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P.T. MAGAZIN 02/2010

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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6. Jahrgang<br />

Ausgabe 2 | <strong>2010</strong><br />

ISSN 1860-501x | 3 Euro<br />

für Wirtschaft und Politik | Offizielles Magazin des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Das deutsche Gesundheitssystem –<br />

ein Fall für die Notaufnahme?<br />

Mittelstandspreis<br />

Nominierungsrekord<br />

trotz Krise<br />

Endstation Staatsbankrott?<br />

Finanzprobleme weiter ungelöst<br />

Europas Mitte<br />

Ackern für den<br />

Wohlstand<br />

Lexus-Hybrid<br />

Fahrerflüsterer<br />

für Chefs


Äpfel und Birnen<br />

„Frauen verdienen 23 Prozent weniger<br />

als Männer.“ Die Schlagzeile suggeriert<br />

verbotene Diskriminierung<br />

bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit.<br />

Diese Diskriminierung gibt es<br />

aber gar nicht. Denn dass eine 25-jährige<br />

frisch ausgebildete Assistenz-<br />

ÄRZTIN weniger als ein 55-jähriger<br />

hochqualifizierter Chef-ARZT verdient,<br />

hält kein vernünftiger Mensch<br />

für Diskriminierung. Ebenso verlangt<br />

wohl niemand, einer PutzFRAU das<br />

Monatgehalt eines (männlichen) Piloten<br />

zu zahlen. Der PutzMANN dürfte<br />

das ja auch nicht verlangen.<br />

Die Schlagzeile dient also ausschließlich<br />

der Verwirrung und Verirrung.<br />

Denn „Aussagen zum Unterschied<br />

zwischen den Verdiensten von<br />

weiblichen und männlichen Beschäftigten<br />

mit gleichem Beruf oder<br />

vergleichbarer Tätigkeit sind laut<br />

Statistischem Bundesamt anhand der<br />

vorliegenden Zahlen nicht möglich“,<br />

musste auch die WELT am 12.11.2009<br />

feststellen. Im Klartext: Wer über Äpfel<br />

redet und dabei Äpfel mit Birnen<br />

vergleicht, der klärt nicht auf, sondern<br />

verdummt, verwirrt, vernebelt.<br />

Solche Verwirrung hat Methode.<br />

Nicht nur bei Statistiken, sondern<br />

auch bei Paragraphen, wie die folgende<br />

Schlagzeile verdeutlicht:<br />

„Schäuble verteidigt den Ankauf<br />

illegaler Steuer-Daten aus Diebstählen<br />

in der Schweiz.“<br />

Was in Deutschland erlaubt ist und<br />

was nicht, soll aber nicht der Finanzminister<br />

regeln, sondern das Strafgesetzbuch<br />

mit seinen 358 Paragraphen.<br />

Und nach § 259 begeht Hehlerei, wer<br />

gestohlene Daten kauft, um sich oder<br />

einen Dritten zu bereichern. Dieser<br />

Editorial<br />

Dritte kann auch der Staat sein. Wer<br />

in Polen ein Auto klaut, bleibt auch<br />

dann ein Dieb, wenn er das Auto anschließend<br />

der Bundesregierung oder<br />

„dem Staat“ schenkt. Auf Hehlerei<br />

stehen deshalb bis zu fünf Jahre Haft.<br />

Da die Bundesregierung bereits zum<br />

wiederholten Male so handelt – und<br />

sich auch in Zukunft aus dieser Handlungsweise<br />

fortlaufende Einnahmen<br />

sichern will – gilt sogar der verschärfte<br />

§ 260 der „gewerbsmäßigen Hehlerei“.<br />

Darauf steht Freiheitsstrafe von<br />

mindestens sechs Monaten bis zu<br />

zehn Jahren. Eigentlich.<br />

Natürlich wird der Staat dennoch<br />

kaufen. Und verwerten. Und er wird<br />

nicht dafür bestraft werden. Wenn<br />

sich aber der Staat das Recht nimmt,<br />

Recht zu brechen, vertut er das Recht,<br />

von seinen Bürgern Recht zu fordern.<br />

Nicht umsonst fordert das Grundgesetz<br />

in Artikel 20: „…die vollziehende<br />

Gewalt und die Rechtsprechung sind<br />

an Gesetz und Recht gebunden.“ Kein<br />

Staatsdiener darf gegen ein Gesetz<br />

handeln. Aber manchmal sind Staatsdiener<br />

nicht gleich, sondern gleicher.<br />

Birnen, keine Äpfel.<br />

Eigentlich soll der Rechtsstaat den<br />

Staat begrenzen, nicht den Bürger.<br />

Eigentlich ist das Wesen des Rechtsstaats<br />

im Gegensatz zum Unrechtsstaat<br />

gerade, dass der Bürger sich<br />

darauf verlassen kann, dass sein<br />

Verhalten nach Gesetzen – und nicht<br />

nach Gutdünken – beurteilt wird.<br />

Eigentlich sollte er sich auf das geschriebene<br />

Wort verlassen können,<br />

statt fehlbaren Menschen ausgeliefert<br />

zu sein.<br />

Als zivilisatorische Errungenschaft<br />

muss der Rechtsstaat sich immer<br />

wieder neu gerade im Umgang mit<br />

denen bewähren, die sein Recht brechen.<br />

Nur dann kann sich auch derjenige<br />

tatsächlich auf sein Recht verlassen,<br />

der sich nichts vorzuwerfen hat.<br />

In dem Moment, in dem der (Rechts-)<br />

Staat selbst zum Rechtsbrecher wird,<br />

ist er keinen Pfifferling mehr wert.<br />

Dr. Helfried Schmidt<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

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PT <strong>2010</strong>/<strong>02</strong>


Inhalt<br />

Seiten 44-48<br />

Themen<br />

Politik<br />

3 Äpfel und Birnen<br />

Wenn der Staat zum brecher<br />

Rechtswird<br />

4<br />

6 Revolutionäre<br />

…die in der Hartz-IV-Debatte<br />

keine Rolle spielen<br />

8 Wehrt euch gegen die<br />

Eurokraten!<br />

Rhetorisches Feuerwerk von<br />

Hans Magnus Enzensberger<br />

Wirtschaft<br />

Titelthema: Die Horror-Reform Seiten 44-48<br />

Ist das deutsche Gesundheitssystem ein Fall für die Notaufnahme? International<br />

verglichen: Nein. Aber in Deutschland ist keiner zufrieden. Der<br />

Gesundheitsminister Philipp Rösler soll es nun richten – in einer Amtszeit<br />

unmöglich. Schon 1988 wurde das Unwort „Gesundheitsreform“ gekürt.<br />

(Cover: P.T.-Montage, Foto: Wikipedia/CC/Nicolas Genin)<br />

Wirtschaft<br />

Politik<br />

10 Wir lassen Visionen Taten<br />

folgen!<br />

Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden<br />

der Raiffeisenlandesbank<br />

Oberösterreich AG<br />

14 Im Auge des Hurrikans<br />

Systembedingte Probleme der<br />

Finanzkrise weiter ungelöst<br />

Revolutionäre Seiten 6-7<br />

Heute gibt es so viele Gesetze, Verordnungen, Kommissionen wie noch nie.<br />

Und dennoch so einfache Fragen: Warum müssen jährlich über 400 000<br />

Unternehmen aufgeben? Warum fragt BILD: „Bin ich dumm, wenn ich<br />

noch arbeite?“<br />

28 Neuer Star auf der Platine?<br />

Silizium „am Ende“. Es übernimmt:<br />

Galliumnitrid<br />

44 Die Horror-Reform<br />

Deutschlands Gesundheits system<br />

ist besser als sein Ruf – aber<br />

nicht gut genug<br />

Kultur I Lifestyle<br />

LEXUS-GS 450 HYBRID Seiten 64-65<br />

Im Lande der automobilen Status-Symbole sind für den erfolgreichen<br />

mittelständischen Unternehmer zunächst die vier Ringe, der Stern, der<br />

Propeller und die Nachfahren Ferry Porsches interessant. Doch der „Japaner“<br />

enttäuscht nicht – weder technisch noch emotional.<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

30 Die Nominierungen <strong>2010</strong><br />

Erneut Rekordbeteiligung beim<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“<br />

Die Nominierungen <strong>2010</strong> Seiten 30-33<br />

34 Einsatz für den unternehmerischen<br />

Mittelstand…<br />

…zeigen die Servicestellen der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Der 16. Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2010</strong> zeigt<br />

sich unbeeindruckt von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise:<br />

3 580 Nominierungen aus allen 16 Bundesländern gingen in der Bundesgeschäftsstelle<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung in Leipzig ein.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Seiten 50-58<br />

(P.T.-Montage, Fotos: Wikipedia/GFDL/CC/Felix Koenig, Consult GmbH)<br />

Regional-Special<br />

Europas Mitte nach dem Finanzschock Seiten 50-58<br />

Der Wettbewerb am Markt nimmt zu, es gibt viel Konkurrenz unter den<br />

deutschen Regionen. Es geht um den besten Platz in der Mitte Europas.<br />

Die Ausgangspositionen sind nicht so schlecht: Hessen ist Nr. 4, Rheinland-Pfalz<br />

die Nr. 5 und das Saarland hat die Nr. 9 im INSM-Regionalranking<br />

2009.<br />

Regional-Special<br />

Seiten 6-7<br />

(Foto: eventDiary)<br />

51 Hessen dümpelt auf hohem<br />

Niveau<br />

Streiflichter: Finanzplatz Frankfurt,<br />

Opel und Offenbach<br />

52 Praxisnah und unternehmerfreundlich<br />

Interview mit Michael Papenheim,<br />

Geschäftsführer der Mauser<br />

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53 Rheinland-Pfalz hat das<br />

Schlimmste hinter sich<br />

Vom Retortenbaby zum Land<br />

in der Mitte Europas<br />

Seiten 64-65<br />

(Foto: Arnd Joachim Garth)<br />

55 Das Land setzt auf Strukturwandel<br />

Interview mit Werner Weiss,<br />

Geschäftsführer der Insiders<br />

Technologies GmbH<br />

Kultur | Lifestyle<br />

64 LEXUS-GS 450 HYBRID<br />

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Gesamt*<br />

21%<br />

anteil häuser<br />

mit einsatz<br />

erneuerbarer<br />

energien in %<br />

* Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Fachserie 5 Reihe 1 aus 2007<br />

Seiten 30-33<br />

(Foto: eventDiary)<br />

66 Leserbriefe / Impressum<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

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Politik<br />

Revolutionäre…<br />

…die in der Hartz-IV-Debatte keine Rolle spielen<br />

6<br />

Der Kommunist Bertolt Brecht, für<br />

Marcel Reich-Ranicki „der größte<br />

Dramatiker des 20. Jahrhunderts“,<br />

trat vorsichtshalber nie als Mitglied<br />

einer kommunistischen Partei bei. Er<br />

spürte, dass die Organisation, die sich<br />

der Befreiung der Massen verschrieben<br />

hatte, seine Freiheiten als Bürger<br />

beschneiden würde. Als er einen Tag<br />

nach dem Reichstagsbrand 1933 in<br />

die Emigration ging, setzte sich der<br />

rationale Egoist daher nicht dem<br />

stalinistischen Terror in der „geliebten<br />

Sowjetunion“ aus. Er ging nach<br />

Dänemark, Finnland und dann nach<br />

Schweden.<br />

Brecht wusste zu genau, was in der<br />

Sowjetunion passierte. Die mit ihm<br />

befreundete Schauspielerin Carola<br />

Nether wurde 1937 zu zehn Jahren<br />

Arbeitslager verurteilt und starb 1942<br />

im Gulag. Sein Freund Sergej Tretjakow<br />

wurde 1939 als angeblicher<br />

japanischer Spion im Zuge der „Säuberungen“<br />

Stalins hingerichtet.<br />

Als es auch in Nordeuropa zu gefährlich<br />

wurde, nutzte Brecht 1941 die<br />

Sowjetunion daher nur als Transitstrecke<br />

– auf dem Weg nach Amerika,<br />

nach Hollywood. Doch Amerika<br />

wurde für ihn zur Enttäuschung,<br />

er war dort „Lehrer ohne Schüler“.<br />

Hollywood kaufte seine Drehbücher<br />

nicht. Den US-amerikanischen Arbeitern<br />

war er egal. Lediglich das „Komitee<br />

für unamerikanische Umtriebe“<br />

interessierte sich 1947 für ihn, wie<br />

für Charlie Chaplin und zahlreiche<br />

andere liberale Künstler. Er exilierte<br />

erneut. Zuerst in die Schweiz und am<br />

30. Mai 1949 zurück nach Deutschland,<br />

nach Ostberlin.<br />

Hammelherde Volk<br />

DDR-Staatsbürger wurde er freilich<br />

nie. Er blieb vorsichtshalber<br />

Ausländer, seit 1950 mit einem<br />

österreichischen Pass. So ließ sich<br />

leichter lästern. Zum Beispiel am 17.<br />

Juni 1953. Für die Regierung war der<br />

Arbeiteraufstand ein faschistischer<br />

Putschversuch, auf den das Volk wie<br />

eine dumme Hammelherde hereingefallen<br />

sei. Brecht machte einen<br />

Vorschlag: „Da sich herausgestellt<br />

hat, dass unser Volk eine dumme<br />

Hammelherde ist, empfehlen wir<br />

der Regierung, sich ein anderes Volk<br />

zu wählen.“ Wäre er nicht 1956 an<br />

einem Herzinfarkt gestorben, hätte<br />

er später wohl das Schicksal Robert<br />

Havemanns oder Wolf Biermanns<br />

geteilt.<br />

Brecht wurde Marxist, als Karl<br />

Marx, der den Kapitalismus stürzen<br />

wollte, schon 40 Jahre tot war. In<br />

Marx’ Todesjahr, 15 Jahre vor Brechts<br />

Geburt, wurden zwei bedeutende<br />

BILD-Titelseite vom 17.2.<strong>2010</strong>: Die<br />

Frage dürften sich heute viele stellen.<br />

Ökonomen geboren, die den Kapitalismus<br />

retten wollten: der Österreicher<br />

Joseph Schumpeter und der<br />

Brite John Maynard Keynes.<br />

Keynesianismus<br />

Keynes war Marx näher, als er selbst<br />

glaubte. Der Staat müsse für die stabilen<br />

Bedingungen sorgen, die das<br />

„erfolgreiche Funktionieren der freien<br />

Initiative“ gewährleiste. Niedrige<br />

Zinssätze, staatliche Investitionsförderung<br />

und öffentliche Investitionen<br />

glichen die Instabilitäten des Kapitalismus<br />

aus und stärkten die Zuversicht<br />

in die Wirtschaftsentwicklung.<br />

Er ist der geistige Vater aller staatlichen<br />

Konjunkturprogramme – von<br />

der Abwrackprämie bis zur Gebäudesanierung.<br />

(Quelle: BILD)<br />

Schumpeters Unternehmer<br />

Gerd Kalbitz: Baute eine ehemalige Obst-LPG erfolgreich in den Mischkonzern<br />

Obstland Dürrweitzschen AG mit 400 Beschäftigten um.<br />

(Foto: eventDiary)<br />

Für Schumpeter dagegen war der<br />

Staat das bürokratische Monster, das<br />

dem Unternehmertum nichts als<br />

Steine in den Weg legt. Ein Unternehmer<br />

ist für ihn ein von Ehrgeiz<br />

und Gestaltungslust Getriebener,<br />

ein Querdenker, ein Provokateur. Er<br />

beschreitet neue Wege, vor denen<br />

andere zurückweichen. Er unterwirft<br />

das Unternehmen und die Wirtschaft<br />

als Ganzes dem „ewigen Sturm der<br />

schöpferischen Zerstörung“. In der<br />

Folge entsteht Neues, moderne Güter<br />

und Leistungen, breiter Wohlstand.<br />

Die Unternehmer Schumpeterschen<br />

Typs sind hunderttausendfach unter<br />

den kleinen und mittelständischen<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Politik<br />

(Foto: Wikimedia Commons/CC/Bundesarchiv)<br />

(Foto: www.era.eu.org)<br />

7<br />

Ludwig Erhard: Versprach „Wohlstand<br />

für alle“ und hielt sein Versprechen.<br />

Prof. Thomas Middelhoff: Zerlegte innerhalb weniger Jahre das<br />

Milliarden unternehmen Quelle und Karstadt komplett.<br />

Firmen Deutschlands zu finden, die<br />

allen Widrigkeiten zum Trotz ihre<br />

Unternehmen aufbauen und Arbeit<br />

organisieren, ohne Subventionen zu<br />

verlangen. Wer dabei so erfolgreich<br />

ist, dass er diese Arbeit nicht allein<br />

bewältigen kann, schafft und sichert<br />

Arbeits- und Ausbildungsplätze.<br />

Auf diese Unternehmer setzte<br />

Ludwig Erhard, als er in den 50er<br />

Jahren das deutsche Wirtschaftswunder<br />

prognostizierte und<br />

durchsetzte. Es sind diese Unternehmerpersönlichkeiten,<br />

die jede<br />

Existenzgründungsinitiative sucht.<br />

Es sind diese Unternehmerpersönlichkeiten,<br />

die Familienunternehmen<br />

über drei, vier oder fünf Generationen,<br />

unbeeindruckt von Krisen,<br />

Regierungswechseln und Katastrophen<br />

immer wieder neu erfinden,<br />

am Leben halten und als Quellen<br />

sozialen Friedens und breiten Wohlstands<br />

entwickeln.<br />

Freiheit und Demokratie<br />

Es ist eben kein Zufall, dass diejenigen<br />

Länder der dritten Welt ihr<br />

früheres Elend am weitesten hinter<br />

sich lassen konnten, die auf Marktwirtschaft,<br />

Freiheit und Demokratie<br />

gesetzt haben. Westliche Entwicklungshilfe<br />

kann helfen, aber niemals<br />

motiviertes und engagiertes Unternehmertum<br />

ersetzen.<br />

Es ist auch kein Zufall, dass Großkonzerne<br />

wie Arcandor mit über<br />

100 000 Mitarbeitern innerhalb von<br />

zehn Jahren von angestellten Managern<br />

kaputtgewirtschaftet wurden.<br />

Das ist das Gegenteil der kreativen<br />

Zerstörung, die Schumpeter meinte.<br />

Unternehmer sind anders. Sie sind<br />

Revolutionäre der Wirtschaft. 3 580<br />

solche dynamischen Unternehmer<br />

wurden dieses Jahr von über 1 000<br />

Kommunen, Institutionen und Verbänden<br />

zum Wettbewerb „Großer<br />

Preis des Mittelstandes“ nominiert<br />

(siehe Seite 30 ff.). Sie haben 'zigtausend<br />

neue, wettbewerbsfähige<br />

Arbeitsplätze geschaffen.<br />

Es sind genau diese Unternehmen,<br />

die in ihrer Region verwurzelt sind,<br />

teilweise die Familien ihrer Mitarbeiter<br />

über Generationen kennen, mit<br />

ihren Mitarbeitern, mit dem Bürgermeister<br />

und dem Pfarrer gemeinsam<br />

im Kirchenchor singen, in der<br />

freiwilligen Feuerwehr arbeiten, im<br />

Gemeinderat Rat geben und Schulen,<br />

Sport- und Kulturvereine am Leben<br />

erhalten. Unternehmen, die ihrer<br />

Region trotz Globalisierung treu<br />

bleiben.<br />

Fragen über Fragen<br />

Vor 82 Jahren, mit 30, wurde der<br />

Künstler Brecht zum Kaufmann. Von<br />

den Tantiemen der Dreigroschenoper,<br />

dem bis heute erfolgreichsten<br />

deutschen Musical, kaufte sich<br />

Brecht sein erstes Haus in Utting am<br />

Ammersee. 1928 stellte er die „Fragen<br />

eines lesenden Arbeiters“: „Wer<br />

baute das siebentorige Theben? In<br />

den Büchern stehen die Namen von<br />

Königen. Haben die Könige die Felsbrocken<br />

herbeigeschleppt?<br />

…Alle zehn Jahre ein großer Mann.<br />

Wer bezahlte die Spesen? So viele<br />

Berichte, so viele Fragen.“<br />

Dieser Seufzer entlädt sich auch<br />

heute. Heute gibt es so viele Berichte,<br />

Gesetze, Verordnungen, Korrekturen,<br />

Regulierungen, Analysen, Konzepte,<br />

Agendas, Kommissionen, Formulare,<br />

Statistiken wie noch nie. Und dennoch<br />

so einfache Fragen:<br />

■ Wenn der Staat Armut verhindern<br />

will, warum nimmt er dann schon<br />

ab 639 Euro Monatseinkommen<br />

30 Prozent Abgaben weg?<br />

■ Wenn wir für drei Millionen<br />

Arbeitsplätze 600 000 neue Unternehmen<br />

brauchen, warum müssen<br />

dann jährlich über 400 000 Unternehmen<br />

aufgeben?<br />

■ Wenn der deutsche Staat seit<br />

1970 (!) ununterbrochen mehr<br />

ausgibt, als er mit Steuern und<br />

Abgaben erwirtschaftet und<br />

sich darüber hinaus verschuldet,<br />

warum machen das die Volksvertreter<br />

mit?<br />

■ Warum verlassen jährlich im Saldo<br />

50 000 junge gut ausgebildete<br />

Menschen Deutschland?<br />

■ Warum verlassen rund zehn Prozent<br />

aller Schüler unser Schulsystem<br />

ohne Abschluss?<br />

■ Warum fragt die BILD-Zeitung zur<br />

Hartz-IV-Debatte: „Bin ich dumm,<br />

wenn ich noch arbeite?“ ■<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Politik<br />

Wehrt euch gegen die Eurokraten!<br />

Hans Magnus Enzensberger hat den wichtigsten dänischen Kultur-Preis erhalten. In seiner<br />

Dankesrede fackelte er ein rhetorisches Feuerwerk gegen die Entmündigung der EU-Bürger ab.<br />

8<br />

(Foto: (c) dpa)<br />

Hans Magnus Enzensberger bei der Verleihung<br />

des Sonning-Preises <strong>2010</strong><br />

in Kopenhagen<br />

„Es ist stets amüsant, Hans Magnus<br />

Enzensberger zu lesen, ein reines<br />

Vergnügen, ihm zuzuhören, und wer<br />

über ihn spricht, gerät unweigerlich<br />

in die Versuchung, sich ein wenig<br />

von seiner Verstandesheiterkeit zu<br />

borgen“, so Wolf Lepenies. Enzensberger<br />

ist nicht nur ein heiterer und<br />

ironischer Schriftsteller, er ist auch<br />

ein lebender Seismograph für gesellschaftliche,<br />

politische und wirt -<br />

schaftliche Veränderungen – ein<br />

anticipator maximus.<br />

Er ist allerdings kein hausmeisterlicher<br />

Besserwisser. Enzensberger<br />

rüttelt auf, ohne zu predigen, und<br />

er mahnt, ohne zu lamentieren.<br />

Kürzlich war wieder einmal eine<br />

Abrechnung fällig, die er bei der Entgegennahme<br />

des Sonning-Preises,<br />

der wichtigsten dänischen Auszeichnung<br />

für kulturelle Leistungen,<br />

in seiner Dankesrede in Kopenhagen<br />

zelebrierte.<br />

Kein Skeptiker<br />

Es geht um die Eurokratie in Brüssel<br />

und um ein Plädoyer an den europäischen<br />

Demos, sich gegen die Bananenbürokratie<br />

zu wehren. Gleich<br />

am Anfang machte Enzensberger<br />

deutlich, dass er die Europa-Idee<br />

bewundert und keineswegs zu den<br />

Euro-Skeptikern zählt:<br />

„In der Geschichte unseres Erdteils<br />

gibt es nur wenige Jahrzehnte, in<br />

denen der Friede geherrscht hat.<br />

Zwischen den Staaten, die diesem<br />

Bund angehören, ist es seit 1945<br />

zu keinem einzigen bewaffneten<br />

Konflikt mehr gekommen. Das ist<br />

eine Anomalie, auf die Europa stolz<br />

sein kann. Auch über eine Reihe von<br />

anderen Annehmlichkeiten können<br />

wir uns freuen…Wollte man ein<br />

Buch aus dem Ausland beziehen,<br />

so war dazu eine umständliche<br />

Prozedur beim Hauptzollamt nötig.<br />

Erwartete man eine Überweisung<br />

aus Frankreich oder wollte man eine<br />

„Leider gibt es allerhand Störenfriede,<br />

die an diesem Einigungswerk<br />

manches auszusetzen<br />

haben. Die Zahl dieser Spielverderber<br />

dürfte bei etwa<br />

495 Millionen liegen.”<br />

Hans Magnus Enzensberger<br />

Rechnung aus Spanien bezahlen, so<br />

kam das einem Hoheitsakt gleich,<br />

der durch mehrere Stempel vollzogen<br />

werden musste.”<br />

Politische Enteignung<br />

Was allerdings die Eurokraten aus<br />

der europäischen Idee machen, sei<br />

mehr als kritikwürdig. Zu den Geburtsfehlern<br />

zählt der Schriftsteller<br />

das demokratische Defizit:<br />

„Schon seit der Gründung der Europäischen<br />

Gemeinschaft haben<br />

Ministerrat und Kommission dafür<br />

gesorgt, dass die Bevölkerung bei ihren<br />

Beschlüssen nichts mitzureden<br />

hat. Als hätte es die Verfassungskämpfe<br />

des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

nie gegeben, haben sie sich von<br />

Anfang an auf eine Kabinettspolitik<br />

verständigt, die alles Wesentliche<br />

im Hinterzimmer aushandelt. Dass<br />

dieser Rückfall in vorkonstitutionelle<br />

Zustände durch kosmetische<br />

Korrekturen zu heilen wäre, glaubt<br />

inzwischen niemand mehr. Das<br />

vielbeschworene demokratische<br />

Defizit ist also nichts weiter als ein<br />

vornehmer Ausdruck für die politische<br />

Enteignung der Bürger”, sagte<br />

Enzensberger.<br />

Es fehle an der Gewaltenteilung<br />

des klassischen Rechtsstaates.<br />

Im Dschungel der EU würde sich<br />

höchstens eine Handvoll Experten<br />

zurechtfinden. Niemand kenne die<br />

zahlreichen Präsidenten, Vizepräsidenten,<br />

Kommissare und Ausschussvorsitzenden.<br />

Der gewöhnliche<br />

Untertan rätselt, was es mit dem Cedefop<br />

und der Frontex, mit GSA, EU-<br />

OSHA und EMCDDA auf sich habe.<br />

Niemand haftet<br />

Die Kommission habe praktisch ein<br />

Monopol für die Gesetzesinitiative.<br />

„Sie verhandelt und entwirft ihre<br />

Richtlinien hinter geschlossenen Türen.<br />

Die Kontrolle durch das Europa-<br />

Parlament ist schwach. Es kann nur<br />

über etwa 40 Prozent des Budgets<br />

entscheiden. Die klassische Regel<br />

‚No taxation without representation’<br />

hat hier keine Gültigkeit. Die über<br />

15 000 Lobbyisten, die in Brüssel tätig<br />

sind, haben mehr Einfluss auf die<br />

Entscheidungen der Kommission als<br />

alle Abgeordneten”, erklärte Enzensberger.<br />

Für eine schlagkräftige Exekutive<br />

sei das ein paradiesischer Zustand:<br />

„Die beteiligten Regierungen nutzen<br />

ihn zu einem Schwarze-Peter-Spiel,<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Politik<br />

9<br />

Enzensberger – lebender Seismograph<br />

für gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche<br />

Veränderungen<br />

(Foto: (c) dpa - Fotoreport)<br />

indem sie zu Hause behaupten, gegen<br />

die Brüsseler Entscheidungen<br />

hätten sie sich leider nicht durchsetzen<br />

können, während die Kommission<br />

sich darauf berufen kann, dass<br />

sie nur den Absichten der Mitglieds<br />

staaten folgt. Auf diese Weise muss<br />

am Ende niemand mehr für die Ergebnisse<br />

des Kuhhandels haften.”<br />

Kompetenzgier und Regelungswahn<br />

Was dabei am meisten nerve, ist der<br />

Regelungswahn der Brüsseler Behörden.<br />

Ihre Kompetenzgier sei nicht<br />

schwer zu erklären. Wie Robert Conquest<br />

einmal bemerkt habe, verhält<br />

jede Großorganisation sich so, als<br />

würde sie von den Geheimagenten<br />

ihrer Gegner geleitet. Diese Form der<br />

Selbstsabotage sei kein Zufall; denn<br />

jede Ausdehnung ihrer Befugnisse<br />

verspricht der Organisation mehr<br />

Macht, mehr Geld und mehr Planstellen.<br />

Hannah Arendt habe vor 45<br />

Jahren dazu das Nötige gesagt.<br />

Machtanmaßung bis zum Exzess<br />

Machtanmaßung bedeute Niedergang<br />

der Demokratie. Der Machtapparat<br />

fängt an, ein Eigenleben zu<br />

führen mit der Tendenz, die Machtbefugnisse<br />

sukzessive auszuweiten.<br />

Am Ende steht der entmündigte<br />

Bürger:<br />

„Wir rauchen, wir essen zu viel Fett<br />

und Zucker, wir hängen Kruzifixe in<br />

Schulzimmern auf, wir hamstern illegale<br />

Glühbirnen, wir trocknen unsere<br />

Wäsche im Freien, wo sie nicht<br />

hingehört. Wir bilden uns ein, wir<br />

könnten selbst entscheiden, wem<br />

wir unsere Wohnung vermieten.<br />

Wir protestieren, wenn man uns<br />

verbietet, den Apfelwein Apfelwein<br />

zu nennen. Wir benutzen Kondome,<br />

die mehr als zwei Millimeter von<br />

der normalen Weite abweichen,<br />

und wir lassen uns den gefährlichen<br />

Rohmilchkäse schmecken.<br />

Wo kämen wir hin, wenn nicht<br />

europaweit immer genau dieselben<br />

„Wer ihren Plänen widerspricht,<br />

wird als Antieuropäer hingestellt.<br />

Von ferne erinnert das an<br />

die Rhetorik des Senators Joseph<br />

McCarthy und der KPdSU.”<br />

Hans Magnus Enzensberger<br />

Baustoffe verwendet würden und<br />

wenn unsere Bananen weniger als<br />

14 Zentimeter lang wären!…Solche<br />

Extratouren können auf keinen Fall<br />

geduldet werden”, skizziert Enzensberger<br />

die Regulierungsexzesse in<br />

Brüssel.<br />

Panische Angst vorm Volk<br />

Bürgerbeteiligungen oder gar Volksabstimmungen<br />

sind den Eurokraten<br />

ein Greuel. „Deshalb tut man gut<br />

daran, sie gar nicht erst zu befragen.<br />

Der bloße Gedanke an ein Referendum<br />

löst bei der Eurokratie sofort<br />

eine Panik aus. Die Spuren von insgesamt<br />

neun gescheiterten Volksbefragungen<br />

schrecken alle Verantwortlichen.<br />

Immer wieder haben die<br />

Norweger, die Dänen, die Schweden,<br />

die Niederländer und die Franzosen<br />

‚Nein’ gesagt. Wenn es nach den<br />

Managern der Union geht, darf so<br />

etwas nie wieder vorkommen”, so<br />

Enzensberger.<br />

Das Euro-Regime habe sich deshalb<br />

eine Strategie ausgedacht, die sie gegen<br />

jede Kritik immunisieren soll:<br />

„Wer ihren Plänen widerspricht,<br />

wird als Antieuropäer hingestellt.<br />

Von ferne erinnert das an die Rhetorik<br />

des Senators Joseph McCarthy<br />

und der KPdSU. Was ihnen nicht<br />

passte, pflegten sie zu verleumden,<br />

die einen als ‚un-American Activities’,<br />

die andern als ‚antisowjetische<br />

Umtriebe’. Dass 40 000 Beamte<br />

samt ihren Propagandisten darüber<br />

entscheiden sollen, wer ein guter<br />

Europäer ist und wer nicht, ist eine<br />

ziemlich abstruse Vorstellung”,<br />

sagte Enzensberger und verweist<br />

auf einen schönen Satz des Philosophen<br />

Odo Marquard, den man der<br />

Eurokratie gerne hinter die Ohren<br />

schreiben möchte: „Es kommt nicht<br />

darauf an, die Welt zu verändern,<br />

sondern sie zu verschonen.“ ■<br />

Große Tradition<br />

Gunnar Sohn<br />

■ Der Sonning-Preis wurde vom Autor<br />

und Herausgeber C. J. Sonning (1879-<br />

1937) gestiftet. Alle zwei Jahre wird<br />

er für ein bedeutendes Werk, das<br />

die europäische Kultur bereichert,<br />

verliehen.<br />

■ Bisherige Preisträger waren u. a.<br />

Václav Havel, Ingmar Bergman,<br />

Jürgen Habermas, Dario Fo, Hannah<br />

Arendt, Karl Popper, Niels Bohr,<br />

Bertrand Russell, Albert Schweitzer<br />

und Winston Churchill.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Wir lassen Visionen Taten folgen!<br />

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft ist nicht nur die stärkste<br />

