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BERUFUNG UND DIENST - inSpirit

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E 5078<br />

Zeitschrift für geisterfülltes Christsein 2/2007<br />

Ein Bus,<br />

ein Betrug<br />

und mehrere<br />

Wunder Gottes<br />

Dienen aus Liebe<br />

Straucheln wir schon<br />

an unserer Berufung?<br />

Afrika-Reise 2007<br />

Wenn sich ein<br />

Herzenswunsch erfüllt<br />

<strong>BERUFUNG</strong> <strong>UND</strong> <strong>DIENST</strong><br />

<strong>BERUFUNG</strong> HEIßT DEM KÖNIG DIENEN


IMPRESSUM<br />

60. Jahrgang / Nr. 2, 2007 / April - Juni<br />

Erscheint VIERteljährlich<br />

ISSN 1433-528X / www.inspirit-magazin.de<br />

Keine Haftung für unverlangt eingesandte Texte und<br />

Fotos. Der Name „InSpirit – Zeitschrift für geisterfülltes<br />

Christsein” und alle Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck nur nach Einwilligung der<br />

Redaktion.<br />

InSpirit ist Mitglied der International Pentecostal Press<br />

Association (IPPA)<br />

Herausgeber<br />

Gemeinde Gottes KdöR<br />

Schurwaldstraße 10, 73660 Urbach<br />

Tel. 07181-9875-0<br />

Redaktion<br />

Adina Muntean (am)<br />

Jägerstraße 5, 73635 Rudersberg<br />

Tel. 07183 / 931 046 / am@munteanart.de<br />

Assistenz: Thomas Alcantara, Volker Hespelt, Christoph<br />

Knospe (chk), Adrian Muntean, Wilma Schmidt (ws),<br />

Frank Simon (fs), Ewald Vollmar, Sabine Wagner.<br />

Preise<br />

Einzelpreis: 2,- Euro; Abopreis: inklusive Versandkosten<br />

11,- Euro (Ausland 16,- Euro).<br />

inhalt<br />

4 Berufung heißt dem König dienen<br />

von Stefan W. Oesterling<br />

6 Für euch gelesen<br />

Buchrezensionen<br />

7 Dienen aus Liebe<br />

von Lamprini Lindeman<br />

8 Straucheln wir schon an unserer Berufung?<br />

von Sven Brenner<br />

Das Abonnement läuft ein Kalenderjahr und verlängert<br />

sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn<br />

es nicht bis zum 15. Dezember gekündigt wurde.<br />

Neuabonnements sind auch innerhalb des Jahres bei<br />

entsprechender Preisreduktion möglich. Abonnements<br />

sind über Marc Brenner, MB-Design, Postfach 62,<br />

71571 Allmersbach i.T. zu bestellen und erst nach<br />

Erhalt der Rechnung zu bezahlen.<br />

Spenden für die Zeitschrift werden gerne entgegengenommen.<br />

Bitte mit Stichwort „InSpirit” an Gemeinde<br />

Gottes KdöR, Urbach, Bank für Sozialwirtschaft Stuttgart,<br />

Konto 87 098 00 (BLZ 601 205 00) überweisen.<br />

VERTRIEB <strong>UND</strong> ANZEIGEN<br />

Marc Brenner / MB-Design, Postfach 62,<br />

71571 Allmersbach i.T. Tel. 07191-9140810 / Fax<br />

07191-880 39 / info@marcbrenner.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/2007.<br />

GESTALTUNG<br />

Adrian Muntean<br />

druck<br />

Rösler Druck GmbH, Gmünder Straße 100<br />

73614 Schorndorf<br />

Bildnachweis<br />

A. Muntean: S. 1, 4<br />

Photocase: S. 7, 8, 13, 14, 15, 24<br />

Privat: S. 10-12, 14, 17, 18, 19-22<br />

10 Afrika-Reise 2007<br />

ein Reisebericht von Diane Schabel<br />

14 Wenn sich ein Herzenswunsch erfüllt<br />

von Uschi Deibel<br />

16 CZ Mannheim stellt den Gemeindegrundlagenkurs vor<br />

18 Ein Bus, ein Betrug und mehrere Wunder Gottes<br />

von Wilma Schmidt<br />

19 Gemeinde in Aktion<br />

22 Aus aller Welt....gelesen und notiert<br />

von Volker Hespelt<br />

i n s p i r i t 21 / 2 0 0 7


EDITORIAL<br />

Immer noch begeistert von Jesus?<br />

Vor Jahren, auf einer Jugendkonferenz, erschien<br />

mir das Wort „Passion“ ziemlich radikal. Schonungslos.<br />

Entweder - oder. Heiß oder kalt. Einen<br />

Mittelweg gab’s nicht.<br />

Das brachte mich zum Nachdenken: "Wozu<br />

brauche ich Leidenschaft in meiner Beziehung<br />

zu Jesus? Ohne sie komme ich ganz gut zurecht:<br />

Sonntags im Gottesdienst, mittwochs im Hauskreis<br />

und samstags in den Jugendtreffs bekomme<br />

ich zwar ein wenig von dieser Leidenschaft für Jesus<br />

zu spüren, aber sonst ist alles ruhig in meinem<br />

Leben. Und ich möchte auch nicht ständig an ihn<br />

denken. Es gibt ja so vieles in meiner Umgebung,<br />

das mich interessiert. Ich hab’ doch auch mein eigenes<br />

Leben..."<br />

Ich schämte mich, als ich begriff, zu welchem<br />

Preis mir das Leben geschenkt wurde. Ich wollte<br />

lieber im Erdboden versinken als vor dem Gekreuzigten<br />

zu stehen und ihm zu sagen, dass er keinen<br />

Unterschied in mir ausmachte. Mein Leben gehörte<br />

ihm nicht ganz. Ich lebte für ihn, aber irgendwie<br />

lauwarm. Ich war bei seiner Sache schon dabei,<br />

aber nicht mit Herz und Seele. Nicht mit Passion.<br />

Leidenschaftliche Hingabe heißt zu wissen, wofür<br />

du lebst und wofür du alles geben würdest. Leidenschaft<br />

heißt, kaum erwarten zu können, morgens<br />

aus dem Bett zu springen in dem Wissen, dass<br />

etwas auf dich wartet, das nur du machen kannst<br />

und wofür du geschaffen bist. Und das unglaublich<br />

Spaß macht. Es zieht dich an. Es begeistert dich. Es<br />

fasziniert und beflügelt.<br />

Was begeistert dich, lieber Leser? Was stillt<br />

deinen Lebenshunger und Lebensdurst? Wofür<br />

schlägt dein Herz? Denn<br />

wo dein Schatz ist, da ist<br />

auch dein Herz, da zieht es<br />

dich hin.<br />

Von Jesus können wir<br />

lernen, dass nichts so sehr<br />

befriedigt, als Gottes Willen<br />

zu tun und zu wissen, dass<br />

wir ihm mit unserem Leben<br />

dienen. Er hat täglich Aufträge<br />

für uns. Wir sind seine Hände in dieser Welt.<br />

Er braucht dich! Er braucht uns! Durch uns zeigt<br />

sich Gott den Menschen.<br />

Er ist daran interessiert, dass wir Frucht bringen.<br />

Dafür hat er uns gemacht. Das ist unser Auftrag.<br />

Und die Menschen, die uns umgeben, könnten vielleicht<br />

nie etwas über Jesus erfahren, wenn du und<br />

ich nicht da wären. Wir leben nicht für uns, sondern<br />

für sie, dass sie es am eigenen Leib erfahren:<br />

Jesus lebt. Jesus begeistert. Jesus ist unser Leben.<br />

Ohne diese Passion würde mein Leben heute<br />

anders aussehen. Ich würde mich mit hängendem<br />

Kopf, müden Augen und Null-Bock-Stimmung<br />

durch die Tage schleppen. Begeisterung für Jesus<br />

stärkt mir den Rücken, beflügelt mein Denken<br />

und Handeln und zeigt mir jeden Tag, dass es sich<br />

lohnt, für die Sache Jesu zu kämpfen.<br />

Lasst uns diesen Auftrag jederzeit vor Augen haben<br />

und von Jesus begeistert leben!<br />

Adina Muntean<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


Berufung heißt dem König dienen<br />

Von Stefan W. Oesterling<br />

Das Wort „Berufung“ kann man von<br />

verschiedenen Seiten betrachten, und es<br />

würde den Rahmen dieser Zeitschrift sprengen,<br />

wenn wir alle Aspekte darüber ausführlich<br />

darlegen wollten. Somit habe ich einige Dinge<br />

zum Thema „Berufung“ zusammengestellt, die<br />

mir persönlich wichtig geworden sind.<br />

Mit „Berufung“ meinen wir häufig<br />

den persönlichen Auftrag Gottes für<br />

einen Dienst, ein Amt oder eine Aufgabe<br />

im Reich Gottes. Wir sprechen davon,<br />

dass wir berufen sind, in der Gemeinde<br />

dies oder das zu tun. Deshalb stellen wir<br />

uns die Frage: „Wozu hat mich Gott berufen?“<br />

oder „Was ist meine Berufung?“<br />

Eigentlich steckt dahinter die Frage:<br />

„Was soll ich tun?“<br />

Berufung beginnt mit der Frage:<br />

Wer bin ich?<br />

Doch ausgehend von dem, was Jesus<br />

in Johannes 18 über sich selbst sagte,<br />

bin ich davon überzeugt, dass es mit<br />

einer ganz anderen Frage beginnt: „Wer<br />

bin ich?“ Jesus stand vor dem römischen<br />

Gouverneur Pilatus und beantwortete<br />

dessen Frage klar und deutlich in Johannes<br />

18,37: „Ja, du hast recht. Ich<br />

bin ein König.“ Jesus ist uns darin ein<br />

Vorbild. Er wusste, dass er nicht zufällig<br />

lebte und starb. Er wusste, dass<br />

er seine Schöpfung nicht nur für einen<br />

Erholungsurlaub besuchte. Er wusste<br />

genau, wer er war. Ich denke, dass<br />

viele Menschen mit dieser Frage große<br />

Schwierigkeiten haben. Selbst Kinder<br />

Gottes sind sich nicht immer im Klaren<br />

darüber, wer sie eigentlich sind.<br />

Der Apostel Johannes sagt es treffend<br />

in 1. Johannes 3,1: „Seht, welch<br />

eine Liebe uns der Vater gegeben hat,<br />

dass wir Kinder Gottes heißen sollen!<br />

Und wir sind es.“ Wir sind Kinder Gottes.<br />

Gott ist unser Vater. Christus ist<br />

unser Herr und großer Bruder. Nichts<br />

und niemand kann uns aus seiner Hand<br />

reißen. Wenn er für uns ist, dann ist<br />

es egal, wer oder was gegen uns ist.<br />

Wir vermögen alles, durch den, der<br />

uns mächtig macht. Wir sind „ein auserwähltes<br />

Geschlecht, ein königliches<br />

Priestertum, eine heilige Nation, ein<br />

Volk zum Besitztum (1. Petrus 2,9).“<br />

Wir müssen uns unserer Identität<br />

in Christus und in Gott klar sein. Wir<br />

müssen wissen, wem wir nachfolgen:<br />

nicht irgendeinem, sondern dem König<br />

aller Könige. Wir müssen wissen, wer<br />

wir sind und wem wir dienen. Dies ist<br />

Teil unserer Berufung. Gotteskindschaft<br />

ist Königskindschaft. Wenn es um unsere<br />

Berufung geht, müssen wir die Frage<br />

klären: „Sind wir Königskinder?“ Oder<br />

anders gefragt: „Ist Jesus dein König?“<br />

Im Laufe meines Dienstes sind mir<br />

Menschen begegnet, denen dieses Bewusstsein<br />

fehlt. Sie bezeichnen Jesus<br />

als ihren „Herrn“ und ihren „König“,<br />

obwohl sie ihr Leben in Wirklichkeit<br />

noch selbst besitzen. Sie kamen nicht<br />

zu dem Punkt, dass sie ihm die gesamte<br />

Herrschaft über ihr Leben ausgehändigt<br />

haben. Ich selbst bin in einem christlichen<br />

Elternhaus aufgewachsen und<br />

war mit allerhand christlichem Wissen<br />

gefüllt. Dennoch musste ich mich entscheiden,<br />

ob mein Leben weiterhin von<br />

meinem Willen oder von Gottes Willen<br />

bestimmt werden sollte. Ich musste das<br />

Recht auf Selbstbestimmung aufgeben<br />

und das Recht auf Lebensbestimmung<br />

an Jesus Christus abtreten. Dies erlebte<br />

ich im Alter von 15 Jahren. Seither hat<br />

sich an dieser Einstellung nie mehr etwas<br />

geändert.<br />

Woran erkennt man, ob ein Mensch<br />

sein Leben selbst bestimmt oder von Je-<br />

sus regiert wird? Jesus selbst gibt darauf<br />

eine klare Antwort in Lukas 6, 46:<br />

„Was nennt ihr mich aber Herr, Herr,<br />

und tut nicht, was ich euch sage?“<br />

Wenn wir wissen, wer wir sind – Königskinder<br />

– dann ist es unser Anliegen,<br />

das umzusetzen, was der König uns<br />

sagt. Menschen, in deren Leben man<br />

die Spuren der Gottesherrschaft nicht<br />

erkennt, leben auch nicht in ihrer Berufung.<br />

Sie leben ihr eigenes Leben und<br />

ihre eigene Berufung. Sie haben vielleicht<br />

Erfolg im Beruf, in Beziehungen,<br />

Ansehen, usw. Sie können einflussreich<br />

und bedeutungsvoll in dieser Welt sein,<br />

aber ihr Beitrag zur Ausbreitung des<br />

Königreichs Gottes tendiert gegen Null.<br />

Es geht uns so leicht von den Lippen,<br />

dass Jesus unser König ist, aber entspricht<br />

dies auch der Wahrheit? Wird<br />

dies in unserem Lebensstil, Charakter,<br />

Arbeitsplatz, Zuhause, in der Schule, in<br />

der Gemeinde sichtbar?<br />

Berufung und Mitarbeit!<br />

Wenn wir wissen, dass wir Gotteskinder<br />

sind, dann ist die logische Folge<br />

daraus, dass wir mithelfen, das Reich<br />

Gottes zu bauen. Wir sind Gottes Volk<br />

und dazu da, sein Königreich auf dieser<br />

Erde zu bewahren und zu vergrößern.<br />

Das ist unsere Berufung.<br />

Manchmal erlebe ich, wie man Berufung<br />

und Mitarbeit verwechselt. Wir<br />

brauchen keine persönliche göttliche<br />

Berufung, um im Leib Christi – der Gemeinde<br />

– mitzuarbeiten. Dies ist Gottes<br />

Wort. Jedes Glied im Leib Christi hat<br />

einen (Missions-)Auftrag (Matthäus<br />

28,19-20) und eine Aufgabe in diesem<br />

Leib, gemäß 1. Korinther 12. Wir können<br />

uns nicht rausreden und sagen: „Ich<br />

habe keine Berufung zum Putzdienst,<br />

also überlasse ich diese Aufgabe anderen<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


