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Kommunale Gesundheitsberichterstattung - Gesundheit in Herne

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Abteilung 43/5 Fachbereich <strong>Gesundheit</strong><br />

Maßnahmen sollen nunmehr im Interesse e<strong>in</strong>er verstärkten Verhaltensprävention besser koord<strong>in</strong>iert,<br />

aufe<strong>in</strong>ander bezogen und abgestimmt werden.<br />

Durch die Herstellung e<strong>in</strong>es ständigen Feedback kann nicht nur vermieden werden, daß es zu<br />

Überangeboten bzw. Defiziten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bereichen der <strong>in</strong>dividuellen <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />

kommt. Vielmehr lassen sich die Angebote zur Prävention und <strong>Gesundheit</strong>sförderung, die oftmals mit<br />

dem Makel der Mittelschichtsorientierung behaftet s<strong>in</strong>d, durch die Abstimmung mit den sozialen<br />

Diensten zielgruppenspezifisch ausrichten, um gerade die <strong>Gesundheit</strong>schancen der gesundheitlich<br />

benachteiligten Gruppen zu verbessern.<br />

Die Ursachen der regionalen Mortalitätsunterschiede s<strong>in</strong>d wenig bekannt. Insbesondere fehlen<br />

ausreichende wissenschaftliche Erkenntnisse über die verursachenden und mitverursachenden<br />

Faktoren. Dies gilt sowohl für arbeitsbed<strong>in</strong>gte Belastungen und Umweltrisiken als auch für<br />

Belastungen der persönlichen Lebenssituation (Konegen 1989).<br />

Um zu begründeten Aussagen über die Verursachungsketten der erhöhten Mortalitätsraten zu<br />

gelangen, ist die Stadt <strong>Herne</strong> am Projekt „Mortalitätsanalyse Ruhrgebiet" beteiligt. Hierbei wird die<br />

Gesamtmortalität der Stadt auf Ebene der Stadtteile (Statistische Bezirke) kle<strong>in</strong>räumig disaggregiert.<br />

Durch die so vorgenommene Vermessung der gesundheitlichen „Landschaft" werden wichtige<br />

Basis<strong>in</strong>formationen über Brennpunkte des <strong>Gesundheit</strong>sgeschehens <strong>in</strong> der Stadt erwartet. Zur<br />

weiteren Klärung der Pathologie bestimmter Lebensbed<strong>in</strong>gungen und zur genaueren Ermittlung der<br />

relevanten Verursachungsketten sollten die Ergebnisse durch epidemiologische Feldstudien ergänzt<br />

werden. Die Ergebnisse der Mortalitätsanalyse werden zum Ende des Jahres vorliegen.<br />

3.4 <strong>Gesundheit</strong>sförderung und Verhaltensprävention<br />

Auf dem Teilgebiet der <strong>Gesundheit</strong>sförderung, das sich auf die Bee<strong>in</strong>flussung des <strong>in</strong>dividuellen<br />

<strong>Gesundheit</strong>sverhaltens bezieht, existiert <strong>in</strong> <strong>Herne</strong> mittlerweile e<strong>in</strong>e breitgefächerte Palette von<br />

Kursen, Beratungen, Aktionen etc., die von unterschiedlichen E<strong>in</strong>richtungen und Institutionen<br />

angeboten werden. Die Hilfen und Informationen zur Senkung der vermeidbare <strong>Gesundheit</strong>srisiken<br />

„übermäßiger Nikot<strong>in</strong>- und Alkoholkonsum", „Fehlernährung", „Bewegungsmangel" und „mangelnde<br />

Stressverarbeitung" s<strong>in</strong>d für den potentiellen Nutzer kaum noch überschaubar. Die verschiedenen<br />

Maßnahmen sollen nunmehr im Interesse e<strong>in</strong>er verstärkten Verhaltensprävention besser koord<strong>in</strong>iert,<br />

aufe<strong>in</strong>ander bezogen und abgestimmt werden. Durch die Herstellung e<strong>in</strong>es ständigen Feedback<br />

kann nicht nur vermieden werden, daß es zu Überangeboten bzw. Defiziten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Bereichen<br />

der <strong>in</strong>dividuellen <strong>Gesundheit</strong>sförderung kommt. Vielmehr lassen sich die Angebote zur Prävention<br />

und <strong>Gesundheit</strong>sförderung, die oftmals mit dem Makel der Mittelschichtsorientierung behaftet s<strong>in</strong>d,<br />

durch die Abstimmung mit den sozialen Diensten zielgruppenspezifisch ausrichten, um gerade die<br />

<strong>Gesundheit</strong>schancen der gesundheitlich benachteiligten Gruppen zu verbessern.<br />

Die Verknüpfung von Umweltmeßdaten mit Daten zum Auftreten und zur Häufigkeit bestimmter<br />

Krankheiten und Todesursachen ist daher e<strong>in</strong>e vordr<strong>in</strong>gliche Aufgabe. Um verursachende und<br />

mitursachende Wirkungszusammenhänge zwischen Umweltbelastungen und Krankheit bzw. Tod<br />

wissenschaftlich nachweisen zu können, s<strong>in</strong>d umfangreiche Datenerhebungen und deren<br />

Auswertung erforderlich. Die Landesregierung NRW hält e<strong>in</strong>en schrittweisen und systematischen<br />

Ausbau umweltmediz<strong>in</strong>ischer Wirkungskataster über den Bereich der Luftre<strong>in</strong>haltepläne h<strong>in</strong>aus für<br />

erforderlich und beabsichtigt, die Bestrebungen der Kommunen zu unterstützen, derartige Kataster<br />

zu erarbeiten (Landtag NRW, Drucksache 10/3927). Im Rahmen ihrer Bemühungen um e<strong>in</strong>en<br />

verbesserten <strong>Gesundheit</strong>sschutz hat sich die Stadt <strong>Herne</strong> als Modellstadt angeboten, beim Aufbau<br />

e<strong>in</strong>es umweltmediz<strong>in</strong>ischen Wirkungskatasters mitzuwirken. Der Ausbau der umwelt-mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Wirkungsforschung hätte allerd<strong>in</strong>gs nicht nur für diese Region e<strong>in</strong>en richtungweisenden Charakter.<br />

Von A. Brandenburg und N. Konegen, <strong>Herne</strong>

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