Regionalbank Österreichs, sondern auch seit 19 Jahren erfolgreich in Süddeutschland<br />

unterwegs. Dr. Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank OÖ,<br />

plädiert im Gespräch mit dem P.T. Magazin für eine Finanztransaktionssteuer und erläutert<br />

das Geschäftsmodell „Kundenorientierung“, das zum Erfolg der Raiffeisenlandesbank OÖ<br />

geführt hat.<br />

10<br />

P.T.: Was unterscheidet die Raiffeisenlandesbank<br />

Oberösterreich von anderen<br />

Instituten?<br />

Dr. Scharinger: In wirtschaftlich turbulenteren<br />

Zeiten hat sich die Raiffeisenlandesbank<br />

Oberösterreich Aktiengesellschaft<br />

einmal mehr als ein<br />

verlässlicher, seriöser und<br />

starker Partner ihrer Kunden<br />

erwiesen. Grundsätze wie<br />

Sicherheit, Vertrauen, Nachhaltigkeit<br />

und vor allem die<br />

Kundenorientierung haben<br />

dabei höchsten Stellenwert.<br />

Unser solides Geschäftsmodell,<br />

nämlich bei unseren<br />

Kunden zu bleiben und das<br />

zu tun, was unsere Kunden<br />

brauchen, hat gehalten.<br />

Neben dieser besonderen Kundenorientierung<br />

hat sich die Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ breit aufgestellt<br />

und auf ein gut überlegtes Financial<br />

Engineering gesetzt. Wir finanzieren<br />

über Sondermodelle und unterstützen<br />

damit die Innovationskraft der<br />

Unternehmen und der Menschen,<br />

die in den Betrieben arbeiten. Wir<br />

stellen nicht nur Fremdkapital, sondern<br />

auch alle möglichen Arten des<br />

Eigenkapitals zur Verfügung. Daher<br />

gibt es auch keine Kreditbremse bei<br />

der Raiffeisenlandesbank OÖ.<br />

„Basel II hat unnötige Bürokratie und eine<br />

gefährliche negative, prozyklische Wirkung<br />

auf die Kreditvergabe gebracht.<br />

Die Raiffeisen landesbank OÖ aber verfügt über<br />

ein zeit gemäßes Risikomanagement,<br />

das wesentlich moderner ist als Basel II.“<br />

Darüber hinaus verfügt die<br />

Raiffeisen landesbank OÖ über einen<br />

Liquiditätsspielraum von aktuell<br />

3,3 Mrd. Euro.<br />

P.T.: Was bedeutet Kundenorientierung<br />

noch?<br />

Dr. Scharinger: Kundenorientierung<br />

bedeutet bei der Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ auch, Unternehmen nicht<br />

nur isoliert anhand einiger Daten aus<br />

der Vergangenheit zu beurteilen, sondern<br />

aufgrund zu erwartender Daten.<br />

Wir achten auf aktuelle Ziffern, die<br />

Marktkenntnisse, die Innovationskraft<br />

und vor allem auf die<br />

Menschen in einem Unternehmen.<br />

Wir beobachten, ob Mitarbeiter<br />

motiviert sind und ob<br />

beim Verkauf Verlässlichkeit,<br />

Kompetenz, Biss und Charme<br />

mitschwingen.<br />

Basel II hat unnötige Bürokratie<br />

und eine gefährliche negative,<br />

prozyklische Wirkung auf die<br />

Kreditvergabe gebracht. Die<br />

Raiffeisenlandesbank OÖ aber verfügt<br />

über ein zeitgemäßes Risikomanagement,<br />

das wesentlich moderner ist<br />

als Basel II. Unser Risikomanagement<br />

ist zukunftsorientiert. Wir blicken<br />

gemeinsam mit unseren Kunden<br />

nach vorne. Dabei beziehen wir auch<br />

die so wichtigen Softfacts mit ein.<br />

P.T.: Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist<br />

bereits seit 1991 erfolgreich in Süddeutschland<br />

vertreten. Was steckt<br />

hinter diesem Erfolg?<br />

(Grafik: RLBOÖ)<br />

Dr. Scharinger: Auch in Süddeutschland<br />

verfolgen wir eine den Kunden<br />

fokussierende Strategie. Vor allem<br />

für mittelständische Unternehmen<br />

sind wir ein verlässlicher und starker<br />

Partner. Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges<br />

Wachstum des Mittelstandes<br />

zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu<br />

sichern. Mittlerweile betreuen wir<br />

über unsere acht Niederlassungen<br />

in München, Regensburg, Würzburg,<br />

Nürnberg, Passau, Landshut, Ulm und<br />

Heilbronn 12 074 Kunden – davon<br />

7 756 Unternehmen.<br />

Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft ist mit acht<br />

Niederlassungen in Süddeutschland vertreten.<br />

Und wir intensivieren die Kontakte<br />

zur deutschen Wirtschaft weiter.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

(Foto: RLBOÖ)<br />

Dr. Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank<br />

Oberösterreich Aktiengesellschaft: „Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Wachstum<br />

des süddeutschen Mittelstandes zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu sichern.“<br />

Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist seit<br />

kurzem die neue Landesdelegation<br />

der Deutschen Handelskammer in<br />

Österreich. In dieser Funktion ist sie<br />

auch die neue Hausbank der Interessensvertretung<br />

von österreichischen<br />

Unternehmen in Deutschland und<br />

deutschen Unternehmen in Österreich.<br />

Dienstleistungen gegengesteuert<br />

werden. Wichtig sind vor allem auch<br />

aktuelle Daten und auch Planziffern,<br />

denn es geht auch um die Planungssicherheit.<br />

Aus der Verunsicherung heraus werden<br />

sehr viele Unternehmen gestärkt<br />

hervorgehen. Nämlich jene, die sich<br />

„Wenn die Sonne beim Kunden scheint,<br />

stellen sich alle Banken an. Sobald jedoch bei<br />

Kunden die Bilanzen etwas schlechter ausfallen,<br />

wollen sich manche Banken davonstehlen.“<br />

P.T.: Welche Auswirkungen hat die<br />

Krise auf Bankkunden?<br />

Dr. Scharinger: Ich sage ausdrücklich,<br />

dass wir keine Krise haben, sondern<br />

eine Verunsicherung. Für Kunden<br />

wird in Zukunft die Wahl ihrer<br />

Hausbank immer wichtiger. Wenn<br />

die Sonne beim Kunden scheint,<br />

stellen sich alle Banken an. Sobald<br />

jedoch bei Kunden die Bilanzen<br />

etwas schlechter ausfallen, wollen<br />

sich manche Banken davonstehlen.<br />

Grund dafür ist, dass den Banken die<br />

Risikotragfähigkeit fehlt und dass sie<br />

nicht mehr ausreichend für zusätzliche<br />

Risiken vorsorgen können. Die<br />

Raiffeisenlandesbank OÖ hat jedoch<br />

ausreichend Risikovorsorgen getroffen<br />

und kann so ihre Kunden optimal<br />

begleiten.<br />

P.T.: Wie müssen Unternehmen auf<br />

die schwierigen aktuellen Marktbedingungen<br />

reagieren?<br />

Dr. Scharinger: Gute Unternehmen<br />

zeichnen sich aus, indem sie sich der<br />

jeweiligen Situation schnell anpassen.<br />

Wenn Umsätze sinken, muss<br />

kostenseitig reagiert werden, und<br />

es muss mit neuen Produkten oder<br />

„entschlackt“ haben. Denn wie der<br />

Mensch braucht auch ein Unternehmen<br />

ab und zu eine Entschlackungskur.<br />

Unternehmen, die das nicht<br />

getan haben, tun sich jetzt schwer.<br />

P.T.: Die Raiffeisenlandesbank OÖ<br />

begleitet 17 410 Unternehmen bei<br />

ihren Geschäften nach Osteuropa.<br />

Bietet Osteuropa nach wie vor Expansionsmöglichkeiten?<br />

Dr. Scharinger: Sowohl Deutschland<br />

als auch Österreich haben ihre Chancen<br />

in Osteuropa erfolgreich genutzt.<br />

Risiko besteht nur, wenn man es<br />

isoliert betrachtet. Unsere Strategie<br />

ist, mitteleuropäische Unternehmen,<br />

deren Produkte und Dienstleistungen<br />

in Osteuropa gebraucht werden, aufgrund<br />

ihrer Bonität zu begleiten. Wir<br />

investieren daher nicht schlechthin<br />

in Osteuropa, sondern begleiten Kunden<br />

beim Nützen der Chancen auf<br />

neuen Märkten.<br />

Wir suchen uns auch in allen Ländern<br />

eine erfahrene Kooperationsbank.<br />

Ein mögliches Desaster werden<br />

nur jene erleben, die blind darauf losmarschieren,<br />

ohne den Markt ganz<br />

genau analysiert zu haben, oder –<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

12<br />

(Foto: RLBOÖ)<br />

anders als wir – die falschen Partner<br />

haben. Osteuropa wird weiterhin viel<br />

höhere Wachstumsraten als Westeuropa<br />

aufweisen, doch Unternehmen<br />

müssen dort überlegt und vorsichtig<br />

agieren. Wichtig sind die Währungsrelationen.<br />

Ich erwarte von der Europäischen<br />

Zentralbank und von allen involvierten<br />

Notenbanken, dass sie<br />

nicht nur Liquiditätsversorgung<br />

betreiben, sondern auf<br />

stabile Währungskorridore<br />

achten, was unsere Exportmärkte<br />

anlangt. Eine Art<br />

„Marshallplan“ für Osteuropa,<br />

der für stabile Währungsrelationen<br />

sorgt, wäre ein lohnendes<br />

Engagement.<br />

P.T.: Sie plädieren auch für eine<br />

Finanztransaktionssteuer.<br />

Dr. Scharinger: Ja, ich bin ein Befürworter<br />

einer Finanztransaktionssteuer<br />

auf rein spekulative Finanztransaktionen.<br />

Wir leiden immer<br />

noch unter zu vielen spekulativen<br />

Finanztransaktionen. Es wäre eine<br />

lohnende Aufgabe für die Europäische<br />

Zentralbank und die Notenbanken,<br />

brauchbare Vorschläge für<br />

eine weltweite Finanztransaktionssteuer<br />

zu erarbeiten, um Transaktionen,<br />

die der reinen Spekulation<br />

dienen und ständig die Geld- und<br />

Kapitalmärkte destabilisieren, einzudämmen.<br />

Es ist an der Zeit, dass die Ursachen<br />

beseitigt werden, die zu dieser Destabilisierung<br />

der Finanzmärkte geführt<br />

haben und dass weniger nur die<br />

Symptome behandelt werden.<br />

P.T.: Auf Wirtschaftsforscher und ihre<br />

Prognosen konnte man sich in den<br />

vergangenen Jahren nicht verlassen.<br />

Welchen Rat würden Sie geben?<br />

Grundsätze wie Sicherheit, Vertrauen, Nachhaltigkeit und vor allem die Kundenorientierung<br />

haben höchsten Stellenwert in der Raiffeisenlandesbank OÖ.<br />

„Es ist an der Zeit, dass die Ursachen<br />

beseitigt werden, die zu dieser<br />

Destabilisierung der Finanzmärkte<br />

geführt haben und dass weniger nur die<br />

Symptome behandelt werden.“<br />

Dr. Scharinger: 2009 war ein Jahr<br />

der Fehlprognosen. Selbst wenn<br />

derartige negative Erwartungen gar<br />

nicht eintreten, haben sie immer<br />

auch eine psychologische Wirkung.<br />

Und trotz dieser zusätzlichen Bremse<br />

durch die Prognosen waren die<br />

Märk te und Unternehmen viel besser<br />

und stärker. Festzuhalten ist, dass<br />

Vertrauen die Basis jeder Geschäftsbeziehung<br />

ist. Daher muss alles, was<br />

wir machen, einfach erklärbar und<br />

nachvollziehbar sein. Das Jahr <strong>2010</strong><br />

wird spannend. Wir können mehr<br />

gestalten, wenn wir uns auf all das<br />

konzentrieren, was machbar, gestaltbar<br />

und nachhaltig sinnvoll sein<br />

wird.<br />

P.T.: Welche Folgen hat das konkret<br />

zum Beispiel für die Reichtums-<br />

Armuts-Diskussion?<br />

Dr. Scharinger: Die Diskussion zwischen<br />

Arm und Reich wird künftig<br />

anders zu führen sein. Denn künftig<br />

werden nicht jene reich bleiben, die<br />

viel geerbt haben, sondern jene mit<br />

einer souveränen Aus- und Weiterbildung<br />

und jene, die lebenslang weiterlernen.<br />

Insbesondere E-Learning<br />

mittels Multimedia nimmt einen<br />

wachsenden Stellenwert ein.<br />

Das beginnt bereits in der Volksschule<br />

und reicht bis zu den Hauptschulen,<br />

den Höheren Schulen, den Fachhochschulen<br />

und ganz besonders<br />

den Universitäten. Gerade Universitäten<br />

mit begrenzten Mitteln werden<br />

mit ihren Ressourcen beispielgebend<br />

moderne Aus- und Weiterbildungssysteme<br />

fakultätsübergreifend<br />

anbieten müssen.<br />

Eine spannende Herausforderung<br />

wird auch die Frage sein,<br />

woran sich unsere Jugend<br />

künftig orientieren wird.<br />

Orientierung funktioniert<br />

nicht unter einem Glassturz,<br />

sondern die jungen Menschen<br />

orientieren sich an Vorbildern und<br />

hoffentlich am eigenen Einkommen.<br />

Sie müssen ihre eigenen Fähigkeiten<br />

erkennen können und brauchen ein<br />

adäquates Aus- und Weiterbildungssystem,<br />

das in der Folge ihr gesamtes<br />

Leben begleitet.<br />

P.T.: Mit welchen Vorsätzen ist die<br />

Raiffeisenlandesbank OÖ ins Jahr<br />

<strong>2010</strong> gegangen?<br />

Dr. Scharinger: Die Raiffeisenlandesbank<br />

OÖ will Optimismus und<br />

keine Angst verbreiten. Menschen,<br />

die ängstlich sind, tun nicht das, was<br />

machbar wäre. Menschen, die nur<br />

Angst verbreiten, können in keinem<br />

Unternehmen Verantwortung tragen,<br />

weil sie nichts vorwärts bringen<br />

und nicht motivieren können. Wir<br />

wollen gemeinsam mit unseren<br />

Kunden auch <strong>2010</strong> wieder erfolgreich<br />

sein. Wir haben Visionen, wir haben<br />

einen klaren Blick, wir lassen den<br />

Visionen Taten folgen – und wir sind<br />

keine Träumer.<br />

P.T.: Herzlichen Dank für das<br />

Gespräch! ■<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Je kleiner, desto rückständiger?<br />

Selbstverständnis überdenken: DIKMU untersuchte<br />

IT-Verhalten von kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(Foto- © Bernd Boscolo/PIXELIO)<br />

Das IT-Verhalten ist für kleine und<br />

mittlere Unternehmen nicht nur in<br />

der Krise überlebenswichtig, sondern<br />

ein langfristiger Schlüssel zum<br />

Erfolg. Informationstechnologie (IT)<br />

bedeutet mehr als nur Computer<br />

nutzen: Moderne Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien<br />

haben in den Unternehmen einen so<br />

tiefgreifenden Wandel hinterlassen,<br />

dass die Unternehmen nicht nur<br />

ihre betrieblichen Prozesse verändern,<br />

sondern sogar ihr Selbstverständnis<br />

und ihre Geschäftsmodelle<br />

überdenken müssen.<br />

Verlagsbranche als Beispiel für den<br />

ganzen Mittelstand<br />

Für diese grundlegenden Veränderungen<br />

stellt die Verlagsbranche ein<br />

exzellentes Beispiel dar: Mehr als in<br />

jeder anderen Branche wandeln sich<br />

die Geschäftsmodelle vom traditionellen<br />

Verlag hin zu multimedialen<br />

Informationsanbietern.<br />

Darum lag es für das Deutsche<br />

Institut für kleine und mittlere<br />

Unternehmen (DIKMU) nahe, in<br />

einer bundesweiten Studie das IT-<br />

Verhalten von kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) in der Verlagsbranche<br />

als extreme Vertreter<br />

der informationstechnologischen<br />

Entwicklung im Mittelstand zu<br />

untersuchen:<br />

■ Wie reagieren die KMU auf ITbedingte<br />

Veränderungen von<br />

außen?<br />

■ In welchen Abteilungen wird IT<br />

fortschrittlich eingesetzt, wo wird<br />

sie vernachlässigt?<br />

■ Wo sind Defizite, wo sind Widerstände?<br />

■ Was beeinflusst die Widerstände<br />

gegen IT, welchen<br />

Anteil hat die Geschäftsführung,<br />

deren Bildung<br />

und Alter?<br />

■ Was charakterisiert<br />

weniger IT-freundliche<br />

Unternehmen?<br />

■ Was charakterisiert hingegen progressive<br />

IT-Anwender?<br />

■ Gibt es Gruppen, die ein typisches<br />

IT-Verhalten kennzeichnet?<br />

Gute IT-Durchdringung in den<br />

Kernbereichen, jedoch keine<br />

IT-Strategie<br />

Fast zwei Drittel der Verlage verstehen<br />

sich noch immer als eher traditionelle<br />

Unternehmen und nicht als<br />

multimediale Informationsanbieter.<br />

Dabei ist die grundsätzliche Einstellung<br />

gegenüber der IT im Unternehmen<br />

positiv. Allerdings dominiert<br />

die IT in den Kernbereichen der<br />

Verlage – Redaktion, Ausstattung,<br />

Grafik, Vertrieb sowie im Rechnungswesen.<br />

In den eher strategischen Aufgabenfeldern<br />

Business Intelligence, Marktforschung,<br />

Produktmanagement<br />

und Controlling hingegen lässt die<br />

IT-Unterstützung noch zu wünschen<br />

übrig – ein typisches Bild in KMU.<br />

Viele Mittelständler verstehen sich<br />

in einem traditionellen Bewusstsein<br />

wie Handwerker: Sie stellen ihr Produkt<br />

in den Vordergrund.<br />

Das Klischee<br />

Keine Panik!<br />

Und ein naheliegendes Klischee<br />

wird auch bestätigt: Je besser die<br />

IT-Kenntnisse der Geschäftsführung,<br />

desto mehr IT findet sich im Unternehmen,<br />

desto besser ist sie integriert<br />

und desto geringer sind die<br />

Widerstände im Betrieb gegen den<br />

IT-Einsatz.<br />

Die Unternehmer erkennen ihre<br />

Defizite und können Widerstände<br />

gegen mehr IT benennen: Es gibt<br />

sachliche Gründe, wie mangelnde<br />

Integration der Verlags-IT, Schnittstellen-<br />

und Kompatibilitätsprobleme<br />

mit Partnern oder veraltete<br />

Software. Daneben existieren<br />

Befürchtungen aufgrund von<br />

Unwissenheit bezüglich der Datensicherheit,<br />

Datensicherung und<br />

zum Datenschutz. Viele geben auch<br />

einfach zu, geringe Kenntnisse zur<br />

IT zu besitzen, neben den Kosten das<br />

zweitwichtigste Defizit.<br />

Was Mittelständler tun sollten<br />

Ein offensives IT-Verhalten – das<br />

zeigt die Verlagsbranche – ist langfristig<br />

gerade für kleine und mittlere<br />

Unternehmen überlebensnotwenig.<br />

Welche schwerwiegenden Konsequenzen<br />

dies für die Unternehmen<br />

haben kann, zeigt die Verlagsbranche:<br />

Der Graben zwischen traditionellen<br />

Verlagen und modernen, multimedialen<br />

Informationsanbietern<br />

könnte nicht größer sein. Und nicht<br />

nur hier gilt: Wer die Zeichen der<br />

Zeit nicht erkennt… ■<br />

Prof. Jörn-Axel Meyer<br />

Kontakt<br />

13<br />

IT-Verhalten<br />

■ IT-Einsatz<br />

■ IT-Integration<br />

■ Einstellung zur IT<br />

■ Widerstände zum<br />

IT-Verhalten<br />

3 „Typen“<br />

■ IT-Nutzer mit Potenzial,<br />

traditionell (60%)<br />

■ IT-Offensive,<br />

vorbildlich (33%)<br />

■ bewusste IT-Ablehner (7%)<br />

Für detaillierte Informationen<br />

zur Studie und Typologie wenden<br />

Sie sich bitte an das Deutsche<br />

Institut für kleine und mittlere<br />

Unternehmen e.V.:<br />

Kewan Ghane, David Ehmke<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Tel. 030 8940-8421<br />

d.ehmke@dikmu.de<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Im Auge des Hurrikans<br />

Regierungen und Notenbanken haben bislang kein einziges der systembedingten Probleme<br />

gelöst, die zur weltweiten Finanzkrise führten<br />

14<br />

Während der im Dezember 2008<br />

bereits seit über einem Jahr lang andauernden<br />

Finanzkrise war sich Prof.<br />

Klaus Zimmermann, Präsident des<br />

Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

(DIW), seines nach eigenen<br />

Worten erfolglosen „Stocherns im<br />

Nebel“ überdrüssig und bewertete<br />

auch die Prognosen seiner Zunft als<br />

„Anmaßung von Wissen“.<br />

Rezession passé?<br />

Forderte er damals sichtlich frustriert,<br />

die Bevölkerung künftig nicht mehr<br />

mit „Prognosen zu verwirren“, so<br />

reihte er sich nach überstandener<br />

(Sinn-)Krise nur zehn Monate später<br />

wieder selbstbewusst in die Phalanx<br />

der Mainstream-Ökonomen ein: „Die<br />

Wirtschaft ist in der Normalität zurück,<br />

die Rezession ist passé. Es lassen<br />

sich wieder mit gutem Gewissen Prognosen<br />

erstellen.“<br />

Kaum sind erste Stabilisierungstendenzen<br />

in der Wirtschaft sichtbar,<br />

lassen er und die restlichen<br />

Wirtschafts„wissenschaftler“ uns auf<br />

dieser Basis an ihren 1-2%-Wachstumsvisionen<br />

für <strong>2010</strong> und 2011 teilhaben:<br />

„In den meisten Modellen, die<br />

wir für unsere Vorhersagen nutzen“,<br />

so Zimmermann, „kommen Finanzkrisen<br />

nicht vor“ und beruhigte damit<br />

vor allem die Gemeinde der Politiker,<br />

denen diese risikobefreiten Prognose-<br />

Modelle schließlich als seriöse Basis<br />

für neue Haushaltspläne dienen.<br />

Modelle grandios gescheitert<br />

Dass die Ökonomie-Elite mit ihren<br />

esoterischen mathematischen Gleichgewichtsmodellen<br />

keine der seit<br />

„Eigentlich ist es gut, dass<br />

die Menschen unser Bankenund<br />

Währungssystem nicht<br />

verstehen. Würden sie es<br />

nämlich, so hätten wir eine<br />

Revolution vor morgen früh.“<br />

Henry Ford<br />

1998 in immer kürzeren Abständen<br />

auftretenden Finanzkrisen vorhersagen<br />

konnte, und dass ihre volkswirtschaftlichen<br />

– keynesianischen<br />

– Theorien offensichtlich keinen größeren<br />

Erklärungswert haben als das<br />

Weltbild des Mittelalters – „Die Erde<br />

ist eine Scheibe, und die Sterne sind<br />

auf einen Vorhang gemalt“ – stört<br />

die grandios an der Realität gescheiterten<br />

Mainstream-Ökonomen nicht<br />

im geringsten. Denn schließlich ist<br />

ja, wie der Wirtschaftsnobelpreisträger<br />

von 1998, Maurice Allais, sogar<br />

einmal bemerkte, nicht „die Theorie<br />

falsch, sondern die Wirklichkeit.“ Und<br />

so wissen die Ökonomen, die bis heute<br />

großen Einfluss auf das politische<br />

Handeln haben, selbstverständlich<br />

wieder genau, mit welchen Maßnahmen<br />

diese Krise überwunden werden<br />

kann.<br />

Verschwende nie eine Krise!<br />

Um aber die Konsequenzen dieser<br />

Politik zu beurteilen und einen realistischen<br />

Blick auf die Wirklichkeit<br />

zu werfen, hält man sich besser an<br />

Ökonomen wie Nouriel Roubini, der<br />

die Finanzkrise kommen sah, weil<br />

er einfach mal genau hinschaute.<br />

„Wann, wenn nicht jetzt“, hoffte<br />

Jochen Sanio, Chef der deutschen Finanzaufsicht<br />

BaFin, noch im November<br />

2008 den Banken regulatorische<br />

Grenzen setzen zu können. Nach Barack<br />

Obamas Wahlsieg wurde diese<br />

berechtigte Erwartung durch dessen<br />

Stabschef Rahm Emanuel noch einmal<br />

verstärkt: „Regel Nummer 1: Verschwende<br />

nie eine Krise; sie gibt uns<br />

die Gelegenheit, große Dinge zu tun.“<br />

Doch so groß die Worte, so klein<br />

die Taten. Ein nach üppigen Wahlspenden<br />

aus dem Finanzsektor<br />

große Frustration bekundender<br />

US-Präsident muss heute nach eigenen<br />

Worten erkennen, nur „einer<br />

Gruppe von Fat-cat-Bankern aus der<br />

Patsche geholfen“ zu haben, die von<br />

der bedingungslosen Rettung durch<br />

Steuergelder profitierten und, durch<br />

„money for nothing“ in Billionenhöhe<br />

„erfolgreich“ wiederbelebt, „mit Zähnen<br />

und Klauen gegen eine Finanzregulierung<br />

kämpfen.“<br />

Bezeichnete BaFin-Chef Sanio im August<br />

2008 die Rating-Agenturen zu<br />

Recht als „die größte unkontrollierte<br />

Machtstruktur im Weltfinanzsystem“,<br />

so sind sie es heute noch immer.<br />

Obwohl die teilweise kriminellen<br />

Machenschaften der alles andere als<br />

unabhängigen Rating-Agenturen<br />

bei der „Diversifizierung von US-<br />

Giftmüll“ im Weltfinanzsystem eine<br />

wesentliche Ursache der Finanzkrise<br />

waren, wird die Nutzung der „ABC“-<br />

Bonitäts(fehl)einschätzungen Banken<br />

und Versicherungen für ihr Risikomanagement<br />

vom Gesetzgeber bis heute<br />

zwingend vorgeschrieben.<br />

Dabei wussten nach einer durch<br />

die US-Aufsichtsbehörde SEC veröf-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

(Foto: GKSS)<br />

fentlichen Agentur-internen E-Mail<br />

vom 15. Juni 2006 die Verantwortlichen<br />

dort bereits schon lange vor<br />

Ausbruch der Finanzkrise von den<br />

resultierenden Risiken ihrer inflationär<br />

mit „AAA“ prämierten Subprime-<br />

CDOs: „Hoffen wir, dass wir alle reich<br />

und pensioniert sind, wenn dieses<br />

Kartenhaus einstürzt.“ Beides ist bekanntlich<br />

eingetreten, ohne dass sich<br />

aber an der Ratingpraxis irgendetwas<br />

geändert hätte.<br />

Kreditmüll in neuem Gewand<br />

So nahm Standard & Poor´s die mit<br />

Rekord-Geschwindigkeit steigenden<br />

Ausfallraten bei US-Gewerbeimmobilien<br />

am 14. Juli 2009 zum Anlass, die<br />

darauf basierenden „AAA“-CMBS-Kredittranchen<br />

der Wall Street-Größen<br />

Goldman Sachs, JP Morgan Chase und<br />

Wachovia auf nur noch knapp besser<br />

als Ramsch („BBB-“) herabzustufen.<br />

Damit disqualifizierten sich diese<br />

(Wert-)Papiere jedoch für das 200<br />

Mrd. Dollar teure US-TALF-Aufkaufprogramm<br />

der US-Notenbank FED.<br />

Aber nur ein paar Tage lang! „Wir haben<br />

eine Reihe von Nachfragen von<br />

Marktteilnehmern erhalten in Bezug<br />

auf unsere Vorgehensweise bei der<br />

Einstufung, die uns veranlasst haben,<br />

unseren Ansatz klarzustellen.“<br />

Dieser neue Ansatz führte zu einer<br />

V-förmigen Erholung des Ratings<br />

auf „AAA“ – denn, so Frank Reither<br />

von S&P: „Profite bestimmen das<br />

Geschäft.“ Auch dem bis heute unverkäuflichen<br />

toxischen CDO-Subprime-<br />

Eigenbestand der Banken hauchen<br />

Moody`s und Co. wieder „neues“<br />

Leben ein. Unter neuem Namen – Re-<br />

Remics (Resecurizations of Real Estate<br />

Mortgage Investment Conduits) –<br />

werden die einstigen Publikumslieblinge<br />

innovativ zusammengestellt,<br />

verpackt und anschließend wieder<br />

mit dem höchsten AAA-Gütesiegel<br />

für handverlesene Subprime-Qualität<br />

veredelt, um diese dann ganz im<br />

Sinne eines Alan Greenspan „sehr<br />

viel annehmbarer“ unter „AAA“-<br />

Anlagenotstands-Investoren auf<br />

„höchst geordnete Art und Weise neu<br />

zu verteilen.“<br />

Perfekter Selbstbetrug<br />

Während das Bankgeschäft einige<br />

hundert Jahre lang „auf dem Vertrauen<br />

in die Redlichkeit und in die Zahlungsfähigkeit<br />

des Geschäftspartners<br />

beruhte“, so Hjalmar Schacht, und<br />

„der Bankier sich eine genaue Kenntnis<br />

des Charakters, des Vermögens<br />

und der Tüchtigkeit seines Kunden<br />

beschaffen musste“, hat sich dieses<br />

mit der verpflichtenden Verwendung<br />

von mathematischen Risikomodellen<br />

im Zuge der Einführung der Basel-I-<br />

Eigenkapitalvorschriften 1988 komplett<br />

geändert.<br />

Nach Aussage der Deutschen Bundesbank<br />

war es dabei ein „wesentliches<br />

Ziel, die Kapitalanforderungen<br />

an Banken stärker als bisher vom<br />

eingegangenen Risiko abhängig zu<br />

machen.“<br />

Doch mit Hilfe der dafür entwickelten<br />

mathematischen Modelle<br />

wurden diese Risiken von den<br />

Banken so klein gerechnet (oder in<br />

Zweckgesellschaften ausgelagert),<br />

dass sie darüber jene gigantischen<br />

Kredithebel aufbauten, mit denen<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

16<br />

sie sich schließlich selbst und das<br />

Finanzsystem in den Ruin treiben<br />

konnten, denn die wirkliche Welt<br />

weigerte sich einfach, diesen Modellen<br />

zu folgen. Denn, nachdem z. B.<br />

die Immobilienpreise in sämtlichen<br />

Regionen der USA über mehrere<br />

Jahre (1997-2006: +83%) nur stiegen,<br />

kamen die Risikomodelle selbst<br />

noch 2006 – auf dem Höhepunkt der<br />

Immobilienspekulation! – zu dem<br />

unglaublich sinnvollen Ergebnis, dass<br />

es mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit<br />

keine Risiken mehr gibt, weil<br />

es in der Vergangenheit keine Risiken<br />

gab. „Mathematik ist“ nach Albert<br />

Einstein eben „die perfekte Methode,<br />

sich selbst an der Nase herum zu<br />

führen.“<br />

Gesetzlich verordnete Bilanzfälschung<br />

Auch Bundesbank-Chef Axel Weber<br />

scheint inzwischen erkannt zu haben,<br />

dass über eine ausgeweitete Regulierung<br />

keine Besserung im System<br />

erzielt werden kann: „Man darf nicht<br />

erwarten, dass Regulierer weitsichtiger<br />

sind als das Risikomanagement<br />

der Banken, dafür werden sie nicht<br />

bezahlt!“ Aber obwohl es Regulierern<br />

offensichtlich an der nötigen Weitsichtigkeit<br />

fehlen muss, verordnen sie<br />

unverändert die Anwendung dieser<br />

unbrauchbaren „Try & Try“-Risikomodelle.<br />

Und, obwohl nach Webers Worten<br />

„Transparenz eine entscheidende<br />

Voraussetzung für Finanzstabilität“<br />

(12. Oktober 2007) ist, hat sich seine<br />

damals zugleich geäußerte Idee, die<br />

Banken nach der Krise nur ja nicht<br />

mit „Transparenzübungen zu überfordern“,<br />

durchgesetzt. So wurde die<br />

Bilanzierung zu Marktpreisen (fair<br />

value) für Banken als vertrauenentziehender<br />

und verlustverstärkender<br />

Effekt auserkoren und mit einem<br />

Federstrich abgeschafft! Denn ohne<br />

diesen Schritt hätten die Banken ja<br />

sofort erklären müssen, weshalb und<br />

„Die Probleme, die es in<br />

der Welt gibt, sind nicht mit<br />

der gleichen Denkweise<br />

zu lösen, die sie erzeugt hat.“<br />

Albert Einstein<br />

angesichts der Weltwirtschaftskrise<br />

von 1929<br />

in welcher Höhe sie die Spareinlagen<br />

der Kunden an den Finanzmärkten<br />

verspekuliert haben, statt ausschließlich<br />

ihrer Aufgabe nachzukommen,<br />

Kredite an die Wirtschaft zu vergeben.<br />

Doch zugunsten einer (Schein-)Solvenz,<br />

wieder sprudelnder (Schein-)<br />

Gewinne und sofort fälliger (realer)<br />

Boni wurde dem Finanzsektor als erste<br />

Regulierungsmaßnahme nun die<br />

Bilanzfälschung gesetzlich verordnet.<br />

Blankoscheck für neue Blasen<br />

Weltweit haben die Banken ihre Lehre<br />

aus der Finanzkrise gezogen und<br />

ihre Risikomodelle so angepasst, dass<br />

im Gewinnfall der „Moral Hazard“-<br />

Joker sticht – oder im Verlustfall der<br />

Steuerzahler haftet. Und als ob es<br />

keinen Beinahe-Kollaps des Finanzsystems<br />

gegeben hätte, nutzt die<br />

Finanzindustrie den Blankoscheck<br />

der Regierungen und den ihnen unbegrenzt<br />

zur Verfügung gestellten<br />

0-1%-Kredit der Notenbanken, um<br />

Aktien, Anleihen oder Rohstoffe innerhalb<br />

weniger Monate erneut in<br />

eine Blase zu treiben.<br />

Die jedoch historisch größte Blase<br />

spielt sich unverändert in dem immer<br />

noch nicht verbotenen OTC-Derivate-<br />

Casino ab, wo die steuergeldgestützte<br />

Finanzindustrie mit der „Kleinigkeit“<br />

von nur 604,622 Bio. Dollar (+10,5%<br />

ggü. 31.12.2008) auf die Pleite von<br />

Unternehmen oder Staaten, Devisenoder<br />

Zinsänderungen wettet.<br />

Die durch Zwangsfusionen konzentrierten<br />

und damit noch höhere<br />

Risiken als je zuvor auf sich vereinenden<br />

Zombiebanken „jonglieren“<br />

dort – auf Basis finanzmathematischer<br />

Modelle – mit „system(de)-<br />

stabilisierenden“ Massenvernichtungswaffen<br />

(Warren Buffet), die das<br />

Welt-BIP von 2008 (60,689 Bio. Dollar)<br />

„nur“ um knapp das Zehnfache<br />

übertreffen. Unter Jugendlichen<br />

Prognose 2007 vs. Prognose 2009<br />

Vergleich der Prognosen zum realen BIP Wachstum im Euro Währungsgebiet<br />

(durchschnittliche Veränderung gegen Vorjahre in %)<br />

Datum der<br />

Veröffentlichung<br />

BIP-Wachstum<br />

2009<br />

Datum der<br />

BIP-Wachstum<br />

Veröffentlichung 2009 <strong>2010</strong> 2011<br />

IWF April 2008 1,2<br />

Survey of Professional Oktober 2007 2,2<br />

Europäische Kommission November 2007 2,1<br />

Consensus Economics November 2007 k.A.<br />

OECD Dezember 2007 2,0<br />

Von Experten des Eurosytems<br />

erstellte Projektionen<br />

Dezember 2007 1,6 - 2,6<br />

Oktober 2009 -4,2 0,3 1,3<br />

Oktober 2009 -3,9 1,0 1,6<br />

November 2009 -4,0 0,7 1,5<br />

November 2009 -3,8 1,2 1,5<br />

November 2009 -4,0 0,9 1,7<br />

Dezember 2009 -4,1 - -3,9 0,1 - 1,5 0,2 - 2,2<br />

(Foto: © low500/PIXELIO, Quelle: EZB Monatsberichte: Dez. 2007 und Dez. 2009, IWF World Economic Outlook April 2008)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