Gliedern in der Gemeinde.“ Wir brauchen<br />

keine persönliche Berufung, um<br />

im Leib Christi mitzuarbeiten. Hierzu<br />

sind wir – so lese ich es aus dem Wort<br />

Gottes heraus – verpflichtet. Wir packen<br />

dort an, wo wir gebraucht werden.<br />

Und jeder ist wichtig, damit die Gemeinde<br />

ihr volles Potential ausschöpfen<br />

kann.<br />

Ein Beispiel: Heutzutage haben die<br />

Techniker in den Gemeinden eine große<br />

Verantwortung, dass der Dienst des<br />

Lobpreisteams und des Predigers eine<br />

salbungsvolle Kraft entwickeln kann.<br />

Wenn sie unvorbereitet oder unzuverlässig<br />

sind, gibt es Pannen, die den<br />

ganzen Gottesdienstverlauf deutlich<br />

stören können. Wenn sie rebellisch sind<br />

und sich der Leiterschaft nicht unterordnen<br />

wollen, können sie den Lobpreis<br />

und die Predigt sogar unterbrechen<br />

und somit Gottes Geist hindern. Der<br />

Dienst an der Technik ist ein wertvoller<br />

Dienst und sollte genauso im Gebet<br />

vorbereitet und praktisch geübt werden<br />

wie der Dienst im Lobpreisteam.<br />

Ein weiteres Beispiel: Bei einer<br />

Regionaltagung in unserem Gemeindehaus<br />

hatte man vergessen, dem Mann<br />

Bescheid zu geben, der für die Heizung<br />

zuständig war. Das führte dazu, dass<br />

es im Haus bitterkalt war und einige<br />

früher gehen mussten, weil sie total<br />

durchgefroren waren. Der Leib funktionierte<br />

nur eingeschränkt, weil ein<br />

Glied nicht zum Einsatz kam. Man<br />

hatte vergessen, es zu benachrichtigen.<br />

Wir hatten tolle Redner, und dennoch<br />

ging ein Segen verloren, weil es einfach<br />

kalt war. Ein Bruder war nicht informiert<br />

worden, der „nur“ die Heizung<br />

richtig einstellen sollte, und schon<br />

konnte nicht dasselbe geistliche Ergebnis<br />

erzielt werden, als wenn es warm<br />

gewesen wäre.<br />

Ist dieser Mann von Gott persönlich<br />

berufen, die Heizung einzustellen? Ist<br />

ihm ein Engel erschienen, der ihn dazu<br />

ermutigt hat? Meines Wissens nach<br />

nicht. Aber er tut, was er kann, treu<br />

und mit Freuden und dient somit dem<br />

König und dem Königreich. Die ganze<br />

Gemeinde ist durch ihn gesegnet. Was<br />

wir oftmals unter Berufung verstehen,<br />

sind eigentlich grundlegende Dinge der<br />

Nachfolge. Durch die Kraft des Heiligen<br />

Geistes sollen wir in das Ebenbild<br />

Christi verwandelt werden. Dies wird<br />

sich nicht verstecken lassen, sondern<br />

wird in unserem Leben sichtbar. Hierbei<br />

geht es um Jüngerschaft und die<br />

daraus erwachsende Frucht des Geistes,<br />

nicht aber um Berufung.<br />

In Epheser 4 verbindet Paulus das<br />

Wort Berufung mit der konkreten Aufforderung<br />

zur Wahrung der Einheit im<br />

Reich Gottes sowie praktizierter Nächstenliebe.<br />

Das ganze Kapitel handelt<br />

von einem gottgefälligen Lebensstil,<br />

der sich bei denen zeigen wird, die dem<br />

König der Könige dienen und seine<br />

Nachfolger sind.<br />

Selbstverständlich kann und wird<br />

es sein, dass wir eine besondere Bürde<br />

für ein bestimmtes Aufgabenfeld im<br />

Reich Gottes bekommen – das ist dann<br />

eine persönliche Berufung für eine<br />

bestimmte Aufgabe, Dienst oder ein<br />

Amt. Aber wir dürfen nicht einfach die<br />

Hände in den Schoß legen und sagen:<br />

„Solange ich keine persönliche Berufung<br />

bekomme, mache ich gar nichts“<br />

oder „Ich habe keine Berufung für …,<br />

also mache ich es nicht.“ Das ist nichts<br />

anderes als eine Ausrede und eine unreife<br />

Einstellung.<br />

Berufung und Größe<br />

Wenn wir nicht bereit sind, bei dem<br />

mit anzupacken, was uns der Herr<br />

direkt vor die Nase legt, dann wird er<br />

uns auch nicht solche große Verantwortung<br />

wie z.B. das Amt eines Missionars<br />

übertragen. Wir sind dann immer<br />

noch selbstbestimmt und nicht regiert<br />

vom König aller Könige.<br />

Wenn wir wissen,<br />

dass wir Gotteskinder sind,<br />

dann ist die logische Folge daraus,<br />

dass wir mithelfen,<br />

das Reich Gottes zu bauen.<br />

Wir können nicht unser eigenes<br />

Leben regieren und gleichzeitig Gott<br />

dienen. Es geht nicht, dass zwei Könige<br />

über das gleiche Reich regieren. Einer<br />

von beiden muss abdanken, oder es<br />

kommt unweigerlich zum Konflikt.<br />

Als die Jünger darüber stritten, wer<br />

von ihnen der Größte im Reich Gottes<br />

sein würde, da nahm Jesus ein Handtuch<br />

und eine Schüssel mit Wasser<br />

und wusch ihnen die Füße. Er machte<br />

ihnen klar, was echte Bedeutung im<br />

Königreich hat: Die demütige und<br />

treue Hingabe zum einfachen Dienst<br />

am Anderen.<br />

Wir sollten die Fußwaschung regelmäßig<br />

einplanen und nicht nur als<br />

einen Artikel in unserem Glaubensbekenntnis<br />

stehen haben. Die Fußwaschung<br />

betont die Notwendigkeit und<br />

selbstlose sowie demütige Hingabe für<br />

den Dienst im Königreich Gottes. Ich<br />

weiß, dass die Meinungen über die Praxis<br />

der Feier der Fußwaschung sehr<br />

unterschiedlich sind, aber ich weiß<br />

auch, dass wir dadurch einen starken<br />

Lehrunterricht in unseren Gemeinden,<br />

Hauskreisen, Jugendtreffs usw. bekommen<br />

können.<br />

Es geht nicht darum, wie groß<br />

derjenige ist, der etwas tut, sondern<br />

dass man etwas tut. Dies kommt auch<br />

im Gleichnis von den anvertrauten<br />

Talenten in Matthäus 25, 14-30 zum<br />

Ausdruck. Die Belohnung der beiden<br />

Knechte, die ihre Geldbeträge verdoppelt<br />

hatten, war unterschiedlich.<br />

Doch das Lob und die Anerkennung<br />

durch den König gleich: „Recht so, du<br />

guter und treuer Knecht! Über weniges<br />

warst du treu, über vieles werde ich<br />

dich setzen; geh hinein in die Freude<br />

deines Herrn.“ (Matthäus 25, 21 und<br />

23)<br />

Berufung ist aktives Teilhaben<br />

und Teilnehmen<br />

Ob Paulus, Petrus oder der Hebräerbriefschreiber:<br />

Sie alle stimmen<br />

überein, dass Berufung immer in unmittelbarem<br />

Zusammenhang steht mit<br />

Gemeinde, christlichem Lebenswandel<br />

und Glaube an Christus (s. Römer 11;<br />

1. Korinther 1; Epheser 4; Philipper<br />

3; 2. Thessalonicher 1; 2. Petrus 1;<br />

Hebräer 3). Somit ist es unsere Berufung,<br />

dass wir an der Gemeinschaft mit<br />

Jesus und seinem Leib teilhaben und<br />

aktiv teilnehmen, indem wir mithelfen<br />

und dienen.<br />

Jesu Berufung war das Königtum<br />

und das Königreich. Er wusste, wer er<br />

war und was er zu tun hatte. Er sagte<br />

zu Pilatus in Johannes 18, 37: „…Ich<br />

bin ein König. Ich bin geboren und<br />

in diese Welt gekommen, um ihr die<br />

Wahrheit zu bezeugen.“ Kurz bevor<br />

Jesus die Frage des Pilatus nach seiner<br />

Identität beantwortete, hatte er in<br />

Johannes 17,18 gebetet: „Wie du mich<br />

gesandt hast in die Welt, so sende ich<br />

sie auch in die Welt.“<br />

Jesus hat die Gemeinde in diese<br />

Welt gepflanzt, um seine Aufgabe weiterzuführen:<br />

Die Aufrechterhaltung<br />

und Ausbreitung seines Königreichs.<br />

Dies passiert dann, wenn wir für die<br />

Wahrheit eintreten. Das bedeutet nicht<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


nur, das Wort zu verkündigen, sondern<br />

auch mitzuhelfen, damit dies geschehen<br />

kann, wie die Beispiele Heizung und<br />

Tontechnik zeigen.<br />

Weil Jesus mein König ist, bin ich<br />

bereit, dort zu dienen, wo er mich hingestellt<br />

hat. Es ist kein Zufall, dass du<br />

in einer Ortsgemeinde verwurzelt bist.<br />

Genau dort sollst du dienen. Berufung<br />

ist Teilhaben am Leib Christi und Teilnehmen<br />

am Auftrag und den Aufgaben<br />

dieses Leibes.<br />

Eine persönliche Berufung!<br />

Wir würden alle gerne so eine persönliche<br />

Berufung erleben wie Gideon.<br />

Ein Engel des Herrn kommt in unseren<br />

Garten, offenbart sich auf übernatürliche<br />

Weise und gibt uns einen klaren<br />

Auftrag (Richter 6). Doch die Wenigsten<br />

erleben es so.<br />

Eine persönliche Berufung ist ein<br />

Reden Gottes zu unserem Herzen. Dies<br />

kann auf verschiedene Arten geschehen:<br />

Beim Lesen seines Wortes, durch eine<br />

Predigt oder ein Gespräch, durch das<br />

direkte prophetische Wort eines Dritten<br />

zu uns oder das sanfte Säuseln des Heiligen<br />

Geistes in unserem Inneren. Egal<br />

wie, aber Gott gibt uns für einen Dienst<br />

oder ein Amt eine Bürde aufs Herz. Wir<br />

fühlen uns diesem speziellen Bereich<br />

verpflichtet und werden erst zufrieden<br />

sein, wenn wir in dieser Aufgabe drin<br />

stehen.<br />

Und hier kommt wieder der Leib ins<br />

Spiel. Die Gemeinde und die dort von<br />

Gott gesetzte Leiterschaft erkennt die<br />

persönliche Berufung, fördert sie und<br />

bringt den Einzelnen in die Position, wo<br />

er dies auch am Besten umsetzen kann.<br />

Doch bis dahin sollten wir nicht unsere<br />

Hände in den Schoß legen und Däumchen<br />

drehen, sondern dort anpacken, wo<br />

sich Gelegenheiten bieten. Wir haben<br />

eine Berufung: Alles für den König und<br />

das Königreich!<br />

Für euch gelesen<br />

„Wenn Kirche mit ihrem ganzen Finanzhaushalt, mit ihrem ganzen<br />

Mitarbeiterpotential, mit all ihrer Kraft nur erreicht, dass wir<br />

schöne Gottesdienste haben, unsere Kinder gut betreut sind, und<br />

wir es gut haben – wenn das alles ist, was wir schaffen, dann sind<br />

wir nur im Vorraum der Gemeinde Jesu Christi. Gemeinde Jesu ist<br />

kein Luxusrestaurant, das sich darin erschöpft, den Christen immer<br />

bessere Speisen zu kredenzen. Gemeinde Jesu ist die Kantine<br />

einer Armee, wo Menschen für ihren Dienst gestärkt werden.“<br />

Es geht um Mitarbeit, die in einer Liebesbeziehung zu Jesus<br />

gegründet ist. „Wir dienen aus Liebe zu Jesus, überzeugt von<br />

seiner Sache“. Und die Liebenden nehmen sich der Sache des<br />

Anderen an. Es geht nur um ihn. Das, wofür ich lebe, ist viel größer<br />

als mein eigenes Wohlergehen, viel größer als meine Befindlichkeiten.<br />

Die Gemeinde ist kein „Kuschelclub der Erretteten“,<br />

sondern ist auf dieser Erde an Jesu Stelle. Komm, tun wir, was er<br />

gerne tun würde! Wir sind es, auf die Gott zählt! Und er wartet<br />

darauf, uns dafür belohnen zu können.<br />

Uwe Schäfer nennt uns in diesem Buch sieben Gründe, warum wir in der Gemeinde mitarbeiten,<br />

warum wir uns von Herzen und mit voller Leidenschaft in Gottes Reich einbringen sollen. Uwe Schäfers<br />

Buch provoziert, motiviert und macht Mut. Sehr empfehlenswert für alle Mitarbeiter!<br />

Uwe Schäfer<br />

MITARBEITEN 7 Gründe warum ich es tue<br />

Neufeld Verlag Schwarzenfeld 2007<br />

Broschur, 10,5 x 16,5 cm, 79 Seiten<br />

ISBN 978-3-937896-36-6, Bestell-Nummer 588 636<br />

Michael Berra,<br />

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Brunnen Verlag Basel 2007<br />

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zu Jesus und zu den Menschen, die uns umgeben. Ein Konzept,<br />

das das Leben der Jugendlichen verändert. R³ ist „nicht für Vorbereitungsfaule,<br />

sondern für Leiter, die sich danach sehnen, dass<br />

etwas in Bewegung kommt“. Die 37 prozess-orientierten Kleingruppenlektionen<br />

umfassen die drei Beziehungsdimensionen,<br />

und greifen wirklich im Alltag. Das Ziel ist, dass die Jugendlichen<br />

verändert werden. Vom Grund her. Von der Wurzel. Es geht um<br />

geistliches Wachstum. Nicht einfach weiteres Material, sondern<br />

eine Strategie, durch die Gott Veränderung schenken möchte.<br />

Leiterheft plus DVD mit Materialien zu den einzelnen Lektionen,<br />

Film-Clips zur Einführung, Themenfilme, Grafiken und zahlreiche<br />

geistliche Impulse. Für die, die sich nach einer Veränderung<br />

sehnen.<br />

Das Neue Testament für die junge Generation im Magazin-Format.<br />

Dabei sind auch wichtige Ratschläge, brennende Themen,<br />

Musik- und Surftipps, Persönlichkeitstests, aktuelle Umfragen<br />

u.v.m. Tipps, Themen und Gestaltung spezifisch für Mädchen und<br />

Jungs.<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7<br />

Stefan W. Oesterling<br />

ist Pastor der Gemeinde<br />

Gottes in Geislingen. Er<br />

und seine Frau Debbie<br />

haben drei Kinder und<br />

leben in Süßen.<br />

392 Seiten, die überzeugen und mitreißen. Das Evangelium<br />

Jesu ist ‚in’: anregend, ansprechend, originell und<br />

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lieben und überall mitnehmen!<br />

– am<br />

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ISBN 978-3-7655-6083-5<br />

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ISBN 978-3-7655-6086-3<br />

