Zinsen<br />
weltweit steigen und sich damit<br />
die wahren Kosten der Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise offenbaren“, wie es<br />
die Rating-Agentur Moody`s sogar<br />
schon für <strong>2010</strong> prophezeit, wird nicht<br />
nur der Ökonomenzunft die nächste<br />
(Sinn)Krise bevorstehen. Denn die implizite<br />
Hoffnung der Ökonomen und<br />
Politiker, dass sich die Probleme über<br />
die jetzt praktizierte Aufnahme der<br />
Staatsschulden in die Bilanzen der<br />
Notenbanken – also per Druckerpresse<br />
– lösen ließen, könnte einfach an<br />
der Realität scheitern!<br />
Aus seiner systematischen Untersuchung<br />
von acht Jahrhunderten<br />
Finanzkrisen gibt der ehemalige IWF-<br />
Chefökonom Kenneth Rogoff den<br />
Verschuldungspropheten bereits<br />
heute eine ganz andere Prognose mit<br />
auf den Weg: „Es kommt sehr oft vor,<br />
dass Bankenkrisen zwei, drei Jahre<br />
später von Staatsbankrotten gefolgt<br />
werden.“ ■<br />
Martin Mack/Herwig Weise/<br />
Volker Schnabel
Wirtschaft<br />
Was ist der Erlebniswert?<br />
Zum Nutzwert technischer Produkte: Teil 20 der Reihe „Führungskompetenz im Mittelstand“<br />
von Dr. oec. habil. Jörg Schumann<br />
20<br />
„Klar, dass unsere Produkte einen<br />
Nutzwert für die Kunden haben.<br />
Prinzipiell stimme ich Ihnen ja auch<br />
zu, den Kundennutzwert in den<br />
Bestandteilen Gebrauchswert, Erlebniswert<br />
und Marken-/Imagewert<br />
zu kommunizieren (s. P.T.-Magazin<br />
4/2007). Doch: Wir produzieren und<br />
vermarkten technische Produkte!<br />
Und was diese, z. B. eine Tragrolle für<br />
den Braunkohletagebau, mit einem<br />
Erlebniswert zu tun haben sollen,<br />
ist mir schleierhaft“, sprach mich<br />
kürzlich ein Vertriebsleiter auf einem<br />
meiner Workshops an. Das Thema<br />
wurde sofort von den Teilnehmern<br />
aufgegriffen. Und so diskutierten wir<br />
trefflich darüber. Hier mein Beitrag:<br />
„Also, ich gehe mal davon aus, dass<br />
Ihre Ansprechpartner auf der Kundenseite<br />
die Leute des Einkaufs sind. Und<br />
ein Einkäufer achtet nun mal besonders<br />
auf den Gebrauchswert und das<br />
Preis-/Leistungsverhältnis. Trotz dessen<br />
ist ein Einkäufer auch ein Mensch<br />
mit zwei Seiten von Emotionen“, so<br />
mein Einstieg in die Diskussion.<br />
Befördern Sie Freude und Lust!<br />
Vermeiden Sie Ärger und Frust!<br />
„Spricht der Verkäufer die positive<br />
Seite an, hat er eine gute Chance,<br />
beim Einkäufer Freude und Lust zu<br />
befördern: Ja, das Angebot spricht<br />
mich an! Bitte informieren Sie mich<br />
dazu genauer!’, dürfte sich der öffnende<br />
Einkäufer denken. Wenn der<br />
Verkäufer hingegen die negative<br />
Seite anspricht, dann begibt er sich in<br />
die Gefahr, beim Einkäufer Ärger und<br />
Frust auszulösen: ‚Lass ja die Finger<br />
von diesem Angebot!’, so die innere<br />
Stimme des sich verschließenden<br />
Einkäufers. Der clevere Verkäufer<br />
nutzt hier eine Doppelstrategie: Er<br />
befördert die Positivseite des Einkäufers<br />
und vermeidet es, dessen Negativseite<br />
zu aktivieren“, setzte ich fort.<br />
„Na gut, sei es so! Doch: Was hat das<br />
alles mit dem Erlebniswert einer<br />
Tragrolle zu tun?“, blieb der Vertriebsleiter<br />
am Ball. Meine Antwort<br />
war fällig: „Gut, versetzen wir uns<br />
doch einfach mal in die Befindlichkeiten<br />
eines Einkäufers. Er muss doch<br />
oft mit dem Widerspruch leben, für<br />
relativ wenig Geld die richtigen Produkte<br />
kaufen zu müssen. Dabei darf<br />
sich der Einkäufer bei der Auswahl<br />
der Bieter und Produkte nicht allzu<br />
sehr irren. Und wenn er, um im Bild<br />
zu bleiben, preisgünstige Tragrollen<br />
kauft, die den Belastungen vor Ort<br />
nicht gerecht werden, dann irrt der<br />
Einkäufer gewaltig. Dieser Irrtum<br />
dürfte ihm eine Menge an Ärger und<br />
Frust einbringen.“<br />
Erzeugen Sie Vertrauen! Das ist ein<br />
Wert – ein Erlebniswert!<br />
In derartigen Situationen kommt der<br />
Erlebniswert ins Spiel. Professionell<br />
Workshopreihe <strong>2010</strong><br />
Unter der Rubrik „Führen heißt, die Zukunft gestalten“ bietet die Oskar-Patzelt-Stiftung auch im<br />
Jahr <strong>2010</strong> die aus 6 Modulen bestehende Workshopreihe an.<br />
Durchführender: Dr. oec. habil. Jörg Schumann:<br />
■ Führungspersönlichkeit und Unternehmenserfolg Termin: Freitag, 12. März <strong>2010</strong><br />
■ Das Unternehmen von der Zukunft her führen Termin: Freitag, 16. April <strong>2010</strong><br />
■ Das Leistungspotenzial der Mitarbeiter erschließen Termin: Freitag, 30. April <strong>2010</strong><br />
■ Den Kunden mehr Nutzwert bieten Termin: Freitag, 21. Mai <strong>2010</strong><br />
■ Die Wertschöpfungsprozesse effektivieren Termin: Freitag, 11. Juni <strong>2010</strong><br />
■ Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erhöhen Termin: Freitag, 25. Juni <strong>2010</strong><br />
Mehr: www.mut-zum-aufbruch.de | Information und Anmeldung: info@op-pt.de<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Der Erlebniswert…<br />
…ist jener Teil des Nutzwerts, welchen der Kunde beim Kauf eines Produkts, bei dessen<br />
Anwendung und beim zugehörigen Service subjektiv erlebt und emotional wahrnimmt.<br />
Gegenstand<br />
Wahrnehmung<br />
Wirkung<br />
Kommunikation<br />
■ Welche immateriellen Bedürfnisse des Kunden werden durch<br />
das Produkt befriedigt?<br />
■ Wie trägt das Produkt zum Wertesystem und zur Lebensqualität<br />
des Kunden bei?<br />
■ Wie ist das Produkt in der Gefühls- und Erlebniswelt des Kunden<br />
verankert?<br />
■ Wie erlebt der Kunde den Produktkauf, die -anwendung und den -service?<br />
■ Wie werden beim Kunden Positivemotionen befördert und Negativemotionen vermieden?<br />
■ Emotional wahrnehmbarer Wertbestandteil, subjektiv erlebbar<br />
■ Beitrag des Produkts sowie des Pre- und After-sales-Services zum Wertesystem und zur<br />
Lebensqualität des Kunden<br />
■ Emotional: Gefühls- und Erlebniswelt, Befindlichkeiten<br />
(Foto: Dr. oec. habil. Jörg Schumann)<br />
(Foto: © Stephanie Hofschlaeger/PIXELIO)<br />
21<br />
kommuniziert, besteht sein Beitrag<br />
darin, den Einkäufer vor negativen<br />
Emotionen – besonders vor Ärger<br />
und Frust, vor Ekel und Abscheu, vor<br />
Vertrauensentzug und ungeliebter<br />
Arbeit – zu bewahren und ihm die<br />
Sicherheit zu vermitteln, dass er dem<br />
bietenden Unternehmen, dessen<br />
Produkten sowie den Nutzwertversprechen<br />
seiner Vertriebsleute vertrauen<br />
kann.<br />
Ja, Vertrauen ist ein Wert – ein Erlebniswert!<br />
Für den Einkäufer ist es<br />
wertvoll, die Gewissheit zu haben,<br />
sich richtig zu entscheiden. Das<br />
bewahrt ihn davor, die Geisterbahn<br />
der Ungewissheit nehmen zu müssen.<br />
Klar, nicht jeder Einkäufer ist an<br />
einem derartigen Wert interessiert.<br />
Von „zweibeinigen Preislisten“, also<br />
von jenen, welche nur über den Preis<br />
gesteuert werden, ist das ohnehin<br />
nicht zu erwarten. Dennoch: Dieser<br />
Strategieansatz dürfte auch beim<br />
Marketing und Vertrieb technischer<br />
Produkte deutliche Vorteile bringen.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie mit<br />
dem Erlebniswert gemacht? Bitte<br />
schreiben Sie dazu Ihre Meinung<br />
unter „Diskussionsforum“:<br />
www.mut-zum-aufbruch.de ■<br />
Dr. oec. habil. Jörg Schumann<br />
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Nach dem Katastrophenjahr:<br />
Industrie muss sich neu erfinden<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
(Fotos: Siemens/ThyssenKrupp/aleo solar AG/FBH-Schurian)
Wirtschaft<br />
Sonnenseite war gestern<br />
Drastische Einbrüche bei der Solarindustrie<br />
(VDMA/eigBer.) - Auch die Solarindustrie<br />
hat es erwischt: Der<br />
Um satz der Hersteller von Komponenten,<br />
Maschinen und Anlagen<br />
für die Photovoltaik in Deutschland<br />
sank im dritten Quartal 2009 um<br />
28 Pro zent gegenüber dem Vorjahresquartal.<br />
Der gescheiterte<br />
Kopenhagen-Gipfel, die geplanten<br />
Subventionskürzung en und der<br />
Unmut über ständig steig ende<br />
Strompreise bescheren der Branche<br />
eine unsichere Zukunft.<br />
69 Prozent weniger Aufträge<br />
„Das ist der erste Einbruch im Vorjahresvergleich<br />
seit Beginn unserer<br />
quartalsweisen Erhebung im Jahr<br />
2007“, berichtet Dr. Peter Fath,<br />
Tech nologievorstand von centrotherm<br />
photovoltaics AG und neuer<br />
Sprecher des Lenkungskreises Photovoltaik-Produktionsmittel<br />
beim<br />
Investitionsgüterverband VDMA<br />
Auftragseingang und Umsatz dt. Photovoltaik-<br />
Produktionsmittel<br />
Index (Umsatz 2005 = 100)<br />
1.750<br />
1.500<br />
1.250<br />
1.000<br />
750<br />
500<br />
250<br />
0<br />
2005<br />
Umsatz<br />
2006<br />
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />
Auftragseingang<br />
7<strong>02</strong>6<strong>02</strong>5<strong>02</strong> 2007 8<strong>02</strong> 2008 9<strong>02</strong> 2009<br />
zur aktuellen Branchenstatistik. Der<br />
Auftragseingang fiel um 69 Prozent<br />
zum Vorjahresquartal. Dabei sind<br />
Aufträge aus Asien auffällig stark<br />
zurückgegangen.<br />
„Die Aufträge kamen bereits im dritten<br />
Quartal 2008 ins Rutschen. Ein<br />
Zwischenhoch im ersten Quartal<br />
2009 hat sich durch Verschiebungen<br />
und Stornierungen nicht im Umsatz<br />
niedergeschlagen. Die Talsohle sollte<br />
aber erreicht sein“, kommentiert<br />
Fath das Ergebnis. Die Exportquote<br />
ist mit 78 Prozent weiter auf Sinkflug.<br />
Im Frühjahr 2009 lag sie noch<br />
bei 88 Prozent.<br />
Rekordumsatz 2008 wird nicht mehr<br />
erreicht<br />
„Insgesamt ist der Inlandsumsatz<br />
robuster in der Krise. Der amerikanische<br />
Markt für Photovoltaik-<br />
Produktionsmittel erfüllt die hochgesteckten<br />
Erwartungen bisher<br />
nicht, wenngleich<br />
die Aufträge aus<br />
Amerika nach<br />
einer vollkommenen<br />
Flaute nun<br />
immerhin wieder<br />
den Wert des<br />
Vorjahresquartals<br />
erreichen“, ergänzt<br />
Dr. Eric Maiser,<br />
Leiter des Forums<br />
Photovoltaik-Produktionsmittel<br />
im<br />
VDMA. Die Auftragsreichweite<br />
der Meldefirmen<br />
latrauqegloF sad rüf redleM red gnuztähcsniE V D :elleuQ M A :tlehcirtseg<br />
nahm zum Ende<br />
September 2009 auf 7,6 Produktionsmonate<br />
ab, lag damit aber immer<br />
noch drei Monate über dem entsprechenden<br />
VDMA-Durchschnitt. Nach<br />
Einschätzung der Meldefirmen sollte<br />
der Umsatz im vierten Quartal 2009<br />
wieder zugelegt haben. „Der Rekordumsatz<br />
des Jahres 2008 wird sicherlich<br />
nicht mehr erreicht. Ein Rückgang<br />
um mindestens zehn Prozent<br />
ist wahrscheinlich“, meint Maiser.<br />
Unsicherheit nach Kopenhagen<br />
Das Umfeld in Deutschland hat sich<br />
mit der angekündigten zusätzlichen<br />
Absenkung der Photovoltaik-Einspeisevergütung<br />
geändert. „Es ist noch<br />
nicht klar, ob der Maschinenbau<br />
durch den weiter erhöhten Preisdruck<br />
auf die Hersteller profitiert<br />
oder ob sich die Zahl unserer Kunden<br />
und damit auch die Investitionsneigung<br />
verringert“, erklärt Fath. Nach<br />
dem gescheiterten Kopenhagen-<br />
Gipfel bleibe es wichtig, dass die<br />
Photovoltaik-Nachfrage global weiter<br />
Fahrt aufnehme und das Wachstum<br />
nicht nur auf Deutschland<br />
beschränkt bleibe.<br />
„Es gibt vermehrt Meldungen aus<br />
unserer Branche über eine Besserung<br />
der Auftragslage im vierten Quartal.<br />
Das zeigt, dass nur Investitionen in<br />
aktuelle Produktionsausrüstung den<br />
Herstellern helfen, dem Kostendruck<br />
zu begegnen. Der deutsche Maschinenbau<br />
hat bei innovativen Fertigungslösungen<br />
die Nase vorn. Aber<br />
auch bei den Maschinenbauern wird<br />
sich jetzt die Spreu vom Weizen trennen“,<br />
verdeutlicht Fath. ■<br />
Energiesanierung<br />
gescheitert<br />
■ Die meisten Hauseigentümer leh -<br />
nen eine sog. energetische Sanie -<br />
rung ihrer Gebäude ab.<br />
■ Das ist das Ergebnis einer Be fragung<br />
von 1 000 Ein- und Zweifami<br />
lien hausbesitzern, die das<br />
Ins titut für sozial-ökologische Forschung<br />
(ISOE) geleitet hat.<br />
■ Dem nach sind über 60 Prozent<br />
der befragten Gebäudesanierer<br />
der Ansicht, dass ihr Gebäude<br />
in einem guten Zustand sei und<br />
keine weiteren energetischen<br />
Maßnahmen erfordere.<br />
(Foto: aleo solar)<br />
23<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
24<br />
Katastrophenjahr im Maschinenbau<br />
(Foto: Siemens)<br />
Die Verlustbilanz 2009 in Prozent: 23 beim Umsatz, 24 beim Export, 25 bei der Produktion/<br />
34 000 Jobs gestrichen<br />
Quelle: VDMA<br />
(VDMA/eigBer.) - Für den deutschen<br />
Maschinen- und Anlagenbau war<br />
das Jahr 2009 das schlechteste<br />
Jahr seit Jahrzehnten. „Die Branche<br />
muss te einen Produktionsrückgang<br />
von real knapp 25 Prozent verkraften.<br />
Das Produktionsvolumen<br />
be trug 151 Mrd. Euro“, teilte VDMA<br />
Präsident Dr.-Ing. E.h. Manfred<br />
Witten stein anlässlich der Jahrespressekonferenz<br />
des Verbandes mit.<br />
Auftragseingang im deutschen Maschinenbau<br />
preisbereinigter Index, Basis Umsatz 2005 = 100<br />
Index<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
Originalindizes<br />
150<br />
saisonbereinigte<br />
140<br />
und geglättete Indizes<br />
130<br />
120<br />
110<br />
Inland<br />
100<br />
90<br />
80<br />
Ausland<br />
70<br />
60<br />
1998 1999 2000 2001 20<strong>02</strong> 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
„Der Branchenumsatz sank um<br />
nominal 23,1 Prozent auf 160 Mrd.<br />
Euro.“<br />
Einmaliger Sinkflug<br />
Während Unternehmen aus den<br />
Bereichen Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />
und Bergbaumaschinen<br />
für 2009 dank hoher<br />
Auftragsbestände und langer<br />
Durchlaufzeiten noch Umsatzzuwächse<br />
vermelden<br />
konnten, schrieben<br />
Hersteller von Bau- und<br />
Baustoffmaschinen,<br />
Productronic, Holzbearbeitungsmaschinen<br />
und auch der Fluidtechnik<br />
Minusraten von 40<br />
Prozent und mehr. Die<br />
Kapazitätsauslastung<br />
lag 2009 im Schnitt<br />
bei 70,7 Prozent (2008:<br />
88,9 Prozent).<br />
„Die Maschinenbestellungen<br />
fielen so schnell<br />
und so drastisch wie<br />
noch nie seit Beginn<br />
09.<strong>02</strong>.<strong>2010</strong><br />
der VDMA-Auftragsein<br />
gangsstatistik 1958“, betonte Wittenstein.<br />
Im Gesamtjahr lagen die<br />
Bestellungen um 38 Prozent unter<br />
dem Vorjahresniveau.<br />
Das Orderplus im Dezember (acht<br />
Prozent zum Vorjahr) dürfe zudem<br />
nicht davon ablenken, dass sich die<br />
Nachfrage nach Maschinen und<br />
Anlagen nach wie vor auf sehr niedrigem<br />
Niveau bewege. „Dazu müssen<br />
keine historischen Spitzenwerte<br />
bemüht werden. Das nun erreichte<br />
Bestellniveau liegt um nicht weniger<br />
als 20 Prozent unter dem Durchschnitt<br />
des Fünfjahreszeitraums<br />
2004 bis 2008.“<br />
34 000 Arbeitsplätze weg<br />
Nachdem die Stammbelegschaft im<br />
letzten Aufschwung um mehr als 100<br />
000 aufgestockt wurde, sank die Zahl<br />
der Beschäftigten im Verlauf des Jahres<br />
2009 um ca. 34 000. Ende Dezember<br />
beschäftigte der Maschinenbau<br />
920 000 Personen. „Gemessen am<br />
Produktionsrückgang ist der Rückgang<br />
der Stammbelegschaft dank<br />
Reduktion von Zeitarbeit, Kurzarbeit<br />
Systemanbieter kompletter Verpackungs lösungen<br />
zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000<br />
Industrie- und Gefahrgutverpackungen mit<br />
19-jähriger Erfahrung vorrangig für die Branchen:<br />
■ Chemische Industrie<br />
■ Sonderabfallwirtschaft<br />
■ Automobilindustrie und deren Zulieferer<br />
■ Elektronik und Feinmechanik<br />
■ Flugzeugbau<br />
■ Sanitärtechnik<br />
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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
richter & heß VERPACKUNGEN hat den PROZEUS<br />
UnternehmerPreis <strong>2010</strong> für seine Wareneingangsund<br />
-ausgangslogistik sowie Intralogistik mittels<br />
RFID vom BMWi erhalten.