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Wirtschaft<br />

18<br />

(Foto: Wikimedia Commons/CC/Jacques Grießmayer)<br />

„Es gibt das Gerücht,<br />

dass Staaten nicht<br />

pleitegehen können.<br />

Dieses Gerücht<br />

stimmt nicht.“<br />

Angela Merkel<br />

heißt diese Art von „Sport“ Komasaufen,<br />

unter Bankern hingegen: „too big<br />

to fail.“<br />

Endstation Staatsbankrott?<br />

Die Verantwortlichen in Regierungen<br />

und Notenbanken haben in zwei<br />

Jahren Finanzkrise diverse Nebelkerzen<br />

abgebrannt, aber bislang kein<br />

einziges der „systemischen“ Probleme<br />

gelöst, sondern – auf Rat fast aller<br />

namhaften Ökonomen – lediglich die<br />

Symptome medienwirksam behandelt<br />

und die unbegrenzten Verlustrisiken<br />

des Finanzsystems in die nur<br />

begrenzt aufnahmefähigen Staatshaushalte<br />

oder die scheinbar unbegrenzt<br />

aufnahmefähigen Notenbankbilanzen<br />

verschoben und damit die<br />

Krise bisher komplett verschwendet!<br />

Doch dem noch nicht genug, haben<br />

die Regierungen weltweit Billionen<br />

an neuen Schulden zur Konjunkturstützung<br />

aufgenommen, um damit<br />

die Bereinigung der im Kreditboom<br />

entstandenen unhaltbaren weltwirtschaftlichen<br />

Ungleichgewichte nur<br />

nochmals ein wenig in die Zukunft<br />

zu verschieben.<br />

Völlig unbeirrt von der in der Finanzkrise<br />

bereits dramatisch gestiegenen<br />

Staatsverschuldung fordern aber Politikberater<br />

wie der laut „Bild“ klügste<br />

Ökonom Deutschlands, Prof. Hans-<br />

Werner Sinn, dennoch von der Politik,<br />

„die Ausgaben im nächsten Jahr<br />

(<strong>2010</strong> – Anm. d. Verf.) auf keinen Fall<br />

zurückzufahren“ und sich sogar noch<br />

„weiter zu verschulden.“ Übertroffen<br />

wird er dabei nur noch von US-Professor<br />

James Bradford DeLong, der die<br />

mit über 1,417 Bio. Dollar höchste US-<br />

Rekordneuverschuldung innerhalb<br />

nur eines Fiskaljahres (2009) sogar als<br />

noch „nicht genug“ titulierte. In den<br />

neuesten Haushaltsplanungen, die<br />

selbstverständlich eine positive Wirtschaftsentwicklung<br />

auch trotz dramatisch<br />

sinkender Kreditvergabe an<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 1/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

„Es kommt sehr oft vor, dass<br />

Bankenkrisen zwei, drei Jahre<br />

später von Staats bankrotten<br />

gefolgt werden.“<br />

Kenneth Rogoff,<br />

ehemaliger Chefökonom des IWF<br />

(Foto: Wikipedia/Public Domain)<br />

19<br />

den noch immer überschuldeten Konsumenten<br />

unterstellen, finden diese<br />

„In-debt-we-trust“-Empfehlungen<br />

bereits weltweit ihre Umsetzung. So<br />

sollen in diesem Jahr in Deutschland<br />

bereits mehr als 30% der Ausgaben,<br />

in den USA fast 50% und in Japan sogar<br />

atemberaubende 60% mit neuen<br />

Schulden finanziert werden!<br />

All die Verschuldungsökonomen, die<br />

so unverdrossen ihrem „Langfristigsind-wir-alle-tot“-Lehrmeister<br />

John<br />

Maynard Keynes folgen, haben nicht<br />

nur die Ursachen von Finanzkrisen<br />

(Überschuldung) in ihren Modellen<br />

nicht berücksichtigt, sondern scheinen<br />

auch noch zu glauben, dass die<br />

nach Albert Einstein „größte mathematische<br />

Entdeckung aller Zeiten“<br />

– der Zinseszins-Effekt – nicht für<br />

Staatsschulden gilt. Doch spätestens,<br />

wenn „die langfristigen Zinsen<br />

weltweit steigen und sich damit<br />

die wahren Kosten der Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise offenbaren“, wie es<br />

die Rating-Agentur Moody`s sogar<br />

schon für <strong>2010</strong> prophezeit, wird nicht<br />

nur der Ökonomenzunft die nächste<br />

(Sinn)Krise bevorstehen. Denn die implizite<br />

Hoffnung der Ökonomen und<br />

Politiker, dass sich die Probleme über<br />

die jetzt praktizierte Aufnahme der<br />

Staatsschulden in die Bilanzen der<br />

Notenbanken – also per Druckerpresse<br />

– lösen ließen, könnte einfach an<br />

der Realität scheitern!<br />

Aus seiner systematischen Untersuchung<br />

von acht Jahrhunderten<br />

Finanzkrisen gibt der ehemalige IWF-<br />

Chefökonom Kenneth Rogoff den<br />

Verschuldungspropheten bereits<br />

heute eine ganz andere Prognose mit<br />

auf den Weg: „Es kommt sehr oft vor,<br />

dass Bankenkrisen zwei, drei Jahre<br />

später von Staatsbankrotten gefolgt<br />

werden.“ ■<br />

Martin Mack/Herwig Weise/<br />

Volker Schnabel


Wirtschaft<br />

Was ist der Erlebniswert?<br />

Zum Nutzwert technischer Produkte: Teil 20 der Reihe „Führungskompetenz im Mittelstand“<br />

von Dr. oec. habil. Jörg Schumann<br />

20<br />

„Klar, dass unsere Produkte einen<br />

Nutzwert für die Kunden haben.<br />

Prinzipiell stimme ich Ihnen ja auch<br />

zu, den Kundennutzwert in den<br />

Bestandteilen Gebrauchswert, Erlebniswert<br />

und Marken-/Imagewert<br />

zu kommunizieren (s. P.T.-Magazin<br />

4/2007). Doch: Wir produzieren und<br />

vermarkten technische Produkte!<br />

Und was diese, z. B. eine Tragrolle für<br />

den Braunkohletagebau, mit einem<br />

Erlebniswert zu tun haben sollen,<br />

ist mir schleierhaft“, sprach mich<br />

kürzlich ein Vertriebsleiter auf einem<br />

meiner Workshops an. Das Thema<br />

wurde sofort von den Teilnehmern<br />

aufgegriffen. Und so diskutierten wir<br />

trefflich darüber. Hier mein Beitrag:<br />

„Also, ich gehe mal davon aus, dass<br />

Ihre Ansprechpartner auf der Kundenseite<br />

die Leute des Einkaufs sind. Und<br />

ein Einkäufer achtet nun mal besonders<br />

auf den Gebrauchswert und das<br />

Preis-/Leistungsverhältnis. Trotz dessen<br />

ist ein Einkäufer auch ein Mensch<br />

mit zwei Seiten von Emotionen“, so<br />

mein Einstieg in die Diskussion.<br />

Befördern Sie Freude und Lust!<br />

Vermeiden Sie Ärger und Frust!<br />

„Spricht der Verkäufer die positive<br />

Seite an, hat er eine gute Chance,<br />

beim Einkäufer Freude und Lust zu<br />

befördern: Ja, das Angebot spricht<br />

mich an! Bitte informieren Sie mich<br />

dazu genauer!’, dürfte sich der öffnende<br />

Einkäufer denken. Wenn der<br />

Verkäufer hingegen die negative<br />

Seite anspricht, dann begibt er sich in<br />

die Gefahr, beim Einkäufer Ärger und<br />

Frust auszulösen: ‚Lass ja die Finger<br />

von diesem Angebot!’, so die innere<br />

Stimme des sich verschließenden<br />

Einkäufers. Der clevere Verkäufer<br />

nutzt hier eine Doppelstrategie: Er<br />

befördert die Positivseite des Einkäufers<br />

und vermeidet es, dessen Negativseite<br />

zu aktivieren“, setzte ich fort.<br />

„Na gut, sei es so! Doch: Was hat das<br />

alles mit dem Erlebniswert einer<br />

Tragrolle zu tun?“, blieb der Vertriebsleiter<br />

am Ball. Meine Antwort<br />

war fällig: „Gut, versetzen wir uns<br />

doch einfach mal in die Befindlichkeiten<br />

eines Einkäufers. Er muss doch<br />

oft mit dem Widerspruch leben, für<br />

relativ wenig Geld die richtigen Produkte<br />

kaufen zu müssen. Dabei darf<br />

sich der Einkäufer bei der Auswahl<br />

der Bieter und Produkte nicht allzu<br />

sehr irren. Und wenn er, um im Bild<br />

zu bleiben, preisgünstige Tragrollen<br />

kauft, die den Belastungen vor Ort<br />

nicht gerecht werden, dann irrt der<br />

Einkäufer gewaltig. Dieser Irrtum<br />

dürfte ihm eine Menge an Ärger und<br />

Frust einbringen.“<br />

Erzeugen Sie Vertrauen! Das ist ein<br />

Wert – ein Erlebniswert!<br />

In derartigen Situationen kommt der<br />

Erlebniswert ins Spiel. Professionell<br />

Workshopreihe <strong>2010</strong><br />

Unter der Rubrik „Führen heißt, die Zukunft gestalten“ bietet die Oskar-Patzelt-Stiftung auch im<br />

Jahr <strong>2010</strong> die aus 6 Modulen bestehende Workshopreihe an.<br />

Durchführender: Dr. oec. habil. Jörg Schumann:<br />

■ Führungspersönlichkeit und Unternehmenserfolg Termin: Freitag, 12. März <strong>2010</strong><br />

■ Das Unternehmen von der Zukunft her führen Termin: Freitag, 16. April <strong>2010</strong><br />

■ Das Leistungspotenzial der Mitarbeiter erschließen Termin: Freitag, 30. April <strong>2010</strong><br />

■ Den Kunden mehr Nutzwert bieten Termin: Freitag, 21. Mai <strong>2010</strong><br />

■ Die Wertschöpfungsprozesse effektivieren Termin: Freitag, 11. Juni <strong>2010</strong><br />

■ Die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erhöhen Termin: Freitag, 25. Juni <strong>2010</strong><br />

Mehr: www.mut-zum-aufbruch.de | Information und Anmeldung: info@op-pt.de<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Der Erlebniswert…<br />

…ist jener Teil des Nutzwerts, welchen der Kunde beim Kauf eines Produkts, bei dessen<br />

Anwendung und beim zugehörigen Service subjektiv erlebt und emotional wahrnimmt.<br />

Gegenstand<br />

Wahrnehmung<br />

Wirkung<br />

Kommunikation<br />

■ Welche immateriellen Bedürfnisse des Kunden werden durch<br />

das Produkt befriedigt?<br />

■ Wie trägt das Produkt zum Wertesystem und zur Lebensqualität<br />

des Kunden bei?<br />

■ Wie ist das Produkt in der Gefühls- und Erlebniswelt des Kunden<br />

verankert?<br />

■ Wie erlebt der Kunde den Produktkauf, die -anwendung und den -service?<br />

■ Wie werden beim Kunden Positivemotionen befördert und Negativemotionen vermieden?<br />

■ Emotional wahrnehmbarer Wertbestandteil, subjektiv erlebbar<br />

■ Beitrag des Produkts sowie des Pre- und After-sales-Services zum Wertesystem und zur<br />

Lebensqualität des Kunden<br />

■ Emotional: Gefühls- und Erlebniswelt, Befindlichkeiten<br />

(Foto: Dr. oec. habil. Jörg Schumann)<br />

(Foto: © Stephanie Hofschlaeger/PIXELIO)<br />

21<br />

kommuniziert, besteht sein Beitrag<br />

darin, den Einkäufer vor negativen<br />

Emotionen – besonders vor Ärger<br />

und Frust, vor Ekel und Abscheu, vor<br />

Vertrauensentzug und ungeliebter<br />

Arbeit – zu bewahren und ihm die<br />

Sicherheit zu vermitteln, dass er dem<br />

bietenden Unternehmen, dessen<br />

Produkten sowie den Nutzwertversprechen<br />

seiner Vertriebsleute vertrauen<br />

kann.<br />

Ja, Vertrauen ist ein Wert – ein Erlebniswert!<br />

Für den Einkäufer ist es<br />

wertvoll, die Gewissheit zu haben,<br />

sich richtig zu entscheiden. Das<br />

bewahrt ihn davor, die Geisterbahn<br />

der Ungewissheit nehmen zu müssen.<br />

Klar, nicht jeder Einkäufer ist an<br />

einem derartigen Wert interessiert.<br />

Von „zweibeinigen Preislisten“, also<br />

von jenen, welche nur über den Preis<br />

gesteuert werden, ist das ohnehin<br />

nicht zu erwarten. Dennoch: Dieser<br />

Strategieansatz dürfte auch beim<br />

Marketing und Vertrieb technischer<br />

Produkte deutliche Vorteile bringen.<br />

Welche Erfahrungen haben Sie mit<br />

dem Erlebniswert gemacht? Bitte<br />

schreiben Sie dazu Ihre Meinung<br />

unter „Diskussionsforum“:<br />

www.mut-zum-aufbruch.de ■<br />

Dr. oec. habil. Jörg Schumann<br />

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Nach dem Katastrophenjahr:<br />

Industrie muss sich neu erfinden<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

(Fotos: Siemens/ThyssenKrupp/aleo solar AG/FBH-Schurian)


Wirtschaft<br />

Sonnenseite war gestern<br />

Drastische Einbrüche bei der Solarindustrie<br />

(VDMA/eigBer.) - Auch die Solarindustrie<br />

hat es erwischt: Der<br />

Um satz der Hersteller von Komponenten,<br />

Maschinen und Anlagen<br />

für die Photovoltaik in Deutschland<br />

sank im dritten Quartal 2009 um<br />

28 Pro zent gegenüber dem Vorjahresquartal.<br />

Der gescheiterte<br />

Kopenhagen-Gipfel, die geplanten<br />

Subventionskürzung en und der<br />

Unmut über ständig steig ende<br />

Strompreise bescheren der Branche<br />

eine unsichere Zukunft.<br />

69 Prozent weniger Aufträge<br />

„Das ist der erste Einbruch im Vorjahresvergleich<br />

seit Beginn unserer<br />

quartalsweisen Erhebung im Jahr<br />

2007“, berichtet Dr. Peter Fath,<br />

Tech nologievorstand von centrotherm<br />

photovoltaics AG und neuer<br />

Sprecher des Lenkungskreises Photovoltaik-Produktionsmittel<br />

beim<br />

Investitionsgüterverband VDMA<br />

Auftragseingang und Umsatz dt. Photovoltaik-<br />

Produktionsmittel<br />

Index (Umsatz 2005 = 100)<br />

1.750<br />

1.500<br />

1.250<br />

1.000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

2005<br />

Umsatz<br />

2006<br />

Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4<br />

Auftragseingang<br />

7<strong>02</strong>6<strong>02</strong>5<strong>02</strong> 2007 8<strong>02</strong> 2008 9<strong>02</strong> 2009<br />

zur aktuellen Branchenstatistik. Der<br />

Auftragseingang fiel um 69 Prozent<br />

zum Vorjahresquartal. Dabei sind<br />

Aufträge aus Asien auffällig stark<br />

zurückgegangen.<br />

„Die Aufträge kamen bereits im dritten<br />

Quartal 2008 ins Rutschen. Ein<br />

Zwischenhoch im ersten Quartal<br />

2009 hat sich durch Verschiebungen<br />

und Stornierungen nicht im Umsatz<br />

niedergeschlagen. Die Talsohle sollte<br />

aber erreicht sein“, kommentiert<br />

Fath das Ergebnis. Die Exportquote<br />

ist mit 78 Prozent weiter auf Sinkflug.<br />

Im Frühjahr 2009 lag sie noch<br />

bei 88 Prozent.<br />

Rekordumsatz 2008 wird nicht mehr<br />

erreicht<br />

„Insgesamt ist der Inlandsumsatz<br />

robuster in der Krise. Der amerikanische<br />

Markt für Photovoltaik-<br />

Produktionsmittel erfüllt die hochgesteckten<br />

Erwartungen bisher<br />

nicht, wenngleich<br />

die Aufträge aus<br />

Amerika nach<br />

einer vollkommenen<br />

Flaute nun<br />

immerhin wieder<br />

den Wert des<br />

Vorjahresquartals<br />

erreichen“, ergänzt<br />

Dr. Eric Maiser,<br />

Leiter des Forums<br />

Photovoltaik-Produktionsmittel<br />

im<br />

VDMA. Die Auftragsreichweite<br />

der Meldefirmen<br />

latrauqegloF sad rüf redleM red gnuztähcsniE V D :elleuQ M A :tlehcirtseg<br />

nahm zum Ende<br />

September 2009 auf 7,6 Produktionsmonate<br />

ab, lag damit aber immer<br />

noch drei Monate über dem entsprechenden<br />

VDMA-Durchschnitt. Nach<br />

Einschätzung der Meldefirmen sollte<br />

der Umsatz im vierten Quartal 2009<br />

wieder zugelegt haben. „Der Rekordumsatz<br />

des Jahres 2008 wird sicherlich<br />

nicht mehr erreicht. Ein Rückgang<br />

um mindestens zehn Prozent<br />

ist wahrscheinlich“, meint Maiser.<br />

Unsicherheit nach Kopenhagen<br />

Das Umfeld in Deutschland hat sich<br />

mit der angekündigten zusätzlichen<br />

Absenkung der Photovoltaik-Einspeisevergütung<br />

geändert. „Es ist noch<br />

nicht klar, ob der Maschinenbau<br />

durch den weiter erhöhten Preisdruck<br />

auf die Hersteller profitiert<br />

oder ob sich die Zahl unserer Kunden<br />

und damit auch die Investitionsneigung<br />

verringert“, erklärt Fath. Nach<br />

dem gescheiterten Kopenhagen-<br />

Gipfel bleibe es wichtig, dass die<br />

Photovoltaik-Nachfrage global weiter<br />

Fahrt aufnehme und das Wachstum<br />

nicht nur auf Deutschland<br />

beschränkt bleibe.<br />

„Es gibt vermehrt Meldungen aus<br />

unserer Branche über eine Besserung<br />

der Auftragslage im vierten Quartal.<br />

Das zeigt, dass nur Investitionen in<br />

aktuelle Produktionsausrüstung den<br />

Herstellern helfen, dem Kostendruck<br />

zu begegnen. Der deutsche Maschinenbau<br />

hat bei innovativen Fertigungslösungen<br />

die Nase vorn. Aber<br />

auch bei den Maschinenbauern wird<br />

sich jetzt die Spreu vom Weizen trennen“,<br />

verdeutlicht Fath. ■<br />

Energiesanierung<br />

gescheitert<br />

■ Die meisten Hauseigentümer leh -<br />

nen eine sog. energetische Sanie -<br />

rung ihrer Gebäude ab.<br />

■ Das ist das Ergebnis einer Be fragung<br />

von 1 000 Ein- und Zweifami<br />

lien hausbesitzern, die das<br />

Ins titut für sozial-ökologische Forschung<br />

(ISOE) geleitet hat.<br />

■ Dem nach sind über 60 Prozent<br />

der befragten Gebäudesanierer<br />

der Ansicht, dass ihr Gebäude<br />

in einem guten Zustand sei und<br />

keine weiteren energetischen<br />

Maßnahmen erfordere.<br />

(Foto: aleo solar)<br />

23<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

24<br />

Katastrophenjahr im Maschinenbau<br />

(Foto: Siemens)<br />

Die Verlustbilanz 2009 in Prozent: 23 beim Umsatz, 24 beim Export, 25 bei der Produktion/<br />

34 000 Jobs gestrichen<br />

Quelle: VDMA<br />

(VDMA/eigBer.) - Für den deutschen<br />

Maschinen- und Anlagenbau war<br />

das Jahr 2009 das schlechteste<br />

Jahr seit Jahrzehnten. „Die Branche<br />

muss te einen Produktionsrückgang<br />

von real knapp 25 Prozent verkraften.<br />

Das Produktionsvolumen<br />

be trug 151 Mrd. Euro“, teilte VDMA<br />

Präsident Dr.-Ing. E.h. Manfred<br />

Witten stein anlässlich der Jahrespressekonferenz<br />

des Verbandes mit.<br />

Auftragseingang im deutschen Maschinenbau<br />

preisbereinigter Index, Basis Umsatz 2005 = 100<br />

Index<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

Originalindizes<br />

150<br />

saisonbereinigte<br />

140<br />

und geglättete Indizes<br />

130<br />

120<br />

110<br />

Inland<br />

100<br />

90<br />

80<br />

Ausland<br />

70<br />

60<br />

1998 1999 2000 2001 20<strong>02</strong> 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

„Der Branchenumsatz sank um<br />

nominal 23,1 Prozent auf 160 Mrd.<br />

Euro.“<br />

Einmaliger Sinkflug<br />

Während Unternehmen aus den<br />

Bereichen Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />

und Bergbaumaschinen<br />

für 2009 dank hoher<br />

Auftragsbestände und langer<br />

Durchlaufzeiten noch Umsatzzuwächse<br />

vermelden<br />

konnten, schrieben<br />

Hersteller von Bau- und<br />

Baustoffmaschinen,<br />

Productronic, Holzbearbeitungsmaschinen<br />

und auch der Fluidtechnik<br />

Minusraten von 40<br />

Prozent und mehr. Die<br />

Kapazitätsauslastung<br />

lag 2009 im Schnitt<br />

bei 70,7 Prozent (2008:<br />

88,9 Prozent).<br />

„Die Maschinenbestellungen<br />

fielen so schnell<br />

und so drastisch wie<br />

noch nie seit Beginn<br />

09.<strong>02</strong>.<strong>2010</strong><br />

der VDMA-Auftragsein<br />

gangsstatistik 1958“, betonte Wittenstein.<br />

Im Gesamtjahr lagen die<br />

Bestellungen um 38 Prozent unter<br />

dem Vorjahresniveau.<br />

Das Orderplus im Dezember (acht<br />

Prozent zum Vorjahr) dürfe zudem<br />

nicht davon ablenken, dass sich die<br />

Nachfrage nach Maschinen und<br />

Anlagen nach wie vor auf sehr niedrigem<br />

Niveau bewege. „Dazu müssen<br />

keine historischen Spitzenwerte<br />

bemüht werden. Das nun erreichte<br />

Bestellniveau liegt um nicht weniger<br />

als 20 Prozent unter dem Durchschnitt<br />

des Fünfjahreszeitraums<br />

2004 bis 2008.“<br />

34 000 Arbeitsplätze weg<br />

Nachdem die Stammbelegschaft im<br />

letzten Aufschwung um mehr als 100<br />

000 aufgestockt wurde, sank die Zahl<br />

der Beschäftigten im Verlauf des Jahres<br />

2009 um ca. 34 000. Ende Dezember<br />

beschäftigte der Maschinenbau<br />

920 000 Personen. „Gemessen am<br />

Produktionsrückgang ist der Rückgang<br />

der Stammbelegschaft dank<br />

Reduktion von Zeitarbeit, Kurzarbeit<br />

Systemanbieter kompletter Verpackungs lösungen<br />

zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2000<br />

Industrie- und Gefahrgutverpackungen mit<br />

19-jähriger Erfahrung vorrangig für die Branchen:<br />

■ Chemische Industrie<br />

■ Sonderabfallwirtschaft<br />

■ Automobilindustrie und deren Zulieferer<br />

■ Elektronik und Feinmechanik<br />

■ Flugzeugbau<br />

■ Sanitärtechnik<br />

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P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

richter & heß VERPACKUNGEN hat den PROZEUS<br />

UnternehmerPreis <strong>2010</strong> für seine Wareneingangsund<br />

-ausgangslogistik sowie Intralogistik mittels<br />

RFID vom BMWi erhalten.


Wirtschaft<br />

Umsätze im Maschinenbau – Veränderung ggü. Vorjahr in %<br />

Maschinenumsatz ging weltweit zurück<br />

Land<br />

2009<br />

Schätzung<br />

Deutschland -25<br />

Finnland -20<br />

Frankreich -30<br />

Italien -30<br />

Österreich -20<br />

Spanien -25<br />

Schweden -30<br />

Vereinigtes<br />

-20<br />

Königreich<br />

und betriebsindividueller Maßnahmen<br />

bisher noch vergleichsweise<br />

moderat ausgefallen“, betonte der<br />

VDMA-Präsident.<br />

„Die Unternehmen hielten dieses<br />

Mal auf Biegen und Brechen ihre<br />

Mitarbeiter länger als in früheren<br />

Abschwüngen“, so Wittenstein. Die<br />

Branche rechnet damit, dass zahlreiche<br />

Unternehmen im laufenden<br />

Jahr ihre personellen Kapazitäten<br />

noch anpassen müssen.<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lasse<br />

sich das Ausmaß aber nicht seriös<br />

abschätzen. „Wir können aus diesem<br />

Grund für <strong>2010</strong> keine Beschäftigungsprognose<br />

abgeben“, sagte Wittensein.<br />

Land<br />

2009<br />

Schätzung<br />

EU (15) -25<br />

Schweiz -25<br />

Westeuropa -25<br />

Japan -40<br />

USA -20<br />

VR China 10<br />

Welt -19<br />

(Quellen: VDMA, Nationale Verbände)<br />

Exporte um 24 Prozent gesunken<br />

Die Exporte sanken 2009 nominal<br />

um ca. 24 Prozent ab auf 110 Mrd.<br />

Euro. 2008 waren sie auf den<br />

Re kordwert von 146 Mrd. Euro<br />

gestiegen.<br />

China verzeichnete als einziges der<br />

20 Top-Zielländer deutscher Maschinenbauprodukte<br />

einen Zuwachs und<br />

schob sich dadurch früher als erwartet<br />

an den USA vorbei auf Platz 1 im<br />

Exportranking.<br />

Besonders schlecht lief es dagegen<br />

in Russland. Hier schrumpfte der<br />

deutsche Maschinenexport um<br />

43 Prozent.<br />

In Summe dürfte der Maschinenumsatz<br />

der größten maschinenproduzierenden<br />

Länder 2009 aufgrund der<br />

weltweiten Krise um real 19 Prozent<br />

abgenommen haben. In Europa wird<br />

der Maschinenumsatz 2009 voraussichtlich<br />

um ein Viertel, in den USA<br />

um rund ein Fünftel geschrumpft<br />

sein, so die Berechnungen des Branchenverbandes.<br />

Ausreißer positiv<br />

wie negativ finden sich in Asien.<br />

Der japanische Maschinenbau, der<br />

mit seiner Produktpalette sehr stark<br />

auf Standardmaschinen fokussiert<br />

ist, musste 2009 einen Umsatzeinbruch<br />

von 40 Prozent verkraften.<br />

Der chinesische Maschinenbau<br />

konn te hingegen dank staatlich ad -<br />

ministrierter Investitionsprojekte<br />

auch 2009 ein Plus von zehn Prozent<br />

verbuchen. ■<br />

Wichtiger Arbeitgeber<br />

■ Der Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) vertritt über 3 000<br />

Unternehmen des mittelständisch<br />

geprägten Maschinen- und<br />

Anlagenbaus.<br />

■ Mit rund 920 000 Beschäftigten<br />

im Inland ist die Branche größter<br />

industrieller Arbeitgeber.<br />

25<br />

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Anlagenplanung<br />

Anlagenherstellung<br />

Anlagenmontage<br />

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Wirtschaft<br />

Heiß auf Qualität<br />

Optimierte Wärmverfahren für die Metallindustrie<br />

Temperatur, der Brenngaszusammensetzung<br />

oder der Ofenatmosphäre<br />

können auf die Produktqualität<br />

große Auswirkungen haben.<br />

Zum besseren Verständnis<br />

26<br />

(idw-online/eigBer.) - In der Metallindustrie,<br />

bei der Glas-, Keramik- und<br />

Baustoffherstellung sowie in Teilen<br />

der Lebensmittelbranche stehen<br />

oft Wärmverfahren am Beginn der<br />

Produktion. Rund 65 Prozent des Endener<br />

giebedarfs der Industrie entfallen<br />

auf diese Verfahren.<br />

Neues im Überblick<br />

Jede neue Produktionsanlage in<br />

diesen energieintensiven Branchen<br />

bedeutet eine Chance, energieeffiziente<br />

Komponenten und Konzepte in<br />

die betriebliche Praxis zu integrieren.<br />

Die BINE-Projektinfo „Effiziente<br />

(Foto: ThyssenKrupp)<br />

Wärmverfahren optimieren industrielle<br />

Produktionsprozesse“ (15/2009)<br />

stellt neue Entwicklungen für die<br />

Metall- und metallverarbeitende<br />

Industrie im Überblick vor. Sie ist<br />

kostenfrei beim BINE-Informationsdienst<br />

von FIZ Karlsruhe erhältlich:<br />

im Internet unter www.bine.info<br />

oder telefonisch unter <strong>02</strong>28 92379-0.<br />

Wärmverfahren sind für Qualität,<br />

Kosten, Energiebedarf und Umweltbelastung<br />

eines Produkts entscheidend.<br />

Alle Faktoren gleichzeitig zu<br />

optimieren, ist Ziel bei Modernisierung<br />

oder Neubau einer Anlage.<br />

Be reits kleinste Schwankungen der<br />

Ansatzpunkte für die Optimierung<br />

von Wärmverfahren sind beispielsweise<br />

eine möglichst präzise Steuerung,<br />

eine homogene und beschleunigte<br />

Erwärmung des kompletten<br />

Nutzguts und die Verknüpfung von<br />

Einzelmaßnahmen in einer übergeordneten<br />

Prozessführung.<br />

Auch leistungsfähigere Simulationsprogramme<br />

und neue Sensoren<br />

tra gen dazu bei, die sehr komplexen<br />

Vorgänge in einem industriellen<br />

Wärmofen besser zu verstehen.<br />

Damit lassen sich beispielsweise<br />

qualitätsmindernde Spannungseffekte<br />

im Nutzgut während und<br />

nach der Erwärmung vermindern.<br />

Die vorgestellten Verfahren wurden<br />

alle am VDEh-Betriebsforschungsinstitut<br />

(BFI) in Düsseldorf in<br />

Zusammenarbeit mit industriellen<br />

Partnern entwickelt. ■<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


(idw-online/eigBer.) - Den Metallurgen<br />

der ThyssenKrupp VDM ist<br />

es in zweijähriger Forschungszeit<br />

gelungen, die Weiterentwicklung<br />

des Schweißzusatz-Werkstoffes<br />

Nicrofer S 6<strong>02</strong>0 (FM625) entsprechend<br />

den Kundenwünschen und<br />

den Marktanforderungen insbesondere<br />

für das Auftragschweißen<br />

erheblich voranzutreiben.<br />

Höherer Korrosionsschutz<br />

Wirtschaft<br />

Auftragschweißen optimiert<br />

Hochlegierter Korrosionswerkstoff macht aufwändige Nacharbeiten weitgehend überflüssig<br />

(Foto: ThyssenKrupp)<br />

27<br />

Dieser hochlegierte Korrosionswerkstoff<br />

findet seinen Einsatz vornehmlich<br />

in der Öl- und Gasindustrie,<br />

der chemischen Industrie oder in<br />

Wärmetauschern von Müllverbrennungsanlagen.<br />

Der neue Nicrofer S 6<strong>02</strong>0 verbessert<br />

die Qualität des Auftragschweißens<br />

in einem solchen Umfang, dass<br />

aufwändige Nacharbeiten beim<br />

Verarbeiter, z. B. das zeitintensive<br />

Nachschleifen, weitgehend entfallen<br />

können.<br />

Neben dieser Zeitersparnis bietet<br />

der Nicrofer S 6<strong>02</strong>0 nach seiner<br />

Optimierung einen noch höheren<br />

Korrosionsschutz, wodurch sich die<br />

Widerstandsfähigkeit von Auftragschweißungen<br />

in aggressiven Medien<br />

weiter verbessert.<br />

Allround-Werkstoff<br />

Korrosionsschutz ist ein wichtiges<br />

Thema, vor allem beim Werkstoffeinsatz<br />

unter extremen Bedingungen.<br />

Solch hohe Anforderungen herrschen<br />

z. B. im Umfeld von Wärmetauschern<br />

in Müllverbrennungsanlagen,<br />

einem von vielen wichtigen<br />

Einsatzgebieten des Nicrofer S 6<strong>02</strong>0.<br />

Der Allround-Werkstoff ist bei solchen<br />

Einsätzen nicht nur besonders<br />

aggressiven, sondern auch bis zu<br />

1 000 Grad Celsius heißen Gasen<br />

ausgesetzt. Dies bedeutet extreme<br />

Ansprüche an die Zuverlässigkeit<br />

und Qualität des eingesetzten<br />

Korrosionsschutzes. Durch das Auftragschweißen<br />

des Nicrofer S 6<strong>02</strong>0<br />

auf niedriger legierte – und damit<br />

entsprechend kostengünstigere –<br />

Rohre in Wärmetauschern kommt<br />

es zur Minderung von Schäden an<br />

Bauteilen und damit zur deutlichen<br />

Verlängerung der Standzeit dieser<br />

materialaufwändigen Anlagen. ■


Wirtschaft<br />

(Foto: FBH-Schurian)<br />

Neuer Star auf der Platine?<br />

Wissenschaftler entwickeln Leistungstransistoren<br />

aus Galliumnitrid<br />

Die häufigsten Lügen überhaupt:<br />

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(idw-online/eigBer.) - Leistungstransistoren<br />

sind die zentralen<br />

Bauelemente in elektrischen Leistungskonvertern,<br />

die Gleich- und<br />

Wechselstrom umwandeln und auf<br />

unterschiedliche Spannungen transformieren<br />

können.<br />

In Handy-Ladegeräten sind sie ebenso<br />

zu finden wie in der Motoransteuerung<br />

eines ICE. Auch in der automobilen<br />

Elektronik spielen derartige<br />

Leistungskonverter eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Silizium stößt an Grenzen<br />

