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Eine kurze Einführung in die Elektrodynamik

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tatsächlich, <strong>die</strong> homogene Gleichung (2) redundant 7 zu machen – elektrische<br />

Felder der Form (7) erfüllen sie trivial wegen (6). Setzt man <strong>die</strong>sen Ansatz <strong>in</strong><br />

Gleichung (3) e<strong>in</strong>, so erhalten wir:<br />

1<br />

ρ = div<br />

ɛ ⃗ (<br />

E = div − ⃗ )<br />

∇φ<br />

0<br />

= −∆φ,<br />

wobei ∆ :=<br />

∂2<br />

∂x<br />

+ ∂2<br />

2 ∂y<br />

+ ∂2<br />

2 ∂z<br />

den Laplaceoperator bezeichnet. Mithilfe unseres<br />

Ansatzes haben wir somit <strong>die</strong> beiden Grundgleichungen auf e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />

2<br />

reduziert. Diese Gleichung ist <strong>in</strong> der klassischen Elektrostatik von so großer<br />

Bedeutung, dass sie e<strong>in</strong>en eigenen Namen hat: Die Poisson-Gleichung. Für<br />

sie ist <strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong>e Lösung bekannt und man kann somit von e<strong>in</strong>er beliebigen<br />

Ladungsverteilung ρ e<strong>in</strong>deutig auf das dazugehörige elektrische Potential φ<br />

schließen!<br />

Nota bene: Das elektrische Potential φ ist mathematisch gesehen nichts als<br />

e<strong>in</strong> cleveres Hilfskonstrukt um <strong>die</strong> Maxwellgleichungen der Elektrostatik<br />

zu vere<strong>in</strong>en. Physikalisch kommt <strong>die</strong>sem Potential – oder besser der Potentialdifferenz<br />

U 12 := ∆φ 12 = φ (⃗x 1 ) − φ (⃗x 2 ) zwischen zwei Punkten ⃗x 1 und<br />

⃗x 2 – e<strong>in</strong>e sehr reale Bedeutung zu. Tatsächlich ist U 12 ist nichts anderes<br />

als <strong>die</strong> Spannungsdifferenz zwischen den beiden Punkten. Ihre E<strong>in</strong>heit ist<br />

Volt ([U 12 ] = [φ] = V ) und ihr kennt sie bereits gut aus der Mittelschule.<br />

2 Magnetostatik<br />

Die fundamentalen Bauste<strong>in</strong>e der Magnetostatik s<strong>in</strong>d elektrische Ströme I ([I] =<br />

A = C/s), welche e<strong>in</strong> resultierendes Magnetfeld erzeugen. Derartige Ströme<br />

bestehen pr<strong>in</strong>zipiell aus bewegten Ladungsträgern 8 , deshalb ist der Begriff Magnetostatik<br />

auf den ersten Blick irreführend. Statische Ladungsverteilungen s<strong>in</strong>d<br />

gar nicht dazu <strong>in</strong> der Lage Magnetfelder hervorzurufen (es gibt ke<strong>in</strong>e bewegten<br />

Ladungen und somit auch ke<strong>in</strong>e elektrischen Ströme). Allerd<strong>in</strong>gs lassen sich<br />

durchaus statische Ströme def<strong>in</strong>ieren: Wir nennen e<strong>in</strong>en Strom I statisch, falls<br />

se<strong>in</strong>e Stromdichte ⃗j (⃗r, t) <strong>in</strong> jedem Punkt ⃗r ∈ R 3 zeitlich konstant ist:<br />

∂<br />

∂t ⃗ j (⃗r, t) = 0 ∀⃗r ∈ R 3 , ∀t > 0.<br />

] ∣∣ Dabei ist <strong>die</strong> Stromdichte ⃗j (x, y, z) ([∣<br />

⃗j ∣ = A/m 2 ) analog zur Ladungsdichte<br />

ρ (x, y, z) def<strong>in</strong>iert:<br />

¨<br />

I = ⃗jd A, ⃗<br />

A<br />

7 A priori ist Ansatz (7) lediglich h<strong>in</strong>reichend. Tatsächlich ist er aber auch notwendig. Auf<br />

den Beweis <strong>die</strong>ser wichtigen Tatsache wollen wir hier jedoch nicht näher e<strong>in</strong>gehen.<br />

8 Zur Er<strong>in</strong>nerung: Der elektrische Strom ist nichts anderes als e<strong>in</strong> Strom von Elektronen,<br />

welcher durch Kabel geführt wird.<br />

8

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