Wirtschaft<br />
Umsätze im Maschinenbau – Veränderung ggü. Vorjahr in %<br />
Maschinenumsatz ging weltweit zurück<br />
Land<br />
2009<br />
Schätzung<br />
Deutschland -25<br />
Finnland -20<br />
Frankreich -30<br />
Italien -30<br />
Österreich -20<br />
Spanien -25<br />
Schweden -30<br />
Vereinigtes<br />
-20<br />
Königreich<br />
und betriebsindividueller Maßnahmen<br />
bisher noch vergleichsweise<br />
moderat ausgefallen“, betonte der<br />
VDMA-Präsident.<br />
„Die Unternehmen hielten dieses<br />
Mal auf Biegen und Brechen ihre<br />
Mitarbeiter länger als in früheren<br />
Abschwüngen“, so Wittenstein. Die<br />
Branche rechnet damit, dass zahlreiche<br />
Unternehmen im laufenden<br />
Jahr ihre personellen Kapazitäten<br />
noch anpassen müssen.<br />
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lasse<br />
sich das Ausmaß aber nicht seriös<br />
abschätzen. „Wir können aus diesem<br />
Grund für <strong>2010</strong> keine Beschäftigungsprognose<br />
abgeben“, sagte Wittensein.<br />
Land<br />
2009<br />
Schätzung<br />
EU (15) -25<br />
Schweiz -25<br />
Westeuropa -25<br />
Japan -40<br />
USA -20<br />
VR China 10<br />
Welt -19<br />
(Quellen: VDMA, Nationale Verbände)<br />
Exporte um 24 Prozent gesunken<br />
Die Exporte sanken 2009 nominal<br />
um ca. 24 Prozent ab auf 110 Mrd.<br />
Euro. 2008 waren sie auf den<br />
Re kordwert von 146 Mrd. Euro<br />
gestiegen.<br />
China verzeichnete als einziges der<br />
20 Top-Zielländer deutscher Maschinenbauprodukte<br />
einen Zuwachs und<br />
schob sich dadurch früher als erwartet<br />
an den USA vorbei auf Platz 1 im<br />
Exportranking.<br />
Besonders schlecht lief es dagegen<br />
in Russland. Hier schrumpfte der<br />
deutsche Maschinenexport um<br />
43 Prozent.<br />
In Summe dürfte der Maschinenumsatz<br />
der größten maschinenproduzierenden<br />
Länder 2009 aufgrund der<br />
weltweiten Krise um real 19 Prozent<br />
abgenommen haben. In Europa wird<br />
der Maschinenumsatz 2009 voraussichtlich<br />
um ein Viertel, in den USA<br />
um rund ein Fünftel geschrumpft<br />
sein, so die Berechnungen des Branchenverbandes.<br />
Ausreißer positiv<br />
wie negativ finden sich in Asien.<br />
Der japanische Maschinenbau, der<br />
mit seiner Produktpalette sehr stark<br />
auf Standardmaschinen fokussiert<br />
ist, musste 2009 einen Umsatzeinbruch<br />
von 40 Prozent verkraften.<br />
Der chinesische Maschinenbau<br />
konn te hingegen dank staatlich ad -<br />
ministrierter Investitionsprojekte<br />
auch 2009 ein Plus von zehn Prozent<br />
verbuchen. ■<br />
Wichtiger Arbeitgeber<br />
■ Der Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA) vertritt über 3 000<br />
Unternehmen des mittelständisch<br />
geprägten Maschinen- und<br />
Anlagenbaus.<br />
■ Mit rund 920 000 Beschäftigten<br />
im Inland ist die Branche größter<br />
industrieller Arbeitgeber.<br />
25<br />
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Anlagenplanung<br />
Anlagenherstellung<br />
Anlagenmontage<br />
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Wirtschaft<br />
Heiß auf Qualität<br />
Optimierte Wärmverfahren für die Metallindustrie<br />
Temperatur, der Brenngaszusammensetzung<br />
oder der Ofenatmosphäre<br />
können auf die Produktqualität<br />
große Auswirkungen haben.<br />
Zum besseren Verständnis<br />
26<br />
(idw-online/eigBer.) - In der Metallindustrie,<br />
bei der Glas-, Keramik- und<br />
Baustoffherstellung sowie in Teilen<br />
der Lebensmittelbranche stehen<br />
oft Wärmverfahren am Beginn der<br />
Produktion. Rund 65 Prozent des Endener<br />
giebedarfs der Industrie entfallen<br />
auf diese Verfahren.<br />
Neues im Überblick<br />
Jede neue Produktionsanlage in<br />
diesen energieintensiven Branchen<br />
bedeutet eine Chance, energieeffiziente<br />
Komponenten und Konzepte in<br />
die betriebliche Praxis zu integrieren.<br />
Die BINE-Projektinfo „Effiziente<br />
(Foto: ThyssenKrupp)<br />
Wärmverfahren optimieren industrielle<br />
Produktionsprozesse“ (15/2009)<br />
stellt neue Entwicklungen für die<br />
Metall- und metallverarbeitende<br />
Industrie im Überblick vor. Sie ist<br />
kostenfrei beim BINE-Informationsdienst<br />
von FIZ Karlsruhe erhältlich:<br />
im Internet unter www.bine.info<br />
oder telefonisch unter <strong>02</strong>28 92379-0.<br />
Wärmverfahren sind für Qualität,<br />
Kosten, Energiebedarf und Umweltbelastung<br />
eines Produkts entscheidend.<br />
Alle Faktoren gleichzeitig zu<br />
optimieren, ist Ziel bei Modernisierung<br />
oder Neubau einer Anlage.<br />
Be reits kleinste Schwankungen der<br />
Ansatzpunkte für die Optimierung<br />
von Wärmverfahren sind beispielsweise<br />
eine möglichst präzise Steuerung,<br />
eine homogene und beschleunigte<br />
Erwärmung des kompletten<br />
Nutzguts und die Verknüpfung von<br />
Einzelmaßnahmen in einer übergeordneten<br />
Prozessführung.<br />
Auch leistungsfähigere Simulationsprogramme<br />
und neue Sensoren<br />
tra gen dazu bei, die sehr komplexen<br />
Vorgänge in einem industriellen<br />
Wärmofen besser zu verstehen.<br />
Damit lassen sich beispielsweise<br />
qualitätsmindernde Spannungseffekte<br />
im Nutzgut während und<br />
nach der Erwärmung vermindern.<br />
Die vorgestellten Verfahren wurden<br />
alle am VDEh-Betriebsforschungsinstitut<br />
(BFI) in Düsseldorf in<br />
Zusammenarbeit mit industriellen<br />
Partnern entwickelt. ■<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
(idw-online/eigBer.) - Den Metallurgen<br />
der ThyssenKrupp VDM ist<br />
es in zweijähriger Forschungszeit<br />
gelungen, die Weiterentwicklung<br />
des Schweißzusatz-Werkstoffes<br />
Nicrofer S 6<strong>02</strong>0 (FM625) entsprechend<br />
den Kundenwünschen und<br />
den Marktanforderungen insbesondere<br />
für das Auftragschweißen<br />
erheblich voranzutreiben.<br />
Höherer Korrosionsschutz<br />
Wirtschaft<br />
Auftragschweißen optimiert<br />
Hochlegierter Korrosionswerkstoff macht aufwändige Nacharbeiten weitgehend überflüssig<br />
(Foto: ThyssenKrupp)<br />
27<br />
Dieser hochlegierte Korrosionswerkstoff<br />
findet seinen Einsatz vornehmlich<br />
in der Öl- und Gasindustrie,<br />
der chemischen Industrie oder in<br />
Wärmetauschern von Müllverbrennungsanlagen.<br />
Der neue Nicrofer S 6<strong>02</strong>0 verbessert<br />
die Qualität des Auftragschweißens<br />
in einem solchen Umfang, dass<br />
aufwändige Nacharbeiten beim<br />
Verarbeiter, z. B. das zeitintensive<br />
Nachschleifen, weitgehend entfallen<br />
können.<br />
Neben dieser Zeitersparnis bietet<br />
der Nicrofer S 6<strong>02</strong>0 nach seiner<br />
Optimierung einen noch höheren<br />
Korrosionsschutz, wodurch sich die<br />
Widerstandsfähigkeit von Auftragschweißungen<br />
in aggressiven Medien<br />
weiter verbessert.<br />
Allround-Werkstoff<br />
Korrosionsschutz ist ein wichtiges<br />
Thema, vor allem beim Werkstoffeinsatz<br />
unter extremen Bedingungen.<br />
Solch hohe Anforderungen herrschen<br />
z. B. im Umfeld von Wärmetauschern<br />
in Müllverbrennungsanlagen,<br />
einem von vielen wichtigen<br />
Einsatzgebieten des Nicrofer S 6<strong>02</strong>0.<br />
Der Allround-Werkstoff ist bei solchen<br />
Einsätzen nicht nur besonders<br />
aggressiven, sondern auch bis zu<br />
1 000 Grad Celsius heißen Gasen<br />
ausgesetzt. Dies bedeutet extreme<br />
Ansprüche an die Zuverlässigkeit<br />
und Qualität des eingesetzten<br />
Korrosionsschutzes. Durch das Auftragschweißen<br />
des Nicrofer S 6<strong>02</strong>0<br />
auf niedriger legierte – und damit<br />
entsprechend kostengünstigere –<br />
Rohre in Wärmetauschern kommt<br />
es zur Minderung von Schäden an<br />
Bauteilen und damit zur deutlichen<br />
Verlängerung der Standzeit dieser<br />
materialaufwändigen Anlagen. ■
Wirtschaft<br />
(Foto: FBH-Schurian)<br />
Neuer Star auf der Platine?<br />
Wissenschaftler entwickeln Leistungstransistoren<br />
aus Galliumnitrid<br />
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(idw-online/eigBer.) - Leistungstransistoren<br />
sind die zentralen<br />
Bauelemente in elektrischen Leistungskonvertern,<br />
die Gleich- und<br />
Wechselstrom umwandeln und auf<br />
unterschiedliche Spannungen transformieren<br />
können.<br />
In Handy-Ladegeräten sind sie ebenso<br />
zu finden wie in der Motoransteuerung<br />
eines ICE. Auch in der automobilen<br />
Elektronik spielen derartige<br />
Leistungskonverter eine entscheidende<br />
Rolle.<br />
Silizium stößt an Grenzen<br />
Ihr Wirkungsgrad und ihre Leistungsdichte<br />
könnten den Erfolg<br />
fast aller sog. Green-Car-Konzepte<br />
zukünftiger Hybrid- und Elektroautos<br />
entscheidend mitbestimmen,<br />
denn die Leistungselektronik wird<br />
neben dem eigentlichen Elektroantrieb<br />
zur Bremsenergierückgewinnung,<br />
für intelligente Batterieladekonzepte<br />
und das Bordnetz benötigt.<br />
Maßgebliche Entwicklungsimpulse<br />
gehen daher inzwischen von der<br />
Automobilindustrie aus.<br />
Seit über 50 Jahren ist Silizium der<br />
Baustoff dieser Elektronikbauteile.<br />
Die Technologie ist mittlerweile<br />
jedoch so weit fortgeschritten, dass<br />
das Material selbst an seine Grenzen<br />
stößt. Bessere Materialeigenschaften<br />
verspricht Galliumnitrid (GaN).<br />
Im Bereich der Mikrowellentechnik<br />
werden bereits Hochfrequenzleistungstransistoren<br />
aus Galliumnitrid<br />
eingesetzt, z. B. in Mobilfunkbasisstationen.<br />
Kühlaufwand sinkt<br />
In einem laufenden und zwei<br />
beantragten Projekten will das<br />
Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-<br />
Institut für Höchstfrequenztechnik<br />
(FBH), gemeinsam mit Partnern aus<br />
Wissenschaft und Industrie nun<br />
neuartige Galliumnitrid-Transistoren<br />
für die Leistungselektronik<br />
entwickeln. Dabei wird die gesamte<br />
Wertschöpfungskette von der Entwicklung<br />
bis zum fertigen Produkt<br />
abgedeckt.<br />
Dr. Oliver Hilt vom FBH beschreibt<br />
sein Ziel: „Wir streben effizientere<br />
Energieumwandler an, die dann<br />
beispielsweise in Hybrid- und Elektroautos,<br />
aber auch in Photovoltaik-<br />
Anlagen eingesetzt werden.“<br />
Galliumnitrid hat gegenüber Silizium<br />
einen entscheidenden Vorteil:<br />
Es hat einen hohen Bandabstand<br />
von 3,4 Elektronenvolt gegenüber 1,1<br />
Elektronenvolt bei Silizium. Dadurch<br />
ist es möglich, GaN-Transistoren bei<br />
höheren Temperaturen zu betreiben.<br />
Der Kühlaufwand sinkt, Gewicht<br />
und Baugröße der Leistungskonverter<br />
verringern sich. Bei einem<br />
Elektroauto z. B. bedeutet dies eine<br />
deutliche Energieersparnis.<br />
Robuster, schneller, effizienter<br />
Galliumnitrid hat außerdem eine<br />
höhere Durchbruchfeldstärke. Im<br />
Vergleich zu einem gleich großen<br />
Siliziumtransistor können damit<br />
größere Spannungen geschaltet<br />
werden. In der Folge treten weni-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Am FBH gefertigter selbstsperrender<br />
25 A/250 V-GaN-Leistungstransistor<br />
auf einer 1-Cent-Münze<br />
29<br />
ger Leistungsverluste auf. Darüber<br />
hinaus sorgt eine hohe Sättigungsgeschwindigkeit<br />
der Elektronen für<br />
schnellere Schaltgeschwindigkeiten<br />
– die Konvertermodule können<br />
noch kleiner werden.<br />
Die neuen GaN-Leistungstransistoren<br />
des FBH werden mehrere<br />
zehn Ampere bei Spannungen bis<br />
1 000 Volt und mehr schalten. Insgesamt<br />
haben Leistungskonverter<br />
mit Galliumnitrid-Transistoren<br />
einen höheren Wirkungsgrad als<br />
jene mit Silizium-Transistoren. Sie<br />
sind robuster, schneller und effizienter.<br />
Einsatzbereit und konkurrenzfähig<br />
„Ein wichtiges Problem haben wir<br />
schon gelöst“, sagt Oliver Hilt. In der<br />
Leistungselektronik muss der Transistor<br />
aus Sicherheitsgründen vollständig<br />
ausgeschaltet sein, wenn<br />
keine Spannung an der Steuerelektrode<br />
anliegt. Einen solchen Transistor<br />
nennt man selbstsperrend.<br />
Das ist jedoch bei Galliumnitrid-<br />
Transistoren üblicherweise nicht<br />
der Fall: In der Mikrowellentechnik<br />
ist der Transistor bei null Volt Gatespannung<br />
immer noch im eingeschalteten<br />
Zustand. Man spricht von<br />
einem selbstleitenden Transistor.<br />
Um diesen Transistor auszuschalten,<br />
ist eine negative Gatespannung<br />
nötig. Die Einsatzspannung der FBH-<br />
Transistoren konnte von minus fünf<br />
Volt auf plus ein bis zwei Volt verschoben<br />
werden.<br />
„Damit sind wir ausreichend weit<br />
im positiven Bereich, um die Transistoren<br />
in der Leistungselektronik<br />
einsetzen zu können“, erklärt Hilt.<br />
„Zusätzlich konnten wir den Einschaltwiderstand<br />
niedrig halten,<br />
und damit gehören unsere selbstsperrenden<br />
GaN-Transistoren weltweit<br />
zu den besten.“ ■
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Die Nominierungen <strong>2010</strong><br />
3 580 Unternehmen, Banken und Kommunen wurden für den<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2010</strong> vorgeschlagen<br />
30<br />
Der 16. Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2010</strong> zeigt sich<br />
unbeeindruckt von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise: 3 580 Nominierungen<br />
aus allen 16 Bundesländern gingen in der Bundesgeschäftsstelle der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung in Leipzig ein. Das ist erneut ein Rekord.<br />
Mehr als 1 000 Institutionen haben sich an der Nominierung beteiligt – darunter<br />
Ministerien, Kommunen, Kammern, Bundesverbände, Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />
und Vereine sowie Persönlichkeiten aus Politik und<br />
Verwaltung. Bis 15. April <strong>2010</strong> haben die nominierten Unternehmen nun Gelegenheit,<br />
ihre wettbewerbsrelevanten Angaben für die Juroren in einem Online-<br />
Portal einzutragen.<br />
186 Vorschläge betreffen die Sonderpreise „Premier“, „Premier-Finalist“, „Kommune<br />
des Jahres“ und „Bank des Jahres“. Diese Sonderpreise werden auf dem<br />
Bundesball der Oskar-Patzelt-Stiftung am 30. Oktober <strong>2010</strong> in Berlin verliehen.<br />
Nominiert zum „Premier“ bzw. „Premier-Finalist“:<br />
Radeberger Fleisch- und Wurstwaren<br />
Korch GmbH, 01454 Radeberg<br />
■ BuS Elektronik GmbH & Co. KG,<br />
01589 Riesa ■ Sachsenküchen<br />
Hans-Joachim Ebert GmbH, 01762<br />
Schmiedeberg<br />
■ Schmiedeberger Gießerei GmbH,<br />
01762 Schmiede berg ■ Mühle und<br />
Bäckerei Bärenhecke Raiffeisen genossenschaft<br />
e.G., 01768 Bärenhecke<br />
■ Dürrröhrsdorfer Fleisch- und<br />
Wurstwaren GmbH, 01833 Dürrröhrsdorf<br />
■ RATAGS Holzdesign<br />
HEIPRO GmbH, 01833 Stolpen<br />
■ Sachsen Fahnen GmbH & Co. KG,<br />
01917 Kamenz ■ Ortrander Eisenhütte<br />
GmbH, 01990 Ortrand<br />
■ ELMO-Elektromontagen Leipzig<br />
GmbH, 04347 Leipzig ■ Textilpflege<br />
& Wäscherei Helbig GmbH & Co. KG,<br />
04416 Markkleeberg ■ Heinz Kühne<br />
GmbH & Co. KG Wiedemar, 04509<br />
Wiedemar<br />
■ uesa GmbH, 04938 Uebigau-Wahrenbrück<br />
■ SONOTEC Ultraschallsensorik<br />
Halle GmbH, 06112 Halle<br />
■ Halloren Schokoladenfabrik GmbH,<br />
06112 Halle ■ Kathi Rainer Thiele<br />
GmbH, 06116 Halle ■ Probiodrug AG,<br />
06120 Halle ■ VKK Standardkessel<br />
Köthen GmbH, 06366 Köthen<br />
■ Keunecke Feinkost GmbH, 06493<br />
Ballenstedt, OT Badeborn ■ FEAG<br />
Sangerhausen GmbH, 06526 Sangerhausen<br />
■ Vetter GmbH, 06780 Zörbig, OT<br />
Salzfurtkapelle ■ Stahlbau Brehna<br />
GmbH, 06796 Brehna ■ Königsee<br />
Implantate u. Instr. zur Osteosynthese<br />
GmbH, 07426 Aschau/Königsee<br />
■ Analytik Jena AG, 07745 Jena<br />
■ VACOM Vakuum Komponenten<br />
& Messtechnik GmbH, 07749 Jena<br />
■ VOWALON Beschichtung GmbH<br />
Kunstleder-Folie-Bondings, 08233<br />
Treuen ■ Curt Bauer GmbH, 08280<br />
Aue ■ Schumacher Packaging GmbH,<br />
Werk Schwarzenberg, 08340<br />
Schwarzenberg ■ CAWI Stanztechnik<br />
GmbH, 08340 Schwarzenberg<br />
■ LEHMANN Maschinenbau GmbH,<br />
08543 Pöhl<br />
■ KSG Leiterplatten GmbH, 09390<br />
Gornsdorf ■ Ruther & Einenkel KG,<br />
09456 Annaberg-Buchholz<br />
■ Ute Schlieder Metallwarenfabrik<br />
GmbH, 09517 Zöblitz ■ SPIGA -<br />
Spitzen und Gardinen fabrikation<br />
GmbH, 09569 Falkenau ■ Trillenberg<br />
GmbH Creative Verpackung, 09629<br />
Reinsberg/OT Burkersdorf<br />
■ IMM Holding GmbH (IMM<br />
Gruppe), 09648 Mittweida ■<br />
FMA Frankenberger Maschinenu.<br />
Anlagenbau GmbH, 09669<br />
Frankenberg ■ WOLFRAM Bürokommunikation<br />
GmbH & Co. KG,<br />
10409 Berlin ■ Weihe Früchte &<br />
Salate KG, 10553 Berlin ■ F.R. Hauk<br />
Stahl- und Leicht metallbau GmbH,<br />
10585 Berlin ■ Handwerk Neukölln,<br />
12355 Berlin<br />
■ OTTO Richter GmbH, 12555 Berlin<br />
■ Akzent-Hotel Kolumbus GmbH,<br />
13055 Berlin ■ Körber GmbH<br />
Präzisionstechnik, 13407 Berlin<br />
■ OHST Medizintechnik AG, 14712<br />
Rathenow<br />
■ Havelländische Zink-Druckguss<br />
GmbH & Co. KG, 14727 Premnitz<br />
■ REUTER Präzisionsteile GmbH<br />
- REUTER Manufacturing AG,<br />
14943 Luckenwalde ■ Institut für<br />
Medizinische Diagnostik Oderland,<br />
15230 Frankfurt (Oder)<br />
■ Dahlewitzer Landbäckerei GmbH,<br />
15827 Dahlewitz ■ Schoepe Display<br />
GmbH, 15827 Dahlewitz ■ Concert<br />
GmbH, 16928 Pritzwalk ■ Jörn Weiß<br />
Einzelunternehmen - TRIHOTEL,<br />
Weiß-Hotel GmbH, AQUA Bad- und<br />
Sauna, 18055 Rostock ■ SIV.AG, 18184<br />
Roggentin ■ folian GmbH, 18442<br />
Groß Lüdershagen ■ vendingControl<br />
Telemedia GmbH & Co. KG, 19246<br />
Zarrentin<br />
■ VARIOVAC PS SystemPack GmbH,<br />
19246 Zarrentin ■ Dockweiler AG,<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
(Foto: eventDiary)<br />
31<br />
Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der Oskar-Patzelt-Stiftung, ist davon überzeugt, dass der Mittelstand auch aus der gegenwärtigen<br />
Krise gestärkt hervorgehen wird:<br />
„Die Resonanz auf die Wettbewerbsausschreibung zeigt, dass man dem unternehmerischen Mittelstand in Deutschland<br />
zutraut, trotz unvermeidbarer Blessuren letztlich die aktuelle Weltfinanz- und -wirtschaftskrise gestärkt zu überstehen.<br />
Und das zu Recht. Er hat im letzten Jahrhundert mehrere Kriege, Krisen, Revolutionen und Währungsreformen überlebt,<br />
sich dabei immer wieder neu organisiert und immer wieder Arbeit für Millionen geschaffen.“<br />
19306 Neustadt-Glewe ■ Holz- und<br />
Dachbau Raddatz GmbH, 23858<br />
Reinfeld ■ Gummiwerk KRAIBURG<br />
RELASTEC GmbH, 29410 Salzwedel<br />
■ Vollmar GmbH, Werk Salzwedel,<br />
29410 Salzwedel ■ Autohaus Beil<br />
GmbH - Reifen Beil GmbH & Co. KG,<br />
35066 Frankenberg (Eder)<br />
■ Meissner AG, 35216 Biedenkopf-<br />
Wallau ■ Aschenbrenner Werkzeugund<br />
Maschinenbau GmbH, 35274<br />
Kirchhain ■ DUO PLAST AG, 36341<br />
Lauterbach ■ Werkmeister GmbH +<br />
Co. KG, 37281 Wanfried<br />
■ PSFU ProfilSchleif-, Fertigungs-<br />
& Umwelttechnik GmbH, 38855<br />
Wernigerode ■ GETEC AG, 39108<br />
Magdeburg ■ AKTUELL BAU GmbH,<br />
39128 Magdeburg ■ Ambulanz<br />
Mobile GmbH & Co. KG, 39218<br />
Schönebeck ■ Schubert GmbH, 39517<br />
Tangerhütte<br />
■ Kiebitzberg Möbelwerkstätten,<br />
39539 Havelberg ■ Stendaler<br />
Landbäckerei GmbH, 39576 Stendal ■<br />
Masterflex AG, 45891 Gelsenkirchen<br />
■ Ulrich Walter GmbH (Lebensbaum),<br />
49356 Diepholz<br />
■ Schulte Bauunternehmen GmbH,<br />
49740 Haselünne ■ ONI-Wärmetrafo<br />
GmbH, 51789 Lindlar ■ FELUWA<br />
Pumpen GmbH, 54570 Mürlenbach<br />
■ Kistenpfennig AG, 55120 Mainz<br />
■ UD CHEMIE GmbH, 55286<br />
Wörrstadt<br />
■ RHODIUS Schleif werkzeuge GmbH<br />
& Co. KG, 56659 Burgbrohl ■ Achim<br />
Lohner GmbH & Co. KG, 56751 Polch<br />
■ MK Metallfolien GmbH, 58089<br />
Hagen<br />
■ AxiCorp GmbH, 61381 Friedrichsdorf<br />
■ Röder Präzision GmbH,<br />
63329 Egelsbach ■ Jäger Direkt GmbH<br />
& Co. KG, 64385 Reichelsheim<br />
■ psb intralogistics GmbH, 66955<br />
Pirmasens ■ ALPHA Business<br />
Solutions AG, 67657 Kaiserslautern<br />
■ Endress + Hauser Conducta GmbH<br />
& Co. KG, 70839 Gerlingen ■ EROGLU<br />
Präzisionswerkzeuge GmbH, 72116<br />
Mössingen<br />
■ Fessler Mühle – Zentrum für<br />
Ernährung, Fitness, Gesundheit,<br />
Kultur und Bildung, 74372 Sersheim<br />
■ KHW World Wide GmbH, 76661<br />
Philippsburg ■ Michael Koch GmbH,<br />
76698 Ubstadt-Weiher<br />
■ Schreiner Group GmbH, 85764<br />
Oberschleißheim ■ defacto.gruppe,<br />
91058 Erlangen ■ ILIOTEC SOLAR<br />
GmbH, 93055 Regensburg ■ Strama-<br />
MPS Maschinenbau GmbH & Co.<br />
KG, 94315 Straubing ■ Sturm Holding<br />
GmbH, SMP Maschinenbau GmbH,<br />
94330 Salching ■ Fensterfabrik W.<br />
Niederhofer GmbH, 94474 Vilshofen-<br />
Sandbach<br />
■ ROTO FRANK Bauelemente GmbH,<br />
97980 Bad Mergentheim ■ Kästner<br />
Präzisionswerkzeuge GmbH, 98587<br />
Steinbach-Hallenberg ■ VOSSELER<br />
Umformtechnik GmbH, 98646<br />
Hildburghausen<br />
■ Feintechnik GmbH Eisfeld, 98673<br />
Eisfeld ■ Frischmann Kunststoffe<br />
GmbH, 98673 Eisfeld ■ Heinemann<br />
Etiketten GmbH, 99189 Witterda<br />
■ TMP Fenster + Türen GmbH, 99947<br />
Bad Langensalza ■ ADIB Agrar-,<br />
Dienstleistungs-, Industrie- und<br />
Bau GmbH, 99947 Bad Langensalza<br />
■ Thüringer Papierwaren Fabr.<br />
C. Schröter GmbH & Co., 99974<br />
Mühlhausen<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Weder den nominierenden Institutionen noch den teilnehmenden Unternehmen entstehen Anmelde- oder Bearbeitungsgebühren.<br />