Ihr Wirkungsgrad und ihre Leistungsdichte<br />

könnten den Erfolg<br />

fast aller sog. Green-Car-Konzepte<br />

zukünftiger Hybrid- und Elektroautos<br />

entscheidend mitbestimmen,<br />

denn die Leistungselektronik wird<br />

neben dem eigentlichen Elektroantrieb<br />

zur Bremsenergierückgewinnung,<br />

für intelligente Batterieladekonzepte<br />

und das Bordnetz benötigt.<br />

Maßgebliche Entwicklungsimpulse<br />

gehen daher inzwischen von der<br />

Automobilindustrie aus.<br />

Seit über 50 Jahren ist Silizium der<br />

Baustoff dieser Elektronikbauteile.<br />

Die Technologie ist mittlerweile<br />

jedoch so weit fortgeschritten, dass<br />

das Material selbst an seine Grenzen<br />

stößt. Bessere Materialeigenschaften<br />

verspricht Galliumnitrid (GaN).<br />

Im Bereich der Mikrowellentechnik<br />

werden bereits Hochfrequenzleistungstransistoren<br />

aus Galliumnitrid<br />

eingesetzt, z. B. in Mobilfunkbasisstationen.<br />

Kühlaufwand sinkt<br />

In einem laufenden und zwei<br />

beantragten Projekten will das<br />

Ferdinand-Braun-Institut, Leibniz-<br />

Institut für Höchstfrequenztechnik<br />

(FBH), gemeinsam mit Partnern aus<br />

Wissenschaft und Industrie nun<br />

neuartige Galliumnitrid-Transistoren<br />

für die Leistungselektronik<br />

entwickeln. Dabei wird die gesamte<br />

Wertschöpfungskette von der Entwicklung<br />

bis zum fertigen Produkt<br />

abgedeckt.<br />

Dr. Oliver Hilt vom FBH beschreibt<br />

sein Ziel: „Wir streben effizientere<br />

Energieumwandler an, die dann<br />

beispielsweise in Hybrid- und Elektroautos,<br />

aber auch in Photovoltaik-<br />

Anlagen eingesetzt werden.“<br />

Galliumnitrid hat gegenüber Silizium<br />

einen entscheidenden Vorteil:<br />

Es hat einen hohen Bandabstand<br />

von 3,4 Elektronenvolt gegenüber 1,1<br />

Elektronenvolt bei Silizium. Dadurch<br />

ist es möglich, GaN-Transistoren bei<br />

höheren Temperaturen zu betreiben.<br />

Der Kühlaufwand sinkt, Gewicht<br />

und Baugröße der Leistungskonverter<br />

verringern sich. Bei einem<br />

Elektroauto z. B. bedeutet dies eine<br />

deutliche Energieersparnis.<br />

Robuster, schneller, effizienter<br />

Galliumnitrid hat außerdem eine<br />

höhere Durchbruchfeldstärke. Im<br />

Vergleich zu einem gleich großen<br />

Siliziumtransistor können damit<br />

größere Spannungen geschaltet<br />

werden. In der Folge treten weni-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Am FBH gefertigter selbstsperrender<br />

25 A/250 V-GaN-Leistungstransistor<br />

auf einer 1-Cent-Münze<br />

29<br />

ger Leistungsverluste auf. Darüber<br />

hinaus sorgt eine hohe Sättigungsgeschwindigkeit<br />

der Elektronen für<br />

schnellere Schaltgeschwindigkeiten<br />

– die Konvertermodule können<br />

noch kleiner werden.<br />

Die neuen GaN-Leistungstransistoren<br />

des FBH werden mehrere<br />

zehn Ampere bei Spannungen bis<br />

1 000 Volt und mehr schalten. Insgesamt<br />

haben Leistungskonverter<br />

mit Galliumnitrid-Transistoren<br />

einen höheren Wirkungsgrad als<br />

jene mit Silizium-Transistoren. Sie<br />

sind robuster, schneller und effizienter.<br />

Einsatzbereit und konkurrenzfähig<br />

„Ein wichtiges Problem haben wir<br />

schon gelöst“, sagt Oliver Hilt. In der<br />

Leistungselektronik muss der Transistor<br />

aus Sicherheitsgründen vollständig<br />

ausgeschaltet sein, wenn<br />

keine Spannung an der Steuerelektrode<br />

anliegt. Einen solchen Transistor<br />

nennt man selbstsperrend.<br />

Das ist jedoch bei Galliumnitrid-<br />

Transistoren üblicherweise nicht<br />

der Fall: In der Mikrowellentechnik<br />

ist der Transistor bei null Volt Gatespannung<br />

immer noch im eingeschalteten<br />

Zustand. Man spricht von<br />

einem selbstleitenden Transistor.<br />

Um diesen Transistor auszuschalten,<br />

ist eine negative Gatespannung<br />

nötig. Die Einsatzspannung der FBH-<br />

Transistoren konnte von minus fünf<br />

Volt auf plus ein bis zwei Volt verschoben<br />

werden.<br />

„Damit sind wir ausreichend weit<br />

im positiven Bereich, um die Transistoren<br />

in der Leistungselektronik<br />

einsetzen zu können“, erklärt Hilt.<br />

„Zusätzlich konnten wir den Einschaltwiderstand<br />

niedrig halten,<br />

und damit gehören unsere selbstsperrenden<br />

GaN-Transistoren weltweit<br />

zu den besten.“ ■


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Die Nominierungen <strong>2010</strong><br />

3 580 Unternehmen, Banken und Kommunen wurden für den<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2010</strong> vorgeschlagen<br />

30<br />

Der 16. Wettbewerb um den „Großen Preis des Mittelstandes“ <strong>2010</strong> zeigt sich<br />

unbeeindruckt von der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise: 3 580 Nominierungen<br />

aus allen 16 Bundesländern gingen in der Bundesgeschäftsstelle der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung in Leipzig ein. Das ist erneut ein Rekord.<br />

Mehr als 1 000 Institutionen haben sich an der Nominierung beteiligt – darunter<br />

Ministerien, Kommunen, Kammern, Bundesverbände, Wirtschaftsförderungsgesellschaften<br />

und Vereine sowie Persönlichkeiten aus Politik und<br />

Verwaltung. Bis 15. April <strong>2010</strong> haben die nominierten Unternehmen nun Gelegenheit,<br />

ihre wettbewerbsrelevanten Angaben für die Juroren in einem Online-<br />

Portal einzutragen.<br />

186 Vorschläge betreffen die Sonderpreise „Premier“, „Premier-Finalist“, „Kommune<br />

des Jahres“ und „Bank des Jahres“. Diese Sonderpreise werden auf dem<br />

Bundesball der Oskar-Patzelt-Stiftung am 30. Oktober <strong>2010</strong> in Berlin verliehen.<br />

Nominiert zum „Premier“ bzw. „Premier-Finalist“:<br />

Radeberger Fleisch- und Wurstwaren<br />

Korch GmbH, 01454 Radeberg<br />

■ BuS Elektronik GmbH & Co. KG,<br />

01589 Riesa ■ Sachsenküchen<br />

Hans-Joachim Ebert GmbH, 01762<br />

Schmiedeberg<br />

■ Schmiedeberger Gießerei GmbH,<br />

01762 Schmiede berg ■ Mühle und<br />

Bäckerei Bärenhecke Raiffeisen genossenschaft<br />

e.G., 01768 Bärenhecke<br />

■ Dürrröhrsdorfer Fleisch- und<br />

Wurstwaren GmbH, 01833 Dürrröhrsdorf<br />

■ RATAGS Holzdesign<br />

HEIPRO GmbH, 01833 Stolpen<br />

■ Sachsen Fahnen GmbH & Co. KG,<br />

01917 Kamenz ■ Ortrander Eisenhütte<br />

GmbH, 01990 Ortrand<br />

■ ELMO-Elektromontagen Leipzig<br />

GmbH, 04347 Leipzig ■ Textilpflege<br />

& Wäscherei Helbig GmbH & Co. KG,<br />

04416 Markkleeberg ■ Heinz Kühne<br />

GmbH & Co. KG Wiedemar, 04509<br />

Wiedemar<br />

■ uesa GmbH, 04938 Uebigau-Wahrenbrück<br />

■ SONOTEC Ultraschallsensorik<br />

Halle GmbH, 06112 Halle<br />

■ Halloren Schokoladenfabrik GmbH,<br />

06112 Halle ■ Kathi Rainer Thiele<br />

GmbH, 06116 Halle ■ Probiodrug AG,<br />

06120 Halle ■ VKK Standardkessel<br />

Köthen GmbH, 06366 Köthen<br />

■ Keunecke Feinkost GmbH, 06493<br />

Ballenstedt, OT Badeborn ■ FEAG<br />

Sangerhausen GmbH, 06526 Sangerhausen<br />

■ Vetter GmbH, 06780 Zörbig, OT<br />

Salzfurtkapelle ■ Stahlbau Brehna<br />

GmbH, 06796 Brehna ■ Königsee<br />

Implantate u. Instr. zur Osteosynthese<br />

GmbH, 07426 Aschau/Königsee<br />

■ Analytik Jena AG, 07745 Jena<br />

■ VACOM Vakuum Komponenten<br />

& Messtechnik GmbH, 07749 Jena<br />

■ VOWALON Beschichtung GmbH<br />

Kunstleder-Folie-Bondings, 08233<br />

Treuen ■ Curt Bauer GmbH, 08280<br />

Aue ■ Schumacher Packaging GmbH,<br />

Werk Schwarzenberg, 08340<br />

Schwarzenberg ■ CAWI Stanztechnik<br />

GmbH, 08340 Schwarzenberg<br />

■ LEHMANN Maschinenbau GmbH,<br />

08543 Pöhl<br />

■ KSG Leiterplatten GmbH, 09390<br />

Gornsdorf ■ Ruther & Einenkel KG,<br />

09456 Annaberg-Buchholz<br />

■ Ute Schlieder Metallwarenfabrik<br />

GmbH, 09517 Zöblitz ■ SPIGA -<br />

Spitzen und Gardinen fabrikation<br />

GmbH, 09569 Falkenau ■ Trillenberg<br />

GmbH Creative Verpackung, 09629<br />

Reinsberg/OT Burkersdorf<br />

■ IMM Holding GmbH (IMM<br />

Gruppe), 09648 Mittweida ■<br />

FMA Frankenberger Maschinenu.<br />

Anlagenbau GmbH, 09669<br />

Frankenberg ■ WOLFRAM Bürokommunikation<br />

GmbH & Co. KG,<br />

10409 Berlin ■ Weihe Früchte &<br />

Salate KG, 10553 Berlin ■ F.R. Hauk<br />

Stahl- und Leicht metallbau GmbH,<br />

10585 Berlin ■ Handwerk Neukölln,<br />

12355 Berlin<br />

■ OTTO Richter GmbH, 12555 Berlin<br />

■ Akzent-Hotel Kolumbus GmbH,<br />

13055 Berlin ■ Körber GmbH<br />

Präzisionstechnik, 13407 Berlin<br />

■ OHST Medizintechnik AG, 14712<br />

Rathenow<br />

■ Havelländische Zink-Druckguss<br />

GmbH & Co. KG, 14727 Premnitz<br />

■ REUTER Präzisionsteile GmbH<br />

- REUTER Manufacturing AG,<br />

14943 Luckenwalde ■ Institut für<br />

Medizinische Diagnostik Oderland,<br />

15230 Frankfurt (Oder)<br />

■ Dahlewitzer Landbäckerei GmbH,<br />

15827 Dahlewitz ■ Schoepe Display<br />

GmbH, 15827 Dahlewitz ■ Concert<br />

GmbH, 16928 Pritzwalk ■ Jörn Weiß<br />

Einzelunternehmen - TRIHOTEL,<br />

Weiß-Hotel GmbH, AQUA Bad- und<br />

Sauna, 18055 Rostock ■ SIV.AG, 18184<br />

Roggentin ■ folian GmbH, 18442<br />

Groß Lüdershagen ■ vendingControl<br />

Telemedia GmbH & Co. KG, 19246<br />

Zarrentin<br />

■ VARIOVAC PS SystemPack GmbH,<br />

19246 Zarrentin ■ Dockweiler AG,<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

(Foto: eventDiary)<br />

31<br />

Dr. Helfried Schmidt, Vorstand der Oskar-Patzelt-Stiftung, ist davon überzeugt, dass der Mittelstand auch aus der gegenwärtigen<br />

Krise gestärkt hervorgehen wird:<br />

„Die Resonanz auf die Wettbewerbsausschreibung zeigt, dass man dem unternehmerischen Mittelstand in Deutschland<br />

zutraut, trotz unvermeidbarer Blessuren letztlich die aktuelle Weltfinanz- und -wirtschaftskrise gestärkt zu überstehen.<br />

Und das zu Recht. Er hat im letzten Jahrhundert mehrere Kriege, Krisen, Revolutionen und Währungsreformen überlebt,<br />

sich dabei immer wieder neu organisiert und immer wieder Arbeit für Millionen geschaffen.“<br />

19306 Neustadt-Glewe ■ Holz- und<br />

Dachbau Raddatz GmbH, 23858<br />

Reinfeld ■ Gummiwerk KRAIBURG<br />

RELASTEC GmbH, 29410 Salzwedel<br />

■ Vollmar GmbH, Werk Salzwedel,<br />

29410 Salzwedel ■ Autohaus Beil<br />

GmbH - Reifen Beil GmbH & Co. KG,<br />

35066 Frankenberg (Eder)<br />

■ Meissner AG, 35216 Biedenkopf-<br />

Wallau ■ Aschenbrenner Werkzeugund<br />

Maschinenbau GmbH, 35274<br />

Kirchhain ■ DUO PLAST AG, 36341<br />

Lauterbach ■ Werkmeister GmbH +<br />

Co. KG, 37281 Wanfried<br />

■ PSFU ProfilSchleif-, Fertigungs-<br />

& Umwelttechnik GmbH, 38855<br />

Wernigerode ■ GETEC AG, 39108<br />

Magdeburg ■ AKTUELL BAU GmbH,<br />

39128 Magdeburg ■ Ambulanz<br />

Mobile GmbH & Co. KG, 39218<br />

Schönebeck ■ Schubert GmbH, 39517<br />

Tangerhütte<br />

■ Kiebitzberg Möbelwerkstätten,<br />

39539 Havelberg ■ Stendaler<br />

Landbäckerei GmbH, 39576 Stendal ■<br />

Masterflex AG, 45891 Gelsenkirchen<br />

■ Ulrich Walter GmbH (Lebensbaum),<br />

49356 Diepholz<br />

■ Schulte Bauunternehmen GmbH,<br />

49740 Haselünne ■ ONI-Wärmetrafo<br />

GmbH, 51789 Lindlar ■ FELUWA<br />

Pumpen GmbH, 54570 Mürlenbach<br />

■ Kistenpfennig AG, 55120 Mainz<br />

■ UD CHEMIE GmbH, 55286<br />

Wörrstadt<br />

■ RHODIUS Schleif werkzeuge GmbH<br />

& Co. KG, 56659 Burgbrohl ■ Achim<br />

Lohner GmbH & Co. KG, 56751 Polch<br />

■ MK Metallfolien GmbH, 58089<br />

Hagen<br />

■ AxiCorp GmbH, 61381 Friedrichsdorf<br />

■ Röder Präzision GmbH,<br />

63329 Egelsbach ■ Jäger Direkt GmbH<br />

& Co. KG, 64385 Reichelsheim<br />

■ psb intralogistics GmbH, 66955<br />

Pirmasens ■ ALPHA Business<br />

Solutions AG, 67657 Kaiserslautern<br />

■ Endress + Hauser Conducta GmbH<br />

& Co. KG, 70839 Gerlingen ■ EROGLU<br />

Präzisionswerkzeuge GmbH, 72116<br />

Mössingen<br />

■ Fessler Mühle – Zentrum für<br />

Ernährung, Fitness, Gesundheit,<br />

Kultur und Bildung, 74372 Sersheim<br />

■ KHW World Wide GmbH, 76661<br />

Philippsburg ■ Michael Koch GmbH,<br />

76698 Ubstadt-Weiher<br />

■ Schreiner Group GmbH, 85764<br />

Oberschleißheim ■ defacto.gruppe,<br />

91058 Erlangen ■ ILIOTEC SOLAR<br />

GmbH, 93055 Regensburg ■ Strama-<br />

MPS Maschinenbau GmbH & Co.<br />

KG, 94315 Straubing ■ Sturm Holding<br />

GmbH, SMP Maschinenbau GmbH,<br />

94330 Salching ■ Fensterfabrik W.<br />

Niederhofer GmbH, 94474 Vilshofen-<br />

Sandbach<br />

■ ROTO FRANK Bauelemente GmbH,<br />

97980 Bad Mergentheim ■ Kästner<br />

Präzisionswerkzeuge GmbH, 98587<br />

Steinbach-Hallenberg ■ VOSSELER<br />

Umformtechnik GmbH, 98646<br />

Hildburghausen<br />

■ Feintechnik GmbH Eisfeld, 98673<br />

Eisfeld ■ Frischmann Kunststoffe<br />

GmbH, 98673 Eisfeld ■ Heinemann<br />

Etiketten GmbH, 99189 Witterda<br />

■ TMP Fenster + Türen GmbH, 99947<br />

Bad Langensalza ■ ADIB Agrar-,<br />

Dienstleistungs-, Industrie- und<br />

Bau GmbH, 99947 Bad Langensalza<br />

■ Thüringer Papierwaren Fabr.<br />

C. Schröter GmbH & Co., 99974<br />

Mühlhausen<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Weder den nominierenden Institutionen noch den teilnehmenden Unternehmen entstehen Anmelde- oder Bearbeitungsgebühren.<br />

Nur die Teilnahme an den festlichen Preisverleihungen ist kostenpflichtig. Mehr als 200 Personen aus allen<br />

Bereichen des gesellschaftlichen Lebens sind gegenwärtig in 13 Jurys, fünf weiteren Gremien der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

und bundesweit 37 regionalen Servicestellen aktiv engagiert. Die Stiftung wurde 2008 von Ministerpräsident Prof. Dr.<br />

Wolfgang Böhmer im Auftrag des Bundespräsidenten Horst Köhler mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der<br />

Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.<br />

32<br />

Nominiert zur „Kommune des Jahres“:<br />

Stadt Markranstädt ■ Stadt Falkenstein/Vogtland<br />

■ Stadt Meerane<br />

■ Stadt Reichenbach/Vogtland ■ Stadt<br />

Plauen ■ Stadt Oelsnitz/Vogtland<br />

■ Stadt Adorf/Vogtland ■ CWE -<br />

Chemnitzer Wirtschaftsförderungsund<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH<br />

■ Landkreis Erzgebirgskreis<br />

■ Stadt Mittweida ■ Stadt Frankenberg/Sachsen<br />

■ Stadt Luckenwalde<br />

■ Stadt Langen/Niedersachsen<br />

■ Stadt Gütersloh ■ Wirtschaftsförderung<br />

und Regionalmanagement<br />

Waldeck-Frankenberg GmbH<br />

■ Ge meinde Hüttenberg ■ Landkreis<br />

Northeim/Kreisverwaltung ■ Stadt<br />

Wanfried/Stadtverwaltung ■ Landeshauptstadt<br />

Magdeburg ■ Gemeinde<br />

Barleben ■ Oberbergischer Kreis<br />

■ Gemeinde Lindlar/Der Bürgermeister<br />

■ Gemeindeverwaltung Morbach<br />

■ Landkreis Bernkastel-Wittlich<br />

■ Stadt Speyer/Wirtschaftsförderung<br />

■ Gemeinde Beilstein ■ Gemeinde<br />

Leingarten ■ Stadt Bietigheim-Bissingen/Dezernat<br />

Finanzverwaltung<br />

■ Gemeinde Ilsfeld ■ WFG Schwäbisch<br />

Hall mbH ■ Stadt Landau in der<br />

Pfalz ■ Stadt Nürnberg ■ Metropolregion<br />

Nürnberg ■ Stadt Fürth ■ Große<br />

Kreisstadt Neumarkt i. d. Opf. ■ Stadt<br />

Regensburg ■ Gemeinde Niederwinkling<br />

■ Stadt Hof ■ Stadt Kulmbach<br />

■ Stadt Kemnath ■ Stadt Bamberg<br />

■ Stadt Coburg/Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

der Stadt Coburg<br />

mbH ■ Stadt Neustadt b. Coburg<br />

■ Stadt Schweinfurt<br />

Nominiert zur „Bank des Jahres“:<br />

VR Bank Leipziger Land eG ■ Merkur<br />

Bank KGaA ■ Sparkasse Vogtland<br />

■ Kreissparkasse Mittweida ■ Mittelbrandenburgische<br />

Sparkasse Potsdam/Firmenkunden<br />

und Öffentliche<br />

Hand ■ VR-Bank Fläming eG ■ Volksbank<br />

Hildesheimer Börde eG<br />

■ Sparkasse Fulda ■ Kreissparkasse<br />

Northeim ■ GLS Gemeinschaftsbank<br />

eG ■ Sparkasse Westmünsterland<br />

■ TaunusSparkasse ■ VR Bank Main-<br />

Kinzig eG ■ SIKB Saarländische<br />

Inves titionskreditbank Aktiengesellschaft<br />

■ Volksbank Neckartal eG<br />

■ Merkur Bank ■ Volksbank Ludwigsburg<br />

■ Kreissparkasse Ludwigsburg<br />

■ Enztalbank<br />

■ Volksbank Beilstein ■ Volksbank<br />

Reutlingen eG - VR Immobilien Center<br />

■ Hörner Bank Aktiengesellschaft<br />

■ Kreissparkasse Heilbronn<br />

■ Raiffeisenbank Gilching eG<br />

■ Kreissparkasse München Starnberg<br />

■ Baader Bank AG ■ Raiffeisenbank<br />

Pfaffenhausen eG ■ TeamBank AG<br />

■ Sparkasse Forchheim ■ VR Bank<br />

Starnberg Herrsching Landsberg eG<br />

■ Raiffeisenlandesbank Ober österreich<br />

Aktiengesellschaft/Zweigniederlassung<br />

Süddeutschland ■ Kulmbacher<br />

Bank eG Raiffeisen-Volksbank<br />

■ Sparkasse Bamberg ■ Sparkasse<br />

Coburg-Lichtenfels ■ Fürstlich<br />

Castell‘sche Bank Credit-Casse KGaA


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Auszeichnungsgalas<br />

■ 11. September <strong>2010</strong> - Maritim Hotel Magdeburg (Preisverleihung für Berlin/Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt und Sachsen)<br />

■ 18. September <strong>2010</strong> - Maritim Hotel Würzburg (Preisverleihung für Baden-Württemberg, Bayern, Hessen<br />

und Thüringen)<br />

■ 09. Oktober <strong>2010</strong> - Maritim Hotel Düsseldorf (Preisverleihung für Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg,<br />

Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz/Saarland)<br />

■ 30. Oktober <strong>2010</strong> - Maritim Hotel Berlin (Bundesball mit Verleihung der Sonderpreise und der Ehrenplaketten)<br />

Übersicht der nominierten Unternehmen von 2007 bis <strong>2010</strong><br />

Wettbewerbsregion 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Baden-Württemberg 331 334 332 306<br />

Bayern 359 386 654 923<br />

Berlin/Brandenburg 343 369 4<strong>02</strong> 352<br />

Hessen 167 203 206 231<br />

Mecklenburg-Vorpommern 114 110 101 91<br />

Niedersachsen/Bremen 170 160 162 186<br />

Nordrhein-Westfalen 307 314 298 380<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland 350 354 329 323<br />

Sachsen 369 418 350 290<br />

Sachsen-Anhalt 243 255 246 221<br />

Schleswig-Holstein/Hamburg<br />

63 87 90 93<br />

Thüringen 195 194 196 183<br />

Gesamt: 3011 3184 3366 3580<br />

Seit der Erstverleihung 1995 hat sich<br />

der „Große Preis des Mittelstandes“<br />

zum wichtigsten deutschen Mittelstandswettbewerb<br />

entwickelt. Alle<br />

nominierten Unternehmen sind auf<br />

www.mittelstandspreis.com und im<br />

Expertenportal www.kompetenznetz-mittelstand.de<br />

veröffentlicht. ■<br />

Pressekontakt<br />

Bernd Schenke<br />

Pressebeauftragter der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung<br />

Mollstr. 35 | 10405 Berlin<br />

Tel. 030 44038255<br />

beschenke@aol.com<br />

33<br />

Erlebniswelt Pflanzen-Kölle<br />

Pfl anzen-Kölle ist ein traditionsreiches Familienunternehmen<br />

seit 1818, das mittlerweile in der 6. Generation<br />

von Angelika Kölle geleitet wird. Kundenorientierung und<br />

Mitarbeiterbegeisterung sind die Grundlagen für unsere<br />

Unternehmenskultur. Im Jahr 2008 zählte das Unternehmen<br />

1.400 Mitarbeiter, darunter 6 % Auszubildende. Mitarbeiter<br />

werden in den eigenen Gartencentern fachlich ausgebildet,<br />

um den Anforderungen an Service und Beratung<br />

gewachsen zu sein. Kompetente und freundliche Beratung<br />

der Kunden ist oberstes Gebot der Pfl anzen-Kölle Firmenphilosophie.<br />

„Wir sind Gärtner aus Leidenschaft!“<br />

Unsere Mitarbeiter sind das Herzstück des Familienunternehmens.<br />

Eine nachhaltige Personalpolitik durch<br />

Sicherung und Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen<br />

ermöglicht ein weiteres Fortbestehen und<br />

gesundes Weiterwachsen für die Generationen.<br />

Wir stehen für höchste Pflanzenqualität und permanente<br />

Innovation, die wir in unsere emotionalen Warenpräsentationen<br />

einbinden. Mit diesen Stärken und unserer<br />

Nachhaltigkeit erleben Sie bei uns das einmalig „grüne“<br />

Einkaufserlebnis!<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Heilbronn · Stuttgart · München<br />

Berlin / Brandenburg · Wiesbaden<br />

www.pflanzen-koelle.de


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Einsatz für den<br />

unternehmerischen Mittelstand<br />

34<br />

Die Servicestellen der Oskar-Patzelt-Stiftung sind eine wesentliche<br />

Stütze des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Seit 16 Jahren schreibt die Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung den Wettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“ aus.<br />

Die Nominierungen zu diesem Wettbewerb<br />

für mittelständische Unternehmen,<br />

die nur über Dritte erfolgen<br />

können, sind von Beginn an jedes Jahr<br />

stetig gewachsen und haben <strong>2010</strong><br />

den Stand von 3 580 Nominierungen<br />

erreicht.<br />

Das sind 3 580 Unternehmen, die<br />

betreut und bei ihrer Teilnahme am<br />

Wettbewerb unterstützt werden<br />

müssen. Konnte in den ersten Jahren<br />

des Wettbewerbs bei einigen<br />

hundert Nominierten die Betreuung<br />

vom Stammhaus in Leipzig aus<br />

geregelt werden, war das spätestens<br />

seit 20<strong>02</strong>, als sich der Wettbewerb<br />

bundesweit ausgedehnt hatte, nicht<br />

mehr möglich. So mussten andere<br />

Organisationsstrukturen geschaffen<br />

werden. Die Stiftung fand geeignete<br />

Unternehmen und Institutionen, die<br />

bereit waren, zur Förderung des Mittelstandes<br />

unterstützend den Wettbewerb<br />

zu begleiten. Es entstanden<br />

die Servicestellen der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung, deren Anzahl inzwischen<br />

auf bundesweit 37 angewachsen ist.<br />

Helfer für das Netzwerk…<br />

(Foto: © Stephanie Hofschlaeger/PIXELIO)<br />

In ehrenamtlicher Weise helfen sie<br />

den nominierten Unternehmen, den<br />

Einstieg in das Netzwerk der Wettbewerbsteilnehmer<br />

zu finden. Insbesondere<br />

nach der Nominierung (bis<br />

spätestens 31. Januar) müssen nun<br />

die Wettbewerbsdokumentationen<br />

bis zum 15. April für den Wettbewerb<br />

<strong>2010</strong> eingereicht werden. In Workshops,<br />

die im März und April von<br />

den Servicestellen organisiert und<br />

vielfach auch von den Botschaf tern<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung unterstützt<br />

werden, erhalten die Nominierten<br />

der Regionen wichtige Informationen<br />

zum Wettbewerb und Gelegenheit zu<br />

Konsultationen. „Die Idee, Chancenthemen<br />

für den Mittelstand anzubieten<br />

und sie als Plattform für praktizierte<br />

Netzwerke zu nutzen, hat sich<br />

bewährt“, konstatiert Matthias Freiling,<br />

Botschafter des Wettbewerbs.<br />

Auch die Übergabe der Urkunden für<br />

die Teilnehmer am Wettbewerb wird<br />

zum großen Teil von den Servicestellen<br />

organisiert.<br />

…in allen Phasen<br />

Das sind nur einige Meilensteine in<br />

der Tätigkeit der Servicestellen. Sie<br />

sind vor allem Ansprechpartner in<br />

allen Phasen des Wettbewerbs, sprechen<br />

auch selbst Nominierungen aus<br />

und sind natürlich gern firmenbegleitend<br />

dabei, wenn im September und<br />

Oktober die Gala-Abende zur Preisverleihung<br />

in Magdeburg, Würzburg,<br />

Düsseldorf und Berlin stattfinden.<br />

Kontakte für Kontakte<br />

Die Servicestellen der Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung sind eine wesentliche Stütze<br />

des Wettbewerbs und begleiten<br />

die nominierten Unternehmen für<br />

die gesamte Zeit des Wettbewerbs,<br />

um ihn zu befördern, die Stärke des<br />

unternehmerischen Mittelstandes ins<br />

rechte Licht zu rücken, das Unternehmertum<br />

nach außen zu popularisieren<br />

und selbst Kontakte für Kontakte<br />

zu knüpfen.<br />

Das tun sie vor allem durch die<br />

Zusammenarbeit mit Nominierenden,<br />

Wirtschaftsförderern und Politikern,<br />

damit auch auf dieser Ebene die Stärke<br />

des Mittelstandes in jeder Region<br />

sichtbar gemacht werden kann. Wenn<br />

Sie mehr über die Servicestellen der<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung wissen wollen<br />

oder in Ihrer Region einen Ansprechpartner<br />

suchen, besuchen Sie doch<br />

einmal unsere Homepage:<br />

www.mittelstandspreis.com/<br />

Stiftung/Servicestellen. ■<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


.<br />

Hauptsponsor<br />

Kartenbestellung für Gala und Ball<br />

Großer Preis des Mittelstandes <strong>2010</strong><br />

16. Oskar-Patzelt-Stiftungstage<br />

über Fax: 0341 24061-66, Online-Shop – www.pt-magazin.de/shop/ballkarten/ –<br />

oder Bestellcoupon einsenden an:<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung | Bundesgeschäftsstelle | Melscher Str. 1 | 04299 Leipzig<br />

Bitte senden Sie mir für folgende Veranstaltungen Karten zu:<br />

■ 11. September <strong>2010</strong>, MARITIM Hotel Magdeburg<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen,<br />

Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. o391 5949-886<br />

Anzahl:<br />

■ 18. September <strong>2010</strong>, MARITIM Hotel Würzburg<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Bayern,<br />

Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 0931 3053-819<br />

Anzahl:<br />

■ 09. Oktober <strong>2010</strong>, MARITIM Hotel Düsseldorf<br />

Preisverleihung für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen/<br />

Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg und Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Euro 140,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. <strong>02</strong>11 5209-0<br />

Anzahl:<br />

■ 30. Oktober <strong>2010</strong>, MARITIM Hotel Berlin<br />

(nicht im MARITIM proArte Hotel Berlin)<br />

Bundesball – Verleihung der Sonderpreise und Ehrenplaketten<br />

Euro 150,– zzgl. MwSt. pro Karte<br />

*Zimmerreservierung unter: Tel. 030 2033-4410<br />

Anzahl:<br />

Name, Vorname<br />

Firma<br />

Anschrift<br />

Telefon-Nr.<br />

Die von mir bestellte(n) Karte(n) bezahle ich per Überweisung an:<br />

Raiffeisen Landesbank Oberösterreich ZNdl Süddeutschland<br />

BLZ 740 20 100 • Konto-Nr. 830 4313<br />

(Kennwort: Großer Preis des Mittelstandes)<br />

Die Karten werden ab 1. Juli und nach Zahlungseingang versandt. Die Anzahl der Plätze ist beschränkt. Bei Stornierung ab vier<br />

Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung berechnen wir eine Stornogebühr von 100%. Bei sonstigen Stornierungen berechnen wir<br />

eine Bearbeitungsgebühr von 20%. Generell bitten wir um Kartenrücksendung bei Stornierungen. Rechnungslegung erfolgt durch<br />

die OPS Netzwerk GmbH im Auftrag der Oskar-Patzelt-Stiftung.<br />

* Die Reservierung von Hotelzimmern erfolgt nur direkt bei den Hotels<br />

bis spätestens vier Wochen vor Veranstaltung.<br />

(Kennwort: Großer Preis des Mittelstandes)<br />

Datum<br />

Unterschrift


Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

36<br />

Fahrplan zum „Großen Preis des Mittelstandes“<br />

■ November:<br />

Nominierungsaufforderung<br />

durch die<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

■ bis 31. Januar:<br />

Einreichung der Vorschläge<br />

im Onlineportal,<br />

www.kompetenznetzmittelstand.de<br />

■ bis Ende Februar:<br />

Benachrichtigung der<br />

nominierten Unternehmen<br />

durch die<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

■ bis Ende März:<br />

auszugsweise Veröffentlichung<br />

nominierter<br />

Unternehmen; regionale<br />

Workshops<br />

■ bis 15. April:<br />

Übermittlung wettbewerbsrelevanter<br />

Daten<br />

durch die nominierten Unternehmen<br />

an die Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung via<br />

www.kompetenznetzmittelstand.de<br />

■ bis Mitte Mai:<br />

Vorauswertung der Daten<br />

durch die Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung hinsichtlich<br />

