Orascom Group (pdf, 6.3 MB) - Mattig-Suter und Partner
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So sehen die Initianten von «Andermatt Swiss Alps» ihr Engagement<br />
«Wir kamen in die Schweiz, um<br />
zu bleiben <strong>und</strong> als Unternehmen<br />
weiter zu wachsen»<br />
Am <strong>Orascom</strong>-Firmensitz in Altdorf fand ein von Medhat Helmi, Head of <strong>Group</strong> Internal Controlling der <strong>Orascom</strong> Development<br />
AG, organisiertes Interview zwischen Dr. Franz <strong>Mattig</strong> <strong>und</strong> <strong>Orascom</strong> <strong>Group</strong> Chief Financial Officer Mahmoud M.<br />
Zuaiter statt. Die <strong>Orascom</strong> Development Holding AG des ägyptischen Investors Samih Sawiris baut in Andermatt derzeit<br />
die neue Tourismusdestination «Andermatt Swiss Alps».<br />
Dr. Franz <strong>Mattig</strong>: Wie werden die <strong>Orascom</strong>- Für unser Immobiliengeschäft erwarten wir<br />
Aktivitäten durch die aktuelle politische Entwicklung<br />
in Ägypten beeinflusst?<br />
nach wie vor stabil. Vielleicht verzögern sich<br />
keine starken Veränderungen. Die Werte sind<br />
die Verkäufe: Statt im Februar Eigentum zu<br />
Mahmoud M. Zuaiter: Sicherlich beeinflusst erwerben, tun dies unsere K<strong>und</strong>en nun eben<br />
uns das, erarbeiten wir doch r<strong>und</strong> 65 Prozent später. Dank unserer unternehmerischen Aktivitäten<br />
in der Schweiz, Grossbritannien,<br />
unseres Geschäfts in Ägypten. Aber unsere<br />
Tätigkeit im Oman, in den Arabischen Emiraten<br />
<strong>und</strong> Jordanien ist nicht betroffen. Einer<br />
allfällige rückläufige Tendenzen in Ägypten<br />
Montenegro oder Marokko kann <strong>Orascom</strong><br />
seits stornieren viele Touristen ihre Reise nach evtl. ausgleichen.<br />
Ägypten. Anderseits dauerte die Revoultion<br />
nur 18 Tage <strong>und</strong> fand im Februar statt, ein für In einem NZZ-Interview vom 27.1.2011 hat<br />
die Tourismusbranche sowieso schwacher Samih Sawiris über das <strong>Orascom</strong>- Engagement<br />
Monat. Von den Reiseveranstaltern haben wir in Andermatt gesagt: «Wir sind nicht gekommen,<br />
um kurzfristig ein Projekt zu realisieren,<br />
aber gehört, dass die Buchungen bereits<br />
wieder anziehen. Die Situation in Ägypten trifft sondern um hier zu bleiben.» – Wie können wir<br />
uns, aber nicht allzu sehr.<br />
uns dieses «Hierbleiben» konkret vorstellen?<br />
Mitte Februar traf Dr. Franz <strong>Mattig</strong> (l.) Mahmoud M. Zuaiter (M.), <strong>Group</strong> Chief Financial Officer, <strong>und</strong> Medhat<br />
Helmi-Brunold, Head of <strong>Group</strong> Internal Controlling, am <strong>Orascom</strong>-Firmensitz in Altdorf zum Gespräch.<br />
<strong>Orascom</strong>-Projekte sind generell langfristige<br />
Vorhaben, weil wir uns als Städtebauer verstehen.<br />
Wenn wir ein Projekt komplett neu<br />
entwickeln, bleiben die Hotels in unserem<br />
Besitz, während wir die Entwicklung der Stadt<br />
<strong>und</strong> ihrer Infrastruktur kontinuierlich ausbauen<br />
<strong>und</strong> diese auch betreiben. Dies ist keine Angelegenheit,<br />
die wir innerhalb von fünf bis<br />
zehn Jahren vollenden wollen <strong>und</strong> dann<br />