Nur die Teilnahme an den festlichen Preisverleihungen ist kostenpflichtig. Mehr als 200 Personen aus allen<br />
Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sind gegenwärtig in 13 Jurys, fünf weiteren Gremien der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
und bundesweit 37 regionalen Servicestellen aktiv engagiert. Die Stiftung wurde 2008 von Ministerpräsident Prof. Dr.<br />
Wolfgang Böhmer im Auftrag des Bundespräsidenten Horst Köhler mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der<br />
Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.<br />
32<br />
Nominiert zur „Kommune des Jahres“:<br />
Stadt Markranstädt ■ Stadt Falkenstein/Vogtland<br />
■ Stadt Meerane<br />
■ Stadt Reichenbach/Vogtland ■ Stadt<br />
Plauen ■ Stadt Oelsnitz/Vogtland<br />
■ Stadt Adorf/Vogtland ■ CWE -<br />
Chemnitzer Wirtschaftsförderungsund<br />
Entwicklungsgesellschaft mbH<br />
■ Landkreis Erzgebirgskreis<br />
■ Stadt Mittweida ■ Stadt Frankenberg/Sachsen<br />
■ Stadt Luckenwalde<br />
■ Stadt Langen/Niedersachsen<br />
■ Stadt Gütersloh ■ Wirtschaftsförderung<br />
und Regionalmanagement<br />
Waldeck-Frankenberg GmbH<br />
■ Ge meinde Hüttenberg ■ Landkreis<br />
Northeim/Kreisverwaltung ■ Stadt<br />
Wanfried/Stadtverwaltung ■ Landeshauptstadt<br />
Magdeburg ■ Gemeinde<br />
Barleben ■ Oberbergischer Kreis<br />
■ Gemeinde Lindlar/Der Bürgermeister<br />
■ Gemeindeverwaltung Morbach<br />
■ Landkreis Bernkastel-Wittlich<br />
■ Stadt Speyer/Wirtschaftsförderung<br />
■ Gemeinde Beilstein ■ Gemeinde<br />
Leingarten ■ Stadt Bietigheim-Bissingen/Dezernat<br />
Finanzverwaltung<br />
■ Gemeinde Ilsfeld ■ WFG Schwäbisch<br />
Hall mbH ■ Stadt Landau in der<br />
Pfalz ■ Stadt Nürnberg ■ Metropolregion<br />
Nürnberg ■ Stadt Fürth ■ Große<br />
Kreisstadt Neumarkt i. d. Opf. ■ Stadt<br />
Regensburg ■ Gemeinde Niederwinkling<br />
■ Stadt Hof ■ Stadt Kulmbach<br />
■ Stadt Kemnath ■ Stadt Bamberg<br />
■ Stadt Coburg/Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
der Stadt Coburg<br />
mbH ■ Stadt Neustadt b. Coburg<br />
■ Stadt Schweinfurt<br />
Nominiert zur „Bank des Jahres“:<br />
VR Bank Leipziger Land eG ■ Merkur<br />
Bank KGaA ■ Sparkasse Vogtland<br />
■ Kreissparkasse Mittweida ■ Mittelbrandenburgische<br />
Sparkasse Potsdam/Firmenkunden<br />
und Öffentliche<br />
Hand ■ VR-Bank Fläming eG ■ Volksbank<br />
Hildesheimer Börde eG<br />
■ Sparkasse Fulda ■ Kreissparkasse<br />
Northeim ■ GLS Gemeinschaftsbank<br />
eG ■ Sparkasse Westmünsterland<br />
■ TaunusSparkasse ■ VR Bank Main-<br />
Kinzig eG ■ SIKB Saarländische<br />
Inves titionskreditbank Aktiengesellschaft<br />
■ Volksbank Neckartal eG<br />
■ Merkur Bank ■ Volksbank Ludwigsburg<br />
■ Kreissparkasse Ludwigsburg<br />
■ Enztalbank<br />
■ Volksbank Beilstein ■ Volksbank<br />
Reutlingen eG - VR Immobilien Center<br />
■ Hörner Bank Aktiengesellschaft<br />
■ Kreissparkasse Heilbronn<br />
■ Raiffeisenbank Gilching eG<br />
■ Kreissparkasse München Starnberg<br />
■ Baader Bank AG ■ Raiffeisenbank<br />
Pfaffenhausen eG ■ TeamBank AG<br />
■ Sparkasse Forchheim ■ VR Bank<br />
Starnberg Herrsching Landsberg eG<br />
■ Raiffeisenlandesbank Ober österreich<br />
Aktiengesellschaft/Zweigniederlassung<br />
Süddeutschland ■ Kulmbacher<br />
Bank eG Raiffeisen-Volksbank<br />
■ Sparkasse Bamberg ■ Sparkasse<br />
Coburg-Lichtenfels ■ Fürstlich<br />
Castell‘sche Bank Credit-Casse KGaA
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Auszeichnungsgalas<br />
■ 11. September <strong>2010</strong> - Maritim Hotel Magdeburg (Preisverleihung für Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen-Anhalt und Sachsen)<br />
■ 18. September <strong>2010</strong> - Maritim Hotel Würzburg (Preisverleihung für Baden-Württemberg, Bayern, Hessen<br />
und Thüringen)<br />
■ 09. Oktober <strong>2010</strong> - Maritim Hotel Düsseldorf (Preisverleihung für Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg,<br />
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz/Saarland)<br />
■ 30. Oktober <strong>2010</strong> - Maritim Hotel Berlin (Bundesball mit Verleihung der Sonderpreise und der Ehrenplaketten)<br />
Übersicht der nominierten Unternehmen von 2007 bis <strong>2010</strong><br />
Wettbewerbsregion 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Baden-Württemberg 331 334 332 306<br />
Bayern 359 386 654 923<br />
Berlin/Brandenburg 343 369 4<strong>02</strong> 352<br />
Hessen 167 203 206 231<br />
Mecklenburg-Vorpommern 114 110 101 91<br />
Niedersachsen/Bremen 170 160 162 186<br />
Nordrhein-Westfalen 307 314 298 380<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland 350 354 329 323<br />
Sachsen 369 418 350 290<br />
Sachsen-Anhalt 243 255 246 221<br />
Schleswig-Holstein/Hamburg<br />
63 87 90 93<br />
Thüringen 195 194 196 183<br />
Gesamt: 3011 3184 3366 3580<br />
Seit der Erstverleihung 1995 hat sich<br />
der „Große Preis des Mittelstandes“<br />
zum wichtigsten deutschen Mittelstandswettbewerb<br />
entwickelt. Alle<br />
nominierten Unternehmen sind auf<br />
www.mittelstandspreis.com und im<br />
Expertenportal www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />
veröffentlicht. ■<br />
Pressekontakt<br />
Bernd Schenke<br />
Pressebeauftragter der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung<br />
Mollstr. 35 | 10405 Berlin<br />
Tel. 030 44038255<br />
beschenke@aol.com<br />
33<br />
Erlebniswelt Pflanzen-Kölle<br />
Pfl anzen-Kölle ist ein traditionsreiches Familienunternehmen<br />
seit 1818, das mittlerweile in der 6. Generation<br />
von Angelika Kölle geleitet wird. Kundenorientierung und<br />
Mitarbeiterbegeisterung sind die Grundlagen für unsere<br />
Unternehmenskultur. Im Jahr 2008 zählte das Unternehmen<br />
1.400 Mitarbeiter, darunter 6 % Auszubildende. Mitarbeiter<br />
werden in den eigenen Gartencentern fachlich ausgebildet,<br />
um den Anforderungen an Service und Beratung<br />
gewachsen zu sein. Kompetente und freundliche Beratung<br />
der Kunden ist oberstes Gebot der Pfl anzen-Kölle Firmenphilosophie.<br />
„Wir sind Gärtner aus Leidenschaft!“<br />
Unsere Mitarbeiter sind das Herzstück des Familienunternehmens.<br />
Eine nachhaltige Personalpolitik durch<br />
Sicherung und Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />
ermöglicht ein weiteres Fortbestehen und<br />
gesundes Weiterwachsen für die Generationen.<br />
Wir stehen für höchste Pflanzenqualität und permanente<br />
Innovation, die wir in unsere emotionalen Warenpräsentationen<br />
einbinden. Mit diesen Stärken und unserer<br />
Nachhaltigkeit erleben Sie bei uns das einmalig „grüne“<br />
Einkaufserlebnis!<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Heilbronn · Stuttgart · München<br />
Berlin / Brandenburg · Wiesbaden<br />
www.pflanzen-koelle.de
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
Einsatz für den<br />
unternehmerischen Mittelstand<br />
34<br />
Die Servicestellen der Oskar-Patzelt-Stiftung sind eine wesentliche<br />
Stütze des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Seit 16 Jahren schreibt die Oskar-<br />
Patzelt-Stiftung den Wettbewerb<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“ aus.<br />
Die Nominierungen zu diesem Wettbewerb<br />
für mittelständische Unternehmen,<br />
die nur über Dritte erfolgen<br />
können, sind von Beginn an jedes Jahr<br />
stetig gewachsen und haben <strong>2010</strong><br />
den Stand von 3 580 Nominierungen<br />
erreicht.<br />
Das sind 3 580 Unternehmen, die<br />
betreut und bei ihrer Teilnahme am<br />
Wettbewerb unterstützt werden<br />
müssen. Konnte in den ersten Jahren<br />
des Wettbewerbs bei einigen<br />
hundert Nominierten die Betreuung<br />
vom Stammhaus in Leipzig aus<br />
geregelt werden, war das spätestens<br />
seit 20<strong>02</strong>, als sich der Wettbewerb<br />
bundesweit ausgedehnt hatte, nicht<br />
mehr möglich. So mussten andere<br />
Organisationsstrukturen geschaffen<br />
werden. Die Stiftung fand geeignete<br />
Unternehmen und Institutionen, die<br />
bereit waren, zur Förderung des Mittelstandes<br />
unterstützend den Wettbewerb<br />
zu begleiten. Es entstanden<br />
die Servicestellen der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung, deren Anzahl inzwischen<br />
auf bundesweit 37 angewachsen ist.<br />
Helfer für das Netzwerk…<br />
(Foto: © Stephanie Hofschlaeger/PIXELIO)<br />
In ehrenamtlicher Weise helfen sie<br />
den nominierten Unternehmen, den<br />
Einstieg in das Netzwerk der Wettbewerbsteilnehmer<br />
zu finden. Insbesondere<br />
nach der Nominierung (bis<br />
spätestens 31. Januar) müssen nun<br />
die Wettbewerbsdokumentationen<br />
bis zum 15. April für den Wettbewerb<br />
<strong>2010</strong> eingereicht werden. In Workshops,<br />
die im März und April von<br />
den Servicestellen organisiert und<br />
vielfach auch von den Botschaf tern<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung unterstützt<br />
werden, erhalten die Nominierten<br />
der Regionen wichtige Informationen<br />
zum Wettbewerb und Gelegenheit zu<br />
Konsultationen. „Die Idee, Chancenthemen<br />
für den Mittelstand anzubieten<br />
und sie als Plattform für praktizierte<br />
Netzwerke zu nutzen, hat sich<br />
bewährt“, konstatiert Matthias Freiling,<br />
Botschafter des Wettbewerbs.<br />
Auch die Übergabe der Urkunden für<br />
die Teilnehmer am Wettbewerb wird<br />
zum großen Teil von den Servicestellen<br />
organisiert.<br />
…in allen Phasen<br />
Das sind nur einige Meilensteine in<br />
der Tätigkeit der Servicestellen. Sie<br />
sind vor allem Ansprechpartner in<br />
allen Phasen des Wettbewerbs, sprechen<br />
auch selbst Nominierungen aus<br />
und sind natürlich gern firmenbegleitend<br />
dabei, wenn im September und<br />
Oktober die Gala-Abende zur Preisverleihung<br />
in Magdeburg, Würzburg,<br />
Düsseldorf und Berlin stattfinden.<br />
Kontakte für Kontakte<br />
Die Servicestellen der Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung sind eine wesentliche Stütze<br />
des Wettbewerbs und begleiten<br />
die nominierten Unternehmen für<br />
die gesamte Zeit des Wettbewerbs,<br />
um ihn zu befördern, die Stärke des<br />
unternehmerischen Mittelstandes ins<br />
rechte Licht zu rücken, das Unternehmertum<br />
nach außen zu popularisieren<br />
und selbst Kontakte für Kontakte<br />
zu knüpfen.<br />
Das tun sie vor allem durch die<br />
Zusammenarbeit mit Nominierenden,<br />
Wirtschaftsförderern und Politikern,<br />
damit auch auf dieser Ebene die Stärke<br />
des Mittelstandes in jeder Region<br />
sichtbar gemacht werden kann. Wenn<br />
Sie mehr über die Servicestellen der<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung wissen wollen<br />
oder in Ihrer Region einen Ansprechpartner<br />
suchen, besuchen Sie doch<br />
einmal unsere Homepage:<br />
www.mittelstandspreis.com/<br />
Stiftung/Servicestellen. ■<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
.<br />
Hauptsponsor<br />
Kartenbestellung für Gala und Ball<br />
Großer Preis des Mittelstandes <strong>2010</strong><br />
16. Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />
über Fax: 0341 24061-66, Online-Shop – www.pt-magazin.de/shop/ballkarten/ –<br />
oder Bestellcoupon einsenden an:<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung | Bundesgeschäftsstelle | Melscher Str. 1 | 04299 Leipzig<br />
Bitte senden Sie mir für folgende Veranstaltungen Karten zu:<br />
■ 11. September <strong>2010</strong>, MARITIM Hotel Magdeburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen,<br />
Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. o391 5949-886<br />
Anzahl:<br />
■ 18. September <strong>2010</strong>, MARITIM Hotel Würzburg<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Bayern,<br />
Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3053-819<br />
Anzahl:<br />
■ 09. Oktober <strong>2010</strong>, MARITIM Hotel Düsseldorf<br />
Preisverleihung für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/<br />
Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. <strong>02</strong>11 5209-0<br />
Anzahl:<br />
■ 30. Oktober <strong>2010</strong>, MARITIM Hotel Berlin<br />
(nicht im MARITIM proArte Hotel Berlin)<br />
Bundesball – Verleihung der Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />
Euro 150,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />
*Zimmerreservierung unter: Tel. 030 2033-4410<br />
Anzahl:<br />
Name, Vorname<br />
Firma<br />
Anschrift<br />
Telefon-Nr.<br />
Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Überweisung an:<br />
Raiffeisen Landesbank Oberösterreich ZNdl Süddeutschland<br />
BLZ 740 20 100 • Konto-Nr. 830 4313<br />
(Kennwort: Großer Preis des Mittelstandes)<br />
Die Karten werden ab 1. Juli und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt. Bei Stornierung ab vier<br />
Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%. Bei sonstigen Stornierungen berechnen wir<br />
eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung bei Stornierungen. Rechnungslegung erfolgt durch<br />
die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />
* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels<br />
bis spätestens vier Wochen vor Veranstaltung.<br />
(Kennwort: Großer Preis des Mittelstandes)<br />
Datum<br />
Unterschrift
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
36<br />
Fahrplan zum „Großen Preis des Mittelstandes“<br />
■ November:<br />
Nominierungsaufforderung<br />
durch die<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
■ bis 31. Januar:<br />
Einreichung der Vorschläge<br />
im Onlineportal,<br />
www.kompetenznetzmittelstand.de<br />
■ bis Ende Februar:<br />
Benachrichtigung der<br />
nominierten Unternehmen<br />
durch die<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
■ bis Ende März:<br />
auszugsweise Veröffentlichung<br />
nominierter<br />
Unternehmen; regionale<br />
Workshops<br />
■ bis 15. April:<br />
Übermittlung wettbewerbsrelevanter<br />
Daten<br />
durch die nominierten Unternehmen<br />
an die Oskar-<br />
Patzelt-Stiftung via<br />
www.kompetenznetzmittelstand.de<br />
■ bis Mitte Mai:<br />
Vorauswertung der Daten<br />
durch die Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung hinsichtlich<br />
Erfüllung der Wettbewerbskriterien<br />
■ bis Ende Juni:<br />
Bei Erfüllung der Kriterien<br />
erhalten die nominierten<br />
Unternehmen eine Urkunde<br />
über die Erreichung der<br />
2. Stufe (Juryliste)<br />
■ bis Ende Juli:<br />
Auswahl der Preisträger<br />
und Finalisten durch<br />
12 Landes- und eine<br />
Abschlussjury<br />
■ Die Entscheidungen der<br />
Jurys bleiben bis zu den<br />
Auszeichnungsveranstaltungen<br />
geheim – kein<br />
Unternehmen wird vor der<br />
Preisverleihung informiert<br />
■ September/Oktober:<br />
Ehrung der Preisträger<br />
und Finalisten durch die<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
auf mehreren regionalen<br />
Auszeichnungsveranstaltungen<br />
■ Verleihung der bundesweiten<br />
Sonderpreise und<br />
Ehrenplaketten der Oskar-<br />
Patzelt-Stiftung auf dem<br />
Bundesball in Berlin<br />
■ An den Auszeichnungsveranstaltungen<br />
können alle<br />
Unternehmen teilnehmen<br />
■ Preisträger und Finalisten<br />
werden im P.T. Magazin<br />
und im Internet veröffentlicht<br />
Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4<br />
Jedes Jahr im November<br />
fordert die Oskar-Patzelt-<br />
Stiftung zahlreiche Kommunen,<br />
Kammern, Verbände und<br />
Institutionen auf, erfolgreiche<br />
Unterneh men für den „Großen<br />
Preis des Mittelstandes“<br />
zu nominieren.<br />
Das dürfen aber auch Privatpersonen<br />
und Unternehmen,<br />
lediglich Selbstnominierungen<br />
sind ausgeschlossen.<br />
Stichtag ist der 31. Januar.<br />
Im Februar werden die nominierten<br />
Unternehmen von<br />
der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
schriftlich benachrichtigt<br />
und zur Einreichung<br />
wettbewerbsre levanter<br />
Unterlagen aufgefordert.<br />
Nominierte Unternehmen<br />
werden auszugsweise veröffentlicht.<br />
Im Internetportal<br />
www.kompetenznetzmittelstand.de<br />
kann jedes<br />
nominierte Unternehmen<br />
detaillierte, wettbewerbsrelevante<br />
Informationen<br />
bereitstellen, die für eine<br />
Jury-Entscheidung gebraucht<br />
werden. Stichtag ist der<br />
15. April.<br />
Zusätzliches Material (Dokumente,<br />
Videos etc.) kann<br />
bis Ende April eingereicht<br />
werden. Danach erfolgt eine<br />
Vorauswertung der Daten<br />
hinsichtlich der 5 Preiskriterien.<br />
Sind diese erfüllt,<br />
verbleibt das Unternehmen<br />
im Wettbewerb und erhält<br />
eine Urkunde.<br />
Alle übrigen Unternehmen<br />
werden nicht gesondert<br />
informiert.<br />
Aus den Teilnehmern der im<br />
Wettbewerb verbliebenen<br />
Unternehmen wählen die<br />
regional aufgestellten Jurys<br />
die Preisträger und Finalisten<br />
aus. 12 Landes- und eine<br />
Abschlussjury entscheiden<br />
dabei auf der Grundlage<br />
der eingesandten Unterlagen.<br />
Entscheidend sind die<br />
grundsätzliche Erfüllung und<br />
das qualitative Niveau der 5<br />
Bewertungskriterien.<br />
Die Regionaljurys entscheiden<br />
über die Kandidaten<br />
ihrer Wett bewerbsregion,<br />
die Abschlussjury über die<br />
Vergabe der Sonderpreise<br />
und Ehrenplaketten. Die<br />
Jury-Sitzungen finden i. d. R.<br />
zwischen Ende Mai und<br />
Ende Juli statt. Die Jury-Entscheidungen<br />
bleiben bis zur<br />
Preisverleihung geheim.<br />
Die Preisverleihungen finden<br />
im September und Oktober<br />
auf mehreren regionalen<br />
und einer bundesweiten<br />
Auszeichnungsveranstaltung<br />
statt. Erst dann erfahren die<br />
Gewinner von ihrer Ehrung.<br />
Pro Region werden i.d.R.<br />
3 Preisträger und 5 Finalis ten<br />
ausgezeichnet.<br />
An die jeweiligen Gala-<br />
Abende schließen sich ein<br />
Büfett und ein Ball mit<br />
abwechslungsreicher Unterhaltung<br />
an. Preisträger<br />
und Finalisten werden im<br />
P.T. Magazin und im Internet<br />
veröffentlicht.<br />
Teilnehmen kann jeder, also<br />
auch, wer nicht zum Wettbewerb<br />
nominiert wurde.<br />
(Fotos: eventDiary, Archiv)<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
…und jetzt erst recht!<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
(Foto: Archiv)<br />
Wir haben es geschafft, ein ge fühltes<br />
halbes Jahr Winter liegt hinter uns.<br />
Und was für eines. Romanautoren<br />
benutzen bekanntlich das Wetter als<br />
Stilmittel, um Stimmungen anzudeuten.<br />
In diesem Fall war der harte<br />
Winter die Untermalung für eine<br />
harte Zeit. Er war bissig, lang und<br />
mitunter gefährlich. Doch die Menschen<br />
haben solche Widerstände<br />
immer gemeistert. Auch heute noch<br />
geht es ums Überleben, und dieselben<br />
Mechanismen greifen:<br />
Gerade, wenn es am schwersten<br />
wird, werden die Menschen zäh und<br />
kämpferisch. Jetzt erst recht! Diese<br />
kämpferische Haltung hat Shakespeare<br />
am unzweifelhaftesten ausgedrückt.<br />
Da kämpft ein Mensch um<br />
Sein oder Nichtsein:<br />
„Das ist hier die Frage:<br />
Ob’s edler im Gemüt, die Pfeil<br />
und Schleudern des wütenden<br />
Geschicks erdulden oder,<br />
sich waffnend gegen eine See<br />
von Plagen, durch Widerstand<br />
sie enden?“<br />
Und da ruft unser kämpferischer<br />
Menschenverstand gegen diesen<br />
armen, tragischen Helden Hamlet:<br />
„Jetzt erst recht!“<br />
Es soll und kann der feste Wille<br />
helfen, solch eine Entscheidung für<br />
die Zukunft und das Leben immer<br />
zu wiederholen, und nichts anderes<br />
führt zum Ziel. Dieser Wille zu wählen,<br />
es gegen Unbill und Schwierigkeiten<br />
aufzunehmen, das ist die<br />
Grundlage nicht nur zum Überleben,<br />
sondern ein realer Gewinn an Unabhängigkeit.<br />
Sie allein entscheiden,<br />
wohin Sie wollen, welches Ziel Sie<br />
sich setzen und wen Sie dorthin mitnehmen.<br />
Unser Motto „…und jetzt erst recht!“<br />
soll Sie ein wenig dabei unterstützen,<br />
Ihre Ziele fest im Blick zu<br />
haben, die See von Plagen gestärkt<br />
zu überstehen und Widerstände zu<br />
bezwingen.<br />
Ich wünsche Ihnen dabei immer<br />
den kämpferischen Mut zur Unabhängigkeit!<br />
Ihre Petra Tröger<br />
37
Gesellschaft<br />
Kant und der Klimaschutz<br />
Warum wir das „Ding an sich“ nicht schützen können<br />
38<br />
Mit seinem kritischen Ansatz zählt<br />
Immanuel Kant zu den wichtigsten<br />
Denkern der deutschen Aufklärung<br />
Seit die Physikerin Dr. Angela Merkel<br />
als Bundeskanzlerin auf dem<br />
G8-Gipfel der politisch mächtigsten<br />
Staatsmänner der Welt 2007 in Heiligendamm<br />
zur „Retterin von Kyoto“<br />
erklärt, gar zur „Klimagöttin“ erhoben<br />
wurde, wird sie nicht müde, die<br />
Rettung der Erde vor der globalen<br />
Klimakatastrophe zu verheißen. Der<br />
bloße Klimaschutz ist ihr längst zu<br />
wenig, auch der Stopp des Klimawandels<br />
kann ihren Ehrgeiz nicht mehr<br />
befriedigen. Die Bundeskanzlerin will<br />
mehr. Sie will nichts Geringeres als<br />
die „globale Klimagerechtigkeit“.<br />
Klimagöttin im Weltrettungswahn<br />
Diese Vision von totaler Klimagerechtigkeit<br />
gebar sie nach ihrem<br />
Besuch bei dem Klima-Übervater Al<br />
Gore. Dieser war mit dem Friedensnobelpreis<br />
ausgezeichnet worden<br />
mit dem Auftrag, die Klimagötter zu<br />
