Juni/Juli
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Aus den Gemeinden<br />
Tettau<br />
Tettau<br />
Auf den Bildern von der Kinderbibelwoche<br />
liegt noch Schnee. Und das,<br />
obwohl wir mit Jesus im Heiligen<br />
Land unterwegs waren. Wir saßen<br />
sogar mit ihm im selben Boot! Nach<br />
diesem Motto konnten die Kinder<br />
heuer Geschichten rund um den See<br />
Genezareth erleben. Wie man auf<br />
dem Bild sieht, ist es gar nicht so<br />
einfach, sich gegenseitig “unfallfrei”<br />
zu füttern, wenn das “Boot” so<br />
schwankt!<br />
Von der Berufung der ersten Jünger<br />
bis zur Begegnung mit dem Auferstandenen<br />
reichten die Geschichten<br />
unserer diesjährigen Bibelwoche<br />
in der Woche nach Ostern. Sehr eindrücklich,<br />
als “erlebtes Evangelium”,<br />
war der Sturm auf dem See mit der<br />
Todesangst der Jünger und der Macht<br />
des Gottessohnes: “Sturm, schweig<br />
und sei stille!!! — Da wurde es auf<br />
einmal ganz ruhig...” Höhepunkt und<br />
Abschluss war der gemeinsame Gottesdienst<br />
am Samstag Abend in der<br />
Christ-König-Kirche. Mit der brennenden<br />
Jesuskerze im eigenen Boot<br />
wurde die Begleitung durch das<br />
Leben mit dem lebendigen Christus<br />
symbolisiert.<br />
Allen Helfern und Unterstützern ein<br />
herzliches Dankeschön!<br />
links: Beim Essen von “Boot zu Boot” hatten<br />
die Kinder viel Spaß<br />
unten: Der See Genezareth mit unseren<br />
Lebens-Booten. Jesus, dargestellt<br />
durch die brennende Kerze, ist immer dabei.<br />
Ich könnte ja meine ganzen zur Verfügung<br />
stehenden Seiten im Gemeindebrief<br />
allein mit Lob und Dank<br />
füllen. Da bräuchte ich keine großen<br />
Ideen, würde glatt so von der Seele in<br />
die Tasten fließen: Den Entrümplern<br />
im Gemeindehaus, den Helfern bei<br />
der Dekanatssynode und beim Gottesdienst<br />
zum 1. Mai/Himmelfahrt und<br />
dem Singkreis und dem Frauenkreis<br />
und, und, und... allen, die ich vergessen<br />
habe!<br />
Andererseits: “Wenn ihr alles getan<br />
habt, was euch befohlen ist, so<br />
sprecht: Wir sind unnütze Knechte;<br />
wir haben getan, was wir zu tun<br />
schuldig waren.” — sagt Jesus an<br />
einer Stelle einmal (Lukas 17,10). Da<br />
fällt ein ganz anderes Licht auf all<br />
unser Tun. Und wir sehen unseren<br />
Einsatz für die Kirchengemeinde und<br />
alles, was damit zusammenhängt,<br />
mit neuen Augen. Nicht wie der Fußballspieler<br />
auf der Ersatzbank —<br />
zähneknirschend und tatenlos, topfit,<br />
aber meistens überflüssig. Nicht<br />
wie vom Krankenbett aus — ich würd’<br />
ja gern, kann aber nicht, bin hier<br />
kraftlos und hilflos, den anderen eine<br />
Last. Nicht wie der Arbeitslose, wenn<br />
die früheren Kollegen nicht mehr<br />
vorbeikommen — man braucht mich<br />
nicht mehr, kann auf mich verzichten,<br />
abgeschoben, überflüssig. Jetzt<br />
gehöre ich nicht mehr dazu...<br />
Die Kirchengemeinde Tettau bietet<br />
euch allen sehr viel mehr als nur ein<br />
paar Bänke am Sonntag Vormittag.<br />
Gebraucht werden! Wichtig sein!<br />
Ohne dich geht es nicht! Komm ran,<br />
Mann, die Arbeit wartet! Das ist deine<br />
Gemeinde, deine Kirche, deine<br />
Kumpels, die dich hier brauchen!<br />
Komm ran, Frau, es gibt immer was<br />
zu tun! Deine Schwestern sind zwar<br />
nicht alle einfach zu nehmen und jede<br />
hat ihren eigenen Kopf, aber das<br />
kennst du doch, das ist doch woanders<br />
auch nicht anders. Das ist deine Gemeinde,<br />
deine Kirche, deine Schwestern,<br />
die dich hier brauchen!<br />
Gut, ich sehe, viele von euch sind<br />
schon beladen, bis an den Rand des<br />
Zusammenbruchs. Aber manche<br />
würden sich sehr freuen, wenn es<br />
was zu tun gäbe, eine Aufgabe, ein<br />
Gebrauchtwerden. Kirche ist eine<br />
Mitmachkirche oder es ist keine<br />
Kirche. Gemeinde ist eine Mitmachgemeinde<br />
oder es ist keine Gemeinde.<br />
Ich weiß, das sind markige Worte,<br />
steile Sätze. Ich befürchte auch, dass<br />
sie nur die erreichen, die schon dabei<br />
sind und sich engagieren. Aber,<br />
warum nicht einmal kämpferisch<br />
schreiben? Schließlich heißt dieser<br />
Abschnitt ja “andererseits”. Für die<br />
gewöhnliche Resignation ist an anderer<br />
Stelle gewiss noch genug Platz.<br />
Euer Bernhard Nikitka<br />
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