wieder weggehen.<br />
Die Schweiz haben wir gewählt, weil ihr Image<br />
positiv ist <strong>und</strong> die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
für uns stimmen. Hier kennt man<br />
seine <strong>Partner</strong> <strong>und</strong> weiss, mit wem man Geschäfte<br />
macht. Seit wir in der Schweiz aktiv<br />
sind, konnten wir zudem neue Projekte in<br />
Montenegro <strong>und</strong> Grossbritannien akquirieren.<br />
Dies alles sind wesentliche Gründe, warum wir<br />
in die Schweiz kamen – nicht nur um zu bleiben,<br />
sondern auch um hier als Unternehmen<br />
weiter zu wachsen.<br />
Welche weiteren Vorteile bietet Altdorf als<br />
<strong>Orascom</strong>-Firmensitz – ausser der Nähe zu<br />
Ihrem Projekt «Andermatt Swiss Alps» – noch?<br />
Ganz einfach: Andermatt liegt im Kanton Uri<br />
<strong>und</strong> Altdorf ist der Urner Hauptort. Unsere<br />
ganze Projektarbeit findet hier statt. Es ist für<br />
<strong>Orascom</strong> sinnvoll, in Altdorf zu sein: Bis zu unserem<br />
Projekt in Andermatt sind es nur 20 Minuten,<br />
<strong>und</strong> der Flughafen Zürich ist lediglich<br />
anderthalb St<strong>und</strong>en entfernt. Viele Unternehmen<br />
bevorzugen in der Schweiz grosse Städte<br />
wie Zürich, Genf, Bern oder Basel. Doch der
Vermögensanlage 13<br />
Dr. Franz <strong>Mattig</strong>: «In der <strong>Orascom</strong>-Vision erwähnt das Unternehmen sein ‹grosses<br />
Engagement für Exzellenz›. Was ist Exzellenz für <strong>Orascom</strong>?»<br />
Mahmoud M. Zuaiter: «Exzellenz heisst für uns, dass unsere Projekte erfolgreiche<br />
Projekte sind.»<br />
Standort einer Firma repräsentiert nicht unbedingt<br />
ihre Bedeutung. Weil wir als <strong>Orascom</strong>-<br />
Mitarbeitende für unsere zahl reichen Projekte<br />
sowieso viel reisen müssen, spielt es überhaupt<br />
keine Rolle, wo unsere Holding domiziliert<br />
ist <strong>und</strong> wo unsere Büros liegen. Dank der<br />
modernen Kommunikationsmittel <strong>und</strong> technischen<br />
Möglichkeiten kann man heutzutage<br />
auch von zu Hause aus arbeiten.<br />
In der <strong>Orascom</strong>-Vision erwähnt das Unternehmen<br />
sein «grosses Engagement für<br />
Exzellenz». Was ist Exzellenz für <strong>Orascom</strong>?<br />
Exzellenz heisst für uns, dass unsere Projekte<br />
erfolgreiche Projekte sind. Und Erfolg ist für<br />
uns, wenn wir aus dem Nichts etwas machen.<br />
Nehmen wir Andermatt: Nach dem Rückzug<br />
der Schweizer Armee wurde das Tal zu einem<br />
«verlassenen» Ort. Unser Ziel ist es, Andermatt<br />
wieder zum Leben zu erwecken <strong>und</strong> ihm<br />
eine positive Atmosphäre <strong>und</strong> Ausstrahlung zu<br />
geben. Oder El Gouna in Ägypten: Vor zwanzig<br />
Jahren war dort nichts, wirklich nichts – da<br />
ist nicht mal eine Ameise durchgelaufen! Jetzt<br />
leben in El Gouna fast 30’000 Menschen, versorgt<br />
mit allem, was es zum Leben braucht.<br />
Mit diesem Vorhaben haben wir für ganz<br />
Ägypten einen neuen Standard gesetzt. Sie<br />
sehen also: Jedes unserer Projekte ist anders<br />
<strong>und</strong> lässt sich nicht mit anderen Projekten vergleichen.<br />
In der Mission bezeichnet sich <strong>Orascom</strong> als<br />