Erfüllung der Wettbewerbskriterien<br />

■ bis Ende Juni:<br />

Bei Erfüllung der Kriterien<br />

erhalten die nominierten<br />

Unternehmen eine Urkunde<br />

über die Erreichung der<br />

2. Stufe (Juryliste)<br />

■ bis Ende Juli:<br />

Auswahl der Preisträger<br />

und Finalisten durch<br />

12 Landes- und eine<br />

Abschlussjury<br />

■ Die Entscheidungen der<br />

Jurys bleiben bis zu den<br />

Auszeichnungsveranstaltungen<br />

geheim – kein<br />

Unternehmen wird vor der<br />

Preisverleihung informiert<br />

■ September/Oktober:<br />

Ehrung der Preisträger<br />

und Finalisten durch die<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

auf mehreren regionalen<br />

Auszeichnungsveranstaltungen<br />

■ Verleihung der bundesweiten<br />

Sonderpreise und<br />

Ehrenplaketten der Oskar-<br />

Patzelt-Stiftung auf dem<br />

Bundesball in Berlin<br />

■ An den Auszeichnungsveranstaltungen<br />

können alle<br />

Unternehmen teilnehmen<br />

■ Preisträger und Finalisten<br />

werden im P.T. Magazin<br />

und im Internet veröffentlicht<br />

Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4<br />

Jedes Jahr im November<br />

fordert die Oskar-Patzelt-<br />

Stiftung zahlreiche Kommunen,<br />

Kammern, Verbände und<br />

Institutionen auf, erfolgreiche<br />

Unterneh men für den „Großen<br />

Preis des Mittelstandes“<br />

zu nominieren.<br />

Das dürfen aber auch Privatpersonen<br />

und Unternehmen,<br />

lediglich Selbstnominierungen<br />

sind ausgeschlossen.<br />

Stichtag ist der 31. Januar.<br />

Im Februar werden die nominierten<br />

Unternehmen von<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

schriftlich benachrichtigt<br />

und zur Einreichung<br />

wettbewerbsre levanter<br />

Unterlagen aufgefordert.<br />

Nominierte Unternehmen<br />

werden auszugsweise veröffentlicht.<br />

Im Internetportal<br />

www.kompetenznetzmittelstand.de<br />

kann jedes<br />

nominierte Unternehmen<br />

detaillierte, wettbewerbsrelevante<br />

Informationen<br />

bereitstellen, die für eine<br />

Jury-Entscheidung gebraucht<br />

werden. Stichtag ist der<br />

15. April.<br />

Zusätzliches Material (Dokumente,<br />

Videos etc.) kann<br />

bis Ende April eingereicht<br />

werden. Danach erfolgt eine<br />

Vorauswertung der Daten<br />

hinsichtlich der 5 Preiskriterien.<br />

Sind diese erfüllt,<br />

verbleibt das Unternehmen<br />

im Wettbewerb und erhält<br />

eine Urkunde.<br />

Alle übrigen Unternehmen<br />

werden nicht gesondert<br />

informiert.<br />

Aus den Teilnehmern der im<br />

Wettbewerb verbliebenen<br />

Unternehmen wählen die<br />

regional aufgestellten Jurys<br />

die Preisträger und Finalisten<br />

aus. 12 Landes- und eine<br />

Abschlussjury entscheiden<br />

dabei auf der Grundlage<br />

der eingesandten Unterlagen.<br />

Entscheidend sind die<br />

grundsätzliche Erfüllung und<br />

das qualitative Niveau der 5<br />

Bewertungskriterien.<br />

Die Regionaljurys entscheiden<br />

über die Kandidaten<br />

ihrer Wett bewerbsregion,<br />

die Abschlussjury über die<br />

Vergabe der Sonderpreise<br />

und Ehrenplaketten. Die<br />

Jury-Sitzungen finden i. d. R.<br />

zwischen Ende Mai und<br />

Ende Juli statt. Die Jury-Entscheidungen<br />

bleiben bis zur<br />

Preisverleihung geheim.<br />

Die Preisverleihungen finden<br />

im September und Oktober<br />

auf mehreren regionalen<br />

und einer bundesweiten<br />

Auszeichnungsveranstaltung<br />

statt. Erst dann erfahren die<br />

Gewinner von ihrer Ehrung.<br />

Pro Region werden i.d.R.<br />

3 Preisträger und 5 Finalis ten<br />

ausgezeichnet.<br />

An die jeweiligen Gala-<br />

Abende schließen sich ein<br />

Büfett und ein Ball mit<br />

abwechslungsreicher Unterhaltung<br />

an. Preisträger<br />

und Finalisten werden im<br />

P.T. Magazin und im Internet<br />

veröffentlicht.<br />

Teilnehmen kann jeder, also<br />

auch, wer nicht zum Wettbewerb<br />

nominiert wurde.<br />

(Fotos: eventDiary, Archiv)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


…und jetzt erst recht!<br />

Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

(Foto: Archiv)<br />

Wir haben es geschafft, ein ge fühltes<br />

halbes Jahr Winter liegt hinter uns.<br />

Und was für eines. Romanautoren<br />

benutzen bekanntlich das Wetter als<br />

Stilmittel, um Stimmungen anzudeuten.<br />

In diesem Fall war der harte<br />

Winter die Untermalung für eine<br />

harte Zeit. Er war bissig, lang und<br />

mitunter gefährlich. Doch die Menschen<br />

haben solche Widerstände<br />

immer gemeistert. Auch heute noch<br />

geht es ums Überleben, und dieselben<br />

Mechanismen greifen:<br />

Gerade, wenn es am schwersten<br />

wird, werden die Menschen zäh und<br />

kämpferisch. Jetzt erst recht! Diese<br />

kämpferische Haltung hat Shakespeare<br />

am unzweifelhaftesten ausgedrückt.<br />

Da kämpft ein Mensch um<br />

Sein oder Nichtsein:<br />

„Das ist hier die Frage:<br />

Ob’s edler im Gemüt, die Pfeil<br />

und Schleudern des wütenden<br />

Geschicks erdulden oder,<br />

sich waffnend gegen eine See<br />

von Plagen, durch Widerstand<br />

sie enden?“<br />

Und da ruft unser kämpferischer<br />

Menschenverstand gegen diesen<br />

armen, tragischen Helden Hamlet:<br />

„Jetzt erst recht!“<br />

Es soll und kann der feste Wille<br />

helfen, solch eine Entscheidung für<br />

die Zukunft und das Leben immer<br />

zu wiederholen, und nichts anderes<br />

führt zum Ziel. Dieser Wille zu wählen,<br />

es gegen Unbill und Schwierigkeiten<br />

aufzunehmen, das ist die<br />

Grundlage nicht nur zum Überleben,<br />

sondern ein realer Gewinn an Unabhängigkeit.<br />

Sie allein entscheiden,<br />

wohin Sie wollen, welches Ziel Sie<br />

sich setzen und wen Sie dorthin mitnehmen.<br />

Unser Motto „…und jetzt erst recht!“<br />

soll Sie ein wenig dabei unterstützen,<br />

Ihre Ziele fest im Blick zu<br />

haben, die See von Plagen gestärkt<br />

zu überstehen und Widerstände zu<br />

bezwingen.<br />

Ich wünsche Ihnen dabei immer<br />

den kämpferischen Mut zur Unabhängigkeit!<br />

Ihre Petra Tröger<br />

37


Gesellschaft<br />

Kant und der Klimaschutz<br />

Warum wir das „Ding an sich“ nicht schützen können<br />

38<br />

Mit seinem kritischen Ansatz zählt<br />

Immanuel Kant zu den wichtigsten<br />

Denkern der deutschen Aufklärung<br />

Seit die Physikerin Dr. Angela Merkel<br />

als Bundeskanzlerin auf dem<br />

G8-Gipfel der politisch mächtigsten<br />

Staatsmänner der Welt 2007 in Heiligendamm<br />

zur „Retterin von Kyoto“<br />

erklärt, gar zur „Klimagöttin“ erhoben<br />

wurde, wird sie nicht müde, die<br />

Rettung der Erde vor der globalen<br />

Klimakatastrophe zu verheißen. Der<br />

bloße Klimaschutz ist ihr längst zu<br />

wenig, auch der Stopp des Klimawandels<br />

kann ihren Ehrgeiz nicht mehr<br />

befriedigen. Die Bundeskanzlerin will<br />

mehr. Sie will nichts Geringeres als<br />

die „globale Klimagerechtigkeit“.<br />

Klimagöttin im Weltrettungswahn<br />

Diese Vision von totaler Klimagerechtigkeit<br />

gebar sie nach ihrem<br />

Besuch bei dem Klima-Übervater Al<br />

Gore. Dieser war mit dem Friedensnobelpreis<br />

ausgezeichnet worden<br />

mit dem Auftrag, die Klimagötter zu<br />

besänftigen und deren Klimakrieg<br />

gegen die Menschheit zu verhindern.<br />

Um ihrerseits den Friedensprozess<br />

zu beschleunigen, ist Angela Merkel<br />

Über den Autor<br />

(Foto: Wikimedia Commons/Public Domain)<br />

konkret geworden. Auf dem Katholikentag<br />

2008 in Osnabrück forderte<br />

sie in Anwesenheit der hohen Geistlichkeit,<br />

dass die CO2-Emissionen<br />

nicht nur drastisch reduziert, sondern<br />

strikt kontingentiert werden müssen<br />

auf einheitlich zwei Tonnen CO2 pro<br />

Kopf und Jahr. Diese Vision solle bis<br />

spätestens 2050 realisiert sein.<br />

Vor der Kirchengemeinde ließ die<br />

„Klimagöttin“ ihrem Gerechtigkeitsgefühl<br />

freien Lauf und protestierte,<br />

dass es nicht länger angehe und<br />

auch sozial ungerecht wäre, dass ein<br />

Kalifornier sich anmaße, pro Jahr<br />

20 Tonnen CO2 in die Luft zu blasen,<br />

wohingegen ein Afrikaner nur 0,2<br />

Tonnen emittiere. Dies sei eine zum<br />

Himmel schreiende, nicht länger hinnehmbare<br />

Ungerechtigkeit.<br />

Mit dem Faktor 10 ließe sich das Problem<br />

nach dem Gleichheitsgrundsatz<br />

einfach und gerecht lösen: 20 durch<br />

10 ergebe 2, und 0,2 mal 10 ergebe<br />

auch 2! Dieses Kompromissangebot<br />

für globale Klimagerechtigkeit wurde<br />

mit frenetischem Beifall beklatscht.<br />

Doch ist es nicht schon zu spät für<br />

diese planetare Rettungsaktion?<br />

Sybillinische Antworten der<br />

„Experten“<br />

Nach Schätzungen des ebenfalls mit<br />

dem Friedensnobelpreis gekrönten<br />

UN-Klimaexpertengremiums IPCC<br />

droht das Globalklima schon im<br />

Jahr 2<strong>02</strong>0 zu kollabieren. Ob dann<br />

noch der Wiederbelebungsversuch<br />

der Kanzlerin helfen könne? Doch<br />

dieser Kleinmut entmutigt nicht die<br />

Kanzlerin, ist ihr doch ein politisches<br />

Kunststück ohnegleichen gelungen:<br />

■ Wolfgang Thüne (geb. 1943) blickt auf eine 35-jährige meteorologische Berufserfahrung<br />

zurück. Wie kaum ein anderer kennt er die Heimtücken des Wetters.<br />

■ 1962-1967 Studium der Meteorologie, Geophysik, Mathematik, Physik und Geographie in<br />

Köln und Berlin; Abschluss: Diplom-Meteorologe<br />

■ 1967-1974 Wetteramt Frankfurt; Staatsexamen zum Wetterdienstassessor; tätig in der<br />

Analysen- und Vorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach/Main.<br />

■ 1971-1986 Moderation der Wetterberichte beim ZDF<br />

■ 1981-1986 Zweitstudium in Würzburg: Soziologie, Politische Wissenschaften und<br />

Geographie; Promotion zum Dr. phil.<br />

■ 1986-1990 Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung in Rio de Janeiro<br />

■ Seit 1990 Referent für naturwissenschaftlich-technische Grundsatzfragen der<br />

Umweltpolitik; Autor von „Der Treibhaus-Schwindel“ und „Freispruch – für CO2!“<br />

(Quelle: Edition Steinherz/eigene Recherchen)<br />

Bei seinem Abschiedsbesuch konnte<br />

sie den weltweit größten Klimamuffel,<br />

den scheidenden US-Präsidenten<br />

George W. Bush, für ihre epochale<br />

Idee zumindest partiell erwärmen.<br />

Seit im Jahre 1986 die Warnung vor<br />

der Klimakatastrophe ausgerufen<br />

wurde, ist der Klimaschutz in aller<br />

Munde. Mit zwei milliardenschweren<br />

Klimapaketen zulasten der Bürger<br />

will die Bundesregierung die Klimagefahren<br />

abwenden und weltweit<br />

beispielhaft sein. Doch fragt man die<br />

„Klimaexperten“, wie die Klimagefahren<br />

konkret aussehen, dann hört<br />

man eine sybillinische Auskunft:<br />

Es wird sowohl heißer und kälter,<br />

trockener und nasser, es gebe mehr<br />

Orkane und Hurrikane – und keinen<br />

Schnee mehr in den Alpen. Doch<br />

Wetterkapriolen hat es schon immer<br />

gegeben und wird es zukünftig auch<br />

geben. Wenn sich die Klimakatastrophe<br />

in einer Zunahme von Wetterkatastrophen<br />

auswirkt, warum<br />

dann der teure Umweg Klimaschutz?<br />

Schützen wir doch gleich das Wetter!<br />

Die Stoffe unserer Erkenntnis<br />

Das stellt uns vor die Fragen: Was<br />

ist Wetter, was ist Klima und was<br />

unterscheidet beide? Dies ist eine<br />

erkenntnistheoretische Frage, die am<br />

besten Immanuel Kant, der Vater<br />

des Kritizismus, beantworten kann.<br />

Der Königsberger Kant hatte sich in<br />

jungen Jahren mit den Problemen<br />

der Physik befasst. 1755 erwarb er<br />

den Doktorgrad mit der Abhandlung<br />

„Über das Feuer“.<br />

Im gleichen Jahr erschien „Die allgemeine<br />

Naturgeschichte und Theorie<br />

des Himmels“. Ab 1760 widmete<br />

sich Kant zunehmend Fragen der<br />

Erkenntnis. Er setzte sich mit den<br />

Lehren des Rationalismus und Empirismus<br />

auseinander und begründete<br />

1781 mit der „Kritik der reinen<br />

Vernunft“ eine neue philosophische<br />

Richtung: den Kritizismus.<br />

Erkennen heißt nach Kant, eine Vorstellung<br />

mit ihrem Gegenstande zur<br />

Übereinstimmung bringen. Anders<br />

ausgedrückt: Durch unsere Sinnlich-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Gesellschaft<br />

keit wird uns der Rohstoff der Erkenntnis<br />

in Form von Anschauungen<br />

gegeben. Unsere Sinnlichkeit wie unsere<br />

Anschauung sind gebunden an<br />

den Raum und die Zeit. Die sinnlich<br />

erfahrbaren Dinge in Raum und Zeit<br />

sind die Stoffe unserer Erkenntnis.<br />

Klima ist kein Naturvorgang<br />

Alles Leben spielt sich im Raum wie<br />

in der Zeit ab. Auch das Wetter spielt<br />

sich in Raum und Zeit ab und ist daher<br />

erfahrbar. Es begleitet uns von<br />

der Wiege bis zur Bahre. Eines hat<br />

der Mensch in seinem Werdegang<br />

gelernt: sich überall dem Wetter anzupassen<br />

und die ganze Erde zu besiedeln.<br />

Alle theoretisch erdachten<br />

Abstraktionen dagegen spielen sich<br />

außerhalb von Raum und Zeit ab<br />

und entziehen sich unserer Erkenntnis.<br />

Sie sind nicht erfahrbar.<br />

Solch eine mathematische Abstraktion<br />

ist das „Klima“, das statistisch<br />

von Wetterbeobachtungen abgeleitet<br />

wird. Das Klima ist im Gegensatz<br />

zum Wetter kein Naturvorgang, es<br />

hat keine eigene Realität und daher<br />

können von ihm niemals Gefahren<br />

ausgehen. Folglich kann sich der<br />

Mensch unmöglich am Klima versündigen,<br />

kann er zum bösen „Klimakiller“<br />

werden. Friedrich Engels,<br />

Freund und Förderer von Karl Marx,<br />

hat diesen Sachverhalt sehr klar im<br />

Jahr 1878 in seiner „Dialektik der<br />

Natur“ an folgendem Beispiel veranschaulicht.<br />

Engels stellte fest, dass<br />

der Mensch die Angewohnheit und<br />

Eigenschaft habe, sich von sinnlichen<br />

Dingen Abstraktionen zu machen,<br />

um dann diesen Abstraktionen wieder<br />

sinnliche Gestalt zu geben.<br />

Der Mensch fasst Äpfel, Birnen,<br />

Kirschen, Pflaumen etc. zu der Abstraktion<br />

„Obst“ zusammen. Nach<br />

ärztlichem Rat solle er seiner Gesundheit<br />

zuliebe viel Obst essen,<br />

doch gerade dies sei unmöglich.<br />

Obst ist kein sinnliches Ding wie ein<br />

Apfel. Es ist ein „Ding an sich“, ein<br />

Sammelbegriff, und kann folglich<br />

auch nicht gegessen werden. Und<br />

dennoch glauben wir felsenfest,<br />

täglich Obst zu essen und gesund zu<br />

leben.<br />

Weil sich „Klima an sich“ unserer Erkenntnis entzieht, ist die Klimaschutzpolitik<br />

ein ideales ideologisches Schlachtfeld, auf dem „viel Lärm um Nichts“ gemacht<br />

wird und sich alle als Retter der Menschheit feiern und fühlen können.<br />

Aussichtsloser Kampf gegen<br />

Windmühlen<br />

Engels wusste wie Kant, deutlich zu<br />

unterscheiden zwischen dem „Ding“<br />

und dem „Ding an sich“. Danach ist<br />

das Wetter das wirkliche und stets<br />

veränderliche „Ding“ und das Klima<br />

das abstrakte „Ding an sich“. Das<br />

Klima ist ein Sammelbegriff für alles<br />

Wetter, es ist ein theoretisch erdachtes<br />

und berechnetes Konstrukt, eine<br />

Fiktion. Als solche entzieht es sich<br />

unserer direkten Erkenntnis. Das<br />

Klima beschreibt ein nicht existentes<br />

Durchschnittswetter.<br />

Es ist ebenso unwirklich wie der<br />

Durchschnittsmensch. Alle Klimaschutzbemühungen<br />

scheitern<br />

grundsätzlich daran, dass man eine<br />

Abstraktion weder in guter noch<br />

in böser Absicht beeinflussen oder<br />

verändern kann. Nach allen Regeln<br />

der Logik ist daher das ehrgeizige<br />

Vorhaben der Kanzlerin, globale „Klimagerechtigkeit“<br />

zu schaffen, eine<br />

wirklichkeitsferne und nie realisierbare<br />

Utopie. Solange das Wetter auf<br />

Erden macht, was es will und uns<br />

nicht untertan ist, solange sind alle<br />

Klimaschutzbemühungen nur Schall<br />

und Rauch, nichts als leere politische<br />

Versprechen, ein aussichtsloser<br />

Kampf gegen Windmühlen.<br />

Globaltemperatur ist abstrakte<br />

Fiktion<br />

Kurz gesagt: Alle unsere Erfahrung<br />

setzt sich nur aus tatsächlichen Erscheinungen<br />

zusammen. Eine Erfahrung<br />

ist praktisch nur möglich, wenn<br />

ihr eine wahrnehmbare Realität<br />

entspricht. Wenn keine Realität wie<br />

bei der Rechengröße Klima wahrgenommen<br />

wird, dann haben wir<br />

eben keine Erscheinung. Eine wahrnehmbare<br />

Realität in seinen vielfältigsten<br />

und täglich wechselnden<br />

Erscheinungsformen ist das Wetter.<br />

Die Lufttemperatur wie der Wind<br />

Alle Klimaschutzbemühungen scheitern grundsätzlich daran,<br />

dass man eine Abstraktion nicht beeinflussen kann. Nach allen<br />

Regeln der Logik ist daher das Vorhaben der Kanzlerin, globale<br />

„Klimagerechtigkeit“ zu schaffen, eine nie realisierbare Utopie.<br />

(Foto: © Rainer Sturm/PIXELIO)<br />

sind wahrnehmbare Erscheinungen.<br />

Nicht wahrnehmbar sind errechnete<br />

Größen wie die Jahresmitteltemperatur<br />

oder die mittlere Windgeschwindigkeit!<br />

Erst recht nicht wahrnehmbar<br />

sind globale Mittelwerte.<br />

Die Globaltemperatur von 15 Grad ist<br />

eine abstrakte Fiktion, von keinerlei<br />

Nutzen, weder für einen Eskimo<br />

noch für einen Pygmäen. Klimawerte<br />

sind nicht wahrnehmbar, folglich<br />

keine dingliche Erscheinung in der<br />

Natur. Durch reines, anschauungsloses,<br />

abstraktes Denken kann keinerlei<br />

Erkenntnis erzielt werden. Bloße<br />

Gedankendinge sind nach Kant<br />

niemals Gegenstand der Erkenntnis.<br />

39<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


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Gesellschaft<br />

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Vertrauen durch Kompetenz<br />

Wetterkapriolen gab es schon immer und wird es auch in Zukunft geben.<br />

Wir erkennen nur Erscheinungen,<br />

sinnliche Dinge. Über „Dinge an sich“<br />

können wir nichts aussagen.<br />

Platz für Glauben<br />

Kant hat dem Wissen und den<br />

Wissenschaften klare Grenzen<br />

gesetzt, um für den Glauben Platz<br />

zu schaffen. Metaphysik als Wissenschaft<br />

vom Übersinnlichen ist<br />

unmöglich. Dies gilt ebenso für die<br />

Klimaphysik! Weil sich „Klima an<br />

sich“ unserer Erkenntnis entzieht,<br />

ist die Klimaschutzpolitik ein ideales<br />

ideologisches Schlachtfeld, auf dem<br />

„viel Lärm um Nichts“ gemacht wird<br />

und sich alle als Sieger und Retter<br />

der Menschheit feiern und fühlen<br />

können. Doch was wir auch anstellen<br />

mögen, das Wetter kümmert<br />

sich nicht darum und macht wie<br />

seit Urzeiten das, was es will. Die<br />

sicherste, aber nichts aussagende<br />

Wettervorhersage lautet: Alles, was in<br />

der Vergangenheit möglich war, wird<br />

auch in Zukunft möglich sein. Dafür<br />

braucht man keine Klima-Astrologen.<br />

Florierendes Geschäft mit dem<br />

Weltuntergang<br />

Das alles weiß natürlich auch Klima-<br />

Übervater Al Gore, der kurz vor dem<br />

15. UN-Klimagipfel in Kopenhagen<br />

sein neuestes Buch präsentierte. Es<br />

trägt den ebenso Mut machenden<br />

wie verheißungsvollen Titel „Wir<br />

haben die Wahl“. Darin verkündet<br />

er mit stolzer Brust: „Wir besitzen<br />

alle Werkzeuge, um die Klimakrise<br />

zu lösen“. Schade nur, dass er sich<br />

über die Werkzeuge ausschweigt, die<br />

wir angeblich besitzen. Solche Sätze<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

machen uns nicht schlauer, erhöhen<br />

aber die Abhängigkeit zu dem Allwissenden.<br />

Eines aber verrät er uns:<br />

„Die Klimakrise hat sich aber als<br />

eine abstrakte Bedrohung verkleidet.<br />

Die Zeit zwischen ihrem Entstehen<br />

und ihrer vollen Sichtbarkeit ist sehr<br />

lang.“<br />

Al Gore hat Immanuel Kant gelesen!<br />

Er weiß, dass das Klima ein<br />

abstraktes Gespenst ist, doch als<br />

solches braucht es sich nicht zu<br />

verkleiden und stellt auch keine<br />

Bedrohung dar. Ein nackter Pygmäe<br />

wäre wirklich in seiner Existenz<br />

bedroht, würde in seinem Urwald<br />

eine Jahresmitteltemperatur von nur<br />

15 Grad herrschen. Und clever ist Al<br />

Gore auch: Damit sein florierendes<br />

Geschäft mit Weltuntergangs- und<br />

Klimaängsten auch keinen Schaden<br />

nimmt, baut er bis zum Sichtbarwerden<br />

des Klima-Gespenstes eine nicht<br />

definierte, aber „sehr lange“ Zeit ein,<br />

die Jahre, aber auch Jahrtausende<br />

betragen kann. Die Zeit liegt mit Sicherheit<br />

jenseits seiner maximalen<br />

Lebenserwartung.<br />

Das Theater von Kopenhagen<br />

Selbst das Wenige, was auf dem<br />

Kopenhagener Klimagipfel beschlossen<br />

wurde, hat einen politischen<br />

Placebo-Effekt. Es hilft zwar nicht,<br />

wirkt aber irgendwie bei denen, die<br />

daran glauben. Wenn Kopenhagen<br />

nicht zur Ressourcenverschwendung<br />

beigetragen und exorbitant viel Geld<br />

gekostet hätte, dann hätte man diesem<br />

Theaterstück belustigt zusehen<br />

können. Der winzige Mensch probt<br />

den Aufstand gegen die Wettergöt-


Gesellschaft<br />

(Foto: © knipseline/PIXELIO)<br />

ter und will diese über das Klima in<br />

die Schranken weisen. Das ist ein<br />

Stoff, aus dem Satiren geschmiedet<br />

werden. Doch das ganze Spektakel<br />

hat einen ernsten Hintergrund: Es<br />

kostet Summen, ja Unsummen, die<br />

letzten Endes nichts, aber auch rein<br />

gar nichts am Wetter und seiner gewohnten<br />

Veränderlichkeit wie Unbeständigkeit<br />

ändern werden. Alle, die<br />

heute noch dieses Spiel mitspielen<br />

und sich auf der Gewinnerseite wähnen,<br />

werden wie beim Platzen der<br />

Immobilienkrise und dem Sichtbarwerden<br />

der Finanzkrise eines Tages<br />

erkennen, dass sie nach Abbrennen<br />

eines kurzen Strohfeuers alles verloren<br />

haben werden.<br />

CO2-frei heißt tot<br />

Ein industriefreies, dekarbonisiertes,<br />

ja „CO2-freies Deutschland“, wie es<br />

dem neuen von der Bundeskanzlerin<br />

ernannten Präsidenten des Umweltbundesamtes<br />

Jochen Flasbarth<br />

bis 2050 vorschwebt, wird ein totes<br />

Deutschland sein: ohne Mensch,<br />

ohne Tier, ohne Pflanze. Die Pflanzen<br />

werden als erste sterben müssen,<br />

denn sie sind zum Wachsen auf die<br />

Existenz von Kohlendioxid in der Luft<br />

angewiesen.<br />

Es ist ihr unverzichtbares Nahrungsmittel,<br />

soll die Photosynthese funktionieren.<br />

Bekanntlich sind die<br />

grünen Pflanzen die Primärproduzenten,<br />

von denen alles andere Leben<br />

abhängt. Sie liefern die Nahrung<br />

und mit ihr den Sauerstoff, um mit<br />

ihm im Körper die Nahrung zu verbrennen<br />

und die darin gespeicherte<br />

Sonnenenergie als Lebensenergie<br />

zu nutzen. Bei der reinen Nahrungsverbrennung<br />

wird pro Kopf und Tag<br />

etwa ein Kilogramm CO2 in die Luft<br />

emittiert. Das wird aber Schritt für<br />

Schritt untersagt werden, denn dem<br />

Ziel „CO2-freies Deutschland“ ist nie<br />

widersprochen worden, muss also<br />

als Richtlinie der CDU/CSU-FDP-<br />

Bundesregierung angesehen werden.<br />

Wird diese Politik Wirklichkeit, dann<br />

ist zwar die Welt um ein tüchtiges<br />

Volk ärmer, aber nach diesem Klima-<br />

Opfer kann sie wieder zur Tagesordnung<br />

zurückkehren.<br />

Wage zu denken!<br />

Auch die Strahlströme werden wie<br />

gewohnt über Deutschland hinweg<br />

ziehen und mit ihr abwechselnd<br />

Tief- und Hochdruckgebiete, die mal<br />

stärker, mal schwächer; mal schneller,<br />

mal langsamer sind oder auch<br />

längere Zeit hier verweilen. Sonne,<br />

Wolken, Regen, Hitze, Dürre, Kälte,<br />

Schnee, Wolkenbrüche: Alles wird es<br />

weiterhin geben, nur uns nicht!<br />

Wir stehen vor dem Scheideweg:<br />

Wollen wir weiterhin sinnlos das<br />

Klima schützen, oder aber sinnvoll<br />

an die Bewältigung der Herausforderungen<br />

gehen, die das Leben stellt<br />

und die alle Generationen vor uns<br />

gemeistert haben. Was uns daran<br />

hindert, sind die vielen Ideologien,<br />

die uns am klaren Denken hindern<br />

und den Verstand lähmen. Auch<br />

da kann Kant helfen: Sapere aude!<br />

Wage, deinen eigenen Verstand zu<br />

benutzen, um dich aus der selbstverschuldeten<br />

Unmündigkeit zu<br />

befreien. ■<br />

Dr. Wolfgang Thüne<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Gesellschaft<br />

Ohne Sinn und Verstand<br />

42 Warum durch die Verbannung der Glühlampe nichts eingespart werden kann<br />

(Foto: www.optischetechnologien.de)<br />

Jetzt rechnen sie wieder, Politiker,<br />

Umweltschützer und all diejenigen,<br />

die glauben, sie würden etwas<br />

vom Energiesparen, Umweltschutz<br />

und CO2-Ausstoß verstehen. Insbesondere<br />

multiplizieren sie gerne.<br />

Verbannte Glühbirnen, Ausschalten<br />

des Stand-by-Modus, Erneuerung<br />

des Kühlschranks, Abschalten der<br />

Warmwasser-Zirkulation usw. sind<br />

das erstrebenswerte Ziel. Und wenn<br />

man dem allen brav Glauben schenkt<br />

und den an Diktatur grenzenden<br />

Aufforderungen der CO2-Gläubigen<br />

folgt, dann spart man im Haushalt<br />

`zig hundert Euro, in einer Stadt Millionen<br />

und im Bundesgebiet Milliarden<br />

an der Stromrechnung.<br />

Kosten entstehen woanders<br />

Soweit richtig. Aber eben nur<br />

so weit. Wer die Edison-Birne<br />

abschafft und diese neben seinem<br />

Kühlschrank und Fernsehgerät im<br />

Stand-by-Modus nicht gerade im<br />

Freien aufgestellt hat, sondern in<br />

seiner nach heutigem Standard<br />

gedämmten Wohnung betreibt, der<br />

erzeugt sich mit dieser Art des Energie-Bewusstseins<br />

nur eines: eine<br />

höhere Heizkostenrechnung.<br />

Klammheimlich, wenn der Normalbürger<br />

all die gut gemeinten Ratschläge<br />

befolgt, merkt der moderne<br />

Heizungsregler nämlich genau, wie<br />

viel ehemals zugeführte Raumenergie<br />

aus entfernten Glühlampen,<br />

Kühlschränken und nicht mehr im<br />

Stand-by-Modus betriebenen Fernsehgeräten<br />

dem Wohnraum weggenommen<br />

worden ist und reagiert so,<br />

wie er reagieren muss:<br />

Er entnimmt dem Heizungssystem<br />

auf die Kilowattstunde genau den<br />

Betrag zusätzlich an Wärme, der ihm<br />

durch Übereifer entzogen worden<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Gesellschaft<br />

ist, wenn man mal von den wenigen<br />

Wochen in unseren Breiten absieht,<br />

in denen nicht geheizt werden muss.<br />

Das Ergebnis ist nur, dass Kosten und<br />

CO2 jetzt an anderer Stelle entstehen,<br />

nicht mehr im Elektrizitätswerk, sondern<br />

beim Hausbrand.<br />

Hochbezahlt und kenntnisfrei<br />

Hier kann man bestenfalls nur noch<br />

fragen, welches Energiesystem effizienter<br />

wirkt, und schon gelangt<br />

man zum Marginalen. All die schön<br />

aufgebauten, durch Multiplikation<br />

hochgerechneten Zahlen brechen bei<br />

richtiger physikalischer und energetischer<br />

Betrachtung wie ein Kartenhaus<br />

zusammen. Nicht die von<br />

Glühbirnen erzeugte Verlustwärme<br />

verpufft, sondern die Erwartung der<br />

selbsternannten Energie-Experten.<br />

Das Schlimmste an dem Ganzen: Die<br />

im Raume stehenden Verordnungen<br />

und Gesetze mit dem anschließ enden<br />

Garaus der Edison-Birne werden<br />

von hochbezahlten EU-Politikern<br />

und sog. Experten geschaffen. Sie<br />

verstehen offenbar nichts, aber auch<br />

gar nichts von Energie und Energiemanagement.<br />

Sie können eben wohl<br />

nur multiplizieren – und das tun sie<br />

so lange, bis das Ergebnis schwindelerregend<br />

hoch ist.<br />

Unqualifiziertes Getöse<br />

Was lehrt uns das? Stellen Sie Ihren<br />

Kühlschrank und Ihre Glühlampen<br />

nie ins Freie, dann können Sie das<br />

unqualifizierte Getöse der selbsternannten<br />

Experten mit ruhigem<br />

Gewissen an sich vorbeiziehen<br />

lassen. In einer Gesellschaft, in der<br />

leichtfertig und physikalisch falsch<br />

Geschwindigkeit in Stundenkilometern<br />

angegeben wird, sollte man sich<br />

die besagten Experten sehr genau<br />

ansehen, ob sie mit den Größen<br />

Spannung, Strom, Leistung, Energie<br />

und Wirkungsgrad umgehen können.<br />

Nicht der schlechte Wirkungsgrad<br />

der herkömmlichen Lampen<br />

bezüglich der Lichtausbeute ist die<br />

Katastrophe, sondern die daraus<br />

gezogenen falschen Schlüsse und<br />

gesetzlichen Steuermaßnahmen. Der<br />

aufmerksame Leser wird merken, ich<br />

würde die gute alte Glühlampe gerne<br />

behalten.<br />

Energiesparlampen geben naturgemäß<br />

ein „kaltes“ Licht, was sich auch<br />

nicht ändern wird, weil die dahinter<br />

wirkenden physikalischen Vorgänge<br />

sich weder mit der Zeit noch mit<br />

Geld verändern werden. Wir sollten<br />

der Gesellschaft nicht noch mehr<br />

Wärme entziehen, ohne tatsächlich<br />

einen anderen nennenswerten Vorteil<br />

zu erreichen. ■<br />

Prof. Dr.-Ing. Peter Puschner<br />

43


Wirtschaft<br />

Die Horror-Reform<br />

Deutschlands Gesundheitssystem ist besser als sein Ruf – aber nicht gut genug<br />

44<br />

George Clooney verkörpert in Hollywood das Image des problematischen amerikanischen<br />

Gesundheitssystems. Dort funktioniert die finanzielle Absicherung über privatwirtschaftliche<br />

