Arbeitssicherheit Neues Gesetz in Kraft - SGB - CISL
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Thema<br />
Peanuts!<br />
Um auf den Kaufkraftverlust<br />
der Löhne<br />
aufmerksam zu machen,<br />
haben die Südtiroler<br />
Gewerkschaftsbünde<br />
AGB/CGIL,<br />
<strong>SGB</strong><strong>CISL</strong> und UIL-SGK<br />
am 15. Mai vor dem<br />
Landtag <strong>in</strong> Bozen e<strong>in</strong>e<br />
medienwirksame Protestaktion<br />
durchgeführt.<br />
Dabei wurden<br />
Lohnstreifenkuverts<br />
verteilt, auf denen passende<br />
Slogans angeführt<br />
waren, etwa: Was bleibt vom<br />
Lohn? Die symbolische Antwort<br />
befand sich im Inneren: Peanuts<br />
(=Erdnüsse), sprich kaum etwas.<br />
Die Arbeitgeberverbände wurden<br />
aufgefordert, mit den Gewerkschaften<br />
die ausständigen<br />
Landeszusatzverträge (z.B. Metallhandwerk,<br />
Landwirtschaft, Gastgewerbe,<br />
Handel) abzuschließen.<br />
An den Landeshauptmann g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong><br />
offener Brief mit dem Aufruf, das<br />
Tausende Teilnehmer aus 30 Ländern<br />
haben am 5. April im slowenischen<br />
Laibach für mehr E<strong>in</strong>kommensgerechtigkeit<br />
demonstriert.<br />
Während die Unternehmen Gew<strong>in</strong>ne<br />
e<strong>in</strong>fahren und Manager Millionengehälter<br />
e<strong>in</strong>streichen, stagnieren<br />
die Löhne und Gehälter<br />
der ArbeitnehmerInnen schon seit<br />
So machten die Gewerkschaften auf den Kaufkrafverlust der<br />
Löhne aufmerksam<br />
Recht der Beschäftigten auf gute<br />
Landeszusatzverträge stärker zu<br />
unterstützen.<br />
Die Kuverts wurden auch den 35<br />
Landtagsabgeordneten zugestellt.<br />
Den Umschlägen wurde zudem<br />
e<strong>in</strong>e Info-Tabelle beigelegt, aus der<br />
e<strong>in</strong>ige kollektivvertragliche Bruttom<strong>in</strong>destlöhne<br />
im Privatbereich<br />
sowie die Hauptforderung der Gewerkschaften<br />
hervorgehen.<br />
Großdemo für europaweit faire Löhne<br />
Jahren, wodurch deren Kaufkraft<br />
ständig s<strong>in</strong>kt, so die Kritik. ArbeitnehmerInnen<br />
verdienen sich aber<br />
gerechte Löhne, mahnten die Gewerkschaften.<br />
Von der EU forderten<br />
sie Maßnahmen gegen Sozialdump<strong>in</strong>g<br />
und bessere Regelungen<br />
gegen F<strong>in</strong>anzmarktkrisen.<br />
<strong>Neues</strong><br />
Vertragssystem<br />
Um höhere Netto-Löhne für lohnabhängig<br />
Beschäftigte zu erreichen,<br />
werden Cgil, Cisl und Uil e<strong>in</strong> neues<br />
Modell der Kollektivvertragsverhandlungen<br />
vorschlagen. Das bisher<br />
geltende Modell wurde im Jahr<br />
1993 von den Sozialpartnern ausgehandelt<br />
und gilt mittlerweile als<br />
überholt. Die Eckpunkte des Vorschlags<br />
s<strong>in</strong>d:<br />
• dreijährige Laufzeit der Kollektivverträge<br />
(bisher ist die Erneuerung<br />
des wirtschaftlichen Teils<br />
alle zwei Jahre und des arbeitsrechtlichen<br />
Teils alle vier Jahre<br />
vorgesehen);<br />
• Beibehaltung der beiden Vertragsebenen:<br />
der gesamtstaatliche<br />
Kollektivvertrag legt die<br />
M<strong>in</strong>destlöhne fest und soll die<br />
Kaufkraft durch e<strong>in</strong>en wirksameren<br />
Inflationsausgleich sichern;<br />
die zweite (betriebliche<br />
bzw. lokale) Vertragsebene sollte<br />
ausgeweitet und gestärkt werden,<br />
etwa durch bessere Möglichkeiten<br />
zur Umverteilung der<br />
Produktivität und durch Steuererleichterungen;<br />
• fristgerechtere Vertragserneuerungen<br />
durch Sanktionen für Betriebe<br />
bei Verzögerung der Vertragsabschlüsse.<br />
Der gewerkschaftliche Reformvorschlag<br />
sieht weiters die Reduzierung<br />
der Zahl der Kollektivverträge<br />
und die Neuregelung der gewerkschaftlichen<br />
Repräsentativität vor.<br />
Derzeit f<strong>in</strong>den Informationsversammlungen<br />
mit den Beschäftigten<br />
statt. Kommt es nach den Verhandlungsrunden<br />
mit Arbeitgeberverbänden<br />
und Regierung zu e<strong>in</strong>em<br />
Abkommen, wird dieses den ArbeitnehmerInnen<br />
vor dessen Umsetzung<br />
unterbreitet.<br />
Der Kaufkraftverlust von lohnabhängig Beschäftigten ist europaweit e<strong>in</strong>e<br />
aktuelle Herausforderung.<br />
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