internationalen Städte bauer, dessen geografische<br />
Ausrichtung unkonventionell <strong>und</strong> dessen<br />
Vorhaben kreativ sind. Wie äussert sich<br />
dieses Unkonventionelle <strong>und</strong> Kreative bei der<br />
städtebaulichen Umsetzung?<br />
Wir realisieren Projekte in Ländern mit<br />
unterschiedlichsten Kulturen <strong>und</strong> gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen. Denken Sie an Marokko,<br />
ein nordafrikanisches Land mit anderen<br />
Strukturen als die westeuropäische Schweiz.<br />
Bisher haben wir Städte entwickelt, die am<br />
Meer liegen. Die Schweiz liegt aber in den Bergen<br />
– das ist etwas ganz Anderes! Deswegen<br />
ist für unser Geschäft Kreativität erforderlich.<br />
Bei der Durchführung von Projekten verfügen<br />
wir über das nötige Know-how <strong>und</strong> die Logistik,<br />
müssen uns aber schnell der Kultur des<br />
jeweiligen Landes anpassen. Ich kann Sie<br />
darum beruhigen: Wir werden keine ägyptische<br />
Kultur nach Andermatt bringen, aber<br />
auch keine internationale Kultur. Die typisch<br />
schweizerische Ambiance wird in Andermatt<br />
erhalten bleiben.<br />
Deswegen achten wir zudem darauf, an wen<br />
wir hier verkaufen. Wir bauen Hotels nicht nur<br />
für Touristen, sondern u.a. auch für Unternehmen,<br />
die darin Meetings, Konferenzen, Seminare<br />
usw. abhalten. Wir streben einen Mix an,<br />
damit das Dorf ganzjährig lebendig ist. Wenn<br />
die Gäste nach Andermatt kommen, sollen sie<br />
merken, dass sie in der Schweiz sind. In<br />
Marokko bauen wir ja auch keine Bergchalets,<br />
sondern Häuser im marokkanischen Stil. Das<br />
ist die Art Kreativität, die wir suchen. Und im<br />
Laufe der Jahre haben wir die Fähigkeit entwickelt,<br />
uns schnell anpassen zu können: Wir<br />
erkennen <strong>und</strong> analysieren die jeweilige Situation<br />
<strong>und</strong> reagieren mit Anpassungen. Das<br />
macht uns erfolgreich.<br />
Sie entwickeln Raum – wie <strong>Orascom</strong> selbst<br />
sagt – für «lebendige Gemeinschaften» <strong>und</strong><br />
«neue Lebensformen». In welche Richtung<br />
bewegt sich das Zusammenleben, gerade mit<br />
Blick auf die aktuellen gesellschaftspolitischen<br />
Veränderungen – nicht nur in Ägypten? Oder<br />
anders gefragt: Wie sieht unser Leben in ein,<br />
zwei Generationen aus? Gibt es überhaupt ein<br />
Zusammenleben z.B. zwischen verschiedenen<br />
religiösen Gemeinschaften bzw. gesellschaftlich<br />
unterschiedlichen Gruppierungen?<br />
<strong>Orascom</strong> wird von Menschen aus verschiedenen<br />
Ländern geführt. Sie verfügen über<br />
unterschiedliches Wissen, Können <strong>und</strong> kulturelle<br />
Hintergründe. Manche fühlen sich gar<br />
keinem Land zugehörig. Nehmen Sie mich:<br />
Ich stamme aus einem Land, in dem ich nicht<br />
geboren bin, trage die Nationalität <strong>und</strong> den<br />
Pass eines dritten Landes, habe in Kuwait,
Mahmoud M. Zuaiter (l.), Dr. Franz <strong>Mattig</strong> (M.) <strong>und</strong> Medhat Helmi-Brunold verschaffen sich mit Hilfe von Modellen einen Überblick über die in Andermatt geplanten Bauten.<br />
Deutschland sowie in den USA studiert <strong>und</strong><br />
lebe jetzt in der Schweiz. Oder unser Chef<br />
