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Gesamte Ausgabe als PDF - EXtra-Magazin

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Wissen<br />

Wie ETF-Anteile entstehen –<br />

mit Kreativität Geld sparen<br />

Niedrige Kosten sind ein zentrales Merkmal von ETFs. Das Geheimnis hierzu ist in einer spezifischen Rezeptur begründet,<br />

mit der ETF-Anteile entstehen. Schaffen, ausgeben, handelbar machen – und dann bei Bedarf zurücktauschen.<br />

Der Erfolg von ETFs ist nicht nur darauf<br />

zurückzuführen, dass sie sich <strong>als</strong> sichere<br />

Anlageform in stürmischen Zeiten erwiesen<br />

haben. Sie sind zudem unschlagbar<br />

günstig und werden, ganz im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Fonds, wie Aktien<br />

ganztägig an der Börse gehandelt. Grob<br />

gesagt: Billig und flexibel – der Anleger<br />

profitiert gleich in mehrfacher Hinsicht.<br />

Keine <strong>Ausgabe</strong>aufschläge, niedrige Handelskosten,<br />

geringe Verwaltungsgebühren:<br />

Gleichzeitig ist der Marktpreis für die<br />

ETF-Anteile laufend auf dem aktuellen<br />

Stand. Potenzielle Erstanleger mögen<br />

sich verwundert fragen, wie das geht. Ein<br />

Blick hinter die Kulissen macht es deutlich.<br />

Das Geheimnis liegt zum größten<br />

Teil in der Vorgehensweise, wie ETF-Anteile<br />

überhaupt entstehen.<br />

Aktienkorb gegen ETFs<br />

Exchange Traded Funds – allein schon<br />

der Name führt auf die richtige Spur. ETFs<br />

werden zum einen direkt an der Börse<br />

gehandelt. Institutionelle Anleger handeln<br />

aber auch außerbörslich. Das Verfahren,<br />

das die Sache letztlich so effizient macht<br />

– dem Creation/Redemption-Prozess. Auf<br />

Deutsch in etwa: <strong>Ausgabe</strong>-und-Rücknahme-Prozess.<br />

Dieses Prozedere, das für<br />

die Konstruktion von ETFs von elementarer<br />

Bedeutung ist, lässt sich folgendermaßen<br />

beschreiben:<br />

Die Grundidee: Wertpapiere werden gegen<br />

ETF-Anteile getauscht und umgekehrt<br />

– <strong>Ausgabe</strong> und Rücknahme. Ort<br />

des Geschehens: der Primärmarkt, <strong>als</strong>o<br />

der Finanzmarkt außerhalb der Börse.<br />

Eine zentrale Rolle nimmt dabei der Market<br />

Maker (auch Designated Sponsor genannt)<br />

ein. Dieser bietet am Markt fortlaufend<br />

Preise für ETF-Anteile. Verkauft er<br />

z. B. ETF-Anteile an einen Investor, liefert<br />

er im Anschluss <strong>als</strong> autorisierter Marktteilnehmer<br />

einen Korb mit Aktien in der<br />

genauen Zusammensetzung des abzubildenden<br />

Index, beispielsweise dem DAX,<br />

an den ETF-Anbieter. Für diesen Wertpapierkorb<br />

erhält er dann im Gegenzug von<br />

der Fondsgesellschaft neu geschaffene<br />

ETF-Anteile. Dieser Handlungsabschnitt<br />

ist der Creation-Prozess.<br />

Redemption-Prozess<br />

Die Rücknahme – Redemption – steht<br />

für den umgekehrten Schritt: Der Market-<br />

Maker kann jederzeit ETF-Anteile an die<br />

Fondsgesellschaft zurückgeben. Als Gegenleistung<br />

bekommt er dann eben von<br />

ihr den entsprechenden Aktienkorb zurück.<br />

Ohne Einfluss auf den Index<br />

Der entscheidende Vorteil dieser Vorgehensweise:<br />

Innerhalb des Fondsvermögens<br />

entstehen keine Transaktionskosten.<br />

Denn die Mittel, die dem<br />

ETF-Fondsvermögen zufließen, müssen<br />

vom ETF-Anbieter nicht in die entsprechenden<br />

Wertpapiere investiert werden.<br />

Das wirkt sich positiv auf die ETF-Performance<br />

gegenüber der Indexentwicklung<br />

aus. Auf die haben im Creation/Redemption-Prozedere<br />

auch hohe Mittelzu- oder<br />

-abflüsse keine Auswirkungen.<br />

Enge Spreads<br />

Bleibt die Frage, wie sich der Market-<br />

Maker finanziert. Zum einen macht er das<br />

über die Differenz aus Ankaufs- und Verkaufskurs<br />

des ETFs, dem so genannten<br />

Spread. Zum anderen aber hat ein Mar-<br />

Seite 24 November 2011

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