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ForestFinest 2/2014

Panama, Kolumbien, Peru: Wir haben eine Million Mitarbeiterinnen freigesetzt Titel: Bienen – Ihre Geschichte und Gaben. Reportage: Panama: Ein Reisebericht aus unseren Wäldern

Panama, Kolumbien, Peru: Wir haben eine Million Mitarbeiterinnen freigesetzt
Titel: Bienen – Ihre Geschichte und Gaben.
Reportage: Panama: Ein Reisebericht aus unseren Wäldern

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Titel<br />

Dass dieses Problem in der Öffentlichkeit<br />

nicht präsenter ist, überrascht. Denn die Bienen<br />

sind für Natur und unsere Landwirtschaft<br />

ein zentraler Faktor. Die Bestäubungsleistung<br />

der Bienen ist für die Wirtschaft<br />

von enormer Bedeutung. Alleine in<br />

den USA sollen mit Hilfe der Bienen landwirtschaftliche<br />

Produkte im Wert von mehr<br />

als 15 Milliarden Dollar pro Jahr erzeugt werden,<br />

so das US-Präsidialamt; weltweit wird<br />

die Wirtschaftsleistung der Bienen von der<br />

Universität Hohen heim sogar auf 70 Milliarden<br />

Dollar jährlich geschätzt. Umso dramatischer<br />

ist das Phänomen der „Colony Collapse<br />

Disorder“, wie das massive Bienensterben<br />

genannt wird, das vor allem um die<br />

Jahrtausendwende Nordamerika und Europa<br />

heimgesucht hat: Auf unerklärliche<br />

Weise verschwanden sämtliche erwachsene<br />

Arbeiterbienen aus ihren Stöcken.<br />

Die Bienen und das Weiße Haus<br />

Das Bienensterben ist von solcher Brisanz,<br />

dass es selbst das Weiße Haus beschäftigt:<br />

US-Präsident Barack Obama ordnete an,<br />

dass die Lebensbedingungen der Bienen<br />

und ihre Gesundheit durch eine landesweite<br />

Strategie zu verbessern seien. „Das Problem<br />

ist ernst und stellt eine bedeutende<br />

Herausforderung dar, die im Interesse der<br />

Nachhaltigkeit unserer Nahrungsmittelproduktion<br />

in Angriff genom men werden<br />

muss“, so das Präsidialamt im Juni <strong>2014</strong>. Das<br />

Bienensterben habe in den vergangenen Jahren<br />

in den USA eine wirtschaftlich bedenkliche<br />

Dimension erreicht.<br />

Wir von ForestFinance wollen den Bienen<br />

helfen. Wir stellen Bienenkästen auf und das<br />

nicht nur, um für Sie leckeren Honig zu<br />

ernten, sondern weil wir auch wissen, wie<br />

viel Gutes uns die Bienen tun. Sie sorgen für<br />

mehr Früchte, gesündere Pflanzen – schlicht:<br />

für mehr Leben, nicht nur in Wäldern.<br />

Die stichhaltigen Argumente<br />

für den Schutz und<br />

ein Leben mit Bienen stammen<br />

von unserer Redakteurin<br />

und Übersetzerin<br />

Kristin Steffan.<br />

Foto: privat<br />

Die Blattschneiderbiene (Megachile sp.) beim Nestbau: Blattschneiderbienen sind wichtige Bestäuber<br />

vieler Kultur- und Wildpflanzen. Blattschneiderbienen können durch Nisthilfen und Anbau von Pollenpflanzen<br />

im Garten gefördert werden.<br />

Foto: Bernhard Plank/wikipedia<br />

Wildbienen – Single statt Gruppenzwang<br />

Im Gegensatz zur allgemein bekannten domestizierten Honigbiene ist sie meist alleine unterwegs:<br />

die Wildbiene. Sie ist der Single unter den Bienen, denn 95 Prozent der Wildbienen-Arten leben<br />

nicht im Schwarm, sondern solitär – alleine. Zu den rund 550 verschiedenen Wildbienenarten gehören<br />

Hummeln, Pelz-, Seiden-, Zottel- und Sandbienen sowie weitere Arten, die zum Teil Wespen<br />

oder Fliegen ähnlich sehen. Mehr als die Hälfte davon steht auf der Roten Liste der gefährdeten<br />

Arten, 26 sind sogar als „extrem selten“ eingestuft. Das gibt Grund zur Sorge, denn zwar<br />

liefern Wildbienen keinen Honig, doch sind sie für einen großen Teil der Bestäubungsleistung zuständig.<br />

Bis zu ein Drittel der Ernten ist unmittelbar von der Häufigkeit der Wildbienenbesuche<br />

an der Blüte abhängig, wie ein internationales Forschungsteam 2013 in der Zeitschrift „Science“<br />

berichtete. Für die Wildbiene ist das ganz schön viel Arbeit: pro Nachkömmling muss sie bis zu<br />

100 Blüten besuchen, um genug Nahrung zu sammeln.<br />

Je nach Art wächst der Nachwuchs der Einsiedlerbienen in verschiedenen Nistplätzen heran: Die<br />

Brutzellen befinden sich in Erdgängen, Blumenstängeln, im Totholz oder sogar in alten Schneckenhäusern.<br />

Aufs Schmarotzen spezialisiert hat sich dabei die Kuckucksbiene, die ihrem Namen<br />

alle Ehre macht und ihre Eier einfach in die prall mit Vorräten gefüllten Brutzellen ihrer fleißigen<br />

Verwandten legt, wenn diese ausgeflogen sind.<br />

So helfen Sie Wildbienen: Sie müssen nicht<br />

gleich zum Hobbyimker werden, wenn Sie zum<br />

Bienenschutz beitragen möchten: Egal ob im Garten<br />

oder auf dem Balkon, Sie können einiges für<br />

die wilden, aber friedlichen Verwandten der Honigbiene<br />

tun. Ein Bienenhotel hat auf dem kleinsten<br />

Fensterbrett Platz und bietet Brutzellen für<br />

viele Nachkommen. Gerade die Blüten von balkongeeigneten<br />

Küchenkräutern wie Thymian und<br />

Rosmarin schmecken den Wildbienen besonders<br />

gut und bereichern gleichzeitig ihren Speiseplan.<br />

Auch Krokusse, Schneeglöckchen und Hyazinthen<br />

sowie Wildblumen sind begehrt. Von Obstbäumen<br />

und Beerensträuchern im Garten profitieren alle,<br />

denn die Wildbienen sind wahre Bestäubungsmeister<br />

und sorgen für üppige Ernten.<br />

Anleitungen für den Bau von<br />

Nisthilfen finden Sie unter<br />

www.bund.net/wildbienen<br />

ForestFinance-Geschäftsführer Harry Assenmacher<br />

mit Insektenhotel: Auch am Forest<br />

Finance-Büro in Bonn finden Wildbienen<br />

Nistmöglichkeiten.<br />

Foto: ForestFinance/Nicolas Rieger<br />

www.forestfinance.de FF 11

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