Brunnen Verlag Basel 2007


Dienen aus Liebe<br />

Von Lamprini Lindeman<br />

Es war an einem Donnerstagabend,<br />

als mein Mann und ich zusammen mit<br />

drei Kandidaten aus unserer Jugendgruppe<br />

gemütlich auf dem Sofa sitzend<br />

über der Frage brüteten, wie man wohl<br />

in einer Gemeinde mitarbeiten kann.<br />

„Das ist ganz einfach“, meinte einer<br />

von ihnen, „normalerweise läuft es so:<br />

Du bist als Gemeindekind geboren und<br />

durchläufst automatisch erst einmal die<br />

Kinderstunde. Wenn du dann stehen,<br />

sprechen und lesen kannst, ergibt es<br />

sich praktisch von alleine, dass du als<br />

Folienaufleger abwechselnd mit deinen<br />

Freunden sonntags in der ersten Reihe<br />

stehst und den Overhead-Projektor bedienst.<br />

So fängt es an, das Mitarbeiten.<br />

Zumindest bei den meisten.“<br />

„Genau!“, warf der zweite ein, „wenn<br />

du dann, dem Folienauflegeralter<br />

entwachsen, eine Begabung für das<br />

Bedienen von Knöpfen hast, kannst du<br />

als nächstes Azubi beim Technikteam<br />

werden. Oder als erfolgreicher Kinderstundenabsolvent<br />

in der Kinderarbeit<br />

anfangen. Oder als treuer Ranger kleine<br />

Aufgaben dort übernehmen. Alles in<br />

allem kannst du aufsteigen.“<br />

„Oder du bist musikalisch, und<br />

hast schon in frühem Alter begonnen,<br />

durch stetes Üben dein Instument zu<br />

bezwingen“ überlegt die dritte, „das ist<br />

natürlich was ganz Besonderes, dann<br />

hast du die Möglichkeit, entweder in der<br />

Jugendband oder im Lobpreisteam der<br />

Gemeinde Karriere zu machen. Aber<br />

auch ohne Musikalität kannst du es auf<br />

die Bühne schaffen, zum Beispiel als<br />

Jugendmitarbeiter. Und irgendwann<br />

kann es sein, dass dir die Türen offen<br />

stehen und du das Ziel erreichst, Leiter<br />

zu werden. Jugendleiter, Rangerleiter,<br />

Hauskreisleiter, Lobpreisleiter oder<br />

sogar Pastor.“<br />

An diesem Punkt schwante meinem<br />

Mann und mir, dass wir die Frage wohl<br />

falsch gestellt hatten. Das Flipchart,<br />

welches man zu einem solchen Gehirnsturm<br />

(Brainstorming genannt) gerne<br />

nutzt, war voll beschrieben mit den<br />

bereits genannten möglichen Mitarbeiterpositionen.<br />

Energisch riss mein<br />

Mann das oberste Blatt ab und schrieb<br />

eine neue Frage auf: „Wie kann ich in<br />

der Gemeinde helfen?“ Eine Reihe von<br />

Antworten schoss aus der Sofaecke.<br />

„Opfer einsammeln, Opfer geben, Gäste<br />

begrüßen, die Gemeinde putzen, beten,<br />

Freunden von Jesus erzählen, auf die<br />

Kinder aufpassen, lehren, predigen,<br />

abwaschen, Blumen gießen, sich um die<br />

Finanzen kümmern, Kranke besuchen,<br />

Reparaturen im Gemeindegebäude<br />

vornehmen, und und und.“ Zusammengefasst<br />

eigentlich alles, womit man Gott<br />

und seinen Mitmenschen dienen und<br />

helfen kann.<br />

Als wir nun beide vollbeschriebenen<br />

Blätter verglichen, fiel uns auf: Das<br />

erste war eine Liste von Positionen, das<br />

zweite eine Liste von Taten, die einer<br />

von unseren Jugendlichen ganz treffend<br />

unter dem Oberbegriff „Dienen aus Liebe“<br />

zusammenfasste.<br />

Was war nun der Unterschied? Wie<br />

kann es dazu kommen, dass ihnen zum<br />

Thema Mitarbeiterschaft zuerst diejenigen<br />

Möglichkeiten einfielen, die sicht-<br />

bar, oftmals auf der Bühne stattfinden?<br />

Positionen, die, der Reihenfolge nach<br />

aufgelistet, sogar wie eine Karriereleiter<br />

aussehen? Wie kann es sein, daß unsere<br />

Gemeindekinder dies ganz automatisch<br />

als einzige Möglichkeit sehen, in Mitarbeiterschaft<br />

zu kommen? Bedeutet<br />

Mitarbeiterschaft nicht in erster Linie<br />

zu dienen? Und entsteht dieses Dienen<br />

nicht aus der Nächstenliebe? Und geschieht<br />

diese Nächstenliebe nicht aus<br />

Demut? Und kommt diese Demut nicht<br />

aus der Hingabe an Gott?<br />

Bitte, versteh mich nicht falsch,<br />

lieber Leser. Ich sage nicht, dass diejenigen,<br />

die eine Postition innehaben<br />

und Leiter sind, nicht dienen, lieben,<br />

hingegeben sind. Doch, sie sind es. Oft<br />

entbehren sie dabei viele angenehme<br />

Dinge, freie Abende, freie Wochenenden.<br />

Und doch wären sie nicht lange dort in<br />

dieser Position, wenn sie nicht das Herz<br />

von Dienern hätten. Doch wo kann man<br />

am besten lernen, unabhängig von der<br />

Anerkennung anderer bzw. von dem<br />

Streben nach einer Position zu dienen?<br />

Im Kleinen. Und von wem kann man<br />

lernen, ein Herz so voller Liebe zu haben,<br />

dass man den Menschen dort dient,<br />

wo sie es brauchen? Von dem größten<br />

Diener Jesus.<br />

Über die Jahre hat sich in unseren<br />

Köpfen ein falsches Bild eingeschlichen:<br />

Dass es in unseren Gemeinden zwei<br />

Gruppen von Geschwistern gibt: diejenigen,<br />

die sonntags kommen, sich setzen<br />

und scheinbar passiv sind und diejenigen,<br />

die sonntags, meist für alle sichtbar,<br />

aktiv dienen. Das ist aber nicht so.<br />

Es gibt so viele Menschen in unseren<br />

Gemeinden, die nicht unbedingt sichtbar,<br />

oftmals ganz freiwillig und selbstverständlich,<br />

jeden Tag der Woche von<br />

Herzen Gott dienen. Leider ehren wir<br />

sie nicht genug, und erwähnen ihren<br />

Dienst oft nicht.<br />

Aber genau das sollten wir tun, wie<br />

sonst können unsere jungen Leute lernen,<br />

wie wichtig es für das Reich Gottes<br />

ist, dass jedes Glied der Gemeinde aus<br />

Liebe dient, auch wenn es mit keiner<br />

besonderen Position verbunden ist?<br />

Dienen aus Liebe ist gar nicht so<br />

leicht. Immer wieder muss man seine<br />

Motivation hinterfragen, oft wird man<br />

müde, oft nie gesehen, und nicht einmal<br />

bestärkt durch ein kleines Wort wie<br />

Dankeschön. Aber eines ist sicher: „Dein<br />

Vater, der im Verborgenen sieht, wird<br />

es dir vergelten.“ (Matt. 6)<br />

Lamprini Lindeman (23)<br />

ist mit Chris verheiratet.<br />

Sie sind Mitabeiter der<br />

GeGo Geislingen im<br />

Teenie- und Jugendbereich.<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


„Straucheln wir schon an unserer grundlegenden Berufung?<br />

„Wozu bin ich berufen und wie<br />

komme ich da hinein?“ ist oft für<br />

so Manchen die große Frage.<br />

Manchmal sogar so groß, dass sie<br />

Kopfzerbrechen bereitet. Allgemein<br />

wird viel darüber diskutiert, geschrieben<br />

und gelesen. Es scheint ein immer<br />

aktuelles Thema zu sein. Meistens<br />

redet man über „Berufung“ im Sinne<br />

von „Führung durch den Heiligen<br />

Geist“.<br />

Grundlegend ist aber die „Berufung“<br />

ein früher Aspekt im Rahmen<br />

des „ordo salutis“ (der<br />

Heilsordnung). Als erstes<br />

Glied folgen der Berufung<br />

im herkömmlichen Sinne<br />

Elemente wie Erleuchtung,<br />

Glaube, Bekehrung<br />

und Wiedergeburt. Gewiss<br />

ist dies eine künstliche<br />

Differenzierung, um den<br />

Prozess des Erlösungswerkes<br />

logisch zu ordnen,<br />

aber trotzdem ein sehr<br />

wichtiger Ausgangspunkt,<br />

dass Gott den Sünder durch die Verkündigung<br />

des Evangeliums ruft, das<br />

Heil anzunehmen. Das Heil wird nicht<br />

erworben, sondern Gott beruft. Ausgangspunkt<br />

ist ein Aufruf zur persönlichen<br />

Entscheidung „Tut Buße! Glaubt<br />

an Jesus Christus!“. Ziel und Inhalt der<br />

Berufung richten sich auf ein Leben der<br />

Teilhabe an Jesus Christus und seiner<br />

Nachfolge mit dem Ziel des ewigen Lebens<br />

mit Gott. Das Hören und Annehmen<br />

dieses Rufes im Gehorsam hat deswegen<br />

eine Neuausrichtung des ganzen<br />

Lebens und seiner Werke zur Folge, da<br />

es ein neues Lebensziel erschließt.<br />

Ich persönlich habe immer erfahren,<br />

dass Gott sich zu einem stellt,<br />

wenn man treu seinen Dienst tut.<br />

Bevor wir also über jegliche spezielle<br />

Führungen durch den Heiligen Geist<br />

reden, muss klar sein, dass Gott uns aus<br />

der Knechtschaft zur Freiheit berufen<br />

hat. Inmitten dieser Berufung zur Gemeinschaft,<br />

zum Frieden und zum ewigen<br />

Leben erklingt die Ermahnung des<br />

Paulus, entsprechend unserer Berufung<br />

zu leben: mit aller Demut und Sanftmut,<br />

mit Langmut, einander in Liebe ertragend.<br />

(Epheser 4,1-6). 2. Petrus 1,10<br />

erinnert uns auch daran, unsere Berufung<br />

fest zu machen, damit wir nicht<br />

straucheln. Gott ist derjenige, der beruft<br />

und die Voraussetzungen dafür schafft.<br />

Unsere Verantwortung aber besteht<br />

darin, so zu leben, dass diese Berufung<br />

zur vollen Entfaltung in unserem Leben<br />

kommt.<br />

Ich selber wuchs in einem christlichen<br />

Elternhaus auf und durfte mich<br />

in jungen Jahren bekehren. Ein wirkliches<br />

Vorrecht. Mit meiner bewussten<br />

Entscheidung für Jesus Christus war<br />

mir aber auch sofort klar, dass meine<br />

Lebensziele sich schlagartig verändern<br />

würden. Nachfolge beinhaltet letztendlich<br />

Dienst. Das war eine logische Konsequenz<br />

- in welcher Form auch immer.<br />

In meiner pastoralen Arbeit ist mir<br />

dies ein wichtiges Anliegen geworden.<br />

Denn in unserer individualistischen Zeit<br />

hören wir oft Aussagen<br />

wie „Der Herr hat mir<br />

dies und jenes gezeigt“,<br />

aber die ausschlaggebende<br />

Frage ist die nach<br />

der Intensität der Bekehrung<br />

und das Leben<br />

in der Nachfolge Jesu.<br />

War es nur eine teilweise<br />

Entscheidung oder eine<br />

wirkliche Neuausrichtung<br />

aller Lebensziele?<br />

Menschen möchten die<br />

individuelle Führung durch Gott sehr<br />

intensiv erleben, verfolgen aber eventuell<br />

doch noch ihre eigenen Lebensziele.<br />

Sie sind vielleicht gar nicht so bemüht,<br />

die grundlegende Berufung Gottes zur<br />

vollen Entfaltung kommen zu lassen<br />

und träumen schon von manchen spezi-<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