besänftigen und deren Klimakrieg<br />
gegen die Menschheit zu verhindern.<br />
Um ihrerseits den Friedensprozess<br />
zu beschleunigen, ist Angela Merkel<br />
Über den Autor<br />
(Foto: Wikimedia Commons/Public Domain)<br />
konkret geworden. Auf dem Katholikentag<br />
2008 in Osnabrück forderte<br />
sie in Anwesenheit der hohen Geistlichkeit,<br />
dass die CO2-Emissionen<br />
nicht nur drastisch reduziert, sondern<br />
strikt kontingentiert werden müssen<br />
auf einheitlich zwei Tonnen CO2 pro<br />
Kopf und Jahr. Diese Vision solle bis<br />
spätestens 2050 realisiert sein.<br />
Vor der Kirchengemeinde ließ die<br />
„Klimagöttin“ ihrem Gerechtigkeitsgefühl<br />
freien Lauf und protestierte,<br />
dass es nicht länger angehe und<br />
auch sozial ungerecht wäre, dass ein<br />
Kalifornier sich anmaße, pro Jahr<br />
20 Tonnen CO2 in die Luft zu blasen,<br />
wohingegen ein Afrikaner nur 0,2<br />
Tonnen emittiere. Dies sei eine zum<br />
Himmel schreiende, nicht länger hinnehmbare<br />
Ungerechtigkeit.<br />
Mit dem Faktor 10 ließe sich das Problem<br />
nach dem Gleichheitsgrundsatz<br />
einfach und gerecht lösen: 20 durch<br />
10 ergebe 2, und 0,2 mal 10 ergebe<br />
auch 2! Dieses Kompromissangebot<br />
für globale Klimagerechtigkeit wurde<br />
mit frenetischem Beifall beklatscht.<br />
Doch ist es nicht schon zu spät für<br />
diese planetare Rettungsaktion?<br />
Sybillinische Antworten der<br />
„Experten“<br />
Nach Schätzungen des ebenfalls mit<br />
dem Friedensnobelpreis gekrönten<br />
UN-Klimaexpertengremiums IPCC<br />
droht das Globalklima schon im<br />
Jahr 2<strong>02</strong>0 zu kollabieren. Ob dann<br />
noch der Wiederbelebungsversuch<br />
der Kanzlerin helfen könne? Doch<br />
dieser Kleinmut entmutigt nicht die<br />
Kanzlerin, ist ihr doch ein politisches<br />
Kunststück ohnegleichen gelungen:<br />
■ Wolfgang Thüne (geb. 1943) blickt auf eine 35-jährige meteorologische Berufserfahrung<br />
zurück. Wie kaum ein anderer kennt er die Heimtücken des Wetters.<br />
■ 1962-1967 Studium der Meteorologie, Geophysik, Mathematik, Physik und Geographie in<br />
Köln und Berlin; Abschluss: Diplom-Meteorologe<br />
■ 1967-1974 Wetteramt Frankfurt; Staatsexamen zum Wetterdienstassessor; tätig in der<br />
Analysen- und Vorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach/Main.<br />
■ 1971-1986 Moderation der Wetterberichte beim ZDF<br />
■ 1981-1986 Zweitstudium in Würzburg: Soziologie, Politische Wissenschaften und<br />
Geographie; Promotion zum Dr. phil.<br />
■ 1986-1990 Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rio de Janeiro<br />
■ Seit 1990 Referent für naturwissenschaftlich-technische Grundsatzfragen der<br />
Umweltpolitik; Autor von „Der Treibhaus-Schwindel“ und „Freispruch – für CO2!“<br />
(Quelle: Edition Steinherz/eigene Recherchen)<br />
Bei seinem Abschiedsbesuch konnte<br />
sie den weltweit größten Klimamuffel,<br />
den scheidenden US-Präsidenten<br />
George W. Bush, für ihre epochale<br />
Idee zumindest partiell erwärmen.<br />
Seit im Jahre 1986 die Warnung vor<br />
der Klimakatastrophe ausgerufen<br />
wurde, ist der Klimaschutz in aller<br />
Munde. Mit zwei milliardenschweren<br />
Klimapaketen zulasten der Bürger<br />
will die Bundesregierung die Klimagefahren<br />
abwenden und weltweit<br />
beispielhaft sein. Doch fragt man die<br />
„Klimaexperten“, wie die Klimagefahren<br />
konkret aussehen, dann hört<br />
man eine sybillinische Auskunft:<br />
Es wird sowohl heißer und kälter,<br />
trockener und nasser, es gebe mehr<br />
Orkane und Hurrikane – und keinen<br />
Schnee mehr in den Alpen. Doch<br />
Wetterkapriolen hat es schon immer<br />
gegeben und wird es zukünftig auch<br />
geben. Wenn sich die Klimakatastrophe<br />
in einer Zunahme von Wetterkatastrophen<br />
auswirkt, warum<br />
dann der teure Umweg Klimaschutz?<br />
Schützen wir doch gleich das Wetter!<br />
Die Stoffe unserer Erkenntnis<br />
Das stellt uns vor die Fragen: Was<br />
ist Wetter, was ist Klima und was<br />
unterscheidet beide? Dies ist eine<br />
erkenntnistheoretische Frage, die am<br />
besten Immanuel Kant, der Vater<br />
des Kritizismus, beantworten kann.<br />
Der Königsberger Kant hatte sich in<br />
jungen Jahren mit den Problemen<br />
der Physik befasst. 1755 erwarb er<br />
den Doktorgrad mit der Abhandlung<br />
„Über das Feuer“.<br />
Im gleichen Jahr erschien „Die allgemeine<br />
Naturgeschichte und Theorie<br />
des Himmels“. Ab 1760 widmete<br />
sich Kant zunehmend Fragen der<br />
Erkenntnis. Er setzte sich mit den<br />
Lehren des Rationalismus und Empirismus<br />
auseinander und begründete<br />
1781 mit der „Kritik der reinen<br />
Vernunft“ eine neue philosophische<br />
Richtung: den Kritizismus.<br />
Erkennen heißt nach Kant, eine Vorstellung<br />
mit ihrem Gegenstande zur<br />
Übereinstimmung bringen. Anders<br />
ausgedrückt: Durch unsere Sinnlich-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Gesellschaft<br />
keit wird uns der Rohstoff der Erkenntnis<br />
in Form von Anschauungen<br />
gegeben. Unsere Sinnlichkeit wie unsere<br />
Anschauung sind gebunden an<br />
den Raum und die Zeit. Die sinnlich<br />
erfahrbaren Dinge in Raum und Zeit<br />
sind die Stoffe unserer Erkenntnis.<br />
Klima ist kein Naturvorgang<br />
Alles Leben spielt sich im Raum wie<br />
in der Zeit ab. Auch das Wetter spielt<br />
sich in Raum und Zeit ab und ist daher<br />
erfahrbar. Es begleitet uns von<br />
der Wiege bis zur Bahre. Eines hat<br />
der Mensch in seinem Werdegang<br />
gelernt: sich überall dem Wetter anzupassen<br />
und die ganze Erde zu besiedeln.<br />
Alle theoretisch erdachten<br />
Abstraktionen dagegen spielen sich<br />
außerhalb von Raum und Zeit ab<br />
und entziehen sich unserer Erkenntnis.<br />
Sie sind nicht erfahrbar.<br />
Solch eine mathematische Abstraktion<br />
ist das „Klima“, das statistisch<br />
von Wetterbeobachtungen abgeleitet<br />
wird. Das Klima ist im Gegensatz<br />
zum Wetter kein Naturvorgang, es<br />
hat keine eigene Realität und daher<br />
können von ihm niemals Gefahren<br />
ausgehen. Folglich kann sich der<br />
Mensch unmöglich am Klima versündigen,<br />
kann er zum bösen „Klimakiller“<br />
werden. Friedrich Engels,<br />
Freund und Förderer von Karl Marx,<br />
hat diesen Sachverhalt sehr klar im<br />
Jahr 1878 in seiner „Dialektik der<br />
Natur“ an folgendem Beispiel veranschaulicht.<br />
Engels stellte fest, dass<br />
der Mensch die Angewohnheit und<br />
Eigenschaft habe, sich von sinnlichen<br />
Dingen Abstraktionen zu machen,<br />
um dann diesen Abstraktionen wieder<br />
sinnliche Gestalt zu geben.<br />
Der Mensch fasst Äpfel, Birnen,<br />
Kirschen, Pflaumen etc. zu der Abstraktion<br />
„Obst“ zusammen. Nach<br />
ärztlichem Rat solle er seiner Gesundheit<br />
zuliebe viel Obst essen,<br />
doch gerade dies sei unmöglich.<br />
Obst ist kein sinnliches Ding wie ein<br />
Apfel. Es ist ein „Ding an sich“, ein<br />
Sammelbegriff, und kann folglich<br />
auch nicht gegessen werden. Und<br />
dennoch glauben wir felsenfest,<br />
täglich Obst zu essen und gesund zu<br />
leben.<br />
Weil sich „Klima an sich“ unserer Erkenntnis entzieht, ist die Klimaschutzpolitik<br />
ein ideales ideologisches Schlachtfeld, auf dem „viel Lärm um Nichts“ gemacht<br />
wird und sich alle als Retter der Menschheit feiern und fühlen können.<br />
Aussichtsloser Kampf gegen<br />
Windmühlen<br />
Engels wusste wie Kant, deutlich zu<br />
unterscheiden zwischen dem „Ding“<br />
und dem „Ding an sich“. Danach ist<br />
das Wetter das wirkliche und stets<br />
veränderliche „Ding“ und das Klima<br />
das abstrakte „Ding an sich“. Das<br />
Klima ist ein Sammelbegriff für alles<br />
Wetter, es ist ein theoretisch erdachtes<br />
und berechnetes Konstrukt, eine<br />
Fiktion. Als solche entzieht es sich<br />
unserer direkten Erkenntnis. Das<br />
Klima beschreibt ein nicht existentes<br />
Durchschnittswetter.<br />
Es ist ebenso unwirklich wie der<br />
Durchschnittsmensch. Alle Klimaschutzbemühungen<br />
scheitern<br />
grundsätzlich daran, dass man eine<br />
Abstraktion weder in guter noch<br />
in böser Absicht beeinflussen oder<br />
verändern kann. Nach allen Regeln<br />
der Logik ist daher das ehrgeizige<br />
Vorhaben der Kanzlerin, globale „Klimagerechtigkeit“<br />
zu schaffen, eine<br />
wirklichkeitsferne und nie realisierbare<br />
Utopie. Solange das Wetter auf<br />
Erden macht, was es will und uns<br />
nicht untertan ist, solange sind alle<br />
Klimaschutzbemühungen nur Schall<br />
und Rauch, nichts als leere politische<br />
Versprechen, ein aussichtsloser<br />
Kampf gegen Windmühlen.<br />
Globaltemperatur ist abstrakte<br />
Fiktion<br />
Kurz gesagt: Alle unsere Erfahrung<br />
setzt sich nur aus tatsächlichen Erscheinungen<br />
zusammen. Eine Erfahrung<br />
ist praktisch nur möglich, wenn<br />
ihr eine wahrnehmbare Realität<br />
entspricht. Wenn keine Realität wie<br />
bei der Rechengröße Klima wahrgenommen<br />
wird, dann haben wir<br />
eben keine Erscheinung. Eine wahrnehmbare<br />
Realität in seinen vielfältigsten<br />
und täglich wechselnden<br />
Erscheinungsformen ist das Wetter.<br />
Die Lufttemperatur wie der Wind<br />
Alle Klimaschutzbemühungen scheitern grundsätzlich daran,<br />
dass man eine Abstraktion nicht beeinflussen kann. Nach allen<br />
Regeln der Logik ist daher das Vorhaben der Kanzlerin, globale<br />
„Klimagerechtigkeit“ zu schaffen, eine nie realisierbare Utopie.<br />
(Foto: © Rainer Sturm/PIXELIO)<br />
sind wahrnehmbare Erscheinungen.<br />
Nicht wahrnehmbar sind errechnete<br />
Größen wie die Jahresmitteltemperatur<br />
oder die mittlere Windgeschwindigkeit!<br />
Erst recht nicht wahrnehmbar<br />
sind globale Mittelwerte.<br />
Die Globaltemperatur von 15 Grad ist<br />
eine abstrakte Fiktion, von keinerlei<br />
Nutzen, weder für einen Eskimo<br />
noch für einen Pygmäen. Klimawerte<br />
sind nicht wahrnehmbar, folglich<br />
keine dingliche Erscheinung in der<br />
Natur. Durch reines, anschauungsloses,<br />
abstraktes Denken kann keinerlei<br />
Erkenntnis erzielt werden. Bloße<br />
Gedankendinge sind nach Kant<br />
niemals Gegenstand der Erkenntnis.<br />
39<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
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Vertrauen durch Kompetenz<br />
Wetterkapriolen gab es schon immer und wird es auch in Zukunft geben.<br />
Wir erkennen nur Erscheinungen,<br />
sinnliche Dinge. Über „Dinge an sich“<br />
können wir nichts aussagen.<br />
Platz für Glauben<br />
Kant hat dem Wissen und den<br />
Wissenschaften klare Grenzen<br />
gesetzt, um für den Glauben Platz<br />
zu schaffen. Metaphysik als Wissenschaft<br />
vom Übersinnlichen ist<br />
unmöglich. Dies gilt ebenso für die<br />
Klimaphysik! Weil sich „Klima an<br />
sich“ unserer Erkenntnis entzieht,<br />
ist die Klimaschutzpolitik ein ideales<br />
ideologisches Schlachtfeld, auf dem<br />
„viel Lärm um Nichts“ gemacht wird<br />
und sich alle als Sieger und Retter<br />
der Menschheit feiern und fühlen<br />
können. Doch was wir auch anstellen<br />
mögen, das Wetter kümmert<br />
sich nicht darum und macht wie<br />
seit Urzeiten das, was es will. Die<br />
sicherste, aber nichts aussagende<br />
Wettervorhersage lautet: Alles, was in<br />
der Vergangenheit möglich war, wird<br />
auch in Zukunft möglich sein. Dafür<br />
braucht man keine Klima-Astrologen.<br />
Florierendes Geschäft mit dem<br />
Weltuntergang<br />
Das alles weiß natürlich auch Klima-<br />
Übervater Al Gore, der kurz vor dem<br />
15. UN-Klimagipfel in Kopenhagen<br />
sein neuestes Buch präsentierte. Es<br />
trägt den ebenso Mut machenden<br />
wie verheißungsvollen Titel „Wir<br />
haben die Wahl“. Darin verkündet<br />
er mit stolzer Brust: „Wir besitzen<br />
alle Werkzeuge, um die Klimakrise<br />
zu lösen“. Schade nur, dass er sich<br />
über die Werkzeuge ausschweigt, die<br />
wir angeblich besitzen. Solche Sätze<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
machen uns nicht schlauer, erhöhen<br />
aber die Abhängigkeit zu dem Allwissenden.<br />
Eines aber verrät er uns:<br />
„Die Klimakrise hat sich aber als<br />
eine abstrakte Bedrohung verkleidet.<br />
Die Zeit zwischen ihrem Entstehen<br />
und ihrer vollen Sichtbarkeit ist sehr<br />
lang.“<br />
Al Gore hat Immanuel Kant gelesen!<br />
Er weiß, dass das Klima ein<br />
abstraktes Gespenst ist, doch als<br />
solches braucht es sich nicht zu<br />
verkleiden und stellt auch keine<br />
Bedrohung dar. Ein nackter Pygmäe<br />
wäre wirklich in seiner Existenz<br />
bedroht, würde in seinem Urwald<br />
eine Jahresmitteltemperatur von nur<br />
15 Grad herrschen. Und clever ist Al<br />
Gore auch: Damit sein florierendes<br />
Geschäft mit Weltuntergangs- und<br />
Klimaängsten auch keinen Schaden<br />
nimmt, baut er bis zum Sichtbarwerden<br />
des Klima-Gespenstes eine nicht<br />
definierte, aber „sehr lange“ Zeit ein,<br />
die Jahre, aber auch Jahrtausende<br />
betragen kann. Die Zeit liegt mit Sicherheit<br />
jenseits seiner maximalen<br />
Lebenserwartung.<br />
Das Theater von Kopenhagen<br />
Selbst das Wenige, was auf dem<br />
Kopenhagener Klimagipfel beschlossen<br />
wurde, hat einen politischen<br />
Placebo-Effekt. Es hilft zwar nicht,<br />
wirkt aber irgendwie bei denen, die<br />
daran glauben. Wenn Kopenhagen<br />
nicht zur Ressourcenverschwendung<br />
beigetragen und exorbitant viel Geld<br />
gekostet hätte, dann hätte man diesem<br />
Theaterstück belustigt zusehen<br />
können. Der winzige Mensch probt<br />
den Aufstand gegen die Wettergöt-
Gesellschaft<br />
(Foto: © knipseline/PIXELIO)<br />
ter und will diese über das Klima in<br />
die Schranken weisen. Das ist ein<br />
Stoff, aus dem Satiren geschmiedet<br />
werden. Doch das ganze Spektakel<br />
hat einen ernsten Hintergrund: Es<br />
kostet Summen, ja Unsummen, die<br />
letzten Endes nichts, aber auch rein<br />
gar nichts am Wetter und seiner gewohnten<br />
Veränderlichkeit wie Unbeständigkeit<br />
ändern werden. Alle, die<br />
heute noch dieses Spiel mitspielen<br />
und sich auf der Gewinnerseite wähnen,<br />
werden wie beim Platzen der<br />
Immobilienkrise und dem Sichtbarwerden<br />
der Finanzkrise eines Tages<br />
erkennen, dass sie nach Abbrennen<br />
eines kurzen Strohfeuers alles verloren<br />
haben werden.<br />
CO2-frei heißt tot<br />
Ein industriefreies, dekarbonisiertes,<br />
ja „CO2-freies Deutschland“, wie es<br />
dem neuen von der Bundeskanzlerin<br />
ernannten Präsidenten des Umweltbundesamtes<br />
Jochen Flasbarth<br />
bis 2050 vorschwebt, wird ein totes<br />
Deutschland sein: ohne Mensch,<br />
ohne Tier, ohne Pflanze. Die Pflanzen<br />
werden als erste sterben müssen,<br />
denn sie sind zum Wachsen auf die<br />
Existenz von Kohlendioxid in der Luft<br />
angewiesen.<br />
Es ist ihr unverzichtbares Nahrungsmittel,<br />
soll die Photosynthese funktionieren.<br />
Bekanntlich sind die<br />
grünen Pflanzen die Primärproduzenten,<br />
von denen alles andere Leben<br />
abhängt. Sie liefern die Nahrung<br />
und mit ihr den Sauerstoff, um mit<br />
ihm im Körper die Nahrung zu verbrennen<br />
und die darin gespeicherte<br />
Sonnenenergie als Lebensenergie<br />
zu nutzen. Bei der reinen Nahrungsverbrennung<br />
wird pro Kopf und Tag<br />
etwa ein Kilogramm CO2 in die Luft<br />
emittiert. Das wird aber Schritt für<br />
Schritt untersagt werden, denn dem<br />
Ziel „CO2-freies Deutschland“ ist nie<br />
widersprochen worden, muss also<br />
als Richtlinie der CDU/CSU-FDP-<br />
Bundesregierung angesehen werden.<br />
Wird diese Politik Wirklichkeit, dann<br />
ist zwar die Welt um ein tüchtiges<br />
Volk ärmer, aber nach diesem Klima-<br />
Opfer kann sie wieder zur Tagesordnung<br />
zurückkehren.<br />
Wage zu denken!<br />
Auch die Strahlströme werden wie<br />
gewohnt über Deutschland hinweg<br />
ziehen und mit ihr abwechselnd<br />
Tief- und Hochdruckgebiete, die mal<br />
stärker, mal schwächer; mal schneller,<br />
mal langsamer sind oder auch<br />
längere Zeit hier verweilen. Sonne,<br />
Wolken, Regen, Hitze, Dürre, Kälte,<br />
Schnee, Wolkenbrüche: Alles wird es<br />
weiterhin geben, nur uns nicht!<br />
Wir stehen vor dem Scheideweg:<br />
Wollen wir weiterhin sinnlos das<br />
Klima schützen, oder aber sinnvoll<br />
an die Bewältigung der Herausforderungen<br />
gehen, die das Leben stellt<br />
und die alle Generationen vor uns<br />
gemeistert haben. Was uns daran<br />
hindert, sind die vielen Ideologien,<br />
die uns am klaren Denken hindern<br />
und den Verstand lähmen. Auch<br />
da kann Kant helfen: Sapere aude!<br />
Wage, deinen eigenen Verstand zu<br />
benutzen, um dich aus der selbstverschuldeten<br />
Unmündigkeit zu<br />
befreien. ■<br />
Dr. Wolfgang Thüne<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Gesellschaft<br />
Ohne Sinn und Verstand<br />
42 Warum durch die Verbannung der Glühlampe nichts eingespart werden kann<br />
(Foto: www.optischetechnologien.de)<br />
Jetzt rechnen sie wieder, Politiker,<br />
Umweltschützer und all diejenigen,<br />
die glauben, sie würden etwas<br />
vom Energiesparen, Umweltschutz<br />
und CO2-Ausstoß verstehen. Insbesondere<br />
multiplizieren sie gerne.<br />
Verbannte Glühbirnen, Ausschalten<br />
des Stand-by-Modus, Erneuerung<br />
des Kühlschranks, Abschalten der<br />
Warmwasser-Zirkulation usw. sind<br />
das erstrebenswerte Ziel. Und wenn<br />
man dem allen brav Glauben schenkt<br />
und den an Diktatur grenzenden<br />
Aufforderungen der CO2-Gläubigen<br />
folgt, dann spart man im Haushalt<br />
`zig hundert Euro, in einer Stadt Millionen<br />
und im Bundesgebiet Milliarden<br />
an der Stromrechnung.<br />
Kosten entstehen woanders<br />
Soweit richtig. Aber eben nur<br />
so weit. Wer die Edison-Birne<br />
abschafft und diese neben seinem<br />
Kühlschrank und Fernsehgerät im<br />
Stand-by-Modus nicht gerade im<br />
Freien aufgestellt hat, sondern in<br />
seiner nach heutigem Standard<br />
gedämmten Wohnung betreibt, der<br />
erzeugt sich mit dieser Art des Energie-Bewusstseins<br />
nur eines: eine<br />
höhere Heizkostenrechnung.<br />
Klammheimlich, wenn der Normalbürger<br />
all die gut gemeinten Ratschläge<br />
befolgt, merkt der moderne<br />
Heizungsregler nämlich genau, wie<br />
viel ehemals zugeführte Raumenergie<br />
aus entfernten Glühlampen,<br />
Kühlschränken und nicht mehr im<br />
Stand-by-Modus betriebenen Fernsehgeräten<br />
dem Wohnraum weggenommen<br />
worden ist und reagiert so,<br />
wie er reagieren muss:<br />
Er entnimmt dem Heizungssystem<br />
auf die Kilowattstunde genau den<br />
Betrag zusätzlich an Wärme, der ihm<br />
durch Übereifer entzogen worden<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Gesellschaft<br />
ist, wenn man mal von den wenigen<br />
Wochen in unseren Breiten absieht,<br />
in denen nicht geheizt werden muss.<br />
Das Ergebnis ist nur, dass Kosten und<br />
CO2 jetzt an anderer Stelle entstehen,<br />
nicht mehr im Elektrizitätswerk, sondern<br />
beim Hausbrand.<br />
Hochbezahlt und kenntnisfrei<br />
Hier kann man bestenfalls nur noch<br />
fragen, welches Energiesystem effizienter<br />
wirkt, und schon gelangt<br />
man zum Marginalen. All die schön<br />
aufgebauten, durch Multiplikation<br />
hochgerechneten Zahlen brechen bei<br />
richtiger physikalischer und energetischer<br />
Betrachtung wie ein Kartenhaus<br />
zusammen. Nicht die von<br />
Glühbirnen erzeugte Verlustwärme<br />
verpufft, sondern die Erwartung der<br />
selbsternannten Energie-Experten.<br />
Das Schlimmste an dem Ganzen: Die<br />
im Raume stehenden Verordnungen<br />
und Gesetze mit dem anschließ enden<br />
Garaus der Edison-Birne werden<br />
von hochbezahlten EU-Politikern<br />
und sog. Experten geschaffen. Sie<br />
verstehen offenbar nichts, aber auch<br />
gar nichts von Energie und Energiemanagement.<br />
Sie können eben wohl<br />
nur multiplizieren – und das tun sie<br />
so lange, bis das Ergebnis schwindelerregend<br />
hoch ist.<br />
Unqualifiziertes Getöse<br />
Was lehrt uns das? Stellen Sie Ihren<br />
Kühlschrank und Ihre Glühlampen<br />
nie ins Freie, dann können Sie das<br />
unqualifizierte Getöse der selbsternannten<br />
Experten mit ruhigem<br />
Gewissen an sich vorbeiziehen<br />
lassen. In einer Gesellschaft, in der<br />
leichtfertig und physikalisch falsch<br />
Geschwindigkeit in Stundenkilometern<br />
angegeben wird, sollte man sich<br />
die besagten Experten sehr genau<br />
ansehen, ob sie mit den Größen<br />
Spannung, Strom, Leistung, Energie<br />
und Wirkungsgrad umgehen können.<br />
Nicht der schlechte Wirkungsgrad<br />
der herkömmlichen Lampen<br />
bezüglich der Lichtausbeute ist die<br />
Katastrophe, sondern die daraus<br />
gezogenen falschen Schlüsse und<br />
gesetzlichen Steuermaßnahmen. Der<br />
aufmerksame Leser wird merken, ich<br />
würde die gute alte Glühlampe gerne<br />
behalten.<br />
Energiesparlampen geben naturgemäß<br />
ein „kaltes“ Licht, was sich auch<br />
nicht ändern wird, weil die dahinter<br />
wirkenden physikalischen Vorgänge<br />
sich weder mit der Zeit noch mit<br />
Geld verändern werden. Wir sollten<br />
der Gesellschaft nicht noch mehr<br />
Wärme entziehen, ohne tatsächlich<br />
einen anderen nennenswerten Vorteil<br />
zu erreichen. ■<br />
Prof. Dr.-Ing. Peter Puschner<br />
43
Wirtschaft<br />
Die Horror-Reform<br />
