Gartenarbeitsschule Wedding - Interessengemeinschaft der Berliner ...
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Ein Netz „Grüner Lernorte“<br />
50 Jahre<br />
GARTENARBEITSSCHULE<br />
WEDDING<br />
Vom „Schaukel- Wilhelm“ zur<br />
<strong>Gartenarbeitsschule</strong>:<br />
„...Die verarmte Stadt hat sich<br />
keine großzügigen baulichen<br />
Anlagen, keinen luftigen Saal,<br />
keine breiten Glasfronten, keine<br />
Zentralheizung leisten können.<br />
Die Zimmer haben gerade<br />
geringe Höhe, durch eins zieht<br />
sich ein langes Ofenrohr, die<br />
Fenster sind klein - und gerade<br />
dadurch ist ein fast dörflicher<br />
Rahmen gegeben.<br />
Von beson<strong>der</strong>em Reiz aber ist die<br />
malerische Gestaltung, für die<br />
zwei <strong>Wedding</strong>er Künstler<br />
herangezogen wurden.<br />
Fische und bunte Pilze aller Art,<br />
vielerlei Spielzeug, das sich aus<br />
Kastanien und Bucheckern<br />
basteln lässt (...) und die<br />
Längsflächen <strong>der</strong> beiden<br />
Schulzimmer schmücken<br />
zartfarbige Malereien:<br />
einmal Erntemotive mit <strong>der</strong> Fülle<br />
<strong>der</strong> Sommergewächse -<br />
Bartweizen und Ackerwinden,<br />
Scharbockskraut und<br />
Mäusegerste, Mohn ...<br />
(...)- zum an<strong>der</strong>en das zierliche<br />
Geschehen <strong>der</strong> "Vogelhochzeit":<br />
Die Finken, Meisen und Zeisige in<br />
allen Spielarten, dazu Lerche und<br />
Zaunkönig. Ein Gewoge von<br />
grünen Zweigen, in <strong>der</strong> Mitte das<br />
Vogelbrautpaar mit Schleier und<br />
Zylin<strong>der</strong> - eine wahre<br />
Kin<strong>der</strong>freude...“.<br />
aus: „Der Kurier“; 1951<br />
Anmerkung des Autors: lei<strong>der</strong><br />
existieren die beiden Wandmalereien<br />
nicht mehr, nur diese Abbildung ist<br />
vorhanden.<br />
STANDORTE...<br />
Scharnweberstraße 159<br />
-Geschichte eines Standortes-<br />
Das Gelände in <strong>der</strong> Scharnweberstraße war schon im letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t beliebter Ausflugsort, was auf die mehreren<br />
Wirtshäuser zurückzuführen ist, die sich hier befanden. Das<br />
berühmteste unter ihnen war <strong>der</strong> „Schaukel- Wilhelm“, das<br />
sich gegen Ende <strong>der</strong> achtziger Jahre des letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts dort befand. Dieses Wirtshaus wurde nach<br />
den vom Besitzer, Wilhelm Reichert, im Garten<br />
aufgestellten Schaukeln, so genannt.<br />
Nach <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>twende gelangte das Gebiet in den<br />
Besitz <strong>der</strong> Stadt und wurde 1929 an die<br />
Wohnungsbaugesellschaft Eintracht verpachtet. Um 1933<br />
stand das Gelände zusammen mit dem darauf befindlichen<br />
Haus leer. Eine Zeitlang übte hier ein Hundedressurverein,<br />
später war das Gelände Treffpunkt <strong>der</strong> HJ. Während des<br />
Zweiten Weltkrieges soll sich hier eine Schweinemästerei<br />
befunden haben. Ausserdem soll es auch als Übungsgelände<br />
<strong>der</strong> „Maikäfer-Kaserne“ gedient haben.<br />
Auch nach dem Krieg stand das Gelände nicht leer, son<strong>der</strong>n<br />
bot Platz für einen Autoschlachthof, einen Dachdeckerbetrieb<br />
und eine Gärtnerei. Der <strong>Wedding</strong>er Schulrat Rutz<br />
gab den Impuls zum Rückkauf des Grundstückes. Darauf<br />
folgte die Einrichtung <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong> mit<br />
<strong>der</strong> Unterstützung des späteren Schulrates Friedrich<br />
Krüger. Die Benennung <strong>der</strong> <strong>Gartenarbeitsschule</strong> <strong>Wedding</strong><br />
nach Friedrich Krüger, am 8.5.1992, geschah als Würdigung<br />
seiner Verdienste in jener Zeit.<br />
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