ellen Missionen, zu denen der Herr sie<br />

als „Special Agent“ losschickt.<br />

Die Bausteine der Berufung<br />

Demut, Treue, dienendes Herz und<br />

Bewahrung der Einheit sind sicherlich<br />

Bausteine, auf denen eine spezielle<br />

Berufung ruhen kann. Fehlt aber das<br />

Fundament, folgen mit Sicherheit<br />

Träumerei, Unfrieden und die Tendenz,<br />

sich nicht verbindlich einzubringen,<br />

geschweige denn unterzuordnen.<br />

Ich persönlich habe immer erfahren,<br />

dass Gott sich zu einem stellt, wenn<br />

man treu seinen Dienst tut. Eine Spezifizierung<br />

der Berufung erfolgte aber<br />

immer nur im Tun des bereits Vorhandenen.<br />

Gott kann uns weiter führen,<br />

wenn wir das bereits Anvertraute gut<br />

verwalten.<br />

Einen anderen wichtigen Aspekt sehe<br />

ich im ständigen Wachstumsprozess.<br />

Als Jünger Jesu befinden wir uns sinnbildlich<br />

auf der Töpferscheibe Gottes.<br />

Sobald wir nicht mehr bereit sind, uns<br />

von Gott formen und verändern zu lassen,<br />

stellt sich doch die Frage, wie Gott<br />

uns dann auf neue Aufgaben vorbereiten<br />

kann?<br />

Eine weitere Erfahrung ist, dass<br />

Menschen, die sich selbst in ihre Berufung<br />

„befördern“, letztendlich Schiffbruch<br />

erleiden. Eine Salbung Gottes<br />

kann zerstört werden, indem wir uns<br />

selber den Erfolg zuschreiben und anfangen<br />

zu glauben, dass wir nur für<br />

„höhere Dinge berufen sind“. Geduld<br />

ist hier ein wichtiger Aspekt, auf Gott<br />

warten zu können, und nicht durch alleinige<br />

Eigeninitiative „Kariere“ planen<br />

zu wollen.<br />

Deine Entscheidung<br />

ist entscheidend!<br />

Oft erlebe ich auch, dass fehlende<br />

Eigenverantwortung durch „Berufung“<br />

oder den „Willen Gottes“ kompensiert<br />

werden soll. Es leben Menschen mit der<br />

Vorstellung, dass es bei den Entscheidungen<br />

im Leben nur richtig oder falsch<br />

gibt. D.h. man befindet sich im Willen<br />

Gottes oder nicht. Glücklicherweise hat<br />

Gott uns als Persönlichkeiten geschaffen,<br />

die das eigene Leben gestalten dürfen.<br />

Mit aller Konsequenz. Manchmal<br />

ringen Menschen fast schon verzweifelt<br />

darum, dass Gott ihnen ständig sagt,<br />

was sie im Alltag tun sollen. Es kann<br />

soweit gehen, dass Menschen für ihr<br />

eigenes Verhalten gar keine Verantwortung<br />

mehr übernehmen. Wir müssen<br />

lernen, wieder zu unseren Entscheidungen<br />

zu stehen, Entscheidungen, die<br />

sich natürlich an unserem neuen, von<br />

Gott gegebenen, Lebensziel orientieren.<br />

Wenn ich z.B. vor dem Traualtar stehe,<br />

geht es darum, Verantwortung vor Gott<br />

und meinem zukünftigen Ehepartner<br />

zu übernehmen. Ich kann meine Ehe<br />

nicht absichern, indem „ich den oder<br />

die Richtige“ heirate. Das führt zu einer<br />

falschen Sicherheit. Gott führt natürlich<br />

Menschen zusammen. Aber wir dürfen<br />

auch unsere Verantwortung nicht<br />

vergessen. Was würde passieren, wenn<br />

es nur „den einen“ Ehepartner geben<br />

würde, und jemand würde den falschen<br />

Ehepartner heiraten? Logischerweise<br />

gäbe das einen Dominoeffekt, indem<br />

andere dann niemals die Chance hätten,<br />

überhaupt den Richtigen zu bekommen.<br />

Das ist nicht im Sinne des Erfinders.<br />

Diesen Gedanken möchte ich auf die<br />

Berufswahl übertragen und herausfordernd<br />

fragen: Gibt es eigentlich den<br />

„richtigen“ Beruf?<br />

Die Frage geht eigentlich weiter.<br />

Wieso fällt uns manchmal die Entscheidung<br />

für den Dienst so schwer<br />

und manch andere Entscheidung, die<br />

das Leben für Jahre prägt, so leicht?<br />

Wieso fällt uns die Entscheidung für die<br />

Vorbereitung auf den Dienst, wie ILD<br />

oder Bibelschule so schwer? Dagegen<br />

scheinen einige Monate „erstmal nur<br />

relaxen“ nach der Schule immer mehr<br />

modern zu sein.<br />

Sind es fehlende Berufungen Gottes?<br />

Oder die fehlende Bereitschaft, sich<br />

rufen zu lassen? Spricht Gott nicht<br />

mehr klar zu einzelnen Menschen? Oder<br />

fehlt eher die Eigeninitiative? Liegt es<br />

vielleicht daran, dass wir manchmal<br />

schon an der grundlegenden Berufung<br />

straucheln?<br />

Letztendlich geht es doch um die Frage,<br />

ob wir die Entscheidungen unseres<br />

Lebens mit dem Bewusstsein des neuen<br />

Lebenszieles treffen. Gott sucht Menschen,<br />

die sich rufen lassen, Menschen,<br />

durch die er seinen Willen ausführen<br />

kann. Es ist eine Frage des Gehorsams<br />

und der Entscheidung. Deine Entscheidung<br />

ist entscheidend!<br />

Sven Brenner (32) ist<br />

Pastor der Gemeinde<br />

Gottes in Leimen.<br />

Er ist mit Cosima<br />

verheiratet und sie<br />

haben einen Sohn.<br />

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Ein Reisebericht<br />

von Diane Schabel<br />

Afrika<br />

Gerade als bei uns in Deutschland<br />

der Winter so richtig eingebrochen ist,<br />

haben wir uns am 24. Januar 2007 auf<br />

den Weg in südlichere und wärmere<br />

Gefilde gemacht – nämlich auf eine 2-<br />

wöchige Missionsreise nach Afrika. Was<br />

für ein besonderes Vorhaben! Die Reisetruppe<br />

setzte sich aus Erich Schneider,<br />

Peter Thomas (Regionalvorsteher von<br />

Zentralafrika und Ausbildungsleiter von<br />

Afrika) und seiner Frau Deborah sowie<br />

Thomas Schabel und mir (Diane Schabel)<br />

zusammen.<br />

Am 25.01.2007 sind wir von Frankfurt<br />

(nach einer schlaflosen Nacht am<br />

Flughafen) in Richtung Amsterdam<br />

gestartet. Nach ca. 9 Stunden Flugzeit<br />

und einem Zwischenstopp in Katum<br />

(Sudan) sind wir in Addis Abeba, Äthiopien,<br />

angekommen. Dort wurden wir bereits<br />

von dem Vorsteher der Gemeinde<br />

Gottes Äthiopien Hiruy Tsige und dem<br />

Regionalvorsteher von Ostafrika Jürgen<br />

Rudolph erwartet.<br />

Äthiopien:<br />

Fläche: 1,1 Mio. qkm (BRD: 357.000 qkm)<br />

Hauptstadt:<br />

Addis Abeba mit 3 Mio. Einwohnern<br />

(BRD: Berlin mit 3,4 Mio. Einwohnern)<br />

Bevölkerung: 77 Mio. Einwohner<br />

(BRD: 82,5 Mio. Einwohner)<br />

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf: unter 100 EURO<br />

(BRD: 27.253 EURO)<br />

In Addis Abeba war in dieser Zeit<br />

ein afrikanisches Regierungstreffen, so<br />

dass sehr viel los war und auch enorm<br />

viele Polizeikräfte im Einsatz waren. An<br />

diesem Abend sind wir nur noch kurz<br />

beisammen gesessen und haben unsere<br />

erste kleine „afrikanische Mahlzeit“<br />

eingenommen. Danach sind wir alle in<br />

unsere Betten gefallen und haben die<br />

Nacht mehr oder weniger gut überstanden.<br />

Der Geräuschpegel hat auch über<br />

Nacht nicht nachgelassen. Aber nach<br />

unserem ersten afrikanischen Frühstück<br />

(Omelett!) waren wir gestärkt<br />

und konnten weiteren kleineren Zwischenfällen<br />

(kein Wasser, kein Strom<br />

etc.) gefasst ins Auge sehen. Von Peter<br />

und Deborah wurden wir mit dem Motto<br />

„TIA“ vertraut gemacht. Es bedeutet<br />

„This is Africa! (Das ist Afrika!)“. Mit<br />

diesem Motto haben wir die Reise gut<br />

überstanden und konnten uns auf alles<br />

einstellen. So haben wir das Land auch<br />

kennen und lieben gelernt.<br />

Jetzt ging es endlich los mit dem<br />

eigentlichen Ziel unseres Aufenthalts<br />

in Äthiopien. Dort wollten wir einige<br />

Projekte anschauen, die betrieben<br />

werden und zum großen Teil mit Spendengeldern<br />

aus Deutschland finanziert<br />

werden. Einiges an Spendengeldern<br />

hatten wir dabei und konnten sie direkt<br />

an Hiruy übergeben. Mit Hiruy wurden<br />

auch Gespräche über die Weiterentwicklung<br />

der Arbeit, über Probleme<br />

vor Ort und weitere mögliche Projekte<br />

geführt. Die Verwendung der Spendengelder<br />

wurde von Thomas sehr genau<br />

überprüft. Nach erfolgter Akteneinsicht<br />

konnte Hiruy und seinen Mitarbeitern<br />

nur das beste Zeugnis für die Verwaltung<br />

und den Einsatz der Spendengelder<br />

ausgestellt werden.<br />

In Addis Abeba gibt es drei Kindergärten<br />

(Vorschulen) der Gemeinde<br />

Gottes. Ein Kindergarten mit drei Klassen<br />

und eine Kirche befinden sich auf<br />

einem Grundstück, das von Deutschland<br />

mitfinanziert wurde. Es kommen<br />

dort zahlreiche Kinder aus der ganzen<br />

Umgebung hin. In diesem Bereich wird<br />

gerade sehr viel gebaut, wodurch später<br />

noch weitere Kinder erreicht werden<br />

können. Direkt neben dem Grundstück<br />

wird eine große Moschee gebaut. Die<br />

Arbeit gerade an diesem Ort ist daher<br />

sehr wichtig.<br />

Am nächsten Tag haben wir uns<br />

gemeinsam mit Hiruy zeitig auf den<br />

Weg nach Awasa gemacht. Awasa ist<br />

eine Stadt in der Sidamoregion ca. 200<br />

km südlich von der Hauptstadt. Unterwegs<br />

haben Erich, Thomas und Peter<br />

ein typisches äthiopisches Gericht zu<br />

sich genommen „Kitfu“. Es hat ihnen<br />

geschmeckt und war sogar bekömmlich.<br />

In Awasa sind wir mit Samuel, dem<br />

Regionalvorsteher der Sidamoregion<br />

zusammengetroffen, der in den folgenden<br />

Tagen unser Führer war. Er betreut<br />

Peter Thomas und Samuel Hirpo beten für Kranke<br />

mit einem alten Motorrad über 80 Gemeinden<br />

in der Region. Ein Auto wäre<br />

ihm eine große Hilfe und Erleichterung,<br />

er wäre bereit, sofort den Führerschein<br />

zu machen.<br />

Am Sonntag haben wir an zwei Gottesdiensten<br />

teilgenommen, an denen Peter<br />

gepredigt hat. Die Gemeinden lagen<br />

tief im Busch. Trotzdem sind zu beiden<br />

Gottesdiensten sehr viele Menschen gekommen,<br />

die teilweise um das Gebäude<br />

herum Platz nehmen mussten. Die Musik<br />

und das Singen spielen eine wichtige<br />

Rolle im Gottesdienst; überhaupt sind<br />

die Gottesdienste sehr lebendig. Die<br />

10 i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


eise 2007<br />

Predigt wird lebhaft verfolgt und durch<br />

Amen-Rufe bekräftigt. Die Atmosphäre<br />

kann ich nicht in Worte fassen.<br />

Überall wurden wir herzlich willkommen<br />

geheißen. Anfangs musste ich mich<br />

erst daran gewöhnen, in der absoluten<br />

Minderheit (was die Hautfarbe betrifft)<br />

zu sein. Überall wo wir hinkamen,<br />

fielen wir natürlich sofort auf und waren<br />

im Nu von einer Menschentraube<br />

„umzingelt“. Vor allem die zahlreichen<br />

Kinder haben uns mit großen Augen<br />

zunächst ganz still von Kopf bis Fuß<br />

angesehen und dann nach einer Weile<br />

angefangen zu kichern. Sie sehen selten<br />

solche Bleichgesichter oder haben<br />

vielleicht noch nie welche gesehen. Und<br />

dann auch noch eine ganze Truppe, die<br />

in einem Auto daher fährt! Die Kinder<br />

waren begeistert.<br />

An diesem Tag haben wir auch noch<br />

die Bibelschule besichtigt, die sich auf<br />

einem großen Gelände befindet. Die<br />

Räumlichkeiten dort sind auf einem<br />

sehr einfachen Niveau. Es könnte<br />

durchaus noch Einiges verbessert werden.<br />

Die Straße, die zur Schule führt,<br />

soll asphaltiert werden. Dadurch werden<br />

mehr Leute vorbeikommen. Die<br />

Bibelschule plant daher die Eröffnung<br />

eines Restaurants.<br />

Mit dem Auto unterwegs zu sein, ist<br />

ein Abenteuer für sich. Auf den Straßen<br />

und am Straßenrand bewegt sich alles<br />

fort: Menschen, Tiere und Gespanne.<br />

Der Belag weist oftmals sehr große<br />

Schlaglöcher auf. Außerhalb der Hauptstraßen<br />

gibt es nur schwer befahrbare<br />

Erdstraßen. Man muss sehr aufmerksam<br />

und vorsichtig fahren. Bei Nacht<br />

kommt erschwerend hinzu, dass die<br />

Fahrzeuge oft sehr schlechtes oder gar<br />

kein Licht haben! So waren die Nachtfahrten<br />

von etlichen Zwischenrufen und<br />

„Tipps“ an den Fahrer (meistens Peter)<br />

geprägt. Wir waren voll dabei!<br />

Zu Beginn der neuen Woche stand<br />

nun die Besichtigung von Kindergärten<br />

und Schulen in der Region an, danach<br />

die Rückfahrt nach Addis Abeba. Ein<br />

volles Programm also mit langer Fahrtstrecke.<br />

Peters aufmerksamen Augen<br />

waren jedoch die total abgefahrenen<br />

Reifen von Hiruys Geländewagen nicht<br />

entgangen. Auf Peters Bitte hin hatte<br />

er bereits in Addis Abeba zwei neue<br />

Reifen montieren lassen. Alle Reifen zu<br />

erneuern, erschien ihm wohl zu viel des<br />

Guten (oder des Geldes). So hat Peter<br />

die Sache in die Hand genommen, und<br />

getreu dem Motto „TIA“ konnten wir<br />

erst Stunden später starten (ohne dass<br />

die Reifen gewuchtet waren, dies ist<br />

dort nicht üblich). Wir haben die Erfahrung<br />

jedoch genossen.<br />

Insgesamt waren wir in vier Kindergärten<br />

/ Schulen. Die meisten Gebäude<br />

sind aus Lehm gebaut und haben wenige<br />

Fenster, so dass es innen oft dunkel<br />

und stickig ist. Aber vor allem waren<br />

wir erstaunt über die Menge an Kindern,<br />

die aus dem jeweiligen Gebäude<br />

heraus kamen. Die Kinder sitzen in der<br />

Regel dicht gedrängt beieinander. Sie<br />

waren fröhlich bei der Sache und haben<br />

uns mit Begeisterung Lieder vorgesungen.<br />

Wir hatten einige Süßigkeiten für<br />

sie dabei und auch einen Scheck über<br />

1.500 Euro von einer privaten Spenderin<br />

aus Weisweil. Besonders einer der<br />

Sambia:<br />

Fläche: 752.614 qkm (BRD: 357.000 qkm)<br />

Hauptstadt:<br />

Lusaka mit 1,2 bis 1,8 Mio. Einwohnern<br />

(BRD: Berlin mit 3,4 Mio. Einwohnern)<br />

Bevölkerung: 10 Mio. Einwohner<br />

(BRD: 82,5 Mio. Einwohner)<br />

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf: 465 EURO<br />

(BRD: 27.253 EURO)<br />

Kindergärten mit mehreren Hundert<br />

Kindern wurde uns aufs Herz gelegt.<br />

Hier gibt es weit und breit keine Wasserstelle.<br />

Ein Brunnen käme auf 2000<br />

Euro und würde das Projekt enorm bereichern.<br />

Am Dienstag sind wir dann von Addis<br />

Abeba nach Nairobi, Kenia geflogen.<br />

Dort haben wir einen sehr schönen<br />

Abend bei Familie Jürgen Rudolph verbracht.<br />

Den jüngsten Familienzuwachs<br />

konnten wir schlafend in seinem Bett<br />

bestaunen!<br />

Am nächsten Tag ging es mit dem<br />

Flugzeug weiter nach Lusaka, Sambia,<br />

mit einem Zwischenstopp in Lilongwe,<br />

Malawi. Am Flughafen wurden wir von<br />

Jack Nkandu, dem Ausbildungsleiter<br />

von Sambia und von David Mills, dem<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7<br />

11


Botsuana:<br />

Fläche: 582.000 qkm<br />

Hauptstadt: Gabarone mit 220.000 Einwohnern<br />

(BRD: Berlin mit 3,4 Mio. Einwohnern)<br />

Bevölkerung: 1,7 Mio. Einwohner<br />

(BRD: 82,5 Mio. Einwohner)<br />

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf: 4.765 EURO<br />

(BRD: 27.253 EURO)<br />

Vorsteher von Sambia sowie seiner Frau<br />

abgeholt. An den Flughafen grenzt ein<br />

Nationalpark. Beim Vorbeifahren haben<br />

wir einige Giraffen gesehen. In Lusaka<br />

besichtigten wir das Hauptquartier der<br />

Gemeinde Gottes.<br />

Die beiden folgenden Tage waren<br />

zum Regenerieren. Dabei haben wir ein<br />

kleines touristisches Programm absolviert.<br />

Wir sind nach Livingstone gefahren<br />

und haben dort eine Schifffahrt auf<br />

dem Sambesi gemacht. Die Natur und<br />

die Ruhe um uns herum haben uns sehr<br />

gut getan. Ab und zu sind am Flussufer<br />

Hippos aufgetaucht. Auf dem Schiff<br />

konnten wir den Sonnenuntergang und<br />

den aufgehenden Mond erleben.<br />

Am Freitag ging es früh morgens mit<br />

dem Auto in einen Tierpark. Wir haben<br />

Giraffen, Büffel, Affen, Zebras und<br />

Nashörner aus nächster Nähe gesehen<br />

– auch „das ist Afrika“ (TIA).<br />

Anschließend waren wir bei den Viktoria-Fällen,<br />

dem wohl größten Wasserfall<br />

der Erde. Er erstreckt sich über eine<br />

Breite von 1,7 km. Das Wasser fällt<br />

110 m tief in den Sambesi. In der Regenzeit<br />

fließen 10 Millionen Liter Wasser<br />

pro Sekunde über den Felsrand. Die<br />

„Luftfeuchtigkeit“ und die Geräuschkulisse<br />

waren entsprechend hoch bzw.<br />

laut. Der Anblick ist natürlich gigan-<br />

tisch und einmalig! Die mutigen Männer<br />

waren nach ihrer Besichtigungstour<br />

trotz geliehenem Regenmantel nass.<br />

Tags darauf hatte Peter wieder Termine<br />

mit den afrikanischen Brüdern<br />

wahrzunehmen. Wir hatten daher die<br />

Gelegenheit, die<br />

Missionare Helmut<br />

und Esther<br />

Reutter und<br />

ihre Arbeit in<br />

Sambia kennen<br />

zu lernen. Sie<br />

leiten ein eigenes<br />

Missionswerk<br />

mit vielen<br />

Arbeitszweigen,<br />

u. a. einer Klinik,<br />

die sich auf<br />

Aids-Patienten<br />

spezialisiert<br />

hat. Ihre Vision<br />

ist der Bau<br />

eines Gottesdiensthauses<br />

für 8.000 bis 10.000 Personen!<br />

Am Sonntagvormittag haben wir<br />

an einem Gottesdienst in einer der Gemeinde<br />

Gottes Gemeinden in Lusaka<br />

teilgenommen. Erich hat dort gepredigt.<br />

Nachmittags sind wir nach Johannesburg,<br />

Südafrika, weitergeflogen.<br />

Von dort ging es montags mit einem<br />

Mietwagen in Richtung Gabarone, Botsuana.<br />

Den Abend haben wir mit dem<br />

Vorsteher von Botsuana M. R. Bakwadi<br />

verbracht.<br />

Er hat uns am nächsten Tag das<br />

Hauptquartier, das sich derzeit noch im<br />

Bau befindet, gezeigt. Es wird ein großer<br />

Gottesdienstsaal errichtet und dahinter<br />

werden die Büroräume angelegt.<br />

Von der Gemeinde Gottes Graz wurden<br />

über 3.000 Euro für die Fertigstellung<br />

eines anderen Kirchengebäudes in<br />

Ranaka gespendet. Die Spende hat Peter<br />

auf dem Gelände an den Vorsteher<br />

überreicht. Die Bauarbeiten an diesem<br />

Gebäude lagen lange brach, aber dank<br />

der Spende kann es nun weitergehen.<br />

Zum Abschluss des Tages konnten wir<br />

noch an einem bewegenden Gottesdienst<br />

in Gabarone dabei sein. Der Chor, der<br />

Hauptleitung der Gemeinde Gottes in Botsuana wird gebaut<br />

dort gesungen hat, hat den Wunsch,<br />

einmal nach Deutschland zu kommen.<br />

Am vorletzten Tag unserer Reise ging<br />

es zurück nach Johannesburg, Südafrika.<br />

Von dort sind wir über Amsterdam<br />

nach Frankfurt geflogen. Die Reise<br />

ist ohne Zwischenfälle verlaufen, und<br />

wir danken Gott für seine Bewahrung.<br />

Deutschland hat uns wieder – nach einer<br />

eindrücklichen Missionsreise.<br />

Diane Schabel (33)<br />

ist Ehefrau von Thomas.<br />

Sie ist Diplom-Verwaltungswirtin<br />

(FH) und<br />

Mitarbeiterin im<br />

Christlichen Zentrum<br />

Life Plüderhausen.<br />

12 i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


Für euch<br />

Diskussion<br />

Herausforderung: Islam<br />

Tolerieren oder Handeln?<br />

Die Prognose einer Studie der Universität Tübingen alarmiert:<br />

2030 wird ca. 10% der Bevölkerung Deutschlands moslemisch<br />

sein. Die 3,3 Mio. Muslime (Stand 2005), werden sich schon<br />

2030 deutlich mehr als verdoppeln. Islamisierung Deutschlands?<br />

Wie sollen wir mit dieser Herausforderung umgehen?<br />

Schickt eure Kommentare und Anregungen an<br />

redaktion@inspirit-magazin.de oder an Adina Muntean,<br />

Jägerstraße 5, 73635 Rudersberg. Wir freuen uns darauf.<br />

Redaktionsschluss ist der 15. Juli 2007.<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7<br />