Deutschlands Gesundheitssystem ist besser als sein Ruf – aber nicht gut genug<br />
44<br />
George Clooney verkörpert in Hollywood das Image des problematischen amerikanischen<br />
Gesundheitssystems. Dort funktioniert die finanzielle Absicherung über privatwirtschaftliche<br />
Versicherungsunternehmen. Deutschland schaut sich einiges ab.<br />
Kritiker bemängeln am Gesundheitssystem<br />
in den USA vor allem,<br />
dass das Land über die modernsten<br />
Einrichtungen verfügt und Ärzteund<br />
Forschungsteams weltweit an<br />
der Spitze sind. Die Bürger haben<br />
davon aber nichts, trotz der enormen<br />
Ausgaben. Barack Obamas Ziel, Millionen<br />
US-Bürgern eine Kranksenversicherung<br />
zu bringen, ist umstritten.<br />
Die Gesundheitssysteme in Deutschland,<br />
Belgien und den Niederlanden<br />
werden überwiegend aus Sozialversicherungsbeiträgen<br />
finanziert. In den<br />
meisten anderen nord- und westeuropäischen<br />
Staaten hingegen werden<br />
die Kosten des Gesundheitswesens<br />
mit Steuermitteln bezahlt. Deutschland<br />
besitzt eines der besten Gesundheitssysteme.<br />
Es ist die Nr. 6 in Europa<br />
(Quelle: EHCI), Niederlande ist die<br />
Nr.1. Dort hat das Wort „Gesundheitsreform“<br />
einen guten Klang.<br />
A, B oder C<br />
Was der mündige Bürger wissen muss<br />
So könnte sich der Gesundheitsfonds künftig finanzieren<br />
Arbeitnehmer<br />
Einkommensunabhängige<br />
Kopfpauschale<br />
(ca. 125 EUR pro Erwachsenen)<br />
Steuerzahler<br />
Gesundheitsfonds<br />
Wer krank ist, ist überall arm dran.<br />
Aber nur wer wirklich reich ist, kann<br />
sich in Ruhe auf seine Genesung<br />
konzentrieren, ganz ohne Gesundheitsreform-Palaver.<br />
Die private<br />
Versicherung in Deutschland scheint<br />
auch nicht mehr das zu sein, was sie<br />
mal war. Trotz der jungen Vielverdiener,<br />
vielleicht noch mit Rabatt (der<br />
Alle Steuerzahler<br />
zahlen indirekt<br />
über den Bundeszuschuss<br />
Krankenkassen<br />
7,0 Prozent<br />
des Bruttolohns<br />
Zahlt Pauschale für jeden Versicherten<br />
plus Sonderzuweisungen<br />
Arbeitgeber<br />
(Grafik: P.T./Fotos: © Andreas Morlok, Harry Hautumm, Michael Ottersbach,<br />
Stephanie Hofschlaeger, Willi Schewski/PIXELIO) (Foto: Wikipedia/CC/Nicolas Genin)<br />
FDP-Mitgliedschaft wegen) spricht<br />
sich herum, dass es nicht immer ein<br />
Glück sein muss, privat versichert<br />
zu sein. Von den 8,6 Millionen privat<br />
Versicherten möchten einige vergeblich<br />
wieder zurück in die Gesetzliche,<br />
weil die Einnahmen schwanden,<br />
oder sie müssen sich gegen die Kasse<br />
zum Recht durchklagen, sozusagen<br />
nebenberuflich neben der Krankheit.<br />
18 mal!<br />
Krankenkassen verlangen da ganz<br />
offen von ihren 70 Millionen Versicherten<br />
den mündigen Patienten,<br />
der sich geradezu professionell, während<br />
er sich vor Schmerzen krümmt,<br />
finanzbewusst die Kostenabrechnung<br />
zeigen lassen sollte und überlegen<br />
muss, ob die IGeL-Angebote ihm<br />
nützlich wären. Zwar geht er durchschnittlich<br />
18 mal im Jahr zum Arzt,<br />
berichtete die Krankenkasse Barmer<br />
GEK, da hinderte die Praxisgebühr<br />
bisher nicht. Die Japaner kommen<br />
mit 13,6 Arztkontakten im Jahr in die<br />
Nähe der Deutschen.<br />
Erst soll sich der Versicherte um<br />
seine Gesundheit kümmern, und<br />
dann werden ihm die Arztbesuche<br />
vorgeworfen? Es gibt keine genauen<br />
Analysen, wer warum zum Arzt<br />
geht. Nur Hypochonder oder leicht<br />
Verschnupfte? Offensichtlich sei,<br />
dass die durchschnittlichen rund<br />
sieben Minuten Arztbesuch eher<br />
zum Ausdrucken der Überweisungsscheine<br />
genutzt werden als zu einer<br />
gründlichen Behandlung, vermutete<br />
Staatsminister Markus Söder bei<br />
Maybrit Illner im ZDF. Jetzt zahlen<br />
alle zumindest die staatlich verordneten<br />
Prozente plus Zusatzbeitrag.<br />
Viele Pleitekassen<br />
Die gesetzlichen Krankenkassen<br />
schrumpfen. Waren es 1970 noch fast<br />
2 000, sind es heute 200. Tatsächlich<br />
seien die finanziellen Unterschiede<br />
zwischen den Versicherungen viel<br />
größer als die Kassenfunktionäre<br />
zugeben mögen, fasst der SPIEGEL<br />
zusammen. Die Fusionen laufen.<br />
Die FTD-Gesundheitswirtschafts-<br />
Konferenz am 12. April beschäftigt<br />
sich auch mit der Frage: Krankenkas-<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
(Foto: © gp/PIXELIO)<br />
Deutschland hat vermutlich das Gesundheitssystem mit den wenigsten Beschränkungen<br />
und der größten Verbraucherorientierung in Europa, das den Patienten<br />
ermöglicht, nahezu jede Art der Behandlung zu verlangen, wenn sie es wünschen.<br />
sen: Wer gewinnt den Wettbewerb?<br />
Die gesetzlichen Krankenkassen<br />
beklagen den Finanznotstand aufgrund<br />
der Demografie, des geringen<br />
Lohnzuwachses der Arzneimittelpreise<br />
und der Arzt- und Krankenhauskosten.<br />
Sie lieben das Solidarprinzip und<br />
bräuchten keine PKV, denn die Einnahmen<br />
der Gutverdiener können<br />
den Geldmangel ausgleichen. Für die<br />
Ärzte sind sie ein rotes Tuch, denn<br />
sie bestimmen, wie viel ein Arzt für<br />
seine Patienten ausgeben darf.<br />
Gute oder Böse?<br />
Die Ärzte wiederum verabscheuen<br />
die zusätzlichen Management-<br />
Anstrengungen, sie wollen lieber<br />
länger diagnostizieren und besser<br />
behandeln als in einem bürokratischen<br />
Korsett zu ersticken. Und<br />
Ärzte sind auch nicht gleich Ärzte.<br />
Während ein alternder mecklenburgischer<br />
Landarzt keinen Nachfolger<br />
findet, fliegen die Aufträge zum<br />
Radiologen. Gefragte Anästhesisten<br />
lassen sich verleihen und bekommen<br />
fast jedes Honorar.<br />
Und manche privaten Schönheitschirurgen<br />
haben weniger Probleme<br />
mit der Kasse als vielleicht mit der<br />
Steuer. Flatrate-Botox ist in München<br />
in. Und wer fragt denn nach<br />
den Krankenschwestern? Heinz<br />
Diste, Geschäftsführer der Contilia<br />
GmbH, der zwar davon sprach, dass<br />
sein Haus gut aufgestellt sei, kann<br />
sich dennoch in das Gefühl der Krise<br />
hineinfühlen: „Ich fühle mich immer<br />
wie ein Jongleur mit drei Bällen:<br />
medizinische Qualität, Zuwendung<br />
und Wirtschaftlichkeit. Wenn einer<br />
dieser Bälle hinfällt, ist das Spiel aus.”<br />
emergency<br />
In der Notaufnahme braucht der<br />
Patient einen Kompass, um seinen<br />
Arzt zu finden. Legendär sind die<br />
Regeln im Buch „House of God“ (Vorlage<br />
der Erfolgsserie „Scrubs“), die<br />
hinter einem Tresen von so mancher<br />
deutschen Notaufnahme zu hängen<br />
scheinen. Regel 5 etwa lautet: „Immer<br />
zuerst an Verlegung denken.“ Doch<br />
letztendlich ist die Politik für das<br />
„Warum setzen wir zum Beispiel<br />
mehr Herzkatheter ein als jedes<br />
andere Land der Welt?<br />
Warum haben wir so viele<br />
Röntgen untersuchungen?<br />
Warum haben wir die teuersten<br />
Medikamente?<br />
Die Pharmaindustrie kann in<br />
Deutschland als einzigem Land<br />
in Europa den Preis nach<br />
eigenem Belieben festsetzen.“<br />
Peter Sawicki,<br />
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
im Gesundheitswesen<br />
Gesundheitswesen richtunggebend.<br />
Und die will sparen. Wie? „Politiker“,<br />
so vermutet der STERN, „wollen nicht<br />
gestalten…Politiker wollen verteilen,<br />
Geld umverteilen. (weiter auf Seite 47)<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
Jochen Heumos,<br />
kaufmännischer Chef der Fontane-Klinik Motzen, Brandenburg<br />
46<br />
Die Fontane-Klinik spielt qualitativ in der oberen Liga der Reha-Einrichtungen. Die Klinik ist sowohl<br />
auf Sucht-Therapien als auch auf die Behandlung psychosomatischer Erkrankungen spezialisiert. Die<br />
Sucht-Therapie verfügt über 135 Plätze für Erwachsene und zwölf für Jugendliche, bei der psychosomatischen<br />
Abteilung sind es 81 zu 24. Dieser Bereich entwickelt sich deutlich. Die Kostenträger sind die<br />
Rentenversicherungen. Das macht das Unternehmen von der Diskussion um die Gesundheitsversorgung<br />
durch die Krankenkassen unabhängig.<br />
Gesundheitsprämie – konsequent<br />
P.T. Magazin: Was halten sie von der<br />
Gesundheitsprämie?<br />
Heumos: Natürlich ist die reine Form<br />
der Röslerschen Gesundheitsprämie<br />
eine gewisse Entsolidarisierung –<br />
nur, diesen Weg gehen wir in allen<br />
Sozialversicherungen schon seit langem!<br />
Ein paar Beispiele: Zahnersatz,<br />
Brillen, Dauer ALG I, Abschaffung<br />
der Berufsunfähigkeitsversicherung<br />
in der Rentenversicherung für nach<br />
1961 Geborene, höhere Pflegekassenbeiträge<br />
für Kinderlose, zeitliche<br />
Abstände zwischen zwei Rehabilitationsmaßnahmen,<br />
Angebote<br />
von Krankenzusatzversicherungen.<br />
Insofern halte ich diesen Weg nur für<br />
konsequent.<br />
P.T. Magazin: Warum hat die Pharmaindustrie<br />
so ein schlechtes Image?<br />
Heumos: Die Pharmaindustrie hat<br />
nicht generell ein schlechtes Image.<br />
Sie gilt sowohl als guter Arbeitgeber<br />
als auch Steuerzahler und an der<br />
Börse als sichere Bank. Die Politik<br />
möchte gerne von ihren eigenen<br />
Unzulänglichkeiten und Entscheidungsschwächen<br />
ablenken und projiziert<br />
deshalb viel „Schlechtes“ auf<br />
die Pharmaindustrie.<br />
P.T. Magazin: Warum sind die Arzneikosten<br />
in Deutschland in den letzten<br />
Jahren so gestiegen?<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
Heumos: Die Deutschen im Allgemeinen<br />
sind arzneimittelgläubig!<br />
Für Alles und Jedes muss es eine<br />
Pille geben, und der Arzt muss diese<br />
nach dem neuesten Stand der Forschung<br />
vertreiben:<br />
Statt gesundem Essen lieber eine<br />
Pille gegen Übergewicht, statt<br />
Bewegung lieber ein Herz-Kreislaufmittel,<br />
statt Nichtraucher zu werden<br />
lieber ein Mittel gegen Krebs,<br />
statt angemessenem Alkoholkonsum<br />
lieber eine Anti-Craving-Substanz,<br />
statt „einfach mal abschalten“<br />
lieber eine Kopfschmerztablette<br />
und statt Tagesform zu akzeptieren<br />
lieber ein Aufputschmittel.<br />
Diese Medikamentenforschung und<br />
der anschließende Verkauf erfolgen<br />
folgerichtig unter marktwirtschaftlichen<br />
Aspekten: hohe Nachfrage =<br />
hoher Preis.<br />
P.T. Magazin: Was ist der Unterschied<br />
zwischen Gesundheitswesen und<br />
Gesundheitsmarkt?<br />
Heumos: Das institutionelle<br />
Gesundheitswesen hatte eine<br />
überwiegend starke Gemeinwohlorientierung.<br />
Früher waren fast<br />
ausschließlich alle Krankenhäuser,<br />
Reha-Kliniken, Alten- und Pflegeheime<br />
in staatlicher Trägerschaft.<br />
Es war also egal, ob das Ergebnis<br />
ausgeglichen oder negativ war, der<br />
Träger hat den Verlust aus Steuermitteln<br />
ausgeglichen, manchmal<br />
direkt (kommunales Krankenhaus,<br />
Reha-Kliniken in KV- oder RV- Trägerschaft),<br />
manchmal indirekt<br />
(Zahlungen an gemeinnützige Träger<br />
wie DRK, Caritas, Diakonie etc.).<br />
Spätestens seit Ende der 1970er Jahre<br />
haben sich Bund, Länder, Kommunen<br />
und Sozialversicherungen<br />
wegen Geldmangel aus dem Gesund<br />
heitswesen zurückgezogen<br />
und andere Marktteilnehmer zugelassen.<br />
Zuerst nicht ganz so deutlich<br />
und in einzelnen Teilsegmenten<br />
(niedergelassene Ärzte, Altenpflege,<br />
Rehabilitation), seit etlichen Jahren<br />
deutlich transparenter (Krankenhäuser,<br />
universitäre Forschung).<br />
Und eines müssen privatwirtschaftlich<br />
orientierte Marktteilnehmer<br />
machen: Geld verdienen.<br />
Ihre jährliche Gewinn-und-Verlust-<br />
Rechnung darf zumindest nicht<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
einen negativen Saldo ausweisen,<br />
ansons ten gehen sie insolvent –<br />
und hier hilft dann keine öffentliche<br />
Hand.<br />
Dieser Gesundheitsmarkt hat nach<br />
meinem Kenntnisstand inzwischen<br />
im übrigen mehr Beschäftigte als<br />
die Auto- oder Chemieindustrie. ■<br />
(Fotos: Fontane-Klinik Motzen/ © Ute Gräske/PIXELIO)
Wirtschaft<br />
Sie sitzen an den Stellschräubchen<br />
des Labyrinths staatlicher Finanzströme<br />
und drehen mal hier und mal da.“<br />
Von der Einnahmenseite<br />
Bundesfinanzminister Wolfgang<br />
Schäuble: „Mittelfristig können wir<br />
uns die starke Steuerfinanzierung des<br />
Gesundheitssystems nicht leisten.“<br />
„Es mögen sich zwar immer kleinere<br />
Sparmöglichkeiten finden. Der<br />
wesentliche Beitrag zur Konsolidierung<br />
muss aber von der Einnahmenseite<br />
kommen“, so Gustav Horn vom<br />
gewerkschaftsnahen IMK-Institut. Er<br />
mag rechthaben, selbst wenn man<br />
seine Begründung nicht teilt.<br />
Die Geschichte lehrt nämlich, dass<br />
der Staat noch nie gut im Sparen<br />
war, sondern viel findiger im Aufstöbern<br />
neuer Geldquellen, meint FAZ.<br />
NET. Wer das Gesundheitssystem<br />
sanieren will, steht vor einer Herkules-Aufgabe.<br />
Denn es geht um viel<br />
Geld und viele Interessengruppen.<br />
„Wir haben mit der Entwicklung<br />
unseres Gesundheitssystems<br />
eine radikale Demokratisierung<br />
des Luxus erlebt.“<br />
Philosoph Peter Sloterdijk<br />
Die zwei Modelle<br />
2004 wurde endlich eine „Kommission<br />
zur Nachhaltigkeit in der<br />
Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme“<br />
eingesetzt, in der<br />
Öffentlichkeit kurz „Rürup-Kommission“.<br />
Da war das Unwort „Gesundheitsreform“<br />
schon 16 Jahre alt. Die<br />
Kommission hatte zwei verschiedene<br />
Konzepte entwickelt: das Modell<br />
der Bürgerversicherung und das der<br />
Kopfpauschale. Allerdings konnten<br />
sich die Kommissionsmitglieder<br />
nicht auf ein Modell als das zu bevorzugende<br />
einigen, letztlich haben sie<br />
diese grundsätzliche Entscheidung<br />
an die Politik zurückgegeben. Seither<br />
sind die beiden Konzepte Gegenstand<br />
der politischen Auseinandersetzung.<br />
Nun ist die FDP dran.<br />
Paradigmenwechsel<br />
Von der Gesundheitsversorgung zur<br />
Gesundheitswirtschaft – das ist der<br />
Paradigmenwechsel, den das Wirtschaftsministerium<br />
deutlich sieht.<br />
Der erste und zweite Gesundheitsmarkt<br />
werden klar unterschieden.<br />
Der erste Gesundheitsmarkt beinhaltet<br />
die klassische Gesundheitsversorgung.<br />
Hier fällt der Großteil der<br />
Gesundheitsausgaben an, und zwar<br />
ca. 134 Mrd. Euro von insgesamt etwa<br />
260 Mrd. Euro. Und wo entsteht die<br />
meiste Dynamik? Die Dynamik ent-<br />
47<br />
ONCOTEC Pharma Produktion<br />
Kontakt<br />
Oncotec Pharma Produktion GmbH<br />
Am Pharmapark<br />
06861 Dessau-Roßlau<br />
Telefon: +49 (0)34901 885-7000<br />
Telefax: +49 (0)34901 885-7871<br />
E-Mail: contact@oncotec.de<br />
Internet: www.oncotec.de<br />
Finalist<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
2008<br />
Oncotec Pharma Produktion GmbH ist weltweit<br />
ein zuverlässiger Partner in der Herstellung<br />
und Entwicklung von aseptisch produzierten<br />
Zytostatika.<br />
Oncotec bietet einen Full-Service und ist der Ansprechpartner<br />
für die gesamte Wertschöpfung.<br />
Unser Spektrum reicht von der technologischen<br />
Produktentwicklung über die Wirkstoff- und<br />
Rohstoffbeschaffung, die Produktion bis hin zur<br />
Verpackung in marktspezifi sche Sekundärpackmittel.<br />
Seit Gründung im Jahr 1997 konnte Oncotec<br />
kontinuierlich die Produktion am Standort<br />
Dessau-Roßlau steigern. Ein Grund dafür: Die<br />
Herstellungsschritte werden auf modernsten<br />
Produktionsanlagen unter Isolatorschutz<br />
durchgeführt.<br />
Unser Entwicklungsservice umfasst<br />
folgende Leistungen:<br />
• Produktion von Klinikchargen<br />
• Produktion im Labormaßstab bis hin zu<br />
500 L – Ansätzen<br />
• Prozessoptimierung<br />
• Scaling-up<br />
• Prozessvalidierung<br />
• Entwicklung und Optimierung von<br />
Gefriertrocknungsprogrammen<br />
• Entwicklung und Validierung der analytischen<br />
Methoden<br />
• Stabilitätsuntersuchungen gemäß ICH<br />
• Untersuchungen von gestressten Proben mit<br />
erhöhtem Verunreinigungsgrad<br />
• CTD-Dokumentation<br />
• Entwicklung eines geeigneten<br />
Verpackungsdesigns
Wirtschaft<br />
48<br />
Gesundheitsminister Philipp Rösler hält für seine staatlichen Regulierungen den<br />
Kopf hin und steuert die größte Branche der Republik – und zwar nicht über<br />
Angebot und Nachfrage.<br />
steht außerhalb des Kernbereiches:<br />
bei allen privat finanzierten Produkten<br />
und Dienstleistungen rund<br />
um die Gesundheit bis hin zu Sportund<br />
Wellness-Angeboten sowie bei<br />
dem sog. Gesundheitstourismus. Der<br />
zweite Gesundheitsmarkt bietet insbesondere<br />
mittelständischen Unternehmen<br />
Geschäftsmöglichkeiten.<br />
Silver-Generation<br />
Darüber hinaus gewinnen privat<br />
organisierte Pflegeleistungen und<br />
das Thema „Wohnen im Alter“ auch<br />
vor dem Hintergrund der Alterung<br />
der Bevölkerung an Bedeutung.<br />
Wirtschaftsminister Rainer Brüderle<br />
ist in einem Beitrag im Hamburger<br />
Abendblatt überzeugt: Die Wirtschaft<br />
„hat quer über alle Branchen<br />
erfolgreich eine Vielzahl Produkte<br />
für die aktive ‚Silver-Generation‘ auf<br />
den Markt gebracht. Vor allem die<br />
Gesundheitswirtschaft hat sich dabei<br />
mit einer Vielzahl von individuellen<br />
Angeboten als wahre Jobmaschine<br />
erwiesen.“ Unter guten Rahmenbedingungen<br />
können Menschen 100<br />
Jahre und älter werden.<br />
ABER<br />
Laut der „Morbiditätsprognose<br />
2050“, die die zukünftige Krankheitshäufigkeit<br />
für 22 ausgewählte<br />
Erkrankungen hochrechnet, ist u. a.<br />
mit einer Verdopplung der Demenzkranken<br />
von 1,1 auf 2,2 Millionen zu<br />
rechnen. Die Zahl der Herzinfarkte<br />
könnte in diesem Zeitraum um 75<br />
Prozent auf 548 000 und die der Diabetiker<br />
um mehr als ein Fünftel auf<br />
dann 7,8 Millionen steigen, so Fritz<br />
Beske vom Institut für Gesundheits-<br />
System-Forschung. Aktuelle Studien<br />
prognostizieren über die nächste<br />
Dekade ein deutliches Umsatz- und<br />
Beschäftigungswachstum in allen<br />
Bereichen der Gesundheitswirtschaft.<br />
Deutschland ist der drittgrößte<br />
Gesundheitsmarkt der Welt und<br />
damit von entscheidender Bedeutung<br />
für die deutsche Gesundheitswirtschaft,<br />
analysiert der Bundesverband<br />
der Deutschen Industrie die Lage.<br />
Kritik<br />
(Foto: BMG)<br />
„Das Problem der Gesundheit<br />
ist, dass es von der Bevölkerung<br />
nicht akzeptiert wird,<br />
dass wir es auch hier mit<br />
einem Markt zu tun haben.“<br />
Norbert Bolz,<br />
Kommunikationswissenschaftler<br />
TU Berlin<br />
Er kritisiert: „Dennoch sind einige<br />
beunruhigende Befunde festzustellen.“<br />
Deutschland dominierte früher<br />
bei Arzneimitteln den Weltmarkt.<br />
Heute sei er hinter andere Wettbewerber<br />
zurückgefallen. Viele innovative<br />
Produkte der Medizintechnik fänden<br />
in Deutschland im ersten Schritt<br />
keinen Absatzmarkt. Die Einführung<br />
von IT-Technologien im Gesundheitswesen<br />
verliefe nur schleppend. Die<br />
höchst detaillierten, wechselhaften<br />
und teilweise sogar widersprüchlichen<br />
staatlichen Regulierungen<br />
und damit unsichere Rahmenbedingungen<br />
in der Gesundheitspolitik<br />
würden die Attraktivität des Forschungs-,<br />
Produktions- und Dienstleistungsstandortes<br />
gefährden und<br />
die damit verbundene Beschäftigung<br />
und Wertschöpfung in Deutschland.<br />
Der BDI fordert u. a. die Finanzierungsgrundlagen<br />
zu reformieren:<br />
■ Lohn- und Gesundheitskosten entkoppeln<br />
und Vertragsgestaltungsfreiheit<br />
zwischen Bürgern und<br />
Krankenversicherungen schaffen<br />
■ mit der Entdeckelung der Zusatzbeiträge<br />
zum Gesundheitsfonds<br />
beginnen – mit sozialem Ausgleich,<br />
wo nötig.<br />
Schätzungen von McKinsey vermuten,<br />
dass die deutsche Gesundheitswirtschaft<br />
bis 2<strong>02</strong>0 jährlich um 3,3<br />
Prozent wachsen könnte (Platz drei<br />
nach IT- und Chemieindustrie), wenn<br />
die richtigen wirtschaftspolitischen<br />
Rahmenbedingungen geschaffen<br />
würden. Damit verbunden wäre ein<br />
jährliches Beschäftigungswachstum<br />
von 1,9 Prozent.<br />
Beherzt auf die Ausgabenseite<br />
Die Dynamisierung des ersten<br />
Gesundheitsmarktes wird langsam<br />
voranschreiten. Der promovierte<br />
Herzchirurg und Gesundheitsminister<br />
Philipp Rösler will im Rahmen<br />
einer Gesundheitsreform erst einmal<br />
sämtliche Ausgabenposten unter<br />
die Lupe zu nehmen. „Niemand im<br />
System, ob Ärzte, Apotheker, Pharmahersteller,<br />
Krankenhäuser oder Krankenkassen,<br />
bekommt einen Freibrief“,<br />
sagte er der Berliner Zeitung. Zu einer<br />
Reform gehöre auch die Ausgabenseite.<br />
Warten wir doch erst einmal<br />
die Steuerschätzung im Mai und<br />
die Ergebnisse der Kommission im<br />
Sommer ab. Je nach Ergebnissen der<br />
Kommission könnte es ab 2011 grundsätzliche<br />
Änderungen geben: Der<br />
Arbeitgeberanteil soll eingefroren<br />
werden, um die Lohnzusatzkosten<br />
stabil zu halten, und es gibt die „Kopfpauschale“.<br />
Dann wird das Unwort<br />
„Gesundheitsreform“ 22 Jahre alt. ■<br />
Anette Runge<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Wirtschaft<br />
ja.m fördert Jugend<br />
Der Verein Jugend Aktiv Mitteldeutschland<br />
(ja.m) begleitet die Elite von morgen<br />
Erholung Sport<br />
Gesundheit<br />
