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Anforderung Genetische Diagnostik Lactose-Intoleranz

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Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin<br />

Seite 7: <strong>Anforderung</strong> <strong>Genetische</strong> <strong>Diagnostik</strong> <strong>Lactose</strong>-<strong>Intoleranz</strong><br />

primär adulte <strong>Lactose</strong>-<strong>Intoleranz</strong> (OMIM 223100)<br />

Abstammung weltweit, in Deutschland sind ca. 15 % der Bevölkerung betroffen.<br />

Vererbung autosomal- rezessiv<br />

Klinik<br />

Nach Genuss von Milchzucker treten gastrointestinale Beschwerden auf.<br />

Ursächlich ist ein Mangel des Enzyms <strong>Lactose</strong>-Phlorizin-Hydrolase (Lactase) im Bürstensaum der Enterocyten<br />

des Jejunums. Aufgenommener Milchzucker (<strong>Lactose</strong>) kann nicht in Glucose und Galactose gespalten und<br />

anschließend resorbiert werden. Die <strong>Lactose</strong> gelangt in den Dickdarm und wird dort von Darmbakterien<br />

vergoren. Die entstehenden Gase führen unter anderem zu Blähungen, die osmotisch aktive Milchsäure zu<br />

einer osmotischen Diarrhoe.<br />

Abhängig von der Ursache des Enzymmangels werden verschiedene Formen unterschieden:<br />

Primär/ hereditär:<br />

• primäre adulte <strong>Lactose</strong>-<strong>Intoleranz</strong> (Laktase-Non-Persistenz): Säuglinge verfügen über das Enzym<br />

Lactase, welches sie benötigen, um Muttermilch verdauen zu können. Der Körper stellt die Produktion<br />

im Regelfall nach etwa drei Jahren ein; die <strong>Lactose</strong>verträglichkeit ist daher nicht die Regel, sondern<br />

eine genetische Abweichung. Grund für das Fortbestehen der Enzymproduktion im Erwachsenenalter<br />

sind Mutationen in der regulatorischen Region des LCT-Gens auf dem Chromosom 2, welche u.a. in<br />

der nordeuropäischen Bevölkerung durch ihren Selektionsvorteil im Zusammenhang mit der Einführung<br />

der Tierzucht vor ca. 10000 Jahren eine hohe Allelfrequenz erreichen.<br />

• kongenitale <strong>Lactose</strong>-<strong>Intoleranz</strong>: Aufgrund von Mutationen in der kodierenden Region des LCT-Gens<br />

ist die Laktasebildung schon bei Neugeborenen stark eingeschränkt, oder es kann überhaupt kein<br />

Enzym gebildet werden. Durch die seltene Erkrankung wird die Wachstums- und Entwicklungsphase<br />

nach der Geburt stark beeinträchtigt und kann unbehandelt zu schwersten Gehirnschäden führen<br />

Sekundär:<br />

• Erkrankungen mit Schädigung der Epithelzellen des Jejunums (z.B. Gastroenteritis, chronische<br />

Darmerkrankungen)<br />

• Medikamentöse Therapie (z.B. Colchicin)<br />

Untersuchung Amplifikation der regulatorischen Region des LCT-Gens mittels PCR, Hybridisierung mit sequenzspezifischen<br />

Sonden<br />

Kosten € 64,14*<br />

*Angaben für stationäre Einrichtungen, auf Anfrage die Steigerungsfaktoren für Wahlleistungs-/Privatpatienten (max. 1,15)<br />

Material 2 ml EDTA-Blut (Blutbildröhrchen), bitte ungekühlt versenden.<br />

Versandadresse Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Labor 8, Britta Liedigk, Postfach 304120, 20324 Hamburg<br />

Labor<br />

Birgit Muntau, Britta Liedigk, Tel.: 040 42818 514, Email: liedigk@bni-hamburg.de<br />

Beratung Dr. med. Christian Timmann, Tel.: 040 42818 516, Email: timmann@bni-hamburg.de<br />

Dr. med. Bernd Noack, Tel.: 01577-1546068, Email: noack@bni-hamburg.de<br />

Prof. Dr. med. Rolf Horstmann, Email: horstmann@bni-hamburg.de<br />

NATIONALES REFERENZZENTRUM FÜR TROPISCHE INFEKTIONSERREGER

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