13


Wenn sich ein<br />

Herzenswunsch erfüllt<br />

Uschi Deibel mit Ehemann Uwe und den zwei Söhnen<br />

Sebastian Silas und Jannick Jonathan<br />

Meinen Mann Uwe lernte ich<br />

1990 an meinem Ausbildungsplatz<br />

kennen. Aus Freundschaft<br />

wurde Verliebtsein, und im Dezember<br />

1991 verlobten wir uns. Weil<br />

wir uns sicher waren, füreinander<br />

von Gott bestimmt zu sein, heirateten<br />

wir im Mai 1992.<br />

Schon als Kind wünschte ich mir immer<br />

ganz früh einen Mann und Kinder<br />

und dachte, dem würde nun nichts mehr<br />

im Wege stehen. Doch leider wurde ich<br />

nicht wie erwartet schwanger. Da wir<br />

aber am Anfang unserer Ehe standen,<br />

fanden wir das auch noch nicht schlimm<br />

oder bedrohlich. Die Zeit zu zweit tat<br />

uns auch gut, und wir genossen sie sehr.<br />

Langsam stieg dann aber die Angst<br />

in mir auf, keine Kinder bekommen zu<br />

können.<br />

Ich dachte, ich stünde mit meinem<br />

unerfüllten Kinderwunsch alleine da,<br />

doch mehr und mehr hörte ich, dass<br />

auch andere Paare betroffen waren. In<br />

gewisser Weise war das tröstlich, denn<br />

wenn man nicht alleine ist, ist dies kein<br />

Tabu-Thema mehr.<br />

Der unerfüllte Kinderwunsch<br />

Für mich war es ein Druck, den zwar<br />

keiner ausübte, den ich aber trotzdem<br />

spürte. Schließlich wurde ich oft gefragt,<br />

ob wir denn keine Kinder wollten. Es<br />

war dann bald soweit, dass sich alles<br />

nur noch um das Thema drehte, und<br />

genau das wollte ich eigentlich nicht.<br />

Ich konnte es nicht abschalten wie das<br />

Licht, auch konnte ich es nicht herausoperieren<br />

lassen wie einen Tumor; es<br />

war da und bestimmte unser Leben.<br />

Ich versuchte, viel Kraft aus dem<br />

Gebet zu schöpfen, schließlich legt Gott<br />

einem keine zu große Last auf und hilft<br />

beim Tragen. Leider kam ich an einen<br />

Punkt, wo ich Gott anklagte, ihn suchte<br />

und meinte, ihn nicht finden zu können.<br />

Doch Gott ist immer da, das sollten wir<br />

nie vergessen! Als ich einmal nach so<br />

einem anklagenden Gebet das Radio<br />

anmachte, musste ich nicht lange warten,<br />

da kam das bekannte Lied, „Gott<br />

hört dein Gebet“. Dadurch gab er mir<br />

eine Antwort.<br />

Im Jahr 1997 musste ich lernen, dass<br />

Gott alle Gebete hört, aber dass es an<br />

ihm liegt, wann und ob er sie erhört.<br />

Ich begann zu verstehen, dass ich nicht<br />

alleine war mit meiner Not, sondern<br />

dass jeder eine Not unterschiedlicher<br />

Art hat. Ich begriff, dass Gott mir eine<br />

Art „Zwischenzeit“ gab, die ich sinnvoll<br />

ausnützen sollte.<br />

Die Zwischenzeit<br />

sinnvoll nützen<br />

Ich betete viel und erlebte eine für<br />

mich besondere Zeit mit Gott, von der<br />

ich manchmal heute noch zehren kann.<br />

1998 erhielt ich von unserem neuen<br />

Pastor eine Verheißung.<br />

Hier ein Ausschnitt aus meinem<br />

Tagebuch: Er (der Pastor) sagte zu<br />

mir: „Genauso wie Hanna im Tempel<br />

war und Gott ihr begegnet ist, genauso<br />

möchte Gott dir begegnen. Er hat dein<br />

Sehnen gesehen, er möchte deine Sehnsucht<br />

stillen…“ Ich kann mich nicht<br />

mehr Wort für Wort erinnern, aber<br />

eines wusste ich: Gott schenkt uns ein<br />

Kind.<br />

Ich freute mich so über diese Verheißung<br />

und war mir sicher, ich würde bald<br />

schwanger werden! Rückblickend erkenne<br />

ich, dass Gott mir die Verheißung<br />

gab, damit ich Kraft für die folgenden<br />

Jahre bekam.<br />

Eine sehr schwere Zeit kam auf<br />

mich zu, denn um mich herum wurde<br />

eine Frau nach der anderen schwanger<br />

- Freundinnen, Bekannte, Arbeitskolleginnen<br />

und meine zwei Schwestern.<br />

Man hatte das Gefühl, es ginge ein<br />

14 i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


„Babyschnupfen“ herum und ich wurde<br />

nicht angesteckt. Meine Verheißung<br />

tröstete mich anfangs noch darüber<br />

hinweg und erinnerte mich daran, dass<br />

auch ich bald Mutter sein sollte. Doch<br />

leider verließ mich langsam der Glaube<br />

daran, ich zweifelte an der Echtheit der<br />

Verheißung, obwohl dieser Pastor nichts<br />

von meinem Herzenswunsch gewusst<br />

hatte.<br />

Wenn ich zurückschaue, sehe ich<br />

Parallelen zu Abraham; er wünschte<br />

sich auch ein Kind und bekam auch<br />

eine Verheißung. Auch er musste lange<br />

warten und begann zu zweifeln. Gott sei<br />

Dank wird die Erfüllung eines Gebetsanliegens<br />

nicht vom Glauben abhängig<br />

gemacht!<br />

Ich wusste, ich musste meine Einstellung<br />

ändern; dieser Wunsch durfte mein<br />

Leben nicht bestimmen. Ich übernahm<br />

die Kinderstundenarbeit, setzte mich<br />

für die Gemeinde ein und half, wo ich<br />

konnte. Ich wollte nicht vergebens hier<br />

auf dieser Welt leben, das wurde mein<br />

Lebensmotto.<br />

Ich hoffe, dass ich meine „Zwischenzeit“<br />

gut ausgenutzt habe, denn es ist eine<br />

Zeit, die uns Gott gibt, um das Beste<br />

daraus zu machen. Es sollte eine Zeit<br />

sein, die Gott dient und nicht unserem<br />

Gejammere. Auch wenn es nicht leicht<br />

fällt und man oft am Ende ist, sollten<br />

wir wissen, Gott liebt uns und will nur<br />

das Beste für uns.<br />

Diese Zwischenzeit kann uns näher<br />

zu Gott bringen wie sonst keine Zeit. So<br />

habe ich es empfunden. Wir sollten die<br />

Zeit auskosten, so gut es geht, weil wir<br />

nie wissen, was noch auf uns zukommt.<br />

Heute weiß ich, dass Gott mich vorbereiten<br />

und trösten wollte für die schwersten<br />

sieben Jahre meines Lebens in<br />

Bezug auf meinen Herzenswunsch. Er<br />

wollte mir etwas Wunderbares mit auf<br />

den schweren Weg geben, und ich hatte<br />

es nicht bemerkt.<br />

Fast genau auf den Tag sieben Jahre<br />

später war ich beim Frauenarzt, weil<br />

meine Tage ausgeblieben waren. Weil<br />

ich Regelschmerzen hatte, dachte ich<br />

eigentlich gar nicht an eine Schwangerschaft,<br />

eher an etwas Schlimmes.<br />

Und dann sagte mir die Arzthelferin,<br />

dass ich schwanger sei. Ich konnte es<br />

nicht glauben, ich weinte und fragte, ob<br />

sie sich da wirklich sicher sei, denn ich<br />

war in 13 Jahren nicht schwanger geworden.<br />

Es stimmte, ich war schwanger!<br />

Warum erst nach<br />

13 Jahren?<br />

Ich wurde oft gefragt, wie das kam,<br />

dass ich jetzt doch noch schwanger wurde,<br />

ob wir etwas unternommen hätten.<br />

Warum ich erst zu diesem Zeitpunkt<br />

schwanger wurde, kann ich nur so beantworten:<br />

Es war Gottes Zeitpunkt, er<br />

wollte es so.<br />

Man wollte mir vor Jahren weismachen,<br />

dass die Erfüllung eines Anliegens<br />

vom Glauben abhängt: Je mehr man<br />

glaubt, desto eher erfüllt es sich. Mich<br />

machte das ganz verrückt, denn ich<br />

glaubte, und nichts erfüllte sich, bis<br />

ich feststellen musste, dass das nicht<br />

stimmte. Gott macht es nicht von unserem<br />

Glauben abhängig, denn so groß<br />

war mein Glaube zum Zeitpunkt meiner<br />

Schwangerschaft nicht mehr. Und wenn<br />

man an Abraham denkt, der hatte auch<br />

keinen Glauben mehr, denn er hatte<br />

sich schon eine andere Lösung gesucht.<br />

Ich möchte jedem Mut machen: Bleib<br />

dran am Gebet! Gott ist nichts unmöglich!<br />

Wenn es in Gottes Plan liegt, dann<br />

erfüllt er dir dein Anliegen zu seiner<br />

Zeit. Es liegt nicht am großen Glauben<br />

- wenn dein Glaube so klein ist wie ein<br />

Senfkorn, dann ist er groß genug. Wir<br />

sollten die Zwischenzeit nützen, um<br />

unser Anliegen zu prüfen, und herausfinden,<br />

ob es in Gottes Plan für unser<br />

Leben vorgesehen ist.<br />

Wir sollten die Zwischenzeit auch<br />

nützen, um Gott zu suchen und uns<br />

von ihm gebrauchen zu lassen. Diese<br />

Zwischenzeit kann uns auf die kommende<br />

Zeit vorbereiten. Wir sollten<br />

Vertrauen zu Gott haben und wissen,<br />

dass Gott uns nie mehr auflädt, als wir<br />

tragen können. Dieses Vertrauen zu<br />

Gott sollte die ganze Zwischenzeit da<br />

sein. Für mich war klar, auch wenn ich<br />

keine Kinder bekommen würde, wüsste<br />

ich trotzdem, dass Gott mich liebt und<br />

er nur das Beste für mich will. Es war<br />

nicht immer leicht, doch ich vertraute<br />

Gott, dass er das Richtige macht.<br />

Und er hat es gemacht, wir bekamen<br />

einen wunderbaren Sohn. Sebastian<br />

Silas ist am 22.08.2005 gesund auf die<br />

Welt gekommen. Und 15 Monate später,<br />

am 24.11.06, kam auch Jannick Jonathan<br />

gesund auf diese Welt. Nun sind<br />

wir glückliche Eltern von zwei Söhnen,<br />

wer hätte das gedacht!<br />

Durch die Geburt von Jannick haben<br />

wir erfahren dürfen, dass beide Kinder<br />

ein Wunder sind. Ich habe eine Gebärmutterfehlbildung,<br />

und daher konnten<br />

beide Kinder in meinem Bauch nicht<br />

gut genug versorgt werden, aber sie sind<br />

trotzdem gesund und fit auf die Welt gekommen.<br />

Der HERR ist treu! Ich wünsche<br />

mir, dass das jeder erleben darf.<br />

– Uschi Deibel<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7<br />

15


Gemeindegrundlagenkurs<br />

Rolf Wittemund aus dem CZ Mannheim<br />

stellt den Gemeindegrundlagenkurs vor<br />

Die Gemeinde Gottes bietet ab sofort<br />

kostengünstiges eigenes Arbeitsmaterial<br />

für die wichtigsten biblischen Themen<br />

an. Der Grundlagenkurs wurde zur<br />

Unterstützung von Kleingruppenleitern<br />

entwickelt, eignet sich aber auch zum<br />

Eigenstudium für Neulinge im Glauben.<br />

Er wird entsprechend als Leitermappe<br />

oder Teilnehmermappe angeboten. 27<br />

biblische Basisthemen werden in kurzer<br />

Form übersichtlich und praxisnah dargestellt.<br />

Der Kurs besteht aus 5 Teilen:<br />

I. Taufkurs: Der Beginn des neuen<br />

Lebens<br />

II. Grundkurs 1: Erste Schritte im<br />

Glauben (Die Gewohnheiten Jesu)<br />

III. Grundkurs 2 – Jesus näher kommen<br />

IV. Grundkurs 3 – Kraft empfangen<br />

V. Grundkurs 4 – Ausblick auf die<br />

Zukunft<br />

Zu jeder Einheit gehört ein etwa 10-<br />

minütiger Kurzvortrag per Videofilm.<br />

Welche Vorteile bietet der Gemeindegrundlagenkurs?<br />

Zeitersparnis<br />

Der Kurs bietet hier den Vorteil,<br />

schnell ein biblisches Thema vorbereiten<br />

zu können. Man wählt eine passende<br />

Lektion und druckt sich die EDV-gespeicherten<br />

Seiten für alle Teilnehmer aus.<br />

Jede Einheit besteht aus einer übersichtlichen<br />

Darstellung des Themas in<br />

Kurzform (1-2 Seiten) und einem jeweils<br />

einseitigen Aufgaben – und Übersichtsblatt<br />

(für den Leiter).<br />

Auf dem Übersichtsblatt findet sich<br />

eine Zielbeschreibung, eine Ablaufübersicht<br />

(Wie viel Zeit sollte für welche<br />

Punkte aufgewendet werden?), ein<br />

Fragenkatalog zur Gesprächsführung<br />

und mindestens ein Vorschlag zur praktischen<br />

Umsetzung im Alltagsleben mit<br />

weiteren Hinweisen. Selbstverständlich<br />

handelt es sich hierbei um Vorschläge,<br />

die je nach Situation und Bedarf vom<br />

Leiter geändert werden können. Das Aufgabenblatt<br />

kann für eine Gruppenarbeit,<br />

für eine Hausaufgabe oder aber auch<br />

zum Eigenstudium verwendet werden.<br />

Einheitlichkeit<br />

Der Gemeindegrundlagenkurs orientiert<br />

sich an den Glaubensartikeln der<br />

Gemeinde Gottes Deutschland (Ausgabe<br />

September 2003) und beinhaltet die<br />

wichtigsten Teile der christlichen Lehre,<br />

wobei kein Anspruch auf Vollständigkeit<br />

erhoben wird.<br />

Es gab zwar bislang Einiges an<br />

gutem Arbeitsmaterial zu biblischen<br />

Basisthemen, allerdings keine Unterlagen<br />

speziell für die Gemeinde Gottes in<br />

Deutschland. Praxisorientiertes einheitliches<br />

Lehrmaterial abgestellt auf die<br />

Bedürfnisse unserer Gemeinden wird<br />

dringend benötigt. Bei uns in Mannheim<br />

hatten wir in den Hauskreisen seit Jahren<br />

diverses Unterrichtsmaterial von<br />

Autoren außerhalb der Gemeinde Gottes<br />

benutzt, wobei wir nie absolut sicher sein<br />

konnten, dass der Inhalt mit den Lehren<br />

der Gemeinde vollkommen übereinstimmt.<br />

Leider habe ich es schon erlebt,<br />

dass Kleingruppenleiter zumindest<br />

etwas bedenkliches Themenmaterial<br />

verwendeten.<br />

In den vergangenen Jahren hatten<br />

wir des Öfteren bei unseren Taufkursen<br />

den Referenten gewechselt. Dies hatte<br />

zur Folge, dass unsere Täuflinge mit<br />

unterschiedlichem Unterrichtsmaterial<br />

konfrontiert wurden – je nach Länge des<br />

Kurses und der Person des Gesprächsleiters.<br />

Nunmehr praktizieren wir dies<br />

einheitlich für alle zukünftigen Gemeindemitglieder:<br />

Jeder erhält den kompletten<br />

Gemeindegrundlagenkurs. Wir<br />

gehen im Taufkurs die ersten Lektionen<br />

gemeinsam durch und die weiteren<br />

Einheiten können dann in den Hauskreisen<br />

oder im Eigenstudium behandelt<br />

werden. So hat jedes neue Gemeindemitglied<br />

einheitliche verbindliche Unterlagen<br />

zur biblischen Lehre. Es gibt uns<br />

zudem Sicherheit, dass die Unterlagen<br />

von der Leitung der Gemeinde Gottes in<br />

Deutschland empfohlen worden sind.<br />

Systematischer Aufbau<br />

Der Grundlagenkurs ist so gestaltet,<br />

dass er alles Wichtige enthält, was ein<br />

Christ zu Beginn seines Glaubenslebens<br />

benötigt, und zwar nach Wichtigkeit geordnet.<br />

Am Anfang steht eine biblische<br />

Nachbetrachtung der Wiedergeburt,<br />

dann folgt der erste wichtige Glaubensschritt,<br />

die Taufe. Da Taufe und Gemeindeaufnahme<br />

nach biblischem Vorbild<br />

zusammengehören, ist es wichtig, die<br />

Gemeinde selbst vorzustellen. Hierzu gehören<br />

die Kapitel Kirchengeschichte, die<br />

Geschichte der Gemeinde Gottes (weltweit<br />

und vor Ort), aber auch eine kurze<br />

Vorstellung der Gemeinde und deren<br />

finanzielle Ausgestaltung (der biblische<br />

Zehnte). Im Rahmen der nächsten Themen<br />

geht es um absolut wichtige Verhaltensregeln,<br />

ohne die wir als Christen<br />

geistlich auf Dauer nicht überleben können.<br />

Die weiteren Lektionen sollen die<br />

Beziehung zum Herrn weiter festigen.<br />

Praktische Umsetzung<br />

Der Gemeindegrundlagenkurs ist für<br />

den Gesprächsleiter einfach zu handhaben:<br />

Jede Lektion ist übersichtlich<br />

gestaltet. Umständliches Blättern entfällt,<br />

da bei den Übersichts- und Aufgabenblättern<br />

alles auf einer Seite steht.<br />

Zu Beginn des Kurses findet sich eine<br />

kurze Gebrauchsanleitung. Alle Themen<br />

haben neben einem Fragenkatalog mindestens<br />

einen Vorschlag zur praktischen<br />

Umsetzung von biblischen Wahrheiten<br />

im Alltagsleben.<br />

16 i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7


Eigenstudium<br />

Wie bereits dargestellt, eignet sich<br />

das Material auch gut zum Eigenstudium.<br />

Gerade unerfahrene Gläubige können<br />

sich so auf einfache Art und Weise<br />

(insbesondere durch den Gebrauch<br />

der begleitenden Videofilme) mit den<br />

wichtigsten Elementen der christlichen<br />

Lehre bekannt machen. Es bietet sich<br />

