Kurzfassung - (SFZ) e.V.
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chen Interesse eine bundesgesetzliche Regelung<br />
erforderlich macht." [GG vom 27. Oktober 1994 -<br />
Art. 72 (2)]<br />
‣ Bericht zur Deutschen Einheit 2009: "... bis zum<br />
Jahr 2019 die ostdeutschen Länder auch wirtschaftlich<br />
an die strukturschwächeren westdeutschen<br />
Länder heranzuführen" (die besten Ostländer erreichen<br />
das unterste Level West).<br />
‣ Koalitionsvereinbarung CDU-CSU-FDP im einleitenden<br />
Satz des Abschnitts "Deutsche Einheit": "Wir<br />
halten an der Zielsetzung fest, die Lebensverhältnisse<br />
in Deutschland bis 2019 bundesweit weitgehend<br />
anzugleichen." 5<br />
Mit der Koalitionsvereinbarung der CDU-CSU-FDP<br />
vom Oktober 2009 ist die Diskussion um Gleichheit/<br />
Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in der Bundesrepublik<br />
- nicht zuletzt vor dem Hintergrund des deutschen<br />
Vereinigungsprozesses - neu belebt worden und<br />
hat mit den dort enthaltenen Aussagen zur weitgehenden<br />
Angleichung der Lebensverhältnisse neue Impulse<br />
erhalten.<br />
Nur 23 % der ab 18-jährigen in Deutschland lebenden<br />
Bürger halten die Festlegungen des Koalitionsvertrages<br />
zur Angleichung der Lebensverhältnisse für real, 56 %<br />
verneinen das, 18 % können dazu keine Aussage treffen<br />
(weiß ich nicht) bzw. 4 % geben keine Antwort.<br />
Abbildung 6:<br />
Dabei sind auch hier die Erwartungshaltungen<br />
in den alten Bundesländern<br />
erkennbar unterschiedlich<br />
- für 25 % ist der Zeithorizont<br />
real, für 53 % nicht. Im<br />
Gegensatz dazu halten nur 17 %<br />
der Ostdeutschen das Ziel für real,<br />
66 % nicht. Grundlage für die<br />
insgesamt wenig vertrauensvolle<br />
Haltung zu Politikaussagen und<br />
Vereinbarungen sind in Ost wie<br />
West sicher die Erfahrungen des<br />
20-jährigen "Angleichungsprozesses"<br />
sowie des allgemeinen "Politikvertrauens".<br />
53 % der im Westen<br />
Lebenden und 41 % der Ostdeutschen,<br />
welche volles bzw. viel<br />
Vertrauen in die Bundesregierung<br />
haben, glauben auch an die Angleichung.<br />
Im Gegensatz dazu gehen 66 % der Westdeutschen<br />
und 77 % der Ostdeutschen, welche kein<br />
Vertrauen in die Regierung haben, auch nicht davon<br />
aus, dass die vereinbarte Angleichung real sei.<br />
Positivere Wertungen insgesamt geben ab: Hochschulabsolventen<br />
sowie Großstädter - negativere Wertungen<br />
vor allem Arbeitslose in Ost wie West.<br />
Sozialreport 2010<br />
gleiche Chancen für alle<br />
Beibehaltung kult. Unterschiede<br />
Bewahrung region.Unterschiede<br />
gleiche Lebensbeding. für alle<br />
Datenbasis: sfz/leben 2010 (gew.)<br />
9. Stand der Angleichung<br />
Angleichung steht - wie die Befragungsergebnisse in<br />
Ost und West belegen - eher und vor allem für "Chancengleichheit"<br />
und nicht für eine Gleichheit im Sinne<br />
formaler Gleichheit (allen das Gleiche/Nivellierung),<br />
sondern im Sinne von Gleichem bei vergleichbaren Bedingungen.<br />
Diese Meinung vertreten rd. 90 % der ab<br />
18-Jährigen in Ost wie West. So sind es 60 %, welche<br />
kulturelle und regionale Unterschiede ebenso akzeptieren<br />
wie sie in diesem Zusammenhang für gleiche<br />
Lebensbedingungen für alle eintreten.<br />
Ausgehend davon, dass eine generelle Forderung nach<br />
Angleichung nicht den Empfindungen und Vorstellungen<br />
der Mehrheit der Bürger entspricht, wird jedoch<br />
auch eine als zu groß empfundene Ungleichheit (z.B.<br />
zwischen dem Einkommen von Facharbeitern und<br />
Managern, zwischen Durchschnittsbürgern und Gehältern<br />
von Spitzensportlern) als ungerechtfertigt empfunden.<br />
Auch in der DDR war eine angestrebte "Gleichheit" -<br />
hinsichtlich der Einkommen und Lebensverhältnisse -<br />
nie grundlegende Auffassung der Mehrheit der Bürger,<br />
sondern es dominierten eher kritische Positionen<br />
zu fehlenden sozialstrukturellen Differenzierungen (z.B.<br />
zwischen Arbeitern und Hochschulabsolventen).<br />
"Angleichung der Lebensverhältnisse in Deutschland heißt<br />
für mich vor allem ..." - nach Regionen - 2010 - in Prozent -<br />
(Mehrfachantworten möglich)<br />
0 20 40 60 80 100<br />
neue Länder<br />
53<br />
Es wird immer offensichtlicher, dass es differenzierterer<br />
Strategien bedarf, um Richtung, Zeitpunkt und Wege<br />
zur Entwicklung der Lebensverhältnisse festzulegen<br />
bzw. um existente Unterschiede auch als "normal" anzuerkennen.<br />
Die nachfolgende Tabelle ist der Versuch, die erreichten<br />
Ergebnisse - soweit möglich gemessen am Aus-<br />
55<br />
54<br />
57<br />
57<br />
59<br />
früheres Bundesgebiet<br />
88<br />
90<br />
5 Koalitionsvereinbarung CDU-CSU-FDP: Wachstum, Bildung, Zusammenhalt, Berlin, 26. Okt. 2009, S. 56.<br />
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