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Vermessen Leben<br />

von Marcia Nießen<br />

© Moritz Schattka<br />

Kannst du genau sagen, was<br />

dein Leistungsvermögen täglich<br />

beeinflusst? Heute lebt<br />

und studiert es sich nicht mehr einfach<br />

nur so. Mit Smartphones, GPS-<br />

Lokalistation, speziellen Tracking-<br />

Apps und Aktivitätssensoren lässt<br />

sich heute das ganze Studentenleben<br />

vermessen. Dabei ist nichts unmöglich:<br />

Schritte lassen sich zählen, der<br />

Schlaf sich quantitativ und qualtitativ<br />

vermessen, Sporteinheiten<br />

zeichnet eine Fitness-App auf, die<br />

Laufrunde im Wald wird mittels<br />

GPS-Lokalisation mit dem letzten<br />

Training verglichen und anschließend<br />

online ausgewertet, die Kalorienzufuhr<br />

perfekt ausbalanciert. Und<br />

es gibt sogar Studenten, die all diese<br />

Daten auch noch ins Verhältnis setzen<br />

zu den täglich besuchten Vorlesungen<br />

oder der Zeit, die sie in der<br />

Bib produktiv waren.<br />

Ermesslich objektiv<br />

Löhne, Gewinn- und Frauenquoten,<br />

Umsatzmargen, Zielerreichungsprämien<br />

– um Erfolge messbar<br />

zu machen, wird in Ökonomien<br />

überall und permanent quantifiziert.<br />

Egal, ob in der Wirtschaft, Industrie,<br />

Wissenschaft oder Politik – alle Disziplinen<br />

drehen sich um Zahlen und<br />

versuchen, die fremden Welten in<br />

messbaren Einheiten zu verstehen.<br />

Warum wenden wir diese Prinzipien<br />

nicht auch auf uns selbst an und für<br />

Entscheidungen, die das eigene Leben<br />

betreffen? Warum objektivieren<br />

wir nicht auch die Sicht auf unser eigenes<br />

Tun und Handeln, in dem wir<br />

auch in unserem Alltag auf statistische<br />

Analysen zurückgreifen, die die<br />

Extrema jedes Handlungsspielraums<br />

sichtbar und damit beeinflussbar<br />

machen?<br />

Unermesslich subjektiv – Intuition<br />

und dergleichen<br />

Wenn es um uns geht, verlassen<br />

wir uns normalerweise auf qualitative<br />

Eindrücke. Intuition und Bauchgefühl,<br />

scharfes Nachdenken, Instinkte<br />

und Erfahrungswerte bilden absolute<br />

Grundlagen für über 20.000 Entscheidungen,<br />

die wir täglich treffen.<br />

Dabei haben wir eigentlich keine Ahnung,<br />

welchen Einfluss aktuelle Ge-<br />

Die Quantified Self Bewegung startete 2007 in der San Franzisco Bay Area, nachdem im Juni<br />

2007 der Verkauf des ersten iPhones in den USA die Smartphone-Ära eingeleitet hatte. Ungefähr<br />

zu diesem Zeitpunkt begannen die Herausgebern des US-Magazins WIRED, Gary Wolf<br />

und Kelvin Kelly, der Frage nachzugehen, wie Smartphones unseren Alltag und unserer Verhältnis<br />

zur Technik verändern würden. Bei den ersten Treffen mit einem losen Verbund diskussionsfreudiger<br />

Interessierter wurde dabei der Begriff „Quantified Self “ geprägt.<br />

Heute steht Quantified Self (QS) vor allen Dingen für das Selbstverständnis, durch permanentes<br />

Self-Tracking mehr über sich selbst erfahren zu können. „Self-knowledge through numbers“<br />

– Selbstkenntnis durch Zahlen – so lautet das Credo Community bis heute. Außerdem<br />

ist der Begriff namensgebend für die wachsende globale Online Community an Selbstquantifizierungsanhängern.<br />

Online tauscht sich die Community via Blogs, Foren und der zentralen QS-Webseite über neue<br />

Projekte, Apps und Tools aus. Auch in der Realität sind die ca. 10.000 offiziellen Mitglieder in<br />

fast 100 Städten weltweit in sogenannte Meetups miteinander vernetzt.<br />

mehr Infos:<br />

www.quantifiedself.com - Offizielle Webseite inkl. Blog und Forum der weltweiten QS-Community)<br />

30<br />

6. Dezember: Der Nikolaus füllt die Schuhe<br />

aller artigen Studenten<br />

6. Dezember: Büx-Deluxe wird erster<br />

Flunkyball-Wintermeister

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