an, die Aufgabenblätter zu jeder Lektion<br />

auszufüllen und diese dem geistlichen<br />

Leiter zur Nachbetrachtung zu<br />

übergeben.<br />

Ausbildung von neuen<br />

Mitarbeitern<br />

Der Kurs macht es auch dem unerfahrenen<br />

Gesprächsleiter leichter, die<br />

jeweiligen Themen anschaulich vorzubereiten.<br />

Man muss nicht selbst etwas<br />

ausarbeiten oder sogar einen Vortrag<br />

halten (dafür ist der etwa 10-minütige<br />

Videofilm vorgesehen). Viele Gläubige<br />

trauen sich erst gar nicht zu, selbst ein<br />

biblisches Thema auszuarbeiten. Bei<br />

uns im Christlichen Zentrum Mannheim<br />

haben schon einige Geschwister<br />

ohne Erfahrung im Vorbereiten oder<br />

Leiten von Kleingruppen gut mit dem<br />

Material arbeiten können. Hier stehen<br />

uns potentielle neue Leiter zur Verfügung,<br />

die bereits jetzt praktische Erfahrungen<br />

sammeln.<br />

Geringe Kosten<br />

Der Grundlagenkurs wird von der<br />

Gemeinde Gottes grundsätzlich zum<br />

Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt.<br />

Jeder Leiter kann für einen geringen<br />

Pauschalpreis das gesamte Material<br />

zum Eigengebrauch in seiner Gemeinde<br />

erwerben. Die Unterlagen auf CD und<br />

DVD können innerhalb der Gemeinde<br />

dann kostenlos vervielfältigt werden<br />

(Kopieren der CD und der schriftlichen<br />

Unterlagen nebst Nachbrennen der<br />

DVD).<br />

Der Gemeindegrundlagenkurs hat<br />

sich im CZM seit Monaten bewährt,<br />

sogar teilweise ohne die Videofilme, die<br />

uns erst später zur Verfügung standen.<br />

Wir arbeiten schon seit mehr als zwei<br />

Jahren an dem Kurs und wollen sogar<br />

noch weitere ergänzende Themen dazu<br />

ausarbeiten.<br />

Ursprünglich war der Kursus nur<br />

für das CZM konzipiert. Nachdem sich<br />

aber auch leitende Geschwister aus<br />

anderen Gemeinden für das Material<br />

interessierten, wollen wir es gerne weitergeben.<br />

Nicht zuletzt ist auch unser<br />

Präses Erich Schneider sehr an einer<br />

einheitlichen biblischen Grundausbildung<br />

interessiert.<br />

Wir wollen den Kurs ständig verbessern<br />

und ihn noch praxisorientierter<br />

und anwenderfreundlicher gestalten.<br />

Für Anregungen und Verbesserungsvorschläge<br />

sind wir dankbar. Möge der<br />

Herr jeden Benutzer reichlich segnen!<br />

Rolf Wittemund ist<br />

Hauskreiskoordinator<br />

im CZ Mannheim.<br />

(Rolf.Wittemund@gmx.de)<br />

Kommentare<br />

Wir arbeiten in unserem<br />

Hauskreis gerne mit dem Grundlagenkurs. Ein<br />

bis zwei Mal im Monat wird ein Thema daraus<br />

gemacht. Zum einen ist es gut, immer mal<br />

wieder grundlegende Themen durchzugehen,<br />

besonders wenn Leute im Hauskreis sind, die<br />

noch nicht lange Christen sind, zum andern<br />

kann jeder mit diesem Material arbeiten, und<br />

so kann auch mal jemand ein Thema machen,<br />

der es sich sonst noch nicht zutrauen würde,<br />

ein Thema frei auszuarbeiten.<br />

– Nelli Pretli<br />

Wir benutzen<br />

das Material in<br />

Neulußheim in<br />

der Bibelstunde.<br />

Ein kompaktes<br />

Werk mit allem<br />

notwendigen<br />

Arbeitsmaterial.<br />

Da das Kurzvideo<br />

mit dabei<br />

ist, kann sich der<br />

Leiter rein auf die Gesprächsführung<br />

beschränken und muss keine einleitende<br />

Predigt halten.<br />

Crash-Einstieg für neue Hauskreisleiter...<br />

(die Hürde "ich kann das nicht" wird auf 10 cm<br />

Höhe gesetzt > mit meinem Gott kann ich über<br />

Mäuerchen springen????)<br />

Da man die meisten Themen bequem über 2<br />

oder 3 Abende dehnen kann ( ja muss, um alles<br />

anzureißen!), hat man mindestens ein ganzes<br />

Jahr mit Themen abgedeckt ...<br />

- Wer den Grundlagenkurs nicht kennt, hat<br />

sicherlich das neue Jahr verpennt!<br />

- Wer den Kurs als Leiter hat, den setzt der<br />

wöchentliche Themendruck nicht so schnell<br />

matt!<br />

- Besser einfach - ist einfach viel besser!<br />

(ist ein bekannter Buchtitel)<br />

- Hauskreisleiter nicht verzagen, einfach<br />

den Grundlagenkurs "fragen"!<br />

- Aus welchem Grunde weiß der Leiter<br />

nicht mehr weiter? Er hat keinen Grundlagenkurs<br />

- leider! :-(<br />

- Was soll das Reimen , was das Dichten ?<br />

Man kann niemand zwingen oder verpflichten!<br />

Mitnichten! Doch wärmstens und dringend<br />

euch empfehlen, warum bei allen möglichen<br />

Quellen stehlen? Viele Stunden Mühe und<br />

Arbeit war es uns wert und hat letzlich eine<br />

große Erleichterung uns beschert. Nimm die<br />

Hilfe an, es spricht nichts dagegen. Klar: man<br />

tut auch selbst, was man kann, sie werde dir<br />

trotzdem zum Segen.<br />

– Michael Reinhardt und die Teilnehmer der<br />

Bibelstunde in Neulußheim<br />

Ich finde<br />

den Gemeindegrundlagenkurs<br />

sehr<br />

gut, weil er<br />

als Basis das<br />

Glaubensbekenntnis<br />

der<br />

Gemeinde<br />

Gottes hat.<br />

Zudem sind Themensammlungen mit passenden<br />

Bibeltexten und Aussagen enthalten, die<br />

zum Nachdenken anreizen, sowohl für diejenigen,<br />

die schon lange gläubig sind als auch für<br />

Neubekehrte, die den richtigen und wahren<br />

Weg suchen.<br />

– Daniel Condruz<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7<br />

17


Ein Bus, ein Betrug<br />

und mehrere Wunder Gottes<br />

„Bus für Suchthelfer in der Ukraine<br />

– ein Wunder“ – so war es am<br />

17.02.2007 in den Schorndorfer<br />

Nachrichten zu lesen.<br />

Das Christliche Zentrum Life (CZL)<br />

in Plüderhausen hatte es sich 2006 zum<br />

Ziel gesetzt, Spenden für einen Bus<br />

für die Partnergemeinde in Mariupol<br />

(Ukraine) zu sammeln. Er sollte dort<br />

hauptsächlich für die Reha-Arbeit unter<br />

ehemals drogensüchtigen Straßenkindern<br />

eingesetzt werden. Mit Gottes<br />

Hilfe kamen bis zum Februar 2007 in<br />

wunderbarer Weise ca. 25.000 Euro<br />

zusammen. Viele freudige Geber hatten<br />

dazu beigetragen, Privatleute aus verschiedenen<br />

Gemeinden und aus dem Ort<br />

Plüderhausen, aber auch große Firmen<br />

hatten ein Herz für diese Sache.<br />

Im November letzten Jahres fuhr Pastor<br />

Michael Knospe mit drei Begleitern<br />

nach Norddeutschland, um sich einen<br />

gebrauchten Mercedes Sprinter mit 19<br />

Sitzen anzusehen. Die Händler, nach<br />

eigener Auskunft bekennende Christen,<br />

waren sehr entgegenkommend und bauten<br />

sogar noch kostenlos eine Anhängerkupplung<br />

ein. Wir alle freuten uns, dass<br />

wir nach der langen Suche endlich an<br />

der richtigen Stelle angekommen waren.<br />

Im Februar 2007 sollte die Übergabe<br />

an unsere Partnergemeinde stattfinden<br />

Die Delegation mit Pastor Genadi<br />

Mokhnenko wurde erwartet, und<br />

Michael Knospe fuhr nach Frankfurt,<br />

um den Bus dort von Rudi Schepik zu<br />

übernehmen, der beim Kauf und der<br />

Übernahme des Fahrzeuges mitgewirkt<br />

hatte. Michael kam damit bis zur<br />

Autobahnausfahrt Mundelsheim bei<br />

Backnang, dann blieb der Bus stehen.<br />

Der Abschleppdienst fuhr ihn in eine<br />

Daimler-Werkstatt.<br />

Wenige Tage später kam der vernichtende<br />

Anruf. Der Bus hatte keine<br />

85.000, sondern über 385.000 Kilometer<br />

auf dem Tacho, und der Turbolader war<br />

defekt. Weil die Werkstatt versucht<br />

hatte, den Schaden über Garantie abzuwickeln,<br />

kam man schließlich dahinter,<br />

dass die angegebene Kilometerzahl<br />

nicht stimmte.<br />

Die Nachricht über den Betrug schockierte<br />

die Gemeinde. Der Besuch von<br />

den Geschwistern aus Mariupol konnte<br />

nicht mehr abgesagt werden. Also blieb<br />

nur noch eine Sache übrig: das Gebet.<br />

Eilig wurde untereinander angerufen,<br />

und viele Stimmen erhoben sich gemeinsam<br />

zum Himmel. So geschah das<br />

nächste Wunder.<br />

Winfried Filser, Mitglied im CZL, arbeitet<br />

bei Daimler. In den nächsten Tagen<br />

telefonierte er innerhalb der Firma<br />

mit Außenstellen, die Mercedes Sprinter<br />

verkauften. Bei einer von zwei erhaltenen<br />

Händleradressen hatte Michael<br />

Knospe schon Monate zuvor angefragt.<br />

Damals hatten sie keinen geeigneten<br />

Bus zur Verfügung gehabt. Es stellte<br />

sich heraus, dass sie jetzt nur einen<br />

– den richtigen! – Bus dastehen hatten.<br />

Er wurde gekauft, wobei die Firma uns<br />

4.000 Euro mit dem Preis entgegenkam.<br />

Am 18. Februar wurde der Bus in einem<br />

feierlichen Gottesdienst offiziell der<br />

Gemeinde aus der Ukraine übergeben.<br />

Wie jedes Geschenk war er ordentlich<br />

mit einer roten Schleife verpackt worden<br />

und stand bis zur offiziellen Schlüsselübergabe<br />

auf dem Parkplatz vor dem<br />

Gemeindehaus. Nach dem Gottesdienst<br />

trafen sich alle draußen, Europaleiter<br />

Dieter Knospe segnete den Bus, dann<br />

wurde das Geschenkband durchschnitten.<br />

Wenige Tage später trat der Bus<br />

vollgepackt bis unter die Decke den<br />

mehrtägigen Heimweg an.<br />

Die Freude und Dankbarkeit auf<br />

beiden Seiten war groß. Wir als Christliches<br />

Zentrum Life Plüderhausen mit all<br />

den Spendern aus nah und fern durften<br />

eine wertvolle Erfahrung machen. Zusammen<br />

konnten wir die ukrainische<br />

Gemeinde unterstützen. Der Bus, der<br />

übrigens „Schwan“ (wegen der weißen<br />

Farbe) getauft worden ist, wird der<br />

Gemeinde in Mariupol eine sehr große<br />

Hilfe sein bei der Beförderung von Waisenheimkindern<br />

und Bewohnern der<br />

Reha-Zentren. Wir durften auch wieder<br />

aufs Neue erleben, wie der himmlische<br />

Vater aus aussichtslosen Lagen etwas<br />

Gutes, ja sogar etwas weitaus Besseres<br />

machen kann. Er hat seinen eigenen<br />

Zeitplan und kommt nie zu spät. Dafür<br />

gehört ihm alle Ehre.<br />

– Wilma Schmidt<br />

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Gemeinde in Aktion<br />

Nachrichten von der Gemeinde Gottes in Deutschland, Europa und aller Welt<br />

Präses Erich Schneider beim Segnungsgebet von Samvel<br />

und Rita Asatryan<br />

Eine weitere Gemeinde<br />

Gottes in Bremen<br />

Am 25.2.2007 war es soweit,<br />

die Gemeindegründung<br />

des Internationalen Christlichen<br />

Zentrums in Bremen wurde<br />

gefeiert. Aus allen Gemeinden<br />

Gottes der ganzen Bezirksregion<br />

kamen die Pastoren und<br />

Geschwister, um bei dieser<br />

Festlichkeit dabei zu sein und<br />

dem Gründerehepaar Rita und<br />

Samvel Asatryan ihre Segenswünsche<br />

zu übermitteln. Als<br />

Abordnung des Präsidiums<br />

waren Präses Erich Schneider<br />

und Bundesfinanzverwalter<br />

Thomas Schabel eigens zu<br />

diesem Anlass aus Süddeutschland<br />

angereist.<br />

Die neue Gemeinde ist in<br />

der Ev.-Lutherischen Abraham-<br />

Gemeinde, Anna-Stiegler-Str.<br />

124 in dem Bremer Stadtteil<br />

Kattenturm beheimatet. Pastor<br />

Samvel und seine Frau Rita mit<br />

ihren beiden Kindern haben<br />

sogar im angrenzenden Pfarrhaus<br />

ein neues Zuhause gefunden.<br />

Der Pastor der Abraham-<br />

Gemeinde Rüdiger Kurz hat anscheinend<br />

ein sehr weites Herz<br />

für ethnische Gruppen, denn<br />

er hat noch weiteren Christen<br />

seine Gemeinderäumlichkeiten<br />

geöffnet. Als wir eintrafen,<br />

kamen uns asiatische Christen<br />

entgegen, deren Gottesdienst<br />

wohl gerade beendet war.<br />

In seiner Festpredigt nahm<br />

Erich Schneider Bezug auf das<br />

Gemeindeleben, das uns im<br />

Epheserbrief geschildert wird.<br />

In anschließenden Grußworten<br />

von Pastoren und Gemeindeleitern<br />

aus der Bezirksregion<br />

wurden Segenswünsche für die<br />

junge Gemeinde übermittelt.<br />

Zusammen mit allen anwesenden<br />

Pastoren wurde dann für<br />

die neuen Gemeindemitglieder<br />

gebetet. Das Pastorenehepaar<br />

und ihre Kinder sind auf eine<br />

besondere Portion Segen<br />

angewiesen, weil sie nun für<br />

zwei Gemeinden verantwortlich<br />

sind. Neben der neuen<br />

Gemeinde betreuen sie schon<br />

vier Jahre lang die Gemeinde<br />

Gottes in Cloppenburg.<br />

Pastor Rüdiger Kurz brachte<br />

in einem Gespräch seine Freude<br />

zum Ausdruck, dass nun im<br />

Stadtteil Kattenturm, wo über<br />

5000 Aussiedler leben, eine<br />

Gemeinde gegründet wurde,<br />

welche gerade auf diese Volksgruppe<br />

ausgerichtet ist.<br />

– Michael Breiler<br />

Erstes<br />

„werdet stark“ Camp<br />

„Ich will den Weg jetzt mit<br />

Gott gehen; ich bete regelmäßig,<br />

denke oft an Gott, und<br />

habe wieder angefangen, die<br />

Bibel zu lesen und ich muss<br />

sagen: Dieses alte Buch ist interessanter,<br />

als ich dachte…“<br />

„Ich konnte bei dieser Konferenz<br />

so viele neue Erfahrungen<br />

machen und Eindrücke mitnehmen.<br />

Ich danke Gott dafür…“<br />

„Ich bin Gott so dankbar,<br />

dass er mir viele neue Freunde<br />

geschenkt hat. Obwohl es nur<br />

vier Tage waren, hatte ich das<br />

Gefühl, diese Leute schon mein<br />

Leben lang zu kennen… ich<br />

freue mich schon auf<br />

das nächste „werdet<br />

stark“ Camp!“<br />

Diese drei Berichte<br />

stammen von Teilnehmern<br />

des ersten „werdet<br />

stark“ Camps.<br />

In der Gemeinde<br />

Gottes im kleinen<br />

idyllischen Örtchen<br />

Fürstenau (Niedersachsen,<br />

bei<br />

Osnabrück)<br />

trafen sich<br />

über das<br />

Osterwochenende<br />

etwa 40<br />

Jugendliche<br />

aus den<br />

verschiedenen<br />

norddeutschen<br />

Gemeinden.<br />

Geleitet<br />

wurden<br />

diese Tage von<br />

Bundesjugendleiter Ernst Melm<br />

und seinen Mitarbeitern.<br />

Ziel dieser Tage sollte es<br />

sein, künftige Mitarbeiter und<br />

Leiter für die verschiedensten<br />

Dienste auszubilden. Dazu<br />

fanden zahlreiche Workshops<br />

statt, die sich mit verschieden<br />

Themen wie: Jesus als Vorbild,<br />

Gottes Wort, Bekehrung und<br />

Wiedergeburt beschäftigten.<br />

Zur Ergänzung wurden die<br />

Teilnehmer auch in praktischen<br />

Bereichen wie Erste Hilfe,<br />

Unfallverhütung, einen Gottesdienst<br />

vorbereiten und vielem<br />

mehr geschult.<br />

Trotzdem erlebten wir in diesen<br />

vier Tagen alles andere als<br />

graue Theorie. Praktisch wurde<br />

es zum Beispiel bei einem<br />

Stadtspiel, das in diesem Ort<br />

für Aufsehen sorgte. Es kommt<br />

ja nicht jeden Tag vor, dass 40<br />

Jugendliche in blauen und rosa<br />

Teilnehmer des ersten "werdet stark“ Camps<br />

Poloshirts den Ortskern unsicher<br />

machen. Es folgte sogar,<br />

was nicht eingeplant war, eine<br />

praktische Lektion in Sachen<br />

Straßenevangelisation. Passanten<br />

blieben stehen und hörten<br />

unseren Liedern und Zeugnissen<br />

zu. Als Höhepunkt durften<br />

wir sogar in der dortigen Ortskirche<br />

singen (die Akustik war<br />

atemberaubend).<br />

Weitere Highlights dieser<br />

Tage waren ohne Zweifel die<br />

bunten Abende, bei denen<br />

bis spät in die Nacht gelacht<br />

wurde, das Candle-Light-Dinner<br />

und natürlich der letzte Abend,<br />

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wo wir alle von Gott gesegnet<br />