Versicherungsunternehmen. Deutschland schaut sich einiges ab.<br />

Kritiker bemängeln am Gesundheitssystem<br />

in den USA vor allem,<br />

dass das Land über die modernsten<br />

Einrichtungen verfügt und Ärzteund<br />

Forschungsteams weltweit an<br />

der Spitze sind. Die Bürger haben<br />

davon aber nichts, trotz der enormen<br />

Ausgaben. Barack Obamas Ziel, Millionen<br />

US-Bürgern eine Kranksenversicherung<br />

zu bringen, ist umstritten.<br />

Die Gesundheitssysteme in Deutschland,<br />

Belgien und den Niederlanden<br />

werden überwiegend aus Sozialversicherungsbeiträgen<br />

finanziert. In den<br />

meisten anderen nord- und westeuropäischen<br />

Staaten hingegen werden<br />

die Kosten des Gesundheitswesens<br />

mit Steuermitteln bezahlt. Deutschland<br />

besitzt eines der besten Gesundheitssysteme.<br />

Es ist die Nr. 6 in Europa<br />

(Quelle: EHCI), Niederlande ist die<br />

Nr.1. Dort hat das Wort „Gesundheitsreform“<br />

einen guten Klang.<br />

A, B oder C<br />

Was der mündige Bürger wissen muss<br />

So könnte sich der Gesundheitsfonds künftig finanzieren<br />

Arbeitnehmer<br />

Einkommensunabhängige<br />

Kopfpauschale<br />

(ca. 125 EUR pro Erwachsenen)<br />

Steuerzahler<br />

Gesundheitsfonds<br />

Wer krank ist, ist überall arm dran.<br />

Aber nur wer wirklich reich ist, kann<br />

sich in Ruhe auf seine Genesung<br />

konzentrieren, ganz ohne Gesundheitsreform-Palaver.<br />

Die private<br />

Versicherung in Deutschland scheint<br />

auch nicht mehr das zu sein, was sie<br />

mal war. Trotz der jungen Vielverdiener,<br />

vielleicht noch mit Rabatt (der<br />

Alle Steuerzahler<br />

zahlen indirekt<br />

über den Bundeszuschuss<br />

Krankenkassen<br />

7,0 Prozent<br />

des Bruttolohns<br />

Zahlt Pauschale für jeden Versicherten<br />

plus Sonderzuweisungen<br />

Arbeitgeber<br />

(Grafik: P.T./Fotos: © Andreas Morlok, Harry Hautumm, Michael Ottersbach,<br />

Stephanie Hofschlaeger, Willi Schewski/PIXELIO) (Foto: Wikipedia/CC/Nicolas Genin)<br />

FDP-Mitgliedschaft wegen) spricht<br />

sich herum, dass es nicht immer ein<br />

Glück sein muss, privat versichert<br />

zu sein. Von den 8,6 Millionen privat<br />

Versicherten möchten einige vergeblich<br />

wieder zurück in die Gesetzliche,<br />

weil die Einnahmen schwanden,<br />

oder sie müssen sich gegen die Kasse<br />

zum Recht durchklagen, sozusagen<br />

nebenberuflich neben der Krankheit.<br />

18 mal!<br />

Krankenkassen verlangen da ganz<br />

offen von ihren 70 Millionen Versicherten<br />

den mündigen Patienten,<br />

der sich geradezu professionell, während<br />

er sich vor Schmerzen krümmt,<br />

finanzbewusst die Kostenabrechnung<br />

zeigen lassen sollte und überlegen<br />

muss, ob die IGeL-Angebote ihm<br />

nützlich wären. Zwar geht er durchschnittlich<br />

18 mal im Jahr zum Arzt,<br />

berichtete die Krankenkasse Barmer<br />

GEK, da hinderte die Praxisgebühr<br />

bisher nicht. Die Japaner kommen<br />

mit 13,6 Arztkontakten im Jahr in die<br />

Nähe der Deutschen.<br />

Erst soll sich der Versicherte um<br />

seine Gesundheit kümmern, und<br />

dann werden ihm die Arztbesuche<br />

vorgeworfen? Es gibt keine genauen<br />

Analysen, wer warum zum Arzt<br />

geht. Nur Hypochonder oder leicht<br />

Verschnupfte? Offensichtlich sei,<br />

dass die durchschnittlichen rund<br />

sieben Minuten Arztbesuch eher<br />

zum Ausdrucken der Überweisungsscheine<br />

genutzt werden als zu einer<br />

gründlichen Behandlung, vermutete<br />

Staatsminister Markus Söder bei<br />

Maybrit Illner im ZDF. Jetzt zahlen<br />

alle zumindest die staatlich verordneten<br />

Prozente plus Zusatzbeitrag.<br />

Viele Pleitekassen<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen<br />

schrumpfen. Waren es 1970 noch fast<br />

2 000, sind es heute 200. Tatsächlich<br />

seien die finanziellen Unterschiede<br />

zwischen den Versicherungen viel<br />

größer als die Kassenfunktionäre<br />

zugeben mögen, fasst der SPIEGEL<br />

zusammen. Die Fusionen laufen.<br />

Die FTD-Gesundheitswirtschafts-<br />

Konferenz am 12. April beschäftigt<br />

sich auch mit der Frage: Krankenkas-<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


(Foto: © gp/PIXELIO)<br />

Deutschland hat vermutlich das Gesundheitssystem mit den wenigsten Beschränkungen<br />

und der größten Verbraucherorientierung in Europa, das den Patienten<br />

ermöglicht, nahezu jede Art der Behandlung zu verlangen, wenn sie es wünschen.<br />

sen: Wer gewinnt den Wettbewerb?<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen<br />

beklagen den Finanznotstand aufgrund<br />

der Demografie, des geringen<br />

Lohnzuwachses der Arzneimittelpreise<br />

und der Arzt- und Krankenhauskosten.<br />

Sie lieben das Solidarprinzip und<br />

bräuchten keine PKV, denn die Einnahmen<br />

der Gutverdiener können<br />

den Geldmangel ausgleichen. Für die<br />

Ärzte sind sie ein rotes Tuch, denn<br />

sie bestimmen, wie viel ein Arzt für<br />

seine Patienten ausgeben darf.<br />

Gute oder Böse?<br />

Die Ärzte wiederum verabscheuen<br />

die zusätzlichen Management-<br />

Anstrengungen, sie wollen lieber<br />

länger diagnostizieren und besser<br />

behandeln als in einem bürokratischen<br />

Korsett zu ersticken. Und<br />

Ärzte sind auch nicht gleich Ärzte.<br />

Während ein alternder mecklenburgischer<br />

Landarzt keinen Nachfolger<br />

findet, fliegen die Aufträge zum<br />

Radiologen. Gefragte Anästhesisten<br />

lassen sich verleihen und bekommen<br />

fast jedes Honorar.<br />

Und manche privaten Schönheitschirurgen<br />

haben weniger Probleme<br />

mit der Kasse als vielleicht mit der<br />

Steuer. Flatrate-Botox ist in München<br />

in. Und wer fragt denn nach<br />

den Krankenschwestern? Heinz<br />

Diste, Geschäftsführer der Contilia<br />

GmbH, der zwar davon sprach, dass<br />

sein Haus gut aufgestellt sei, kann<br />

sich dennoch in das Gefühl der Krise<br />

hineinfühlen: „Ich fühle mich immer<br />

wie ein Jongleur mit drei Bällen:<br />

medizinische Qualität, Zuwendung<br />

und Wirtschaftlichkeit. Wenn einer<br />

dieser Bälle hinfällt, ist das Spiel aus.”<br />

emergency<br />

In der Notaufnahme braucht der<br />

Patient einen Kompass, um seinen<br />

Arzt zu finden. Legendär sind die<br />

Regeln im Buch „House of God“ (Vorlage<br />

der Erfolgsserie „Scrubs“), die<br />

hinter einem Tresen von so mancher<br />

deutschen Notaufnahme zu hängen<br />

scheinen. Regel 5 etwa lautet: „Immer<br />

zuerst an Verlegung denken.“ Doch<br />

letztendlich ist die Politik für das<br />

„Warum setzen wir zum Beispiel<br />

mehr Herzkatheter ein als jedes<br />

andere Land der Welt?<br />

Warum haben wir so viele<br />

Röntgen untersuchungen?<br />

Warum haben wir die teuersten<br />

Medikamente?<br />

Die Pharmaindustrie kann in<br />

Deutschland als einzigem Land<br />

in Europa den Preis nach<br />

eigenem Belieben festsetzen.“<br />

Peter Sawicki,<br />

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

im Gesundheitswesen<br />

Gesundheitswesen richtunggebend.<br />

Und die will sparen. Wie? „Politiker“,<br />

so vermutet der STERN, „wollen nicht<br />

gestalten…Politiker wollen verteilen,<br />

Geld umverteilen. (weiter auf Seite 47)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

Jochen Heumos,<br />

kaufmännischer Chef der Fontane-Klinik Motzen, Brandenburg<br />

46<br />

Die Fontane-Klinik spielt qualitativ in der oberen Liga der Reha-Einrichtungen. Die Klinik ist sowohl<br />

auf Sucht-Therapien als auch auf die Behandlung psychosomatischer Erkrankungen spezialisiert. Die<br />

Sucht-Therapie verfügt über 135 Plätze für Erwachsene und zwölf für Jugendliche, bei der psychosomatischen<br />

Abteilung sind es 81 zu 24. Dieser Bereich entwickelt sich deutlich. Die Kostenträger sind die<br />

Rentenversicherungen. Das macht das Unternehmen von der Diskussion um die Gesundheitsversorgung<br />

durch die Krankenkassen unabhängig.<br />

Gesundheitsprämie – konsequent<br />

P.T. Magazin: Was halten sie von der<br />

Gesundheitsprämie?<br />

Heumos: Natürlich ist die reine Form<br />

der Röslerschen Gesundheitsprämie<br />

eine gewisse Entsolidarisierung –<br />

nur, diesen Weg gehen wir in allen<br />

Sozialversicherungen schon seit langem!<br />

Ein paar Beispiele: Zahnersatz,<br />

Brillen, Dauer ALG I, Abschaffung<br />

der Berufsunfähigkeitsversicherung<br />

in der Rentenversicherung für nach<br />

1961 Geborene, höhere Pflegekassenbeiträge<br />

für Kinderlose, zeitliche<br />

Abstände zwischen zwei Rehabilitationsmaßnahmen,<br />

Angebote<br />

von Krankenzusatzversicherungen.<br />

Insofern halte ich diesen Weg nur für<br />

konsequent.<br />

P.T. Magazin: Warum hat die Pharmaindustrie<br />

so ein schlechtes Image?<br />

Heumos: Die Pharmaindustrie hat<br />

nicht generell ein schlechtes Image.<br />

Sie gilt sowohl als guter Arbeitgeber<br />

als auch Steuerzahler und an der<br />

Börse als sichere Bank. Die Politik<br />

möchte gerne von ihren eigenen<br />

Unzulänglichkeiten und Entscheidungsschwächen<br />

ablenken und projiziert<br />

deshalb viel „Schlechtes“ auf<br />

die Pharmaindustrie.<br />

P.T. Magazin: Warum sind die Arzneikosten<br />

in Deutschland in den letzten<br />

Jahren so gestiegen?<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

Heumos: Die Deutschen im Allgemeinen<br />

sind arzneimittelgläubig!<br />

Für Alles und Jedes muss es eine<br />

Pille geben, und der Arzt muss diese<br />

nach dem neuesten Stand der Forschung<br />

vertreiben:<br />

Statt gesundem Essen lieber eine<br />

Pille gegen Übergewicht, statt<br />

Bewegung lieber ein Herz-Kreislaufmittel,<br />

statt Nichtraucher zu werden<br />

lieber ein Mittel gegen Krebs,<br />

statt angemessenem Alkoholkonsum<br />

lieber eine Anti-Craving-Substanz,<br />

statt „einfach mal abschalten“<br />

lieber eine Kopfschmerztablette<br />

und statt Tagesform zu akzeptieren<br />

lieber ein Aufputschmittel.<br />

Diese Medikamentenforschung und<br />

der anschließende Verkauf erfolgen<br />

folgerichtig unter marktwirtschaftlichen<br />

Aspekten: hohe Nachfrage =<br />

hoher Preis.<br />

P.T. Magazin: Was ist der Unterschied<br />

zwischen Gesundheitswesen und<br />

Gesundheitsmarkt?<br />

Heumos: Das institutionelle<br />

Gesundheitswesen hatte eine<br />

überwiegend starke Gemeinwohlorientierung.<br />

Früher waren fast<br />

ausschließlich alle Krankenhäuser,<br />

Reha-Kliniken, Alten- und Pflegeheime<br />

in staatlicher Trägerschaft.<br />

Es war also egal, ob das Ergebnis<br />

ausgeglichen oder negativ war, der<br />

Träger hat den Verlust aus Steuermitteln<br />

ausgeglichen, manchmal<br />

direkt (kommunales Krankenhaus,<br />

Reha-Kliniken in KV- oder RV- Trägerschaft),<br />

manchmal indirekt<br />

(Zahlungen an gemeinnützige Träger<br />

wie DRK, Caritas, Diakonie etc.).<br />

Spätestens seit Ende der 1970er Jahre<br />

haben sich Bund, Länder, Kommunen<br />

und Sozialversicherungen<br />

wegen Geldmangel aus dem Gesund<br />

heitswesen zurückgezogen<br />

und andere Marktteilnehmer zugelassen.<br />

Zuerst nicht ganz so deutlich<br />

und in einzelnen Teilsegmenten<br />

(niedergelassene Ärzte, Altenpflege,<br />

Rehabilitation), seit etlichen Jahren<br />

deutlich transparenter (Krankenhäuser,<br />

universitäre Forschung).<br />

Und eines müssen privatwirtschaftlich<br />

orientierte Marktteilnehmer<br />

machen: Geld verdienen.<br />

Ihre jährliche Gewinn-und-Verlust-<br />

Rechnung darf zumindest nicht<br />

über einen längeren Zeitraum<br />

einen negativen Saldo ausweisen,<br />

ansons ten gehen sie insolvent –<br />

und hier hilft dann keine öffentliche<br />

Hand.<br />

Dieser Gesundheitsmarkt hat nach<br />

meinem Kenntnisstand inzwischen<br />

im übrigen mehr Beschäftigte als<br />

die Auto- oder Chemieindustrie. ■<br />

(Fotos: Fontane-Klinik Motzen/ © Ute Gräske/PIXELIO)


Wirtschaft<br />

Sie sitzen an den Stellschräubchen<br />

des Labyrinths staatlicher Finanzströme<br />

und drehen mal hier und mal da.“<br />

Von der Einnahmenseite<br />

Bundesfinanzminister Wolfgang<br />

Schäuble: „Mittelfristig können wir<br />

uns die starke Steuerfinanzierung des<br />

Gesundheitssystems nicht leisten.“<br />

„Es mögen sich zwar immer kleinere<br />

Sparmöglichkeiten finden. Der<br />

wesentliche Beitrag zur Konsolidierung<br />

muss aber von der Einnahmenseite<br />

kommen“, so Gustav Horn vom<br />

gewerkschaftsnahen IMK-Institut. Er<br />

mag rechthaben, selbst wenn man<br />

seine Begründung nicht teilt.<br />

Die Geschichte lehrt nämlich, dass<br />

der Staat noch nie gut im Sparen<br />

war, sondern viel findiger im Aufstöbern<br />

neuer Geldquellen, meint FAZ.<br />

NET. Wer das Gesundheitssystem<br />

sanieren will, steht vor einer Herkules-Aufgabe.<br />

Denn es geht um viel<br />

Geld und viele Interessengruppen.<br />

„Wir haben mit der Entwicklung<br />

unseres Gesundheitssystems<br />

eine radikale Demokratisierung<br />

des Luxus erlebt.“<br />

Philosoph Peter Sloterdijk<br />

Die zwei Modelle<br />

2004 wurde endlich eine „Kommission<br />

zur Nachhaltigkeit in der<br />

Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme“<br />

eingesetzt, in der<br />

Öffentlichkeit kurz „Rürup-Kommission“.<br />

Da war das Unwort „Gesundheitsreform“<br />

schon 16 Jahre alt. Die<br />

Kommission hatte zwei verschiedene<br />

Konzepte entwickelt: das Modell<br />

der Bürgerversicherung und das der<br />

Kopfpauschale. Allerdings konnten<br />

sich die Kommissionsmitglieder<br />

nicht auf ein Modell als das zu bevorzugende<br />

einigen, letztlich haben sie<br />

diese grundsätzliche Entscheidung<br />

an die Politik zurückgegeben. Seither<br />

sind die beiden Konzepte Gegenstand<br />

der politischen Auseinandersetzung.<br />

Nun ist die FDP dran.<br />

Paradigmenwechsel<br />

Von der Gesundheitsversorgung zur<br />

Gesundheitswirtschaft – das ist der<br />

Paradigmenwechsel, den das Wirtschaftsministerium<br />

deutlich sieht.<br />

Der erste und zweite Gesundheitsmarkt<br />

werden klar unterschieden.<br />

Der erste Gesundheitsmarkt beinhaltet<br />

die klassische Gesundheitsversorgung.<br />

Hier fällt der Großteil der<br />

Gesundheitsausgaben an, und zwar<br />

ca. 134 Mrd. Euro von insgesamt etwa<br />

260 Mrd. Euro. Und wo entsteht die<br />

meiste Dynamik? Die Dynamik ent-<br />

47<br />

ONCOTEC Pharma Produktion<br />

Kontakt<br />

Oncotec Pharma Produktion GmbH<br />

Am Pharmapark<br />

06861 Dessau-Roßlau<br />

Telefon: +49 (0)34901 885-7000<br />

Telefax: +49 (0)34901 885-7871<br />

E-Mail: contact@oncotec.de<br />

Internet: www.oncotec.de<br />

Finalist<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

2008<br />

Oncotec Pharma Produktion GmbH ist weltweit<br />

ein zuverlässiger Partner in der Herstellung<br />

und Entwicklung von aseptisch produzierten<br />

Zytostatika.<br />

Oncotec bietet einen Full-Service und ist der Ansprechpartner<br />

für die gesamte Wertschöpfung.<br />

Unser Spektrum reicht von der technologischen<br />

Produktentwicklung über die Wirkstoff- und<br />

Rohstoffbeschaffung, die Produktion bis hin zur<br />

Verpackung in marktspezifi sche Sekundärpackmittel.<br />

Seit Gründung im Jahr 1997 konnte Oncotec<br />

kontinuierlich die Produktion am Standort<br />

Dessau-Roßlau steigern. Ein Grund dafür: Die<br />

Herstellungsschritte werden auf modernsten<br />

Produktionsanlagen unter Isolatorschutz<br />

durchgeführt.<br />

Unser Entwicklungsservice umfasst<br />

folgende Leistungen:<br />

• Produktion von Klinikchargen<br />

• Produktion im Labormaßstab bis hin zu<br />

500 L – Ansätzen<br />

• Prozessoptimierung<br />

• Scaling-up<br />

• Prozessvalidierung<br />

• Entwicklung und Optimierung von<br />

Gefriertrocknungsprogrammen<br />

• Entwicklung und Validierung der analytischen<br />

Methoden<br />

• Stabilitätsuntersuchungen gemäß ICH<br />

• Untersuchungen von gestressten Proben mit<br />

erhöhtem Verunreinigungsgrad<br />

• CTD-Dokumentation<br />

• Entwicklung eines geeigneten<br />

Verpackungsdesigns


Wirtschaft<br />

48<br />

Gesundheitsminister Philipp Rösler hält für seine staatlichen Regulierungen den<br />

Kopf hin und steuert die größte Branche der Republik – und zwar nicht über<br />

Angebot und Nachfrage.<br />

steht außerhalb des Kernbereiches:<br />

bei allen privat finanzierten Produkten<br />

und Dienstleistungen rund<br />

um die Gesundheit bis hin zu Sportund<br />

Wellness-Angeboten sowie bei<br />

dem sog. Gesundheitstourismus. Der<br />

zweite Gesundheitsmarkt bietet insbesondere<br />

mittelständischen Unternehmen<br />

Geschäftsmöglichkeiten.<br />

Silver-Generation<br />

Darüber hinaus gewinnen privat<br />

organisierte Pflegeleistungen und<br />

das Thema „Wohnen im Alter“ auch<br />

vor dem Hintergrund der Alterung<br />

der Bevölkerung an Bedeutung.<br />

Wirtschaftsminister Rainer Brüderle<br />

ist in einem Beitrag im Hamburger<br />

Abendblatt überzeugt: Die Wirtschaft<br />

„hat quer über alle Branchen<br />

erfolgreich eine Vielzahl Produkte<br />

für die aktive ‚Silver-Generation‘ auf<br />

den Markt gebracht. Vor allem die<br />

Gesundheitswirtschaft hat sich dabei<br />

mit einer Vielzahl von individuellen<br />

Angeboten als wahre Jobmaschine<br />

erwiesen.“ Unter guten Rahmenbedingungen<br />

können Menschen 100<br />

Jahre und älter werden.<br />

ABER<br />

Laut der „Morbiditätsprognose<br />

2050“, die die zukünftige Krankheitshäufigkeit<br />

für 22 ausgewählte<br />

Erkrankungen hochrechnet, ist u. a.<br />

mit einer Verdopplung der Demenzkranken<br />

von 1,1 auf 2,2 Millionen zu<br />

rechnen. Die Zahl der Herzinfarkte<br />

könnte in diesem Zeitraum um 75<br />

Prozent auf 548 000 und die der Diabetiker<br />

um mehr als ein Fünftel auf<br />

dann 7,8 Millionen steigen, so Fritz<br />

Beske vom Institut für Gesundheits-<br />

System-Forschung. Aktuelle Studien<br />

prognostizieren über die nächste<br />

Dekade ein deutliches Umsatz- und<br />

Beschäftigungswachstum in allen<br />

Bereichen der Gesundheitswirtschaft.<br />

Deutschland ist der drittgrößte<br />

Gesundheitsmarkt der Welt und<br />

damit von entscheidender Bedeutung<br />

für die deutsche Gesundheitswirtschaft,<br />

analysiert der Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie die Lage.<br />

Kritik<br />

(Foto: BMG)<br />

„Das Problem der Gesundheit<br />

ist, dass es von der Bevölkerung<br />

nicht akzeptiert wird,<br />

dass wir es auch hier mit<br />

einem Markt zu tun haben.“<br />

Norbert Bolz,<br />

Kommunikationswissenschaftler<br />

TU Berlin<br />

Er kritisiert: „Dennoch sind einige<br />

beunruhigende Befunde festzustellen.“<br />

Deutschland dominierte früher<br />

bei Arzneimitteln den Weltmarkt.<br />

Heute sei er hinter andere Wettbewerber<br />

zurückgefallen. Viele innovative<br />

Produkte der Medizintechnik fänden<br />

in Deutschland im ersten Schritt<br />

keinen Absatzmarkt. Die Einführung<br />

von IT-Technologien im Gesundheitswesen<br />

verliefe nur schleppend. Die<br />

höchst detaillierten, wechselhaften<br />

und teilweise sogar widersprüchlichen<br />

staatlichen Regulierungen<br />

und damit unsichere Rahmenbedingungen<br />

in der Gesundheitspolitik<br />

würden die Attraktivität des Forschungs-,<br />

Produktions- und Dienstleistungsstandortes<br />

gefährden und<br />

die damit verbundene Beschäftigung<br />

und Wertschöpfung in Deutschland.<br />

Der BDI fordert u. a. die Finanzierungsgrundlagen<br />

zu reformieren:<br />

■ Lohn- und Gesundheitskosten entkoppeln<br />

und Vertragsgestaltungsfreiheit<br />

zwischen Bürgern und<br />

Krankenversicherungen schaffen<br />

■ mit der Entdeckelung der Zusatzbeiträge<br />

zum Gesundheitsfonds<br />

beginnen – mit sozialem Ausgleich,<br />

wo nötig.<br />

Schätzungen von McKinsey vermuten,<br />

dass die deutsche Gesundheitswirtschaft<br />

bis 2<strong>02</strong>0 jährlich um 3,3<br />

Prozent wachsen könnte (Platz drei<br />

nach IT- und Chemieindustrie), wenn<br />

die richtigen wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen geschaffen<br />

würden. Damit verbunden wäre ein<br />

jährliches Beschäftigungswachstum<br />

von 1,9 Prozent.<br />

Beherzt auf die Ausgabenseite<br />

Die Dynamisierung des ersten<br />

Gesundheitsmarktes wird langsam<br />

voranschreiten. Der promovierte<br />

Herzchirurg und Gesundheitsminister<br />

Philipp Rösler will im Rahmen<br />

einer Gesundheitsreform erst einmal<br />

sämtliche Ausgabenposten unter<br />

die Lupe zu nehmen. „Niemand im<br />

System, ob Ärzte, Apotheker, Pharmahersteller,<br />

Krankenhäuser oder Krankenkassen,<br />

bekommt einen Freibrief“,<br />

sagte er der Berliner Zeitung. Zu einer<br />

Reform gehöre auch die Ausgabenseite.<br />

Warten wir doch erst einmal<br />

die Steuerschätzung im Mai und<br />

die Ergebnisse der Kommission im<br />

Sommer ab. Je nach Ergebnissen der<br />

Kommission könnte es ab 2011 grundsätzliche<br />

Änderungen geben: Der<br />

Arbeitgeberanteil soll eingefroren<br />

werden, um die Lohnzusatzkosten<br />

stabil zu halten, und es gibt die „Kopfpauschale“.<br />

Dann wird das Unwort<br />

„Gesundheitsreform“ 22 Jahre alt. ■<br />

Anette Runge<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Wirtschaft<br />

ja.m fördert Jugend<br />

Der Verein Jugend Aktiv Mitteldeutschland<br />

(ja.m) begleitet die Elite von morgen<br />

Erholung Sport<br />

Gesundheit<br />

Bildung<br />

20<strong>02</strong> eröffnete der ursprünglich in Hamburg gegründete<br />

Verein Jugend Aktiv e.V. eine Niederlassung in Mitteldeutschland,<br />

aus der sich 2006 der eigenständige Verein Jugend<br />

Aktiv Mitteldeutschland (ja.m) formierte. Von 20<strong>02</strong> bis 2009<br />

konnten hier ca. 350 besonders leistungs- und verantwortungsbereite<br />

angehende Abiturienten aus Sachsen, Sachsen-<br />

Anhalt und Thüringen umfangreich gefördert werden.<br />

Zu den vielfältigen Angeboten des Vereins gehören u. a.<br />

individuelle Coachings zur Lebens- und Studienplanung,<br />

Rhetorik-Seminare, Seminare zu wissenschaftlichen und<br />

politisch-gesellschaftlichen Themen, zur Verwirklichung<br />

wertebezogener Ziele und zum angemessenen Auftreten in<br />

anspruchsvollen Situationen.<br />

Unterstützung durch starke mitteldeutsche Unternehmen<br />

„Gerade in Zeiten schwieriger demografischer Entwicklungen,<br />

die einen erheblichen Fachkräftemangel mit sich<br />

bringen, sind kluge und gut ausgebildete junge Fachleute<br />

von fundamentaler Bedeutung für unsere Wirtschaftsunternehmen.<br />

Diese Führungskräften von morgen müssen wir auf<br />

die hervorragenden Studienbedingungen in Mitteldeutschland<br />

orientieren und parallel dazu frühzeitig an innovative<br />

Unternehmen unserer Region binden“, so Dr. Helge Fänger,<br />

Vorsitzender des Vorstandes von ja.m und Vorstandsvorsitzender<br />

der Serumwerk Bernburg AG.<br />

Details und Kontakt zu regionalen Ansprechpartnern für<br />

Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen finden Sie unter<br />

www.jam-foerderung.de. Ansprechpartner für ja.m ist<br />

Vorstandsmitglied Michael Schulz unter m.schulz@jamfoerderung.de.<br />

Sponsoren und Partner<br />

■ Serumwerk Bernburg AG ■ regiocom GmbH ■ VNG Verbund<br />

Netz Gas AG ■ Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt GmbH ■ Städtische<br />

Werke Magdeburg GmbH ■ WVAC ■ VAC ■ megalearn DIE AKADEMIE<br />

■ Konrad-Adenauer-Stiftung ■ Handelshochschule Leipzig (HHL)<br />

■ Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ■ MARITIM Hotel Magdeburg<br />

■ Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland GmbH<br />

Das AcamedResort<br />

Tauchen Sie ein in die entspannende Atmosphäre<br />

unseres 3-Sterne Komforthotels am See, mitten in der<br />

idyllischen Auelandschaft der Magdeburger Börde.<br />

Genießen Sie die Natur bei einem Inselspaziergang in<br />

absoluter Stille und Abgeschiedenheit vom Alltagsstress.<br />

Der riesige Schlosspark am altersgrauen Schloss<br />

lädt zu besinnlichen Aufenthalten ein. Das Restaurant<br />

Albatros erwartet Sie mit kulinarischen Genüssen. Ein<br />

Golfplatz mit umfangreichem Trainingsareal bietet Ihnen<br />

- neben vielen anderen Angeboten - die Möglichkeit<br />

sportlicher Betätigung. Wer es eine Nummer kleiner<br />

mag: Minigolf ist auch vor Ort.<br />

Ein modernes Tagungs- und Seminarzentrum steht<br />

Ihnen für die eigene Weiterbildung, Konferenzen und<br />

Seminare zur Verfügung. Das AcamedResort mit seiner<br />

einzigartigen Kombination aus Erholung, Sport und<br />

Bildung zieht sowohl Erholungs- und Entspannungssuchende<br />

als auch Businessgäste aus Nah und Fern in<br />

seinen Bann.<br />

(Foto: ja.m)<br />

Unternehmensempfang für die Führungskräfte von<br />

morgen: ja.m-Gründer Götz Junkers-Lommatzsch<br />

(2.v.l.), Sachsen-Anhalts Arbeitgeber-Chef Klemens<br />

Gutmann (3.v.l.) sowie Festredner Prof. Dr. Jan-Hendrik<br />

Olbertz (Mitte), Kultusminister von Sachsen-Anhalt<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

AcamedResort GmbH<br />

Brumbyer Str. 5<br />

06429 Neugattersleben<br />

Telefon: +49 34721 50100<br />

Telefax: +49 34721 50112<br />

www.acamedresort.de<br />

info@acamedresort.de


Europas Mitte nach dem Finanzschock:<br />

Hessen - Rheinland-Pfalz - Saarland<br />

Regionalranking<br />

2009<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

(Foto: Wikipedia/CC/GFDL/Felix Koenig; Grafik: IW Consult)


Hessen dümpelt<br />

auf hohem Niveau<br />

Regional-Special<br />

Streiflichter: Finanzplatz Frankfurt, Opel und Offenbach<br />

(Foto: © Cornerstone/PIXELIO)<br />

Mainhattan <strong>2010</strong>, als ob nichts gewesen wäre<br />

Kaum zu glauben, dass die ursprünglich<br />

einzige in Europa heimische<br />

Schildkröten-Art gerade am Rhein<br />

als Massentierart galt. Heute würde<br />

wohl kaum einer die europäische<br />

Sumpfschildkröte (Emys orbicularis)<br />

dort vermuten. Und doch sicherte sie<br />

im Mittelalter die Verpflegung der<br />

einfachen Bevölkerung während der<br />

Fastenzeit. Doch die harten Zeiten<br />

sind vorbei, und die Hessen müssen<br />

auch nicht hungern. Im Gegenteil.<br />

Wirtschaftlich gesehen düm pelt das<br />

Land auf ho hem Niveau.<br />

Im zweiten Regionalranking der Initiative<br />

Neue Soziale Marktwirtschaft<br />

(INSM) von 2009 kristallisierte sich<br />

wieder Frankfurt als wirtschaftlich<br />

starkes Zentren heraus. Auf den<br />

Plätzen drei und fünf liegen die hessischen<br />

Kreise Hochtaunuskreis und<br />

der Main-Taunus-Kreis, die von ihrer<br />

geografischen Nähe zum Finanzzentrum<br />

Frankfurt profitieren.<br />

Wieder wie 2006<br />

Der Finanzplatz Frankfurt hat sich<br />

nach dem Schock vom Herbst vergangenen<br />

Jahres deutlich erholt. Das<br />

Finanzplatzbarometer der Frankfurt<br />

School ist wieder auf dem zuletzt im<br />

Jahr 2006 erreichten Niveau. Die Banken<br />

und andere Unternehmen haben<br />

in den Rekordjahren 2007 und 2008<br />

jeweils 1,7 Mrd. Euro Gewerbesteuer<br />

an die Stadtkasse überwiesen.<br />

Selbst wenn diese Steuereinnahmen<br />

wie erwartet um knapp 40 Prozent<br />

schrumpfen, bliebe aus dieser Quelle<br />

noch mehr als eine Milliarde, so der<br />

SPIEGEL. So plane Frankfurt unverdrossen<br />

am unterirdischen Anbau<br />

für das Kunstmuseum Städel oder an<br />

der Restaurierung des „Gesellschaftshauses“<br />

im Palmengarten. Die Deutsche<br />

Bank unterstützt die Goethe-<br />

Universität für drei weitere Jahre mit<br />

1 Mio. Euro jährlich, um den Standort<br />

zu stärken. Bis zu ihrem 100-jährigen<br />

Bestehen im Jahr 2014 soll sie zur<br />

„modernsten Universität Europas“<br />

ausgebaut werden.<br />

Wie geht es Opel?<br />

Das hessische Rüsselsheim hat seinen<br />

guten Klang verloren. Opel will<br />

sich mit milliardenschweren Staatshilfen<br />

und massivem Stellenabbau<br />

sanieren. Bund und Länder sollen<br />

sich nach den Vorstellungen des<br />

Autobauers mit 1,5 Mrd. Euro an der<br />

Sanierung beteiligen. In Deutschland<br />

will Opel mehr als 3 900 Stellen<br />

streichen. Für 2012 plant der Autobauer,<br />

der zum führenden Hersteller<br />

umweltfreundlicher Autos in Europa<br />

aufsteigen will, wieder Gewinne<br />

ein. Das Unternehmen benötigt insgesamt<br />

2,7 Mrd. Euro in Form von<br />

Krediten oder Bürgschaften, so Opel-<br />

Chef Nick Reilly.<br />

„Das Jahr <strong>2010</strong> wird für die hessische<br />

Wirtschaft zur Nagelprobe. Aktuell<br />

mehren sich zwar die Anzeichen für<br />

eine konjunkturelle Erholung. Erst im<br />

Jahresverlauf wird sich allerdings zeigen,<br />

wie nachhaltig diese Entwicklungen<br />

sind“, kommentiert Hubertus<br />

Hille, Konjunkturexperte der hessischen<br />

IHKs, die Konjunkturumfrage<br />

der Arbeitsgemeinschaft hessischer<br />

Industrie- und Handelskammern im<br />

Frühjahr <strong>2010</strong>.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Regional-Special<br />

