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Rundbrief 01/2012 - ELAN

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4 <strong>ELAN</strong>-<strong>Rundbrief</strong> 1/2<strong>01</strong>2 Rohstoffe<br />

Giftige Anlage: des Goldes trügerischer Schein<br />

Von Dr. Hartmut Heidenreich<br />

Der Goldpreis erreichte 2<strong>01</strong>1 sein bisheriges<br />

Allzeithoch von 1900 $ pro Feinunze (31,1 g).<br />

Dennoch bunkerten Bundesbürger allein im<br />

Jahr 2<strong>01</strong>0 physisches Gold im Umfang von 127<br />

Tonnen (im Wert von mehr als 5 Mrd. Euro)<br />

– immerhin 15% der Weltproduktion. Von<br />

blanker Spekulation abgesehen, lockte Gold als<br />

scheinbar sicherer Hort vor einem Währungsverfall.<br />

Werfen wir aber einen ethisch-ökologischen<br />

Blick hinter des Goldes Schein.<br />

Gold wird unter Einsatz von hochgiftigem Zyanid<br />

und Quecksilber abgebaut sowie riesiger<br />

Mengen kostbaren Trinkwassers – und das<br />

meist im Tagebau. Es entstehen Giftmüllhalden<br />

und Giftseen. Hochgiftige Abwässer werden<br />

einfach in Flüsse geleitet und kontaminieren<br />

Mensch und Tier. So werden in Peru und<br />

anderswo ganze Berge abgetragen und kilometerlange<br />

sowie Hunderte Meter tiefe Krater ausgebaggert.<br />

99,999 % bei der Goldförderung sind<br />

Abfall. Landschaft wird unwiederbringlich zerstört,<br />

Landwirtschaft unmöglich. Die Bewohner<br />

müssen für lächerliche Summen ihr Land, ihre<br />

Lebensgrundlage seit Generationen, verkaufen,<br />

verelenden oder werden gar vertrieben. Umwelt-<br />

und Mitbestimmungsgesetze, soweit sie<br />

existieren, werden missachtet oder umgangen.<br />

Einst ein Berg mit Wiesen und Feldern davor, jetzt eine Kraterlandschaft mit Geröllund<br />

