Tipp - in der Kö Galerie

Sie leben seit 15 Jahren in Berlin.
Vermissen Sie Dänemark?
Ja. Ich bin in Dänemark aufgewachsen, da
ist mein Zuhause, meine Kindheitserinnerungen.
Vor kurzem war ich wieder 14 Tage
dort, mit einem kleinen Jeep die Westküste
entlang, wo meine Mutter aufgewachsen
ist. Ihre Eltern hatten eine Ziegelfabrik.
Da wollte ich unbedingt
übernachten, draußen alleine in meinem
Jeep.
Was ist für Sie typisch nordisch?
Dass wir Nordlichter sturer oder langsamer
sind, ist ein dummes Klischee. Das
Gegenteil ist der Fall: Bei uns im Norden
schwingt die zwischenmenschliche Frequenz
auf einer ganz speziellen Wellenlänge.
Besser kann ich es leider nicht erklären.
Sie sind dieses Jahr 65 Jahre geworden.
Ein Einschnitt?
Ich hoffe, dass ich als Mensch weiterhin
reife, eine innere Fülle erlange. Dennoch:
In meinem Kopf bin ich 20 Jahre jünger.
... und Sie sehen jünger aus.
Naja. Wie man sieht, habe ich bislang immer
Schiss gehabt, wenn es um Schönheits-OPs
geht. Aber wer weiß?
In Deutschland wurden Sie als Schlagersängerin
bekannt. Parallel sind
Sie eine erfolgreiche Jazzmusikerin.
Wofür schlägt Ihr Herz?
Für den Jazz. Auch wenn ich natürlich
meine anderen Lieder liebe und ihnen
vieles zu verdanken habe.
Haben Sie immer noch Lampenfieber,
bevor Sie auftreten?
Absolut! Ohne Lampenfieber geht gar
nichts.
Stimmt es eigentlich, dass sie als erstes
Mädchen in ganz Dänemark auf den
Namen „Gitte“ getauft wurden?
Ja. Meine Schwester heißt Jette statt Henriette.
Also wurde ich von meinen Eltern
nach demselben Prinzip benannt: Gitte
statt Brigitte – obwohl sich der Pastor zunächst
geweigert hat.
Für viele Frauen, auch für jüngere,
sind Sie ein Vorbild. Woran könnte
das liegen?
Um ehrlich zu sein: Ich habe keine Ahnung.
Ich wollte immer frei sein. Ich glaube,
in mir steckt nach wie vor ein kleiner
Protest-Teenager: Alles, was „in“ ist und
was man allgemein erwartet, finde ich
langweilig. Vielleicht sehen die Frauen in
mir einen gewissen Mut?
Wenn Sie mal nicht weiter wissen, was
hilft immer?
Meditieren. Dann frage ich mein inneres
Ich.
Wie geht das?
Ich rede mit Gott, er ist mein Freund. Und
meditieren kann ich überall.
Letzte Frage:
Was macht Gitte Haenning mit 80?
Dann habe ich einen Rollator. Oder ich
bin tot.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Tipp
Reisen & Kultur
Gitte HaenninG: „Was ihr Wollt“
gittehaenning.de
Konzerttermine
Donnerstag 1. Dezember 2011
mannheim, Capitol
Freitag 2. Dezember 2011
Düsseldorf, Savoy theater
Samstag 10. Dezember 2011
Köln, „Cover me“-Benefiz Gala
Freitag 27. Januar 2012
Gut Bardenhagen (Lüneburger Heide)
Samstag 28. Januar 2012
altenburg, Kulturhof Kosma
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