Bildung<br />
20<strong>02</strong> eröffnete der ursprünglich in Hamburg gegründete<br />
Verein Jugend Aktiv e.V. eine Niederlassung in Mitteldeutschland,<br />
aus der sich 2006 der eigenständige Verein Jugend<br />
Aktiv Mitteldeutschland (ja.m) formierte. Von 20<strong>02</strong> bis 2009<br />
konnten hier ca. 350 besonders leistungs- und verantwortungsbereite<br />
angehende Abiturienten aus Sachsen, Sachsen-<br />
Anhalt und Thüringen umfangreich gefördert werden.<br />
Zu den vielfältigen Angeboten des Vereins gehören u. a.<br />
individuelle Coachings zur Lebens- und Studienplanung,<br />
Rhetorik-Seminare, Seminare zu wissenschaftlichen und<br />
politisch-gesellschaftlichen Themen, zur Verwirklichung<br />
wertebezogener Ziele und zum angemessenen Auftreten in<br />
anspruchsvollen Situationen.<br />
Unterstützung durch starke mitteldeutsche Unternehmen<br />
„Gerade in Zeiten schwieriger demografischer Entwicklungen,<br />
die einen erheblichen Fachkräftemangel mit sich<br />
bringen, sind kluge und gut ausgebildete junge Fachleute<br />
von fundamentaler Bedeutung für unsere Wirtschaftsunternehmen.<br />
Diese Führungskräften von morgen müssen wir auf<br />
die hervorragenden Studienbedingungen in Mitteldeutschland<br />
orientieren und parallel dazu frühzeitig an innovative<br />
Unternehmen unserer Region binden“, so Dr. Helge Fänger,<br />
Vorsitzender des Vorstandes von ja.m und Vorstandsvorsitzender<br />
der Serumwerk Bernburg AG.<br />
Details und Kontakt zu regionalen Ansprechpartnern für<br />
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen finden Sie unter<br />
www.jam-foerderung.de. Ansprechpartner für ja.m ist<br />
Vorstandsmitglied Michael Schulz unter m.schulz@jamfoerderung.de.<br />
Sponsoren und Partner<br />
■ Serumwerk Bernburg AG ■ regiocom GmbH ■ VNG Verbund<br />
Netz Gas AG ■ Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt GmbH ■ Städtische<br />
Werke Magdeburg GmbH ■ WVAC ■ VAC ■ megalearn DIE AKADEMIE<br />
■ Konrad-Adenauer-Stiftung ■ Handelshochschule Leipzig (HHL)<br />
■ Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ■ MARITIM Hotel Magdeburg<br />
■ Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH<br />
Das AcamedResort<br />
Tauchen Sie ein in die entspannende Atmosphäre<br />
unseres 3-Sterne Komforthotels am See, mitten in der<br />
idyllischen Auelandschaft der Magdeburger Börde.<br />
Genießen Sie die Natur bei einem Inselspaziergang in<br />
absoluter Stille und Abgeschiedenheit vom Alltagsstress.<br />
Der riesige Schlosspark am altersgrauen Schloss<br />
lädt zu besinnlichen Aufenthalten ein. Das Restaurant<br />
Albatros erwartet Sie mit kulinarischen Genüssen. Ein<br />
Golfplatz mit umfangreichem Trainingsareal bietet Ihnen<br />
- neben vielen anderen Angeboten - die Möglichkeit<br />
sportlicher Betätigung. Wer es eine Nummer kleiner<br />
mag: Minigolf ist auch vor Ort.<br />
Ein modernes Tagungs- und Seminarzentrum steht<br />
Ihnen für die eigene Weiterbildung, Konferenzen und<br />
Seminare zur Verfügung. Das AcamedResort mit seiner<br />
einzigartigen Kombination aus Erholung, Sport und<br />
Bildung zieht sowohl Erholungs- und Entspannungssuchende<br />
als auch Businessgäste aus Nah und Fern in<br />
seinen Bann.<br />
(Foto: ja.m)<br />
Unternehmensempfang für die Führungskräfte von<br />
morgen: ja.m-Gründer Götz Junkers-Lommatzsch<br />
(2.v.l.), Sachsen-Anhalts Arbeitgeber-Chef Klemens<br />
Gutmann (3.v.l.) sowie Festredner Prof. Dr. Jan-Hendrik<br />
Olbertz (Mitte), Kultusminister von Sachsen-Anhalt<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
AcamedResort GmbH<br />
Brumbyer Str. 5<br />
06429 Neugattersleben<br />
Telefon: +49 34721 50100<br />
Telefax: +49 34721 50112<br />
www.acamedresort.de<br />
info@acamedresort.de
Europas Mitte nach dem Finanzschock:<br />
Hessen - Rheinland-Pfalz - Saarland<br />
Regionalranking<br />
2009<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
(Foto: Wikipedia/CC/GFDL/Felix Koenig; Grafik: IW Consult)
Hessen dümpelt<br />
auf hohem Niveau<br />
Regional-Special<br />
Streiflichter: Finanzplatz Frankfurt, Opel und Offenbach<br />
(Foto: © Cornerstone/PIXELIO)<br />
Mainhattan <strong>2010</strong>, als ob nichts gewesen wäre<br />
Kaum zu glauben, dass die ursprünglich<br />
einzige in Europa heimische<br />
Schildkröten-Art gerade am Rhein<br />
als Massentierart galt. Heute würde<br />
wohl kaum einer die europäische<br />
Sumpfschildkröte (Emys orbicularis)<br />
dort vermuten. Und doch sicherte sie<br />
im Mittelalter die Verpflegung der<br />
einfachen Bevölkerung während der<br />
Fastenzeit. Doch die harten Zeiten<br />
sind vorbei, und die Hessen müssen<br />
auch nicht hungern. Im Gegenteil.<br />
Wirtschaftlich gesehen düm pelt das<br />
Land auf ho hem Niveau.<br />
Im zweiten Regionalranking der Initiative<br />
Neue Soziale Marktwirtschaft<br />
(INSM) von 2009 kristallisierte sich<br />
wieder Frankfurt als wirtschaftlich<br />
starkes Zentren heraus. Auf den<br />
Plätzen drei und fünf liegen die hessischen<br />
Kreise Hochtaunuskreis und<br />
der Main-Taunus-Kreis, die von ihrer<br />
geografischen Nähe zum Finanzzentrum<br />
Frankfurt profitieren.<br />
Wieder wie 2006<br />
Der Finanzplatz Frankfurt hat sich<br />
nach dem Schock vom Herbst vergangenen<br />
Jahres deutlich erholt. Das<br />
Finanzplatzbarometer der Frankfurt<br />
School ist wieder auf dem zuletzt im<br />
Jahr 2006 erreichten Niveau. Die Banken<br />
und andere Unternehmen haben<br />
in den Rekordjahren 2007 und 2008<br />
jeweils 1,7 Mrd. Euro Gewerbesteuer<br />
an die Stadtkasse überwiesen.<br />
Selbst wenn diese Steuereinnahmen<br />
wie erwartet um knapp 40 Prozent<br />
schrumpfen, bliebe aus dieser Quelle<br />
noch mehr als eine Milliarde, so der<br />
SPIEGEL. So plane Frankfurt unverdrossen<br />
am unterirdischen Anbau<br />
für das Kunstmuseum Städel oder an<br />
der Restaurierung des „Gesellschaftshauses“<br />
im Palmengarten. Die Deutsche<br />
Bank unterstützt die Goethe-<br />
Universität für drei weitere Jahre mit<br />
1 Mio. Euro jährlich, um den Standort<br />
zu stärken. Bis zu ihrem 100-jährigen<br />
Bestehen im Jahr 2014 soll sie zur<br />
„modernsten Universität Europas“<br />
ausgebaut werden.<br />
Wie geht es Opel?<br />
Das hessische Rüsselsheim hat seinen<br />
guten Klang verloren. Opel will<br />
sich mit milliardenschweren Staatshilfen<br />
und massivem Stellenabbau<br />
sanieren. Bund und Länder sollen<br />
sich nach den Vorstellungen des<br />
Autobauers mit 1,5 Mrd. Euro an der<br />
Sanierung beteiligen. In Deutschland<br />
will Opel mehr als 3 900 Stellen<br />
streichen. Für 2012 plant der Autobauer,<br />
der zum führenden Hersteller<br />
umweltfreundlicher Autos in Europa<br />
aufsteigen will, wieder Gewinne<br />
ein. Das Unternehmen benötigt insgesamt<br />
2,7 Mrd. Euro in Form von<br />
Krediten oder Bürgschaften, so Opel-<br />
Chef Nick Reilly.<br />
„Das Jahr <strong>2010</strong> wird für die hessische<br />
Wirtschaft zur Nagelprobe. Aktuell<br />
mehren sich zwar die Anzeichen für<br />
eine konjunkturelle Erholung. Erst im<br />
Jahresverlauf wird sich allerdings zeigen,<br />
wie nachhaltig diese Entwicklungen<br />
sind“, kommentiert Hubertus<br />
Hille, Konjunkturexperte der hessischen<br />
IHKs, die Konjunkturumfrage<br />
der Arbeitsgemeinschaft hessischer<br />
Industrie- und Handelskammern im<br />
Frühjahr <strong>2010</strong>.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Regional-Special<br />
52<br />
Die Pleitestadt<br />
(Foto: Mauser Sitzkultur GmbH & Co. KG )<br />
Offenbach, südlich von Frankfurt,<br />
ist aber ein Paradebeispiel für jene<br />
ehemaligen Industriestädte, die<br />
schon seit Jahrzehnten riesige Schuldenberge<br />
vor sich her schieben. Die<br />
Lederindustrie floriert nicht mehr,<br />
Neues kam nicht nach. Die Sozialstruktur<br />
ist ungünstig, die Gewerbesteuereinnahmen<br />
mäßig. Ausgerechnet<br />
Offenbach verzichtet seit<br />
Jahresbeginn auf Einnahmen von<br />
rund 1 Mio. Euro aus der Getränkesteuer,<br />
wie der SPIEGEL herausfand:<br />
„Die mitregierende FDP hatte den<br />
Wirten vor der letzten Kommunalwahl<br />
versprochen, dass der Obolus<br />
für Bier, Wein und Hochprozentiges<br />
verschwinden werde.“ Politiker<br />
machen mitunter gerne Versprechungen,<br />
auf allen Ebenen. ■<br />
Hessen<br />
In Hessen ist man praxisnah<br />
und unter nehmerfreundlich<br />
Interview mit Michael Papenheim, Geschäftsführer der<br />
Mauser Sitzkultur GmbH & Co. KG, Twistetal-Berndorf<br />
■ im Regionalranking<br />
der INSM: Platz 4<br />
■ zahlt 1,9 Mrd. Euro in den<br />
Länderfinanzausgleich ein<br />
■ ist von der Krise unterdurchschnittlich<br />
betroffen (außer Landkreis Groß-Gerau,<br />
Rüsselsheim/Opel)<br />
P.T. Magazin: Wo befindet sich Hessen<br />
heute?<br />
Papenheim: Hessen liegt in der Mitte<br />
Deutschlands. Es ist beim Länderfinanzausgleich<br />
ein Geberland. Hessen<br />
kann insgesamt als das Zentrum für<br />
Logistik in Deutschland betrachtet<br />
werden. Nicht nur der Großraum<br />
Frankfurt, sondern auch Nordhessen<br />
ist gut aufgestellt. Hessen ist „vorne“<br />
aufgrund der Kompetenz. Bei<br />
Wirtschaft und Verwaltung gibt es<br />
einen hohen Grad an Vernetzung,<br />
insbesondere ist man bemüht, Unterstützung<br />
für innovative Unternehmen<br />
im produzierenden Bereich zu<br />
gewähren (z. B. SMA, Niestetal), man<br />
setzt nicht nur auf Dienstleistung<br />
und Bankenzentrum.<br />
P.T. Magazin: Welche Gründe waren<br />
entscheidend, sich genau hier anzusiedeln?<br />
Papenheim: Das Vorgängerunternehmen<br />
ging in Insolvenz und<br />
hatte seinen Sitz im Landkreis<br />
Waldeck-Frankenberg. Die jetzigen<br />
Geschäftsführer und Gesellschafter<br />
waren bei diesem Unternehmen<br />
beschäftigt und wussten auch um<br />
das Know-how der Mitarbeiter<br />
sowie deren Bodenständigkeit.<br />
Insbesondere war die sehr zügige<br />
Unterstützung durch die verschiedenen<br />
Institutionen bei Gründung<br />
und bis heute ein wesentlicher<br />
Faktor: Man ist praxisnah, unternehmerfreundlich<br />
und reagiert<br />
schnell auf aktuelle Themen.<br />
P.T. Magazin: Mit welchen Bedingungen<br />
sind Sie zufrieden, mit welchen<br />
nicht?<br />
Papenheim: Wir sind mit dem<br />
Stand ort und der Betreuung, insbesondere<br />
durch die direkten Partner<br />
(Wirtschaftsförderung, IHK, Arbeitgeberverband,<br />
Kreis- und Stadtverwaltung,<br />
Banken und Agentur für<br />
Arbeit) sowie diverse Netzwerke ausgesprochen<br />
zufrieden. Positiv sehen<br />
wir auch den hohen Erholungswert<br />
und die touristischen Angebote in<br />
unserer Region. Darüber hinaus verfügen<br />
wir auch hier über leistungsstarke<br />
Zulieferer bzw. Partner im<br />
engeren Umfeld. Nicht zufrieden<br />
sind wir mit der Verkehrsanbindung<br />
(BAB 4, 44 und 49). ■<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Rheinland-Pfalz hat das<br />
Schlimmste hinter sich<br />
Regional-Special<br />
Eine Philosophie. Eine Gruppe.<br />
Und immer in Ihrer Nähe.<br />
Vom Retortenbaby zum Land in der Mitte Europas<br />
Der grünliche Riesling und sein kleiner<br />
Bruder Müller-Thurgau machen<br />
die Rheinland-Pfälzer stolz. Auch diese<br />
Region ist, ähnlich Hessen, nach<br />
dem Krieg aus ehemals ganz heterogenen<br />
Teilen zusammengefügt worden.<br />
Doch selbst wenn der Wein das<br />
Image und die Landschaft von Rheinland-Pfalz<br />
entscheidend prägt, ist<br />
sein Anteil an der Ökonomie eher<br />
gering. Das Ex-Schlusslicht der deutschen<br />
Wirtschaft verdient heute das<br />
große Geld in anderen Bereichen.<br />
Der gewaltige Chemiestandort in<br />
Ludwigshafen etwa sucht weltweit<br />
seinesgleichen, denn hier hat BASF<br />
seinen Sitz, das größte Industrieunternehmen<br />
des Landes. Das BASF-<br />
Stammwerk ist heute das größte zusammenhängende<br />
Chemieareal der<br />
Welt.<br />
Noch vor genau einem Jahr stellte<br />
wegen der schwachen Nachfrage<br />
BASF in seinem Stammwerk Ludwigshafen<br />
die Fabrik ab. Noch immer<br />
ist laut INSM der Krisenrisikoindex in<br />
der von Chemieindustrie geprägten<br />
Stadt Ludwigshafen sehr hoch.<br />
Rheinland-Pfalz insgesamt ist vor<br />
allem von kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen geprägt. Nur<br />
ca. jeder 20. arbeitet bei Big Playern<br />
wie Daimler, Opel, Boehringer Ingelheim<br />
oder BASF.<br />
Risikostädte<br />
Obwohl das Land zuvor in besonderer<br />
Weise vom Aufschwung profitiert<br />
hat, riss die Wirtschaftskrise<br />
tiefe Löcher in die Kassen. Städte<br />
und Gemeinden kämpfen vor allem<br />
mit sinkenden Einnahmen aus der<br />
Gewerbesteuer. In Rheinland-Pfalz<br />
gäbe es zahlreiche „Risikostädte“,<br />
weiß der Kommunalökonom Martin<br />
Junkernheinrich dem SPIEGEL<br />
zu berichten. Viele von ihnen hielten<br />
sich seit Jahren nur noch mit einem<br />
finanzpolitischen Vabanquespiel<br />
über Wasser:<br />
„In einem ‚Europa der Regionen’ findet Rheinland-Pfalz,<br />
das in viele grenzüberschreitende Projekte eingebunden ist,<br />
einen selbstständigen und selbstbewussten Platz.“<br />
Dieter Gube, Historiker<br />
Sie würden ihre Defizite zum großen<br />
Teil mit Hilfe von kurzfristigen Kassenkrediten<br />
decken – also durch Darlehen,<br />
die gegenwärtig zu äußerst<br />
günstigen Konditionen von teilweise<br />
unter einem Prozent Zinsen angeboten<br />
werden. Steigen die Zinsen wieder<br />
auf Normalmaß, drohe diesen<br />
Städten endgültig der Kollaps, erklärt<br />
er dem Nachrichtenmagazin.<br />
Vergeblichkeitsfalle<br />
Der SPIEGEL untersuchte auch die<br />
„Vergeblichkeitsfalle“: Bleiben wir<br />
bei Ludwigshafen. Nachdem die<br />
Stadt durch die Grundsteuererhöhung<br />
und eine Schwimmbadschließung<br />
ihr drei stelliges Millionenhaushaltsdefizit<br />
<strong>2010</strong> wenigstens<br />
um einen kleinen einstelligen Millionenbetrag<br />
zu vermindern suchte,<br />
kam das „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“.<br />
Die daraus folgenden Steuersenkungen<br />
und einige andere Regelungen<br />
der Bundesregierung, etwa zur Gewer<br />
besteuerumlage, würden den<br />
städtischen Haushalt nun mit 15<br />
Mio. Euro belasteten, beklagt der<br />
Ludwigshafener Bürgermeister Ludwig<br />
Zeiser.<br />
„Die einen sind zuständig für Erleichterungen,<br />
die anderen müssen<br />
sich das Geld auf anderem Wege<br />
wieder von den Bürgern holen und<br />
Die KOCH-Gruppe bietet<br />
Ihnen als kompetenter<br />
Partner folgende<br />
Leistungen an:<br />
• Dachabdichtung mit Kunststoff- und<br />
Bitumenbahnen<br />
• Dachdeckung aus Metall<br />
• Trapezblechanbauten<br />
• Fassadenarbeiten<br />
• Dachbegrünungen<br />
• Tiefgaragenabdichtung<br />
• Tunnel- und Brückenabdichtung<br />
• Umweltschutz<br />
• Solardach<br />
• Projektbau<br />
• Wartung und Inspektion<br />
Nach diesem Prinzip arbeitet die<br />
KOCH-Gruppe seit ihrer Gründung.<br />
www.koch-dach.de<br />
Koch Bedachungen<br />
Breslauer Straße 23<br />
56422 Wirges<br />
Telefon: 0 26 <strong>02</strong> / 93 03 - 0<br />
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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Regional-Special<br />
(Foto: Wikipedia/GFDL/<br />
Holger Weinandt/CC)<br />
Regionaler Gesichtskreis europaweit geöffnet: Deutsches Eck wurde Kultur-Meile.<br />
54<br />
haben den Ärger vor Ort“, sagt Zeiser,<br />
„das ist große Politik“, hebt der<br />
SPIEGEL hervor.<br />
Trotzdem<br />
Ministerpräsident Kurt Beck sah<br />
jedenfalls für dieses Jahr „Zeichen<br />
der Hoffnung“. Auch nach der Konjunkturumfrage<br />
der IHK Rheinland-<br />
Pfalz erholt sich die Wirtschaft seit<br />
Mitte 2009 allmählich.<br />
„Die Nachwirkungen der Krise flachen<br />
allmählich ab. 23 Prozent der<br />
Betriebe berichten bereits von einer<br />
guten Geschäftslage, ein gleich großer<br />
Anteil bewertet diese weiter als<br />
ungünstig.<br />
Damit bestätigt sich die schrittweise<br />
Entspannung der Wirtschaftslage<br />
seit Mitte des Vorjahres“, so Peter<br />
Adrian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft.<br />
Die Wachstumsimpulse für die<br />
stark exportorientierte Wirtschaft<br />
dürften <strong>2010</strong> abermals aus dem<br />
Ausland kommen.<br />
Sehr guter Auftritt<br />
Laut INSM-Ranking 2009 ist ein<br />
Landkreis besonders gut aufgestellt:<br />
Mainz-Bingen im Osten des Landes.<br />
Hier gedeiht nicht nur Spargel und<br />
Wein, sondern auch die Wirtschaft.<br />
Schon seit 2005 top, wie das FOCUS-<br />
MONEY-Ranking feststellte. Landrat<br />
Claus Schick meinte damals:<br />
„Diese Spitzenposition resultiert aus<br />
dem guten Mix der Betriebe, der<br />
Lage unseres Landkreises im Rhein-<br />
Main-Gebiet...und nicht zuletzt ist<br />
es auch das Ergebnis der Arbeit aller<br />
beteilig ten Akteure und Gremien.“<br />
Die INSM-Regionalstudie 2009<br />
attes tiert der Region mit hoher<br />
Kaufkraft und Produktivität und<br />
einem kleinen Minus bei den öffentlichen<br />
Finanzen den ersten<br />
Platz. Der Landkreis punktete besonders<br />
mit seiner Kaufkraft von<br />
22.572 Euro je Einwohner, Rang 19<br />
bundesweit.<br />
Robust<br />
Dass das Land sich in der Krise<br />
bisher so robust gezeigt habe, liege<br />
u. a. daran, dass es auch im Industriesektor<br />
viele kleine und mittelständische<br />
Unternehmen gebe,<br />
sagte Wirtschaftsminister Hendrik<br />
Hering.<br />
Eine aktuelle Sonderumfrage des<br />
Zentralverbandes des Handwerks<br />
zeige, dass sich die Außenwirtschaftsbeziehungen<br />
beispielsweise<br />
deutscher Handwerksbetriebe in<br />
den vergangenen zehn Jahren nahezu<br />
verdoppelten. (weiter auf Seite 56)<br />
SPEDITION - LOGISTIK - LAGERUNG<br />
Finalist 2009<br />
„Großer Preis des<br />
Mittelstandes“<br />
Mitnahmestapler + Schwertransport +<br />
Kranservice + Maschinenumzüge +<br />
Einbringservice + Logistig lösungen +<br />
Inhouseservice<br />
56170 Bendorf<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
(Foto: Insiders Technologies GmbH)<br />
Rheinland-Pfalz setzt auf<br />
Strukturwandel<br />
Interview mit Werner Weiss, Geschäftsführer der Insiders<br />
Technologies GmbH, Kaiserslautern<br />
Regional-Special<br />
P.T. Magazin: Wo befindet sich<br />
Rheinland-Pfalz heute?<br />
Weiss: Am Beispiel Kaiserslautern<br />
lässt sich der Strukturwandel vieler<br />
Regionen belegen: War die Stadt<br />
früher durch klassische Wirtschaftszweige<br />
wie die metallverarbeitende<br />
oder die Autoindustrie eher monoindustriell<br />
geprägt, so hat Kaiserslautern<br />
heute den Übergang zum<br />
Dienstleistungs-, Wissenschaftsund<br />
IT-Standort geschafft.<br />
Ganz aktueller Beleg für diese Entwicklung<br />
ist das von Bundesministerin<br />
Annette Schavan ausgezeichnete<br />
Spitzen-Cluster „Software-Innovationen<br />
für das Digitale Unternehmen“,<br />
dem neben anderen Partnern aus der<br />
Region auch Insiders Technologies<br />
aus Kaiserslautern angehört.<br />
Das BMBF honoriert mit dieser<br />
Auszeichnung die enorme Innovationskraft<br />
und das hohe Entwicklungspotenzial<br />
der Kooperationspartner<br />
aus Wirtschaft und<br />
Wissenschaft. Das Spitzen-Cluster<br />
gilt als „Silicon Valley“ Europas und<br />
umfasst die Region Kaiserslautern,<br />
Saarbrücken, Darmstadt, Karlsruhe<br />
und Walldorf.<br />
P.T. Magazin: Welche Gründe waren<br />
entscheidend, sich genau hier anzusiedeln?<br />
Weiss: Der Wissenstransfer, der<br />
aus Forschungspartnerschaften<br />
entsteht, leistet auch nach wie vor<br />
einen dauerhaften und wichtigen<br />
Beitrag für die nachhaltige Innovationskraft,<br />
die wir täglich in kundengeeigneten<br />
Produkten und Lösungen<br />
am Markt realisieren.<br />
P.T. Magazin: Mit welchen Bedingungen<br />
sind Sie zufrieden, mit welchen<br />
nicht?<br />
Weiss: Insbesondere in der<br />
Software-Entwicklung wird Kaiserslautern<br />
mit der Technischen<br />
Universität, dem DFKI, dem Fraunhofer-Institut<br />
für Experimentielles<br />
Software-Engineering (IESE) und<br />
dem zukünftigen Max-Planck-<br />
Institut für Software-Systeme seine<br />
international anerkannte Spitzenposition<br />
als Wissenschaftsstandort<br />
und Zentrum der Informations- und<br />
Kommunikationstechnologie weiter<br />
festigen.<br />
Insbesondere die enge Verzahnung<br />
von Wissenschaft und Wirtschaft<br />
ist ein ganz wesentlicher Standortvorteil<br />
und wichtiger Impulsgeber.<br />
Durch den Technologietransfer<br />
innovativer Forschung in die unternehmerische<br />
Praxis werden Unternehmen<br />
wie Insiders Technologies<br />
quasi zum „Motor des Strukturwandels“.<br />
■<br />
55<br />
>> METALL / STAHLBAU<br />
>> FASSADEN / FENSTERBAU<br />
>> ROHRLEITUNGSBAU<br />
>> ENERGIE / ANLAGENBAU<br />
>> SÄGEWERK IN SARAJEVO<br />
Preisträger 2009<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Colak Group<br />
Rudolf-Diesel-Straße 33 | D - 56220 Urmitz<br />
Phone: 0049 (0) 2630 / 960 520 | Fax: 0049 (0) 2630 / 960 529 | E-Mail: info@colak.eu
ist Initiator<br />
und Mitglied der L.A.M.-Allianz<br />
Die L.A.M.-Allianz ist ein Zusammenschluss<br />
von Service-Dienstleistern<br />
mit extrem hohen Qualitätsansprüchen<br />
in den Bereichen<br />
Prüfung, Wartung, Reparatur und<br />
Planung von Lastaufnahme-, Anschlagmitteln<br />