und neu zugerüstet wurden.<br />

Aber das Schönste für uns<br />

Mitarbeiter ist es immer zu<br />

sehen, wie sich Dinge auf solch<br />

einer Freizeit entwickeln. Wir<br />

hatten eigentlich nur den zeitlichen<br />

Rahmen im Gepäck. Das<br />

Programm (ob es ein Sketsch<br />

oder Spiel beim Bunten Abend<br />

war, die Tischdekoration des<br />

Candle-Light-Dinners oder der<br />

Lobpreis) wurde komplett von<br />

Teilnehmern gestaltet, die sich<br />

vorher größtenteils noch nicht<br />

gekannt hatten.<br />

An dieser Stelle auch noch<br />

einmal ein ganz herzliches<br />

Dankeschön an die Geschwister<br />

der Gemeinde Fürstenau,<br />

die bestens für unser leibliches<br />

Wohl gesorgt haben. In diesen<br />

Tagen konnten wir alle<br />

körperlich, geistig, geistlich<br />

und gesellschaftlich wachsen.<br />

Deswegen möchte ich euch<br />

Jugendliche ermutigen, bei<br />

einem „werdet stark“ Camp in<br />

eurer Nähe teilzunehmen und<br />

es selbst zu erleben.<br />

Micha Acker (CZH Leimen), Eugen<br />

Schmitt (Gemeinde Cloppenburg)<br />

und einige Teilnehmer.<br />

20 Jahre Seniorentreff<br />

Seit nunmehr 20 Jahren<br />

gibt es den Seniorentreff im<br />

Christlichen Zentrum Life in<br />

Erna Ohms und Gerhard Hofmeister<br />

Absolventen der Pastoren-/Diakonenprüfung 2007<br />

Plüderhausen als regelmäßige<br />

Einrichtung. Jeden zweiten<br />

Mittwoch treffen sich die jung<br />

gebliebenen Senioren und<br />

genießen die Zeit der Gemeinschaft.<br />

Dies sollte nun am 11.<br />

April 2007 gebührend gefeiert<br />

werden.<br />

Sie kamen von nah und<br />

fern – die Senioren, aber auch<br />

manche, die einmal beim monatlichen<br />

Treffen in irgendeiner<br />

Weise gedient hatten. Jeder<br />

Teilnehmer fand eine Pralinenblume<br />

und ein Kärtchen mit<br />

dem Bibelvers aus Psalm 16,<br />

11 vor: „Du wirst mir den Weg<br />

zum Leben zeigen und mir<br />

die Freude deiner Gegenwart<br />

schenken. Aus deiner Hand<br />

kommt mir ewiges Glück.“<br />

Dieser Vers war Inhalt der Ansprache<br />

des damaligen Pastors<br />

Dieter Wagner beim ersten<br />

Seniorentreff am 2. April 1987<br />

und auch der jetzigen Kurzpredigt<br />

von Michael Knospe, dem<br />

heutigen Pastor der Gemeinde.<br />

Die Pfingst-Jubel-Lieder<br />

wurden aus voller Kehle gesungen.<br />

Nein, hier trafen sich<br />

keine Leute, die über ihr Alter<br />

und ihre Gebrechen klagten,<br />

im Gegenteil – sie schauten<br />

dankbar zurück auf ein Leben<br />

mit Jesus.<br />

Es gab verschiedene Liedbeiträge;<br />

der Pastor der Volksmission<br />

Thomas Schwenger<br />

sprach ein Grußwort. Auch<br />

Gedichte wurden vorgetragen.<br />

Besonders gelacht wurde über<br />

das ur-schwäbische Gedicht<br />

von Erna Ohms,<br />

einer über neunzigjährigen<br />

Seniorin aus der<br />

Volksmission. Sie erzählte,<br />

wie sie durch ihre<br />

Großmutter zum Glauben<br />

gefunden hatte.<br />

Damaris Vollmar<br />

hielt einen Rückblick mit<br />

Bildern. Sie erzählte,<br />

wie alles begann – mit<br />

Teenagern, die sich im<br />

Gottesdienst „Briefle“<br />

schrieben, was man<br />

doch alles zusammen unternehmen<br />

könnte (unter anderem<br />

ältere Leute besuchen). Einige<br />

Jahre später, im April 1987,<br />

wurde in der Gemeinde der<br />

regelmäßige monatliche Seniorentreff<br />

gestartet. Dieser wurde<br />

dann zur festen Einrichtung.<br />

Viele lange Jahre hatte Meta<br />

Ritzi die Leitung des Seniorentreffs<br />

übernommen. Unvergessen<br />

bleiben ihre Anrufe und<br />

Besuche bei den Senioren. Treu<br />

hatte sie immer wieder „Wie<br />

geht’s“ nachgefragt und zum<br />

nächsten Treffen eingeladen.<br />

Erst im Jahre 2005 wurde der<br />

Stab an ihre Tochter Ursel Rube-Ritzi<br />

übergeben.<br />

Ganz praktische Dinge gab<br />

und gibt es auch weiter in der<br />

Zukunft zu tun und zu erleben:<br />

Grußkärtchen schreiben an die<br />

Missionare, an Menschen, die<br />

ihr Haus nicht mehr verlassen<br />

können, oder die jahrelange<br />

Unterstützung eines Waisenkindes.<br />

Aber auch die Gottesdienste<br />

haben die Senioren<br />

mitgestaltet, so z.B. einen<br />

Erntedankgottesdienst, in dem<br />

sie mit einem prall gefüllten<br />

Leiterwagen, bewaffnet mit<br />

Gabel und Rechen, in den Saal<br />

einzogen.<br />

Man gedachte derer, die<br />

einst auch dabei gewesen und<br />

in die Ewigkeit vorausgegangen<br />

waren.<br />

Auch eine Jubiläumsfestschrift<br />

mit vielen Berichten und<br />

Fotos konnte man zur Feier des<br />

Tages erwerben. Natürlich dürfen<br />

auch die Kuchen und Torten<br />

nicht ungenannt bleiben. „Besser<br />

als in jeder Bäckerei“, so<br />

war man einhelliger Meinung.<br />

Der berühmte Hefezopf von Ilse<br />

Gehring lag diesmal als gebackene<br />

„20“ auf dem Tisch.<br />

Der Abschluss dieses Festtages<br />

zögerte sich hinaus. Die<br />

Gäste wollten nicht gehen,<br />

zumal da Gerhard Hofmeister<br />

auf seinem Akkordeon die<br />

alten Chorusse spielte und zum<br />

Mitsingen einlud.<br />

Bei der Verabschiedung<br />

waren sich alle einig: das<br />

nächste Zwanzigjährige wollte<br />

man wieder feiern, wenn nicht<br />

mehr hier, dann oben in der<br />

himmlischen Heimat.<br />

–ws<br />

Pastoren-/Diakonenprüfung<br />

Am 31. März 2007 fand<br />

am Europäischen Theologischen<br />

Seminar auf dem Kniebis<br />

die Pastoren-/Diakonenprüfung<br />

statt. 16 Personen aus verschieden<br />

deutschen Gemeinden<br />

schlossen die Prüfung erfolgreich<br />

ab.<br />

–ws<br />

Meine Ordinationsfeier<br />

– ein Ausdruck massiver<br />

Gemeindeliebe<br />

Am 21. Januar 2007 feierte<br />

ich gemeinsam mit meiner Gemeinde<br />

und liebevollen Gästen<br />

meine Ordination als Pastor.<br />

Durch den ganzen Tag hindurch<br />

spürte ich die Liebe der Gemeinde<br />

durch die originellen<br />

Beiträge, Ansprachen und den<br />

Einsatz so vieler Mitglieder<br />

und Freunde. Ich bin Gott sehr<br />

dankbar für solche Menschen,<br />

die geschlossenen hinter einem<br />

stehen, Lasten abnehmen und<br />

durch Hingabe, Leidenschaft<br />

und Integrität vorbildhaft vorangehen,<br />

um Reich Gottes zu<br />

bauen.<br />

Ohne mein Wissen wurden<br />

alte Freunde eingeladen, und<br />

alle meine leiblichen Geschwister<br />

mit ihren Familien waren<br />

dabei. Es war eine sehr schöne<br />

Überraschung. Alle meine Erwartungen<br />

an diesen Tag wurden<br />

übertroffen. Überwältigt<br />

war ich von den Beiträgen auf<br />

der DVD, welche ich von der<br />

Gemeinde als Geschenk erhielt.<br />

Mitglieder der Gemeinde sprachen<br />

aus ihrem Herzen heraus<br />

liebevolle Gedanken aus.<br />

Jemand fragte mich an<br />

diesem Tag, ob mir die vielen<br />

20<br />

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Lobreden nicht zuviel sind.<br />