Samih Sawiris: Er ist in Ägypten aufgewachsen<br />
<strong>und</strong> hat in Deutschland studiert. Diese<br />
multikulturellen Erfahrungen erleichtern die<br />
Arbeit innerhalb des <strong>Orascom</strong>-Managements<br />
<strong>und</strong> zwischen den Ländern.<br />
Was das Zusammenleben betrifft, haben wir<br />
diesbezüglich in El Gouna am Roten Meer<br />
eines unserer bisher wichtigsten Vorhaben<br />
umgesetzt: Wenn Sie dort sind, befinden Sie<br />
sich zwar in Ägypten, ohne jedoch von einer<br />
spezifischen Kultur oder bestimmten Leuten<br />
dominiert zu werden. Ein ganz anderes Beispiel<br />
ist Spanien. Hier gibt es Orte, in denen<br />
ein Deutscher glaubt, er sei immer noch in<br />
Deutschland. Der einzige Unterschied ist das<br />
Meer. Bei <strong>Orascom</strong> haben wir eine multikulturelle<br />
Atmosphäre geschaffen. Diese wollen wir<br />
auch in unseren Städten verwirklichen, wo<br />
multikulturelle, weltoffene Menschen zusammenleben<br />
sollen.<br />
Bewegt sich <strong>Orascom</strong> auch in den kommenden<br />
Jahren auf das Multikulturelle hin?<br />
Für uns ist Mulikulturalität bereits jetzt gelebter<br />
Alltag. Wir müssen unsere Mitarbeitenden<br />
nicht dazu zwingen; sie tun es aus Überzeugung.<br />
Das hat nichts mit Glaube oder Religion<br />
zu tun, denn bei <strong>Orascom</strong> zählen ausschliesslich<br />
Daten <strong>und</strong> Fakten. Diese kann man lesen<br />
<strong>und</strong> interpretieren. Wir betreiben ein Geschäft,<br />
bei dem es um nachvollziehbare <strong>und</strong> überprüfbare<br />
Tatsachen geht. Der <strong>Orascom</strong>-Erfolg<br />
drückt sich in Geld aus, das man genau zählen<br />
kann.<br />
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein,<br />
dass <strong>Orascom</strong> über ein Investment ernsthaft<br />
nachdenkt bzw. sich damit befasst?<br />
Das ist ganz einfach – gleichzeitig aber auch<br />
etwas kompliziert. Um ein Projekt starten zu<br />
können, benötigen wir erstens eine grosse<br />
Fläche Land, auf dem eine Stadt oder ein Dorf<br />
entstehen kann. Steht ausreichend Land zur<br />
Mahmoud M. Zuaiter<br />
wurde 1967 in Deutschland geboren <strong>und</strong><br />
ist <strong>Group</strong> Chief Financial Officer der <strong>Orascom</strong><br />
Development AG. Während 14 Jahren<br />
war er für die Intercontinental Hotels <strong>Group</strong><br />
tätig, zuletzt als Finanzdirektor für den Mittleren<br />
Osten <strong>und</strong> Afrika. Er war mitverantwortlich<br />
für die unternehmerischen<br />
Aktivitäten in Deutschland, Grossbritannien,<br />
Belgien, Holland, Dubai, Saudiarabien,<br />
Bahrain, Jordanien, Libanon <strong>und</strong><br />
Ägypten. 2004 stiess er zur <strong>Orascom</strong> Development<br />
Gruppe. Mahmoud M. Zuaiter<br />
absolvierte seine Ausbildung in Deutschland.<br />
Er verfügt über einen <strong>MB</strong>A der Columbus<br />
University <strong>und</strong> ist diplomierter<br />
Buchhalter.<br />
Verfügung, kaufen wir es. Doch der Preis<br />
muss attraktiv sein. Wir erwerben nicht Millionen<br />
von Quadratmetern zum normalen Marktpreis.<br />
Das passt nicht in unser Modell. Damit<br />
wir möglichst wenige Verbindlichkeiten haben,<br />
