Orascom Group (pdf, 6.3 MB) - Mattig-Suter und Partner

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Vermögensanlage 13 Dr. Franz Mattig: «In der Orascom-Vision erwähnt das Unternehmen sein ‹grosses Engagement für Exzellenz›. Was ist Exzellenz für Orascom?» Mahmoud M. Zuaiter: «Exzellenz heisst für uns, dass unsere Projekte erfolgreiche Projekte sind.» Standort einer Firma repräsentiert nicht unbedingt ihre Bedeutung. Weil wir als Orascom- Mitarbeitende für unsere zahl reichen Projekte sowieso viel reisen müssen, spielt es überhaupt keine Rolle, wo unsere Holding domiziliert ist und wo unsere Büros liegen. Dank der modernen Kommunikationsmittel und technischen Möglichkeiten kann man heutzutage auch von zu Hause aus arbeiten. In der Orascom-Vision erwähnt das Unternehmen sein «grosses Engagement für Exzellenz». Was ist Exzellenz für Orascom? Exzellenz heisst für uns, dass unsere Projekte erfolgreiche Projekte sind. Und Erfolg ist für uns, wenn wir aus dem Nichts etwas machen. Nehmen wir Andermatt: Nach dem Rückzug der Schweizer Armee wurde das Tal zu einem «verlassenen» Ort. Unser Ziel ist es, Andermatt wieder zum Leben zu erwecken und ihm eine positive Atmosphäre und Ausstrahlung zu geben. Oder El Gouna in Ägypten: Vor zwanzig Jahren war dort nichts, wirklich nichts – da ist nicht mal eine Ameise durchgelaufen! Jetzt leben in El Gouna fast 30’000 Menschen, versorgt mit allem, was es zum Leben braucht. Mit diesem Vorhaben haben wir für ganz Ägypten einen neuen Standard gesetzt. Sie sehen also: Jedes unserer Projekte ist anders und lässt sich nicht mit anderen Projekten vergleichen. In der Mission bezeichnet sich Orascom als internationalen Städte bauer, dessen geografische Ausrichtung unkonventionell und dessen Vorhaben kreativ sind. Wie äussert sich dieses Unkonventionelle und Kreative bei der städtebaulichen Umsetzung? Wir realisieren Projekte in Ländern mit unterschiedlichsten Kulturen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Denken Sie an Marokko, ein nordafrikanisches Land mit anderen Strukturen als die westeuropäische Schweiz. Bisher haben wir Städte entwickelt, die am Meer liegen. Die Schweiz liegt aber in den Bergen – das ist etwas ganz Anderes! Deswegen ist für unser Geschäft Kreativität erforderlich. Bei der Durchführung von Projekten verfügen wir über das nötige Know-how und die Logistik, müssen uns aber schnell der Kultur des jeweiligen Landes anpassen. Ich kann Sie darum beruhigen: Wir werden keine ägyptische Kultur nach Andermatt bringen, aber auch keine internationale Kultur. Die typisch schweizerische Ambiance wird in Andermatt erhalten bleiben. Deswegen achten wir zudem darauf, an wen wir hier verkaufen. Wir bauen Hotels nicht nur für Touristen, sondern u.a. auch für Unternehmen, die darin Meetings, Konferenzen, Seminare usw. abhalten. Wir streben einen Mix an, damit das Dorf ganzjährig lebendig ist. Wenn die Gäste nach Andermatt kommen, sollen sie merken, dass sie in der Schweiz sind. In Marokko bauen wir ja auch keine Bergchalets, sondern Häuser im marokkanischen Stil. Das ist die Art Kreativität, die wir suchen. Und im Laufe der Jahre haben wir die Fähigkeit entwickelt, uns schnell anpassen zu können: Wir erkennen und analysieren die jeweilige Situation und reagieren mit Anpassungen. Das macht uns erfolgreich. Sie entwickeln Raum – wie Orascom selbst sagt – für «lebendige Gemeinschaften» und «neue Lebensformen». In welche Richtung bewegt sich das Zusammenleben, gerade mit Blick auf die aktuellen gesellschaftspolitischen Veränderungen – nicht nur in Ägypten? Oder anders gefragt: Wie sieht unser Leben in ein, zwei Generationen aus? Gibt es überhaupt ein Zusammenleben z.B. zwischen verschiedenen religiösen Gemeinschaften bzw. gesellschaftlich unterschiedlichen Gruppierungen? Orascom wird von Menschen aus verschiedenen Ländern geführt. Sie verfügen über unterschiedliches Wissen, Können und kulturelle Hintergründe. Manche fühlen sich gar keinem Land zugehörig. Nehmen Sie mich: Ich stamme aus einem Land, in dem ich nicht geboren bin, trage die Nationalität und den Pass eines dritten Landes, habe in Kuwait,
