Oktober 2009 - SV Bayer Wuppertal

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Tennis: Dreiste Diebe bringen den NRW-Ehrenpreis wieder zurück Vorfreude auf die 30. Certoplast Open auf Aprath Die Terrasse des Klubhauses voll besetzt mit erwartungsfrohen Gästen, Platz 1 in einem fantastischen Zustand, die Ballkinder von Mellie Muhsal bestens instruiert: der Rahmen für den finalen Höhepunkt der 29. Certoplast Open stimmte perfekt. Da war es nur logisch, dass auch die vier weiblichen bzw. männlichen Endspielteilnehmer ihren Teil zu einem echten Tennis-Fest beitrugen. In einer von vielen packenden Matches bei rund 90 Aktiven geprägten Turnierwoche hatten sich bei den Damen Katharina Rath (RTHC Leverkusen), u.a. durch einen hart erkämpfen Sieg über Lokalmatadorin Daniela Gusek, und Manon Kruse (Ruderclub Hamm) durchgesetzt. Manon Kruse, Nr. 31 der deutschen Rangliste, gelang am Vortag das Kunststück, gegen Daniela Kalthoff im zweiten Satz nach 0:5-Rückstand noch einen Tiebreak-Sieg zu erkämpfen, und diesen Siegeswillen ließ sie auch im Finale erkennen. Bei vielen temporeichen Ballwechseln gelang ihr meist der entscheidende Schlag und damit der Punktgewinn. Das wurde nach dem 6:2 im ersten Satz vor allem im zweiten Durchgang deutlich. Ihr gelang da einfach alles. 6:0 lautete das deutliche Zeugnis ihrer klaren Überlegenheit. Bei den Herren standen sich mit dem knapp 30 Jahre alten Profi Tobias Clemens vom Niederrheinliga-Meister TC Johannesberg und dem 18-jährigen Tom Schönenberg (TC Sportpark Moers-Asberg) die Vertreter von zwei Generationen gegenüber. Tom Schönenberg, der auch beim Dorma-Vita- Nachwuchsturnier das Finale erreicht hatte, präsentierte sich als ein unbekümmerter Außenseiter, der dem Top-Favoriten unter ständigem Applaus einen Satz lang alles abverlangte. Derartige Ballwechsel hatte man in Wuppertal wohl seit Jahren nicht mehr gesehen. Erst nach 45 Minuten voller Dramatik und spielerischer Klasse musste sich der Youngster mit 4:6 geschlagen geben. Streckte sich vergeblich: Daniela Gusek schied gegen die spätere Finalistin Katharina Rath aus. Andrea Iselt (1.v.l.) und Melanie Muhsal (1.v.r.) mit ihren Ballkindern Jana Weiß, Rona Dogan, Cara Schmidt, Aksel Dogan, Jonas Landefeld, Tobias Schmidt. Im zweiten Satz zeigte sich, dass sich der Teenager gegen die Nr. 284 der ATP-und Nr. 27 der deutschen Rangliste offensichtlich verausgabt hatte. Clemens übernahm nun auf brillante Weise das Kommando, und nach 15 Minuten hieß es 6:0 für die Nr. 1 des TC Johannesberg. Da die von SV Bayer-Mitglied Peter Rambusch gesponserten 29. Certoplast Open nicht nur das bestbesetzte sondern auch das bestdotierte Tennisturnier im Tal sind, gab es für die beiden Sieger jeweils 1000 Euro Prämie. Die Unterlegenen durften sich mit der Hälfte trösten. Außerdem sollten die beiden Gewinner traditionell den Ehrenpreis des Landes NRW erhalten. Doch der verpackte Preis war Marko Milos, der zusammen mit Melanie Muhsal und Andrea Iselt sowie den Oberschiedsrichtern Reinhard Trzaska und Peter Priggert als Turnierleiter für eine großartige Organisation gesorgt hatte, aus dem Auto gestohlen worden. Zum Glück erkannten die dreisten Diebe, dass dieses Paket nur ideellen Wert besaß, und so stellten sie den Preis Marko Milos wieder vor die Tür. Diese Geschichte gab Tennis- Abteilungsleiter Ulf Steilen bei der Siegerehrung zum Besten. Ein besonderes Dankeschön für Sponsor Peter Rambusch hatte sich Rekordteilnehmer Jörg Schüller ausgedacht: Auf der Hecke hinter Platz 3 stand in Großbuchstaben: „Danke Peter“. „Danke „ sagten auch die Finalisten an die Organisatoren, den Sponsor und die zahlreichen Zuschauer und versprachen, im nächsten Jahr wieder zu kommen, wenn der SV Bayer zu den 30. Certoplast Open einlädt. 14 YpsilonSport 10/09
