IDEALE REALITÃTEN - Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin eV
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Teilaufgabe Architektur (A)<br />
AIV<br />
Schinkel-Wettbewerb<br />
2012<br />
Wohnformate in die städtebauliche Entwicklung integriert werden?<br />
In diesem Zusammenhang wird auch ein Beitrag <strong>zu</strong> der Diskussion um neue Trägermodelle<br />
im Wohnungsbau erwartet: Organisationsmodelle wie beispielsweise<br />
Baugruppen oder Genossenschaften produzieren derzeit innovative Wohnungsbauprojekte<br />
jenseits profitorientierter, großmaßstäblicher Investorenprojekte.<br />
Diese neuen Trägermodelle können als Indiz gelesen werden, dass ein Bedarf an<br />
neuen, innovativen <strong>und</strong> experimentellen Wohnformen besteht, die auf dem derzeitigen<br />
Wohnungsmarkt nicht <strong>zu</strong> finden sind. Welche Auswirkungen haben diese<br />
auf kleinteiliger Entwicklung basierenden Trägermodelle auf die Struktur <strong>und</strong><br />
die Typologien von Wohnungsbauprojekten? Welche Formen der Parzellierungen<br />
<strong>und</strong> Körnungen sind erforderlich, um diese Modelle erfolgreich initiieren <strong>zu</strong> können?<br />
Zu diskutieren ist auch, inwieweit städtische Wohnungsbaugesellschaften in<br />
die Verantwortung <strong>zu</strong> nehmen sind, um sozialverträgliche Wohn- <strong>und</strong> Lebensverhältnisse<br />
<strong>zu</strong> gestalten.<br />
Ein weiterer Aspekt des Wohnens ist die heute viel beschworene Nachhaltigkeit,<br />
deren Bedeutung sich ebenfalls auf mehreren Ebenen widerspiegelt: Was müssen<br />
Wohnwelten in Zukunft leisten? Wie werden folgende Generationen damit umgehen,<br />
welche Ansprüche werden sie haben? Wie können Primär- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>är-<br />
Energieverbrauch gesenkt werden, welche Arten von ökologischem Anspruch<br />
lassen sich in ein Projekt integrieren, ohne es (im Wortsinn) „ex-klusiv“ werden<br />
<strong>zu</strong> lassen?<br />
Die Gestaltung des Wohnumfeldes bildet einen besonderen Schwerpunkt der<br />
Aufgabe: Die Qualität des Wohnens liegt nicht nur in der Wohnung selbst – das<br />
unmittelbare Wohnumfeld ist wesentlicher Bestandteil der Lebens- <strong>und</strong> Wohngewohnheiten.<br />
Dabei ist der Übergang zwischen dem privaten Raum des Wohnens<br />
<strong>zu</strong>m öffentlichen Raum der Stadt sorgfältig <strong>zu</strong> bearbeiten. Eine Kooperation mit<br />
der Fachsparte Landschaftsplanung <strong>zu</strong>r Vertiefung der Außenräume wird empfohlen.<br />
Das erweiterte Wettbewerbsgebiet beinhaltet die bereits fachübergreifend beschriebenen<br />
fünf unterschiedlichen Areale: Zentrum Süd, Zentrum Ost, Bereiche<br />
um den Hauptbahnhof, Brauhausberg <strong>und</strong> Speicherstadt, Bereich südlich des<br />
Lustgartens.<br />
Aufgabe der Fachsparte Architektur ist es, die jeweiligen innovativen Potentiale<br />
der genannten Areale <strong>zu</strong> untersuchen <strong>und</strong> <strong>zu</strong> bewerten. Auf dieser Basis ist die<br />
Wahl eines Schwerpunkts <strong>zu</strong> begründen, der die spezifischen Bedingungen eines<br />
Standorts mit einer visionären, <strong>zu</strong>kunftsfähigen Konzeption <strong>zu</strong>m Thema Wohnen<br />
verbindet. Bei der Entwicklung der Wohntypologien relevante Parameter wie Öffentlichkeit<br />
/ Privatheit, Gemeinschaftseinrichtungen / Individualflächen, temporäres<br />
/ dauerhaftes Wohnen etc. sind qualitativ genau <strong>zu</strong> beschreiben (vgl. da<strong>zu</strong> die<br />
Programmbausteine Wohnen <strong>und</strong> den Quartiersbaustein „Gästehaus der Stadt<br />
Potsdam“ als Beitrag <strong>zu</strong>m Thema „Temporäres Wohnen“ im Anhang).<br />
AUSSCHREIBUNG 26. SEPTEMBER 2011<br />
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