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Bausteine des Lebens

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Fotos: Roche / Uwe Dettmar<br />

Mit Hilfe der Sequenzierung<br />

identifi ziert Dr. Bernhard Korn<br />

veränderte Prozesse, die für<br />

die Krankheitsentstehung, Progression<br />

und deren potentielle<br />

Heilung verantwortlich sind.<br />

merasekettenreaktion (PCR) vervielfältigt. Anschließend werden<br />

diese Beads, die in einer Emulsion schwimmen, auf eine Platte<br />

aufgetragen, die winzige Vertiefungen auf ihrer Oberfl äche hat.<br />

Und in jede dieser Vertiefungen passt nun genau ein Bead mit der<br />

daran hängenden amplifi zierten DNA“, erklärt Korn.<br />

Die eigentliche Analyse der DNA-Sequenz ist dann der nächste<br />

Schritt. Dabei dienen die zu untersuchenden DNA-Stücke auf<br />

den Beads als Vorlage, an die nun ein neuer, gegengleicher DNA-<br />

Strang angefügt wird. Die verschiedenen <strong>Bausteine</strong>, aus der die<br />

DNA aufgebaut ist, werden nach und nach einzeln zu den Beads<br />

auf die Platte gegeben und anschließend wieder schnell entfernt,<br />

damit sie sich nicht miteinander vermischen. Passt der angebotene<br />

Baustein, wird er entsprechend der Matrize eingebaut. Dieser<br />

Einbau löst über eine Enzymkaskade einen Lichtblitz aus, den ein<br />

Detektor registriert. Werden mehrere gleiche <strong>Bausteine</strong> nacheinander<br />

eingefügt, fällt das Signal entsprechend stärker aus. „Schritt<br />

für Schritt wird so die Reihenfolge der <strong>Bausteine</strong> aus der Vorlage<br />

entschlüsselt“, sagt Korn.<br />

!<br />

LINKS<br />

The Human Genome Organisation www.hugo-international.org<br />

Deutsches Humangenomprojekt www.dhgp.de<br />

Nationales Genomforschungsnetz www.ngfn.de<br />

Bioethik www.1000fragen.de<br />

Deutsches Krebsforschungszentrum, Arbeitsgruppe<br />

Dr. Bernhard Korn www.dkfz.de/de/genomics_proteomics/<br />

index.html<br />

Max Planck Institut Leipzig www.eva.mpg.de/english/press/<br />

PMs_eng/neandertaler_eng.pdf<br />

DNA-Sequenzierung 2/07 Innovate! 55<br />

Dr. Manfred Baier ist seit Anfang<br />

2006 weltweit für die Entwicklung<br />

und Vermarktung<br />

der Roche-Produkte für die biologisch-medizinische<br />

Forschung<br />

verantwortlich. Diesen Bereich<br />

leitet der studierte Chemiker<br />

vom Biotechnologie-Zentrum<br />

Penzberg aus.<br />

Forschungspioniere<br />

Hightech am Standort Deutschland<br />

Innovate! Roche zählt zu den führenden Biotech-Unternehmen weltweit.<br />

Im Kerngeschäft der Diagnostik sind die Produkte für den Life Science<br />

Markt gebündelt. Was kennzeichnet dieses Geschäft ?<br />

MANFRED BAIER: Wie in anderen technologie-orientierten Bereichen<br />

auch, ist der Life Science Markt heute extrem dynamisch und schnelllebig.<br />

Deshalb müssen wir auch zukünftig mit der Vielfalt und vor<br />

allem mit der Qualität unserer Produkte dem Anspruch der Forscher,<br />

die in den unterschiedlichsten Zweigen der Naturwissenschaften tätig<br />

sind, gerecht werden. Hier hilft uns das langjährige Know-how unserer<br />

Mitarbeiter.<br />

Innovate! Was sind die besonderen Herausforderungen im Life Science<br />

Markt?<br />

BAIER: Eine der wichtigsten Voraussetzung ist, die Wunschliste der<br />

Forscher genau zu kennen. Wir verstehen uns als Pioniere und müssen<br />

<strong>des</strong>halb die Potenziale neuer Technologien für unsere Kunden früh<br />

erkennen. Dann können wir der Wissenschaft innovative Werkzeuge<br />

in die Hand geben, mit denen sie zu neuen Erkenntnissen kommt.<br />

Innovate! Woraus schöpft Roche die Innovationskraft?<br />

BAIER: Roche ist als forschen<strong>des</strong> Unternehmen stark innovationsorientiert.<br />

Neben der eigenen Forschung spielen aber auch Kooperationen<br />

und Partnerschaften eine bedeutende Rolle, um neue, zukunftsweisende<br />

Impulse aufzunehmen. Erfolgreiche Kooperationen können dann<br />

auch in einer Firmenakquisition münden. So wie kürzlich im Falle der<br />

mehrjährigen Kooperation mit dem US-Unternehmen 454 Life Sciences,<br />

das technologisch führend in der Gensequenzierung ist. Basis ist hier<br />

ein völlig neues System zur DNA-Sequenzierung. Diese Innovation ermöglicht<br />

Anwendungen, die zuvor aus technischen oder wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht möglich waren.<br />

Innovate! Haben Sie dafür Beispiele?<br />

BAIER: Ja, vor wenigen Wochen konnte mit diesem Genom Sequencer<br />

System im Zusammenhang mit Transplantationen ein völlig neues Virus<br />

identifi ziert werden – mit keiner anderen Methode war das den Wissenschaftlern<br />

vorher möglich. Dieses System fi ndet aber auch in weniger<br />

bekannten Bereichen der Naturwissenschaften Anwendung. So beispielsweise<br />

am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in<br />

Leipzig. Hier wird das Neandertaler-Genom sequenziert. Daneben gibt<br />

es auch Beispiele aus der Meeresbiologie oder der Krebsforschung.<br />

Innovate! Sie bringen also mit Ihren Ideen die Forschung weiter?<br />

BAIER: Ein ganz klares Ja! Und umgekehrt werden wir durch neue<br />

Erkenntnisse in der weltweiten Forschung immer wieder zu neuen Produkten<br />

inspiriert. Unsere Kunden sind Pioniere der Forschung.<br />

Und wir sind es auch.

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