Dorma Vita Cup: Die kleine Blonde mit dem harten Schlag Nur Petrus spielte nicht immer mit Kenner kommen, wenn der SV Bayer zum Dorma Vita Cup einlädt, der in die Dunlop Junior Series eingebettet ist. Gab es doch auf Aprath in den Turniertagen vom 14. bis zum 25. Juli in den Turnieren der verschiedenen Altersklassen jede Menge junger Talente zu sehen. Leider meinte es Petrus diesmal nicht allzu gut, und so hatten Turnierleiterin Ingrid Koch und die helfenden Hände von Andrea Iselt und Birgit Gehde viel zu tun, um mittels der umliegenden Hallen und der Hallenplätze auf Aprath einen ordnungsgemäßen Ablauf der Wettkämpfe zu organisieren. Es klappte. So wie sich ein wahrer Gourmet das Beste für den Schluss aufhebt, so erlebten die (leider nur sehr wenigen) Tennis-Fans mit den Finalspielen der U 12 die bekömmlichsten Leckerbissen. Hier war es die erst neun Jahre alte Ukrainerin Dayana Yastremskay, die die Zuschauer mit ihrem couragierten Auftritt, ihrer Dynamik und ihrem Schlagrepertoire verblüffte. „Ich will hier gewinnen, und ich gewinne hier!“ Das sagte jede ihrer Gesten aus, als sie ihrer drei Jahre älteren Gegnerin Katharina Herpertz (Bayer Leverkusen) eine deutliche 6:1, 6:1- Niederlage beibrachte. Man darf sicher sein: von der nur Sponsor Robin Näsemann (1.v.l) und Abteilungsleiter Ulf Steilen mit den Finalisten des Dorma Vita Cups der U 10- und U 12-Konkurrenzen. 140 Zentimeter kleinen Blonden mit dem hüftlangen Pferdeschwanz wird man sicher noch hören. Dieser Ansicht war auch Robin Näsemann, der als Vertreter der sportbegeisterten Sponsoren-Familie Näsemann von Dorma Vita zusammen mit Abteilungsleiter Ulf Steilen die Siegerehrung vornahm. So wie von Dayana wird man wohl auch von ihrem elf Jahre alten Landsmann Vlad Lobak hören, der sein Finale gegen die Nr. 1 der Setzliste, Konstantin Finke (TC Hösel) auch 6:1, 6:1 gewann. Die beiden Kinder aus dem Osten gehören zu einer siebenköpfigen Talente- Gruppe, die im Mettmanner Olympic-Sportcenter (früher Tennisschule Irmler) Station machte und bei hiesigen Turnieren mitspielte. Chef-Trainer dort: Eduard Davidenko, der Bruder von Weltklassespieler Nicolai, der vor Jahren das Bayer Open auf Aprath gewann, bevor es ihn auf die Grandslam-Plätze dieser Welt zog. Dayana Yastremskay aus der Ukraine hatte ihre zumeist wesentlich ältere Konkurrenz sicher im Griff. Weitere Sieger: Mädchen U16 Gina Schleichert (GW Ennepetal); Jungen U 16 Stefan Fandric; Jungen U 14 Galan Heidari (ETUF Essen); Jungen U 10 Robin Schäfer (Stadtwald Hilden) Favoritenschreck erfolgreich Bereits vor ihren jüngeren Kollegen durfte der männliche und weibliche Tennis-Nachwuchs U 21 im Rahmen des Dorma Vita Cups auf Aprath zum Racket greifen. Und die Junioren/Juniorinnen begeisterten mit vorzüglichen Leistungen und packenden Endspielen. Bei den jungen Damen hatte die Nr. 1 der Setzliste, die 17 Jahre alte Catrin Levers (TC Moers 08), souverän das Finale erreicht und bezwang dort die 15 Jahre alte Soraya Moradian (THC Bochum). Bei den Jungen gab es mit dem ungesetzten Mats Moraing (17 Jahre) einen Überraschungssieger, der sich schon in der Vorrunde als Favoritenschreck entpuppte. Der baumlange Linkshänder besiegte in einem rassigen Finale auch nach Rückstand noch den hoch favorisierten Tom Schönenberg (Gladbacher HTC). Lobend erwähnte Turnierleiterin Ingrid Koch das faire Auftreten sämtlicher Teilnehmerinnen und Teilnehmer. YpsilonSport 10/09 15
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