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2<br />

Innovative Lösungsansätze<br />

Innovative solutions<br />

Systemauslegung für<br />

ein vollelektrisches<br />

Kurzstreckenflugzeug<br />

System concepts for<br />

an all-electric<br />

short-range airliner<br />

Nach Abschluss der Untersuchung von Marktanforderungen (Aircraft<br />

Top Level Requirements, kurz: ATLeRs) eines ökonomisch<br />

sinnvollen Flugzeugkonzepts für das Jahr 2035 mussten in einem<br />

nächsten Schritt Schlüsseltechnologien, die Systemkonfiguration<br />

und das Grundkonzept abgeleitet werden. Das Ziel, ein<br />

voll -elektrisches Antriebssystem für ein Flugzeug für 190 Passagiere<br />

und 900 nm Reichweite auszulegen, erwies sich dabei als<br />

hochgesteckt, da es sich klar von aktuell bekannten Entwürfen<br />

differenzierte. Für den Betrieb eines lokal emissionsfreien Luftfahrzeugs<br />

kamen statt Brennstoffzellen oder Hybridsystemen für<br />

die Energieversorgung nur Batterien in Frage. Vor allem deren<br />

Leistungs- und Energiedichten stellten aber größte Herausforderungen<br />

an die Machbarkeit. Eine deutliche Verbesserung der Batterietechnologie<br />

wie in den letzten Jahren (mit einer Zunahme<br />

der Energiedichte von sieben Prozent pro Jahr) ist Voraussetzung<br />

für eine mögliche Realisierung im Jahr 2035.<br />

Auf der einen Seite bietet der vollelektrische Ansatz neue<br />

Freiheitsgrade bei der Auslegung und Integration von Systemen<br />

innerhalb des Flugzeugs. Andererseits ergeben sich aber auch<br />

neue Einschränkungen durch die in den ATLeRs festgeschriebene<br />

Abfertigungszeit am Flughafen: Das Schnellladen der Batterien<br />

stellt extreme Anforderungen, weshalb ein Austausch der Batterien<br />

nach jedem Flug angenommen wird.<br />

Inspiriert von der Selbstverpflichtung des Bauhaus Luftfahrt,<br />

nur gleichermaßen innovative wie wissenschaftlich fundierte Ansätze<br />

zu verfolgen, wurde bei der Auswahl der Technologien und<br />

der darauf basierenden Flugzeugkonfiguration eine zweiteilige<br />

Strategie gewählt. In einem ersten Schritt wurden daher verschiedene<br />

Flugzeugauslegungen in einem Ideenwettbewerb gesammelt.<br />

Diese deckten einen großen Bereich zwischen visionären<br />

und konventionellen Ansätzen ab und variierten auch sehr stark in<br />

ihrem Detailgrad. Alle im Wettbewerb stehenden Konfigurationen<br />

wurden anschließend systematisch analysiert und in einer zweidimensionalen<br />

Vergleichsansicht in puncto Radikalität und Detailtiefe<br />

gegenübergestellt, in der ein vollelektrisches Flugzeug in der<br />

heutigen Standardauslegung die höchstmögliche Konventionalität<br />

With an economically viable transport application for an entry<br />

into service (EIS) in the year 2035 identified and the Aircraft Top<br />

Level Requirements (ATLeRs) fixed, the aircraft’s key technologies,<br />

system configuration and overall layout had to be selected.<br />

Setting up an electromotive power system for the targeted 190<br />

passenger and 900 nm design was a challenging task, going far<br />

beyond current concepts of full-electric flight. To ensure a locally<br />

emission-free operation, fuel cells or hybrid systems had to be neglected<br />

from the beginning in favour of an entirely battery-based<br />

energy supply. Energy and power density of the latter impose<br />

tight constraints; continuous significant improvements in battery<br />

performance of an average seven percent increase per year in<br />

energy density, as observed in recent years, are required for the<br />

targeted EIS.<br />

On the one hand, a full-electric approach including electromotive<br />

power offers new degrees of freedom with respect to<br />

system integration on board the aircraft. On the other hand, the<br />

ground handling characteristics established in the ATLeRs, especially<br />

turnaround times similar to contemporary ground operations,<br />

require easy access to the battery packs. Recharging the<br />

batteries during turnaround is postulated to remain challenging;<br />

hence the researchers assumed an exchange after each flight.<br />

Inspired by the Bauhaus Luftfahrt commitment to pursuing<br />

a both innovative and scientifically sound approach, a two-fold<br />

strategy was adopted for technological and configuration downselection:<br />

in response to an open “call for ideas”, researchers at<br />

Bauhaus Luftfahrt submitted a plethora of conceptual designs,<br />

spanning the entire configuration space from radical to conventional,<br />

and ranging from coarse to fine in their degree of detail.<br />

These competing entries were then assessed systematically and<br />

assigned tentative positions on a two-dimensional plot of “conventionality<br />

of design versus level of descriptive detail”. In this<br />

plot, a future universally electric version of a standard aircraft defines<br />

the maximum conventionality at the highest level of detail.<br />

In a subsequent step, the ATLeRs were used to perform a<br />

first selection among the suggested configurations: for example,<br />

bei gleichzeitig dem größten Detailreichtum darstellte. > “blended wing body” layouts were not retained because ><br />

62<br />

Bauhaus Luftfahrt Neue Wege.

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