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Eine kurze Einführung in die Elektrodynamik

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1 Elektrostatik<br />

In der Elektrostatik befasst man sich mit statischen (d.h. ruhenden, oder unbewegten)<br />

Ladungsträgern. Die fundamentale Kernfrage hierbei ist:<br />

Ziel: Gegeben e<strong>in</strong>e beliebige statische Ladungsverteilung ρ, berechne das resultierende<br />

elektrische Feld ⃗ E.<br />

Mathematisch ist e<strong>in</strong>e gewisse Ladungsverteilung vollständig durch <strong>die</strong> Ladungsdichte<br />

ρ (x, y, z) mit [ρ] = C/m 3 characterisiert. Diese kann diskret 1 , oder kont<strong>in</strong>uierlich<br />

2 se<strong>in</strong>. Das gesuchte elektrische Feld E ⃗ (x, y, z) lässt sich ebenfalls<br />

mathematisch präzise beschreiben. Dabei handelt es sich um e<strong>in</strong> Vektorfeld 3<br />

im R 3 , welches <strong>in</strong> jedem Punkt <strong>die</strong> auf e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heitsladung wirkende Kraft<br />

wiedergibt. Konket gilt also:<br />

⃗E (x, y, z) = 1<br />

Q test<br />

⃗ F (x, y, z) ∀ (x, y, z) ∈ R 3 , (1)<br />

wobei ⃗ F (x, y, z) <strong>die</strong> Kraft bezeichnet, welche unsere Ladungskonfiguration auf<br />

e<strong>in</strong> Testteilchen mit Ladung Q test im Punkt (x, y, z) ∈ R 3 ausübt. Dieses elektrische<br />

Feld ⃗ E charakterisiert den E<strong>in</strong>fluss e<strong>in</strong>er dazugehörigen Ladungsverteilungen<br />

auf beliebig geladene Teilchen vollständig und ist somit zurecht <strong>die</strong> wichtigste<br />

Größe der Elektrostatik.<br />

Nota Bene: Das elektrische Feld e<strong>in</strong>er Ladungsverteilung ist über <strong>die</strong> auf e<strong>in</strong><br />

weiteres “Testteilchen” wirkende Kraft def<strong>in</strong>iert. Die Tatsache, dass e<strong>in</strong><br />

solches Testteilchen se<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e elektrische Kraft auf <strong>die</strong> Ladungsverteilung<br />

von Interesse ausübt (actio = reactio) wird dabei jedoch völlig vernachlässigt.<br />

Oft argumentiert man <strong>die</strong>ses Problem weg, <strong>in</strong>dem man sich auf sehr<br />

kle<strong>in</strong>e Testladungen beruft (Q test ≪ 1C), deren E<strong>in</strong>fluss auf <strong>die</strong> statische<br />

Ladungsverteilung folglich sehr ger<strong>in</strong>g ist und somit vernachlässigt<br />

werden kann. Ganz sauber und realistisch ist <strong>die</strong>ses Argument aber offensichtlicherweise<br />

nicht.<br />

Es ist seit langem bekannt, dass das resultierende elektrische Feld e<strong>in</strong>er beliebigen<br />

Ladungsverteilung durch folgende beiden Vektorgleichungen ermittelt<br />

werden kann:<br />

rot ⃗ E = 0, (2)<br />

div ⃗ E = ρ ɛ 0<br />

. (3)<br />

1 E<strong>in</strong> typisches Beispiel für e<strong>in</strong>e diskrete Ladungsverteilung ist e<strong>in</strong>e Konfiguration aus<br />

mehreren räumlich getrennten Punktladungen.<br />

2 Typische Beispiele hierfür s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Kurve (e<strong>in</strong> Draht) mit homogener Längenladungsdichte<br />

λ ([λ] = C/m, oder e<strong>in</strong>e Fläche (Kondensatorplatte) mit homogener Flächenladungsdichte<br />

σ ([σ] = C/m 2 ).<br />

3 Zur Er<strong>in</strong>nerung: E<strong>in</strong> Vektorfeld ⃗ E : R 3 → R 3 ist e<strong>in</strong>e Funktion, welche jedem Punkt<br />

p ∈ R 3 e<strong>in</strong>en Vektor ⃗ E (p) = (E x (p) , E y (p) , E z (p)) ∈ R 3 zuordnet<br />

2

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