52<br />

Die Pleitestadt<br />

(Foto: Mauser Sitzkultur GmbH & Co. KG )<br />

Offenbach, südlich von Frankfurt,<br />

ist aber ein Paradebeispiel für jene<br />

ehemaligen Industriestädte, die<br />

schon seit Jahrzehnten riesige Schuldenberge<br />

vor sich her schieben. Die<br />

Lederindustrie floriert nicht mehr,<br />

Neues kam nicht nach. Die Sozialstruktur<br />

ist ungünstig, die Gewerbesteuereinnahmen<br />

mäßig. Ausgerechnet<br />

Offenbach verzichtet seit<br />

Jahresbeginn auf Einnahmen von<br />

rund 1 Mio. Euro aus der Getränkesteuer,<br />

wie der SPIEGEL herausfand:<br />

„Die mitregierende FDP hatte den<br />

Wirten vor der letzten Kommunalwahl<br />

versprochen, dass der Obolus<br />

für Bier, Wein und Hochprozentiges<br />

verschwinden werde.“ Politiker<br />

machen mitunter gerne Versprechungen,<br />

auf allen Ebenen. ■<br />

Hessen<br />

In Hessen ist man praxisnah<br />

und unter nehmerfreundlich<br />

Interview mit Michael Papenheim, Geschäftsführer der<br />

Mauser Sitzkultur GmbH & Co. KG, Twistetal-Berndorf<br />

■ im Regionalranking<br />

der INSM: Platz 4<br />

■ zahlt 1,9 Mrd. Euro in den<br />

Länderfinanzausgleich ein<br />

■ ist von der Krise unterdurchschnittlich<br />

betroffen (außer Landkreis Groß-Gerau,<br />

Rüsselsheim/Opel)<br />

P.T. Magazin: Wo befindet sich Hessen<br />

heute?<br />

Papenheim: Hessen liegt in der Mitte<br />

Deutschlands. Es ist beim Länderfinanzausgleich<br />

ein Geberland. Hessen<br />

kann insgesamt als das Zentrum für<br />

Logistik in Deutschland betrachtet<br />

werden. Nicht nur der Großraum<br />

Frankfurt, sondern auch Nordhessen<br />

ist gut aufgestellt. Hessen ist „vorne“<br />

aufgrund der Kompetenz. Bei<br />

Wirtschaft und Verwaltung gibt es<br />

einen hohen Grad an Vernetzung,<br />

insbesondere ist man bemüht, Unterstützung<br />

für innovative Unternehmen<br />

im produzierenden Bereich zu<br />

gewähren (z. B. SMA, Niestetal), man<br />

setzt nicht nur auf Dienstleistung<br />

und Bankenzentrum.<br />

P.T. Magazin: Welche Gründe waren<br />

entscheidend, sich genau hier anzusiedeln?<br />

Papenheim: Das Vorgängerunternehmen<br />

ging in Insolvenz und<br />

hatte seinen Sitz im Landkreis<br />

Waldeck-Frankenberg. Die jetzigen<br />

Geschäftsführer und Gesellschafter<br />

waren bei diesem Unternehmen<br />

beschäftigt und wussten auch um<br />

das Know-how der Mitarbeiter<br />

sowie deren Bodenständigkeit.<br />

Insbesondere war die sehr zügige<br />

Unterstützung durch die verschiedenen<br />

Institutionen bei Gründung<br />

und bis heute ein wesentlicher<br />

Faktor: Man ist praxisnah, unternehmerfreundlich<br />

und reagiert<br />

schnell auf aktuelle Themen.<br />

P.T. Magazin: Mit welchen Bedingungen<br />

sind Sie zufrieden, mit welchen<br />

nicht?<br />

Papenheim: Wir sind mit dem<br />

Stand ort und der Betreuung, insbesondere<br />

durch die direkten Partner<br />

(Wirtschaftsförderung, IHK, Arbeitgeberverband,<br />

Kreis- und Stadtverwaltung,<br />

Banken und Agentur für<br />

Arbeit) sowie diverse Netzwerke ausgesprochen<br />

zufrieden. Positiv sehen<br />

wir auch den hohen Erholungswert<br />

und die touristischen Angebote in<br />

unserer Region. Darüber hinaus verfügen<br />

wir auch hier über leistungsstarke<br />

Zulieferer bzw. Partner im<br />

engeren Umfeld. Nicht zufrieden<br />

sind wir mit der Verkehrsanbindung<br />

(BAB 4, 44 und 49). ■<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Rheinland-Pfalz hat das<br />

Schlimmste hinter sich<br />

Regional-Special<br />

Eine Philosophie. Eine Gruppe.<br />

Und immer in Ihrer Nähe.<br />

Vom Retortenbaby zum Land in der Mitte Europas<br />

Der grünliche Riesling und sein kleiner<br />

Bruder Müller-Thurgau machen<br />

die Rheinland-Pfälzer stolz. Auch diese<br />

Region ist, ähnlich Hessen, nach<br />

dem Krieg aus ehemals ganz heterogenen<br />

Teilen zusammengefügt worden.<br />

Doch selbst wenn der Wein das<br />

Image und die Landschaft von Rheinland-Pfalz<br />

entscheidend prägt, ist<br />

sein Anteil an der Ökonomie eher<br />

gering. Das Ex-Schlusslicht der deutschen<br />

Wirtschaft verdient heute das<br />

große Geld in anderen Bereichen.<br />

Der gewaltige Chemiestandort in<br />

Ludwigshafen etwa sucht weltweit<br />

seinesgleichen, denn hier hat BASF<br />

seinen Sitz, das größte Industrieunternehmen<br />

des Landes. Das BASF-<br />

Stammwerk ist heute das größte zusammenhängende<br />

Chemieareal der<br />

Welt.<br />

Noch vor genau einem Jahr stellte<br />

wegen der schwachen Nachfrage<br />

BASF in seinem Stammwerk Ludwigshafen<br />

die Fabrik ab. Noch immer<br />

ist laut INSM der Krisenrisikoindex in<br />

der von Chemieindustrie geprägten<br />

Stadt Ludwigshafen sehr hoch.<br />

Rheinland-Pfalz insgesamt ist vor<br />

allem von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen geprägt. Nur<br />

ca. jeder 20. arbeitet bei Big Playern<br />

wie Daimler, Opel, Boehringer Ingelheim<br />

oder BASF.<br />

Risikostädte<br />

Obwohl das Land zuvor in besonderer<br />

Weise vom Aufschwung profitiert<br />

hat, riss die Wirtschaftskrise<br />

tiefe Löcher in die Kassen. Städte<br />

und Gemeinden kämpfen vor allem<br />

mit sinkenden Einnahmen aus der<br />

Gewerbesteuer. In Rheinland-Pfalz<br />

gäbe es zahlreiche „Risikostädte“,<br />

weiß der Kommunalökonom Martin<br />

Junkernheinrich dem SPIEGEL<br />

zu berichten. Viele von ihnen hielten<br />

sich seit Jahren nur noch mit einem<br />

finanzpolitischen Vabanquespiel<br />

über Wasser:<br />

„In einem ‚Europa der Regionen’ findet Rheinland-Pfalz,<br />

das in viele grenzüberschreitende Projekte eingebunden ist,<br />

einen selbstständigen und selbstbewussten Platz.“<br />

Dieter Gube, Historiker<br />

Sie würden ihre Defizite zum großen<br />

Teil mit Hilfe von kurzfristigen Kassenkrediten<br />

decken – also durch Darlehen,<br />

die gegenwärtig zu äußerst<br />

günstigen Konditionen von teilweise<br />

unter einem Prozent Zinsen angeboten<br />

werden. Steigen die Zinsen wieder<br />

auf Normalmaß, drohe diesen<br />

Städten endgültig der Kollaps, erklärt<br />

er dem Nachrichtenmagazin.<br />

Vergeblichkeitsfalle<br />

Der SPIEGEL untersuchte auch die<br />

„Vergeblichkeitsfalle“: Bleiben wir<br />

bei Ludwigshafen. Nachdem die<br />

Stadt durch die Grundsteuererhöhung<br />

und eine Schwimmbadschließung<br />

ihr drei stelliges Millionenhaushaltsdefizit<br />

<strong>2010</strong> wenigstens<br />

um einen kleinen einstelligen Millionenbetrag<br />

zu vermindern suchte,<br />

kam das „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“.<br />

Die daraus folgenden Steuersenkungen<br />

und einige andere Regelungen<br />

der Bundesregierung, etwa zur Gewer<br />

besteuerumlage, würden den<br />

städtischen Haushalt nun mit 15<br />

Mio. Euro belasteten, beklagt der<br />

Ludwigshafener Bürgermeister Ludwig<br />

Zeiser.<br />

„Die einen sind zuständig für Erleichterungen,<br />

die anderen müssen<br />

sich das Geld auf anderem Wege<br />

wieder von den Bürgern holen und<br />

Die KOCH-Gruppe bietet<br />

Ihnen als kompetenter<br />

Partner folgende<br />

Leistungen an:<br />

• Dachabdichtung mit Kunststoff- und<br />

Bitumenbahnen<br />

• Dachdeckung aus Metall<br />

• Trapezblechanbauten<br />

• Fassadenarbeiten<br />

• Dachbegrünungen<br />

• Tiefgaragenabdichtung<br />

• Tunnel- und Brückenabdichtung<br />

• Umweltschutz<br />

• Solardach<br />

• Projektbau<br />

• Wartung und Inspektion<br />

Nach diesem Prinzip arbeitet die<br />

KOCH-Gruppe seit ihrer Gründung.<br />

www.koch-dach.de<br />

Koch Bedachungen<br />

Breslauer Straße 23<br />

56422 Wirges<br />

Telefon: 0 26 <strong>02</strong> / 93 03 - 0<br />

Telefax: 0 26 <strong>02</strong> / 93 03 - 45<br />

E-Mail: bedachungen@koch-dach.de<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Regional-Special<br />

(Foto: Wikipedia/GFDL/<br />

Holger Weinandt/CC)<br />

Regionaler Gesichtskreis europaweit geöffnet: Deutsches Eck wurde Kultur-Meile.<br />

54<br />

haben den Ärger vor Ort“, sagt Zeiser,<br />

„das ist große Politik“, hebt der<br />

SPIEGEL hervor.<br />

Trotzdem<br />

Ministerpräsident Kurt Beck sah<br />

jedenfalls für dieses Jahr „Zeichen<br />

der Hoffnung“. Auch nach der Konjunkturumfrage<br />

der IHK Rheinland-<br />

Pfalz erholt sich die Wirtschaft seit<br />

Mitte 2009 allmählich.<br />

„Die Nachwirkungen der Krise flachen<br />

allmählich ab. 23 Prozent der<br />

Betriebe berichten bereits von einer<br />

guten Geschäftslage, ein gleich großer<br />

Anteil bewertet diese weiter als<br />

ungünstig.<br />

Damit bestätigt sich die schrittweise<br />

Entspannung der Wirtschaftslage<br />

seit Mitte des Vorjahres“, so Peter<br />

Adrian, Präsident der IHK-Arbeitsgemeinschaft.<br />

Die Wachstumsimpulse für die<br />

stark exportorientierte Wirtschaft<br />

dürften <strong>2010</strong> abermals aus dem<br />

Ausland kommen.<br />

Sehr guter Auftritt<br />

Laut INSM-Ranking 2009 ist ein<br />

Landkreis besonders gut aufgestellt:<br />

Mainz-Bingen im Osten des Landes.<br />

Hier gedeiht nicht nur Spargel und<br />

Wein, sondern auch die Wirtschaft.<br />

Schon seit 2005 top, wie das FOCUS-<br />

MONEY-Ranking feststellte. Landrat<br />

Claus Schick meinte damals:<br />

„Diese Spitzenposition resultiert aus<br />

dem guten Mix der Betriebe, der<br />

Lage unseres Landkreises im Rhein-<br />

Main-Gebiet...und nicht zuletzt ist<br />

es auch das Ergebnis der Arbeit aller<br />

beteilig ten Akteure und Gremien.“<br />

Die INSM-Regionalstudie 2009<br />

attes tiert der Region mit hoher<br />

Kaufkraft und Produktivität und<br />

einem kleinen Minus bei den öffentlichen<br />

Finanzen den ersten<br />

Platz. Der Landkreis punktete besonders<br />

mit seiner Kaufkraft von<br />

22.572 Euro je Einwohner, Rang 19<br />

bundesweit.<br />

Robust<br />

Dass das Land sich in der Krise<br />

bisher so robust gezeigt habe, liege<br />

u. a. daran, dass es auch im Industriesektor<br />

viele kleine und mittelständische<br />

Unternehmen gebe,<br />

sagte Wirtschaftsminister Hendrik<br />

Hering.<br />

Eine aktuelle Sonderumfrage des<br />

Zentralverbandes des Handwerks<br />

zeige, dass sich die Außenwirtschaftsbeziehungen<br />

beispielsweise<br />

deutscher Handwerksbetriebe in<br />

den vergangenen zehn Jahren nahezu<br />

verdoppelten. (weiter auf Seite 56)<br />

SPEDITION - LOGISTIK - LAGERUNG<br />

Finalist 2009<br />

„Großer Preis des<br />

Mittelstandes“<br />

Mitnahmestapler + Schwertransport +<br />

Kranservice + Maschinenumzüge +<br />

Einbringservice + Logistig lösungen +<br />

Inhouseservice<br />

56170 Bendorf<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


(Foto: Insiders Technologies GmbH)<br />

Rheinland-Pfalz setzt auf<br />

Strukturwandel<br />

Interview mit Werner Weiss, Geschäftsführer der Insiders<br />

Technologies GmbH, Kaiserslautern<br />

Regional-Special<br />

P.T. Magazin: Wo befindet sich<br />

Rheinland-Pfalz heute?<br />

Weiss: Am Beispiel Kaiserslautern<br />

lässt sich der Strukturwandel vieler<br />

Regionen belegen: War die Stadt<br />

früher durch klassische Wirtschaftszweige<br />

wie die metallverarbeitende<br />

oder die Autoindustrie eher monoindustriell<br />

geprägt, so hat Kaiserslautern<br />

heute den Übergang zum<br />

Dienstleistungs-, Wissenschaftsund<br />

IT-Standort geschafft.<br />

Ganz aktueller Beleg für diese Entwicklung<br />

ist das von Bundesministerin<br />

Annette Schavan ausgezeichnete<br />

Spitzen-Cluster „Software-Innovationen<br />

für das Digitale Unternehmen“,<br />

dem neben anderen Partnern aus der<br />

Region auch Insiders Technologies<br />

aus Kaiserslautern angehört.<br />

Das BMBF honoriert mit dieser<br />

Auszeichnung die enorme Innovationskraft<br />

und das hohe Entwicklungspotenzial<br />

der Kooperationspartner<br />

aus Wirtschaft und<br />

Wissenschaft. Das Spitzen-Cluster<br />

gilt als „Silicon Valley“ Europas und<br />

umfasst die Region Kaiserslautern,<br />

Saarbrücken, Darmstadt, Karlsruhe<br />

und Walldorf.<br />

P.T. Magazin: Welche Gründe waren<br />

entscheidend, sich genau hier anzusiedeln?<br />

Weiss: Der Wissenstransfer, der<br />

aus Forschungspartnerschaften<br />

entsteht, leistet auch nach wie vor<br />

einen dauerhaften und wichtigen<br />

Beitrag für die nachhaltige Innovationskraft,<br />

die wir täglich in kundengeeigneten<br />

Produkten und Lösungen<br />

am Markt realisieren.<br />

P.T. Magazin: Mit welchen Bedingungen<br />

sind Sie zufrieden, mit welchen<br />

nicht?<br />

Weiss: Insbesondere in der<br />

Software-Entwicklung wird Kaiserslautern<br />

mit der Technischen<br />

Universität, dem DFKI, dem Fraunhofer-Institut<br />

für Experimentielles<br />

Software-Engineering (IESE) und<br />

dem zukünftigen Max-Planck-<br />

Institut für Software-Systeme seine<br />

international anerkannte Spitzenposition<br />

als Wissenschaftsstandort<br />

und Zentrum der Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie weiter<br />

festigen.<br />

Insbesondere die enge Verzahnung<br />

von Wissenschaft und Wirtschaft<br />

ist ein ganz wesentlicher Standortvorteil<br />

und wichtiger Impulsgeber.<br />

Durch den Technologietransfer<br />

innovativer Forschung in die unternehmerische<br />

Praxis werden Unternehmen<br />

wie Insiders Technologies<br />

quasi zum „Motor des Strukturwandels“.<br />

■<br />

55<br />

>> METALL / STAHLBAU<br />

>> FASSADEN / FENSTERBAU<br />

>> ROHRLEITUNGSBAU<br />

>> ENERGIE / ANLAGENBAU<br />

>> SÄGEWERK IN SARAJEVO<br />

Preisträger 2009<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

Colak Group<br />

Rudolf-Diesel-Straße 33 | D - 56220 Urmitz<br />

Phone: 0049 (0) 2630 / 960 520 | Fax: 0049 (0) 2630 / 960 529 | E-Mail: info@colak.eu


ist Initiator<br />

und Mitglied der L.A.M.-Allianz<br />

Die L.A.M.-Allianz ist ein Zusammenschluss<br />

von Service-Dienstleistern<br />

mit extrem hohen Qualitätsansprüchen<br />

in den Bereichen<br />

Prüfung, Wartung, Reparatur und<br />

Planung von Lastaufnahme-, Anschlagmitteln<br />

und Hebezeugen.<br />

Die richtige Wahl zur Erfüllung<br />

der Unternehmerpflicht nach EU-<br />

Recht.<br />

Kundenvorteile:<br />

®<br />

Sicherste Lösung<br />

Optimale Beratung<br />

Höchste Effektivität<br />

und Effizienz<br />

Werterhaltung<br />

von Arbeitsmitteln<br />

Kostenersparnis<br />

Zur Einhaltung höchster Qualitätsansprüche<br />

sind alle Mitglieder durch<br />

die anerkannte SGS Zertifizierungsgesellschaft<br />

nach dem L.A.M.-Reglement<br />

zertifiziert.<br />

(Weitere Informationen finden Sie<br />

unter www.abz-gmbh.de)<br />

Regional-Special<br />

Laut Industriekompass haben 96<br />

Prozent der 2 200 rheinland-pfälzischen<br />

Industriebetriebe weniger als<br />

500 Mitarbeiter.<br />

Diese stellten 58 Prozent der Arbeitsplätze<br />

im verarbeitenden Gewerbe<br />

und 42,5 Prozent der Umsätze. „Mittelständische<br />

Unternehmen behaupten<br />

sich überdurchschnittlich<br />

gut auf den Exportmärkten, insbesondere<br />

im europäischen Ausland”,<br />

so Hering.<br />

Außenwirtschaft<br />

Rund 72 Mrd. Euro Außenhandelsvolumen<br />

und eine Exportquote von<br />

nahezu 50 Prozent: Die Außenwirtschaft<br />

hat in Rheinland-Pfalz eine<br />

überragende Bedeutung.<br />

In Zukunft wird sich Rheinland-<br />

Pfalz vornehmlich auf die hoffentlich<br />

stabilen Märkte in Mittel- und<br />

Osteuropa, Süd- und Ostasien, im<br />

arabisch-nordafrikanischen Raum<br />

sowie auf Nord- und Lateinamerika<br />

konzentrieren.<br />

Die Industrie hat laut Industriekompass<br />

einen Anteil von 28,5 Prozent<br />

an der Bruttowertschöpfung in<br />

Rheinland-Pfalz und erbringt rund<br />

83 Mrd. Euro Umsatz. Insgesamt arbeiten<br />

rund 290 000 Menschen im<br />

verarbeitenden Gewerbe.<br />

Es dauert noch<br />

Auf die Stabilität der Wirtschaft<br />

habe sich ebenfalls positiv ausgewirkt,<br />

dass die Unternehmen auf<br />

Arbeitsmarktinstrumente wie Kurzarbeit<br />

zurückgegriffen hätten, um<br />

Fachkräfte nicht entlassen zu müssen,<br />

sagte Hering. Der Minister rechnet<br />

mit einem leichten Wirtschaftswachstum,<br />

allerdings werde es noch<br />

einige Jahre dauern, bis man wieder<br />

das Niveau vor der Krise erreiche.<br />

„Tätige Reue“<br />

Ein Tropfen auf den heißen Stein<br />

sind sicher auch die Steuerschulden<br />

der Steuersünder, die sich selbst anzeigen.<br />

Bundesweit wird mit Nachzahlungen<br />

von rund 300 Mio. Euro<br />

gerechnet.<br />

Die Steuerschuld, die sich aus<br />

den bisher 35 im Saarland eingegangenen<br />

Selbstanzeigen ergebe,<br />

bewege sich im „unteren zweistelligen<br />

Millionenbereich“, sagte Saar-<br />

Finanzminister Peter Jacoby. Von<br />

330 derartigen Anzeigen weiß das<br />

Bundesland Hessen, so FAZ.NET. Bis<br />

jetzt.<br />

Bei vielen der inzwischen 365 eingegangenen<br />

Selbstanzeigen in Rheinland-Pfalz<br />

fehlten die erforderlichen<br />

Auskünfte über die unversteuert gebliebenen<br />

Kapitalerträge, so rlp.de. ■<br />

Rheinland-<br />

Pfalz<br />

■ im Regionalranking<br />

der INSM: Platz 5<br />

■ bekommt 295 Mio.<br />

Euro aus Finanzausgleich<br />

■ ist von der Krise überdurchschnittlich<br />

betroffen<br />

ABZ Handels GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Straße 1<br />

66877 Ramstein-Miesenbach<br />

Tel.: +49 (0) 63 71/46 38-0<br />

Fax: +49 (0) 63 71/46 38-20<br />

marketing@abz-gmbh.de<br />

www.abz-gmbh.de<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Gut vernetzt mit Lebensqualität<br />

Interview mit Jochen Scheibler,<br />

Vorstand der PIKON Deuschland AG, Saarbrücken<br />

Regional-Special<br />

(Foto: PIKON Deutschland AG)<br />

P.T. Magazin: Wo befindet sich das<br />

Saarland heute?<br />

Scheibler: Das Saarland ist ein Land<br />

in der Mitte Europas im Aufbruch<br />

in das nächste Jahrtausend. Es ist<br />

ein spannendes, dynamisches, interessantes<br />

und vor<br />

allem ein offenes<br />

Land. Ich bin selbst<br />

vor 20 Jahren hierher<br />

gekommen und<br />

fühle mich seitdem<br />

sehr wohl hier.<br />

P.T. Magazin: Welche Gründe waren<br />

entscheidend, sich genau hier anzusiedeln?<br />

Scheibler: Vor allem, weil es uns<br />

hier gelingt, qualifizierte Mitarbeiter<br />

für unsere Ideen zu begeistern.<br />

Das hat sehr viel mit den Hochschulen<br />

in unserer Umgebung zu tun.<br />

IT im Allgemeinen und die Wirtschaftsinformatik<br />

im Besonderen<br />

sind Schwerpunkte, die hier stark<br />

vertreten sind. Es ist klar, dass diese<br />

Punkte für uns als IT-Beratung von<br />

großer Bedeutung sind. Deshalb<br />

investieren wir auch sehr viel in die<br />

Partnerschaften zu diesen Hochschulen.<br />

P.T. Magazin: Mit welchen Bedingungen<br />

sind Sie zufrieden, mit welchen<br />

nicht?<br />

„Außerdem sind wir ja alle nicht nur Unternehmer, Mitarbeiter,<br />

Kunden und Lieferanten, sondern vor allem auch Menschen...“<br />

Scheibler: Das Saarland ist auch ein<br />

Land der kurzen Wege. Dass man<br />

schnell Partner findet in einem<br />

Land, in dem es viele junge IT-<br />

Firmen gibt, ist eine Sache. Sehr von<br />

Vorteil ist aber auch, dass die politischen<br />

und gesellschaftlichen Kräfte<br />

sehr gut miteinander vernetzt<br />

sind und ein reger Erfahrungsaustausch<br />

auf allen Ebenen existiert.<br />

Außerdem sind wir ja alle nicht nur<br />

Unternehmer, Mitarbeiter, Kunden<br />

und Lieferanten, sondern vor allem<br />

auch Menschen – wir genießen einfach<br />

auch die Lebensqualität und<br />

die Lebensart hier, die mehr zu bieten<br />

hat, auch an kultureller Vielfalt,<br />

als man vielleicht denkt.<br />

Das Saarland ist auch abseits der<br />

Hochschulen ein Bildungsland. Mit<br />

der Qualität der Schulen darf man<br />

zufrieden sein – hoffentlich bleibt<br />

es auch unter der<br />

neuen Regierung<br />

so. Ob die geplante<br />

Einführung eines<br />

fünften Grundschuljahres<br />

dazu<br />

beiträgt, bleibt abzuwarten.<br />

Unsere Kunden befinden sich in<br />

ganz Europa. Als Berater sind wir<br />

dauernd unterwegs – die Anbindung<br />

an internationale Flughäfen<br />

ist aus unserer Sicht ein Nachteil.<br />

Meist müssen wir mit dem Auto<br />

nach Frankfurt und von dort dann<br />

weiter.<br />

Für uns mutet der Konkurrenzkampf<br />

der beiden Regionalflughäfen<br />

Saarbrücken und Zweibrücken seltsam<br />

an. Es wäre besser, man würde<br />

sich auf einen Flughafen konzentrieren<br />

und diesen dann entsprechend<br />

ausbauen. ■<br />

57<br />

Kraftanstrengung im Saarland<br />

Es geht nicht ums Überleben, sondern ums Verbessern<br />

Das Saarland kämpft immer noch<br />

mit dem Umbau der Montanindustrie.<br />

Es hat in den Aufschwungjahren<br />

eine nur sehr schwache Dynamik<br />

entfalten können und hat damit vom<br />

Aufschwung der vergangenen Jahre<br />

nur sehr unterdurchschnittlich profitiert,<br />

so eine INSM-Studie 2009.<br />

Zurzeit dominiert ein Name die<br />

Schlagzeilen: Hartmut Ostermann,<br />

Hotelier und Besitzer von Deutschlands<br />

größter Altenheimkette Pro<br />

Seniore. Die Opposition aus SPD und<br />

Linkspartei fordert seit Wochen Aufklärung<br />

über den Einfluss des Millionärs<br />

auf die Bildung der aktuellen<br />

Landesregierung. Welche Parteien im<br />

Wahljahr aus dem weit verzweigten<br />

Netz von Ostermann-Firmen großzügige<br />

Spenden erhalten haben,<br />

ist noch immer ungeklärt, schreibt<br />

der SPIEGEL. Die Einberufung eines<br />

Untersu chungs ausschusses steht<br />

vor der Tür. Der berühmteste Bürger<br />

des Saarlandes Oskar Lafontaine<br />

hat sich den „Jamaika-Filz“ als sein<br />

Kampf-Thema auf die Fahne geschrieben.<br />

Lafo gegen alle – wie<br />

immer.<br />

Risikostädte<br />

Während sich die Koalitionspartner<br />

auf der politischen Spielwiese<br />

begegnen, kritisierte der Oberbürgermeister<br />

von Saarlouis, Roland<br />

Henz, dass die Jamaika-Koalition<br />

im Landtag „keine Perspektiven“<br />

anbiete, so News reader. Saarlouis<br />

stehe vor einer „kommunalen Finanzkatastrophe“.<br />

Die Steuereinnahmen<br />

seien zwar noch nicht so stark<br />

geschrumpft wie erwartet. Die Stadt<br />

müsse damit aber „zeitversetzt“ rechnen,<br />

so die Saarbrücker Zeitung.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


58<br />

(Foto: Weltladen Saarbrücken)<br />

Während Oskar Lafontaine wieder im Saarland lebt, verringert sich die<br />

Gesamtzahl an Einwohnern: Bald ist die 1-Million-Marke unterschritten.<br />

Auch Saarbrücken muss sparen. So<br />

soll die saarländische Regierung ein<br />

Gutachten mit Sanierungsvorschlägen<br />

für Saarbrücken angefertigt<br />

haben lassen, so SPIEGEL ONLINE.<br />

Das Papier läge im Giftschrank der<br />

Landeshauptstadt. Die Wirtschafts-<br />

Gutachter schlügen neben Steuererhöhungen<br />

und der Schließung<br />

von Schwimmbädern, Sporthallen<br />

und einer Bibliothek noch Befremdliches<br />

vor wie die „Reduzierung der<br />

Spielplatzflächen“ oder die Verpflichtung<br />

von „externen<br />

Dienstleistern“, die in<br />

den Grünanlagen „auf<br />

Erfolgsbasis“ nach nicht<br />

angemeldeten Hunden<br />

fahnden sollen, so SPIE-<br />

GEL ONLINE.<br />

Insel der Wohlhabenden<br />

Ein As im Ärmel hat das Saarland:<br />

den Landkreis St. Wendel an<br />

der Grenze zu Rheinland-Pfalz.<br />

62.999 Euro erwirtschaftet hier<br />

jeder Erwerbstätige im Schnitt. Damit<br />

ist der Kreis deutschlandweit<br />

Nr. 96. Die wirtschaftsfreundlichste<br />

Kommune des Saarlandes hat ein<br />

charmantes Leitmotiv: „Wir kommen<br />

Ihnen entgegen!“ Das ist gerade für<br />

kleine und mittlere Unternehmen<br />

verlockend. Durch den europäischen<br />

Integrationsprozess ist der Landkreis<br />

St. Wendel von seiner ehemaligen<br />

Randlage innerhalb Deutschlands in<br />

das Zentrum des europäischen Binnenmarktes<br />

gerückt.<br />

Industrie schleppend<br />

Schwierig ist die Lage nach wie vor<br />

in vielen Industriebranchen. Die<br />

Wachstumsprognose liegt bei rund<br />

zwei Prozent. Der Fahrzeugbau, die<br />

Stahlindustrie, der Maschinenbau,<br />

Gießereien sowie die Gummi- und<br />

Kunststoffindustrie melden schleppende<br />

Geschäfte. Deutlich besser ist<br />

die Stimmung in der Elektroindustrie,<br />

im Stahlbau sowie in der Medizin-,<br />

Mess- und Regeltechnik.<br />

Die positivsten Meldungen kommen<br />

von den Versicherungen und aus<br />

der IT-Branche. Der Handel und das<br />

Verkehrsgewerbe sind im Großen<br />

und Ganzen zufrieden, während die<br />

Geschäfte in der Bauwirtschaft und<br />

„…die Saarländer sind ja heute einerseits frankophil<br />

und andererseits sehr europäisch.“<br />

Peter Scholl-Latour, Journalist und Publizist<br />

im Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

eher schlecht als recht laufen. Mit<br />

Personalfreisetzungen ist vor allem<br />

bei Kfz-Zulieferern und im Maschinenbau<br />

zu rechnen.<br />

Überraschung<br />

Die BMW-Niederlassungen im Saarland<br />

blicken auf ein erfolgreiches<br />

Jahr 2009 zurück. Die Zulassungen<br />

der drei Niederlassungen in Saarbrücken,<br />

Saarlouis und Saar-Pfalz (Kirkel)<br />

seien um 3,58 Prozent gestiegen. Bei<br />

den Motorrädern hätten sich die<br />

saarländischen Häuser mit einem<br />

Plus von 15 Prozent sogar überdurchschnittlich<br />

gut entwickelt, sagte<br />

Markus Gehrlein, Leiter der BMW-<br />

Niederlassungen. Für <strong>2010</strong> hofft er<br />

auf großes Interesse am neuen 5er<br />

BMW, der am 20. März eingeführt<br />

wird, „ein beliebter Geschäftswagen“,<br />

wie Gehrlein sagt. Ob es bald auch<br />

einen Elektro-BMW geben wird, ließ<br />

Gehrlein offen. Zurzeit gebe es zwar<br />

erste Tests mit dem Elektro-Mini,<br />

bis aber erste Autos, z. B. aus der 1er-<br />

Reihe serienreif seien, könne es noch<br />

Monate, eventuell auch Jahre dauern.<br />

Vorschläge<br />

Der IHK-Chef Volker Giersch plant:<br />

„Trotz aller fiskalischen Unwägbarkeiten<br />

ist eines schon heute klar: Das<br />

Land wird, wenn es die Auflagen der<br />

Konsolidierungshilfe und der Schuldenbremse<br />

einhält, in fünf Jahren<br />

kaum mehr Geld ausgeben können<br />

als in 2009.“ Saarland ist<br />

eine Nr. 1, leider gemessen an<br />

der Zahl der Landesbediensteten.<br />

6 000 Stellen sollen bis<br />

2<strong>02</strong>0 gestrichen werden. Das<br />

Land hat überdies zu wenig<br />

Selbstständige, meint Jürgen<br />

Lenhoff, Abteilungsleiter im<br />

Wirtschaftsministerium. Wichtig sei,<br />

bei den Saarländern die Motivation<br />

für Unternehmensgründungen zu<br />

erhöhen, meint die saarbrueckerzeitung.de.<br />

Abschlag<br />

Die Tourismus-Zentrale orientiert<br />

sich neu, sie will die Golfer locken:<br />

Zehn Golfplätze stehen zum Abschlag<br />

bereit. Denn der Wettbewerb<br />

am Markt nimmt zu, es gibt viel<br />

Konkurrenz unter den deutschen Regionen.<br />

Hier wie überall. ■<br />

Saarland<br />

Anette Runge<br />

■ im Regionalranking der INSM:<br />

Platz 9<br />

■ bekommt aus dem<br />

Länderfinanzausgleich<br />

93,4 Mio. Euro<br />

■ ist von der Krise überdurchschnittlich<br />

betroffen<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Netzwerker<br />

Preisgekrönte Netzwerker<br />

Preisgekrönte<br />

Sichere und leistungsfähige ITK-Netzwerke sowie modernste<br />

Kommunikationslösungen zeichnen die Avalan GmbH aus<br />

Die Avalan GmbH aus Spiesen-Elvers berg<br />

im Saarland ist Spezialist für Netzwerktechnik.<br />

Das mittelständische Unternehmen versteht<br />

sich als Dienstleister für sichere<br />

und leistungsfähige ITK-Netzwerke und<br />

modernste Kommunikationslösungen.<br />

Alles aus einer Hand<br />

Die Kompetenz von Avalan als Systemhaus<br />

umfasst die unabhängige Beratung,<br />

Konzeption oder das Redesign und die<br />

Realisierung sowie Wartung, Schulung<br />

und Betrieb der gesamten Kommunikationsanforderungen<br />

im Bereich Daten,<br />

Sprache, Video und Sicherheit.<br />

Leistungen<br />

Das Leistungsprofil umfasst Gesamtlösungen<br />

in den Bereichen aktive und passive<br />

Netzwerke, Telefonanlagen/Telekommunikationssysteme,<br />

Lichtwellenleiter- und Kupferkabeltechnik<br />

sowie Planung und Consulting.<br />

International erfolgreich<br />

Avalan begeistert Kunden in Deutsch land,<br />

der Schweiz, Luxemburg, Belgien, Ungarn<br />

und sogar in Brasilien.<br />

Referenzen<br />

Zu den Kunden zählen u. a. Wirtschaftsunternehmen,<br />

Banken, Flughäfen, öffentliche<br />

Verwaltungen, Universitäten, Kliniken und<br />

Seniorenheime.<br />

Ausgezeichnet<br />

Im Jahr 2009 war die Avalan GmbH das<br />

einzige Unternehmen aus dem Saarland,<br />

welches sich über die Ehrung als Preisträger<br />

im bundesweiten Wirtschaftswettbewerb<br />

„Großer Preis des Mittelstandes“<br />

freuen durfte, nachdem man 2008 bereits<br />

als Finalist ausgezeichnet wurde.<br />

Gesamtportfolio:<br />

Technologiemanagement<br />

- Wir optimieren Abläufe, Betriebskosten,<br />

Effektivität und (Re-)Aktionsfähigkeit.<br />

Analyse / Dokumentation<br />

- Wir liefern die Basis für zukünftige Entscheidungen.<br />

IT-Energieberatung / Green IT<br />

- Wir konzipieren energieoptimierte Systemlösungen.<br />

Service / Wartung<br />

- Wir bieten ein flexibles, auf Sie individuell<br />

zugeschnittenes Serviceportfolio<br />

für Ihre gesamte Kommunikationsinfrastruktur.<br />

Schulung / Training<br />

- Wir veranschaulichen Theorie und Praxis<br />

in Ihrem eigenen Netzwerk.<br />

WLAN / DECT / Funk<br />

- Wir bieten sichere hochverfügbare Mobilitätslösungen.<br />

Passive Netze<br />

(LAN / MAN / WAN)<br />

- Unsere Spezialisten finden für alle Herausforderungen<br />

die passende Lösung.<br />

Aktive Systeme / Security<br />

- Wir machen IT-Netzwerke sicher und<br />

zuverlässig.<br />

Industrial Ethernet<br />

- Mit Industrial Ethernet ist es möglich,<br />

in Ihr vorhandenes LAN die Geräte mit<br />

einzubeziehen, die für die Steuerung<br />

und Kontrolle von Produktionsprozessen<br />

benötigt werden.<br />

TK-Anlagen / VoIP<br />

- Wir bündeln verschiedene Informationskanäle<br />

und beschleunigen sämtliche<br />

Kommunikationsprozesse Ihres Unternehmens.<br />

Avalan GmbH<br />

Gewerbepark 8<br />

66583 Spiesen-Elversberg<br />

Tel. +49 (6821) 7494-100<br />

Fax +49 (6821) 7494-200<br />

info@avalan.de<br />

www.avalan.de


Innovation<br />

Erfolg ist denkbar – Erfolg ist machbar<br />

Innovationspreis <strong>2010</strong> des Landkreises Göttingen zum 8. Mal ausgeschrieben<br />

