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Gemeinsame Pressemitteilung - Bernhard-Nocht-Institut für ...

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<strong>Gemeinsame</strong> <strong>Pressemitteilung</strong>Nr. 03/2013Gesundheit und biologische Sicherheit bei Fußball-WM und OlympiaDeutsches Know-How <strong>für</strong> Dengue-freie Sportstätten inBrasilienHamburg / Karlsruhe / Rio de Janeiro, 8. November 2013 – Schutz vorDengue-Virusinfektionen durch Schnelltests, Weiterbildung und dieÜberwachung der Überträgermücken in Brasilien ist das gemeinsamerklärte Ziel des <strong>Bernhard</strong>-<strong>Nocht</strong>-<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Tropenmedizin, derBundesuniversität Rio de Janeiro und des Vereins IRESO e. V.. Umrechtzeitig einen Beitrag <strong>für</strong> die biologische Sicherheit bei denOlympischen Spielen 2016 zu leisten, stellen die drei Projektpartnerbereits jetzt spezielle Mückenfallen aus Deutschland auf unduntersuchen die gefangenen Stechmücken auf Dengue-Viren.Zusätzlich werden Jugendliche in den Favelas von Rio weitergebildet:Sie sollen das Wissen über das Denguefieber auch in den nurschlecht zugänglichen Favelas verbreiten. Im Rahmen des DeutschenBiosicherheitsprogramms der Bundesregierung wollen dieProjektpartner Dengue-infizierte Stechmücken in den Sportstättenidentifizieren, Bekämpfungsmaßnahmen veranlassen sowie dieBevölkerung, Besucher und Athleten über Dengue aufklären.Die Tigermücke Aedes albopictus und die Gelbfiebermücke Aedes aegyptisind in Brasilien als Überträger von Dengue-Viren bekannt. „Im Jahr 2013sind laut dem Robert Koch-<strong>Institut</strong> bisher über 700 deutsche Reisende miteinem Denguefieber aus dem Ausland zurückgekehrt, davon 25 ausBrasilien“, sagt Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am<strong>Bernhard</strong>-<strong>Nocht</strong>-<strong>Institut</strong> in Hamburg. Die brasilianische BundesuniversitätRio de Janeiro (UFRJ) meldete im vergangenen Jahr über 180.000Dengue-Virusinfektionen <strong>für</strong> den Bundesstaat Rio de Janeiro; Tendenzsteigend. Eine Dengue-Virusinfektion könne im schlimmsten Fall hohesFieber mit inneren Blutungen auslösen und dann tödlich verlaufen. „In denmeisten Fällen treten jedoch nur Krankheitsanzeichen wieAbgeschlagenheit und Muskelschmerzen auf“, beruhigt Professor DavisFerreira, Leiter der Abteilung Virologie, Bundesuniversität Rio de Janeiro.Im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro ist die Dengue-Virusepidemie am schlimmsten. Die Stadt Rio de Janeiro ist mit ihrenvielen Favelas besonders stark betroffen. Um bis zum Jahr 2016 dieKontakteBNITMPD Dr. Jonas Schmidt-ChanasitTel.: 0171-2127900schmidt-chanasit@bnitm.deIRESODr. Norbert Lehmannnorbert.lehmann@ireso.orgUFRJProf. Davis F. FerreiraTel.: +55 21 999246168davisf@micro.ufrj.brPressekontaktDr. Eleonora Schönherr | BNITMTel.: 040 42818-264schoenherr@bnitm.deWebsiteswww.bnitm.dewww.ireso.orgwww.ufrj.brwww.auswaertiges-amt.deBERNHARD-NOCHT-INSTITUT FÜR TROPENMEDIZIN<strong>Bernhard</strong>-<strong>Nocht</strong>-Straße 74, 20359 HamburgTel.: 040 42818-264, E-Mail: presse@bnitm.dewww.bnitm.deStiftung öffentlichen RechtsEin <strong>Institut</strong> der Leibniz-GemeinschaftNationales Referenzzentrum <strong>für</strong> tropische Infektionserreger