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Die richtige Wahl zur Erfüllung<br />
der Unternehmerpflicht nach EU-<br />
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sind alle Mitglieder durch<br />
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nach dem L.A.M.-Reglement<br />
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(Weitere Informationen finden Sie<br />
unter www.abz-gmbh.de)<br />
Regional-Special<br />
Laut Industriekompass haben 96<br />
Prozent der 2 200 rheinland-pfälzischen<br />
Industriebetriebe weniger als<br />
500 Mitarbeiter.<br />
Diese stellten 58 Prozent der Arbeitsplätze<br />
im verarbeitenden Gewerbe<br />
und 42,5 Prozent der Umsätze. „Mittelständische<br />
Unternehmen behaupten<br />
sich überdurchschnittlich<br />
gut auf den Exportmärkten, insbesondere<br />
im europäischen Ausland”,<br />
so Hering.<br />
Außenwirtschaft<br />
Rund 72 Mrd. Euro Außenhandelsvolumen<br />
und eine Exportquote von<br />
nahezu 50 Prozent: Die Außenwirtschaft<br />
hat in Rheinland-Pfalz eine<br />
überragende Bedeutung.<br />
In Zukunft wird sich Rheinland-<br />
Pfalz vornehmlich auf die hoffentlich<br />
stabilen Märkte in Mittel- und<br />
Osteuropa, Süd- und Ostasien, im<br />
arabisch-nordafrikanischen Raum<br />
sowie auf Nord- und Lateinamerika<br />
konzentrieren.<br />
Die Industrie hat laut Industriekompass<br />
einen Anteil von 28,5 Prozent<br />
an der Bruttowertschöpfung in<br />
Rheinland-Pfalz und erbringt rund<br />
83 Mrd. Euro Umsatz. Insgesamt arbeiten<br />
rund 290 000 Menschen im<br />
verarbeitenden Gewerbe.<br />
Es dauert noch<br />
Auf die Stabilität der Wirtschaft<br />
habe sich ebenfalls positiv ausgewirkt,<br />
dass die Unternehmen auf<br />
Arbeitsmarktinstrumente wie Kurzarbeit<br />
zurückgegriffen hätten, um<br />
Fachkräfte nicht entlassen zu müssen,<br />
sagte Hering. Der Minister rechnet<br />
mit einem leichten Wirtschaftswachstum,<br />
allerdings werde es noch<br />
einige Jahre dauern, bis man wieder<br />
das Niveau vor der Krise erreiche.<br />
„Tätige Reue“<br />
Ein Tropfen auf den heißen Stein<br />
sind sicher auch die Steuerschulden<br />
der Steuersünder, die sich selbst anzeigen.<br />
Bundesweit wird mit Nachzahlungen<br />
von rund 300 Mio. Euro<br />
gerechnet.<br />
Die Steuerschuld, die sich aus<br />
den bisher 35 im Saarland eingegangenen<br />
Selbstanzeigen ergebe,<br />
bewege sich im „unteren zweistelligen<br />
Millionenbereich“, sagte Saar-<br />
Finanzminister Peter Jacoby. Von<br />
330 derartigen Anzeigen weiß das<br />
Bundesland Hessen, so FAZ.NET. Bis<br />
jetzt.<br />
Bei vielen der inzwischen 365 eingegangenen<br />
Selbstanzeigen in Rheinland-Pfalz<br />
fehlten die erforderlichen<br />
Auskünfte über die unversteuert gebliebenen<br />
Kapitalerträge, so rlp.de. ■<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
■ im Regionalranking<br />
der INSM: Platz 5<br />
■ bekommt 295 Mio.<br />
Euro aus Finanzausgleich<br />
■ ist von der Krise überdurchschnittlich<br />
betroffen<br />
ABZ Handels GmbH<br />
Rudolf-Diesel-Straße 1<br />
66877 Ramstein-Miesenbach<br />
Tel.: +49 (0) 63 71/46 38-0<br />
Fax: +49 (0) 63 71/46 38-20<br />
marketing@abz-gmbh.de<br />
www.abz-gmbh.de<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Gut vernetzt mit Lebensqualität<br />
Interview mit Jochen Scheibler,<br />
Vorstand der PIKON Deuschland AG, Saarbrücken<br />
Regional-Special<br />
(Foto: PIKON Deutschland AG)<br />
P.T. Magazin: Wo befindet sich das<br />
Saarland heute?<br />
Scheibler: Das Saarland ist ein Land<br />
in der Mitte Europas im Aufbruch<br />
in das nächste Jahrtausend. Es ist<br />
ein spannendes, dynamisches, interessantes<br />
und vor<br />
allem ein offenes<br />
Land. Ich bin selbst<br />
vor 20 Jahren hierher<br />
gekommen und<br />
fühle mich seitdem<br />
sehr wohl hier.<br />
P.T. Magazin: Welche Gründe waren<br />
entscheidend, sich genau hier anzusiedeln?<br />
Scheibler: Vor allem, weil es uns<br />
hier gelingt, qualifizierte Mitarbeiter<br />
für unsere Ideen zu begeistern.<br />
Das hat sehr viel mit den Hochschulen<br />
in unserer Umgebung zu tun.<br />
IT im Allgemeinen und die Wirtschaftsinformatik<br />
im Besonderen<br />
sind Schwerpunkte, die hier stark<br />
vertreten sind. Es ist klar, dass diese<br />
Punkte für uns als IT-Beratung von<br />
großer Bedeutung sind. Deshalb<br />
investieren wir auch sehr viel in die<br />
Partnerschaften zu diesen Hochschulen.<br />
P.T. Magazin: Mit welchen Bedingungen<br />
sind Sie zufrieden, mit welchen<br />
nicht?<br />
„Außerdem sind wir ja alle nicht nur Unternehmer, Mitarbeiter,<br />
Kunden und Lieferanten, sondern vor allem auch Menschen...“<br />
Scheibler: Das Saarland ist auch ein<br />
Land der kurzen Wege. Dass man<br />
schnell Partner findet in einem<br />
Land, in dem es viele junge IT-<br />
Firmen gibt, ist eine Sache. Sehr von<br />
Vorteil ist aber auch, dass die politischen<br />
und gesellschaftlichen Kräfte<br />
sehr gut miteinander vernetzt<br />
sind und ein reger Erfahrungsaustausch<br />
auf allen Ebenen existiert.<br />
Außerdem sind wir ja alle nicht nur<br />
Unternehmer, Mitarbeiter, Kunden<br />
und Lieferanten, sondern vor allem<br />
auch Menschen – wir genießen einfach<br />
auch die Lebensqualität und<br />
die Lebensart hier, die mehr zu bieten<br />
hat, auch an kultureller Vielfalt,<br />
als man vielleicht denkt.<br />
Das Saarland ist auch abseits der<br />
Hochschulen ein Bildungsland. Mit<br />
der Qualität der Schulen darf man<br />
zufrieden sein – hoffentlich bleibt<br />
es auch unter der<br />
neuen Regierung<br />
so. Ob die geplante<br />
Einführung eines<br />
fünften Grundschuljahres<br />
dazu<br />
beiträgt, bleibt abzuwarten.<br />
Unsere Kunden befinden sich in<br />
ganz Europa. Als Berater sind wir<br />
dauernd unterwegs – die Anbindung<br />
an internationale Flughäfen<br />
ist aus unserer Sicht ein Nachteil.<br />
Meist müssen wir mit dem Auto<br />
nach Frankfurt und von dort dann<br />
weiter.<br />
Für uns mutet der Konkurrenzkampf<br />
der beiden Regionalflughäfen<br />
Saarbrücken und Zweibrücken seltsam<br />
an. Es wäre besser, man würde<br />
sich auf einen Flughafen konzentrieren<br />
und diesen dann entsprechend<br />
ausbauen. ■<br />
57<br />
Kraftanstrengung im Saarland<br />
Es geht nicht ums Überleben, sondern ums Verbessern<br />
Das Saarland kämpft immer noch<br />
mit dem Umbau der Montanindustrie.<br />
Es hat in den Aufschwungjahren<br />
eine nur sehr schwache Dynamik<br />
entfalten können und hat damit vom<br />
Aufschwung der vergangenen Jahre<br />
nur sehr unterdurchschnittlich profitiert,<br />
so eine INSM-Studie 2009.<br />
Zurzeit dominiert ein Name die<br />
Schlagzeilen: Hartmut Ostermann,<br />
Hotelier und Besitzer von Deutschlands<br />
größter Altenheimkette Pro<br />
Seniore. Die Opposition aus SPD und<br />
Linkspartei fordert seit Wochen Aufklärung<br />
über den Einfluss des Millionärs<br />
auf die Bildung der aktuellen<br />
Landesregierung. Welche Parteien im<br />
Wahljahr aus dem weit verzweigten<br />
Netz von Ostermann-Firmen großzügige<br />
Spenden erhalten haben,<br />
ist noch immer ungeklärt, schreibt<br />
der SPIEGEL. Die Einberufung eines<br />
Untersu chungs ausschusses steht<br />
vor der Tür. Der berühmteste Bürger<br />
des Saarlandes Oskar Lafontaine<br />
hat sich den „Jamaika-Filz“ als sein<br />
Kampf-Thema auf die Fahne geschrieben.<br />
Lafo gegen alle – wie<br />
immer.<br />
Risikostädte<br />
Während sich die Koalitionspartner<br />
auf der politischen Spielwiese<br />
begegnen, kritisierte der Oberbürgermeister<br />
von Saarlouis, Roland<br />
Henz, dass die Jamaika-Koalition<br />
im Landtag „keine Perspektiven“<br />
anbiete, so News reader. Saarlouis<br />
stehe vor einer „kommunalen Finanzkatastrophe“.<br />
Die Steuereinnahmen<br />
seien zwar noch nicht so stark<br />
geschrumpft wie erwartet. Die Stadt<br />
müsse damit aber „zeitversetzt“ rechnen,<br />
so die Saarbrücker Zeitung.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
58<br />
(Foto: Weltladen Saarbrücken)<br />
Während Oskar Lafontaine wieder im Saarland lebt, verringert sich die<br />
Gesamtzahl an Einwohnern: Bald ist die 1-Million-Marke unterschritten.<br />
Auch Saarbrücken muss sparen. So<br />
soll die saarländische Regierung ein<br />
Gutachten mit Sanierungsvorschlägen<br />
für Saarbrücken angefertigt<br />
haben lassen, so SPIEGEL ONLINE.<br />
Das Papier läge im Giftschrank der<br />
Landeshauptstadt. Die Wirtschafts-<br />
Gutachter schlügen neben Steuererhöhungen<br />
und der Schließung<br />
von Schwimmbädern, Sporthallen<br />
und einer Bibliothek noch Befremdliches<br />
vor wie die „Reduzierung der<br />
Spielplatzflächen“ oder die Verpflichtung<br />
von „externen<br />
Dienstleistern“, die in<br />
den Grünanlagen „auf<br />
Erfolgsbasis“ nach nicht<br />
angemeldeten Hunden<br />
fahnden sollen, so SPIE-<br />
GEL ONLINE.<br />
Insel der Wohlhabenden<br />
Ein As im Ärmel hat das Saarland:<br />
den Landkreis St. Wendel an<br />
der Grenze zu Rheinland-Pfalz.<br />
62.999 Euro erwirtschaftet hier<br />
jeder Erwerbstätige im Schnitt. Damit<br />
ist der Kreis deutschlandweit<br />
Nr. 96. Die wirtschaftsfreundlichste<br />
Kommune des Saarlandes hat ein<br />
charmantes Leitmotiv: „Wir kommen<br />
Ihnen entgegen!“ Das ist gerade für<br />
kleine und mittlere Unternehmen<br />
verlockend. Durch den europäischen<br />
Integrationsprozess ist der Landkreis<br />
St. Wendel von seiner ehemaligen<br />
Randlage innerhalb Deutschlands in<br />
das Zentrum des europäischen Binnenmarktes<br />
gerückt.<br />
Industrie schleppend<br />
Schwierig ist die Lage nach wie vor<br />
in vielen Industriebranchen. Die<br />
Wachstumsprognose liegt bei rund<br />
zwei Prozent. Der Fahrzeugbau, die<br />
Stahlindustrie, der Maschinenbau,<br />
Gießereien sowie die Gummi- und<br />
Kunststoffindustrie melden schleppende<br />
Geschäfte. Deutlich besser ist<br />
die Stimmung in der Elektroindustrie,<br />
im Stahlbau sowie in der Medizin-,<br />
Mess- und Regeltechnik.<br />
Die positivsten Meldungen kommen<br />
von den Versicherungen und aus<br />
der IT-Branche. Der Handel und das<br />
Verkehrsgewerbe sind im Großen<br />
und Ganzen zufrieden, während die<br />
Geschäfte in der Bauwirtschaft und<br />
„…die Saarländer sind ja heute einerseits frankophil<br />
und andererseits sehr europäisch.“<br />
Peter Scholl-Latour, Journalist und Publizist<br />
im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
eher schlecht als recht laufen. Mit<br />
Personalfreisetzungen ist vor allem<br />
bei Kfz-Zulieferern und im Maschinenbau<br />
zu rechnen.<br />
Überraschung<br />
Die BMW-Niederlassungen im Saarland<br />
blicken auf ein erfolgreiches<br />
Jahr 2009 zurück. Die Zulassungen<br />
der drei Niederlassungen in Saarbrücken,<br />
Saarlouis und Saar-Pfalz (Kirkel)<br />
seien um 3,58 Prozent gestiegen. Bei<br />
den Motorrädern hätten sich die<br />
saarländischen Häuser mit einem<br />
Plus von 15 Prozent sogar überdurchschnittlich<br />
gut entwickelt, sagte<br />
Markus Gehrlein, Leiter der BMW-<br />
Niederlassungen. Für <strong>2010</strong> hofft er<br />
auf großes Interesse am neuen 5er<br />
BMW, der am 20. März eingeführt<br />
wird, „ein beliebter Geschäftswagen“,<br />
wie Gehrlein sagt. Ob es bald auch<br />
einen Elektro-BMW geben wird, ließ<br />
Gehrlein offen. Zurzeit gebe es zwar<br />
erste Tests mit dem Elektro-Mini,<br />
bis aber erste Autos, z. B. aus der 1er-<br />
Reihe serienreif seien, könne es noch<br />
Monate, eventuell auch Jahre dauern.<br />
Vorschläge<br />
Der IHK-Chef Volker Giersch plant:<br />
„Trotz aller fiskalischen Unwägbarkeiten<br />
ist eines schon heute klar: Das<br />
Land wird, wenn es die Auflagen der<br />
Konsolidierungshilfe und der Schuldenbremse<br />
einhält, in fünf Jahren<br />
kaum mehr Geld ausgeben können<br />
als in 2009.“ Saarland ist<br />
eine Nr. 1, leider gemessen an<br />
der Zahl der Landesbediensteten.<br />
6 000 Stellen sollen bis<br />
2<strong>02</strong>0 gestrichen werden. Das<br />
Land hat überdies zu wenig<br />
Selbstständige, meint Jürgen<br />
Lenhoff, Abteilungsleiter im<br />
Wirtschaftsministerium. Wichtig sei,<br />
bei den Saarländern die Motivation<br />
für Unternehmensgründungen zu<br />
erhöhen, meint die saarbrueckerzeitung.de.<br />
Abschlag<br />
Die Tourismus-Zentrale orientiert<br />
sich neu, sie will die Golfer locken:<br />
Zehn Golfplätze stehen zum Abschlag<br />
bereit. Denn der Wettbewerb<br />
am Markt nimmt zu, es gibt viel<br />
Konkurrenz unter den deutschen Regionen.<br />
Hier wie überall. ■<br />
Saarland<br />
Anette Runge<br />
■ im Regionalranking der INSM:<br />
Platz 9<br />
■ bekommt aus dem<br />
Länderfinanzausgleich<br />
93,4 Mio. Euro<br />
■ ist von der Krise überdurchschnittlich<br />
betroffen<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Netzwerker<br />
Preisgekrönte Netzwerker<br />
Preisgekrönte<br />
Sichere und leistungsfähige ITK-Netzwerke sowie modernste<br />
Kommunikationslösungen zeichnen die Avalan GmbH aus<br />
Die Avalan GmbH aus Spiesen-Elvers berg<br />
im Saarland ist Spezialist für Netzwerktechnik.<br />
Das mittelständische Unternehmen versteht<br />
sich als Dienstleister für sichere<br />
und leistungsfähige ITK-Netzwerke und<br />
modernste Kommunikationslösungen.<br />
Alles aus einer Hand<br />
Die Kompetenz von Avalan als Systemhaus<br />
umfasst die unabhängige Beratung,<br />
Konzeption oder das Redesign und die<br />
Realisierung sowie Wartung, Schulung<br />
und Betrieb der gesamten Kommunikationsanforderungen<br />
im Bereich Daten,<br />
Sprache, Video und Sicherheit.<br />
Leistungen<br />
Das Leistungsprofil umfasst Gesamtlösungen<br />
in den Bereichen aktive und passive<br />
Netzwerke, Telefonanlagen/Telekommunikationssysteme,<br />
Lichtwellenleiter- und Kupferkabeltechnik<br />
sowie Planung und Consulting.<br />
International erfolgreich<br />
Avalan begeistert Kunden in Deutsch land,<br />
der Schweiz, Luxemburg, Belgien, Ungarn<br />
und sogar in Brasilien.<br />
Referenzen<br />
Zu den Kunden zählen u. a. Wirtschaftsunternehmen,<br />
Banken, Flughäfen, öffentliche<br />
Verwaltungen, Universitäten, Kliniken und<br />
Seniorenheime.<br />
Ausgezeichnet<br />
Im Jahr 2009 war die Avalan GmbH das<br />
einzige Unternehmen aus dem Saarland,<br />
welches sich über die Ehrung als Preisträger<br />
im bundesweiten Wirtschaftswettbewerb<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
freuen durfte, nachdem man 2008 bereits<br />
als Finalist ausgezeichnet wurde.<br />
Gesamtportfolio:<br />
Technologiemanagement<br />
- Wir optimieren Abläufe, Betriebskosten,<br />
Effektivität und (Re-)Aktionsfähigkeit.<br />
Analyse / Dokumentation<br />
- Wir liefern die Basis für zukünftige Entscheidungen.<br />
IT-Energieberatung / Green IT<br />
- Wir konzipieren energieoptimierte Systemlösungen.<br />
Service / Wartung<br />
- Wir bieten ein flexibles, auf Sie individuell<br />
zugeschnittenes Serviceportfolio<br />
für Ihre gesamte Kommunikationsinfrastruktur.<br />
Schulung / Training<br />
- Wir veranschaulichen Theorie und Praxis<br />
in Ihrem eigenen Netzwerk.<br />
WLAN / DECT / Funk<br />
- Wir bieten sichere hochverfügbare Mobilitätslösungen.<br />
Passive Netze<br />
(LAN / MAN / WAN)<br />
- Unsere Spezialisten finden für alle Herausforderungen<br />
die passende Lösung.<br />
Aktive Systeme / Security<br />
- Wir machen IT-Netzwerke sicher und<br />
zuverlässig.<br />
Industrial Ethernet<br />
- Mit Industrial Ethernet ist es möglich,<br />
in Ihr vorhandenes LAN die Geräte mit<br />
einzubeziehen, die für die Steuerung<br />
und Kontrolle von Produktionsprozessen<br />
benötigt werden.<br />
TK-Anlagen / VoIP<br />
- Wir bündeln verschiedene Informationskanäle<br />
und beschleunigen sämtliche<br />
Kommunikationsprozesse Ihres Unternehmens.<br />
Avalan GmbH<br />
Gewerbepark 8<br />
66583 Spiesen-Elversberg<br />
Tel. +49 (6821) 7494-100<br />
Fax +49 (6821) 7494-200<br />
info@avalan.de<br />
www.avalan.de
Innovation<br />
Erfolg ist denkbar – Erfolg ist machbar<br />
Innovationspreis <strong>2010</strong> des Landkreises Göttingen zum 8. Mal ausgeschrieben<br />
60<br />
Landrat Reinhard Schermann<br />
(Foto: Beisert/WRG)<br />
„Innovation ist ein zentraler Schlüssel<br />
für den wirtschaftlichen Erfolg<br />
der Unternehmen und den Erhalt<br />
bzw. die Schaffung von Arbeits- und<br />
Ausbildungsplätzen“, betont Landrat<br />
Reinhard Schermann. Aus diesem<br />
Grund hat er 2003 den Innovationspreis<br />
des Landkreises Göttingen ins<br />
Leben gerufen. Dieser wird bundesweit<br />
ausgeschrieben. Der Wettbewerb<br />
hat sich inzwischen zu einer<br />
Erfolgsstory entwickelt.<br />
Drei Kategorien<br />
Die Konkurrenz richtet sich an mittelständische<br />
Betriebe – vom Garagenunternehmen<br />
bis zum „Global<br />
Player“. Bei der Innovation kann es<br />
sich, so Schermann, um ein neuartiges<br />
Produkt, ein Verfahren, eine<br />
Dienstleistung, einen Prozess oder<br />
eine Geschäftsidee handeln.<br />
Von Handwerk bis Hightech – jeder<br />
kann sich bewerben. Die Bewerbungen<br />
sind in einer der drei Kategorien<br />
„Produkte“, „Handwerk &<br />
Dienstleistungen“ oder „Gründung“<br />
bis zum 1. Juni <strong>2010</strong> bei der WRG<br />
Wirtschaftsförderung Region Göttingen<br />
unter www.innovationspreisgoettingen.de<br />
einzureichen.<br />
Verlockende Preise<br />
Danach wird eine erstrangig zusammengesetzte<br />
Jury (u. a. mit Nobelpreisträger<br />
Prof. Dr. Erwin Neher)<br />
die vorgelegten Bewerbungen beurteilen.<br />
Die Preisverleihung findet im<br />
Herbst <strong>2010</strong> statt. Der Innovationspreis<br />
ist insgesamt mit 30.000 Euro<br />
dotiert. Jeder Sieger einer Kategorie<br />
erhält zusätzlich eine wertvolle Bronzeskulptur<br />
des Künstlers Christian<br />
Jankowski, gestiftet von der Sparkasse<br />
Göttingen.<br />
Darüber hinaus wird erstmals ein<br />
Sonderpreis „Wissenschaft“ für<br />
herausragende wissenschaftliche<br />
Projekte und universitäre Ausgründungen<br />
ausgelobt, der ebenfalls von<br />
der Sparkasse Göttingen zur Verfügung<br />
gestellt wird. ■<br />
Kontakt<br />
WRG Wirtschaftsförderung Region<br />
Göttingen GmbH<br />
Stefanie Kleine<br />
Tel. 0551 9995498-2<br />
stefanie.kleine@wrg-goettingen.de<br />
www.innovationspreis-goettingen.de<br />
Zwei Tage voller Hightech<br />
Energetisches Bauen und Sanieren stand im Mittelpunkt der VARIOTEC-Innovationstage <strong>2010</strong><br />
(Foto: VARIOTEC)<br />
Wolfram Breitenbach, Forschungsleiter<br />
bei VARIOTEC, erläuterte den Besuchern<br />
auf der Begleitmesse die Funktionsweise<br />
der VIP-Dämmung.<br />
(VARIOTEC/eigBer.) - Am 21. und 22.<br />
Januar besuchten rund 450 Architekten,<br />
Fachplaner und Bauspezialisten<br />
die VARIOTEC-Innovationstage<br />
<strong>2010</strong> im fränkischen Feucht.<br />
Mit den 24 Vorträgen der hochkarätigen<br />
Referenten gewährte das<br />
Unternehmen den Besuchern einen<br />
umfassenden Einblick in die Welt des<br />
energetischen Bauen und Sanierens.<br />
Das neue Veranstaltungskonzept<br />
umfasste zwei Tage Programm. Lag<br />
am ersten Tag der Schwerpunkt auf<br />
den Themen „Forschung und Entwicklung“,<br />
stand am zweiten Tag die<br />
Praxis im Mittelpunkt.<br />
„Uns interessiert nicht nur das Heute,<br />
sondern vor allem die Zukunft“,<br />
umriss Christof Stölzel, Gründer des<br />
Unternehmens und jetziger Beirat,<br />
die Idee zu dieser Veranstaltung.<br />
Deshalb zeigten viele der Referenten,<br />
auf welche Entwicklungen sich das<br />
Bauwesen in Deutschland einstellen<br />
muss. „Sehen Sie die Zu kunft nicht<br />
als Belastung, sondern als Herausforderung<br />
mit vielen Chancen. Branchenwachstum<br />
findet dort statt, wo<br />
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />
die Produktentwicklung beeinflussen“,<br />
stellte Stölzel fest.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Innovation<br />
(Foto: VARIOTEC)<br />
Rund 450 Teilnehmer verfolgten am 21./22. Januar <strong>2010</strong> gespannt die Vorträge bei<br />
den VARIOTEC-Innovationstagen <strong>2010</strong>.<br />
PR-Beitrag<br />
Zehnmal Energie gespart<br />
Wie sich ein Bestandsgebäude so<br />
umbauen lässt, dass es bis zu zehnmal<br />
weniger Energie verbraucht als<br />
vor der Sanierung, demonstrierte<br />
der Architekt Dr. Burkhard Schulze<br />
Darup. Mit einem ausgeklügelten<br />
Mix aus Wärmedämmung,<br />
Passivhausfenstern, luftdichter<br />
Gebäudehülle, Lüftungsanlage mit<br />
Wärmerückgewinnung, Solarthermie<br />
und Photovoltaik sei dieses Ziel<br />
erreichbar. Besonders hilfreich seien<br />
neue Wärmedämmsysteme wie die<br />
von VARIOTEC entwickelten QASA-<br />
Elemente. Die vakuumgedämmten<br />
Bauteile erreichen bei geringen<br />
Aufbauhöhen sehr gute Dämmleistungen.<br />
Damit könnten Wärmebrücken<br />
wirksam entschärft werden.<br />
Auch Dipl.-Ing. Ulrich Zink, Vorstandsvorsitzender<br />
des Bundesarbeitskreises<br />
Altbauerneuerung (BAKA), beschäftigte<br />
sich mit dem Thema Sanierung.<br />
Der selbsternannte „Immobilientherapeut“<br />
zeigte, wie Planer mit dem<br />
Werkzeug „Idi-al®“ ein Gebäude auf<br />
Stärken und Schwächen untersuchen<br />
können, um danach eine zukunftssichere<br />
Sanierung einzuleiten.<br />
VIPs im Visier<br />
Dem Thema Vakuumdämmung<br />