60<br />

Landrat Reinhard Schermann<br />

(Foto: Beisert/WRG)<br />

„Innovation ist ein zentraler Schlüssel<br />

für den wirtschaftlichen Erfolg<br />

der Unternehmen und den Erhalt<br />

bzw. die Schaffung von Arbeits- und<br />

Ausbildungsplätzen“, betont Landrat<br />

Reinhard Schermann. Aus diesem<br />

Grund hat er 2003 den Innovationspreis<br />

des Landkreises Göttingen ins<br />

Leben gerufen. Dieser wird bundesweit<br />

ausgeschrieben. Der Wettbewerb<br />

hat sich inzwischen zu einer<br />

Erfolgsstory entwickelt.<br />

Drei Kategorien<br />

Die Konkurrenz richtet sich an mittelständische<br />

Betriebe – vom Garagenunternehmen<br />

bis zum „Global<br />

Player“. Bei der Innovation kann es<br />

sich, so Schermann, um ein neuartiges<br />

Produkt, ein Verfahren, eine<br />

Dienstleistung, einen Prozess oder<br />

eine Geschäftsidee handeln.<br />

Von Handwerk bis Hightech – jeder<br />

kann sich bewerben. Die Bewerbungen<br />

sind in einer der drei Kategorien<br />

„Produkte“, „Handwerk &<br />

Dienstleistungen“ oder „Gründung“<br />

bis zum 1. Juni <strong>2010</strong> bei der WRG<br />

Wirtschaftsförderung Region Göttingen<br />

unter www.innovationspreisgoettingen.de<br />

einzureichen.<br />

Verlockende Preise<br />

Danach wird eine erstrangig zusammengesetzte<br />

Jury (u. a. mit Nobelpreisträger<br />

Prof. Dr. Erwin Neher)<br />

die vorgelegten Bewerbungen beurteilen.<br />

Die Preisverleihung findet im<br />

Herbst <strong>2010</strong> statt. Der Innovationspreis<br />

ist insgesamt mit 30.000 Euro<br />

dotiert. Jeder Sieger einer Kategorie<br />

erhält zusätzlich eine wertvolle Bronzeskulptur<br />

des Künstlers Christian<br />

Jankowski, gestiftet von der Sparkasse<br />

Göttingen.<br />

Darüber hinaus wird erstmals ein<br />

Sonderpreis „Wissenschaft“ für<br />

herausragende wissenschaftliche<br />

Projekte und universitäre Ausgründungen<br />

ausgelobt, der ebenfalls von<br />

der Sparkasse Göttingen zur Verfügung<br />

gestellt wird. ■<br />

Kontakt<br />

WRG Wirtschaftsförderung Region<br />

Göttingen GmbH<br />

Stefanie Kleine<br />

Tel. 0551 9995498-2<br />

stefanie.kleine@wrg-goettingen.de<br />

www.innovationspreis-goettingen.de<br />

Zwei Tage voller Hightech<br />

Energetisches Bauen und Sanieren stand im Mittelpunkt der VARIOTEC-Innovationstage <strong>2010</strong><br />

(Foto: VARIOTEC)<br />

Wolfram Breitenbach, Forschungsleiter<br />

bei VARIOTEC, erläuterte den Besuchern<br />

auf der Begleitmesse die Funktionsweise<br />

der VIP-Dämmung.<br />

(VARIOTEC/eigBer.) - Am 21. und 22.<br />

Januar besuchten rund 450 Architekten,<br />

Fachplaner und Bauspezialisten<br />

die VARIOTEC-Innovationstage<br />

<strong>2010</strong> im fränkischen Feucht.<br />

Mit den 24 Vorträgen der hochkarätigen<br />

Referenten gewährte das<br />

Unternehmen den Besuchern einen<br />

umfassenden Einblick in die Welt des<br />

energetischen Bauen und Sanierens.<br />

Das neue Veranstaltungskonzept<br />

umfasste zwei Tage Programm. Lag<br />

am ersten Tag der Schwerpunkt auf<br />

den Themen „Forschung und Entwicklung“,<br />

stand am zweiten Tag die<br />

Praxis im Mittelpunkt.<br />

„Uns interessiert nicht nur das Heute,<br />

sondern vor allem die Zukunft“,<br />

umriss Christof Stölzel, Gründer des<br />

Unternehmens und jetziger Beirat,<br />

die Idee zu dieser Veranstaltung.<br />

Deshalb zeigten viele der Referenten,<br />

auf welche Entwicklungen sich das<br />

Bauwesen in Deutschland einstellen<br />

muss. „Sehen Sie die Zu kunft nicht<br />

als Belastung, sondern als Herausforderung<br />

mit vielen Chancen. Branchenwachstum<br />

findet dort statt, wo<br />

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit<br />

die Produktentwicklung beeinflussen“,<br />

stellte Stölzel fest.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Innovation<br />

(Foto: VARIOTEC)<br />

Rund 450 Teilnehmer verfolgten am 21./22. Januar <strong>2010</strong> gespannt die Vorträge bei<br />

den VARIOTEC-Innovationstagen <strong>2010</strong>.<br />

PR-Beitrag<br />

Zehnmal Energie gespart<br />

Wie sich ein Bestandsgebäude so<br />

umbauen lässt, dass es bis zu zehnmal<br />

weniger Energie verbraucht als<br />

vor der Sanierung, demonstrierte<br />

der Architekt Dr. Burkhard Schulze<br />

Darup. Mit einem ausgeklügelten<br />

Mix aus Wärmedämmung,<br />

Passivhausfenstern, luftdichter<br />

Gebäudehülle, Lüftungsanlage mit<br />

Wärmerückgewinnung, Solarthermie<br />

und Photovoltaik sei dieses Ziel<br />

erreichbar. Besonders hilfreich seien<br />

neue Wärmedämmsysteme wie die<br />

von VARIOTEC entwickelten QASA-<br />

Elemente. Die vakuumgedämmten<br />

Bauteile erreichen bei geringen<br />

Aufbauhöhen sehr gute Dämmleistungen.<br />

Damit könnten Wärmebrücken<br />

wirksam entschärft werden.<br />

Auch Dipl.-Ing. Ulrich Zink, Vorstandsvorsitzender<br />

des Bundesarbeitskreises<br />

Altbauerneuerung (BAKA), beschäftigte<br />

sich mit dem Thema Sanierung.<br />

Der selbsternannte „Immobilientherapeut“<br />

zeigte, wie Planer mit dem<br />

Werkzeug „Idi-al®“ ein Gebäude auf<br />

Stärken und Schwächen untersuchen<br />

können, um danach eine zukunftssichere<br />

Sanierung einzuleiten.<br />

VIPs im Visier<br />

Dem Thema Vakuumdämmung<br />

widmeten sich mehrere Vorträge.<br />

Dipl.-Ing. Christoph Sprengard vom<br />

Forschungsinstitut für Wärmeschutz<br />

e.V. München (FIW München) erläuterte<br />

die bauphysikalischen Grundlagen<br />

der VIP-Dämmung. Planer sollten<br />

auf Systeme zurückgreifen, die eine<br />

Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

(AbZ) besäßen oder eine Zustimmung<br />

im Einzelfall beantragen.<br />

Der Anwendungsbereich nach DIN<br />

V 4108-10 müsse darin klar definiert<br />

sein. „Planen Sie die Anschlussdetails<br />

genau und erstellen Sie ein Wärmebrückenkonzept“,<br />

empfahl Sprengard.<br />

Nur so könnten die Vorteile von VIP-<br />

Dämmsystemen wirklich ausgespielt<br />

werden. Der Forschungsleiter des<br />

Bereiches VIP/QASA bei VARIOTEC,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Wolfram Breitenbach,<br />

erläuterte das hauseigene QASA-Produktprogramm.<br />

Der Dämmkern der<br />

Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) von<br />

VARIOTEC besteht aus unter Vakuum<br />

stehender pyrogenener Kieselsäure<br />

SiO2, einem umhüllenden Vlies sowie<br />

einer gasdichten Hochbarrierfolie.<br />

„Mit diesem Aufbau erzielen unsere<br />

VIPs einen Wärmeleitfähigkeitswert<br />

von λ = 0,007 W/(mK). Selbst im<br />

defekten, belüfteten Zustand erreichen<br />

sie noch einen λ-Wert von 0,<strong>02</strong>0<br />

W/(mK). Es gibt derzeit weltweit<br />

keinen besseren Dämmstoff“, stellte<br />

Breitenbach klar. Die Nutzungsdauer<br />

der hauseigenen VIPs bezifferte er auf<br />

60 bis 80 Jahre.<br />

VIP-Dämmung in der Praxis<br />

Architekt Martin Forstner, der 2005<br />

das weltweit erste Nullheizenergiehaus<br />

aus vorgefertigten QASA-Elementen<br />

für VARIOTEC in Voggenthal<br />

geplant hatte, warf einen Blick auf<br />

Komplettsysteme für die Klimahülle<br />

von morgen. Dabei falle der Vakuumdämmung<br />

eine entscheidende Rolle<br />

zu, da sie nicht nur einen schlanken<br />

Problemlöser für Wärmebrücken<br />

darstelle, sondern auch den Flächenverbrauch<br />

minimiere. Dass das<br />

VARIOTEC-Nullheizenergiehaus auch<br />

so funktioniert, wie es geplant wurde,<br />

zeigte der Vortrag von Dipl.-Ing. Martin<br />

Fischer vom Fraunhofer-Institut<br />

für Solare Energiesysteme ISE. Über<br />

einen Zeitraum von vier Jahren hatten<br />

die Forscher das Zusammenspiel<br />

der vakuumgedämmten Bauelemente<br />

und der ausgeklügelten Heiz- und<br />

Kühlsysteme evaluiert. ■<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Innovation<br />

Gewinnbringend Energie sparen<br />

Ein Praxisbeispiel sinnvoller Energiespartechnik in einem Produktionsunternehmen<br />

62<br />

Wolfgang Oehm, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der ONI-Wärmetrafo GmbH<br />

(Mitte) im Gespräch mit den Projektverantwortlichen<br />

der Schoeller Arca Systems,<br />

Carsten Malschofsky (Betriebsleiter, links)<br />

und Edgar Hercher (Leiter Technik, rechts)<br />

(ONI) - Schoeller Arca Systems ist ein<br />

global erfolgreiches Unternehmen<br />

im Bereich ganzheitlicher Verpackungslösungen.<br />

Ein wesentlicher<br />

Grund dafür ist, dass man mit<br />

innovativer Systemtechnik Kunden<br />

effizient bei der Reduzierung ihrer<br />

Logistikkosten unterstützt. Aber auch<br />

im Hinblick auf eine optimierte Energieeffizienz<br />

nimmt Schoeller Arca<br />

unter den großen Kunststoffverarbeitern<br />

eine herausragende Position ein.<br />

So betreibt man seit Jahren eine<br />

offensive Energiesparpolitik. Vorausschauend<br />

begegnet man damit den<br />

auch weiterhin zu erwartenden,<br />

dras tisch steigenden Energiepreisen,<br />

um damit die eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />

ein Stück weit zu verbessern<br />

und dadurch die Marktposition weiter<br />

ausbauen zu können.<br />

Aktuell wurde im Schweriner Werk<br />

die Kühlenergieversorgung mit einer<br />

Gesamtleistung von ca. 3 000 kW<br />

durch den Energiesparspezialisten<br />

ONI aus Lindlar auf den neuesten<br />

Stand energieeffizienter Technik<br />

gebracht.<br />

Einsparpotenzial in zwei Kreisen<br />

Für die Versorgung der Spritzgießein<br />

heiten betreibt Schoeller Arca<br />

Systems in Schwerin ein klassisches<br />

Zweileiter-Kühlsystem. Für die Formenkühlung<br />

wird eine Kühlleistung<br />

von insgesamt 1 460 kW bei einer<br />

Kühlwassertemperatur von 12 °C<br />

und für die Maschinenkühlung eine<br />

Kühlleistung von 1 600 kW bei einer<br />

Kühlwassertemperatur von 30 °C<br />

bereitgestellt.<br />

Durch diesen Systemaufbau wird es<br />

möglich, gleich in beiden Bereichen<br />

der Kühlenergieerzeugung erhebliche<br />

Energieeinsparungen zu realisieren.<br />

Im Kühlkreislauf für die Formenkühlung<br />

wird dazu eine sog. Winterentlastung<br />

in Form von glykolfreien Freikühlern<br />

eingesetzt, mit der sich bis zu<br />

65% der Stromkosten für den Betrieb<br />

der Kältemaschinen einsparen lassen.<br />

Im Kühlkreislauf für die Maschinenkühlung<br />

wird die Abwärme aus dem<br />

Rücklauf ausgekoppelt und über<br />

eine Wärmerückgewinnung nutzbar<br />

gemacht, was die Heizkostenrechnung<br />

radikal reduziert.<br />

Wenn man die Kühlung heizen lässt<br />

Im ersten Moment widersprüchlich,<br />

nach einer Erläuterung einfach genial.<br />

Schoeller Arca in Schwerin benötigt<br />

für die Ölkühlung der Spritzgießmaschinen<br />

eine Vorlauftemperatur<br />

von 30 °C. Durch die Maschinenabwärme<br />

erhöht sich die Kühlwassertemperatur<br />

um 5 Kelvin, woraus eine<br />

Kühlwasserrücklauftemperatur von<br />

35 °C resultiert.<br />

Dieses niedrige Temperaturniveau<br />

reicht vollkommen aus, um spezielle,<br />

von ONI entwickelte Heizgeräte zu<br />

versorgen, die Büro- und Betriebsräume<br />

in idealer Weise beheizen.<br />

Dadurch wird Abwärme, die bisher<br />

kostenintensiv rückgekühlt werden<br />

musste, zu wertvoller Heizenergie,<br />

die Erdgas oder Heizöl ersetzt. In der<br />

Folge werden die Heizkosten um bis<br />

zu 95% reduziert! Diese Niedertemperaturtechnik<br />

wartet zudem mit<br />

einem besonderen Vorteil in Bezug<br />

auf die Wärmeverteilung im Raum<br />

auf. Heizwärme, die von konventionellen<br />

Heizsystemen abgegeben<br />

wird, wandert naturbedingt auf dem<br />

kürzesten Weg an die Raum- oder<br />

Hallendecke, wo man sie im Normalfall<br />

nicht haben will. Heizwärme<br />

auf ONI-Niedertemperaturbasis vermischt<br />

sich sehr viel schneller mit<br />

kühlerer Raumluft, so dass letztendlich<br />

die Heizwärme dorthin gelangt,<br />

wo man sie wirklich braucht.<br />

Energieeffiziente Kältemaschinen und glykolfreie Freikühleranlage im Außenbereich<br />

Schoeller Arca reduziert durch den<br />

Einsatz der Wärmerückgewinnung<br />

aber nicht nur seine Heizkosten in<br />

beträchtlichem Umfang, sondern leistet<br />

damit gleichzeitig einen großen<br />

Beitrag zum aktiven Umweltschutz.<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Innovation<br />

63<br />

PR-Beitrag<br />

Kältemaschinen im Winterschlaf<br />

Für die Kühlung der Spritzgießformen<br />

wird ganzjährig Kühlwasser<br />

mit einer Vorlauftemperatur von ca.<br />

12 °C benötigt. Zur Erzeugung des<br />

Kühlwassers werden heute noch in<br />

vielen Fällen über das gesamte Jahr<br />

elektrisch angetriebene Kältemaschinen<br />

eingesetzt, was zu erheblichen<br />

Kostenbelastungen durch einen hohen<br />

Stromverbrauch führt.<br />

Für die Projektverantwortlichen von<br />

Schoeller Arca war von vornherein<br />

klar, dass ein Kühlsystem zum Einsatz<br />

kommen muss, das weitestgehend<br />

auf den energieintensiven Einsatz<br />

einer Kältemaschine über das Jahr<br />

verzichtet. In Schwerin sieht das ONI-<br />

Konzept daher eine Kühlenergieversorgung<br />

über Kältemaschinen lediglich<br />

in den warmen Sommermonaten<br />

und einer kurzen Übergangszeit vor.<br />

Dadurch wird über 65% der Betriebszeit<br />

auf den Einsatz von Kältemaschinen<br />

verzichtet. Das spart sehr viel<br />

Energie und Geld ein. Die Kühlenergieversorgung<br />

für den Werkzeugkreis<br />

mit einer Leistung von ca. 1 400 kW<br />

wurde dazu mit einer sog. ONI-Winterentlastung<br />

über glykolfreie, leerlaufende<br />

Freikühler ausgerüstet.<br />

Energiemanagement übernimmt ein<br />

bei ONI entwickeltes, dynamisches<br />

Regelsystem mit energieoptimierender<br />

Systemsoftware. Damit wird<br />

zu jeder Zeit sichergestellt, dass die<br />

Kälteerzeugung mit einem niedrigst<br />

möglichen Energieaufwand betrieben<br />

wird. Darüber hinaus sorgt sie<br />

dafür, dass die Winterentlastung<br />

möglichst lange aktiv bleibt, weil<br />

jede Stunde, in der die Kältemaschine<br />

abgeschaltet bleibt, für den Betreiber<br />

bares Geld wert ist.<br />

Installation im laufenden Betrieb<br />

Ideal für ein Unternehmen ist, wenn<br />

Sanierungsmaßnahmen nahezu<br />

unbemerkt, zuverlässig und ohne<br />

Betriebsunterbrechung vonstatten<br />

gehen. Ein Wunsch, der mehr als<br />

verständlich ist, wenn man bedenkt,<br />

dass jede Stunde und jeder Tag Betriebsunterbrechung<br />

sowie die darauf<br />

folgende Wiederinbetriebnahme<br />

erhebliche Kosten verursacht. Durch<br />

Edgar Hercher, Projektverantwortlicher<br />

von Schoeller Arca Schwerin,<br />

und die Fachleute des Hauses ONI<br />

wurde daher ein Projektablaufplan<br />

entwickelt, der die Entstehung einer<br />

solchen Problemstellung von vornherein<br />

vermeidet. Die Umsetzung des<br />

überaus komplexen Projektes war<br />

geprägt von einer beispielhaften Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten.<br />

So konnten während des laufenden<br />

Betriebes alle Installationen von<br />

Kom ponenten, Verrohrungen sowie<br />

die komplette Elektroverkabelung in<br />

einem Zeitraum von nur zwei Monaten<br />

durchgeführt werden. Für den<br />

letztendlichen Umschluss von der<br />

vorhandenen Anlage auf die neue,<br />

energieoptimierte Anlage war ein<br />

Zeitraum von lediglich drei Tagen<br />

erforderlich.<br />

Die Geschäftsführung des Hauses<br />

Schoeller Arca stellte die perfekte<br />

Umsetzung des Projektes von der<br />

Planung bis zur schlüsselfertigen<br />

Übergabe anlässlich der offiziellen<br />

Anlagenübergabe besonders heraus.<br />

Die Auswertungen in Bezug auf das<br />

Einsparergebnis weisen eine noch<br />

kürzere als die berechnete Amortisationszeit<br />

aus. Ein für alle Beteiligte<br />

erfreuliches Endergebnis. ■<br />

Diese Systemtechnik übernimmt<br />

in der Übergangs- und Winterzeit<br />

anstelle der Kältemaschine die Versorgung<br />

des Formenkühlkreises.<br />

Bei dieser Technik nutzt man in der<br />

Übergangs- und Winterzeit die kostenlos<br />

verfügbare Umgebungsluft<br />

als Kühlmedium. Der elektrische<br />

Energieaufwand reduziert sich dabei<br />

auf einen Wert von ca. 2-3% einer<br />

Kältemaschine. Das dazugehörige<br />

Teil der Wärmerückgewinnungsgeräte, die bei Schoeller Arca Heizkosten einsparen<br />

(Fotos: ONI)<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Kultur I Lifestyle<br />

E X U<br />

64<br />

LEXUS-GS 450 HYBRID –<br />

Für die Chefetage im Mittelstand<br />

Es ist Premiere. Erstmalig testen wir<br />

einen „Japaner.“ Im Lande der automobilen<br />

Status-Symbole sind für<br />

den erfolgreichen mittelständischen<br />

Unternehmer zunächst die vier Ringe,<br />

der Stern, der Propeller und die Nachfahren<br />

Ferry Porsches interessant.<br />

Deshalb erwarteten wir den Hybrid<br />

Lexus GS 450h mit Spannung, und<br />

wir wurden nicht enttäuscht. Der<br />

Winter sorgte für harte Bedingungen<br />

für den Test, Glätte, starke Winde,<br />

eisige Temperaturen. Der Lexus ließ<br />

sich nichts anmerken.<br />

Lexus setzt beim 450h auf einen<br />

innovativen Antriebsmix aus einem<br />

6-Zylinder-Benziner mit 296 PS und<br />

einem 200 PS starken Elektromotor.<br />

Ein „Hybridfahrzeug“ wie der<br />

Lexus GS 450h ist ein Auto, in dem<br />

mindestens zwei Energiewandler<br />

(Elektro- und Ottomotor) und zwei<br />

im Fahrzeug eingebaute Energiespeichersysteme<br />

(Akkus und Kraftstofftank)<br />

vorhanden sind, um es<br />

anzutreiben.<br />

Durchschnittsverbrauch 9,8 Liter<br />

Beim Beschleunigen ist der Lexus<br />

sehr spritzig. Die Kraft der Doppel-<br />

Herzen macht‘s möglich, und wir<br />

wissen ja: „Nichts ist unmöglich.“ Im<br />

Vergleich mit den 6-Zylindern von<br />

Mercedes und BMW ist der Lexus im<br />

Verbrauch niedriger.<br />

Bei 65% Landstraße, 20% Autobahn<br />

und 15% Stadt nimmt er 9,8 Liter auf<br />

100 Kilometer – und das bei rasanter<br />

Fahrweise und 1,9 Tonnen Eigengewicht.<br />

Überraschendes Spartalent<br />

zeigt der GS 450h ebenso auf der<br />

Autobahn. Durch die Kombination<br />

von Saugrohr- und Direkteinspritzung<br />

haben die Lexus-Entwickler<br />

den Motor so optimiert, dass er bei<br />

hohem Tempo selten über 13 Liter<br />

verbraucht.<br />

Wie effizient der Hybrid spart,<br />

zeigt er vor allem in der Stadt. An<br />

roten Ampeln schaltet der Otto ab<br />

und überträgt das Anfahren dem<br />

E-Partner. Im Schubbetrieb, bergab<br />

und beim Bremsen arbeitet die<br />

Antriebseinheit regenerativ, was<br />

im Head-Up-Display (Serie) grafisch<br />

gezeigt wird. Der erzeugte Strom lädt<br />

40 Nickel-Metallhydrid-Module auf,<br />

die zwischen den Rücksitzen und<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


S<br />

Kultur I Lifestyle<br />

(Fotos: Prof. Arnd Joachim Garth)<br />

jeder konstruktiven Idee, um alles<br />

auf das Wohl von Fahrer und Passagieren<br />

abzustimmen. Besonders<br />

faszinierend ist das Fahren in Parkhäusern<br />

oder in 30er Zonen in Berlin.<br />

Sanft schiebt der Elektromotor den<br />

Lexus bis auf 50 km/h.<br />

Nur die Reifen geben Abrollgeräusche<br />

von sich. Leise, vornehm<br />

und umweltfreundlich rollt der<br />

Fahrerflüsterer dann in die Garage.<br />

Emissionslos bewältigte er den Stau<br />

auf der A 10.<br />

Die feine Verarbeitung, die Passgenauigkeit<br />

und die hochwertigen<br />

Materialien Holz, Leder und Chrom<br />

umspannen den Fahrer als Marketingbotschaft:<br />

„Du hast Edles verdient.<br />

Dein Diener heißt Lexus.“ Der<br />

Sitzkomfort stellt sich gerade auf<br />

langen Strecken als sehr segensreich<br />

dar, denn er schont den LWS-Bereich.<br />

Nach dem Verlassen des Fahrzeugs<br />

verriegelt die Anlage auf Berührung<br />

der Schließtaste an einem der<br />

äußeren Türgriffe alle Türen. Selbst<br />

im unwahrscheinlichen Fall einer<br />

entladenen Batterie stellt der Smart<br />

Key die vollständige Bedienung des<br />

Fahrzeugs sicher: ein ausfahrbarer<br />

Schlüsselbart.<br />

Letztendlich auch eine Preisfrage<br />

Bei reichhaltiger Serienausstattung,<br />

die im Vergleich zu Mercedes<br />

E-Klasse und Fünfer-BMW im Lexus<br />

GS 450h wesentlich üppiger ist, wird<br />

man mit 66.000 Euro Besitzer, und<br />

dann beginnt das Sparen durch den<br />

Hybrid-Antrieb. Bis zu 1.300 Euro<br />

spart die neue Technik in drei Jahren<br />

an Spritkosten. Hinzu kommt der<br />

Vorteil, dass Toyota den Lexus kräftig<br />

sponsert und damit mit niedrigen<br />

Leasing-Raten aufwartet.<br />

65<br />

dem Kofferraum verbaut sind. Das<br />

lässt natürlich den Kofferraum auf<br />

280 Liter schrumpfen. Meine Kollegen<br />

haben sich darüber mokiert. Ich<br />

allerdings bin mit meiner Familie zu<br />

viert auf Tour gegangen, und jeder<br />

hatte einen normalen Koffer dabei,<br />

der Platz im Kofferraum fand.<br />

Ein Fahrerflüsterer<br />

Die Design-Sprache bei Lexus heißt<br />

L-finesse. Lexus versteht darunter<br />

die Synthese aus „Leading Edge“ („L“)<br />

und „Finesse“. Mit „Leading Edge“<br />

bezeichnet Lexus die Entwicklung<br />

und Nutzung modernster Technologien,<br />

die Fahrer und Passagieren<br />

zugutekommen. Finesse betont den<br />

Feinschliff jedes einzelnen Details<br />

und die konsequente Umsetzung<br />

Technik aus dem Land der Techniker<br />

Das stufenloses Getriebe, ESP mit<br />

Lenkeingriff, Zweizonenklimaautomatik,<br />

Navigation per Touchscreen<br />

in Serie, elektronisch gesteuerte<br />

Fahrwerksabstimmung, adaptiver<br />

Tempomat, Kurvenlicht, das schlüssellose<br />

Zugangssystem, Videoparkhilfe<br />

etc. zeigen den Japaner, der<br />

Anschluss an die ganz große Liga<br />

sucht.<br />

Der Bedienkomfort allerdings ist<br />

gewöhnungsbedürftig: Licht als<br />

Drehknopf am Lenkrad; wichtige<br />

Schalter wie Tempomat, Heckrollobedienung<br />

und Spiegeleinstellungen<br />

verbergen sich vom Lenkrad verdeckt,<br />

schlecht zugänglich in einer<br />

Display-Schublade.<br />

Mit dem GS 450h baut Lexus das<br />

erste Hybrid-Auto für die Mittelstands-Chefetage.<br />

Die Limousine<br />

besitzt technisch und emotional das<br />

Marken-Potenzial, in der Oberklasse<br />

nicht nur Zeichen zu setzen, sondern<br />

auch neue Welten zu erobern.<br />

Der GS 450h verwöhnt seinen Besitzer<br />

als Fahrerflüsterer, der innovativ,<br />

effektiv und dynamisch agiert. Lexus<br />

ist eine am Markt etablierte Marke,<br />

und dass sie am schweren Markt<br />

Deutschland besteht, zeigt, dass sie<br />

nicht nur in der Oberliga mitspielt,<br />

sondern manchmal auch die Ergebnisse<br />

verändert und kleine Siege<br />

gegenüber der Arroganz von BMW<br />

und Mercedes einfährt. ■<br />

Prof. A. J. Garth<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>


Impressum<br />

66<br />

Ihre Leserbriefe<br />

Leser-Telefon: 0341 24061-00<br />

Leser-Fax: 0341 24061-66<br />

Zu: „Climategate“<br />

„Ich war sehr froh, dass Sie den Artikel<br />

bei P.T. gebracht haben. Er hätte in<br />

FOCUS oder SPIEGEL gehört.“<br />

Michael Limburg<br />

„Ich habe mich sehr über Ihren Beitrag<br />

‚Climategate’ gefreut, der den<br />

Kern der Volksverdummung durch<br />

profitorientierte Scheinwis senschaftler<br />

trifft. Welcher Größen wahn<br />

muss Menschen befallen haben,<br />

wenn sie glauben, sie könnten das<br />

Klima steuern?! Und das, obwohl sie<br />

die Zusammenhänge dieses komplexen<br />

Vielparametersystems nicht<br />

einmal verstehen.“<br />

Prof. Peter Puschner<br />

„Vielen Dank für Ihren Artikel ‚Climategate’.<br />

Ich bin sehr überrascht,<br />

ein Magazin gefunden zu haben, das<br />

sich von dumpfen Ideologien und<br />

Dogmen nicht einwickeln lässt –<br />

weiter so!“<br />

Cäsar Dziuba<br />

Zu: Harald Wolf<br />

„Fördert Herr Wolf neben den Berliner<br />

Frauenhäusern denn auch das<br />

eine für Zuflucht suchende Männer?<br />

Was tut er für eine Gleichstellung der<br />

Männer im Sorgerecht? Welchen Beitrag<br />

leistet Herr Wolf, um das schulische<br />

Hinterherhinken von Schülern<br />

aufzuholen? Wer die Bevorzugung<br />

von Frauen nicht sieht, ist hoffnungslos<br />

mit Blindheit geschlagen. Es wäre<br />

gut, Herr Wolf kündigte neben seiner<br />

Schirmherrschaft auch gleich seinen<br />

Posten. Er kann ja mit gutem Beispiel<br />

vorangehen und seinen Stuhl für<br />

eine Frau räumen.“<br />

Christian Kleißle<br />

P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong><br />

„Wolfs altbacken-feministische<br />

Äußerungen lassen eine Sachlichkeit<br />

leider nicht mehr erkennen.<br />

Vor allem zum Thema ‚Frauenförderung’<br />

wird von ihm in einer derart<br />

polemischen Art und Weise Raum<br />

gegeben, dass man diesem Herrn<br />

nicht mehr länger politische Unterstützung<br />

geben sollte. Nicht einer<br />

seiner opportunistischen und populistischen<br />

Einwände hat bei kritischer<br />

Betrachtung Bestand. Dass Frauen<br />

und Männer ihre Arbeitsteilung frei<br />

von staatlicher Einmischung treffen<br />

wollen, kann Herr Wolf offenbar<br />

einfach nicht hinnehmen. Ein Politiker,<br />

der heute noch mit solchen<br />

Behauptungen hausieren geht, tut<br />

es entweder aus Unkenntnis (und<br />

disqualifiziert sich dadurch natürlich<br />

für sein Amt) oder in unlauterer<br />

Absicht (womit er erst recht nicht<br />

mehr tragbar ist).“<br />

Dr. Eugen Maus<br />

Zu: P.T. Magazin<br />

„Das P.T. Magazin ist ja eine außerordentliche<br />

Zeitschrift und besitzt<br />

ein Niveau, das wir höchst selten<br />

bei unseren Medien finden. Und es<br />

gehört Mut dazu, sich zu Fragen und<br />

Themen zu äußern, die, aus welchen<br />

Gründen auch immer, in der Öffentlichkeit<br />

tabuisiert werden.“<br />

Uwe Timm<br />

„Heft 1 ist ein sehr gelungener Start<br />

ins neue Jahr, und ich wünsche<br />

Ihnen das in jeder Hinsicht. Meine<br />

Studenten haben das Heft ebenfalls<br />

begrüßt, da viele das Thema ‚Climategate’<br />

in der sog. Presselandschaft<br />

vermisst hatten. Bei Facebook gibt<br />

es dazu eine Vereinigung. Weiter so,<br />

Ihr tapferen Ritter des investigativen<br />

Journalismus!“<br />

Alfred Gärtner<br />

„Ihre Publikation strotzt vor Ignoranz,<br />

Unwahrheiten, Polemik und<br />

rechtsgerichteter Propaganda. Insbesondere<br />

Ihre Beiträge zum Thema<br />

Klimawandel in der jüngsten Ausgabe<br />

entbehren nicht nur jeder Wissenschaftlichkeit<br />

und Seriosität. Sie<br />

sind ein Schlag ins Gesicht der wachsenden<br />

Zahl an mittelständischen<br />

Unternehmen in unserem Land, die<br />

die Herausforderungen der Klimaveränderungen<br />

ernst nehmen und<br />

ihre Unternehmensstrategie danach<br />

ausrichten. Mit Publikationen wie<br />

dem P.T. Magazin schaden Sie der<br />

Wirtschaft und vor allem auch dem<br />

Mittelstand.“<br />

Gottfried Härle<br />

Mehr Leserbriefe unter: www.pt-magazin.de/service/leserbriefe<br />

Das P.T. Magazin ist das offizi elle Maga zin<br />

des Wettbewerbs „Großer Preis des Mittelstandes“<br />

der Oskar-Patzelt-Stiftung,<br />

eingetragen im Stiftungsregister des Regie<br />

rungs be zir kes Leipzig unter Nr. 2/1998.<br />

Verlag:<br />

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