Seite 3 von 5„Gemeinsam mit Norbert Lehman vom Verein IRESO führen wir jetztregelmäßig Projekttreffen im Zentrum Rio de Janeiros und in den Favelasdurch“, sagt Schmidt-Chanasit. Die Fußball-WM im nächsten Jahr seibereits ein Zwischenziel und eine gute Probe, so der Virologe. Aufklärungund gezielte Bekämpfung der Überträgermücken sowie ihrer Brutstättenkönnten dann bereits Maßnahmen sein.Material <strong>für</strong> seine nächste Reise nach Brasilien bereitet er schon wiedervor: weitere Mückenfallen sowie Lehrmaterial <strong>für</strong> die Schulung vonKollegen der Bundesuniversität Rio der Janeiro. Sie lernen, Stechmückenzu fangen und anschließend auf Dengue-Viren zu untersuchen. Diespeziell auf die Überträgermücken ausgerichteten Mückenfallen hat Prof.Norbert Becker, Leiter einer Kommunalen Arbeitsgemeinschaft*,Weinheim, zur Verfügung gestellt: Sie locken Tigermücken undGelbfiebermücken mit speziellen Duftstoffen. Ein Propeller treibt dann dieInsekten in ein Netz. „Aktuell stellen die brasilianischen Kollegen immermehr dieser speziellen Mückenfallen rund um die ausgewähltenSportstätten auf“, berichtet Schmidt-Chanasit.Der Aufbau von Geräten aus Deutschland in der Bundesuniversität Rio deJaneiro <strong>für</strong> den Nachweis von Dengue-Viren in Menschen undStechmücken erfolgte bereits im August. „Wir haben einigewissenschaftliche Mitarbeiter der Universität geschult. Sie wissen jetzt mitden Diagnostikgeräten umzugehen und haben das in einem internationalenRingversuch erfolgreich bewiesen“, sagt Schmidt-Chanasit. So könnten siegefangene Stechmücken sofort auf Dengue-Viren untersuchen undInfektionen beim Menschen innerhalb weniger Stunden zweifelsfreinachweisen.Ausbildung von Jugendlichen aus Favelas zu „Little Dengue Docs“Für die Weiterbildung der Jugendlichen in den Favelas Rio de Janeiros istLehmann verantwortlich. Er rief 2012 den gemeinnützigen Verein IRESORio de Janeiro e. V. ins Leben, der sich über Spenden finanziert. Dergebürtige Karlsruher hat die herausfordernde Aufgabe angenommen,Jugendliche ohne Zukunft aus den Favelas von Rio zu kleinen Dengue-Experten, den „Little Dengue Docs“, auszubilden. Hier<strong>für</strong> klärt Lehmann dieJugendlichen darüber auf, wie sie die Überträgermücke erkennen können,wie eine Dengue-Infektion verläuft und dass jeder eine Infektion verhindernkann.Nach den Lehrstunden, die wissenschaftliche Mitarbeiter der UFRJabhalten, bekommen die Jugendlichen ein auffälliges offizielles T-Shirt und


Seite 5 von 5IRESO Rio de Janeiro e. V. (IRESO) ist ein gemeinnütziger Verein, der dieFörderung der Berufsbildung und Gesundheit von bedürftigen Kindern undJugendlichen in Brasilien verfolgt. Durch den Aufbau von Beziehungen zwischenPersonen, Unternehmen und sozialen Organisationen aus Deutschland und ausBrasilien sollen Partner gewonnen werden, die sich finanziell oder persönlich <strong>für</strong>Sozialprojekte und/oder Ausbildungs-/Erziehungsprojekte hauptsächlich imGroßraum Rio de Janeiro engagieren.www.ireso.orgDie Bundesuniversität Rio de Janeiro ist mit ca. 50.000 Studenten die größtebundesstaatliche Universität in Brasilien und eines der brasilianischenExzellenzzentren in Lehre und Forschung. Sie gehört zu den besten <strong>Institut</strong>ionen inLateinamerika.www.ufrj.br

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