schliessen wir die Verträge direkt mit der Behörde<br />
ab, die das Projekt bewilligt.<br />
Die zweite Voraussetzung heisst Flexibilität.<br />
Um ein Projekt zu entwickeln, darf man uns<br />
nicht mit allzu vielen Vorschriften einschränken,<br />
weil wir dann nicht vom Fleck kommen.<br />
Darum erwarten wir von unseren Kooperationspartnern,<br />
dass sie die Rahmenbedingun<br />
Medhat Helmi-Brunold<br />
wurde 1966 geboren. Der Ägypter ist heute<br />
Schweizer Bürger <strong>und</strong> Head of <strong>Group</strong> Internal<br />
Controlling der <strong>Orascom</strong> Development<br />
AG. Er verfügt über mehrjährige Erfahrung<br />
im Tourismus, Hotelmanagement<br />
<strong>und</strong> in der Schweizer Finanzbranche (u.a.<br />
PricewaterhouseCoopers). Er hält einen<br />
Bachelor in Wirtschaft der American University<br />
in Kairo. Nach dieser Ausbildung<br />
studierte er Hotel- <strong>und</strong> Tourismusmanagement<br />
an der SSTH Schweizerischen Schule<br />
für Touristik <strong>und</strong> Hotellerie AG in Chur. Anschliessend<br />
erwarb er in den USA das<br />
Diplom als Wirtschaftsprüfer, um wiederum<br />
in der Schweiz an der Fachhochschule<br />
Ostschweiz den Master zu absolvieren.
Vermögensanlage 15<br />
gen flexibel handhaben. Das bedeutet nicht,<br />
dass für <strong>Orascom</strong> die Gesetze angepasst<br />
werden müssen. Aber es gibt Vorschriften wie<br />
z.B. die Lex Koller, die über einen Handlungsspielraum<br />
verfügen, der von den Behörden<br />
zugunsten des Projekts genutzt werden soll.<br />
Was sagt Ihnen der Begriff «Nachhaltigkeit»?<br />
Handelt es sich hier nur um eine modische<br />
Worthülse oder steckt mehr dahinter?<br />
Nachhaltigkeit ist für uns das Management<br />
unserer Städte. Wie erwähnt, entwickeln <strong>und</strong><br />
bauen wir nicht nur Städte, sondern wir betreiben<br />
sie dann auch. Somit arbeiten wir laufend<br />
an der Verbesserung <strong>und</strong> dem Ausbau der<br />
Attraktivität unserer Orte. In diesem Zusammenhang<br />
spielen für uns Marketing <strong>und</strong><br />
Verkauf eine wichtige Rolle. Vielleicht nicht so<br />
sehr in Andermatt, wo wir wir über eine kleine<br />
Landfläche von 1.4 Mio. Quadratmetern sprechen.<br />
In Destinationen wie Ägypten, Marokko<br />
oder Oman steht uns viel mehr zur Verfügung.<br />
In El Gouna sind es über 36 Mio. Quadratmeter,<br />
von denen wir erst 12 Mio. Quadratmeter<br />
entwickelt haben. Für uns ist Nachhaltigkeit<br />
darum ein zentraler Begriff, weil wir dank der<br />
Landreserven Werte für die Zukunft kreieren<br />
können. Wir sind keine kurzfristig denkenden<br />
<strong>und</strong> handelnden Investoren.<br />
Nachhaltigkeit gemäss <strong>Orascom</strong> bedeutet<br />
demzufolge, dass Sie als Investor die Bauphase<br />
so gestalten, dass später auch die Betriebsphase<br />
wirtschaftlich funktioniert.<br />
Wie gesagt, wir bauen keine Ressorts, die nur<br />
aus Hotels bestehen, wir bauen ganze Städte<br />
mit allem drum <strong>und</strong> dran.<br />
Welche Bedeutung hat der Faktor «Zeit» für<br />
<strong>Orascom</strong>? Sind für Sie Nachhaltigkeit <strong>und</strong> der<br />
Faktor Zeit identisch?<br />
Genau.<br />
Wo, d.h. in welchen Regionen sieht <strong>Orascom</strong><br />
