ForestFinest 2/2014
Panama, Kolumbien, Peru: Wir haben eine Million Mitarbeiterinnen freigesetzt Titel: Bienen – Ihre Geschichte und Gaben. Reportage: Panama: Ein Reisebericht aus unseren Wäldern
Panama, Kolumbien, Peru: Wir haben eine Million Mitarbeiterinnen freigesetzt
Titel: Bienen – Ihre Geschichte und Gaben.
Reportage: Panama: Ein Reisebericht aus unseren Wäldern
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Titel<br />
Imker Armando Castillo bei der Schulung der ForestFinance-Mitarbeiter in Panama, Las Lajas.<br />
„Ohne Bienen keine Ernte …”<br />
Imker Armando Castillo im Interview<br />
Der erfahrene Imker Armando<br />
Castillo hat die ForestFinance-<br />
Mitarbeiter in Panama in der<br />
Bienenhaltung geschult. Seine<br />
Passion für die gestreiften Hautflügler<br />
ist ansteckend und griff<br />
schnell über: Nun summen 20<br />
Bienenvölker zum Zwitschern der<br />
Vögel und Zirpen der Grillen auf<br />
der Finca El Catival in Las Lajas<br />
sowie den angrenzenden<br />
Schutzwäldern und Mangroven -<br />
sümpfen. Im Interview gibt<br />
Armando Castillo Einblicke in sein<br />
Handwerk und nennt bestechende<br />
Argumente für die Bienenhaltung.<br />
Das Interview führte<br />
unsere Mitarbeiterin in<br />
Panama, Silke Berger.<br />
Foto: privat<br />
<strong>ForestFinest</strong> (FF): Seit wann widmen Sie<br />
sich den Bienen und dem Honig?<br />
Armando Castillo (AC): Seit 1979 – ich habe<br />
mein Studium als Agronom am Colegio J.N.A.<br />
in Santiago, Panama absolviert.<br />
FF: Wie schätzen Sie die Bedeutung der<br />
Bienen auf nationaler und weltweiter<br />
Ebene ein?<br />
AC: Das Allerwichtigste: 80 Prozent der Bestäubung<br />
haben wir den Bienen zu verdanken. Weltweit.<br />
Ohne Bienen keine Ernte. Das ist einfach<br />
so. Jeder Bienenstock ist von hohem ökologischem<br />
Wert.<br />
FF: Welche Probleme treten bei der Bienenzucht<br />
in Panama und in den Tropen vornehmlich<br />
auf?<br />
AC: Die häufigsten Probleme sind der unkontrollierte<br />
Einsatz von Pestiziden sowie der Insektenbefall<br />
der Bienenstöcke. Eine regelmäßige<br />
Kontrolle der Bienenvölker und das frühzeitige<br />
Erkennen von Schädlingen und Krankheiten<br />
sind unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche<br />
Bienenzucht. Es ist wichtig, Material<br />
und Werkzeuge gewissenhaft zu pflegen.<br />
FF: Wie viele Produzenten stellen in<br />
Panama ökologischen Honig her?<br />
AC: Ich schätze die Zahl auf 2000 bis 3000,<br />
von kleinsten Produzenten bis hin zu größeren<br />
Projekten.<br />
FF: Wie sind die ersten Erfahrungen mit<br />
Bienenvölkern in den ForestFinance-<br />
Forsten?<br />
AC: Der Fortschritt und das Wachstum der Bienenvölker<br />
sind sehr schnell. Als wir die Bienen<br />
etabliert haben, standen viele Bäume in Blüte.<br />
ForestFinance hat alle Voraussetzungen und<br />
von mir gegebenen Ratschläge zu einer Erfolg<br />
versprechenden Bienenzucht und Honigproduktion<br />
erfüllt.<br />
FF: Gibt es vergleichbare Bienenprojekte<br />
in Aufforstungen mit einheimischen<br />
Baumarten?<br />
AC: Nein, bisher sind mir keine bekannt. Ich<br />
kenne das nur aus Obst- und Kaffeeplantagen.<br />
FF: Was für Honigarten werden in Panama<br />
hergestellt?<br />
AC: Hier gibt es keine Klassifizierung von Honig.<br />
Verschiedene Honigsorten unterscheiden sich<br />
in der Farbe. Heller Honig stammt aus jungen<br />
Anpflanzungen, dunkler Honig aus „reifer Vegetation“.<br />
Ich bevorzuge den dunklen Honig. Aufgrund<br />
seiner heilenden Wirkstoffe, findet Honig<br />
bei uns in Panama häufig Anwendung in der<br />
Naturheilkunde.<br />
FF: Wie sieht die Zukunft von ForestFinance-<br />
Honig aus?<br />
AC: Die Zukunft sieht vielversprechend aus. Es<br />
besteht auch großes Interesse von Seiten der<br />
zur Bienenzucht angelernten ForestFinance-Mitarbeiter,<br />
die eine hervorragende Arbeit leisten.<br />
12 FF www.forestfinance.de