P.T. MAGAZIN 02/2010
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Wirtschaft<br />
(Foto: RLBOÖ)<br />
Dr. Ludwig Scharinger, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank<br />
Oberösterreich Aktiengesellschaft: „Unser Ziel ist es, ein nachhaltiges Wachstum<br />
des süddeutschen Mittelstandes zu ermöglichen und Arbeitsplätze zu sichern.“<br />
Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist seit<br />
kurzem die neue Landesdelegation<br />
der Deutschen Handelskammer in<br />
Österreich. In dieser Funktion ist sie<br />
auch die neue Hausbank der Interessensvertretung<br />
von österreichischen<br />
Unternehmen in Deutschland und<br />
deutschen Unternehmen in Österreich.<br />
Dienstleistungen gegengesteuert<br />
werden. Wichtig sind vor allem auch<br />
aktuelle Daten und auch Planziffern,<br />
denn es geht auch um die Planungssicherheit.<br />
Aus der Verunsicherung heraus werden<br />
sehr viele Unternehmen gestärkt<br />
hervorgehen. Nämlich jene, die sich<br />
„Wenn die Sonne beim Kunden scheint,<br />
stellen sich alle Banken an. Sobald jedoch bei<br />
Kunden die Bilanzen etwas schlechter ausfallen,<br />
wollen sich manche Banken davonstehlen.“<br />
P.T.: Welche Auswirkungen hat die<br />
Krise auf Bankkunden?<br />
Dr. Scharinger: Ich sage ausdrücklich,<br />
dass wir keine Krise haben, sondern<br />
eine Verunsicherung. Für Kunden<br />
wird in Zukunft die Wahl ihrer<br />
Hausbank immer wichtiger. Wenn<br />
die Sonne beim Kunden scheint,<br />
stellen sich alle Banken an. Sobald<br />
jedoch bei Kunden die Bilanzen<br />
etwas schlechter ausfallen, wollen<br />
sich manche Banken davonstehlen.<br />
Grund dafür ist, dass den Banken die<br />
Risikotragfähigkeit fehlt und dass sie<br />
nicht mehr ausreichend für zusätzliche<br />
Risiken vorsorgen können. Die<br />
Raiffeisenlandesbank OÖ hat jedoch<br />
ausreichend Risikovorsorgen getroffen<br />
und kann so ihre Kunden optimal<br />
begleiten.<br />
P.T.: Wie müssen Unternehmen auf<br />
die schwierigen aktuellen Marktbedingungen<br />
reagieren?<br />
Dr. Scharinger: Gute Unternehmen<br />
zeichnen sich aus, indem sie sich der<br />
jeweiligen Situation schnell anpassen.<br />
Wenn Umsätze sinken, muss<br />
kostenseitig reagiert werden, und<br />
es muss mit neuen Produkten oder<br />
„entschlackt“ haben. Denn wie der<br />
Mensch braucht auch ein Unternehmen<br />
ab und zu eine Entschlackungskur.<br />
Unternehmen, die das nicht<br />
getan haben, tun sich jetzt schwer.<br />
P.T.: Die Raiffeisenlandesbank OÖ<br />
begleitet 17 410 Unternehmen bei<br />
ihren Geschäften nach Osteuropa.<br />
Bietet Osteuropa nach wie vor Expansionsmöglichkeiten?<br />
Dr. Scharinger: Sowohl Deutschland<br />
als auch Österreich haben ihre Chancen<br />
in Osteuropa erfolgreich genutzt.<br />
Risiko besteht nur, wenn man es<br />
isoliert betrachtet. Unsere Strategie<br />
ist, mitteleuropäische Unternehmen,<br />
deren Produkte und Dienstleistungen<br />
in Osteuropa gebraucht werden, aufgrund<br />
ihrer Bonität zu begleiten. Wir<br />
investieren daher nicht schlechthin<br />
in Osteuropa, sondern begleiten Kunden<br />
beim Nützen der Chancen auf<br />
neuen Märkten.<br />
Wir suchen uns auch in allen Ländern<br />
eine erfahrene Kooperationsbank.<br />
Ein mögliches Desaster werden<br />
nur jene erleben, die blind darauf losmarschieren,<br />
ohne den Markt ganz<br />
genau analysiert zu haben, oder –<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2010</strong>