in Zukunft das grösste Potenzial für die eigenen<br />
Aktivi täten?<br />
Wir sind in sehr guten Ländern wie dem Oman<br />
vertreten, der noch am Anfang der Entwicklung<br />
steht. Grosses Potenzial hat auch Montenegro.<br />
Zwischen unseren Aktivitäten im Mittleren<br />
Osten <strong>und</strong> in Europa besteht ein gutes Gleichgewicht.<br />
In allen Ländern, in denen wir tätig<br />
sind, sehe ich beachtliche Entwicklungschancen.<br />
Doch jedes Projekt hat seine spezifischen<br />
Eigenschaften <strong>und</strong> lässt sich darum nicht mit<br />
anderen Projekten vergleichen.<br />
Womit bzw. mit welcher Nachricht überrascht<br />
uns <strong>Orascom</strong> als nächstes?<br />
Das überlassen wir unserem Chef Samih<br />
Sawiris (lacht). Sie wissen ja: Er ist immer gut<br />
für Überraschungen.<br />
<strong>Orascom</strong> Development Holding AG<br />
<strong>Orascom</strong> ist ein führender integrierter<br />
Städteentwickler im Mittleren Osten <strong>und</strong><br />
Europa mit mehr zwanzigjähriger Erfahrung.<br />
Die Gruppe entwickelt Städte, die Hotels,<br />
Privatvillen, Wohnungen <strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen<br />
(Golfplätze, Yachthäfen usw.), aber<br />
auch die erforderliche Infrastruktur umfassen.<br />
<strong>Orascom</strong> verfügt über Projekte in<br />
Ägypten, Jordanien, Marokko, dem Oman,<br />
den Vereinigten Arabischen Emiraten, der<br />
Schweiz <strong>und</strong> Grossbritannien. Momentan<br />
betreibt die Gruppe die drei Städte El Gouna<br />
(Ägypten), Taba Heights (Ägypten), The Cove<br />
(Vereinigte Arabische Emirate) <strong>und</strong> 32 Hotels<br />
mit r<strong>und</strong> 6’400 Zimmern. <strong>Orascom</strong> kontrolliert<br />
Landreserven von ca. 141 Mio. Quadratmetern<br />
<strong>und</strong> beschäftigt r<strong>und</strong> 20’000 Mitarbeitende.<br />
Im Geschäftsjahr 2009 erzielte die Gruppe<br />
einen Umsatz von CHF 586 Mio., einen Bruttogewinn<br />
von CHF 195 Mio. sowie einen<br />
Nettogewinn von CHF 139 Mio. Firmengründer<br />
ist der Ägypter Samih Sawiris.<br />
Zusammen mit seiner Familie kontrolliert er<br />
über 60% des Aktienkapitals der Gruppe.<br />
www.orascomdh.com<br />
Andermatt Swiss Alps<br />
Auf einer Fläche von r<strong>und</strong> 1.4 Mio. Quadratmetern<br />
entsteht im urnerischen Andermatt<br />
derzeit die neue Tourismusdestination «Andermatt<br />
Swiss Alps». Sie umfasst sechs<br />
neue Hotels im 4- <strong>und</strong> 5-Sterne-Segment,<br />
r<strong>und</strong> 500 grosszügige Wohnungen in<br />
42 Häusern sowie 25 Villen. Ergänzt wird das<br />
breite Immobilienangebot durch modernste<br />
Sport- <strong>und</strong> Freizeitanlagen.<br />
Der Spatenstich erfolgte am 26. September<br />
2009. Der Golfplatz soll 2013 eröffnet<br />
werden. Das Hotel «The Chedi Andermatt»<br />
geht in der Wintersaison 2013/14 in Betrieb.<br />
Die ersten Wohnungen werden ihren Besitzern<br />
voraussichtlich 2013/14 übergeben.<br />
www.andermatt-swissalps.ch<br />
Medhat Helmi-Brunold (l.) <strong>und</strong> Mahmoud M. Zuaiter (r.) zeigen Dr. Franz <strong>Mattig</strong> auf dem Übersichtsplan<br />
Einzelheiten zur neuen Tourismusdestination «Andermatt Swiss Alps».