ForestFinest 2/2014
Panama, Kolumbien, Peru: Wir haben eine Million Mitarbeiterinnen freigesetzt Titel: Bienen – Ihre Geschichte und Gaben. Reportage: Panama: Ein Reisebericht aus unseren Wäldern
Panama, Kolumbien, Peru: Wir haben eine Million Mitarbeiterinnen freigesetzt
Titel: Bienen – Ihre Geschichte und Gaben.
Reportage: Panama: Ein Reisebericht aus unseren Wäldern
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Titel<br />
Von Bienchen, Blümchen & süßen Töpfchen<br />
ForestFinance-Redakteurin Kristin Steffan über das kleinste Nutztier der Landwirtschaft: die Honigbiene<br />
Das Paradies wird beschrieben als ein<br />
Land, in dem Milch und Honig fließen, in<br />
der griechischen Mythologie verdanken die<br />
Götter dem Honig ihre Unsterblichkeit und<br />
auch der nordische Gott Odin soll Weisheit<br />
und Kraft aus Honig geschöpft haben.<br />
Honig begleitet uns seit Menschengedenken. Steinzeitliche Höhlenmalereien<br />
zeigen Honigsammler und beweisen, dass der<br />
Mensch das Nahrungsmittel bereits seit mindestens 9000 Jahren<br />
kennt. Kein Wunder, denn in keinem anderen Lebensmittel<br />
fanden unsere Vorfahren so viel leckeren und (über-)lebensnotwendigen<br />
Zucker wie im Honig. Außerdem gab und gibt es Bienen<br />
fast überall auf der Welt und das in verschiedensten Größen<br />
und Formen – von Perdita minima, einer nur knapp zwei Millimeter<br />
kleinen Solitärbienenart aus dem Südwesten der USA, bis<br />
hin zu der fast vier Zentimeter großen Wallace Riesenbiene<br />
(Megachile pluto), die in Indonesien heimisch ist und eine Flügelspannweite<br />
von mehr als sechs Zentimetern erreicht. Ebenso<br />
unterschiedlich ist ihre Lebensweise – so besitzen einige tropische<br />
Bienenarten keinen Stachel, sondern setzen sich mit Bissen<br />
oder ätzenden Flüssigkeiten zur Wehr.<br />
Kleopatras Geheimtipp<br />
Auch die Honigproduktion ist nicht jeder Biene Sache (siehe Kasten<br />
zu Wildbienen auf folgender Seite) und doch ist sie spätestens<br />
seit Biene Maja das, was wir mit Bienen als erstes verbinden.<br />
Die Deutschen lieben ihren Honig: 1,2 Kilogramm Honig versüßen<br />
ihnen durchschnittlich pro Kopf das Jahr. Damit liegen sie<br />
an der Spitze des weltweiten Verbrauchs. Insgesamt werden in<br />
Deutschland rund 85000 Tonnen Honig pro Jahr konsumiert. Die<br />
bundesweit etwa 750000 Bienenvölker können bei einer Erntemenge<br />
von 20 bis 30 Kilogramm Honig je Bienenvolk den Bedarf<br />
der heimischen Verbraucher aber nur zu etwa einem Fünftel ab -<br />
decken. Rund 80 Prozent des in Deutschland gekauften Honigs<br />
stammt daher aus Importen aus der Europäischen Union und<br />
anderen Staaten.<br />
Honig landet nicht nur auf Butterbroten und in Tees. Schon Kleopatra<br />
nutzte ihn als Badezusatz im Milchbad und bis heute vertrauen<br />
Frauen wie Männer auf seine wohltuenden Substanzen: In<br />
Körperpflegemitteln ist Honig ein beliebter Inhaltsstoff. Er hat einen<br />
schwachsauren, dem der Haut sehr ähnlichen pH-Wert. So greift<br />
Kosmetik, die Honig enthält, den Säureschutzmantel der Haut nicht<br />
an und verhindert nicht nur den Feuchtigkeitsverlust, sondern spendet<br />
der Haut sogar dank des hohen Trauben- und Fruchtzuckeranteils<br />
natürliche Feuchtigkeit. Er ist also nicht nur im (Milch-)Badewasser<br />
Balsam für die Haut, sondern kann überall – auch bei spröden<br />
Lippen und Händen – schnell Abhilfe schaffen.Doch Honig kann<br />
noch viel mehr.<br />
Vor etwa 8 000 Jahren malte jemand dieses Bild in eine Höhle, in die<br />
Cuevas de la Araña, im heutigen Spanien. Es zeigt eine Person – nicht zu<br />
erkennen ob Mann oder Frau, die gerade auf einen Baum klettert um<br />
Honig zu erbeuten. Die eine Hand steckt schon in der Bienenhöhle,<br />
während die andere ein Sammelgefäß hält. Dies ist eine der frühesten<br />
bekannten Darstellungen einer Ernte von Bienenprodukten wie Honig<br />
und Bienenwachs. Die Datierung dieser auch als „Honig jäger“ bekannten<br />
Felszeichnung ist in der Fachliteratur umstritten. Die Angaben<br />
schwanken zwischen 10 000 und 6 000 vor unserer Zeitrechnung.<br />
Bild: Abgezeichnet und online gestellt von Achillea/Wikipedia<br />
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