Giftmüllhalden: Campesinos beim Goldbergwerk „Yanacocha“ nahe Cajamarca/<br />

Peru.(© Sjoerd Panhuysen/Archiv Informationsstelle Peru)<br />

Durch den Gold-Hype „lohnt“ der Abbau bereits<br />

für weniger als 3 Gramm Gold pro Tonne<br />

Gestein – unter Einsatz von 3 Tonnen Wasser<br />

und mehr als 2 Tonnen Giftabfall sowie unter<br />

„Vernachlässigung“ von Recht, Gerechtigkeit<br />

und Umwelt. Übrigens findet sich ein solcher<br />

Goldgehalt auch in den Alpen – warum wohl<br />

wird hier nicht abgebaut?<br />

Auf Goldabbau könnte man sogar verzichten:<br />

Mehr als drei Viertel der Weltgoldförderung<br />

geht in Schmuck und private Barren. Industriell<br />

nötig sind gerade mal zehn Prozent<br />

und die könnte man durch Recycling von Altgold<br />

gewinnen. Selbst in einem Handy stecken<br />

0,034g Gold – allein für diese winzige<br />

Menge entstehen 100 kg giftiger Abfall. Handy-Recycling<br />

ist nötig – 70 Mio. Handys liegen<br />

in deutschen Schubladen unbenutzt. Einige<br />

Goldschmiede sind bereits sensibilisiert<br />

und verwenden vor allem Altgold. Jedenfalls<br />

kann man Gold nicht als neutrales Metall, sicheren<br />

Hafen für Vermögen und Spekulationsmittel<br />

verkaufen. Zumindest, wenn man nicht<br />

wertneutral über anderer Menschen Rechte und<br />

Gesundheit hinweggehen will. •<br />

Bildungswerk der Diözese Mainz<br />

und Kampagne Bergwerk Peru<br />

www.kampagne-bergwerk-peru.de<br />

Aktionswoche Rüstungsexporte: Zeit zum Aufschrei<br />

Von Dominic Kloos<br />

Rohstoffe: Zeit zur Wende<br />

Von Dominic Kloos<br />

Der Aufschrei gegen den Ausbau des Exports<br />

von Rüstungsgütern hat mehrere Gründe: Waffen<br />

bringen tausendfachen Tod und Verstümmelungen.<br />

Von der Rüstungsproduktion profitieren<br />

Unternehmen. Zudem geben Staaten<br />

hohe Summen für Rüstungsgüter aus. Die Folge:<br />

sie kommen ihren sozialen Verpflichtungen<br />

wie der Bekämpfung von Armut nur unzureichend<br />

nach.<br />

Vom 7. bis 10. Mai findet daher in Mainz die<br />

zweite Aktionswoche der Projektgruppe „Global<br />

bewegt!“ RheinMain zum Thema Rüstungsexporte<br />

statt. Am 7. Mai startet die Aktionswoche<br />

mit einem Vortrag von Emanuel Matondo<br />

aus Angola zu den Auswirkungen von Waffen-<br />

exporten ins südliche Afrika. Am 8. Mai findet<br />

an der Johannes Gutenberg-Universität eine<br />

Podiumsdiskussion mit VertreterInnen aus Wissenschaft,<br />

Zivilgesellschaft und Bundesregierung<br />

statt. Der 9. Mai ist für einen Spielfilm<br />

passend zum Thema reserviert. Die Woche<br />

schließt am 10. Mai mit einem Aktionsworkshop.<br />

Geplant ist zudem, während des „openohr“-Festivals<br />

über Pfingsten in Mainz die Aktion<br />

Aufschrei vorzustellen. •<br />

www.aufschrei-waffenhandel.de<br />

www.oekumenisches-netz.de<br />

www.pax-christi.de<br />

Militarisierung im Nahen Osten am größten<br />

Rohstoffe stehen im Mittelpunkt einer Aktionswoche,<br />

vom 19. bis 24. Mai in Koblenz.<br />

Für die damit verbundenen Umweltprobleme<br />

und Menschenrechtsverletzungen sollen insbesondere<br />

junge Menschen mobilisiert werden.<br />

Ob Uran für Atomkraftwerke, Soja für<br />

Programm<br />

Sa 19. 5. Berliner Compagnie „So heiß gegessen<br />

wie gekocht“<br />

Mo 21.5. Ausstellungseröffnung „Rohstoffe für<br />

eine gerechte Welt“ des Bonner Konversionszentrums<br />

BICC, Vortrag „Energiewende zwischen infantilen<br />

Phantasien und Ernüchterung“ von Dr.<br />

Bruno Kern (Weltladen am Koblenzer Görresplatz)<br />

Di 22. 5. Film „Yellow Cake“ zum Uranabbau<br />

Mi 23. 5. Podiumsdiskussion zum Rohstoff Bauxit<br />

Do 24.5. Aktionsworkshop<br />

Der Nahe und Mittlere Osten gibt weltweit am<br />

meisten für Verteidigung im Verhältnis zur Wirtschaftskraft<br />

aus. So die Information laut dem<br />

Globalen Militarisierungsindex, den das Internationale<br />

Konversionszentrum Bonn (BICC) veröffentlichte.<br />

Der Index definiert den Militarisierungsgrad<br />

eines Landes unter anderem dadurch,<br />

wie sich die staatliche Mittelverteilung an das<br />

Militär zum Bruttoinlandsprodukt oder zu anderen<br />

gesellschaftlichen Bereichen wie etwa der<br />

medizinischen Versorgung verhält. Deutschland<br />

landet im Mittelfeld auf Platz 81. Die USA nehmen<br />

Platz 30 ein, geben jedoch weltweit am<br />

meisten für Rüstung aus. • www.bicc.de<br />

Biosprit, Bauxit für Aluminium, Kohle für<br />

Kraftwerke – mit dem Rohstoffab bau sind<br />

viele Probleme verbunden, die uns oft nicht<br />

bewusst sind. Ziel der Aktionswoche ist es<br />

daher, auf diese hinzuweisen, zur Energiewende<br />

aufzurufen und Aktionen umzusetzen. •<br />

www.oekumenisches-netz.de

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