Mahmoud M. Zuaiter (l.), Dr. Franz Mattig (M.) und Medhat Helmi-Brunold verschaffen sich mit Hilfe von Modellen einen Überblick über die in Andermatt geplanten Bauten. Deutschland sowie in den USA studiert und lebe jetzt in der Schweiz. Oder unser Chef Samih Sawiris: Er ist in Ägypten aufgewachsen und hat in Deutschland studiert. Diese multikulturellen Erfahrungen erleichtern die Arbeit innerhalb des Orascom-Managements und zwischen den Ländern. Was das Zusammenleben betrifft, haben wir diesbezüglich in El Gouna am Roten Meer eines unserer bisher wichtigsten Vorhaben umgesetzt: Wenn Sie dort sind, befinden Sie sich zwar in Ägypten, ohne jedoch von einer spezifischen Kultur oder bestimmten Leuten dominiert zu werden. Ein ganz anderes Beispiel ist Spanien. Hier gibt es Orte, in denen ein Deutscher glaubt, er sei immer noch in Deutschland. Der einzige Unterschied ist das Meer. Bei Orascom haben wir eine multikulturelle Atmosphäre geschaffen. Diese wollen wir auch in unseren Städten verwirklichen, wo multikulturelle, weltoffene Menschen zusammenleben sollen. Bewegt sich Orascom auch in den kommenden Jahren auf das Multikulturelle hin? Für uns ist Mulikulturalität bereits jetzt gelebter Alltag. Wir müssen unsere Mitarbeitenden nicht dazu zwingen; sie tun es aus Überzeugung. Das hat nichts mit Glaube oder Religion zu tun, denn bei Orascom zählen ausschliesslich Daten und Fakten. Diese kann man lesen und interpretieren. Wir betreiben ein Geschäft, bei dem es um nachvollziehbare und überprüfbare Tatsachen geht. Der Orascom-Erfolg drückt sich in Geld aus, das man genau zählen kann. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, dass Orascom über ein Investment ernsthaft nachdenkt bzw. sich damit befasst? Das ist ganz einfach – gleichzeitig aber auch etwas kompliziert. Um ein Projekt starten zu können, benötigen wir erstens eine grosse Fläche Land, auf dem eine Stadt oder ein Dorf entstehen kann. Steht ausreichend Land zur Mahmoud M. Zuaiter wurde 1967 in Deutschland geboren und ist Group Chief Financial Officer der Orascom Development AG. Während 14 Jahren war er für die Intercontinental Hotels Group tätig, zuletzt als Finanzdirektor für den Mittleren Osten und Afrika. Er war mitverantwortlich für die unternehmerischen Aktivitäten in Deutschland, Grossbritannien, Belgien, Holland, Dubai, Saudiarabien, Bahrain, Jordanien, Libanon und Ägypten. 2004 stiess er zur Orascom Development Gruppe. Mahmoud M. Zuaiter absolvierte seine Ausbildung in Deutschland. Er verfügt über einen MBA der Columbus University und ist diplomierter Buchhalter. Verfügung, kaufen wir es. Doch der Preis muss attraktiv sein. Wir erwerben nicht Millionen von Quadratmetern zum normalen Marktpreis. Das passt nicht in unser Modell. Damit wir möglichst wenige Verbindlichkeiten haben, schliessen wir die Verträge direkt mit der Behörde ab, die das Projekt bewilligt. Die zweite Voraussetzung heisst Flexibilität. Um ein Projekt zu entwickeln, darf man uns nicht mit allzu vielen Vorschriften einschränken, weil wir dann nicht vom Fleck kommen. Darum erwarten wir von unseren Kooperationspartnern, dass sie die Rahmenbedingun Medhat Helmi-Brunold wurde 1966 geboren. Der Ägypter ist heute Schweizer Bürger und Head of Group Internal Controlling der Orascom Development AG. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung im Tourismus, Hotelmanagement und in der Schweizer Finanzbranche (u.a. PricewaterhouseCoopers). Er hält einen Bachelor in Wirtschaft der American University in Kairo. Nach dieser Ausbildung studierte er Hotel- und Tourismusmanagement an der SSTH Schweizerischen Schule für Touristik und Hotellerie AG in Chur. Anschliessend erwarb er in den USA das Diplom als Wirtschaftsprüfer, um wiederum in der Schweiz an der Fachhochschule Ostschweiz den Master zu absolvieren.
Seite 1: So sehen die Initianten von «Ander

Orascom Group (pdf, 6.3 MB) - Mattig-Suter und Partner

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?