widmeten sich mehrere Vorträge.<br />
Dipl.-Ing. Christoph Sprengard vom<br />
Forschungsinstitut für Wärmeschutz<br />
e.V. München (FIW München) erläuterte<br />
die bauphysikalischen Grundlagen<br />
der VIP-Dämmung. Planer sollten<br />
auf Systeme zurückgreifen, die eine<br />
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />
(AbZ) besäßen oder eine Zustimmung<br />
im Einzelfall beantragen.<br />
Der Anwendungsbereich nach DIN<br />
V 4108-10 müsse darin klar definiert<br />
sein. „Planen Sie die Anschlussdetails<br />
genau und erstellen Sie ein Wärmebrückenkonzept“,<br />
empfahl Sprengard.<br />
Nur so könnten die Vorteile von VIP-<br />
Dämmsystemen wirklich ausgespielt<br />
werden. Der Forschungsleiter des<br />
Bereiches VIP/QASA bei VARIOTEC,<br />
Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Breitenbach,<br />
erläuterte das hauseigene QASA-Produktprogramm.<br />
Der Dämmkern der<br />
Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) von<br />
VARIOTEC besteht aus unter Vakuum<br />
stehender pyrogenener Kieselsäure<br />
SiO2, einem umhüllenden Vlies sowie<br />
einer gasdichten Hochbarrierfolie.<br />
„Mit diesem Aufbau erzielen unsere<br />
VIPs einen Wärmeleitfähigkeitswert<br />
von λ = 0,007 W/(mK). Selbst im<br />
defekten, belüfteten Zustand erreichen<br />
sie noch einen λ-Wert von 0,<strong>02</strong>0<br />
W/(mK). Es gibt derzeit weltweit<br />
keinen besseren Dämmstoff“, stellte<br />
Breitenbach klar. Die Nutzungsdauer<br />
der hauseigenen VIPs bezifferte er auf<br />
60 bis 80 Jahre.<br />
VIP-Dämmung in der Praxis<br />
Architekt Martin Forstner, der 2005<br />
das weltweit erste Nullheizenergiehaus<br />
aus vorgefertigten QASA-Elementen<br />
für VARIOTEC in Voggenthal<br />
geplant hatte, warf einen Blick auf<br />
Komplettsysteme für die Klimahülle<br />
von morgen. Dabei falle der Vakuumdämmung<br />
eine entscheidende Rolle<br />
zu, da sie nicht nur einen schlanken<br />
Problemlöser für Wärmebrücken<br />
darstelle, sondern auch den Flächenverbrauch<br />
minimiere. Dass das<br />
VARIOTEC-Nullheizenergiehaus auch<br />
so funktioniert, wie es geplant wurde,<br />
zeigte der Vortrag von Dipl.-Ing. Martin<br />
Fischer vom Fraunhofer-Institut<br />
für Solare Energiesysteme ISE. Über<br />
einen Zeitraum von vier Jahren hatten<br />
die Forscher das Zusammenspiel<br />
der vakuumgedämmten Bauelemente<br />
und der ausgeklügelten Heiz- und<br />
Kühlsysteme evaluiert. ■<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Innovation<br />
Gewinnbringend Energie sparen<br />
Ein Praxisbeispiel sinnvoller Energiespartechnik in einem Produktionsunternehmen<br />
62<br />
Wolfgang Oehm, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der ONI-Wärmetrafo GmbH<br />
(Mitte) im Gespräch mit den Projektverantwortlichen<br />
der Schoeller Arca Systems,<br />
Carsten Malschofsky (Betriebsleiter, links)<br />
und Edgar Hercher (Leiter Technik, rechts)<br />
(ONI) - Schoeller Arca Systems ist ein<br />
global erfolgreiches Unternehmen<br />
im Bereich ganzheitlicher Verpackungslösungen.<br />
Ein wesentlicher<br />
Grund dafür ist, dass man mit<br />
innovativer Systemtechnik Kunden<br />
effizient bei der Reduzierung ihrer<br />
Logistikkosten unterstützt. Aber auch<br />
im Hinblick auf eine optimierte Energieeffizienz<br />
nimmt Schoeller Arca<br />
unter den großen Kunststoffverarbeitern<br />
eine herausragende Position ein.<br />
So betreibt man seit Jahren eine<br />
offensive Energiesparpolitik. Vorausschauend<br />
begegnet man damit den<br />
auch weiterhin zu erwartenden,<br />
dras tisch steigenden Energiepreisen,<br />
um damit die eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />
ein Stück weit zu verbessern<br />
und dadurch die Marktposition weiter<br />
ausbauen zu können.<br />
Aktuell wurde im Schweriner Werk<br />
die Kühlenergieversorgung mit einer<br />
Gesamtleistung von ca. 3 000 kW<br />
durch den Energiesparspezialisten<br />
ONI aus Lindlar auf den neuesten<br />
Stand energieeffizienter Technik<br />
gebracht.<br />
Einsparpotenzial in zwei Kreisen<br />
Für die Versorgung der Spritzgießein<br />
heiten betreibt Schoeller Arca<br />
Systems in Schwerin ein klassisches<br />
Zweileiter-Kühlsystem. Für die Formenkühlung<br />
wird eine Kühlleistung<br />
von insgesamt 1 460 kW bei einer<br />
Kühlwassertemperatur von 12 °C<br />
und für die Maschinenkühlung eine<br />
Kühlleistung von 1 600 kW bei einer<br />
Kühlwassertemperatur von 30 °C<br />
bereitgestellt.<br />
Durch diesen Systemaufbau wird es<br />
möglich, gleich in beiden Bereichen<br />
der Kühlenergieerzeugung erhebliche<br />
Energieeinsparungen zu realisieren.<br />
Im Kühlkreislauf für die Formenkühlung<br />
wird dazu eine sog. Winterentlastung<br />
in Form von glykolfreien Freikühlern<br />
eingesetzt, mit der sich bis zu<br />
65% der Stromkosten für den Betrieb<br />
der Kältemaschinen einsparen lassen.<br />
Im Kühlkreislauf für die Maschinenkühlung<br />
wird die Abwärme aus dem<br />
Rücklauf ausgekoppelt und über<br />
eine Wärmerückgewinnung nutzbar<br />
gemacht, was die Heizkostenrechnung<br />
radikal reduziert.<br />
Wenn man die Kühlung heizen lässt<br />
Im ersten Moment widersprüchlich,<br />
nach einer Erläuterung einfach genial.<br />
Schoeller Arca in Schwerin benötigt<br />
für die Ölkühlung der Spritzgießmaschinen<br />
eine Vorlauftemperatur<br />
von 30 °C. Durch die Maschinenabwärme<br />
erhöht sich die Kühlwassertemperatur<br />
um 5 Kelvin, woraus eine<br />
Kühlwasserrücklauftemperatur von<br />
35 °C resultiert.<br />
Dieses niedrige Temperaturniveau<br />
reicht vollkommen aus, um spezielle,<br />
von ONI entwickelte Heizgeräte zu<br />
versorgen, die Büro- und Betriebsräume<br />
in idealer Weise beheizen.<br />
Dadurch wird Abwärme, die bisher<br />
kostenintensiv rückgekühlt werden<br />
musste, zu wertvoller Heizenergie,<br />
die Erdgas oder Heizöl ersetzt. In der<br />
Folge werden die Heizkosten um bis<br />
zu 95% reduziert! Diese Niedertemperaturtechnik<br />
wartet zudem mit<br />
einem besonderen Vorteil in Bezug<br />
auf die Wärmeverteilung im Raum<br />
auf. Heizwärme, die von konventionellen<br />
Heizsystemen abgegeben<br />
wird, wandert naturbedingt auf dem<br />
kürzesten Weg an die Raum- oder<br />
Hallendecke, wo man sie im Normalfall<br />
nicht haben will. Heizwärme<br />
auf ONI-Niedertemperaturbasis vermischt<br />
sich sehr viel schneller mit<br />
kühlerer Raumluft, so dass letztendlich<br />
die Heizwärme dorthin gelangt,<br />
wo man sie wirklich braucht.<br />
Energieeffiziente Kältemaschinen und glykolfreie Freikühleranlage im Außenbereich<br />
Schoeller Arca reduziert durch den<br />
Einsatz der Wärmerückgewinnung<br />
aber nicht nur seine Heizkosten in<br />
beträchtlichem Umfang, sondern leistet<br />
damit gleichzeitig einen großen<br />
Beitrag zum aktiven Umweltschutz.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Innovation<br />
63<br />
PR-Beitrag<br />
Kältemaschinen im Winterschlaf<br />
Für die Kühlung der Spritzgießformen<br />
wird ganzjährig Kühlwasser<br />
mit einer Vorlauftemperatur von ca.<br />
12 °C benötigt. Zur Erzeugung des<br />
Kühlwassers werden heute noch in<br />
vielen Fällen über das gesamte Jahr<br />
elektrisch angetriebene Kältemaschinen<br />
eingesetzt, was zu erheblichen<br />
Kostenbelastungen durch einen hohen<br />
Stromverbrauch führt.<br />
Für die Projektverantwortlichen von<br />
Schoeller Arca war von vornherein<br />
klar, dass ein Kühlsystem zum Einsatz<br />
kommen muss, das weitestgehend<br />
auf den energieintensiven Einsatz<br />
einer Kältemaschine über das Jahr<br />
verzichtet. In Schwerin sieht das ONI-<br />
Konzept daher eine Kühlenergieversorgung<br />
über Kältemaschinen lediglich<br />
in den warmen Sommermonaten<br />
und einer kurzen Übergangszeit vor.<br />
Dadurch wird über 65% der Betriebszeit<br />
auf den Einsatz von Kältemaschinen<br />
verzichtet. Das spart sehr viel<br />
Energie und Geld ein. Die Kühlenergieversorgung<br />
für den Werkzeugkreis<br />
mit einer Leistung von ca. 1 400 kW<br />
wurde dazu mit einer sog. ONI-Winterentlastung<br />
über glykolfreie, leerlaufende<br />
Freikühler ausgerüstet.<br />
Energiemanagement übernimmt ein<br />
bei ONI entwickeltes, dynamisches<br />
Regelsystem mit energieoptimierender<br />
Systemsoftware. Damit wird<br />
zu jeder Zeit sichergestellt, dass die<br />
Kälteerzeugung mit einem niedrigst<br />
möglichen Energieaufwand betrieben<br />
wird. Darüber hinaus sorgt sie<br />
dafür, dass die Winterentlastung<br />
möglichst lange aktiv bleibt, weil<br />
jede Stunde, in der die Kältemaschine<br />
abgeschaltet bleibt, für den Betreiber<br />
bares Geld wert ist.<br />
Installation im laufenden Betrieb<br />
Ideal für ein Unternehmen ist, wenn<br />
Sanierungsmaßnahmen nahezu<br />
unbemerkt, zuverlässig und ohne<br />
Betriebsunterbrechung vonstatten<br />
gehen. Ein Wunsch, der mehr als<br />
verständlich ist, wenn man bedenkt,<br />
dass jede Stunde und jeder Tag Betriebsunterbrechung<br />
sowie die darauf<br />
folgende Wiederinbetriebnahme<br />
erhebliche Kosten verursacht. Durch<br />
Edgar Hercher, Projektverantwortlicher<br />
von Schoeller Arca Schwerin,<br />
und die Fachleute des Hauses ONI<br />
wurde daher ein Projektablaufplan<br />
entwickelt, der die Entstehung einer<br />
solchen Problemstellung von vornherein<br />
vermeidet. Die Umsetzung des<br />
überaus komplexen Projektes war<br />
geprägt von einer beispielhaften Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten.<br />
So konnten während des laufenden<br />
Betriebes alle Installationen von<br />
Kom ponenten, Verrohrungen sowie<br />
die komplette Elektroverkabelung in<br />
einem Zeitraum von nur zwei Monaten<br />
durchgeführt werden. Für den<br />
letztendlichen Umschluss von der<br />
vorhandenen Anlage auf die neue,<br />
energieoptimierte Anlage war ein<br />
Zeitraum von lediglich drei Tagen<br />
erforderlich.<br />
Die Geschäftsführung des Hauses<br />
Schoeller Arca stellte die perfekte<br />
Umsetzung des Projektes von der<br />
Planung bis zur schlüsselfertigen<br />
Übergabe anlässlich der offiziellen<br />
Anlagenübergabe besonders heraus.<br />
Die Auswertungen in Bezug auf das<br />
Einsparergebnis weisen eine noch<br />
kürzere als die berechnete Amortisationszeit<br />
aus. Ein für alle Beteiligte<br />
erfreuliches Endergebnis. ■<br />
Diese Systemtechnik übernimmt<br />
in der Übergangs- und Winterzeit<br />
anstelle der Kältemaschine die Versorgung<br />
des Formenkühlkreises.<br />
Bei dieser Technik nutzt man in der<br />
Übergangs- und Winterzeit die kostenlos<br />
verfügbare Umgebungsluft<br />
als Kühlmedium. Der elektrische<br />
Energieaufwand reduziert sich dabei<br />
auf einen Wert von ca. 2-3% einer<br />
Kältemaschine. Das dazugehörige<br />
Teil der Wärmerückgewinnungsgeräte, die bei Schoeller Arca Heizkosten einsparen<br />
(Fotos: ONI)<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Kultur I Lifestyle<br />
E X U<br />
64<br />
LEXUS-GS 450 HYBRID –<br />
Für die Chefetage im Mittelstand<br />
Es ist Premiere. Erstmalig testen wir<br />
einen „Japaner.“ Im Lande der automobilen<br />
Status-Symbole sind für<br />
den erfolgreichen mittelständischen<br />
Unternehmer zunächst die vier Ringe,<br />
der Stern, der Propeller und die Nachfahren<br />
Ferry Porsches interessant.<br />
Deshalb erwarteten wir den Hybrid<br />
Lexus GS 450h mit Spannung, und<br />
wir wurden nicht enttäuscht. Der<br />
Winter sorgte für harte Bedingungen<br />
für den Test, Glätte, starke Winde,<br />
eisige Temperaturen. Der Lexus ließ<br />
sich nichts anmerken.<br />
Lexus setzt beim 450h auf einen<br />
innovativen Antriebsmix aus einem<br />
6-Zylinder-Benziner mit 296 PS und<br />
einem 200 PS starken Elektromotor.<br />
Ein „Hybridfahrzeug“ wie der<br />
Lexus GS 450h ist ein Auto, in dem<br />
mindestens zwei Energiewandler<br />
(Elektro- und Ottomotor) und zwei<br />
im Fahrzeug eingebaute Energiespeichersysteme<br />
(Akkus und Kraftstofftank)<br />
vorhanden sind, um es<br />
anzutreiben.<br />
Durchschnittsverbrauch 9,8 Liter<br />
Beim Beschleunigen ist der Lexus<br />
sehr spritzig. Die Kraft der Doppel-<br />
Herzen macht‘s möglich, und wir<br />
wissen ja: „Nichts ist unmöglich.“ Im<br />
Vergleich mit den 6-Zylindern von<br />
Mercedes und BMW ist der Lexus im<br />
Verbrauch niedriger.<br />
Bei 65% Landstraße, 20% Autobahn<br />
und 15% Stadt nimmt er 9,8 Liter auf<br />
100 Kilometer – und das bei rasanter<br />
Fahrweise und 1,9 Tonnen Eigengewicht.<br />
Überraschendes Spartalent<br />
zeigt der GS 450h ebenso auf der<br />
Autobahn. Durch die Kombination<br />
von Saugrohr- und Direkteinspritzung<br />
haben die Lexus-Entwickler<br />
den Motor so optimiert, dass er bei<br />
hohem Tempo selten über 13 Liter<br />
verbraucht.<br />
Wie effizient der Hybrid spart,<br />
zeigt er vor allem in der Stadt. An<br />
roten Ampeln schaltet der Otto ab<br />
und überträgt das Anfahren dem<br />
E-Partner. Im Schubbetrieb, bergab<br />
und beim Bremsen arbeitet die<br />
Antriebseinheit regenerativ, was<br />
im Head-Up-Display (Serie) grafisch<br />
gezeigt wird. Der erzeugte Strom lädt<br />
40 Nickel-Metallhydrid-Module auf,<br />
die zwischen den Rücksitzen und<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
S<br />
Kultur I Lifestyle<br />
(Fotos: Prof. Arnd Joachim Garth)<br />
jeder konstruktiven Idee, um alles<br />
auf das Wohl von Fahrer und Passagieren<br />
abzustimmen. Besonders<br />
faszinierend ist das Fahren in Parkhäusern<br />
oder in 30er Zonen in Berlin.<br />
Sanft schiebt der Elektromotor den<br />
Lexus bis auf 50 km/h.<br />
Nur die Reifen geben Abrollgeräusche<br />
von sich. Leise, vornehm<br />
und umweltfreundlich rollt der<br />
Fahrerflüsterer dann in die Garage.<br />
Emissionslos bewältigte er den Stau<br />
auf der A 10.<br />
Die feine Verarbeitung, die Passgenauigkeit<br />
und die hochwertigen<br />
Materialien Holz, Leder und Chrom<br />
umspannen den Fahrer als Marketingbotschaft:<br />
„Du hast Edles verdient.<br />
Dein Diener heißt Lexus.“ Der<br />
Sitzkomfort stellt sich gerade auf<br />
langen Strecken als sehr segensreich<br />
dar, denn er schont den LWS-Bereich.<br />
Nach dem Verlassen des Fahrzeugs<br />
verriegelt die Anlage auf Berührung<br />
der Schließtaste an einem der<br />
äußeren Türgriffe alle Türen. Selbst<br />
im unwahrscheinlichen Fall einer<br />
entladenen Batterie stellt der Smart<br />
Key die vollständige Bedienung des<br />
Fahrzeugs sicher: ein ausfahrbarer<br />
Schlüsselbart.<br />
Letztendlich auch eine Preisfrage<br />
Bei reichhaltiger Serienausstattung,<br />
die im Vergleich zu Mercedes<br />
E-Klasse und Fünfer-BMW im Lexus<br />
GS 450h wesentlich üppiger ist, wird<br />
man mit 66.000 Euro Besitzer, und<br />
dann beginnt das Sparen durch den<br />
Hybrid-Antrieb. Bis zu 1.300 Euro<br />
spart die neue Technik in drei Jahren<br />
an Spritkosten. Hinzu kommt der<br />
Vorteil, dass Toyota den Lexus kräftig<br />
sponsert und damit mit niedrigen<br />
Leasing-Raten aufwartet.<br />
65<br />
dem Kofferraum verbaut sind. Das<br />
lässt natürlich den Kofferraum auf<br />
280 Liter schrumpfen. Meine Kollegen<br />
haben sich darüber mokiert. Ich<br />
allerdings bin mit meiner Familie zu<br />
viert auf Tour gegangen, und jeder<br />
hatte einen normalen Koffer dabei,<br />
der Platz im Kofferraum fand.<br />
Ein Fahrerflüsterer<br />
Die Design-Sprache bei Lexus heißt<br />
L-finesse. Lexus versteht darunter<br />
die Synthese aus „Leading Edge“ („L“)<br />
und „Finesse“. Mit „Leading Edge“<br />
bezeichnet Lexus die Entwicklung<br />
und Nutzung modernster Technologien,<br />
die Fahrer und Passagieren<br />
zugutekommen. Finesse betont den<br />
Feinschliff jedes einzelnen Details<br />
und die konsequente Umsetzung<br />
Technik aus dem Land der Techniker<br />
Das stufenloses Getriebe, ESP mit<br />
Lenkeingriff, Zweizonenklimaautomatik,<br />
Navigation per Touchscreen<br />
in Serie, elektronisch gesteuerte<br />
Fahrwerksabstimmung, adaptiver<br />
Tempomat, Kurvenlicht, das schlüssellose<br />
Zugangssystem, Videoparkhilfe<br />
etc. zeigen den Japaner, der<br />
Anschluss an die ganz große Liga<br />
sucht.<br />
Der Bedienkomfort allerdings ist<br />
gewöhnungsbedürftig: Licht als<br />
Drehknopf am Lenkrad; wichtige<br />
Schalter wie Tempomat, Heckrollobedienung<br />
und Spiegeleinstellungen<br />
verbergen sich vom Lenkrad verdeckt,<br />
schlecht zugänglich in einer<br />
Display-Schublade.<br />
Mit dem GS 450h baut Lexus das<br />
erste Hybrid-Auto für die Mittelstands-Chefetage.<br />
Die Limousine<br />
besitzt technisch und emotional das<br />
Marken-Potenzial, in der Oberklasse<br />
nicht nur Zeichen zu setzen, sondern<br />
auch neue Welten zu erobern.<br />
Der GS 450h verwöhnt seinen Besitzer<br />
als Fahrerflüsterer, der innovativ,<br />
effektiv und dynamisch agiert. Lexus<br />
ist eine am Markt etablierte Marke,<br />
und dass sie am schweren Markt<br />
Deutschland besteht, zeigt, dass sie<br />
nicht nur in der Oberliga mitspielt,<br />
sondern manchmal auch die Ergebnisse<br />
verändert und kleine Siege<br />
gegenüber der Arroganz von BMW<br />
und Mercedes einfährt. ■<br />
Prof. A. J. Garth<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>
Impressum<br />
66<br />
Ihre Leserbriefe<br />
Leser-Telefon: 0341 24061-00<br />
Leser-Fax: 0341 24061-66<br />
Zu: „Climategate“<br />
„Ich war sehr froh, dass Sie den Artikel<br />
bei P.T. gebracht haben. Er hätte in<br />
FOCUS oder SPIEGEL gehört.“<br />
Michael Limburg<br />
„Ich habe mich sehr über Ihren Beitrag<br />
‚Climategate’ gefreut, der den<br />
Kern der Volksverdummung durch<br />
profitorientierte Scheinwis senschaftler<br />
trifft. Welcher Größen wahn<br />
muss Menschen befallen haben,<br />
wenn sie glauben, sie könnten das<br />
Klima steuern?! Und das, obwohl sie<br />
die Zusammenhänge dieses komplexen<br />
Vielparametersystems nicht<br />
einmal verstehen.“<br />
Prof. Peter Puschner<br />
„Vielen Dank für Ihren Artikel ‚Climategate’.<br />
Ich bin sehr überrascht,<br />
ein Magazin gefunden zu haben, das<br />
sich von dumpfen Ideologien und<br />
Dogmen nicht einwickeln lässt –<br />
weiter so!“<br />
Cäsar Dziuba<br />
Zu: Harald Wolf<br />
„Fördert Herr Wolf neben den Berliner<br />
Frauenhäusern denn auch das<br />
eine für Zuflucht suchende Männer?<br />
Was tut er für eine Gleichstellung der<br />
Männer im Sorgerecht? Welchen Beitrag<br />
leistet Herr Wolf, um das schulische<br />
Hinterherhinken von Schülern<br />
aufzuholen? Wer die Bevorzugung<br />
von Frauen nicht sieht, ist hoffnungslos<br />
mit Blindheit geschlagen. Es wäre<br />
gut, Herr Wolf kündigte neben seiner<br />
Schirmherrschaft auch gleich seinen<br />
Posten. Er kann ja mit gutem Beispiel<br />
vorangehen und seinen Stuhl für<br />
eine Frau räumen.“<br />
Christian Kleißle<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
„Wolfs altbacken-feministische<br />
Äußerungen lassen eine Sachlichkeit<br />
leider nicht mehr erkennen.<br />
Vor allem zum Thema ‚Frauenförderung’<br />
wird von ihm in einer derart<br />
polemischen Art und Weise Raum<br />
gegeben, dass man diesem Herrn<br />
nicht mehr länger politische Unterstützung<br />
geben sollte. Nicht einer<br />
seiner opportunistischen und populistischen<br />
Einwände hat bei kritischer<br />
Betrachtung Bestand. Dass Frauen<br />
und Männer ihre Arbeitsteilung frei<br />
von staatlicher Einmischung treffen<br />
wollen, kann Herr Wolf offenbar<br />
einfach nicht hinnehmen. Ein Politiker,<br />
der heute noch mit solchen<br />
Behauptungen hausieren geht, tut<br />
es entweder aus Unkenntnis (und<br />
disqualifiziert sich dadurch natürlich<br />
für sein Amt) oder in unlauterer<br />
Absicht (womit er erst recht nicht<br />
mehr tragbar ist).“<br />
Dr. Eugen Maus<br />
Zu: P.T. Magazin<br />
„Das P.T. Magazin ist ja eine außerordentliche<br />
Zeitschrift und besitzt<br />
ein Niveau, das wir höchst selten<br />
bei unseren Medien finden. Und es<br />
gehört Mut dazu, sich zu Fragen und<br />
Themen zu äußern, die, aus welchen<br />
Gründen auch immer, in der Öffentlichkeit<br />
tabuisiert werden.“<br />
Uwe Timm<br />
„Heft 1 ist ein sehr gelungener Start<br />
ins neue Jahr, und ich wünsche<br />
Ihnen das in jeder Hinsicht. Meine<br />
Studenten haben das Heft ebenfalls<br />
begrüßt, da viele das Thema ‚Climategate’<br />
in der sog. Presselandschaft<br />
vermisst hatten. Bei Facebook gibt<br />
es dazu eine Vereinigung. Weiter so,<br />
Ihr tapferen Ritter des investigativen<br />
Journalismus!“<br />
Alfred Gärtner<br />
„Ihre Publikation strotzt vor Ignoranz,<br />
Unwahrheiten, Polemik und<br />
rechtsgerichteter Propaganda. Insbesondere<br />
Ihre Beiträge zum Thema<br />
Klimawandel in der jüngsten Ausgabe<br />
entbehren nicht nur jeder Wissenschaftlichkeit<br />
und Seriosität. Sie<br />
sind ein Schlag ins Gesicht der wachsenden<br />
Zahl an mittelständischen<br />
Unternehmen in unserem Land, die<br />
die Herausforderungen der Klimaveränderungen<br />
ernst nehmen und<br />
ihre Unternehmensstrategie danach<br />
ausrichten. Mit Publikationen wie<br />
dem P.T. Magazin schaden Sie der<br />
Wirtschaft und vor allem auch dem<br />
Mittelstand.“<br />
Gottfried Härle<br />
Mehr Leserbriefe unter: www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />
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