Ich antwortete darauf: „Dies<br />

ist der Ausdruck der aufrichtigen<br />

Liebe meiner Gemeinde<br />

zu mir. Es wäre eine Sünde,<br />

diese Liebe zurückzuweisen<br />

oder oberflächlich abzutun.“<br />

Ich finde, dies müssen wir<br />

in Deutschland wieder neu<br />

lernen. Es geht nicht um einen<br />

Personenkult, sondern dass<br />

wir den Ämtern und Gaben,<br />

die Gott gegeben hat, die<br />

Ehre geben. Somit ehren wir<br />

an solchen Festen den Geber<br />

aller guten Gaben, unseren<br />

Vater im Himmel.<br />

Insbesondere im Schwabenländle,<br />

wo sich die Gemeinde<br />

Gottes Geislingen<br />

ja befindet, ist der Spruch<br />

bekannt: „Nix gschwätzt isch<br />

g’nug g’lobt.“ Zu Deutsch:<br />

„Wenn man nichts dazu sagt,<br />

reicht das als Lob.“ Das Wort<br />

Gottes fordert uns zu etwas<br />

anderem heraus. Wir sollen<br />

einander höher achten als<br />

uns selbst. Wenn ich meinen<br />

Nächsten achte, dann muss<br />

ich dies in Worten und Taten<br />

ausdrücken.<br />

1. Timotheus 5,17 ruft uns<br />

auf, den Leitern, die „wohl<br />

vorstehen“ und „arbeiten in<br />

Wort und Lehre“, „doppelte<br />

Ehre“ zu geben. Es lohnt<br />

sich, darüber nachzudenken<br />

und in der Bibel darüber zu<br />

forschen. Diese Erfahrung<br />

und solch einen Tag, wie ich<br />

ihn erleben durfte, wünsche<br />

ich allen Gemeinden und<br />

Pastoren.<br />

– Stefan W. Oesterling<br />

Ein Fußballprofi glaubt<br />

von ganzem Herzen<br />

Claudemir Jeronimo Barreto,<br />

uns wohl eher bekannt als<br />

„Cacau“, war am Montag,<br />

dem 19.02.07 mit seiner Ehefrau<br />

Tamara und Tochter Lidia<br />

Gast in der Gemeinde Gottes<br />

in Leimen. Geboren in der<br />

Stadt Santo André in Brasilien,<br />

wuchs er in einer Familie auf,<br />

die wie Tausende von Brasilianern<br />

unter der Armutsgrenze<br />

leben. Heute ist er Stürmerstar<br />

des Fußball-Bundesligisten<br />

VfB Stuttgart und kann von<br />

manchem Hoch und Tief seines<br />

persönlichen Lebens berichten.<br />

Fußballprofi Cacau mit Pastor Brenner und Familie<br />

Nach einer Zeit der Anbetung<br />

und einem Balljonglierwettbewerb<br />

gab Cacau den<br />

Besuchern einen kurzen Einblick<br />

in seine Lebensgeschichte.<br />

Im Alter von 16 Jahren führte<br />

ihn ein Schlüsselerlebnis in die<br />

Entscheidung,<br />

sein Leben<br />

mit Jesus zu<br />

verbringen.<br />

Dieses Erlebnis<br />

hat ihn so<br />

geprägt, dass<br />

er mit Freude<br />

regelmäßig<br />

Gelegenheiten<br />

wahrnimmt,<br />

von<br />

seinem Glauben<br />

an Jesus<br />

Christus zu erzählen. Es wurde<br />

deutlich, dass Jesus auch in seinen<br />

schwierigen Lebensphasen<br />

die größte Stütze für ihn war,<br />

da er wusste, dass Gott einen<br />

Plan für sein Leben hat, dass<br />

er ihn führen und wunderbar<br />

versorgen wird.<br />

Nach seiner Kurzpredigt<br />

sprach Cacau für Jung und Alt<br />

eine Einladung aus, nach vorne<br />

zu kommen und sich für Jesus<br />

zu entscheiden. Nach einigem<br />

Zögern wurde die Einladung<br />

doch von Vielen angenommen<br />

und gemeinsam ein Gebet gesprochen.<br />

Mit dem Erhalt einer<br />

Bibel und Lobpreis ging man<br />

in einen weiteren Teil über, der<br />

viele Besucher angelockt hatte:<br />

Autogrammstunde mit Cacau.<br />

Der „Prediger“, Fußballer, Familienvater<br />

und Sportler nahm<br />

sich dafür genug Zeit und beantwortete<br />

so manche private<br />

Frage. Diszipliniert und ohne<br />

großes Gedränge wurden Autogrammkarten<br />

signiert, Trikots<br />

beschriftet oder andere Gegenstände<br />

mit dem Namenszug<br />

„Cacau“ versehen.<br />

Insgesamt war es ein wirkli-<br />

ches Highlight und beeindruckend<br />

zu sehen, wie ein Fußballstar<br />

in aller Demut und mit viel<br />

Freudigkeit seine Möglichkeiten<br />

ausschöpft, um für Gott ein<br />

Zeuge in dieser Welt zu sein.<br />

– Sven Brenner<br />

Teilnehmer des Equip - Leiterschaftstrainings in Bremen<br />

Equip – Leiterschaftstraining<br />

Unter dem Begriff „Equip“<br />

werden lizenzierte Gemeinde<br />

Gottes Leiter weitergebildet.<br />

John Maxwell gilt international<br />

als christlicher Experte<br />

zum Thema Leiterschaft. Er hat<br />

sich darauf spezialisiert, weltweit<br />

christliche Leiter in den<br />

Bereichen geistliches Wachstum,<br />

Charakterbildung sowie<br />

Management zu schulen.<br />

Dazu stellt er sein komplettes<br />

Material zur Verfügung.<br />

Das Leiterschaftstraining in<br />

Deutschland besteht aus zwei<br />

Trainingstagen pro Jahr, drei<br />

Jahre insgesamt. Für 2007<br />

finden die Schulungen in Bremen,<br />

Mannheim, Plüderhausen<br />

und Balingen statt.<br />

– ws<br />

Kinder-Mitarbeiterseminar<br />

in Sindelfingen<br />

Unter dem Motto „So viel<br />

Zeit muss sein“ fand das dies-<br />

jährige Kinder-Mitarbeiterseminar<br />

am 21. April in Sindelfingen<br />

statt.<br />

Der Referent Armin Knothe<br />

arbeitet seit etwa 20 Jahren<br />

evangelistisch mit Kindern und<br />

leitet eine Kindergottesdienstarbeit<br />

in der Evangelischen Landeskirche.<br />

Er hat ein brennendes<br />

Herz für Jesus und lässt sich<br />

mit einer kreativen Kinderarbeit<br />

allerlei einfallen, immer mit der<br />

Gitarre und selbst komponierten<br />

Liedern im Gepäck.<br />

Die etwa 50 Teilnehmer aus<br />

verschiedenen Gemeinden hörten<br />

an diesem Tag etwas über<br />

die Vision für den Kinderdienst<br />

und über ihre Aufgabe als<br />

Hirten für die Kinder. Nebenbei<br />

gab es neue Ideen für die<br />

Kinderstunden und Gestaltung<br />

von evangelistischen Kinderfesten<br />

sowie Tipps für kreatives<br />

Lehren.<br />

– ws<br />

Durch LiFe -Seminare<br />

veränderte Gemeinden<br />

Vom 8. – 10. März 2007<br />

führte ich zusammen mit Dr.<br />

Urs Schmid das erste LiFe – Referentenseminar<br />

im Hotel Raitelberg<br />

in Wüstenrot durch. Dr.<br />

Urs Schmid ist Pastor und Leiter<br />

für Evangelisation im Buchegg-<br />

Zentrum in Zürich und Gründer<br />

des LiFe –Seminars. 32 Teilnehmer<br />

aus 9 Gemeinden ließen<br />

sich in diesen 3 Tagen in der<br />

LiFe – Evangelisation ausbilden.<br />

Für mich war es eine große<br />

Freude, so viele Teilnehmer<br />

begrüßen zu können.<br />

Die Ausbildung umfasste<br />

das Vorbereiten und Durchführen<br />

eines solchen Seminars.<br />

Wir trainierten das Referieren<br />

eines Abendseminars und auch<br />

das persönliche Zeugnis. Viel<br />

Wert wurde auf die Begleitpersonen<br />

gelegt, die einen<br />

noch nicht gläubigen Freund in<br />

solch einem Seminar begleiten<br />

sollen; wissen wir doch, dass<br />

die meisten Menschen sich<br />

auf Grund von Beziehungen<br />

zu einem Gläubigen bekehrt<br />

haben. Es war eine großartige<br />

Zeit der Ausbildung für „mehr<br />

und bessere Gemeinden“.<br />

– Wilfried Mann<br />

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Großer Frauentag am<br />

24.03.2007 in der<br />

Barbara-Künkelin-Halle<br />

in Schorndorf<br />

Am 24. März 2007 trafen<br />

sich etwa 300 Frauen zum großen<br />

Frauentag in Schorndorf,<br />

der unter dem Motto „versöhnt<br />

leben“ stand.<br />

Bereits um 9.30 Uhr war<br />

fröhliches Geplapper, heiteres<br />

Lachen und ein „großes Hallo“<br />

in der Barbara-Künkelin-Halle<br />

zu hören. Der Stehkaffee im<br />

Foyer ließ auch die letzten<br />

Schlafkörnchen verschwinden<br />

und wir genossen bereits jetzt<br />

die Gemeinschaft.<br />

Mit einem kurzen, sehr<br />

persönlichen Zeugnis über ihre<br />

Heilung im Jahr 2006 begrüßte<br />

Montserrat<br />

Schneider,<br />

Leiterin der<br />

Bundesfrauenarbeit<br />

und Ehefrau unseres<br />

Präses, die anwesenden Frauen<br />

und eröffnete somit offiziell<br />

den diesjährigen Frauentag.<br />

Nach einer Zeit des Lobpreises<br />

und der Anbetung ergriff<br />

dann unsere Gastreferentin,<br />

Sozialarbeiterin und Co-Pastorin<br />

in Westerstede, Maria<br />

Stracke-Czupalla, das Wort.<br />

Maria gewährte uns tiefe<br />

Einblicke in ihre persönlich<br />

schwerste Zeit und wie sie mit<br />

Gottes Hilfe wieder heraus<br />

kam. Sie machte uns klar:<br />

„Versöhnt leben“ ist nur durch<br />

VERGEBUNG möglich. Doch<br />

was ist Vergebung? Vergebung<br />

ist nicht nur Entschuldigung,<br />

denn falsches Verhalten soll<br />

nicht entschuldigt werden. Vergebung<br />

ist auch nicht einfach<br />

Gras über eine Sache wachsen<br />

lassen. Vergebung ist keine<br />

Gefühlsangelegenheit, sondern<br />

ein bewusster Willensakt<br />

– auch gegen deine Gefühle.<br />

Vergebung ist nicht billig – sie<br />

bedeutet Opfer! Vergebung ist<br />

für den anderen: sie nimmt ihm<br />

die Schuld, setzt den anderen<br />

frei (Joh. 20,23). Vergebung<br />

befreit auch mich, sie macht<br />

mich los von den Menschen,<br />

die mich verletzt haben. Vergebung<br />

hat Versöhnung zum Ziel,<br />

d.h. Beziehungen sollen heil<br />

werden – und dazu gehören<br />

immer beide Seiten.<br />

Um versöhnt leben zu<br />

können, ist es wichtig, in verschiedenen<br />

Bereichen unseres<br />

Lebens Frieden zu finden.<br />

Elementar ist hier die Frage:<br />

Bist du versöhnt mit dir selbst?<br />

Wie siehst du dich? Kannst du<br />

dich so wie du bist annehmen?<br />

Wie stehen wir zu unseren<br />

Begrenzungen? Jesus kann<br />

unsere Grenzen erweitern, er<br />

kann uns ändern (und das tut<br />

manchmal weh) - aber er gibt<br />

uns nicht alles, was wir uns<br />

wünschen. Wir dürfen lernen,<br />

mit unseren Begrenzungen und<br />

Schwächen zu leben, sie anzunehmen.<br />

Jesus hat uns schon<br />

lange so angenommen, wie<br />

wir sind.<br />

Vergangenheit, Kindheit und<br />

Verlusterfahrungen haben uns<br />

geprägt. Die Vergangenheit<br />

hat uns geprägt und es liegt an<br />

uns, ob sie uns stark oder bitter<br />

macht. Vielleicht steckst du in<br />

schwierigen Lebensumständen?<br />

Ist Groll und Auflehnung gegen<br />

Gott in deinem Herzen?<br />

Verstehst du gar nicht warum<br />

er nicht anders handelt? Haderst<br />

du mit ihm und klagst ihn<br />

an? Such die Vergebung und<br />

versöhne dich wieder mit ihm,<br />

das wird dich frei machen und<br />

deiner Beziehung zu Gott eine<br />

neue Dimension geben.<br />

An diese Aufforderung<br />

schloss sich eine gesegnete Gebetszeit<br />

an und viel zu schnell<br />

klang dieser wundervolle Tag<br />

aus. Ein riesengroßes Dankeschön<br />

an das Frauenkomitee,<br />

ohne dessen Liebe, Eifer und<br />

Einsatz ein solch segensreicher<br />

und erbauender Tag nicht möglich<br />

wäre.<br />

– Biggi Oesterling<br />

Israel / Jerusalem<br />

Mehr Juden glauben<br />

an Jesus<br />

In Israel glauben immer<br />

mehr Juden an Jesus Christus<br />

als Messias. Die Zahl messianischer<br />

Gemeinden ist in den<br />

vergangenen 25 Jahren auf<br />

rund 110 mit etwa 10 000<br />

Mitgliedern gestiegen. Davon<br />

bestehen 70 Gemeinden aus<br />

hebräisch sprechenden Juden,<br />

35 Gemeinden aus russischen<br />

Zuwanderern und 5 Gemeinden<br />

aus Äthiopiern. Einige<br />

Gemeinden hätten bereits mehr<br />

als 500 Mitglieder.<br />

Vor vier Jahren gab es etwa<br />

6000 Jesus-gläubige Juden<br />

in rund 100 Gemeinden. Um<br />

1980 habe es lediglich etwa<br />

zehn messianische Gemeinden<br />

in Israel gegeben.<br />

– idea / Livenet<br />

Israel / Jerusalem<br />

Jerusalem virtuell erkunden:<br />

Hightech am<br />

Tempelberg<br />

Zum ersten Mal ist es<br />

möglich, die Straße entlang<br />

des Tempelbergs, wie sie im<br />

8. Jahrhundert nach Christus<br />

während der Kalifen-Herrschaft<br />

aussah, virtuell zu durchlaufen.<br />

Interessierte sitzen dabei im<br />

Virtual Reconstruction Center<br />

und verfolgen die virtuelle Tour<br />

als Computer-Dokumentation<br />

an einer Leinwand. Gezeigt<br />

werden dabei die Gebäude<br />

der Umayyad-Straße sowie<br />

der Wiederaufbau des Tempelbergs.<br />

Ermöglicht wird die virtuelle<br />

Tour durch ein brandneues<br />

dreidimensionales Modell der<br />

Umayyad-Straße und der diese<br />

umgebenden Gebäude. „Das<br />

Modell bedeutet einen weltweiten<br />

technologischen und<br />

konzeptionellen Durchbruch<br />

im Bereich der Präsentation<br />

22<br />

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Aus aller Welt<br />

... gelesen und notiert<br />

Zusammengestellt von Volker Hespelt<br />

von archäologischen Ausgrabungsstätten“,<br />

sagt Gideon<br />

Shamir, Generaldirektor der<br />

East Jerusalem Development<br />

Company.<br />

– Livenet/News Plus<br />

Communications<br />

Deutschland<br />

Über 3 000 ausgesandte<br />

Missionare<br />

Auf über 3 000 ist die Zahl<br />

der Missionare gestiegen,<br />

die die Mitgliedswerke der<br />

Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler<br />

Missionen (AEM)<br />

in Deutschland ausgesandt<br />

haben. Für die 90 Organisationen<br />

waren im vergangenen<br />

Jahr 3 080 Mitarbeiter weltweit<br />

im Einsatz, 164 mehr als<br />

2005. Die meisten Missionare<br />

der AEM-Werke arbeiten in<br />

Afrika (über 900), Europa<br />

(fast 800) und Asien (knapp<br />

700).<br />

– idea / Livenet<br />

Deutschland/Kassel<br />

„ProChrist2009“ in<br />

Chemnitz<br />

Hauptaustragungsort für<br />

die nächste europaweite<br />

Veranstaltung der Evangelisationsveranstaltung<br />

„ProChrist“<br />

ist Chemnitz. Die 250 000<br />

Einwohner große sächsische<br />

Stadt verfüge über die nötige<br />

Infrastruktur und das Umfeld<br />

für eine Veranstaltung dieser<br />

Art, teilte der Verein „Pro-<br />

Christ“ mit.<br />

Zwanzig Jahre nach der<br />

Wende wird Chemnitz damit<br />

zum Zentrum einer gesamtdeutschen<br />

und europäischen<br />

Bewegung. “ProChrist“ will<br />

damit ein weiteres Zeichen<br />

für die Einheit der Christen<br />

in Ost und West setzen. Von<br />

Chemnitz aus werden die<br />

Veranstaltungen mit Ulrich<br />

Parzany europaweit an über<br />

1 000 Orte via Satellit übertragen.<br />

Die 18 Vorstandsmitglieder<br />

von „ProChrist“ und<br />

die Mitgliederversammlung,<br />

zu denen Vertreter aus Landes-<br />

und Freikirchen gehören,<br />

sehen ihre Entscheidung nach<br />

eigenen Angaben bewusst als<br />

ein Signal für die Einheit.<br />

– KEP<br />

Deutschland / Herrenhut<br />

"Losungen" demnächst<br />

extra für Jugendliche<br />

Die "Losungen", das in<br />

Deutschland am weitesten<br />

verbreitete Andachtsbuch,<br />

sollen demnächst auch extra<br />

für junge Menschen herauskommen.<br />

16 Jugendliche aus<br />

Landeskirchen und Freikirchen<br />

haben ein Konzept entwickelt,<br />

das die Losungen für ihre<br />

Altersgenossen attraktiver<br />

machen soll.<br />

Durch jugendgemäße Texte<br />

und Gestaltung sowie durch<br />

Einbeziehen anderer Medien<br />

sollen junge Menschen für die<br />

Losungen interessiert werden.<br />

Die Nähe zum bekannten<br />

Losungsbuch soll jedoch gewahrt<br />

bleiben. Die erste Ausgabe<br />

dieser neuen Losungen<br />

ist für das Jahr 2009 geplant.<br />

– KEP / PRO<br />

Deutschland / Bochum<br />

Gegen Heizen mit Weizen<br />

Die Evangelische Kirche<br />

von Westfalen (EKvW) lehnt<br />

das Verbrennen von Getreide<br />

zur Energiegewinnung ab.<br />

Diese Haltung wird nicht nur<br />

mit ethischen, sondern auch<br />

mit ökologischen, sozialen<br />

und wirtschaftlichen Argumenten<br />

begründet.<br />

Eine Verbrennung von<br />

Getreide würde "mit einem<br />

weiteren Werteverfall in<br />

der Bevölkerung gegenüber<br />

Lebensmitteln teuer erkauft",<br />

heißt es in dem Text. Es wäre<br />

außerdem "ein skandalöses<br />

Zeichen der Wohlstandsgesellschaften<br />

gegenüber den<br />

unter wachsender Armut und<br />

Unterernährung leidenden<br />

Ländern. Wir brauchen Brot<br />

für die Welt und nicht Brot für<br />

den Ofen".<br />

– EkvW / Livenet<br />

Deutschland / Berlin<br />

Geistliche „Volkslieder“<br />

neu herausgegeben<br />

Vom Oncken Verlag wurde<br />

ein Liederbuch in einem<br />

Reprint neu herausgegeben<br />

mit Liedern, die von heutigen<br />

Senioren in ihrer Kindheit<br />

gerne gesungen wurden, die<br />

aber keinen Eingang in die<br />

offiziellen Gesangbücher der<br />

Landes- und Freikirchen gefunden<br />

haben.<br />

Die Lieder handeln vom<br />

Gottvertrauen, vom christlichen<br />

Leben, von der Freude<br />

an der Schöpfung, aber auch<br />

von der Sehnsucht nach der<br />

Ewigkeit. Enthalten sind unter<br />

anderem Ohrwürmer wie<br />

„Gott ist die Liebe“, „Solang<br />

mein Jesus lebt“, „Lass die<br />

Herzen immer fröhlich“,<br />

„Harre, meine Seele“, „Lasst<br />

mich gehen“ oder „Der beste<br />

Freund ist in dem Himmel“.<br />

Das Buch enthält auch ein<br />

ausführliches Verzeichnis der<br />

Dichter und Komponisten.<br />

– Oncken-Verlag / Livenet<br />

Iran<br />

Viele Kurden werden<br />

Christen<br />

Laut eines Berichtes der<br />

Zeitung elaph.com treten immer<br />

mehr muslimische Kurden<br />

zum Christentum über. Dieses<br />

Phänomen soll mittlerweile "üblich"<br />

geworden sein. Allein in<br />

der kurdischen Stadt Ardabil im<br />

Iran soll es mehr als 1000 Konvertiten<br />

und in Rania 300 von<br />

ihnen geben.<br />

Die wachsende Zahl der<br />

Christen in verschiedenen kurdischen<br />

Städten soll einige von<br />

ihnen ermutigt haben, die staatliche<br />

Anerkennung ihrer neuen<br />

Religion zu verlangen. Obwohl<br />

dieses Recht in muslimischen<br />

Ländern nicht existiert, hoffen<br />

viele der kurdischen Christen<br />

auf eine historische Wende in<br />

ihren Gebieten.<br />

– elaph.com / Livenet<br />

Griechenland<br />

Hirnströme sollen Identität<br />

bestimmen<br />

Die Hirnströme sind bei<br />

Menschen individuell so verschieden,<br />

dass sie sich als<br />

biometrische Merkmale eignen.<br />

So lassen sie sich – zusätzlich<br />

zu Fingerabdrücken, der Beschaffenheit,<br />

der Iris oder der<br />

Geometrie des Gesichts – zur<br />

Identifizierung von Menschen<br />

nutzen. Das berichten griechische<br />

Forscher, die an der<br />

Hard- und Software eines Erkennungssystems<br />

arbeiten. Über die<br />

Ergebnisse berichtet das Magazin<br />

"New Scientist" online.<br />

Bei der entwickelten Methode<br />

wird ein EEG aufgezeichnet,<br />

während die Probanden<br />

Denkaufgaben lösen. Die EEGs<br />

werden per Software mit früheren<br />

Aufnahmen verglichen,<br />

bei denen der Proband vor die<br />

gleiche Aufgabe gestellt worden<br />

war. Die speziell entwickelte<br />

Software kann anhand individueller<br />

Hirnstrom-Muster mit<br />

hoher Sicherheit feststellen, ob<br />

es sich um dieselben Menschen<br />

handelt.<br />

– Livenet<br />

i n s p i r i t 2 / 2 0 0 7<br />

23


E 5078<br />

Postvertriebsstück<br />

Entgelt bezahlt Deutsche Post AG<br />

MB-Design, Postfach 62<br />

D-71571 Allmersbach im Tal<br />

Ich weiß, wer mich berufen hat. Ich will mein<br />

Leben damit verbringen, Jesus mehr und mehr<br />

zu lieben. Das ist das Ziel meines Lebens.<br />

Und in der Kraft dieser Liebe will ich mich<br />

von ganzem Herzen einbringen.<br />

Wer Jesus liebt, der baut Gemeinde.<br />

Uwe Schäfer<br />

(aus dem Buch MITARBEITEN 7 Gründe warum ich es tue, Neufeld Verlag)

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